Uni-Nachrichten – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Sun, 17 Jul 2016 06:38:23 +0000 de-DE hourly 1 Nach der Spritze https://www.studentenpack.de/index.php/2013/11/nach-der-spritze/ https://www.studentenpack.de/index.php/2013/11/nach-der-spritze/#respond Mon, 11 Nov 2013 09:03:36 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=171972
Lukas Ruge | StudentenPACK.

Blutentnahmetablett am UKSH.


Zwei Jahre ist es mittlerweile her, dass in einem Bielefelder Krankenhaus ein Student im Praktischen Jahr (PJ) eine Handlungsanweisung anders auffasste als sie gemeint war und es infolgedessen zum Tod eines Kindes kam: Der PJler spritzte ein Medikament intravenös, welches das Baby oral hätte einnehmen sollen. Dieses wäre vermeidbar gewesen.

Ein Jahr später verhängte das Bielefelder Amtsgericht gegen den betreffenden Medizinstudenten wegen fahrlässiger Tötung eine Geldstrafe von 1.800 Euro. Bundesweit warf diese Premiere – noch nie zuvor wurde in Deutschland ein PJler wegen eines Fehlers strafrechtlich verurteilt – unter Medizinstudenten die Frage „Was darf ich überhaupt?“ auf, die Unsicherheit war groß (das StudentenPACK berichtete). Bis August dieses Jahres lief das Berufungsverfahren, mittlerweile ist das Urteil des Landgerichts Bielefeld rechtskräftig. Auch in zweiter Instanz wurde der ehemalige PJler der fahrlässigen Tötung für schuldig befunden und auch die Höhe der zu zahlenden Geldstrafe blieb gleich. Geändert haben sich lediglich zwei Dinge: Zum einen ist das Strafmaß ein anderes, die „Zusammensetzung“ der 1.800 Euro hat sich also verändert. Zum anderen ermittelt die Staatsanwaltschaft jetzt auch gegen das Krankenhaus, in dem es zu diesem Vorfall kam.

Für den Verurteilten sind diese so unwichtig erscheinenden Änderungen allerdings sehr bedeutsam: Die in erster Instanz verhängte Strafe von 120 Tagessätzen hätte für die berufliche Zukunft des Verurteilten gravierende Folgen gehabt, da ein Vergehen mit einem solchen Strafmaß im polizeilichen Führungszeugnis auftaucht – und eben dieses muss ein Arzt vor der Einstellung dem Arbeitgeber vorlegen. Auch wenn ein Eintrag im Führungszeugnis kein gesetzlich festgeschriebenes Ausschlusskriterium für die Vergabe der Stelle an den betreffenden Bewerber ist, so wird der Fall dann doch genau hinsichtlich der Frage untersucht, inwiefern diese Einschränkung für den Arbeitsplatz relevant ist. Vom dafür zuständigen Lübecker Dezernat Personal des UKSH wird in dem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass es durchaus einen Unterschied mache, ob ein Arzt mit direktem Patientenkontakt im Krankenhaus oder beispielsweise in der Anatomie arbeiten wolle.

Doch auch bis zum approbierten Arzt muss man es erst einmal bringen: Zur Beantragung der Approbation wird ebenfalls ein amtliches Führungszeugnis benötigt. Dieses müsse „absolut einwandfrei“ sein, „wenn da irgendwas drinsteht, können Sie die Approbation vergessen“, heißt es dazu aus dem Landesamt für soziale Dienste in Kiel. Für den verurteilten Medizinstudenten hätte das folglich geheißen, dass er sich nach den langen Jahren des Studiums einen anderen Job hätte suchen können – verständlich, dass er deswegen gegen das 2012 gefällte Urteil in Berufung ging.

Auch in zweiter Instanz befand Richter Wolfgang Lerch den ehemaligen PJler für schuldig, änderte jedoch das Strafmaß von 120 Tagessätzen zu je 15 Euro auf 90 Tagessätze zu je 20 Euro – die vom Verurteilten zu zahlende Summe bleibt also gleich, seine Berufsaussichten verbessern sich dadurch jedoch bedeutend: Ins Führungszeugnis eingetragen wird eine Verurteilung nur, wenn das Strafmaß mindestens 91 Tagessätze beträgt. Dass die Anzahl der Tagessätze so entscheidend verringert wurde, lässt sich durch Lerchs andere Einschätzung der Umstände im Evangelischen Krankenhaus Bielefeld erklären: Während vom Amtsgericht eine Teilschuld des Krankenhauses durch Organisationsmängel nicht in Betracht gezogen wurde, schätzt er die Gegebenheiten in der Bielefelder Klinik für Kinder- und Jugendmedizin so ein, dass eine „gefahrenträchtige Behandlungsmodalität gegeben“ gewesen sei, so die Urteilsbegründung.

Vermutlich wäre der Tod des Babys rein technisch vermeidbar gewesen: Die konkret als gefahrenträchtig bemängelte Verwendung des gleichen Spritzensystems für die orale und intravenöse Applikation von Medikamenten war nicht notwendig. Durch Verwechslungen hervorgerufene Todesfälle aus den USA waren bekannt und schon Jahre zuvor hatte Prof. Dr. Joachim Boos, selbst als Oberarzt in der pädiatrischen Onkologie tätig, darauf hingewiesen, dass es sicherer sei, verschiedene Spritzensysteme zu nutzen und alles zu beschriften. Dem in Bielefeld zuständigen Chefarzt zufolge war eine durchgängige Beschriftung aller Spritzen nicht üblich; die Unterscheidung von Spritzen mit oralen Medikamenten und intravenösen sollte darüber erfolgen, ob die Spritze mit einem Combi-Stopper verschlossen und nicht beschriftet beziehungsweise etikettiert und mit einer Nadel versehen war. Dass auch ein Kommilitone des Angeklagten mit dieser Vorgehensweise nicht vertraut war, wirkte sich für den Ex-PJler nun schuldmindernd aus.

In der Lübecker Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des UKSH werden, wie Chefarzt Prof. Dr. Egbert Herting erklärt, möglichst verwechslungssichere Systeme zur Verabreichung oraler und intravenöser Medikamente verwendet: Bei einem Messlöffel oder einer Pipette kommt der Gedanke, es könne sich um ein intravenöses Medikament handeln, gar nicht erst auf; des Weiteren gibt es spezielle Medikamentenspritzen.

Auch wenn dadurch ein Verwechslungsfall wie in Bielefeld in Lübeck unwahrscheinlicher scheint: Die Situation bleibt unbefriedigend. Wieder einmal musste erst etwas passieren, damit ein Problem ernstgenommen und etwas verändert wurde, andere Möglichkeiten für schwerwiegende Fehler gibt es gerade für Berufsanfänger zuhauf. Angesichts dessen lässt sich nur hoffen, dass in Zukunft die Rolle von Studenten im Krankenhausalltag überdacht und Hinweisen auf Risiken schneller nachgegangen wird, damit es nicht wieder zu Vorfällen wie dem in Bielefeld kommt.

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„Einmal die Tasche öffnen, bitte!“ https://www.studentenpack.de/index.php/2013/05/einmal-die-tasche-offnen-bitte/ https://www.studentenpack.de/index.php/2013/05/einmal-die-tasche-offnen-bitte/#respond Mon, 13 May 2013 09:00:22 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=137419
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Fast wie am Flughafen – Kontrollen an der Uni Kiel.

Identitätskontrollen, Tascheninspektionen, Abnahme von persönlichen Gegenständen und umfassende Leibesvisitationen – was sich nach alltäglichen Vorgängen am Flughafen anhört, beschreibt nun auch die Prozedur vor Beginn einer Prüfung an der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU). Empört wandte sich der AStA nun an die Presse.

Vorausgegangen waren der wütenden Pressemitteilung der Studierendenvertretung über „Kontrollirrsinn an der Uni“ zwei Prüfungen in Klassischer Altertumskunde im Februar und Anfang April, vor deren Beginn ein Professor, um Täuschungsversuchen vorzubeugen, die Studenten systematisch abtasten ließ und ihnen Handys, Portemonnaies, aber auch Trinkflaschen und Brötchen abnahm. Bei uneindeutigen Fotos auf den Ausweisen mussten zusätzliche Nachweise zur Identitätsprüfung vorgelegt werden. Die Taschenkontrollen und Leibesvisitationen wurden dabei laut AStA nach Geschlechtern getrennt von einer wissenschaftlichen Hilfskraft und einer Institutsmitarbeiterin durchgeführt.

Die Grenze des Zumutbaren sei damit bei Weitem überschritten worden und der Regulierungsirrsinn bei Prüfungen habe einen traurigen Höhepunkt erreicht, betont AStA-Vorstand Steffen Regis. Der Lehrstuhl habe dabei ein inakzeptables Verhalten an den Tag gelegt, das an Kompetenzüberschreitung nicht zu überbieten und einer Universität nicht würdig sei. Des Weiteren forderte er eine öffentliche Entschuldigung des Dozenten für eine derartige Schikane. Zuspruch erhielt er dabei unter anderem von CAU-Pressesprecher Boris Pawlowski, der im Interview mit dem Deutschlandfunk erklärte, dass allgemeine Identitätskontrollen sowie die Prävention von Betrugsversuchen zwar nötig seien, in diesem Ausmaß aber genauso wie die Abnahme persönlicher Gegenstände und Leibesvisitationen von der Hochschulleitung strikt abgelehnt würden.

Bis jetzt gibt es allerdings keine genauen Vorgaben, was für Kontrollen in welchem Ausmaß vor welchen Prüfungen durchzuführen sind. Dies liegt demnach im Ermessen der jeweiligen Dozenten, die dadurch ebenfalls verunsichert sind. In direkter Folge auf die Ereignisse werden nun gemeinsam von AStA und Hochschulleitung Richtlinien für Lehr- und Aufsichtspersonal entwickelt, die glasklar regeln sollen, wie Kontrollen durchzuführen sind, die im nötigen Maß Täuschungsversuchen zuvorkommen, ohne dabei die Rechte und Würde der Studenten zu verletzen. So habe laut Regis wohl kaum jemand etwas gegen normale Regulierungen, wie zum Beispiel ausreichenden Abstand der Sitzplätze oder obligatorisches Abschalten der Handys, einzuwenden. Darüber hinaus solle es allerdings nicht gehen. Der AStA veröffentlichte mittlerweile unter anderem auf seiner Facebook-Präsenz, dass die Philosophische Fakultät es allen Teilnehmern der entsprechenden Prüfungen ermögliche, die entstandenen Fehlversuche ohne weitere Bedingungen aus dem Prüfungssystem löschen zu lassen. Auch sehe er die weitere Zusammenarbeit hinsichtlich der Prüfungsdurchführung als vielversprechend an.

Von Seiten der CAU hieß es, der für die Kontrollen verantwortliche Dozent habe im Gespräch mit der Unileitung eingesehen, dass er mit seiner Art der Durchführung den Bogen weit überspannt habe. Er entschuldigte sich daraufhin beim AStA-Vorstand. Der AStA selbst musste sich gegenüber der Uni gegen Vorwürfe verteidigen, mit der Presseerklärung zu schnell an die Öffentlichkeit gegangen zu sein, anstatt dies intern mit dem verantwortlichen Professor und der Hochschulleitung zu klären.

Natürlich stellt sich die Frage, ob etwas Derartiges auch in Lübeck geschieht. Noch liegen dem Lübecker AStA keine Beschwerden über solche oder ähnliche Praktiken vor. Falls diese dennoch aufgetreten sind oder auch in Zukunft auftreten sollten, bittet der Vorstand darum, dies mitzuteilen. Laut AStA-Vorsitzendem Georg Engelbart sei man sich auf der Landes-ASten-Konferenz Mitte April in Kiel einig in der Verurteilung der Ereignisse gewesen. Sollte so etwas in Lübeck ebenfalls vorkommen, könne man sich des scharfen Protestes durch die Studierendenvertreter sicher sein. Neue Technik, wie etwa Smartphones, dürfte keinesfalls zu derartigen Überwachungsexzessen führen, da sie Gift für das Verhältnis zwischen Studierenden und Lehrenden seien. Für ihn stellen die Kieler Ereignisse eine „an Frechheit nicht zu überbietende Aktion“ dar.

Gerade nachdem aber solche Kontrollen nicht nur an der CAU, sondern auch in überregionalen Zeitungen eine Welle der Empörung lostraten, besteht ausreichend Grund zur Hoffnung, dass so etwas an der Uni Lübeck nicht so schnell vorkommen wird.

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Universitäres aus Deutschland und der Welt April 2010 https://www.studentenpack.de/index.php/2010/04/universitares-aus-deutschland-und-der-welt-april-2010/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/04/universitares-aus-deutschland-und-der-welt-april-2010/#respond Mon, 12 Apr 2010 06:00:38 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=109173 Hamburg

Die Universität Hamburg hat einen neuen Präsidenten. Dieter Lenzen, der den Präsidentenjob derzeit an der FU Berlin innehat, wird den seit einiger Zeit vakanten Posten übernehmen. Der AStA der FU Berlin wünscht den Hamburger Studierenden: „bei den Protesten gegen ihren neuen Präsidenten Dieter Lenzen einen langen Atem und genauso viel Erfolg wie beim Vorgehen gegen seine Amtsvorgängerin Monika Auweter-Kurtz, die im Juli 2009 zurücktreten musste.“

Deutschland

Eine Studie des Hochschulinformations-Systems (HIS) im Auftrag des Bundesbildungsministeriums belegt laut SPIEGEL Informationen, dass Abiturienten sich durch Studiengebüren abgeschreckt fühlen und daher ein geringerer Anteil mit dem Studium beginnt als es gerene würde. Bis zu 86.000 Abiturienten nutzen jährlich ihre Chance auf eine Hochschule zu gehen nicht. Viele von ihnen aus Angst sich mit dem Bafög zu verschulden, oder weil sie nicht glauben, dass Geld für Studiengebüren aufbringen zu können.

Cardiff

Wer immer auf dem neusten Stand bleiben will, lässt sich sofort benachrichtigen, wenn neue E-Mails, SMS, VZ-Nachrichten oder ähnliches ankommen. Forscher an der Universität Cardiff haben nun nachgewiesen, was jeder im Gefühl hatte, dies verlangsamt den Arbeitsfluss enorm. Sie empfehlen, Instant Messenger und E-Mail-Benachrichtigungen aus zu schalten.

Hannover

Ein vom niedersächsischen Innenministerium initiirtes Bündniss namens „White IT“ lässt derzeit in der Universität Hannover die erste Studie zu Verbreitung und zum Handel von Kinderpornografie im Internet erstellen. Die Studie der Kriminalwissenschaftler soll 40.000€ kosten und die Polizei bei der Bekämpfung von Kinderpornografie unterstützen.

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On Air https://www.studentenpack.de/index.php/2010/01/on-air/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/01/on-air/#respond Mon, 11 Jan 2010 10:00:50 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=109650 Universitäre Radiosender, von Studenten für Studenten, gibt es an manchen großen Universitäten. Jetzt wurde in Paderborn in einem lange währenden Projekt ein eben solcher Sender gestartet, der seit Anfang November auf UKW im Stadtgebiet zu hören ist. Jan Wiedemann, zweiter Vorsitzender des Teams, beschreibt uns, wie es ist, einen Radiosender zu gründen.

Ein Campusradio mit eigener UKW-Frequenz und Programm rund um die Uhr: In Nordrhein-Westfalen ist so etwas (anders als zum Beispiel in Schleswig-Holstein) laut Landesmediengesetz erlaubt. Deshalb gibt es dort bereits ein Duzend eigenständiger UKW-Hochschulsender. Vor kurzem ist es eine Radiostation mehr geworden: In Paderborn hat das Campusradio L’UniCo seinen Sendebetrieb aufgenommen.

Mittwoch, 4. November 2009, 13:33 Uhr: Der Präsident der Universität Paderborn drückt gemeinsam mit den beiden Vorsitzenden des Campusradios auf einen symbolischen roten Knopf. In diesem Moment schallen bis dato ungehörte Klänge durch das Mensafoyer der Universität Paderborn, es gibt Applaus. Zu hören sind diese Klänge aber nicht nur in der Uni, sondern im gesamten Stadtgebiet. Nämlich auf der Frequenz 89,4 MHz. Seitdem haben die rund 15.000 Studierenden der Universität ihren eigenen Radiosender. Morgens holt er sie mit der Morning-Show Breakfast@L’UniCos aus dem Bett. Abends gibt’s täglich wechselnde Themensendungen zu verschiedenen Musikstilen wie Indie, Metal, Elektro und Hip Hop oder zu Sportereignissen aus Paderborn und dem Rest der Welt. Außerdem bietet L’UniCo eine Plattform für ausländische Studierende, Programmbeiträge in ihrer Landessprache beizusteuern.

Da die Live-Sendungen nur morgens und abends stattfinden, gibt’s zwischendurch eine Menge Musik. Die klingt bei L’UniCo ein bisschen anders, als bei normalen Radiosendern. „In Tradition früher Radio-DJs findet unsere Musikauswahl nicht über computerberechnete Erfolgswahrscheinlichkeiten statt, sondern über das Einzige, das verlässliche Orientierung im heutigen Musikchaos gibt: Unser eigener Geschmack“, sagt Musikredaktionsleiter Marius Koniarczyk. „Eine bewusste Auswahl mit Seele und Leidenschaft aus allen Bereichen der Musik ist unsere oberste Maxime.“ Insgesamt sind heute rund 40 Studierende beim Paderborner Campusradio aktiv. Sie arbeiten aber nicht nur als Moderatoren, sondern natürlich auch als Wort- und Musikredakteure, Techniker, Eventplaner, Finanzmanager oder PR-Koordinatoren.

Bis dahin war es allerdings eine langer und nicht immer einfacher Weg. Fast auf den Tag genau sechs Jahre vor dem Sendestart kam an der Universität Paderborn erstmals die Idee auf, ein Campusradio zu gründen. „Die Leute, die damals alles in die Wege geleitet haben, kennen wir aber heute schon gar nicht mehr“, sagt der 2. Vorsitzende Jan Wiedemann. Bevor eine entsprechende Sendelizenz beantragt werden konnte, musste erstmal der Verein „L’UniCo – Campusradio Paderborn e.V.“ und ein gleichnamiger Projektbereich der Universität gegründet werden. Mühsame aber notwendige Formalitäten, die mehrere Jahre in Anspruch genommen haben.

Zwischen all dem wollte die L’UniCo-Crew aber natürlich nicht auf ihre eigentliche Leidenschaft verzichten: Das Radiomachen. Deshalb produzierten die Studierenden zunächst Bürgerfunksendungen auf „Radio Hochstift“, dem lokalen Sender des Landkreises, der abends eine Art offenen Kanal bietet. Seit 2006 wurde das eigene Programm dann per Internetstream verbreitet und nach und nach von einer wöchentlichen Sendestunde auf vier tägliche ausgeweitet.

Der Internetsendebetrieb war schon zum festen Alltag geworden, als Ende 2008 plötzlich ganz unerwartet ein Brief in die Redaktion kam: Die Bundesnetzagentur hatte endlich die lang ersehnte Frequenz gefunden: 89,4 MHz. Nach ausgiebiger Prüfung des Sendekonzeptes gab kurze Zeit später auch die Landesanstalt für Medien grünes Licht für die Programminhalte von L’UniCo.

Theoretisch konnte es also endlich losgehen mit dem eigenen UKW-Radio. Das sorgte natürlich für strahlende Gesichter in Paderborn, aber auch schnell für Ernüchterung. Schließlich fehlten noch einige ganz entscheidende Requisiten: Zum Beispiel die Sendeantenne. Die L’UniCo-Techniker hatten sich nämlich dazu entschieden, die komplette Sendeanlage in Eigenregie zu betreiben und somit direkt vom Dach der Uni zu senden. Ebenso war das Studio nicht auf dem neuesten Stand der Technik: Das bisherige, selbst zusammengebastelte Sendestudio war zwar für den Internetradiobetrieb gerade noch ausreichend, um ein 24-stündiges UKW-Programm zu gewährleisten musste allerdings professionellere Technik her.

„Das alles war dann doch etwas teurer, als ursprünglich kalkuliert“, sagt Jonas Karpa, der 2. Vorsitzende. Alles in allem sollte der Sendestart rund 50.000 Euro kosten. Nach einigen Monaten voller Verhandlungen und Gesprächen mit Unileitung und Fakultäten war es dann soweit. Die Finanzierung war gesichert. Sie setzt sich zusammen aus Studienbeitragsmitteln aus dem Haushalt der Fakultät für Kulturwissenschaften, einer Anschubfinanzierung durch das Uni-Präsidium, Semesterbeiträgen der Studierenden und Party-Einnahmen des Fördervereins L’UniCo – Campusradio e.V..

So konnte in den Sommer-Semesterferien endlich losgebaut werden: Das Studio zog in einen anderen Raum. Gemeinsam mit externen Firmen installierten die L’UniCo-Techniker ein computerbasierendes Sendesystem und ein passendes digitales Mischpult, dass die Radiomacher als Gebrauchtgerät von einem anderen Radiosender bekommen hatten. Die restliche Technik fand in einem mannshohen Schaltschrank Platz. Gemeinsam mit einer Spezialfirma wurde die Antenne auf dem Uni-Dach montiert.

Ende Oktober war schließlich alles fertig. Der Sendestart am 4. November klappte reibungslos. Seitdem bekommt L’UniCo viele positive Resonanzen auf das Programm. Die Paderborner Radiomacher haben aber schon wieder neue Ziele: „Jetzt wollen wir unser Programm nach und nach noch weiter ausbauen. Wir wollen neue Sendeformate etablieren und vor allem noch professioneller werden“, so Jonas Karpa, „Außerdem soll natürlich das Team der Radiomacher noch größer werden.“ L’UniCo ist auf dem besten Wege dahin. Denn seit dem Sendestart häufen sich die Anfragen von radio-interessierten Neulingen.

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Universitäres aus Deutschland und der Welt Dezember 2009 https://www.studentenpack.de/index.php/2009/12/universitares-aus-deutschland-und-der-welt-dezember-2009/ https://www.studentenpack.de/index.php/2009/12/universitares-aus-deutschland-und-der-welt-dezember-2009/#respond Mon, 07 Dec 2009 08:00:03 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=110151 Göttingen

An der Uni Göttingen hat das Erschleichen von Forschungsgeldern für eine Studie über den Regenwald von Indonesien jetzt voraussichtlich Konsequenzen. Nachdem eine Untersuchungskommission Fehlverhalten feststellte, wird die Uni Disziplinarverfahren gegen die Forscher einleiten. Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Greifswald

Die Universität in Greifswald heißt eigentlich „Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald“ und darin liegt das Problem. Arndt hat sich zu seinen Lebzeiten nicht nur als Dichter und Chronist hervorgetan, sondern auch durch antisemitische Äußerungen. Den Namen bekam die Universität von Joseph Goebbels verliehen. Eine studentische Initiative versucht nun, den Namen zu ändern und hat es geschafft, dass der Senat der Uni eine Kommission eingesetzt hat, um das Thema zu beraten. Mehr unter http://www.uni-ohne-arndt.de.

Potsdam

Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung hat wieder einmal festgestellt, was eigentlich jeder wusste. Wer nicht raucht, sich gesund ernährt und mindestens dreieinhalb Stunden pro Woche bewegt, verringert sein Krankheitsrisiko. Das Risiko chronisch zu erkranken sei 78% geringer, Diabetes zu bekommen sogar 93% niedriger.

Düsseldorf

Der AStA der Universität Düsseldorf hat einen Youtube-Kanal gestartet. Unter dem Account „AStAHHUDuesseldorf“ wollen die AStA-Mitarbeiter ab sofort Informationen aus dem „Leben rund um den Campus an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf“ präsentieren. Man ist damit nicht allein, auch andere ASten, wie zum Beispiel die der Hochschule Niederrhein, haben einen Youtube-Kanal.

Bonn

Die Universität Bonn hat versucht, die Zulassung für das Fach Jura dieses Jahr nicht über die ZVS sondern eigenständig laufen zu lassen. Da man, wie der SPIEGEL berichtet, fälschlicherweise annahm, dass nur jeder zehnte zugelassene Student das Studium antritt sind nun 590 anstelle von 350 Studenten im ersten Semester eingeschrieben. Die Universität verweigert Erklärungen zu dem Fehler, auch gegenüber den Studenten und ihrer Fachschaft.

Lübeck

Neben den Uni-Rankings kann die Medizin an der Universität zu Lübeck noch einen weiteren Spitzenplatz für sich verbuchen: In Lübeck fallen die wenigsten Studenten durch das Physikum. Mit 5,3% hat die Universität im gesamten Bundesgebiet die niedrigste Quote. Freiburg belegt mit 6,9% Platz zwei. In Kiel fallen 18,1% der Studenten durch die Prüfungen. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 13,8%. Zwar ist Lübeck, was die schriftliche Prüfung angeht, nur auf Platz drei, aber die sehr guten Resultate bei den mündlichen Prüfungen verbessern das Ergebnis deutlich.

Los Angeles

Aus Sicherheitsgründen will die Polizei von L.A. den vier mal im Jahr stattfindenden „Undi Run“ verbieten. Seit 2001 rennen Studenten und andere Teilnehmer an einem Mittwoch in der Klausurenzeit in Unterwäsche oder lustigen Kostümen über den Campus. Mehrfach soll es dabei zu Vandalismus gekommen sein. Im Internet wurde dazu aufgerufen eine eventuelles Verbot zu ignorieren.

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Der studentische Mikrokosmos https://www.studentenpack.de/index.php/2009/11/der-studentische-mikrokosmos/ https://www.studentenpack.de/index.php/2009/11/der-studentische-mikrokosmos/#respond Mon, 02 Nov 2009 09:00:46 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=111035
Hauptgebäude der Uni GreifswaldWikipedia-Nutzer Axt

Hauptgebäude der Uni Greifswald

Dieses Semester kam es in Greifswald zu ungewöhnlichen Entwicklungen. Ohne Vorwarnung teilten mehrere Referatsleiter dem StuPa nach mehreren Konflikten ihren Rücktritt mit. Wie es zu diesen Entwicklungen kam und wie sich der AStA neu aufstellte wollen wir in unserer neuen Rubrik “Universitäres aus Deutschland und der Welt” betrachten, über die Gremienarbeit in Greifswald berichtet Carsten Schönebeck vom Greifwalder Uni-Magazin webMoritz.de.

Vielen gilt die Zeit des Studiums als die schönste Zeit des Lebens. Dabei geht es um Unabhängigkeit, Freiheit und dem dementsprechend um Selbstbestimmung. Gerade letztere wird unterstrichen durch den Mikrokosmos, der sich „studentische Selbstverwaltung“ nennt.

Zu Beginn jeden Jahres wählen die Greifswalder Studenten ihr Studierendenparlament (StuPa), bestehend aus 27 Mitgliedern, geleitet von einem Präsidium und nach langen Jahren der parteilichen Unabhängigkeit mittlerweile von den hochschulpolitischen Gruppen dominiert. Das Parlament wiederum legt, jedes Jahr aufs Neue, die Struktur des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) fest, bestimmt also wie viele Referenten und welche Resorts es geben wird, anschließend werden selbige mit hoffentlich tatkräftigen Kommilitonen besetzt. Das StuPa als Legislative, der AStA als Exekutive – so ist es gedacht. Und auch wenn einige Kommilitonen aus dem süddeutschen Raum häufig über diese Institutionen lästern und sich glücklich schätzen, dass studentische Selbstverwaltung bei ihnen daheim verboten sei, so muss man in Greifswald froh sein, dass wir sie haben.
Wer jungen Menschen vorhält, sie würden nur noch mit Blick auf Geldbeutel und Karriere an der politischen Willensbildung teilnehmen, der kennt die Greifswalder Studierendenschaft nicht. Dafür sind die Sitzungen zu anstrengend, die Aufwandsentschädigungen für AStA-Referenten zu niedrig und die Arbeitsbelastung zu hoch. Daran mag auch liegen, dass StuPa und AStA immer wieder Nachwuchsprobleme haben. Einen vollständig besetzten Ausschuss gab es lange nicht mehr, einzelne Referate bleiben unbesetzt. Im Parlament sind auf Grund von Rücktritten mittlerweile alle Kandidaten nachgerückt. Jeder, der kandidiert hat, durfte ins Parlament, dies und eine Wahlbeteiligung von gerade einmal gut 10%, lassen oft Zweifel aufkommen an der demokratischen Legitimation der studentischen Selbstverwaltung.

Den oft vernommenen Vorwurf, gerade der Konservativen, die studentische Selbstverwaltung sei zu einseitig politisch und politisch zu einseitig, findet man in Greifswald nicht bestätigt. Trotz der erstarkenden Hochschulgruppen bleibt man hier weitgehend pragmatisch und scheuklappenfrei. So dürften wir wohl einer der wenigen Hochschulstandorte sein, an dem ein katholischer RCDSler im AStA für die Gleichstellung von Homosexuellen zuständig war (und für seine Amtsführung Lob von allen Seiten bekam). Und während in vielen großen Städten die ASten im inflationären Strudel der Interessenvertreter untergehen, kann man sich auch darüber bei uns nicht beklagen.

Greifswald als kleine Oase in der vorpommerschen Sandkiste lebt und atmet universitär. 56.000 Einwohner, gut 12.000 Studenten, der Einfluss auf die Kommunalpolitik ist dementsprechend (vergleichsweise) hoch. Bei einem Pflichtbeitrag von 8,50€ jedes Studenten an die verfasste Studierendenschaft verwaltet das Parlament jährlich gut 200.000€, auch das eine Summe, mit der man hier durchaus etwas bewegen kann. So richtet der AStA jedes Semester aufs Neue, und mittlerweile mit gehöriger Routine, die Ersti-Woche aus, in der den Neulingen erstmal gezeigt wird, wo es an der Universität lang geht – sowohl vormittags – akademisch als auch am Abend – studentisch.

Neben dem AStA unterhält sich die Studierendenschaft auch noch einen Medienbetrieb. Ein monatlich erscheinendes Magazin machte vor elf Jahren den Anfang, es folgten eine regelmäßige Fernsehsendung und ein lokaler Nachrichtenblog (und an dieser Stelle die Schleichwerbung für webmoritz.de).

Gefördert wird an allen Ecken und Enden der Stadt: Studentenclubs, Kulturfestivals, Konzerte, der lokale Radiosender, alle profitieren von den Zuweisungen des StuPas. Und da es sonst wenige Töpfe gibt, in denen Geld zu verteilen ist, fühlt man sich gelegentlich schon recht wichtig, wenn man im historischen Konferenzsaal tagt, debattiert und gelegentlich auch mal etwas beschließt. Auch im StuPa gibt es die Pragmatiker, die ihre Unterlagen wälzen, sich informieren und heimlich still und leise ihre Stimmkarte heben. Mehr und mehr findet man aber auch die Selbstdarsteller, die Debatten mehr oder minder wortgewandt in die Länge ziehen, die zu jedem Antrag mindestens zwei Nachfragen haben, die sich und die anderen mit Geschäftsordnungsparagraphen schwindelig reden und die den staatsmännischen Zeigefinger erheben, wenn ein Antrag nicht den Formalien entspricht.

Da ist er wieder, der Mikrokosmos, in dem sich Parlamentarier wie kleine Könige fühlen, denn während sie am Tage unmotiviert und vom Kaffee getrieben in den Vorlesungen sitzen, dürfen Sie alle zwei Wochen für vier Stunden den Chef spielen. Das Schauspiel, das dabei aufgeführt wird, kann auch Außenstehenden durchaus Freude bereiten. Am schönsten aber ist der Moment, gegen Ende der Sitzung, in dem sich das präsidiale Selbstbewusstsein der Parlamentarier beinahe überschlägt und doch mit einem Mal in sich zusammen fällt. Dann nämlich, wenn der Hausmeister den Sitzungssaal betritt und raunzt: „Sind se mal bald fertig hier, ich will auch mal Feierabend haben.“ Dann merkt auch der schärfste Parlamentsdegen, wer hier eigentlich Herr im Hause ist.

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Chaos bei den studentischen Gremien in Greifswald https://www.studentenpack.de/index.php/2009/11/chaos-bei-den-studentischen-gremien-in-greifswald/ https://www.studentenpack.de/index.php/2009/11/chaos-bei-den-studentischen-gremien-in-greifswald/#respond Mon, 02 Nov 2009 09:00:28 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=111044 Im Juli 2008 läuft es in der Greifswalder Gremien bei weitem nicht so ruhig wie es üblich ist. Auslöser der Konflikte ist die selbständige Positionierung des AStAs, der beschließt, einige Greifswalder Gruppen zu unterstützen, die sich sozial engagieren. Der eigentlich unproblematische Beschluss führt zu einem Kompetenzringen zwischen dem Auschuss und dem Studierendenparlament, dass für sich beansprucht, die politische Ausrichtung der Studierendenvertreter zu übernehmen. Man beauftragt den AStA seinen Beschluss zurück zu nehmen. Den Vertretern des AStA gibt man in einer späten StuPa Sitzung nach langer Wartezeit die Möglichkeit sich zu rechtfertigen, doch stattdessen darf man erfahren wie wichtig dem Exikutivorgan seine Unabhängigkeit ist: Vier zentrale Mitarbeiter des AStA, darunter des gesamte Vorstand, treten spontan und ohne Ankündigung zurück.

Schon allein, weil das Semester gerade zu Ende ging war es schwer den AStA adäquat zu restrukturieren. Ein kommissarischer Vorstand konnte schnell gefunden werden, aber die Verstimmung zwischen StuPa und AStA war entstanden. Im neu besetzten AStA wurden die Beschlüsse die den Streit ausgelöst hatten knapp zurück genommen, was zu weiteren Rücktritten führte, nicht nur im AStA, sondern auch im Parlament, aus dem sich die Hoschulgruppe der JuSos zurückzog. Der Kompetenzkrieg ist noch immer nicht vollends ausgebadet. Ein neues Parlament ist gewählt und auch ein neuer AStA wird mit diesem Semester wie an allen Hochschulen seine Arbeit beginnen. Wie eigenständig gearbeitet werden kann wird sich zeigen, klar ist, dass ohne eine abgestimmte Zusammenarbeit der höchsten studentischen Gremien die Selbstverwaltung, und damit am ende die gesamte Studierendenschaft leidet.

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Universitäres aus Deutschland und der Welt November 2009 https://www.studentenpack.de/index.php/2009/11/universitares-aus-deutschland-und-der-welt-november-2009/ https://www.studentenpack.de/index.php/2009/11/universitares-aus-deutschland-und-der-welt-november-2009/#respond Mon, 02 Nov 2009 08:00:07 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=111046 Konstanz

Konstanz, dass sich mit seiner Eliteuni auch gerne als Harvard am Bodensee sieht, ist mit einer Werbekampagne zum Spott vieler Chemiker geworden. Das Plakat zeigte den Umriss vom Bodensee, welcher mit Wassermolekülen gefült sein sollte. Die Moleküle auf dem Plakat zeigten jedoch Formaldehyd.

Klagenfurt

Die Uni Klagenfurt macht sich anscheinend erhebliche Sorgen, dass sich die Schweinegrippe ausbreiten könnte. Für das nächste Semester sind auf dem Campus daher Menschenansammlungen, Berührungen und Küsse unerwünscht.

Wie die Kronen Zeitung berichtet heiße es in einem Schreiben der Universität: „Achten Sie darauf, niemanden zu berühren, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Vermeiden Sie Händeschütteln, Wangenkuss oder Umarmung.“

Passau

Die Universität Passau hat laut einer Umfrage des Magazins UNICUM den schönsten Campus Deutschlands. Der Campus der Universität mit rund 8000 Studenten überzeugte unter anderem durch einen Golfplatz und Kletterfelsen sowie eine überzeugende Architektur der Gebäude überzeugte sowohl eine Experten-Jury aus Architekten wie abstimmende Studenten.

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Chipkarte der MUL https://www.studentenpack.de/index.php/1998/12/chipkarte-der-mul/ https://www.studentenpack.de/index.php/1998/12/chipkarte-der-mul/#respond Tue, 01 Dec 1998 11:00:51 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=234218 Die LUNIKA

Plastik und Chip ersetzen Papier und Stempel

Das Schreiben von Frau Schün über die „MULCard“ dürfte den meisten von euch bekannt sein – im nächsten Semester werden der rosa Studierendenausweis aus Papier und die Mensakarte durch eine Chipkarte ersetzt. Statt des zunächst verbreiteten Arbeitstitels „MULCard“ wird diese Karte dann aber „LUNIKA“ heißen; das steht für „Lübecker Universitätskarte“.

Im Vorfeld dieser Umstellung haben sich durch allgemeine Unwissenheit leider einige Halbwahrheiten verbreitet, teilweise wurden Boykott-Aufrufe laut. Nicht allein der Einsatz neuer Technologien, auch die Rolle der Lübecker Sparkasse bei dem Vorhaben hat dem Mißtrauen Vorschub geleistet. Dieser Artikel soll nun die Fakten klar darstellen, und vielleicht gelingt es ihm zu zeigen, daß viele Befürchtungen unbegründet sind.

Im Zeichen der Zeit

Im Studentensekretariat wurde in den letzten Jahren deutlich, daß das vorhandene Personal gerade noch die notwendigen Verwaltungsarbeiten bewältigen kann. Für weitergehende Beratung der Studierenden bleibt dabei kaum Luft. Auf den ersten Blick bieten sich in dieser Situation zwei Lösungsansätze an: Zum einen könnte mehr Personal eingestellt werden, zum anderen könnte man versuchen, sich eines Großteils des Papierkrams zu entledigen. Der erste Ansatz – mehr Personal einstellen – stößt in unserer Zeit der leeren Kassen leider auf wenig Gegenliebe, insbesondere im Bereich des öffentlichen Dienstes verbietet sich schon der Gedanke an Neueinstellungen. Es bleibt also die Automatisierung von Verwaltungsabläufen. Das ist zwar auch mit hohen Kosten verbunden, aber für solche technische Innovationen werden aus dem Hochschulsonderprogramm (HSP 3) Fördergelder – je zur Hälfte von Bund und Land – zur Verfügung gestellt.

Nachdem sich Chipkarten in diesem Bereich an anderen Universitäten, in Trier etwa, bereits als praktikabel erwiesen hatten, erschien eine ähnliche Lösung auch für Lübeck realisierbar. Und so war die Idee der LUNIKA geboren. Von Anfang an waren übrigens die Bibliothek und das Studentenwerk in Planungen einbezogen. So soll das Ausleihverfahren in der Bibliothek durch die Einführung der LUNIKA deutlich vereinfacht werden, in der Mensa wird die altbekannte Mensakarte abgelöst.

Der Weg zur GeldKarte

Zunächst stand die Entwicklung einer speziellen Karte für MUL-Verhältnisse auf dem Programm. Nachdem der Arbeitsgruppe jedoch klar geworden war, wie der neue Ausweis funktionieren sollte, stellte sich heraus, daß sich diese Ideen nicht mit vertretbarem Aufwand realisieren ließen. Daher entschloß man sich dafür, auf bestehende Lösungen zurückzugreifen. In Hinblick auf die gewünschte Zahlungsfunktion bemühte man sich um die Unterstützung einer Bank. Darauf zeigte sich lediglich die Sparkasse Lübeck daran interessiert und dazu in der Lage, an einer den Vorstellungen der MUL entsprechenden Lösung mitzuarbeiten.

Das „Aufwerten“ der LUNIKA

Im Kern wird die LUNIKA nun also eine GeldKarte. Sie kann auf dem MUL-Campus an Automaten der Sparkasse aufgeladen werden. Dazu ist zusätzlich zur LUNIKA eine Bank-Karte, die Abhebungen an Automaten erlaubt, einzustecken. Hier unterscheiden sich die von der Sparkasse im Zentralklinikum und in der Mensa aufgestellten Automaten von den sonst üblichen Geldautomaten, in die nur einer Karte eingeführt werden kann, die gleichzeitig GeldKarte und so etwas wie eine EC-Karte sein muß. Daher wird es zunächst kaum eine andere Möglichkeit geben, die LUNIKA aufzuwerten, als einen der Automaten auf dem MUL-Gelände zu benutzen. Die Sparkasse hat sich dazu verpflichtet, hier auch von Kunden anderer Banken keine Gebühren zu erheben.

Im Gegensatz zur bisherigen Mensakarte kann die LUNIKA in der MUL nicht mit Bargeld aufgeladen werden. Es soll jedoch in vielen Bankfilialen verschiedener Institute möglich sein, am Schalter eine GeldKarte mit Bargeld aufladen zu lassen. In der Regel fallen dabei keine Gebühren an.

Bezahlen mit LUNIKA und der Datenschutz

Da es sich bei der LUNIKA um eine echte GeldKarte handelt, bietet es sich natürlich an, auch Kinokarten oder Brötchen damit zu bezahlen. Dabei darf natürlich auf die anderen Informationen, die auf der LUNIKA gespeichert sind, nicht zugegriffen werden. Beispielsweise geht es die Bäckerei nichts an, ob ein Kunde an der MUL immatrikuliert ist oder nicht. Das Kino darf auch keine Listen von Matrikelnummern häufiger Sneak-Preview-Besucher führen, und nicht einmal die Mensa sollte Profile über das Eßverhalten einzelner Studierender erstellen können. Wer meint diese Daten könne doch ruhig jeder haben und sich nicht vorstellen kann was sich damit alles anfangen läßt, dem kann ich nur diesen Zeit-Artikel empfehlen, der über die herrschenden Zustände in den USA berichtet.

Um an diesen Stellen einen Mißbrauch der Daten zu verhindern, wurde folgendes technisches Verfahren gewählt:
Ohne Eingabe der PIN gibt der Chip keine Informationen heraus. Die PIN selbst kann nicht gelesen, sondern nur geschrieben werden. Zweiteres aber auch nur, wenn zuvor eine gültige PIN eingegeben wurde. Ab Fabrik haben alle LUNIKAs eine Standard-PIN, die sofort nach Erhalt selbstständig geädert werden muß.
Außerdem gibt es hierzulande ein Datenschutzgesetz; und die hier geschilderte Verwendung der Daten von der Karte ist verboten. Und wer sich an das Verbot nicht hält, muß Konsequenzen fürchten.

„Ich habe schon eine GeldKarte“

Dieser Einwand ist berechtigt. Um sich nicht um das Aufladen zweier GeldKarten kümmern zu müssen, wäre es nützlich nur eine der beiden zu benutzen. Am einfachsten sollte es sein, nur die LUNIKA zu benutzen. Der Nachteil dabei besteht allerdings darin, daß man darauf angewiesen ist, die Aufladeterminals auf dem Unigelände zu verwenden. Alternativ bietet es sich an, auch in der Mensa mit der eigenen GeldKarte von der eigenen Bank zu bezahlen. In diesem Fall stellt sich die Frage, wie sichergestelt werden kann, daß nur Studierende auch Essen zum Studierendenpreis bekommen. Aus diesem Grunde bekommt das Studentenwerk für jedes Semester eine Liste von gültigen Kartennummern von Studierenden. Ursprünglich sollten das nur die Nummern der LUNIKAs sein. Aber es sollte technisch zu realisieren sein, sich am Info-Terminal mit der LUNIKA auszuweisen und dann die Nummer der eigenen GeldKarte zu registrieren. Das Studentenwerk zeigte sich erfreulicherweise dieser Idee gegenüber aufgeschlossen.

Und die Fachhochschule?

Von Beginn an sollte die neue Chipkarte mit der Fachhochschule gemeinsam eingeführt werden – schließlich werden Bibliothek und Mensa zu großen Teilen auch von derer Studierenden genutzt. Verwaltungstechnische Querelen und die geplante Umstellung auf eine neue EDV-Anlage sorgten jedoch leider dafür, daß die Beteiligung der FH im Sande verlief. Während einer anfänglichen Testphase wird sich für die Studierenden der FH daher zunächst nichts ändern. Danach wird es voraussichtlich als Übergangslösung eine Chipkarte für die FH geben, die dort keinen Ersatz für den Studierendenausweis aus Papier darstellt und die natürlich nicht den vollen Funktionsumfang der LUNIKA bietet.

 

Archivierter MUFtI-Artikel

Dieser Artikel erschien in der Onlinezeitung der Fachschaft Informatik. Er wird hier im Rahmen unserer Archivierungsbemühungen kopiert. Das Original ist in der Way-Back-Machine des Internet Archives zu finden.

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Hochschulbibliothek im Aufschwung! https://www.studentenpack.de/index.php/1998/12/hochschulbibliothek-im-aufschwung/ https://www.studentenpack.de/index.php/1998/12/hochschulbibliothek-im-aufschwung/#respond Tue, 01 Dec 1998 11:00:51 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=234219 Als vor vielen Wochen und Monaten der Streik zu ende ging, fragten sich viele der Studierenden und Lehrenden, was dies so alles gebracht haben kann und vertrösteten sich selbst damit, “daß hier in Lübeck eh nichts passiert”. Glücklicherweise trügt der Schein öfter als man denkt, denn tatsächlich hat sich einiges bewegt. Besonders das Sorgenkind Bibliothek hat sich gemacht und den Bestand an Lehrbüchern stark ausgebaut.

Wie ein kleines Wunder wirkte es, als in Lübeck die Nachricht von Herrn Rütgers eintraf, daß die Hochschulbibliothek Lübeck – eine von vier Hochschulbibliotheken in Schleswig Holstein – eine zusätzliche Geldausschüttung erfahren würde.

Sondermittel in Höhe von DM 180.000,

also fast ein fünftel des Jahresbudgets, sind der Bibliothek zusätzlich zur Verfügung gestellt worden. Bedingung war allerdings, das Geld bis einschließlich November 1998 komplett ausgegeben zu haben.
Frau Giese – Leiterin der Hochschulbibliothek – machte sich also direkt daran, das Geld möglichst effektiv und schnell in Bücher umzusetzen, bevor sich Land und Bund das alles nochmal überlegen. Ihre Entscheidung war es nun Lehr- und Handbücher zu kaufen, die normalerweise – also mit den üblichen Mitteln – nicht angeschafft werden können. Die veranschlagten DM 180.000 teilen sich in zwei Teile auf:

  • Bücher für die Universität: DM 105.000
  • Bücher für die Fachhochschule: DM 75.000

(Diese “ungleiche” Aufteilung kommt durch ein verschobenes Verhältnis an Forschungsanteilen zustande. Die FH hat zwar mehr als doppelt so viele Studenten wie die Uni, aber der Forschungsanteil (relativ) ist um ca. 30% geringer. Dieses Verteilungsverhältnis entspricht auch dem Verteilungsverhältnis des normalen Jahresbudgets der Hochschulbibliothek.)
Die Frage für Frau Giese war nun, was für Bücher angeschafft werden sollten. Sie ist kurzerhand an die Professoren der Uni und FH herangetreten und hat gefragt, was für Bücher für den “normalen Lehrbetrieb” nötig sind und hat diese, soweit möglich, in relativ großen Stückzahlen gekauft. Mit dem normalen Jahresbudget ist es leider nur möglich einige wenige Lehrbücher in großen Stückzahlen zu kaufen. Für oftmals teure Handbücher fehlt das Geld ganz. Hier konnte nun mit den Sondermitteln die Lücke in den Lehrbuchsammlungen stark verringert werden. Viele der neu eingekauften Bücher sind allerdings noch nicht in den Regalen und damit noch nicht auszuleihen, da die Auszeichnung der Bücher wegen der Umstellung auf EDV-Betrieb in der ZHB deutlich erschwert wird. Längerfristig soll die EDV allerdings eine deutliche Arbeitserleichterung für Personal und Nutzer(innen) bringen. Im Laufe der nächsten Wochen werden voraussichtlich alle Bücher ausgezeichnet und in die entsprechenden Regale einsortiert sein, sodaß bald alle neu angeschafften Bücher auszuleihen sind. Es lohnt sich also regelmäßig einen Blick in die Bibliothek zu werfen.
Wenn nun immer noch nicht die Bücher da stehen, die Du suchst, dann mach doch einfach mal einen Beschaffungsvorschlag. D.h. schreibe auf einen Zettel Autor, Titel und Verlag (evtl. ISBN-Nummer) des Buches, das Du suchst und eine kurze Begründung bzw. Erklärung, warum dieses Buch in der Bibliothek stehen sollte und gebe diesen Zettel an der Information bzw. bei Frau Giese ab. Wenn Dein Vorschlag gut ist, dann wird das Buch sicher gekauft und Du wirst, sobald es da ist, benachrichtigt und kannst es damit als erstes ausleihen.

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Boykott der LN https://www.studentenpack.de/index.php/1998/12/boykott-der-ln/ https://www.studentenpack.de/index.php/1998/12/boykott-der-ln/#respond Tue, 01 Dec 1998 11:00:51 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=234207 Kurzer Sachverhalt:
Am 18.11.1998 gab die LN einen Artikel Namens “Ein lübsches Kleinod” heraus. Dieser verärgerte viele Studierende und natürlich auch das AStA. Das beschloß daraufhin einen Boykott.


Der LN-Artikel vom 18.11.1998.

Antwort auf LN-Artikel des AStA

Betr.: Thema des Monats, LN-Trave-Treff

Sehr geehrter Herr Strunk, sehr geehrter Herr Schur,

für die Einladung zum LN-Trave-Treff am 30. November möchten wir uns an dieser Stelle bedanken. Sie können sicher sein, daß wir die Gelegenheit gerne genutzt hätten, uns Fragen der Öffentlichkeit zu stellen und mit den Anwesenden ein konstruktives Gespräch
zu führen.

Mit dem Monatsthema “Hochschulstadt Lübeck” haben Sie eine gute Wahl getroffen. Denn wie Sie bereits im ersten Beitrag der Artikelserie festgestellt haben, prägen die Studierenden das Lübecker Stadtbild bei weitem nicht in dem Maße, wie es in anderen, typischen Universitätsstädten der Fall ist. Daher ist es begrüßenswert, wenn von Zeit zu Zeit die Hochschulen der Stadt und ihr Umfeld der Allgemeinheit in ausführlicher Form dargestellt werden.

Wir haben Ihre Berichterstattung mit großem Interesse verfolgt, wobei wir natürlich insbesondere die Artikel studiert haben, die unsere Universität und die von uns vertretene Studierenschaft betrafen. Wir sehen selbstverständlich ein, daß der Rahmen eines
Zeitungsartikels dazu zwingt, Prioritäten zu setzen, und daß es illusorisch wäre, eine tiefgehende Betrachtung aller Details zu erwarten.

Der Artikel “Ein lübsches Kleinod” Ihres Kollegen Andreas Oelker hat uns und viele unserer Kommilitoninnen und Kommilitonen allerdings sehr enttäuscht, um nicht zu sagen bestürzt. Dieser Beitrag stellt bezüglich der Qualität journalistischer Arbeit eine Katastrophe dar.

Die Kernaussage der ersten Absätze besteht darin, an der MUL gebe es außerordentlich viele Langzeitstudierende. Diese, im übrigen unzutreffende, Aussage wird darauf zurückgeführt, daß die Durchschnittsstudienzeit um Studiengang Medizin an der MUL bei 13 Semestern liegt. Wir möchten Sie daran erinnern, daß die vorgeschriebene Mindeststudienzeit bundesweit bei 12 Semestern liegt. Bei einem Schnitt von 13 Semestern kann also überhaupt keine Rede von zweifelhafter “langjähriger Verbundenheit” der Studierenden mit dieser Universität sein. Im Gegenteil – eine Durchschnittsstudiendauer von 13 Semestern ist beachtlich kurz!

Eine “lange Verweildauer” läßt sich auch nicht durch die sich anschließende Behauptung herbeireden, auf Grund eines “schleswig-holsteinischen Hochschulrahmengesetzes” könnten Prüfungen “nahezu beliebig oft” wiederholt werden. Zunächst einmal gibt es kein ”
schleswig-holsteinisches Hochschulrahmengesetz”, und außerdem können die Prüfungen im Studiengang Medizin auf Grund der bundesweiten Regelung des Medizinstudiums höchstens zweimal wiederholt werden. Für den Studiengang Informatik läßt die Prüfungsordnung der MUL ebenfalls höchstens zwei Wiederholungen einer Prüfung zu. Von nahezu beliebig vielen Versuchen kann also keine Rede sein.

Um eine Prüfung überhaupt antreten zu können, müssen bestimmte Leistungen in Form von “Scheinen” nachgewiesen werden. Die Festlegung der Kriterien zum Scheinerwerb liegen bei den jeweils zuständigen Professoren.

Unsere Kritik beschränkt sich nun nicht nur darauf, daß Fakten und Erfundenes wild verdreht, vermischt und unsinnig aneinandergereiht einen großen Teil des Artikels ausmachen. Die Verwendung der reißerischen Phrase “Oase für ewige Studenten” an so exponier
ter Stelle wie am Anfang des Textes läßt uns befürchten, daß die Intention des Artikels nicht ist erster Linie darin bestand, über die tatsächlichen Verhältnisse an der MUL zu berichten. Geringer Rechercheaufwand und Effekthascherei standen offenbar im Vor
dergrund. Sie haben damit dem Bild der Studierenden in der Öffentlichkeit in unverantwortlicher Weise großen Schaden zugefügt.

Vor diesem Hintergrund haben Sie sicher Verständnis dafür, daß wir es vor unserem Gewissen und vor der Studierendenschaft nicht verantworten könnten, Ihre Einladung auf das Podium anzunehmen.

Darüberhinaus scheint es ihrerseits kein ehrliches Interesse an einer inhaltlichen Diskussion zum Thema zu geben. Wir befürchten offensichtlich zu Recht, daß unsere Anwesenheit nur der Vollständigkeit halber gewünscht wurde. Desweiteren sind wir nicht bereit, uns in eine Statistenrolle abdrängen zu lassen und dennoch zu riskieren, am nächsten Tag in Ihrem Blatt falsch zitiert zu werden.

Sie werden nachvollziehen können, daß wir unser Fernbleiben vom Trave-Treff den anderen Teilnehmern gegenüber ebenfalls begründen werden und zu diesem Zweck jeweils eine Kopie dieses Briefes beilegen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Der Allgemeine Studierendenausschuß der Medizinischen Universität zu Lübeck

Gregor Peter
(Sprecher der Studierendenschaft)

 

Eine Erklärung von Jülsch Ganten vom AStA

Was braucht eine Stadt zu Glücklichsein – auf keinen Fall die LN!

Ein paar Worte vorweg:

Der AStA der MUL ist sicher kein streitsüchtiges Organ. Bis uns etwas aus der Ruhe bringt und zu einem öffentlich geäußerten Protest veranlaßt, muß einiges passieren. Wenn mensch ein wenig bösartig wäre, würde er oder sie vielleicht sogar behaupten, der As tA der MUL sei phlegmatisch, was die Politik angeht, und ich würde noch nicht einmal widersprechen. So kommt es dann auch, daß die Sache mit den LN den Asta am meisten beschäftigt hat, seit dem Streik.

Aber um was geht es denn nun eigentlich?

Es geht um das Gefühl, das wohl fast jedeR von uns hat, wenn er oder sie die LN aufschlägt. Da sieht mensch bunte Bilder, große Überschriften, kleine Artikel, ein paar sinnvolle und viele sinnlose Informationen, Anzeigen und Bekanntmachungen. Klar, die LN hat ein anderes Niveau als die große Schwester „Bild“ aus dem gleichen Hause. Aber trotzdem werde ich den Verdacht nicht los, daß es einige Gemeinsamkeiten gibt. Wir blättern also weiter in unserer LN. Da gibt’s ein bissi Politik, einen großen Lokalteil, e in „Thema des Monats“ und alles liest sich so ein bißchen wie eine Mischung aus Bravo und Focus. Ist das Absicht? Bestimmt. Schließlich sind die LN eine regionale Zeitung, sprich außerhalb von Lübeck interessieren sie fast niemand. Und innerhalb von Lübeck soll natürlich ein breites Publikum bedient werden. Und genau da liegt das Problem. Alle, von klassischen „Bild“- LeserInnen bis hin zu FAZ-LeserInnen wollen lokale Informationen oder sind mehr oder weniger auf sie angewiesen. Und wenn diese Tageszeitung auch noch eine (mit nicht ganz feinen Methoden selbstverschaffte) Monopolstellung hat, versucht sie den Spagat zwischen seriöser Berichterstattung und Bedürfnisbefriedigung auf dem Klatsch-Sektor. Heraus kommt eine sehr eigenartige Mischung, eine Art „Info tainment“, was ja primär nicht schlecht sein muß. Im Falle der LN allerdings gesellt sich zu dieser Problematik eine sehr gefährliche Einstellung zu journalistischer Arbeit. Diese äußert sich darin, daß einerseits miserabel recherchiert wird (siehe nebens tehender Artikel) und andererseits gewonnene Informationen nicht genutzt werden, um eine ordentliche Berichterstattung zu liefern, sondern um vorgefaßte Meinungen zu „belegen“. Wir haben versucht, dies an dem Artikel „Ein lübsches Kleinod“ zu zeigen.

Vorausgegangen war allerdings ein allgemeiner Ärger über die Berichterstattung der LN, der sich komischerweise durch alle Gruppen und Schichten zieht. Viele Menschen, vom Bürgermeister bis zur Schrebergärtnerin, haben ihre einschlägigen Erfahrungen mit den LN gemacht, in wenigen Fällen läßt sich beweisen, daß die LN Tatsachen verdrehen, falsch zitieren und bewußt Informationen zurückhalten, in vielen Fällen bleibt nur der Ärger und der sehr unbefriedigende Weg der Gegendarstellung.

In unserem Fall war also der entscheidendende Auslöser für den Entschluß, diesen LN- Praktiken etwas entgegenzusetzen, der o.g. Artikel. Dazu kamen „Pannen“ von Seiten der LN, wie z.B. nicht Abdrucken von Veranstaltungsterminen, oder Wiedergabe von Intervi ews in anderer Form als der vorher abgesprochenen. Während des Streiks im letzten Jahr beispielsweise erklärte uns eine Redakteurin, daß sie nur bis zu einem bestimmten Punkt, nämlich der Abgabe beim Chefredakteur, Einfluß auf den Artikel hat. Danach wird allerdings noch viel verändert, sodaß das abgedruckte Produkt nicht mehr viel mit der Recherche zu tun haben muß.

Welche Konsequenzen ergeben sich daraus?

  1. Mensch läuft großes Risiko, mit einem völlig falschen Zitat oder mit einer Aussage in völlig falschem Zusammenhang in den LN zu erscheinen.
  2. Die LN betreiben in Lübeck eine Meinungsbildung, die alles mögliche ist, nur nicht objektiv.

Da wir als AStA an sich nicht auf die LN angewiesen sind, sondern genausogut auf die Bauchpresse, das Ultimo und die Stadtzeitung ausweichen können, haben wir beschlossen, den LN grundsätzlich kein Material -egal ob Info`s , Fotos, oder Interviews- mehr zu r Verfügung zu stellen, einerseits also um keine bösen Überraschungen zu erleben, andererseits um ein -zugegebenermaßen nicht allzugroßes- Zeichen zu setzen.

Unterrichtet haben wir die LN davon in nebenstehendem Brief, außerdem haben wir die Rektoren und andere Organe in ähnlicher Weise in Kenntnis gesetzt.

Jülsch Ganten
Politikreferent des AStA

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https://www.studentenpack.de/index.php/1998/12/boykott-der-ln/feed/ 0
Namensänderung der Universität https://www.studentenpack.de/index.php/1998/12/namensaenderung-der-universitaet/ https://www.studentenpack.de/index.php/1998/12/namensaenderung-der-universitaet/#respond Tue, 01 Dec 1998 11:00:51 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=234213 Eigentlich wollte ich nur ein Paar Namensvorschläge bringen, aber:
Im Oktober hat ein Direktor der Informatik bei einer Veranstaltung um den Studienort Lübeck den Vorschlag gebracht, die medizinische Universität zu Lübeck umzubenennen. Er schlug den Namen Hansetische Universität vor.
Der Kanzler der MUL Herr von Detmaring hat diesen Wunsch der Informatik, und die Wichtigkeit noch einmal auf dem Trave-Treff bestätigt.

Doch leider stößt dieser Vorschlag nicht auf breite Zustimmung.
Bei der letzten Stupa-Sitzung wurde ein Antrag eingebracht, daß wir uns im Namen der Studierendenschaft für den alten Namen aussprechen sollten. Daraufhin gab es eine Diskussion, in der einige Kommilitonen aufgeklärt wurden, was die Informatik in Lübeck darstellt, wieviel Institute es gibt und welche politischen Signale von der Informatik, auch für die Medizin, ausgeht.

Auf der Stupa-Sitzung und bei bisherigen Diskussionen waren die Hauptargumente gegen eine Namensänderungen folgende:

  • Die Medizin bildet einen wichtigeren Bestandteil des Universitätsstandortes, als die anderen Studiengänge. (Es gibt in an der Uni auch noch den Aufbaustudiengang Zellbiologie), daher ist der jetzige Name legitim.
  • Der Name Universität, ohne konkreten Zusatz, würde dem Ruf einer Universität, wohl von Universal, aufgrund des zu geringem Angebotes nicht gerecht werden.
  • Die Umbenennung der Universität würde zu viel Geld kosten, welches anderswo sicherlich besser eingesetzt werden könnte.

Die Tendenz war primär konservativ. Dabei haben sich auch Informatiker gegen eine Namensänderung ausgesprochen.
Auch außerhalb der Stupa können viele Kommilitonen nicht verstehen, warum einige den Wunsch haben, den Zusatz medizinische zu streichen oder zu ersetzen. (Ich kenne übrigens niemanden, der statt, ich gehe in die Uni, ich gehe in die Medizinische Uni, sagt.)

An dieser Stelle möchte ich einige Hauptargument für einen neuen Namen der Uni aufzählen:

  • Der Studienort soll, laut Rektor Kühnel und dem wissenschaftlichen Beirat, mit anderen Fakultäten ausgebaut werden. Ein anderer Name würde diese Entwicklung sicherlich erleichtern.
  • Viele der bisherigen neun Institute der Informatik, und wohl auch die naturwissenschaftlichen Institute, haben es schwierig bei Kongressen klar zu machen, daß sie wirklich Forschung betreiben und nicht nur ein Anhängsel der Medizin sind.
  • Der Studiengang Informatik dreht sich kaum um die Medizin. Nur eines der drei Nebenfächer hat etwas mit der Medizin zu tun.
  • Leider werden viele Interessenten für die anderen beiden Nebenfächer der Informatik durch den Zusatz medizinisch abgeschreckt. Kaum einer der bisherigen Hörer der anderen beiden Nebenfächer ist wegen jener gekommen, sondern ist dorthin von der medizinischen Informatik aus gewechselt.
  • Da die Klinik privatisiert werden soll, und deren Vertreter anstreben, neben dem Universitätemblem ein eigenes zu setzen, könnten wir die Chance nutzen, durch wenig Mehrkosten.

Meiner Meinung ist es wichtig sich ein Bild der Lage zu machen. Ich denke, daß meine Meinung klar ist.

An dieser Stelle möchte ich alle aufrufen, sich bei Interesse eine Namen auszudenken.

Hier nun eine schon vernommene Vorschläge

Hanseatische Uni. klingt nicht so futuristisch, leicht überstrapaziert, aber bisher ein Favorit
Neudeutsch: Baltic University of Lübeck
Ostsee Uni. Zu stark östlich tendierend, (Nein, da will ich nicht hin!!!!)
H23 Uni. Zu politisch, könnte noch abgelehnt werden
Marzipan Uni. Bekommt ein falsches Bild
Sieben Türme Hochschule

Willy Brandt Ist der überhaupt hier geboren worden? (Ja ist er!!!!!)
Günter Grass Wird sich wohl wehren vor einer Med. Uni. zu stehen

Naturwissenschaftliche Uni. Tragen wir da den med. genug Rechenschaft?
St. Gertrud Uni. Kein katholisches Einzugsgebiet

Wenn jemand noch gute Vorschläge hat, soll er sie mir zu senden:
Thomas Otto
Der Favorit meiner Meinung nach ist die Benennung nach dem “Holsten” Tor. Der Etikettenwechsel wäre schon gesponsort, ein Logo gibt es schon und auf den Partys gibt es ab sofort Freibier. Prost, wir sollen ja sowieso viel mehr mit der Industrie zusammenarbeiten!

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Umfrage an alle Studierenden der Informatik an der MUL https://www.studentenpack.de/index.php/1998/12/umfrage-an-alle-studierenden-der-informatik-an-der-mul/ https://www.studentenpack.de/index.php/1998/12/umfrage-an-alle-studierenden-der-informatik-an-der-mul/#respond Tue, 01 Dec 1998 11:00:51 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=234214 Ein Thema bewegt im Moment die ganze Uni, besonders die Naturwissenschaftliche Fakultät:

Soll die Medizinische Universität zu Lübeck umbenannt werden?

Nachdem nun schon seit dem WS1993/94 der vollständige Studiengang Informatik an der Uni eingeführt wurde, ist es nun durchaus berechtigt, darüber nachzudenken, dem auch im Namen der Universität Rechnung zu tragen. Denn es herrscht immer wieder Aufklärungsbedarf. Daß es sich bei der Medizinischen Universität nicht um eine Uni handelt, an der man ausschließlich Medizin studieren kann, daß der Studiengang Informatik ein ganz normaler Informatik-Diplom-Studiengang ist wie an jeder Universität und daß sich die Besonderheit der Medizinischen Universität nur in der möglichen Wahl des Nebenfaches auswirkt. Hier kann nämlich zwischen Medizinischer Informatik, Biomathematik/-informatik bzw Elektrotechnik gewählt werden.

So stellt sich konsequenterweise die Frage nach einer Namensänderung, denn die meisten Naturwissenschaftler sind es wahrscheinlich leid, nach der einleitenden Frage: “Ach, in Lübeck gibt es eine Universität?” jedes Mal auch die zweite Frage: “An der Medizinischen Uni kann man auch Informatik studieren?” anschließt.

Bleibt natürlich die Frage, wie die Uni – vorausgesetzt, der Name wird geändert – in Zukunft heißen soll! Dazu gibt es jetzt einen immensen Informationsdrang. In einem Gespräch mit Herrn Hogrefe über eben dieses Thema warf sich die Frage auf, mit was für Vorstellungen sich unsere Studierenden immatrikuliert haben und immatrikulieren. Was habt Ihr von Eurem Studiengang erwartet? Was ist aus diesen Erwartungen geworden?

Ebenso spannend ist die Frage nach dem Nebenfach. Die meisten Einschreiber wählen als Nebenfach Medizinische Informatik, das zweite hier unterrichtete Nebenfach Biomathematik/Bioinformatik war bisher jedes Mal dünner besetzt. Mit zunehmendem Studiensemester scheint allerdings das Interesse auch an diesem Nebenfach zu wachsen. Deshalb stellt sich die Frage, über was für Informationen und mit was für Zielen Ihr Euer Nebenfach gewählt habt! Sind hier alle Eure Erwartungen erfüllt worden?

Schließlich würde uns noch Eure Meinung zu dem Namen unserer Universität interessieren: Wurdet Ihr durch den Namen der Universität verwirrt bzw. falsche Vorstellungen geweckt? Seid Ihr für oder gegen eine Namensänderung? Und wenn Ihr dafür seid, habt Ihr eventuell sogar eigene Vorschläge für einen neuen Namen?

Schreibt uns doch einfach eine formlose Email mit Eurer Meinung zu einem oder mehreren der obigen Themen. Wir unterrichten Euch dann spätestens in der nächsten Ausgabe von den Reaktionen und hoffen auf ein umfangreiches Feedback.

 

Archivierter MUFtI-Artikel

Dieser Artikel erschien in der Onlinezeitung der Fachschaft Informatik. Er wird hier im Rahmen unserer Archivierungsbemühungen kopiert. Das Original ist in der Way-Back-Machine des Internet Archives zu finden.

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