Vollversammlung – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Fri, 03 Jul 2015 01:23:59 +0000 de-DE hourly 1 Vor vollendete Tatsachen gestellt? https://www.studentenpack.de/index.php/2015/07/vor-vollendete-tatsachen-gestellt/ https://www.studentenpack.de/index.php/2015/07/vor-vollendete-tatsachen-gestellt/#respond Wed, 01 Jul 2015 15:00:47 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=213531 Die am 19. Juni gestartete Umfrage des AStA der Universität zu Lübeck ist beendet und ihr Ergebnis ist eindeutig. Ähnlich wie in unserer PACK-Umfrage (Ergebnisse hier) sprachen sich 76% aller befragten Studierenden und Mitarbeiter der Universität gegen eine Namensänderung in Thomas-Mann-Universität zu Lübeck aus. 39,8% der wahlberechtigten Studierenden und 31% der Mitarbeiter der Universität äußerten sich in der elf Tage dauernden Umfrage, insgesamt 8% standen den Umbennenungsplänen positiv gegenüber. Das Präsidium der Universität trat bei der Vollversammlung nicht öffentlich auf. Lediglich Peter Wiegand, Leiter der Stabsstelle Kommunikation und Marketing der Universität, hatte sich als Zuhörer mit ins Audimax gesetzt.

Nach einer Begrüßung des Präsidenten des Studierendenparlaments Steffen Drewes, der in einer kurzen Einleitung die Geschehnisse rund um die Namensänderung zeitlich einordnete und zusammenfasste, wurden die Umfrageergebnisse von Birte Stoeter, der Vorsitzenden des Allgemeinen Studierendenausschusses, vorgestellt. Dabei wurde die Identifikation der Studierenden mit den Profilen Life-Science und Medizin besonders deutlich. Bei der Angabe, welche Namensalternative man hierarchisch bevorzugen würde, wurden die ersten Plätze von „Medizinisch-Technische Universität zu Lübeck“ und „Medizinische Universität zu Lübeck“ belegt. Deutlich war zu erkennen, dass die Studierenden einen großen Wert auf die Identifikation ihrer Universität in Verbindung mit ihrem Fächerspektrum legen. Insbesondere bei den Assoziationen, die mit der Universität verknüpft sind, stimmten viele für Humanmedizin und Life-Science.

In den 376 frei abgegebenen Kommentaren am Ende der Umfrage wurde dieser Eindruck noch verstärkt. Weniger als 20 Kommentare positionierten sich positiv zum Namen Thomas-Mann-Universität zu Lübeck. Unter den anderen Kommentaren überwogen die Argumente des fehlenden Fächerschwerpunkts, den der Name Thomas-Mann-Universität zu Lübeck beinhalten würde, sowie die fehlende Identifikation mit dem Namen. „Universität zu Lübeck“ wird als etablierte Marke wahrgenommen. Der Fächerschwerpunkt bleibt daher auch ein Hauptargument für die UzL. Wie schon bei der letzten Umbenennung der Uni Lübeck bildet der Name „Universität zu Lübeck“ den deutlichen, gemeinsamen Nenner.

In der anschließenden Diskussion meldeten sich Studierende zu Wort, die die profilorientierte Ausrichtung der Uni durch die Ergänzung Thomas Mann als „verschwommen“ beurteilten. Auch die Stellungnahme des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE), die den Namenszusatz „Thomas Mann“ als sinnvolle Ergänzung bewertet hatte, wurde kritisch gesehen. Auf die Frage, wieviel es die Uni gekostet hätte, das CHE mit einer Studie über einen neuen Namen zu beauftragen, antwortete Herr Wiegand, dass die Beurteilung etwa 10.000 Euro gekostet hätte. Er stellte jedoch klar, dass dies nicht auf Wunsch des Präsidiums, sondern auf Vorschlag Anke Boettcher-Krauses, der Vorsitzenden des Personalrats der Universität, durchgeführt wurde.

Auf die Frage, ob untersucht worden wäre, ob ein Namenspatron wie Thomas Mann das Einwerben von Dritt- und Stiftungsmitteln erleichtern würde, konnte Steffen Drewes nur die von Präsident Lehnert gewählte Formulierung „Es ist nur ein Bauchgefühl“ wiederholen.

Insgesamt positionieren sich die Statusgruppen der Universität mit dem Ergebnis der Umfrage deutlich. Der Name Universität zu Lübeck hat einen starken Rückhalt in den Statusgruppen, beim Vorschlag Thomas Mann überwiegen kritische Kommentare und Ablehnung. Christoph Leschczyk, studentisches Mitglied im Senat, kündigte an für die kommende ordentliche Senatssitzung am 8. Juli selbst die Abstimmung über die Namensänderung zu beantragen, um das Thema endlich abzuschließen. Gegenwärtig sieht es nicht so aus, als würde für die Entscheidung „Thomas-Mann-Universität zu Lübeck“ die nötige Mehrheit von 75% (das entspricht 10 Stimmen) im Senat zusammenkommen. Eine klare Positionierung zum Namen „Universität zu Lübeck“ scheint hingegen wahrscheinlich. Leschczyk kommentierte das hoffentlich nahe Ende der Namensdebatte abschließend mit den Worten: „Damit wir uns endlich wieder wichtigen Dingen widmen können.“

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Rücksprache halten https://www.studentenpack.de/index.php/2012/02/rucksprache-halten/ https://www.studentenpack.de/index.php/2012/02/rucksprache-halten/#respond Fri, 10 Feb 2012 12:00:07 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=2462
Lukas Ruge | StudentenPACK.

StuPa-Präsident Christoph Leschczyk eröffnet die Vollversammlung der Studierendenschaft.

Am 26. Januar hat das StuPa das erst Mal seit „Lübeck Kämpft“ wieder eine Vollversammlung einberufen. Auch wenn die Uni momentan nicht in akuter Gefahr ist, so wollten wir mit euch einige Dinge besprechen. Nach einer kurzen Eröffnung der Versammlung durch den StuPa-Präsidenten, stellte der AStA-Vorsitzende Matthias Salzenberg kurz unsere Gremien vor. Gerade jüngere Semester kennen sich in der Struktur der studentischen Selbstverwaltung noch nicht so gut aus.

Dann ging es aber mit dem ersten richtigen Thema, den Studiengebühren, los. Es wurde zunächst einmal die problematische Haushaltslage in Schleswig-Holstein dargestellt: Die Hochschulen sind nicht nur wie überall unterfinanziert. Berechnet man bei dein Landeszuschüssen die Inflationsrate mit ein, so kommen wir auf Zahlen, die auf dem Niveau der 80er- und 90er-Jahre liegen. Um mehr Geld für die Hochschulen zu bekommen, kam der Landesrechnungshof unter anderem wieder auf die Studiengebühren. Die Präsidien der Hochschulen begrüßen diesen erneuten Vorstoß. SPD, FDP und Linke lehnen dies strikt ab. Bei den Grünen gibt es zumindest eine kleine Gruppe, die darüber diskutieren will. „Und die CDU sagt: Wenn keiner mitmacht, wollen wir auch nicht“, berichtete Matthias. Nun haben wir als Studierendenvertreter immer Studiengebühren abgelehnt. Jedoch wollte wir hierzu die Studierendenschaft einmal selber befragen.

Die Option „Nachgelagerte Studiengebühren“, welche auch unsere Uni präferiert, bekam wenig Zuspruch. Es würde unsere Uni unattraktiver machen. Außerdem benötigt man einen großen Verwaltungsapperat, welcher das Geld am Ende „eintreiben“ müsste. Was nützt es uns aber, wenn wir in 5 bis 10 Jahren das Geld bekommen, aber vorher schon pleite sind? „Wer ist denn komplett gegen jede Art von Studiengebühren?“, fragt Matthias anschließend in die Runde. Nur ungefähr 60 Prozent hielten ihre grüne Karte hoch. Ein Ergebnis, was wir nicht erwartet haben. Am Ende gab es noch ein Kompromissmodell: Wir wären bereit, moderate Studiengebühren zu zahlen, wenn das Land wieder massive in den Bildungssektor investierte. Diese Idee fand ungefähr bei 75 Prozent Zustimmung. Wir werden die Ergebnisse für unser weiteres Vorgehen berücksichtigen.

Zweites Thema war der Naziaufmarsch. Zunächst referierte Bernd Meimberg, Mitglied beim VVN und den örtlichen Bündnissen gegen Rechts, über die Neonazi-Szene rund um Lübeck. Anschließend wurde über den Stand der Dinge der Organisation der Gegendemo berichtet. Dieses Jahr bringen sich die Studierendenvertreter stärker ein, auch im Bündnis „Wir können sie stoppen“. Da bei der Gremienevaluation teilweise der Linksruck kritisiert wurde, erbat Christoph Leschczyk die Legitimation für diese Teilnahme. Abgesehen von zwei roten Kärtchen gab es hier allerdings ein klares Votum, weiter zu machen.

Letztes Thema war die Mensa. Es wurden einige Problem- und Kritikpunkte zum Mensa-Essen angesprochen und darüber direkt abgestimmt: Der Einsatz von Soßenbinderen, Fertigzutaten und so weiter soll reduziert werden, um Qualität und Geschmack des Essens aufzuwerten. Allergiehinweise und allgemeine typische Symbole sollen, wie im Internet auch, in der Mensa auf der Tafel vorhanden sein. Die Essensausgabe soll umstrukturiert werden. Da die normale Portion für den einen zu viel und für den anderen zu wenig ist, soll es eine Selbstbedienung geben. Das ganze soll nicht mehr Kosten verursachen. An anderen Mensen wird das Konzept schon durchgeführt. Die Angestellten für die Essensausgabe könnten weitere Aufgaben in der Küche übernehmen. Da das Biogericht wenig verkauft wurde, soll es durch mehr Biokomponenten bei den normalen Gerichten ersetzt werden. Alle Punkte fanden eine breite Zustimmung. 80 Prozent würden auch eine Preissteigerung von 20 Cent für besser Qualität in Kauf nehmen, die Hälfte sogar eine Steigerung von 50 Cent.

Nun war noch Zeit dafür, dass die Studenten uns Anregungen für unsere weitere Arbeit geben konnten. Nach 1,5 Stunden ging die Vollversammlung zu Ende. Es waren circa 400 Studierende anwesend. Leider gab es bei einigen Probleme mit so genannten “freiwilligen” Kursen, weshalb sie nicht anwesend sein konnten. Wir werden dies das nächste Mal berücksichtigen, damit bei der nächsten Vollversammlung noch mehr von euch kommen können.

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Vollversammlung ohne voll https://www.studentenpack.de/index.php/2010/01/vollversammlung-ohne-voll/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/01/vollversammlung-ohne-voll/#respond Mon, 11 Jan 2010 09:00:10 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=109224
Lukas Ruge | StudentenPACK.

Professor Peter Dominiak

Es hat rumort an der Uni während der letzten Wochen. „Die wollen die Fakultäten auflösen!“, hörte man immer wieder von schockierten Studenten und vereinzelt machte sich die Sorge breit, dass dadurch der komplette Studienstandort Lübeck bedroht sei. Tatsächlich war der Informationsfluss anfänglich recht langsam von statten gegangen. Zunächst wurde der Senat in Kenntnis gesetzt, darüber dann die studentischen Gremien. Schließlich wurden alle Studenten eingeladen, sich während der darauf folgenden Senatssitzung zu informieren. Doch war dies offensichtlich nicht der optimale Rahmen, um die breite Öffentlichkeit von den Änderungen in Kenntnis zu setzen. Und so war Prof. Peter Dominiak, Präsident der Universität, gerne bereit, der Bitte der studentischen Senatsmitglieder, David Krug und Michael Drefahl, nachzukommen und eine gesonderte Infoveranstaltung anzubieten.

So wurde zu einer Vollversammlung geladen – die, wie sich später herausstellte, aus satzungstechnischen Gründen gar keine war – und Prof. Dominiak erläuterte erneut, welche Veränderungen der Uni bevor stünden. Zunächst lies er das Auditorium nachvollziehen, wie es zu den Ideen für die Umstrukturierung gekommen war, dann ging er auf die Neuerungen ein, über die im Wesentlichen schon in der Novemberausgabe des StudentenPACKs berichtet wurde. Unterm Strich soll erreicht werden, dass die Stimme der Lübecker gegenüber den Kielern mehr Gewicht bekommt, als das jetzt der Fall ist, Drittmittel sollen sinnvoller eingesetzt werden können und die Lehre – insbesondere die Didaktik der Lehrenden – soll weiter verbessert werden. Die Gelder, die diese Umstellung kosten wird, sollen vor allem durch die erneut beantragte Exzellenzinitiative angespült werden. Dies soll wird bis Ende 2011 ins Auge gefasst und dann wolle man, so Dominiak, bis 2020 die Umstrukturierung zur Stiftungsuniversität in Angriff nehmen.

Nach dem Vortrag nahm sich Dominiak noch die Zeit, die Fragen der Studenten zu beantworten: Es wurde die Defusionierung des UKSH thematisiert, welches Teil des Campusrates werden soll, aber damit auch eine Kieler Stimme auf dem Campus behält. Dominiak konnte hier die Sorge vor einer störenden Instanz nehmen, da es feste Absprachen zwischen den Kielern und den Lübeckern geben wird und der Campusrat ausschließlich eine beratende Funktion inne haben soll. Später wurde noch gefragt, wie groß die Mitsprache der Kieler künftig noch sein solle und ob man auf Konfrontation aus sei. Letzteres sei natürlich nicht der Fall, man wolle keinen Streit schüren. Nach den neuen Plänen werde Lübeck aber eine komplett eigenständige Universität, in der Kiel soweit nichts mehr zu sagen habe.

Auch wurde die Sorge um die studentische Mitbestimmung zur Sprache gebracht, da ja geplant ist, die Konvente, wie sie jetzt bestehen, aufzulösen. Dominiak beschwichtigte aber, dass es keinesfalls geplant sei, die studentische Stimme zu schwächen. Formal sei es durchaus möglich, die Konvente zu erhalten, auch wenn sie dann „Senatsausschüsse“ heißen sollen. Welche Rechte und Pflichten den Studierenden zugesprochen werden, könne auf jeden Fall noch festgelegt werden. Die Größe des Senates wird sich jedoch nicht verändern, auch wenn die Konvente darin aufgehen, da die Mitgliederzahl von 13 gesetzlich vorgeschrieben ist. Indirekt wird dieses Gremium jedoch größer und wichtiger werden und es wird mehr Leute mit Rederecht geben. Und um die Studenten zu stärken wäre es sogar möglich, ihnen einen Platz im Stiftungsrat einzuräumen.

Was passiere, wenn die Pläne nicht durch die Exzellenzinitiative gegenfinanziert werden, wollte ein Student wissen. Dann, so Dominiak, müsse man wohl kleinere Töne machen, doch abbringen lassen wolle man sich nicht. Er sei aber zuversichtlich, denn allein um sich bewerben zu können, müsse die Uni schon gut vorarbeiten, was eventuellen Geldgebern zeigt, dass die Uni auf dem richtigen Weg ist und sie dadurch interessant mache.

Zwar sind in der neuen Landesregierung Studiengebühren vorerst vom Tisch, doch wie wird das in einer Stiftungsuni sein? Hier gab Dominiak zunächst offen zu, dass er sich schon vor einiger Zeit pro Studiengebühren ausgesprochen habe. Doch habe das Beispiel aus den anderen Bundesländern in der Zwischenzeit mittlerweile gezeigt, dass Deutschland verhältnismäßig schlecht dastehe, was die Vergabe von Stipendien angeht. Geplant sei aber, egal ob es zu Gebühren kommt oder nicht, einen Sozialfond einzurichten, der Studenten, deren Eltern sich das nicht leisten können, nicht in die sichere Armut führt. „Wir sind die einzige staatliche Uni, in der Sie Geld von uns bekommen und nicht wir von Ihnen“, bewarb Dominiak sein Projekt. Denn letztendlich profitiere ja die Uni und auch das Land vom erhöhten Zulauf derer, die kommen, weil sie hier nicht zahlen müssen.

Blieb also noch die eine beherrschende Frage, um die sich einige schon zuvor gesorgt haben: Wird unsere Universität geschlossen? Auch hier konnte Dominiak beruhigen: Zwar könne im Moment das Land fast jederzeit beschließen, dass Lübeck nicht mehr notwendig ist, jedoch seien gerade erst 350 Millionen Euro in das UKSH Lübeck investiert sowie Gebäude wie das Haus 64 und das AudiMax gebaut worden. Das lasse sich nicht mehr wegrationalisieren und somit sei die Uni relativ sicher. Wenn Lübeck aber erst zur Stiftungsuniversität geworden ist, kann sie so schnell aber nicht mehr geschlossen werden, da dafür dann erst Gesetze geändert werden müssten.

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