Philipp Bohnenstengel – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Mon, 04 Mar 2013 17:53:38 +0000 de-DE hourly 1 Kneipencheck https://www.studentenpack.de/index.php/2012/07/kneipencheck/ https://www.studentenpack.de/index.php/2012/07/kneipencheck/#comments Mon, 16 Jul 2012 16:00:29 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=36330 Die Semesterferien nahen und wenn dann die Klausuren endlich mal vorbei sind, kann man sich auch wieder den schönen Dingen des Lebens widmen: Einem Tag am Strand oder einer Nacht in der Kneipe. Doch wer sich in Lübeck etwas genauer umsieht, wird feststellen, dass man sich hier nicht auf eine Kneipe pro Nacht beschränken muss. Die Redaktion empfiehlt, einfach mal einen ausgedehnten Kneipenbummel zu machen. Wir haben für euch Kneipen und Gaststätten – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – besucht. Wer unseren Plan befolgt, muss im Süden der Altstadt beginnen und dann gegen den Uhrzeigersinn über die Insel wandern, um möglichst alle Etablissements mitnehmen zu können. Wir wünschen viel Erfolg, viel Vergnügen und: Geht Trinken!

Kartenmaterial von OpenStreetMap (CC-BY-SA)

Im alten Zolln (A: Mühlenstraße 93-95)

Jeder Student sollte das Alte Zolln noch aus seiner Vorwoche kennen, wo man doch genau da zur Stadtrallye die lang erwartete Erbsensuppe bekam. Aber auch davon unabhängig ist das Zolln eine gute Adresse. Egal zu welchen Anlass man im Zolln ist, man wird nie schief angeschaut, auch wenn es beim Skatspielen mal etwas lauter wird. In der oberen Etage finden auch ohne Probleme größere Gruppen platz. Besonders zu empfehlen sind dabei die Live-Auftritte von internationalen Big Bands, zu denen man möglichst früh kommen sollte, um einen Platz zu ergattern. Auch als Kultur-Highlight des elterlichen Besuchs empfiehlt sich das Zolln aufgrund seiner langen Historie.

Kurze Info zum Glänzen vor den Eltern: Das Gebäude des Alten Zolln wurde Ende des 16. Jahrhunderst gebaut, anstelle des ehemaligen alten Zolln. Obwohl es damals direkt am Tor der Stadt lag, war es nie das Haus, in dem Zölle bezahlt wurden, sondern vermutlich das Wohnhaus eines Zöllners. Eine Gaststätte ist das Zolln seit 1972.

Fazit: Historisches Lokal, welches mit guter Küche und großer Auswahl punktet.

Friends (B: Mühlenstraße 75)

Mit großem Angebot und vielen Aktionen, die das studentische Budget nur wenig belasten, lockt das ebenfalls in der Mühlenstraße gelegene Friends. Der Schankraum geht über zwei Ebenen und bietet dadurch Raum sowohl für Tresen-Besucher als auch für mittelgroße Gruppen, die Cocktails trinken oder gemütlich essen wollen. Leider gestalten sich Unterhaltungen auf Grund der meist zu lauten Musik eher schwierig und die häufig wechselnden Bedienungen sind eher zu unfreundlich, als dass man im Friends einen wirklich gemütlichen Abend verbringen könnte.

Café Art (C: Kapitelstraße 4-8)

Das Café Art in der Kapitelstraße neben C&A ist eine der Anlaufstellen für Fußballfreunde in Lübeck. Zu Bundesligazeiten und bei Deutschlandspielen ist es immer rappel- und stimmungsvoll und wer nicht rechtzeitig da ist oder sich einen Platz reservieren lässt, hat oft das Nachsehen. Doch auch ohne Fußball kann das Café Art mit einem umfangreichen und leckeren Speise- und Getränkeangebot punkten. Und mit dem Frühstück, das bis in den Nachmittag hinein serviert wird, wird fast jeder studentische Schlafrhythmus bedient. Bei schönem Wetter lädt ein Biergarten zum Verweilen ein.

Albert Piek | StudentenPACK.

Cocktails und Milkshakes im Café Art

Kürbis (D: Mühlenstraße 9)

Der eine oder andere mag den „Kürbis“ am Anfang der Mühlenstraße als gute Küche kennen. Weniger bekannt dürfte hingegen sein, das dort gelegentlich ein Schild vor die Tür gestellt wird, welches ab 19 Uhr eine Happy Hour mit Cocktails und Longdrinks für 3,90 Euro verspricht. Wer der Verlockung folgt und ein wenig Geduld für die Bedienung übrig hat, dem wird das an sich etwas dunkle Ambiente rasch mit Kerzenschein erhellt. Seine Cocktails darf man hier aus knuffigen Granini-Gläsern schlürfen. Auch die Bierkarte bietet Auswahl und so kann man unter anderem ein Budweiser Budvar bestellen. Mit etwas Glück sorgen sogar noch die singenden und schunkelnden Tischnachbarn für Unterhaltung.

Albert Piek | StudentenPACK.

Knuffige Granini-Gläser

Sternschnuppe (E:Fleischhauerstraße 78)

Bedingt durch die sanfte Beleuchtung des Schankraums wirkt die Sternschnuppe von außen oft geschlossen. Dabei ist die Sternschnuppe gerade durch diese Beleuchtung sehr gemütlich. Am frühen Abend lohnt es sich, sie auf einen Kaffee zu besuchen oder auch mal um ein Buch zu lesen. Später wird es dann doch mal etwas voller, was vor allem dem kleinen Schankraum zuzuschreiben ist. Dafür hat man es dann aber auch gemütlich. Sonntags ist die Schnuppe eine der wenigen Kneipen, in der man den Tatort schauen kann. Und: Bis eine halbe Stunde nach Krimi-Beginn kann man auf den Mörder tippen und mit etwas Glück und Geschick eine Flasche Wein gewinnen. An den anderen Abenden der Woche kann man sich die Zeit auch mit dem Kicker-Tisch im Hinterzimmer vertreiben. Fazit: Sehr gemütlich und mit studentisch fairen Preisen.

Schmidt’s (F: Dr. Julius-Leber-Straße 60)

In alten Ersti-Heften wurde diese Adresse noch erwähnt, bevor sie lange geschlossen war und für die Wiedereröffnung warb. Seit Jahresbeginn findet man hier eine großräumige Bar im Loungestil, mit schönem Ambiente und… Platz! Zumindest bei unserem Besuch waren wir fast die einzigen Gäste. Entsprechend schnell wurden wir bedient. Mit den Getränken und den Preisen waren auch alle zufrieden, bis auf den Resident-Caipi-Experten, der jedoch später von der Bar mit einer versehentlich zu viel gemixten Piña Colada beschenkt wurde. Bierfreunde können hier unter Anderem vom König Ludwig Weissbier kosten, welches immerhin schon einmal den World Beer Award gewonnen hat. Großgewachsenen Kommilitonen, die sich in Lübecker-Altstadt-Treppenaufgängen oft speziellen Gefahren ausgesetzt sehen, sei gesagt: Hier hat man gepolstert! Warum über dem Eingang güldene Lettern für Goldankauf werben, blieb allerdings ein Rätsel…

Albert Piek | StudentenPACK.

Cocktails und ein prämiertes Bier

Weltwirtschaft (G: Königstraße 16)

Mit unter Klaustrophobie leidenden Menschen sollte man hier nicht einkehren, denn die Weltwirtschaft ist klein und eng. Dennoch wurde hier eine ganze Portion Gemütlichkeit nebst zweier Kickertische neben den Tresen gestopft. Das Bier ist günstig, die Musik ist unaufdringlich und das Personal ist gut gelaunt. Hier kann man sich von den Cracks, die schon die ganze Nacht kickern, versenken lassen oder einfach nur im Fenster sitzen, über Musik und die Welt quatschen und dem Sonnenaufgang entgegenchillen.

Bolero (H: Breite Str. 1-5)

Um wieder einmal in eine größere Bar zu kommen, ist das Bolero in der nördlicheren Hälfte der Altstadt zu empfehlen. Hier können sich in freundlicher Atmosphäre Angebot und Qualität sehen lassen. Dabei sind die Preise nicht immer für das studentische Portemonnaie geeignet, wer aber eine der vielen Happy-Hours abpasst, die täglich von 17 bis 1 Uhr stattfinden, kann tatsächlich etwas sparen. Das Personal ist zwar manchmal etwas langsam, insbesondere wenn man an einem der Außentische sitzt. Wer aber etwas Geduld mitbringt, wird dafür belohnt. Fazit: Für entspannte Abende mit guten Gesprächen und dem Bedürfnis nach Qualität sehr zu empfehlen.

IF (I: Engelsgrube 41) – ein historischer Exkurs

Am 28. Mai 1929 wird Horst Bernhard Wilhelm Frank in Lübeck geboren. Nach einer Ausbildung muss er im 2. Weltkrieg als Soldat kämpfen, danach entscheidet er sich nach seinem ersten Theaterbesuch Schauspieler zu werden. Er arbeitet eine Zeit lang in Lübeck, dann in Bonn, Basel und Zürich. Er wird TV-Star, an den sich die meisten heute allerdings kaum noch erinnern können. Bleibende Bekanntheit ist ihm dank seiner Rolle als Kommissar Reynolds bei den Drei Fragezeichen sicher.

Horst Frank war vier mal verheiratet. Aus der ersten Ehe ging ein Sohn, aus der zweiten eine Tochter hervor. Diese beiden Ehen, wie auch die dritte, scheitern an seinem exzessiven Lebensstil.

Warum das wissenswert ist? Weil das IF eben nicht IF heißt, wie die Abfrage in Programmiersprachen, sondern IF wie die Anfangsbuchstaben in Ilse Frank. Ilse Frank war eine der Frauen des Horst Frank und sie eröffnete in Lübeck in der Engelsgrube 41 eine Bar.

Heute heißt der Wirt Uwe, offensichtlich ein Unikat, mit wallender grauer Mähne und grauem Rauschebart, der einem in der urigsten Atmosphäre die es in einer Kneipe überhaupt geben kann, gern von Ilse und Horst Frank erzählt. Dazu kann man zu sehr fairen Preisen ein irisches Bier trinken und die wild an die Wand gehängten Bilder bestaunen.

Die Toilette ist sicher nichts für zartbesaitete aber das IF ist authentisch, gut und immer einen Besuch wert.

Wirt Uwe mit Alberts Kamera

Auf Ilse Frank!

La Havanna (J: Engelsgrube 41)

Wer hier herein kommt, sollte kitschtolerant sein: Der Raum ist mehrheitlich rot, mit pink-grünen Kronleuchtern und die Lichtanlage tut ihr übriges. Auf die ebenerdig gelegene Bar und die Tanzfläche kann man von gemütlichen Sesseln in der Zwischenetage herabblicken. Leider klappt es hier nicht immer mit der Bedienung, die sich gerne mal auf die Tanzfläche begibt. Wer die Bestellung direkt am Tresen aufgibt, bekommt aufwendig dekorierte aber sehr gelungene Cocktails aus einer großen Auswahl und darf anschließend den Pärchen bei Salsa, Merengue, und was man sonst noch zu kubanischer Musik tanzen kann, zuschauen oder selbst Fuß anlegen.

Albert Piek | StudentenPACK.

Cocktails im La Havanna

Strandsalon (K: Willy-Brandt-Allee 25a, Wallhalbinsel)

Wen der Weg zum Strand selbst zu weit ist oder wer dem Lübschen Wetter nicht traut und dennoch gern das Strandfeeling haben möchte, ist hier an der richtigen Adresse. Der Strandsalon besticht mit Karibik-Flair und etwas Extravaganz. Preislich gesehen ist der Strandsalon für das Niveau, welches er bietet, doch schon eine der günstigeren Locations. Es sei aber jedem gesagt, dass das Baden in der Trave an dieser Stelle nachts vermieden werden sollte, dafür gibt es alternativ einen Pool zum Planschen. Fazit: Mit dem Versprechen auf Sonnenschein und guten Preisen ist der Strandsalon eine Adresse um das tägliche Grau in Grau zu vergessen.

COLE STREET (L: Beckergrube 18)

Eins vorweg: Unser Urteil, dies sei eine Hipster-Bar, war bereits gefällt, da waren wir fast noch am anderen Ende der Stadt. Entsprechend fröhlich halblaut geäußerte Sprüche, während man den länglichen Schankraum mit keinen zwei gleichen Sitzmöbeln durchschreitet, bringen einem schon mal böse Blicke von der Seite ein. Ob es nun an unserer Platzwahl auf den Polstermöbeln in der hintersten Ecke oder an den Sprüchen lag, es dauerte jedenfalls eine Weile, bis sich die Bedienung zum ersten Mal blicken ließ. Danach ging es zwar zügig, aber die Preise sind nicht unbedingt studentenfreundlich und der betont zufällige Stil ist uns doch etwas too much.

Finnegan (M: Mengstraße 42)

Herrlich urig, herrlich rustikal, so lautete der erste Eindruck des in der Mengstraße gelegenen Irischen Pubs. Wer sich die Zeit nimmt und des Öfteren in der Bar erscheint, wird schnell mit dem Barkeeper und Besitzer per du sein, was zu manch einem kleinen geschenkten Glas Schnaps führen kann. Wer den Pub am Mittwoch besucht, hat die Möglichkeit, am Barquiz teilzunehmen, welches Wissen in allen möglichen Kategorien abfragt. Auch Lohneswert sind die Open-Mic-Abende und andere Live-Musik-Events. Egal, was ansteht, die Preise sind annehmbar und für Studenten teilweise reduziert (Bier: 1,50€). Fazit: Trinken in familärer Atmosphäre mit urigem irish-charme.

Mac Thomas (N: An der Untertrave 95)

Wer das Finnegan kennt, weiß, dass es öfter einfach zu voll ist. Doch wer einige Schritte weiter die Mengstraße in Richtung Untertrave herunter spaziert, wird belohnt: Direkt an der Ecke zur Untertrave liegt das Mac Thomas, einer der Geheimtipps in Sachen Irish Pubs. Es bietet über zwei Etagen Plätze, sodass man auch mit einer etwas größeren Gruppe Platz findet. Doch es ist dort keineswegs tote Hose. Live-Musik und Quiz-Abende haben ihren regelmäßigen Platz und machen den Charme des Pubs aus. Auch wenn die direkte Art der Chefin am Tresen am Anfang ungewöhnlich vorkommen mag, so passt sie gut in das rustikale Flair des Irish Pubs. Die Preise sind günstig (natürlich im Pitcherformat) und Kleinigkeiten zu Essen gibt es auch. Und mit etwas Glück kriegt man eine der vielen irischen Whiskey-Spezialitäten zum Probieren ausgegeben. Fazit: Sehr empfehlenswert!

Barcio (O: An der Untertrave 106)

An der Untertrave direkt am Holstentor gelegen wirkt das Barcio nicht unbedingt studentenfreundlich. Doch dieser Eindruck täuscht! Mit vielen Aktionen und Happy-Hours wird das Barcio zur Adresse des feinen Cocktailgeschmacks mit einer großen Auswahl, guter Qualität und immer recht freundlicher Bedienung. Zum Barcio sei gesagt, dass es sich wunderbar eignet, um sich oder andere zu belohnen, wie zum Beispiel nach einer bestanden Klausur. Für Personen, die notorisch vergessen, vor einem langen Abend zu essen, bietet sich dabei der Montag mit Buy-one-get-two auf alle Speisen an. Auch hier gilt, dass die Portionen groß sind und die Qualität den Cocktails in nichts nachsteht. Fazit: Freundliche Bedienung und gute Qualität machen das Barcio zu einer von Lübecks besten Cocktailbars.

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Wenn der große Hunger kommt https://www.studentenpack.de/index.php/2011/07/1937/ https://www.studentenpack.de/index.php/2011/07/1937/#respond Thu, 14 Jul 2011 08:00:22 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=1937 Es stehen lange, sommerliche Semesterferien bevor und das StudentenPACK hat einige Studenten gebeten, aufzuschreiben, in welchen Bars und Restaurants sie sich besonders wohlfühlen. Längst nicht alle sind ein Geheimtipp, und die Preise nicht durchgehend studentenfreundlich, doch vom schnellen Döner bis zum mehrgängigen Menü, von vegetarisch bis fleischreich ist alles dabei. Dies sind die Texte, die uns erreicht haben. Wir wünschen einen guten Appetit.

Das Affenbrot

So richtig lecker und freundlich ist es im Café Affenbrot. Das einzige vegetarische Bistro in Lübeck und Umgebung bietet nicht nur ein nettes und lichtdurchflutetes Ambiente, sondern auch die freundlichste und sympathischste Bedienung in ganz Lübeck. Das Menü reicht von leckeren vegetarischen Pizzen über verschiedene vegetarische Burger-Kreationen bis hin zu süßem Nachtisch. Zum Frühstück bietet das Affenbrot, das um 09:00 Uhr öffnet, Vollwertbrötchen und Eier von Freiland-Hühnern und Trans Fair-Kaffee.

 

 

 

Susanne Himmelsbach | StudentenPACK.

Es ist diese kreativ-freundliche Atmosphäre, wegen der das Affenbrot mein Lieblingsrestaurant in Lübeck ist. Es ist einfach schön, sich mit Freunden dort zu treffen und sich bei Essen und ein paar Bier bis in den späten Abend zu unterhalten; das Affenbrot schließt erst um Mitternacht (Sonntags bereits um 22:00 Uhr). Wer möchte, kann im Affenbrot auch Go spielen. Das Affenbrot findet ihr in der Kanalstrasse 70, die Preise sind absolut studentenfreundlich.

Das Aroma

Im Jahr 2008 hat der Italiener im MGZ, dem medizinischen Gesundheitszentrum in der Paule-Ehrlich-Straße 1-3, eröffnet. Seitdem werden dort von Montag bis Sonntag eben typisch italienisch Pizza, Pasta, Antipasti, Tiramisu und Co. angeboten Die Preise sind human, die Bedienung sehr freundlich und das Essen ist der Hammer, so dass man sich freut, dass die Pizzen so schön groß sind.

 

 

 

Aroma

Das Besondere am „Aroma“ ist jedoch das Ambiente. Das an sich ziemlich große Restaurant ist in mehrere kleinere Räume unterteilt. Außerdem sind die Tische nicht einfach lieblos aneinandergereiht, sondern voneinander so durch südländische Deko getrennt, dass ein angenehmes Gefühl von „Privatsphäre“ entsteht und man nicht von seinen Nachbarn beim Essen beobachtet wird. Im Sommer ist außerdem noch die Innenhofterrasse geöffnet. Obwohl diese in dem Innenhof des MGZ liegt, dessen Fassade ja nicht gerade durch seinen umwerfenden Charme besticht, wird auch hier durch einen künstlich angelegten Fluss, der durch ein Sandsteinbett fließt, durch kleine Dächer mit roten Ziegeln sowie durch Fackeln und Laternen, ein gemütliches, mediterranes Flair erzeugt.

Und für diejenigen, die eher Wert auf Entertainment legen, gibt’s auch noch einen Bar- und Loungebereich, wo auf einem großen Flachbildschirm regelmäßig Fußballspiele der Bundesliga, Championsleague, Weltmeisterschaft usw. übertragen werden.

Das Lachswehr

Eventuell bekommt ja der eine oder andere Student in den Ferien Besuch seiner Eltern. Und das dürfte eine der Grundvoraussetzungen sein, wenn man im Lachswehr essen gehen möchte – denn das Lachswehr ist teuer! Wer allerdings gerne in gutes Essen investiert (beziehungsweise seine Eltern investieren lässt) und eine wirklich schöne Atmosphäre zu schätzen weiß, der ist hier genau richtig aufgehoben: Im stilvollen Gastraum wird man nicht nur zum Tisch begleitet: Nachdem einem die Jacken abgenommen wurden, wird auch noch der Stuhl zurecht gerückt. Und dann kommt das Essen! Das Fleisch ist außen knusprig und innen auf die Sekunde genau gerade noch leicht rot, das Gemüse zergeht auf der Zunge – hier wird wirklich hervorragend gekocht. Dazu wird immer der passende Wein kredenzt und, wenn das Glas leer ist, auch vom Kellner gleich wieder nachgeschenkt. So zieht es sich durch alle Gänge und man wünscht sich eigentlich nur, dass es nie endet. Und wenn es dennoch irgendwann enden muss, dann doch mit einem der wirklich großartigen Desserts.

Zum tollen Essen hinzu kommt die wirklich sehr schöne Lage direkt am Wasser, mittem im Grünen und mit Blick auf einen kleinen Yachthafen gibt es auch eine Terasse. Laut Information auf der Homepage sind hier übrigens Gäste genauso willkommen, wenn sie statt eines mehrgängigen Menüs einfach ein Glas Bier trinken wollen – das wäre also die Alternative ohne zahlende Eltern und auch durchaus sommertauglich. Wer Lust auf einen exquisiten Abend hat, der findet dieses Restaurant in der Lachswehrallee 38, direkt hinter der Brücke, wo die Straße in die Possehlstraße mündet.

Taverna Dafni

Etwas abseits von den üblichen Pfaden liegt die Taverna Dafni an der Kronsforder Landstraße 12, kurz bevor Lübeck im Süden zu Ende ist. Eigentlich kommt man dort nur auf dem Weg von oder zur Autobahn vorbei – und genau bei so einer Gelegenheit, gepaart mit knurrendem Magen, entdeckte ich dieses griechische Restaurant. Natürlich bietet die Speisekarte alles, was man von einem Griechen erwartet, also vor allem Fleischgerichte, Meeresfrüchte, Aufläufe und viel Gemüse. Beim ersten Mal bestellte ich Lammkotlett und war auf der Stelle hin und weg davon, wie zart und perfekt gewürzt das Fleisch war. Auch die gemütliche Einrichtung mit bemalten Wänden, warmem Licht und vielen Pflanzen und die freundliche Bedienung trugen ihren Teil bei.

 

 

 

Philipp Bohnenstengel | StudentenPACK.

Seitdem ich das letzte Mal dort war, ist leider schon einige Zeit vergangen, mittlerweile wurden die Fassade und der große Garten offenbar einer Generalüberholung unterzogen. Doch der regelmäßig bis in den letzten Winkel gefüllte Parkplatz lässt mich guten Gewissens diese Empfehlung aussprechen.

Zum Alten Zolln

So etwas wie das inoffizielle Wirtshaus der Uni ist das alte Zolln. Ein fester Platz auf der Kneipenrunde in der Vorwoche lässt Studenten das Zolln kennenlernen, bevor das Studium wirklich begonnen hat. Die vielen Semesterabschlusstreffen und Promotionsfeiern, die traditionell ebenfalls im Zolln stattfinden, sorgen dafür, dass ein Student den Laden nicht vergisst. Das Zolln liegt mitten in der Innenstadt, in der Mühlenstrasse 93-95, und wenn das Wetter es zulässt, kann man drinnen wie draußen sitzen; oft gibt es Livemusik. Das Zolln bietet zudem die Möglichkeit, Doppelkopf zu spielen.

Die Bedienung ist freundlich, die Atmosphäre fast immer fröhlich, aber es ist das Zolln Dunkel, das eigene Bier des Zollns, das es mir angetan hat. Ein großartiges Bier, bei dem man einen Tag perfekt ausklingen lassen kann. Neben Bier gibt es im Zolln auch eine Küche mit regionaler Küche.

Akasia

In der Innenstadt, gar nicht weit von der Fußgängerzone entfernt, versteckt sich in der Mühlenstraße 51 ein kleiner Dönerladen hinter einer Bushaltestelle. Wann immer einen das Hungergefühl heimsucht, kann man hier – unter anderem – Döner für derzeit 3,30 Euro kaufen, sei es abends/morgens nach einem Disco-Besuch oder nachmittags beim Shopping, denn Akasia hat rund um die Uhr geöffnet. Einen kleinen Preisnachlass kann man als Stammkunde bekommen: Es gibt eine Bonuskarte zum Sammeln von zehn Stempeln, um einen elften Döner gratis zu erhalten.

Auch wenn der Laden insgesamt nicht besonders groß ist, wurde der Innenraum dennoch sinnvoll in zwei Bereiche unterteilt: einen durch eine Glastür abgetrennten Raucherbereich im hinteren Teil, einen Nichtraucherbereich im vorderen Teil direkt am Tresen. In den wärmeren Monaten besteht außerdem noch die Möglichkeit, sich an die Tische direkt vor dem Laden zu setzen.

Für mich ist Akasia die erste Wahl, wenn ich in der Innenstadt bin und Lust auf einen Döner habe, da mich sowohl die Größe als auch der Geschmack der angebotenen Döner überzeugen.

Amo

Wer in Lübeck gute thailändische Küche oder Sushi genießen möchte, ist bei Amo an der richtigen Adresse. In der Beckergrube 72 gelegen und von außen recht unscheinbar, strahlt es im Inneren eine gemütliche Ruhe aus. Leider sitzt man fast immer auch am Gang, da das Restaurant schlauchartig ist. Da es aber auch nicht sehr groß ist, stört dies kaum, da nie Hektik aufkommt. Eine Reservierung ist zu den Stoßzeiten deshalb zu empfehlen. Die Karte ist überschaubar, bietet aber trotzdem Abwechslung. Neben Curries, Wokgerichten und Sushi gibt es asiatisch inspirierte Suppen, Salate und Vorspeisen.

Ehemals war in den Räumlichkeiten des Amo das Nui, welches sich jetzt in der Hüxstrasse 91-93 befindet und ähnliche Speisen anbietet. Auch dies ist einen Besuch wert. Dort liegt der Fokus aber auf dem „to go“/Imbiss-Konzept.

Ali Baba

Fast jeder liebt Döner. Doch die türkische Küche hat mehr zu bieten als diesen leckeren Imbiss und damit meine ich nicht PommDöner oder Lahmacun. Wer die Welt dahinter entdecken möchte, sollte einmal Ali Baba besuchen. Döner wird man hier vergebens suchen. Dafür gibt die Karte andere leckere Gerichte her. Auch wenn die türkische Küche sehr Fleisch- und Knoblauchlastig ist, so werden hier auch Vegetarier und Geruchsempfindliche etwas zum Schlemmen finden. Für mäkelige oder wählerische Gäste, die sich nicht auf Neues einlassen wollen, bietet Ali Baba ein paar Standardgerichte wie Pizza und Pasta. Unter den über 100 Gerichten wird also für jeden etwas dabei sein. Eigentlich muss man nicht erwähnen, dass man auch typisch türkische Getränke wie Ayran, Efes Bier, Mokka, Raki und türkischen Tee bekommt.

Das Ambiente ist wenig aufregend und die Möglichkeiten draußen zu sitzen leider sehr beschränkt. Dafür wird bei gutem Wetter die, komplett aus Glas bestehende, Vorderfront geöffnet, so dass das ganze Restaurant frische Luft einatmen kann, sofern nicht gerade ein Bus an Fünfhausen 5–11 vorbeifährt – Yamas & Afiyet Olsun.

Sherry & Port

Das Sherry & Port ist ein kleines Tapas-Restaurant in der Fleischhauerstrasse 90. Das Ambiente ist gemütlich urig, wenn auch sehr dunkel. Es ist aufgrund der Größe sehr zu empfehlen, einen Tisch zu reservieren. Allerdings sollte man nicht mit zu vielen Leuten hier auftauchen, da es dann sehr eng werden kann. 2-6 Personen ist perfekt. Dann wählt man sich am besten aus der reichhaltigen Karte ein paar Dinge aus, welche man gemeinsam teilt. Die Menge an Köstlichkeiten aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Zusätzlich zur Karte gibt es wechselnde Angebote, weshalb man immer auch die Bedienung nach aktuellen Tagesempfehlungen fragen sollte. Man sollte aber vorsichtig sein, dass man aus Hunger nicht zu viel auf einmal bestellt. Tapas sind zwar generell nur kleine Portionen, aber trotzdem kann man auch davon schnell satt werden. Zudem passen auf die kleinen Tische auch leider nicht sehr viele Teller. Dadurch wird das Essen manchmal zu einem logistischen Erlebnis.

 

 

 

Susanne Himmelsbach | StudentenPACK.

Neben dem Essen kommt im Sherry & Port aber auch das Trinken nicht zu kurz. Es gibt eine große Auswahl an Weinen, Ports, Sherries und weiteren Getränken. Sehr lecker ist auch die angebotene Mischung aus Superbock-Bier und Portwein. Bei einem Besuch wird man so nur einen Bruchteil des Angebots testen können, aber ein zweiter, dritter, … Besuch lohnt sich immer.

Wichtig bleibt noch zu erwähnen, dass nur bar gezahlt werden kann, nicht mit Karte.

Markgraf

Das Markgraf in der Fischergrube 78 gehört zu den höherpreisigen Restaurants in Lübeck. Wer aber gutes Essen und hervorragenden Service schätzt, lässt sein Geld an der richtigen Adresse. Das Markgraf wurde deshalb schon von vielen Restaurantführern ausgezeichnet und empfohlen.

Der Speiseraum ist zwar nicht riesig, bietet aber dennoch genügend Platz, um auch mit einer Gesellschaft hier seinen Abschluss o.ä. zu zelebrieren. Die Räumlichkeiten haben schöne hohe Decken mit alten Balken. Auch das Tischambiente und die restliche Einrichtung sind stimmig.

Der Service ist sehr zuvorkommend und stellt sich gut auf den Gast an. Auch wenn man nicht täglich in solchen Restaurants verkehrt, kommt man sich nicht fehl am Platz vor. Obwohl einem sehr schnell nachgeschenkt wird, wenn das Glas leer ist und immer jemand zu Stelle ist, falls man eine Frage oder einen Wunsch hat, kommt einem der Service nie aufdringlich oder nervend vor. Man nimmt ihn fast nicht wahr. So sollte es überall sein.

Das Wichtigste ist aber natürlich das Essen und im Markgraf wird man nicht enttäuscht. Entweder man isst à la Carte oder man wählt einen der Menüvorschläge, bei dem man noch die Wahl zwischen der Anzahl der Gänge hat. Aber selbst bei den Menüs ist es kein Problem, einen Gang gegen ein anderes Gericht zu tauschen. Die Zubereitung und Qualität der verwendeten Produkte ist tadellos, vom Geschmack ganz zu schweigen.

Die kulinarische Richtung zu definieren ist nicht einfach. Am besten ist es wohl als deutsche gehobene Küche mit mediterranen Einflüssen zu bezeichnen. Als Geheimtipp empfiehlt sich das Überraschungsmenü. Für drei Gänge inkl. einem Glas Wein bezahlt man 35 €. Damit man nicht böse überrascht wird, kann man Unverträglichkeiten und Lebensmittel, die man nicht mag, vorher angeben. Dies gilt natürlich auch für alle anderen Gerichte.

Don Vito

In einem alten Turmgebäude an der Ecke Krähenstrasse/Rehderbrücke befindet sich etwas unscheinbar das italienische Restaurant Don Vito. Hier wird man meistens vom Chef persönlich empfangen, der auch gerne mal ein kleines Gespräch am Tisch beginnt und immer einen lockeren Spruch auf Lager hat. Wenn man den groben Inhalt der Karte aufzählt, wird jeder denken: typischer Italiener. Bruschetta, Pasta, Pizza. Es ist aber nicht nur der gute Geschmack, der diesen Italiener von anderen abhebt, sondern auch, dass es gerade nicht die typischen Pizza- und Pastagerichte sind, die hier serviert werden. Zutaten wie „in Prosecco gekochten Feigen mit Zimt“, Büffelmozzarella, Wildoregano, gebratene Spitzmorcheln, frische Trüffel oder eingelegte Auberginen findet man in anderen Pizzerien sehr selten. Gleiches gilt für die Bruschetta-Variationen und die Pastagerichte. Zudem schmeckt es auch noch. Das schlägt sich zwar leicht im Preis nieder, aber arm wird man trotzdem nicht.

Das Ambiente kann da leider nicht ganz mithalten. Zwar ist das Gebäude sehr schön, aber die dicken Mauern und kleinen Fenster lassen leider sehr wenig Licht ins Innere. Dafür ist es aber schön kühl. Ein paar Plätze gibt es auch draußen, aber dies nur auf Plastikstühlen direkt an der Straße. Dennoch sollte man sich davon nicht abschrecken lassen und hier mal eine etwas andere Pizza genießen.

Die Alte Mühle

Wer gut, aber nicht überteuert essen und dazu ein gutes Glas Wein trinken möchte, der ist in der Alten Mühle am Mühlendamm 24 richtig. Hier werden zu angemessenen Preisen (4,90–8,60 Euro) Flammkuchen mit verschiedensten Belägen serviert, darunter Kombinationen, auf die man wohl niemals selbst gekommen wäre, die aber alle ausgesprochen gut schmecken. Auch die Salate, zu denen selbstgebackenes Brot serviert wird, sind zu empfehlen. Abseits davon gibt es eine abwechslungsreiche Auswahl verschiedener weiterer Gerichte, die jeden einen Leckerbissen finden lassen. Den größten Teil der Karte nimmt jedoch der Wein ein: Bei einer Auswahl von 31 verschiedenen Weinen ist wirklich für jeden etwas dabei. All dies kann dann entweder im Garten am rauschenden Mühlenbach oder im urigen Mühlenhaus in gemütlicher Atmosphäre genossen werden. Leider hat die Alte Mühle nicht so viele Tische, sodass man für größere Runden rechtzeitig reservieren sollte. Dennoch: Die Alte Mühle ist mein Tipp des Sommers!

Das Bellahoo und das Cargo

Mit dem Bellahoo hat die dritte Lübecker Strandbar eröffnet. Es befindet sich auf dem Cargo, dem Party-Schiff an der Kanalstraße, das Ende des vergangenen Jahres seine Pforten geöffnet hat. Auf dem Deck des Schiffes kann man frei zwischen verschiedenen Entspannungsgraden wählen: zivilisiert am Tisch, entspannt auf Korbmöbeln mit großen Kissen oder einfach gechillt in Liegestühlen auf Sand. Dazu gibt es Getränke jeder Art, tolle Cocktails und mit Sicherheit Urlaubsfeeling. Genau wie in der darunter liegenden Cargo-Lounge gibt es auch im Bellahoo kleine Snacks, wie beispielsweise einen hervorragenden Flammkuchen.

 

 

 

Susanne Himmelsbach | StudentenPACK.

Und wenn der Abend in der Bar doch mal länger wird als geplant, kann man ihn auch ebenso gut im Bauch des Schiffes fortsetzen. Dort befindet sich nicht nur oben erwähnte Lounge mit Barbetrieb, sondern auch eine Disco mit zwei Floors. Hier gibt es meistens ein recht ansprechendes und abwechslungsreiches Programm für (fast) jeden Geschmack und manchmal sogar Live-Musik.

 

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Unter den Kulissen https://www.studentenpack.de/index.php/2011/04/unter-den-kulissen/ https://www.studentenpack.de/index.php/2011/04/unter-den-kulissen/#respond Mon, 11 Apr 2011 14:37:34 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/wordpress/?p=326 Es ist ein feuchtkalter Nachmittag im Februar. Eine kleine Gruppe Studenten duckt sich vor dem Nieselregen in den Eingang des Instituts für Technische Informatik (ITI) neben dem Café „Altes Kesselhaus“. Die Verlockung, der sie gefolgt ist, ist das Angebot einer Führung durch die Tunnel im Untergrund des Uni-Klinikums, wo die wilden Transportroboter hausen, von denen man als Student immer wieder hört. Gerichtet ist diese Führung an die Teilnehmer der Vorlesung Echtzeit-Systeme. Erstaunlich ist die Zusammensetzung der Gruppe, denn es sind kaum Hörer dieser Vorlesung anwesend – dafür umso mehr Interessierte, die anderweitig von dieser Gelegenheit Wind bekommen haben.

Marek Litza vom ITI begleitet uns zum Gebäude 74, wo das in wundervollstem Business-Sprech betitelte „Dezernat Facility Management“ untergebracht ist. Dort werden wir von Manfred Funck empfangen, der uns in den folgenden anderthalb Stunden zeigen wird, was alles zur Gebäude-Technik gehört, für die er und seine Kollegen verantwortlich sind. Los geht’s an seinem Arbeitsplatz, der Leitwarte. Auch Funck weiß, dass die automatische Waren-Transport-Anlage – kurz: AWT-Anlage – für die meisten der spannendste Teil seines Reichs ist, und so füttert er uns zunächst mit einigen Informationen über das, was sich bereits auf einigen Monitoren im Raum in Aktion bewundern lässt.

Automatische Waren-Transport-Anlage

Seit 1990 übernehmen die 32 Fahrzeuge der Anlage mit Hilfe von circa 320 Containern unterschiedlichster Art die Versorgung des Zentralklinikums mit Speisen, Wäsche, Apotheken- und allerhand anderen Bedarfsgütern für den Krankenhausalltag sowie den Abtransport von Müll und Wertstoffen. Die folgenden Zahlen machen deutlich, dass ein Hol- und Bringedienst, wie er in kleineren Krankenhäusern üblich ist und der oft Zivildienstleistende beschäftigt, hier überfordert wäre: Täglich werden etwa 1300 Transporte durchgeführt; ein voller Container kann bis zu 800 Kilogramm wiegen. Nachdem der Zielort direkt am Fahrzeug über einen Code bestimmt wurde, beispielsweise eine Lieferung des Mittagessens aus der Küche zu einer bestimmten Station, übernimmt der zentrale Computer die Koordination, sodass sich die verschiedenen Transporte nicht in die Quere kommen. Sollte doch einmal etwas schiefgehen – und das kommt bei der 20 Jahre alten Anlage immer mal wieder vor – werden die Mitarbeiter der Leitwarte aktiv und sehen nach dem Rechten. Die meisten Probleme entstehen jedoch, weil die Fahrzeuge da unten nicht so alleine sind, wie sie gerne wären, und ab und zu einfach jemand im Weg steht. „Jede Menge Dussel laufen da unten rum“, lacht Funck und meint damit die vielen Handwerker, die oft von externen Firmen kommen und nicht mit sich anpirschenden Transportfahrzeugen rechnen. Aber trotz der bis zu 800 Kilo Kampfgewicht bleibt ein kleiner Unfall normalerweise ohne größere Konsequenzen, denn in Fahrtrichtung gibt es Sensoren, die bei Kontakt sofort die Bewegung stoppen, und ohnehin wird nicht schneller als Schrittgeschwindigkeit (80m/min) gefahren.

Eine kleine Schwester hat die AWT-Anlage auch noch, die Kleinkasten-Förderanlage. In den 176 aktenkoffergroßen, 8 Kilo fassenden Behältern, die an Schienen entlang rattern, werden Dokumente und Laborproben transportiert, bis zu 3500 Fahrten am Tag.

Herr der Regler

Marek Litza lenkt die Aufmerksamkeit auf andere Aufgaben der Leitwarte: „Wenn ihr am ITI die Alarmanlage falsch bedient, dann blinken hier auch die Lämpchen!“ Gebäudeleittechnik nennt sich die Anlage, in der alle über den Campus gespannten Fäden zusammenlaufen. Neben Alarmanlagen befinden sich hier auch Heizungs- und Lüftungsregler und alles andere, was sich an Gebäuden sinnvoll zentral verwalten lässt. Insgesamt gibt es über 130.000 sogenannte Datenpunkte. Von den etwa 12.500 Feuermeldern sind 99 Prozent direkt zur Feuerwehr durchgeschaltet, die im Brandfall innerhalb von fünf Minuten aufkreuzt. Etwa 40 Fehlalarme gibt es im Jahr, was Manfred Funck zufolge jedoch deutlich seltener ist als etwa bei Dräger, und das, obwohl auf dem Campus mehr als doppelt so viele Feuermelder installiert sind. Schließlich erwähnt Funck noch kurz die etwa 1800 ausgegebenen Pieper und die Parkraumbewirtschaftung.

Auch im Notfall wochenlange Versorgung

Weiter geht’s nebenan im Kesselhaus. Vier Dampfkessel stehen dort, je zwei für die Heizungssysteme und Betriebswärme, welche beispielsweise für Dampfsterilisation verwendet wird. „Unsere Kesselanlagen sind nicht so gefährlich wie die in Atomkraftwerken“, scherzt Funck, noch nicht ahnend, was sich einen Monat später in Japan abspielen würde. Die Kessel lassen sich sowohl mit Gas als auch mit Öl befeuern, wobei letzteres als Reserve in fünf Tanks à 100.000 Liter lagert. Bei einem Verbrauch von 20.000 Liter pro Tag, wenn draußen -10°C herrschen, würde das für über drei Wochen reichen, selbst wenn zusätzlich noch etwa 2000l pro Tag für die vier Notstromaggregate abgezweigt werden müssten. Drei davon können bereits die planmäßige Notstromversorgung stemmen, die innerhalb von 15 Sekunden nach einem Stromausfall am Netz, aber natürlich nicht auf dem Niveau der normalen Versorgung ist. Sollten weniger als drei Aggregate betriebsfähig sein, werden nach und nach weitere Verbraucher abgeklemmt, wobei die Versorgung der OP-Bereiche und Intensivstationen allerhöchste Priorität hat.

Auf in die Katakomben!

Es folgt die Hauptattraktion der Führung. Über eine normale Kellertreppe und durch eine Stahltür gelangen wir in das Reich der AWT-Anlage. Auf die erste Begegnung mit einem der Fahrzeuge brauchen wir gar nicht erst zu warten, wir befinden uns in der Nähe der Müllstation, wo reger Verkehr herrscht. Im unbeladenen Zustand ohne Container laden die etwa parkbankgroßen Fahrzeuge geradezu zu einer kleinen Spazierfahrt ein, wäre da nicht ein großer Aufkleber, der den wagemutigen Abenteurer zu demotivieren versucht. Auf einen bedauernden Kommentar unsererseits hin verkündet Manfred Funck, dass er und seine Kollegen hier unten auch mit Fahrrädern unterwegs sind, was zwar eigentlich auch verboten ist, aber angesichts einer Entfernung von 1,3 Kilometer zum entferntesten Punkt der Anlage Sinn hat.

In einem Nebenraum zeigt er uns die Kleinkasten-Förderanlage. Wie bei einer Hänge-Achterbahn bewegen sich die Behälter mal auf der Schiene, zumeist jedoch unter ihr hängend, an der Decke entlang. Rot-weiß gestreifte Ketten markieren die Pfade, damit niemand auf die Idee kommt, dort allzu lange oder überhaupt mit seinem Schädel zu verweilen. Die Bewegungen des Behälters werden durch eine spezielle Aufhängung des Inhaltes ausgeglichen, sodass sich keiner Sorgen machen muss, dass seine Proben durcheinander gewirbelt werden.

Ein paar Meter weiter zeugen große Dellen in den Rohren an der Wand davon, was passiert, wenn doch mal ein Malheur mit den Fahrzeugen der AWT-Anlage passiert. Funck erzählt die Geschichte dahinter: Ein Handwerker hatte seine elektrischen Gerätschaften auf der Fahrbahn abgestellt, direkt über den in den Boden eingelassenen Leitdrähten. Irgendwie hat er es dadurch geschafft, wirre Signale in das System zu senden, sodass die Fahrzeuge in der Nähe von ihren Bahnen abwichen und in die Wände krachten. Die entsetzten Gesichter derjenigen, die das auf ihren Monitoren in der Leitwarte beobachten durften, können wir uns gut vorstellen.

Als nächstes gelangen wir zu einigen Ladestationen. Bis zu acht Stunden kann ein Fahrzeug mit einer Batterieladung fahren, die Aufladung dauert mindestens eine halbe Stunde. Aber soweit kommt es normalerweise nicht, denn die Fahrzeuge kehren auch immer dann, wenn es gerade nichts zu transportieren gibt, zu ihren Ladestationen zurück.

Vorbei an einem rund 50 Zentimeter dicken Tor betreten wir, was einst ein Atombunker war, mittlerweile jedoch unter anderem durch Aufzugschächte dieser Befähigung beraubt wurde. Hier erklärt uns Manfred Funck das Leitsystem für die Fahrzeuge genauer. In der Mitte der Fahrbahn befindet sich im Boden ein Leitdraht, auf dem in einer bestimmten Frequenz Signale gesendet werden, nach denen das Fahrzeug seine Richtung bestimmt. In bestimmten Abständen gibt es Stoppstellen, die auf einer anderen Frequenz senden und an denen die Fahrzeuge anhalten müssen, sofern nicht vom zentralen Computer die Freigabe erteilt wird. Das funktioniert ungefähr so, wie die Abschnitte des Eisenbahnnetzes, die durch Signale voneinander getrennt sind, sodass sich in einem Abschnitt immer nur ein Fahrzeug befinden darf. Besonders kompliziert wird es bei Aufzügen, die auch von den Fahrzeugen genutzt werden. Der Leitdraht kann ja schlecht über die Schwelle gelegt werden. Daher wird ein Fahrzeug vor dem Aufzug exakt ausgerichtet. Der Computer holt den Aufzug und öffnet die Türen. Da das Fahrzeug ausgerichtet wurde, kann jetzt ein Befehl erteilt werden, exakt die benötigte Strecke geradeaus zu fahren, bis das Fahrzeug im Aufzug ist.

Weiter geht unsere Wanderung durch den Untergrund. Manche Abschnitte der Tunnel würden von ihrem Erscheinungsbild her einer unterirdischen Militärbasis aus einem Science-Fiction-Szenario alle Ehre machen. Unterwegs wird auch unsere Theorie, die AWT-Anlage müsse britischen Urprungs sein, denn es herrscht Links-Verkehr, über den Haufen geworfen: An einer Kreuzung wechseln plötzlich die Fahrspuren, ab hier ist alles, wie man es in Deutschland gewohnt ist. Auch an einer durch einen benachbarten, beidseitig öffnenden Aufzug ziemlich sinnbefreiten Brandschutztür kommen wir noch vorbei. Schließlich, als die meisten wohl die Orientierung verloren haben und zu fachsimpeln beginnen, wo auf dem Campus man sich denn wohl inzwischen befinde, betreten wir Aufzug Nummer „eleven!“, der zwar nicht über Sprachsteuerung verfügt, aber dafür funktioniert und uns zurück an die Oberfläche bringt. Alle zuvor geäußerten Spekulationen erweisen sich als falsch, wir finden uns auf der Kinderstation wieder.

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Antworten auf (fast) alle Fragen https://www.studentenpack.de/index.php/2011/01/antworten-auf-fast-alle-fragen/ https://www.studentenpack.de/index.php/2011/01/antworten-auf-fast-alle-fragen/#respond Mon, 17 Jan 2011 19:24:04 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=1905 Wir leben im Informationszeitalter. Kommunikationsnetzwerke umspannen den Planeten und ermöglichen auch in den entlegensten Winkeln der Welt Zugriff auf das World Wide Web und damit – vereinfacht gesagt – unter anderem auf das gesammelte Wissen der Menschheit. Doch beinhaltet diese immense Informationsansammlung wirklich Antworten auf alle Fragen? Und ist das überhaupt möglich? Wohl eher nicht.
Das Web in seiner derzeitigen Form und viele andere Informationsquellen sind wie eine riesige Bibliothek, deren Bücher zwar zumeist Verweise auf andere Bücher, in denen man mehr erfahren kann, enthalten – die dem eigentlichen Inhalt zugrunde liegenden Daten verbleiben jedoch im Verborgenen. Die Bibliothek kann zu Fragen, die andere Personen bereits gestellt haben, Antworten geben. Was ist, wenn man eine Frage hat, die nie gestellt wurde? Was, wenn man Zweifel an einer Antwort hat und nachvollziehen möchte, wie sie entstanden ist?

Befreit die Daten!

Open Data nennt sich eine Bewegung, die das Ziel verfolgt, freien Zugriff auf möglichst viele Rohdaten und damit deren uneingeschränkte Nutzung, Interpretation und Weiterverarbeitung für jeden, der daran Interesse hat, zu ermöglichen. Die Bewegung ist verwandt mit der Praxis des Open Access, also der freien Veröffentlichung wissenschaftlicher Artikel – zusätzlich oder gar an Stelle der Veröffentlichung über einen Verlag. Anders als Open Access, wofür es bereits einige ausgearbeitete Definitionen und Strategien in der wissenschaftlichen Gemeinschaft gibt, ist der Begriff Open Data aber noch eher schwammig gefasst und derzeit mehr eine übergeordnete Philosophie verschiedener Bestrebungen und Projekte.

Rohdaten können z.B. Ergebnisse wissenschaftlicher Experimente, staatlich erhobene Statistiken, Geodaten, also Positionsangaben zu bestimmten Objekten, oder auch Fahrpläne von öffentlichen Verkehrsmitten sein.

Viele solche Daten sind nur einem eingeschränkten Personenkreis oder nur gegen Zahlung zugänglich, sie werden abgeschottet aufbewahrt und die Nutzungsrechte eingeschränkt. Dafür kann es verschiedene Gründe geben: datenschutzrechtliche Bedenken, staatliche oder betriebliche Geheimnisse, der Wunsch, die Deutungshoheit über bestimmte Daten zu behalten, finanzielle Vorteile, etc. Doch ebenso einfach lassen sich Argumente für die Aufhebung von Schranken und die Freigabe zum Nutzen der Allgemeinheit finden: Rohdaten sind Fakten und sollten niemandem „gehören“. Insbesondere Daten aus Medizin- und Umweltforschung sollten schon aus moralischen Gründen jedem zugänglich sein. Hinzu kommt, dass sowohl wissenschaftliche als auch staatlich erhobene Daten mit öffentlichen Geldern finanziert wurden. Zu guter Letzt steigt die Geschwindigkeit der Gewinnung neuer Erkenntnisse mit der Anzahl der Personen, die einen Datenbestand betrachten.

Das Recht auf Information

Ein Begriff, der im Zusammenhang mit Open Data immer wieder fällt, ist Open Government. Auch dies ist ein Sammelbegriff verschiedener Konzepte, die Offenheit und Nachvollziehbarkeit staatlichen Handelns in Regierung und Verwaltung fördern sollen. Neben der Offenlegung von Handlungsgrundlagen umfasst dies auch verstärkte Beteiligung der Bevölkerung an Entscheidungsprozessen, etwa bei Großprojekten.
Selbst wenn die Philosophie des Open Government sich nur allmählich durchsetzen wird, so gibt es immerhin mittlerweile in vielen Ländern Gesetze, die der Bevölkerung – teilweise gegen Gebühr – ein Recht auf Einsicht in Regierungsdokumente gewähren; angefangen in Schweden, wo dies bereits im 18. Jahrhundert eingeführt wurde, über den seit 1966 bestehenden „Freedom of Information Act“ in den USA bis hin zum deutschen Informationsfreiheitsgesetz, welches am 1. Januar 2006 in Kraft trat. Es gibt zwar weiterhin Ausnahmen, etwa bei personenbezogenen Daten oder militärischen Geheimnissen, und Ablehnungen, die Kritik hervorriefen, jedoch stellen die Gesetze eine Abkehr vom Amtsgeheimnis dar: Anstatt den Antrag auf die Erteilung einer Information speziell begründen zu müssen, bedarf nun die Ablehnung eines solchen Antrags einer Begründung.

maschinenlesbare Regierung

Bereits Ende der 80er Jahre forderte der Chaos Computer Club eine „maschinenlesbare Regierung“. Der Staat soll also nicht nur allerhand Information freigeben, dies soll auch noch in einer Form geschehen, die eine einfache computergestützte Verarbeitung ermöglicht und nicht nur Dokumente darstellt, welche von Menschen gelesen werden können.

Mehr als 20 Jahre später hat sich der Wunsch des CCC leider noch nicht wirklich erfüllt. Allzu oft kommt es vor, dass Daten zwar verfügbar sind, jedoch z.B. als Tabelle in einer PDF-Datei oder als Fließtext auf Webseiten vorliegen und in mühevoller Handarbeit oder mit fehleranfälligen automatisierten Verfahren in eine Form überführt werden müssen, in der sie weiterverarbeitet werden können. Gerade bei Rohdaten, die heutzutage ohnehin in irgendeinem standardisierten Format vorliegen dürften, ein eigentlich überflüssiger Aufwand.

Dennoch gibt es glücklicherweise Personen, die Zeit und Mühe investieren und einen Vorgeschmack auf das geben, was möglich ist. So sind unter anderem interaktive Visualisierungen des Bundeshaushaltes (bund.offenerhaushalt.de) und der Parteispenden (labs.vis4.net/parteispenden) entstanden.

Wohin geht die Reise?

Wie es besser geht, beweisen die USA und Großbritannien mit ihren Websites www.data.gov und data.gov.uk, die eine große Vielfalt an Daten in verschiedenen Formaten bereitstellen – von der Wasserqualität einzelner Flüsse bis hin zur Anzahl der ausgesprochenen Bußgelder für Graffitis oder nicht beseitigte Hundehaufen, aufgelistet nach Stadtteilen. Entsprechende Lizenzen garantieren dabei die freie Nutzung. Darüberhinaus bieten die Websites Diskussionsplattformen wo Verbesserungsvorschläge geäußert und auch erwünschte Daten angefordert werden können und ermöglichen es Nutzern, die mit Hilfe der Daten entstandenen Anwendungen zu präsentieren.

Am Aufbau der britischen Website war unter anderem kein geringerer als Tim Berners-Lee beteiligt, der Anfang der 90er Jahre das World Wide Web aus der Taufe hob. Er prägt derzeit einen neuen Begriff: Linked Data. Die Daten sollen nicht für sich alleine stehen. So wie Websites mit Links untereinander verknüpft sind, sollen einzelne Datensätze Adressen haben und über diese Beziehungen untereinander ausdrücken können. Auf diese Weise werden sich größere Zusammenhänge maschinell erkunden lassen, ähnlich wie wir Menschen beispielsweise durch die Wikipedia navigieren. Die Reise hat begonnen und aus Linked Data entsteht die nächste Generation des World Wide Web: das Semantic Web.

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We are surrounded by objects of desire, not objects of use https://www.studentenpack.de/index.php/2010/06/we-are-surrounded-by-objects-of-desire-not-objects-of-use/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/06/we-are-surrounded-by-objects-of-desire-not-objects-of-use/#respond Mon, 07 Jun 2010 11:55:19 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=1063
Peter Belanger

Donald Norman: Ein wacher Blick auf die Dinge des Alltags

Im Laufe seines Studentenlebens wird man mit so mancher Literaturempfehlung versorgt. Eine davon habe ich mir nun zu Gemüte geführt, wenn auch mit reichlich Verzögerung: Von der ersten kurzen Erwähnung in der „Einführung in die Medieninformatik“ bis zum Kauf, motiviert durch die ansonsten unmotivierende „Interaktionsdesign“-Vorlesung, verging über ein Jahr und auch dann stand das Buch noch für eine weitere Sonnenumrundung im Regal. Hätte ich es mal früher gelesen, denn viele der Erkenntnisse, die man Semester für Semester versuchte, uns nahe zu bringen, sind hier auf den Punkt gebracht oder haben hier gar ihren Ursprung.
Das Titelbild, die „Kaffeekanne für Masochisten“ des Künstlers Jacques Carelman, bei der Henkel und Tülle auf der selben Seite sind, werden viele schon einmal gesehen haben, spätestens wenn Prof. Herczeg den Begriff „Gebrauchstauglichkeit“ predigt. Auch die sogenannten „gulfs of execution and evaluation“ und deren Überbrückung unter Betrachtung der „seven stages of action“ entstammen diesem Buch. Nicht zuletzt spielen mentale Modelle eine Rolle, allerdings ohne verschachtelte Klammerkonstruktionen.

The Psychology of Bookstores

Donald Norman ist lebendige Interdisziplinarität. Er hat in Informatik und Psychologie geforscht und beschäftigt sich folgerichtig mit dem Feld der Kognitionswissenschaft. „The Design of Everyday Things“ hieß ursprünglich „The Psychology of Everyday Things“. Letzteres hat nicht nur die schönere Kurzform („POET“), sondern trifft meiner Meinung nach auch mehr den Inhalt des Buches: Norman beleuchtet die verschiedenen Ebenen, auf denen die menschliche Wahrnehmung und Psyche und die Gestaltung von Alltagsgegenständen disharmonieren können. Erst gegen Ende des Buches wendet er sich direkt an Produktdesigner, prägt den Begriff des „User-Centered Design“, mit dem die zuvor aufgezeigten Klippen umschifft werden sollen.
Der Grund für die Umbenennung ist, was Norman selbst „a lesson in design“ nennt: Mit „Psychology“ im Titel landete das Buch bei den Händlern in der entsprechenden Abteilung, in welcher die dort verkehrenden Kunden nichts damit anzufangen wussten und wo diejenigen, an die es gerichtet war, nicht suchten. Norman bekennt sich schuldig, beim „Design“ des Buchtitels seine eigenen Regeln nicht befolgt zu haben.

Fußnoten von Fußnoten

Es braucht übrigens niemand vor der Lektüre dieses Buches zurückzuschrecken, weil er mit Psychologie oder Design nichts anfangen kann. Durch seinen Aufbau eignet sich „DOET“ sowohl zum Schmökern als auch dazu, in kleinen Häppchen gelesen zu werden. Passagen, in denen Norman Zusammenhänge präzise darlegt und analysiert, wechseln sich, auch typografisch abgehoben, mit Abschnitten ab, in denen er zur Veranschaulichung Situationen schildert, die er oder Freunde und Kollegen erlebt haben, seine persönliche Meinung äußert oder sich auch mal direkt an den Leser richtet.
Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz; immer wieder kann man das Augenzwinkern zwischen den Zeilen erkennen und auch den einen oder anderen scharfzüngigen Kommentar konnte sich Norman wohl nicht verkneifen. Als er auf das Thema Hypertext zu sprechen kommt, beginnt er gar mit dem Medium Buch zu spielen. Er beschreibt, wie Fußnoten und unterschiedlich formatierter Text bereits manche Aspekte von Hypertext innerhalb von Büchern darstellen. In einer Fußnote dazu entschuldigt er sich dafür, dem unterschiedlichen Wissenstand seiner Leser zum Thema Hypertext nicht Rechnung zu tragen, dies wäre innerhalb eines Hypertextes viel einfacher. Um auch diese Aussage noch zu kommentieren, gehen ihm fast die Mittel aus: „Viva hypertext! (At this point I need a footnote to this note, but that isn’t allowed, my publisher tells me. So, into contrasting text.)“

Zeichen der Zeit, oder auch nicht

Hypertext kennt doch praktisch jeder! Ja, heute vielleicht, in der Wunderwelt des allgegenwärtigen Netzes. Doch man sollte nicht vergessen, dass „DOET“ vor über 20 Jahren geschrieben wurde. Im Grunde sind nicht die seitdem geschehenen Veränderungen in der Welt das Erstaunliche, sondern, wie viele der bereits damals von Norman aufgezeigten Dinge immer noch unverändert sind. Viele der Beispiele sind zeitlos.
Wenn man über das Mapping von Lichtschaltern auf Lichtquellen liest, hat man sogleich jemanden bei dem Versuch, eine gewünschte Beleuchtung im Audimax herzustellen, vor Augen. Probieren geht immer über Studieren. Auch bei Projektionsgeräten hat sich zwar die Technik vom Diaprojektor zum Computer mit angeschlossenem Beamer gewandelt, das Prozedere ist jedoch das gleiche geblieben. Die Situation bei einem abendlichen Industrievortrag neulich, als drei Hochschulangehörige, davon zwei gestandene Professoren, und der Vortragende selbst über eine Viertelstunde benötigten, um die gewünschten Inhalte auf die Wand zu bringen, steht fast genau so im Buch.
Manche Dinge sollten allerdings auch besser so bleiben, wie sie sind. Wer sie nicht kennt, der bekommt eine Abhandlung der Geschichte der Tastatur spendiert, von der mechanisch motivierten Anordnung der Buchstaben bis zu den allesamt zum Scheitern verurteilten Versuchen, ein „vernünftiges“ neues Layout zu etablieren.

Modern Everyday Things

Doch das sind schon die komplexeren Beispiele. Bewusst hat sich Norman mit den simplen Alltagsgegenständen beschäftigt, mit Türen, Wasserhähnen, Stiften und Lego-Steinen. Er zeigt auf, wie viel Überlegung bereits oder gerade in den einfachen Dingen steckt, die nahezu perfekt funktionieren, wie wenig davon fehlen muss, sodass ernste Probleme entstehen. Immer wieder mahnt er an, dass die damals noch in den Kinderschuhen steckende Computertechnik alle Möglichkeiten bietet, die aufgezeigten Methoden anzuwenden und einfach funktionierende Interaktion zu erschaffen, man müsse die Chance nur richtig nutzen.
Norman zeigt sich auch als Visionär. Die Dinge, die er sich unter den Computern und der Infomationswelt der Zukunft vorstellt, kommen modernen Smartphones und dem World Wide Web ziemlich nahe. Derart komplexe Geräte und Konzepte sind heute „Everyday Things“ geworden, obwohl sie in der Bedienung lange nicht perfekt sind. Wohl auch deshalb beabsichtigt Norman, wie er auf seiner Homepage verkündet, sobald er Zeit dafür hat, „DOET“ eine Auffrischung zu spendieren, mit neuen zeitlosen Beispielen für die nächsten Jahrzehnte. Ich freue mich drauf.

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Die Entzündung wird immer da sein https://www.studentenpack.de/index.php/2010/05/die-entzundung-wird-immer-da-sein/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/05/die-entzundung-wird-immer-da-sein/#respond Mon, 03 May 2010 12:12:43 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=1075
Lukas Ruge | StudentenPACK.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ernst Theodor Rietschel und Prof. Dr. Werner Solbach

Die Entscheidung, den diesjährigen Jahresempfang der Uni zu besuchen, fällt bei mir eher spontan: In der Redaktionssitzung tags zuvor bekomme ich den letzten freien Platz unseres vier Personen umfassenden Kontingents angeboten und da ich am Dienstagabend eh nichts mit meiner Zeit anzufangen wüsste, sage ich zu. Wenige Stunden vor Beginn der Veranstaltung, als ich mir die Gästeliste bewusst mache, beginne ich mich plötzlich zu fragen, wie man sich als studentischer Teilnehmer angemessen kleiden sollte. In Ermangelung an anspruchsvollen Alternativen entscheide ich mich schließlich für eine dynamische Kombination aus Polohemd, Jeans und Uni-Jacke. Die zahlreichen am Audimax vorfahrenden dunklen Limousinen und die aus diesen aussteigenden Herrschaften lassen mich kurz an meiner Wahl zweifeln, doch meine Begleiter finden die Kombination „sehr schön“ und machen sich über den angeblich gebügelt aussehenden Kragen lustig.

Wir begeben uns in den bereits gut gefüllten großen Hörsaal und warten darauf, dass es los geht. Das Philos-Quartett der Musikhochschule Lübeck empfängt das Publikum mit Musik von Joseph Haydn. Es wird auch im weiteren Verlauf des Abends durch Intermezzi die thematischen Blöcke verbinden und das Programm schließlich ausklingen lassen. Meine ungeübten Ohren meinen, einer souveränen Vorstellung vierer sehr talentierter junger Musiker beizuwohnen, aber dennoch wirkt die klassische Musik im kargen Ambiente des spartanisch dekorierten und nicht sonderlich stimmungsvoll erleuchteten Hörsaals irgendwie verloren. Ein für den Großteil des Abends sinnloserweise an die Wand projizierter geöffneter Dateiordner vor üblich chaotischem Desktophintergrund tut sein übriges.

Prof. Peter Dominiak, unser Präsident, begrüßt alle Anwesenden. Er plaudert eine Weile über die Situation und vor allem die Pläne für die Zukunft unserer Universität (StudentenPACK berichtete). Das große goldene Universitätsiegel an der Kette um seinen Hals verleiht seinen Worten Gewicht. Dann übergibt er das Rednerpult an die anwesenden Vertreter der Politik, zunächst Frau Dr. Cordula Andreßen, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr Schleswig-Holsteins. Bereits während sie ihre Grüße an das Publikum richtet, drohen ihr die Worte auszugehen; es wirkt, als müsse sie überlegen, wen sie eigentlich anspricht. Allem Anschein nach ist ihr nicht wohl bei der Sache, alleine die Finanzsituation des Landes zur Sprache zu bringen und bei den Autonomiebestrebungen der Uni etwas auf die Bremse zu treten, denn man könne und wolle „Wohltaten nicht mit der Gießkanne verteilen“. Den Gegenpol dazu bietet direkt danach Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe, der mit dem Argument, „auch Fusionitis ist eine Krankheit“, das Publikum auf seiner Seite hat.

Endlich ist der Zeitpunkt für die große Enthüllung des Abends gekommen: Die Vorstellung des neuen Corporate Design der Uni. Doch auch jetzt noch wird der Moment hinausgezögert. Glücklicherweise entpuppt sich der beim Blick auf das Programm als unnötig eingeschätzte Vortrag von Prof. Oliver Rentzsch von der Fachhochschule Lübeck zum Thema „Marketing und Markenbildung an Hochschulen“ als äußerst zwerchfellstimulierend. Der gute Mann schafft es, den Bogen von allgemeinen Anforderungen des Marketings über die Parallelen zwischen der Gewohnheit, im Restaurant immer das gleiche zu bestellen und (noch) in einer festen Beziehung zu leben, bis hin zu seiner eigenen Laufbahn, die auch einst an unserer Uni Station machte, zu spannen und wünscht auch aus eigener Verbundenheit der Uni viel Erfolg unter den neuen Farben. Schließlich liest noch der Designer Uli Schmidts, der in der letzten Ausgabe seine Sicht der Dinge schilderte, brav seinen vorbereiteten Text vor und blendet dann vom alten auf das neue Siegel über, während zwei Studenten große Banner mit selbigem entfalten. Die große Reaktion im Publikum bleibt aus, Schmidts spult noch ein paar mal vor und zurück, doch ich vermute, der Großteil der Gäste war ohnehin bereits eingeweiht.

Der letzte Punkt auf der Tagesordnung ist die Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Ernst Theodor Rietschel, heute Präsident der Leibniz-Gemeinschaft. Eigentlich sollte er Mitglied einer Delegation in Begleitung der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan, auf einer Südamerika-Reise sein. Da auch der Laudator Prof. Jörg Hinrich Hacker, Präsident des Robert-Koch-Instituts Berlin, aus diesem Grund nicht verfügbar ist, verliest Prof. Dominiak dessen Laudatio. Prof. Werner Solbach, Dekan der Medizinischen Fakultät, überreicht die Urkunde und der Geehrte bedankt sich herzlich: „Die Ehrendoktorwürde von der eigenen Universität zu erhalten, schmeckt besser als Lübecker Marzipan.“ Dann verteilt er noch den einen oder anderen Ratschlag für die Zukunft. Auch wenn „die Entzündung immer da sein“ werde, müsse sich die Uni für die Zeit nach der Exzellenzförderung einen weiteren Schwerpunkt suchen, den er in der Neuroendokrinologie sieht.

Er wird mit großem Applaus bedacht, ebenso wie das Philos-Quartett nach seinem musikalischen Ausklang. Letzteres kommt über zaghafte Versuche, der obligatorischen Blumenüberreichung zu entfliehen, nicht hinaus und so endet der Programmteil. Am Ausgang der Hörsaals werden große Tüten mit wenig Inhalt verteilt, namentlich neu gestaltetes Infomaterial der Uni und das neue Marzipansiegel. Wir stellen fest, dass die Entfernung der Umrahmung des Siegels der Marzipanmenge leider abträglich war. Den anschließenden Stehempfang verlasse ich schnell, um mich noch im Sonnenuntergang auf den Heimweg begeben zu können.

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Nix Los in Lübeck? https://www.studentenpack.de/index.php/2010/02/nix-los-in-lubeck/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/02/nix-los-in-lubeck/#respond Sun, 31 Jan 2010 23:00:35 +0000 http://www.phibography.de/StudentenPACK/artikel/?p=4 Auf den ersten Blick wirkt Lübeck wie eine sehr verschlafene Kleinstadt ohne viele interessante Angebote. Wie also die Ferien verbringen? Bekanntermaßen kann man nicht immer nur lernen. Freizeit belebt Geist und Körper, steigert die Effizienz und macht natürlich auch einfach Spaß. Das StudentenPACK zeigt, dass die Semesterferien in Lübeck kein langweiliges Unterfangen sein müssen, denn Kunst, Kultur und Freizeitvergnügen gibt es sogar hier.

Museen – Orte für jedes Wetter

St.-Annen-Museum Foto: Sora Enders-Comberg

St.-Annen-Museum Foto: Sora Enders-Comberg

Bis der Frühling da ist und man wieder auf die Sonne setzen kann, eignen sich Museen mit Sicherheit als witterungsbeständige Unternehmung. Da gibt es zum einen die großen Häuser, die als „Lübecker Museen“ zusammengefasst sind. Zu ihnen gehören das Buddenbrook- und das Günther Grass-Haus, genauso wie das Industriemuseum in Herrenwyk, die Kunsthalle in St. Annen, das Figuren-Theater-Museum, das Museum für Natur und Umwelt und das Holstentor – um eine kleine Auswahl zu nennen. Hier kann sich so ziemlich jeder geschmacklich wiederfinden und auf seine Kosten kommen. Wer sich über die aktuellen Ausstellungen und über die teilweise auch interaktiven Veranstaltungen – gerade in den literarischen Häusern – informieren will, tut dies am Besten unter www.die-luebecker-museen.de.

Ein Kleinod, vor allem, was die aktuelle Kunst angeht, ist die Overbeck-Gesellschaft – mittlerweile getragen von der „Gemeinnützigen” – die es sich bereits 1918 zum Ziel gemacht hat, den Lübeckern Zeitgenössische Kunst näher zu bringen. Jährlich gibt es im Overbeck-Pavillon des Behnhauses (Königstraße 11) fünf Ausstellungen mit wechselnden Schwerpunkten. Der Verein hat es sich dabei zum Ziel gemacht, als „Forschungsstätte und Experimentierfeld“ zu dienen. Man wolle sinnliche Erlebnisse vermitteln, gesellschaftliche Veränderungen abbilden und diskursive Auseinandersetzungen fördern, heißt es in der Pressemitteilung. Die Ausstellungen werden dabei meistens eigens für diesen Pavillon entwickelt. So ist beispielsweise seit dem 24. Januar bis zum 14. März die Ausstellung „Klirren“ von Julia Horstmann zu sehen. Die 35-jährige gebürtige Hamburgerin inszeniert ihre Werke innerhalb des Raumes, setzt sich mit seiner Architektur, seiner „sozialen und psychologischen Wirkung“ auseinander und integriert sogar den Betrachter als Teil eines Gesamtkunstwerkes. Dabei greift sie insbesondere die gläserne Architektur des 20. Jahrhunderts auf, in welcher sie eine Ordnungsstruktur erkennt, „bei der sich im Phänomen der Transparenz Kommunikation und Kontrolle ambivalent gegenüberstehen.“ Geöffnet ist die Ausstellung täglich (außer montags) von 11 bis 17 Uhr. Wer an einer Führung mit Gespräch teilnehmen möchte, kann das zwischen dem 14. Februar und dem 14. März jeweils um 15 Uhr machen.

Ein weiteres Projekt, das sich direkt auf Lübeck bezieht, wird dann ab dem 11. April zu besichtigen sein. Die beiden New Yorker Künstler Nicholas Kahn und Richard Selesnick „dokumentieren“ eine fiktive Geschichte: Im Jahr 1923 ist an der Ostseeküste vor Lübeck ein riesiger Eisberg gestrandet, der die ganze Stadt überschattet – die Apokalypse droht! Die Lübecker rufen eine Eisbergfreistadt aus, mit souveränder, zollfreier Handelszone und eigenem Notgeld. Als touristische Attraktionen gelten fortan Eissegeln und Bergsteigen. Kahn und Selesnick zeigen eine „in sich verflochtene Gesamtinstallation aus pseudodokumentatorischen Gegenständen und Panoramafotografien.

Theater für’s kleine Budget

Theater Foto: Sora Enders-Comberg

Theater Foto: Sora Enders-Comberg

Wen es eher abends aus dem Haus treibt, der aber dennoch nicht auf Kultur verzichten will, dem seien die kleinen und großen Theater dieser Stadt ans Herz gelegt. Dabei bietet beispielsweise das Theater Lübeck Studenten und Auszubildenden eine Reihe von Vergünstigungen und somit Möglichkeiten, das Theater auf eine Weise zu genießen, die den eigenen Geldbeutel kaum belastet. So gibt es zum Beispiel Last-Minute-Tickets. Diese ermöglichen, Karten für jedes Stück in den letzten Minuten für nur 5,- Euro zu kaufen. Eine Voraussetzung, um dieses Karten zu erwerben, ist natürlich, dass noch Plätze frei sind.

Eine Alternative für häufige Theaterbesucher ist mit Sicherheit das Theater-Abo für Studenten und Auszubildende bis zum Alter von 27 Jahren, welches ihnen gegen einen Preis von 39,- Euro die Möglichkeit gibt, sechs Stücke zu besuchen. Das Abo lässt jedoch nicht komplett freie Wahl über die Stücke, die man sich Ansehen kann und möchte. Es werden mit dem Abo vier festgelegte Stücke vorgeschrieben – aktuell sind dies „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“, „Walking down Abbey Road“, „Jekyll & Hyde“, und „The Tempest“ – wobei es sich bei den beiden erstgenannten um Schauspiele und bei den beiden zuletzt genannten um Musiktheater handelt. Die Termine, an denen man sich die Stücke ansehen will, sind frei wählbar. Doch sollte man bedenken, dass diese Stücke im Theater nicht all zu häufig aufgeführt werden, wie es in jedem Theater der Fall ist. Im Gegensatz zu Filmen im Kino, die, während sie im Programm sind, fast jeden Tag laufen, wird das Stück „Walking down Abbey Road“ im Feburar nur am 21. aufgeführt. Dies lässt einem nicht sehr viel Wahl, vor allem, wenn man bedenkt, dass es die bis jetzt letzte geplante Aufführung des Stückes ist. Auch „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ wird nur einmal im Februar, am 24., aufgeführt und im März und April jeweils noch einmal.

Diese seltenen Aufführung eines Stückes in einem Monat sind für Theater nicht ungewöhnlich, doch sollte man sich darüber in klarem sein, dass, wenn man sich für dieses Abo entscheidet, der Ausdruck der „freien Wahl“ der Termine durchaus eingeschränkt ist. Die weiteren zwei Stücke, auf die ein Abonnent ein Anrecht hat, sind dann nicht nur in Bezug auf den Termin, sondern auch auf das Stück frei wählbar. Es sollte erwähnt werden, dass das Abo einem Abonnenten die Wahl gibt, diese jeweils gegen die freie Begleitung einer Person in einem der anderen Stücke zu tauschen.

Eine Frage die man sich stellen sollte, bevor man sich für dieses Abo entscheidet, ist, ob es einem einen preislichen Vorteil liefert. Die Preise variieren zwischen den verschiedenen Stücken, welche in Preisgruppe A und B eingeteilt werden, und zwischen den unterschiedlichen Platzgruppen zwischen 23,- und 5,- Euro pro Stück und Platz, wenn man mit der Ermäßigung rechnet, die man dadurch erhält, dass man Student ist. Natürlich handelt es sich bei den Karten für 5,- Euro um die schlechtesten Plätze in den günstigeren Stücken (und dies sind nicht viele). Die Kosten der Karten einer höheren Platzkategorie variieren, je nach Preisgruppe des Stückes, zwischen 7,50,- Euro und 10,- Euro.

Bei dem Abo werden einem die bestmöglichen noch zur Verfügung stehenden Karten zugesichert, wobei natürlich keine Garantie gemacht wird, dass noch Plätze einer höheren Kategorie zur Verfügung stehen. Ob man sich nun für ein Abo entscheidet oder doch zu selten ins Theater geht und sich zu diesen Gelegenheiten lieber Einzelkarten kauft, bleibt jedem selbst überlassen.

Wer aber dennoch nicht auf das Schauspiel verzichten will, dem sei eine weitere Besonderheit, die dieses Theater bietet, verraten: Bei den so genannten Kostproben hat jeder die Möglichkeit, sich noch während der Produktion eines Stückes dieses kostenlos anzusehen.

Eintauchen in eine Welt der Sterne

Nicht viele wissen, dass Lübeck über eine Sternwarte verfügt: Sie ist in den Räumen der Johannes-Kepler-Realschule in Lübeck-Eichholz, Am Ährenfeld 2, untergebracht. Betrieben vom eingetragenen Verein Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck werden dort Vorträge – manche für Kinder und andere für die interessierte Öffentlichkeit – durchgeführt und die Menschen zur Sternenbeobachtung eingeladen. Zudem gibt der Verein eine Zeitschrift heraus.
Allein in diesen Semesterferien bietet die Sternwarte sieben Möglichkeiten, nach den Vorträgen und sofern der Himmel klar ist, den winterlichen Sternenhimmel mit dem Teleskop einmal ganz anders zu sehen. Der Eintrittspreis für Vorträge liegt bei freundlichen 4 Euro.
Übrigens: vor dem zweiten Weltkrieg war die Sternwarte in der Seefahrtschule untergebracht, die heute das Institut für Mathematik beherbergt.

Literatur bei Nacht

Auf den ersten Blick sieht die Große Kiesau aus wie die meisten Straßen auf der Altstadtinsel. Eine kleine Querstraße zwischen Fischergrube und Engelsgrube, ein paar schiefe Häuschen, hier und da ein Gang der davon abgeht und Rosenstöcke, die an den Hauswänden hochranken. Doch diese Straße ist etwas Besonderes: Ein Kulturverein.

Vorsitzende des Vereins ist Bettina Thierig, freischaffende Bildhauerin, Autorin und eine der Bewohnerinnen dieser kleinen Straße. Das besondere an der Kiesau sei, dass sich die Anwohner hier füreinander interessierten, erzählt sie. Abends sitze man zusammen draußen und unterhalte sich, im Sommer gebe es ein Straßenfest für die Anwohner. Was die Bewohner dabei vereint, ist das Interesse an Kunst. Nicht alle sind sie hauptberuflich künstlerisch tätig, wie beispielsweise Bettina Thierig, doch alle sind sie Liebhaber von Gemälden, Skulpturen, Theatern und Literatur. An solch einem Abend ist Reinhard Göber auch die Idee gekommen, etwas Straßenübergreifendes zu veranstalten. Und somit war die „Große Kiesau Literaturnacht“ geboren und alle waren sofort Feuer und Flamme.

Reinhard Göber ist Theaterregisseur. Und er hat Kontakte. Bald hatte er einige Schauspieler zusammen, die gegen Kost und Logis die Literaturnacht unterstützen und als Vorleser tätig werden wollten. Es musste ein Verein gegründet werden, um Sponsorengelder sammeln zu dürfen. Es musste ein Thema gefunden werden und vorlesbare Literatur. Im ersten Jahr war das „Anfänge“. In diesem Jahr, am 27. Februar, haben die vorgelesenen Werke alle etwas mit dem „Langen Atem“ zu tun.

Das Thema wählt die Straßengemeinschaft immer zusammen aus. „Über das Jahr wird viel gelesen“, berichtet Dan Burdon. Im echten Leben ist er Arzt, doch er komponiert auch Filmmusik. Einige aus der Nachbarschaft hätten in dieser Zeit 30 bis 40 Bücher mit neuer und aktueller Literatur gelesen, bis der Titel der nächsten Veranstaltung gefunden war. Herausgekommen sei, so befindet Burdon, mit eines der anspruchsvollsten Programme überhaupt bisher. Dabei sei „Der Lange Atem“ ein dankbares Thema, sagt Thierig. Ihn brauche man in so vielen Lebenslagen, sei es bei politischen Themen oder bei kulturellen Anlässen.

Den langen Atem brauchen übrigens auch die Veranstalter, wenn es darum geht, Gelder aufzutreiben. Wegen der Finanzierung stehe die Literaturnacht jedes Jahr aufs Neue auf der Kippe. Die meisten Stiftungen unterstützen regelmäßige Veranstaltungen nicht dauerhaft, es gibt Wechsel in den Führungsebenen und alle haben sie unter den Folgen der Finanzkrise zu leiden. Jedes Jahr müsse aufs Neue ein Antrag gestellt, ein Finanzplan vorgelegt werden. Man müsse erläutern, dass man nicht nur sein Hobby vermarkten will, sondern auch etwas für das Renommé der Stadt tut. Dass Lübeck „ein Mehr“ an Kultur vertragen kann, da ist sich Burdon sicher. „Die Stadt könnte von Kunst leben, wenn sie es wirklich wollte!“

Ziel der Veranstaltung ist es, Literatur so aufzubereiten, dass jeder einen leichten Zugang hat. „Bei uns muss man nicht Literatur studiert haben, um zuhören zu können“, darauf legt Bettina Thierig wert. Dabei ist der Ablauf immer der gleiche: Schon am Samstagnachmittag sei in der ganzen Straße die Aufregung zu spüren, erzählt Burdon. Überall werde noch einmal geputzt und nachgebessert, es finden letzte Proben statt. Einlass ist um 19.30 Uhr, gelesen wird in den Privathäusern der Anwohner. Doch die meisten Gäste kommen schon früher. Die Straße ist illuminiert, zu hören gibt es Klanginstallationen von Dan Burdon. Die Gäste gehen auf und ab, genießen den Flair der Straße. „Es herrscht eine erwartungsvolle Spannung bei allen Besuchern“, beschreibt Burdon. Und es gebe diesen gewissen Reiz des voyeuristischen Effekts zu verspüren, wenn man erahnen kann, was hinter den erleuchteten Fenstern der Bewohner so vor sich geht. Die Lesungen beginnen dann alle gleichzeitig. Man muss also schon vorher wissen, in welches Haus, zu welchem Künstler man möchte. Im Anschluss an die Lesung besteht die Möglichkeit zu einem Publikumsgespräch innerhalb der kleinen Hörerschaft. Später geht es dann kollektiv in die Schifffahrtsgesellschaft, wo sich alle noch einmal austauschen können, was sie gehört und erlebt haben an diesem Abend.

Nicht nur für die Literaturfreunde sei dies eine tolle Veranstaltung, auch für die Vorlesenden selbst, sie kommen alle wieder. Johannes Voelkel ist einer von ihnen. Er ist Schauspieler, derzeit an der Deutschen Staatsoper in Berlin beschäftigt und war 2006 für den Oscar nominiert. Burdon gegenüber äußerte er, dass ihm vor allem diese unglaubliche Nähe zum Publikum gefalle. Es sei nicht so anonym, wie auf der Bühne oder gar beim Film, die Reaktionen und Gefühle kommen direkt zurück. Mit dieser Ansicht ist er einer von vielen, die wiederkommen: Simon Brusis (Potsdam), Rebekka Burckhardt (Zürich), Irene Christ (Kassel), Nicole Ernst (Berlin), Mario Gremlich (Biel/Solothurn), Alexander Khuon, (Berlin), Norbert Stöß, (Berlin), Gudrun Tielsch, (Wien) und Heidi Züger (Lübeck) halten dem Verein als Schauspieler die Treue. Für die musikalische Untermalung sorgen die Cellistin Maria Marr und die Akkordeon-Spielerin Martina Tegtmeyer aus Lübeck. Dazu kommen noch die lesenden Autoren, die alle mit eigenen Werken vertreten sind. Dies sind Ruth Johanna Benrath, Mirko Bonné, Renata Burckhardt, Andreas Marber und auch Bettina Thierig.

Gerade durch die Mischung von Schauspielern und Autoren beginnen die Darbietungen zu leben, erzählt Thierig begeistert. Als Beispiel nennt sie die Schwestern Burckhardt, die in diesem Jahr im Haus mit der Nummer 19 lesen: Die eine ist Autorin, die andere Schauspielerin. Gegenseitig spielen sie sich die Bälle zu und inszenieren die Geschichte, die Renata Burckhardt eigens für diese Veranstaltung geschrieben hat. Es seien vor allem die non-verbalen Aktionen, die den Geschichten das Leben einhauchen, schwärmt Thierig.

Während es ein Leichtes war, die Künstler zur Teilnahme an der Literaturnacht zu animieren, war der Umgang mit der Presse nicht einfach. Im ersten Jahr wurde die Veranstaltung erst an dem Tag in der LN veröffentlicht, als die Karten bereits durch Mundpropaganda verkauft waren und spontane Besucher bekamen keine Karten mehr. Inzwischen ist die Zusammenarbeit aber gut und es wird pünktlich zum Vorverkaufsbeginn berichtet, um die Kulturseite der Lübecker Nachrichten kämpfe man aber nach wie vor umsonst, bemängelt Thierig. Rumgesprochen hat es sich trotzdem, Mund-zu-Mund-Propaganda, ausgehend von den Bewohnern und deren Freunden. Mittlerweile werben sogar einige der umliegenden Ferienhäuser mit der Literaturnacht. Einer der Touristen war sogar so beeindruckt von der Straßengemeinschaft, dass er sich gleich ein Haus in der Großen Kiesau gekauft hat.

Und so ist die Literaturnacht meist recht schnell ausverkauft. „Am Anfang waren es Wochen, bis alle Karten weg waren. Dann Tage, jetzt sind es Stunden“, ist Dan Burdon sichtlich stolz. Dass es nur Stunden geht, daran ist sicher die Art des Vorverkaufes nicht ganz unbeteiligt: Rund drei Wochen vorher wird er in der Großen Kiesau eröffnet, man kommt zusammen, es gibt Glühwein, einen Second-Hand-Bücherverkauf und den Film der Literaturnacht 2009 mit dem Motto „Straßen-Theater“. Der Vorverkauf wird in diesem Jahr am 5. Februar eingeläutet, los geht es um 17 Uhr. Der Eintritt – Bettina Thierig spricht lieber von einem Kostenbeitrag – beträgt 15 Euro. Studentenermäßigungen könne man leider nicht gewähren, da die Kosten durch die Eintrittsgelder lange nicht gedeckt seien und man nach wie vor auf Sponsorengelder angewiesen ist. Für dieses Geld bekomme man allerdings nicht nur eine Eintrittskarte, die als Unikat in liebevoller Eigenarbeit mit Aquarellfarben und Kartoffeldruck hergestellt wurde, man sei auch zu Gast in den Häusern und bekomme ein Glas Wein zur Vorlesung, wirbt Thierig.

Wer es zum Vorverkauf nicht schafft, aber trotzdem zur Literaturnacht will, kann es ab dem 6. Februar in der Buchhandlung Langekamp, Beckergrube 19, und bei maKULaTUR, Hüxstraße 87, versuchen.

Weltweit live und direkt aus Lübeck

Goooood Morning, Lübeck! In der letzten Ausgabe hatten wir vom Uni-Radiosender aus Paderborn berichtet und während es bei uns keinen solchen Sender gibt, so hat doch jeder von euch die Möglichkeit, Radio zu machen, wenn ihm danach ist. Der Offene Kanal Lübeck bietet jedem die Möglichkeit, eine Sendung zu produzieren und das kostenlos. Die Technik, die Studiozeit und hilfreiche Unterstützung werden gerne geboten. Als Teil eines Netzes von Bürgerradios in Schleswig-Holstein bietet es die Möglichkeit, Musik oder Redebeiträge beizusteuern.

Doch bevor man loslegt, muss man kurz zeigen, was man vorhat: Sei es für eine Einzelsendung oder ein regelmäßig ausgestrahltes Programm, erst einmal muss man sich anmelden und drei Vorproduktionen erstellen. Dann kann es aber schon losgehen. Auf 98,8 UKW und weltweit über Internetstream kann die Sendung gehört werden.

Von dieser Möglichkeit machen schon viele Lübecker Gebrauch, die zu allen Tages- und Nachtzeiten auf Sendung gehen. Wer Interesse hat, braucht neben einer Idee nicht viel, die Musik muss auf Original-CD oder Platte vorliegen oder kann aus dem Archiv des offenen Kanals ausgewählt werden. Dort sind 17.000 Titel vorrätig. Kosten tut das nichts, eine Vereinbarung mit der GEMA hält es für euch gebührenfrei.

Ein paar Bedingungen an eure Sendungen, die ihr aufgezeichnet oder Live machen könnt, hat der Kanal natürlich auch: Üblicherweise sind Sendungen 25, 30 oder 55 Minuten lang, zudem dürfen sie keine Werbung enthalten. Wer Lust hat, Radiomacher zu werden, kann unter 0451 7050020 oder im Internet unter www.okluebeck.de mehr erfahren. Derzeit sucht der offene Kanal auch nach Mitarbeitern auf 400 Euro-Basis.

Raus aus Lübeck – Hamburg hat einiges zu bieten

Ein Ausflug nach Hamburg lohnt sich auf alle Fälle immer. Sei es ein Stadtbummel mit Shoppingtour, ein Spaziergang am Elbufer, durch das Portugiesenviertel an den Landungsbrücken oder eine Hafenrundfahrt, es gibt einiges zu entdecken. Doch finden sich auch mitten in der Stadt einige Flecken Natur: Wer es gerne besinnlich hat, dem sei, passend zum Frühlingserwachen, der idyllische Garten der Schmetterlinge in Friedrichsruh, östlich von Hamburg und mit der S-Bahn zu erreichen, ans Herz gelegt. Studenten erhalten ermäßigten Eintritt. Eröffnet wird zum Frühlingsanfang und dann hat der Park bis zum 1. Advent täglich von 9 bis 18 Uhr offen.

Ebenfalls ein toller Ort, um sich – wenn es denn mal wieder wärmer wird – auf die Wiese zu legen, ist der Park Planten und Blomen. Der ehemalige Zoo, der später auch Stätte für einige internationale Gartenausstellungen war, ist heute einer der schönsten Fleckchen in Hamburg (Holstenwall 30, mit der U3 bis Haltestelle „St. Pauli“, mit der U2 bis Haltstelle „Messehallen“ und dann am Fernsehturm orientieren; die Buslinie 112 hält direkt vor dem Eingang am Holstenwall, Haltestelle „Handwerkskammer“). Neben Apothekergarten, Rosengarten, Tropenhäusern, Wasserkaskaden, einem japanischen Teil und Wallanlagen mit jeder Menge Freizeitangeboten gibt es für diejenigen, die nicht auf die Blüten warten wollen, eine Kunsteisbahn. Und zwar nicht irgendeine, sondern mit 4300 Quadratmetern – das entspricht mehr als drei Eishockey-Feldern – die größte unter freiem Himmel in ganz Europa. Dort kann man täglich von 10 bis 22 Uhr die Kufen schwingen. Für zweieinhalb Stunden zahlt man 4,- Euro, die Tageskarte kostet 8,- Euro. Wer keine eigenen Schlittschuhe hat, kann diese vor Ort auch gleich mieten. Geöffnet bleibt die Bahn noch bis Mitte März. Wann genau sie geschlossen wird, hängt natürlich auch von der Witterung aus.

Wer aber Hamburg doch eher für die Abendgestaltung vorzieht und womöglich noch gerne Filme in Originalsprache mag, der kommt hier definitiv auf seine Kosten: Absoluter Kult unter Hamburgs Kinogängern ist die Jungfernsneak: Die traditionelle Sneak Preview, die, nachdem sie mehrmals obdachlos wurde, mittlerweile im Streit’s an der Binnenalster angekommen ist. Gezeigt werden jeden Montag ausschließlich Filme in Originalfassung. Dank ihrer langen Tradition haben sich eine Menge Rituale entwickelt, die den Besuch zu einem echten Erlebnis machen.
Vor jedem Film gibt es eine Trailershow: Nicht nur Werbung für neue Filme, sondern auch alte Trailer, in denen kleine Hinweise auf den kommenden versteckt sind. Der letzte Trailer ist immer Jackie Chans „Rumble In The Bronx“, den das Publikum begeistert mitschreit. Dies sind nur einige der vielen Traditionen. Einziger Wehmutstropfen: Hieß es früher noch, Tickets gibt es ab Montagmittag, kann man diese leider nun auch schon früher kaufen und so ist es fast unmöglich geworden, spontan zur Sneak zu gehen. Wer aber einen Platz ergattert, kann sich auf einiges gefasst machen.
Wer Kino in der Originalsprache will, hat in Hamburg noch einige andere Optionen. Neben dem Streit’s zeigt auch das Abaton viele Filme in ihrer Origonalsprache mit Untertiteln.
Infos zur Sneak findet ihr auf http://www.mysneak.de/, Kino in Hamburg unter http://kino-fahrplan.de

Terminkalender

Das waren nur einige Ideen, wie ihr eure Ferien hinter euch bringen könnt. Wem das zu viel Text war, wer noch einmal kurz nachschauen will und für viel mehr Termine in den nächsten zwei Monaten empfehlen wir die letzten Seiten, wo ihr wie immer unsere „Deadline“ findet.

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Neubau auf der FH-Wiese https://www.studentenpack.de/index.php/2009/12/neubau-auf-der-fh-wiese/ https://www.studentenpack.de/index.php/2009/12/neubau-auf-der-fh-wiese/#respond Wed, 02 Dec 2009 13:44:15 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=1094 Die Fachhochschul-Wiese. Legionen von Studenten, zu Fuß und auf Rädern, sowie ab und zu die Fahrzeuge der Gärtner haben hier Spuren hinterlassen: einen nicht zu übersehenden Pfad, einmal quer über die Fläche von der Anschützstraße bis zum Kiosk am Mönkhofer Weg. So sehr etabliert, dass sich sogar jemand berufen fühlte, ihn bei OpenStreetMap einzuzeichnen. Doch wer sich Ende Oktober verschlafen auf den Weg Richtung Uni machte und dabei gesenkten Hauptes durch das nasskalte Herbstwetter trottete, wurde auf gewohnten Pfaden jäh von einem Bauzaun überrascht, hinter dem sich Berge aus Erde und allerlei Baustellenzubehör türmten.

Was geht hier vor? Aus den Lübecker Nachrichten erfuhr man bald: Die Fachhochschule baut hier Parkplätze und lässt sich beziehungsweise das Land das Ganze eine schöne Stange Geld kosten. Von insgesamt knapp einer Million Euro ist die Rede. Beiderseits der Bushaltestelle soll Entlastung für die umliegenden und alltäglich vollkommen zugeparkten Straßen entstehen – im Pressetext findet sich die wunderschöne Formulierung „der unzumutbare Zustand des ruhenden Verkehrs“. Außerdem werden Kapazitäten für zukünftige Mitarbeiter eines hinter Gebäude 13 ebenfalls entstehenden Biotechnik-Neubaus benötigt. Doch zunächst müssen einige Rohre und Leitungen aufwändig verlegt werden. Fertiggestellt werden soll das Ganze, wenn es das Wetter zulässt, bis Weihnachten. Begrünt werden die Anlagen dann im Frühjahr. Insgesamt sollen 210 bewirtschaftete Stellplätze entstehen. Eine Gebührenordnung werde derzeit noch erarbeitet und solle nur die Bewirtschaftungskosten decken, allerdings werden die Parkflächen nur für Angehörige und Besucher der Fachhochschule zur Verfügung stehen, so André Bösch, seines Zeichens FH-Kanzler.

Bleibt nur noch die spannende Frage, wie sich der anfangs erwähnte Trampelpfad weiterentwickeln wird. Wer genau hinsieht, kann schon einen neuen Verlauf, vorbei am Bauzaun, erahnen…

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