Seit knapp drei Monaten besteht nun das von euch im Juli gewählte Studierendenparlament (StuPa). Spektakuläres ist seitdem angenehmerweise nicht passiert. Da jedoch auch nicht nichts geschehen ist, möchte ich eine Zusammenfassung der im StuPa diskutierten Themen liefern.

„Besondere“ Anträge

Für mich sind damit Anträge gemeint, die nicht regelmäßig gestellt werden und ein gewisses finanzielles Volumen erreicht haben. Somit folgen nun vier sehr verschiedene Anträge. Für mich mit der skurrilste Antrag wurde vom Studierendentheater gestellt – es ging um eine Pole Dance Stange für knapp 900 Euro. Dieser Antrag ist auch nicht ohne Diskussion durchgegangen. Wer aber die letzte Inszenierung des Theaters gesehen hat, wird einräumen müssen, dass ohne Stange einige sehr eindrucksvolle Momente verloren gegangen wären.

Der 2010 angeschaffte Server der Studierendenschaft, welcher fast alle Services zur Verfügung stellt, die von der Studierendenschaftsvertretung genutzt und angeboten werden, wird ersetzt. Hierzu wurden 600 Euro freigegeben. Es handelt sich dabei jedoch um eine mittelfristige Lösung, da zwar alles etwas performanter werden sollte und der Server nicht mehr an seine Grenzen stößt; aber gebraucht ist und nicht genug Leistung besitzt um „zukunftssicher“ zu sein.

Heiß diskutiert und trotzdem durchgegangen ist ein Antrag für Sichthüllen im Kreditkartenformat über 450 Euro. Der Hintergrund ist, dass es seit Einführung des Studierendenausweises mit selbstklebender Schutzhülle keine weiteren Hüllen mehr im Studierenden Service Center gibt. Eine Diskussion entbrannte darüber, ob nun Sichthüllen angeschafft werden sollten, die kostenfrei im AStA ausgelegt werden. Das Ergebnis findet ihr ab Januar im AstA zu den Öffnungszeiten – kostenfreie Sichthüllen.

Beim Nikolausumtrunk gab es neben dem Glühwein, der jedes Jahr für alle Studierenden unabhängig von ihrer Sektion kostenfrei ausgeschenkt wird, zusätzlich Kuchen. Der Grund hierfür war eine Umfrage zur Ermittlung des studentischen Engagements (UsE). Das Studierendenparlament hat auf Antrag 630 Euro freigegeben, um alle Teilnehmer*innen für die Teilnahme zu belohnen. Die Ergebnisse sollen später veröffentlicht werden und hoffentlich dabei helfen, die Arbeit in den studentischen Gremien attraktiver zu machen.

Gremienarbeit

Wie das StudentenPACK mehrfach berichtet hat, fehlt es an Studierenden, die bereit sind sich zu engagieren. So sind alleine in der Sektion MINT drei Berufungsausschüsse notbesetzt und zwei Prüfungsausschüsse der Studiegänge haben nur einen von zwei studentischen Vertreter*innen. Neben diesem generellen Problem geben die Vertreter*innen selbstverständlich ihr Bestes eure Interessen zu vertreten. So wurden zum Beispiel auf Anfrage die Klausuren der MLS im dritten Bachelorsemester entzerrt. Ein schwieriges Thema war die Anwesenheitspflicht in der vorlesungsfreien Zeit, die insbesondere in der Medizin häufig Anwendung findet. Diese Anwesenheitspflicht verstößt gegen das Hochschulgesetz. Aufgrund der im Dezember vom Landtag beschlossenen Abschaffung der Anwesenheitspflicht, wird dieses Problem wohl nicht mehr so stark aufkommen. Es gilt jedoch grundsätzlich: Meldet euch bei euren Vertreter*innen, wenn ihr ein Problem habt. Insbesondere, wenn euch aufgrund der Anwesenheitspflicht im Zeitraum vom 4.-6. Januar ein Nachteil entstanden ist!

Mit Besorgnis betrachten wir die Pläne die Anzahl der Studierenden weiter zu erhöhen. Die Räumlichkeiten sind derzeit an ihren Grenzen der Auslastung. Insbesondere fehlt es mittags an Plätzen zum Essen und die Computerplätze sowie Möglichkeiten zur Gruppenarbeit sind überlaufen. 2018 soll der Höhepunkt von 5000 Studierenden erreicht sein und bis 2019 wird es kaum eine Verbesserung der Raumsituation geben.

Die Studie zu fremdenfeindlichen Übergriffen in Lübeck und an der Universität wurde auch im StuPa vorgestellt und diskutiert. Die Ergebnisse waren überraschend schlecht für uns. Der Abend der Vielfalt, welcher vonseiten der Universität organisiert war, sollte ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Gemessen an der Anzahl der Besucher*innen war der Abend jedoch ein Reinfall: Wenn man den Chor abzieht, bleibt eine zweistellige Zahl an Besucher*innen. Ein Schritt aus den Reihen der Studierendenvertretung soll das unter dem Arbeitstitel „Fest der Vielfalt“ laufende Fest werden. Dies befindet sich noch in der Planungsphase.

Semesterticket

Die Vorbereitungen für die Verhandlungen mit der Stadtverkehr Lübeck GmbH haben für uns begonnen. Es wird derzeit mit einer weiteren Kostensteigerung von knapp drei Prozent gerechnet. Zudem müssen wir euch leider mitteilen, dass das Angebot von Autokraft leider nicht mehr zur Verfügung steht. Die Beitragssatzung konnte nicht mehr rechtzeitig genug geändert werden, sodass 1,80 Euro zu viel Beitrag erhoben wurden. Hinzu kommt eine Rückzahlung von Autokraft über eine noch unbekannte Höhe, da im laufenden Semester für drei Monate zu viel gezahlt wurde. Über die Verwendung dieser Mittel wird in der Sitzung des StuPa am 20. Januar diskutiert werden.

Weiteres im Schnelldurchlauf

Die Universität hat eine neue Gebührenordnung beschlossen, welche alle Gebühren zentral regelt. Hiermit ging eine Erhöhung der Gebühren einher. Diese erschienen den studentischen Vertretern im Senat als zu hoch, somit wurde sie mit zwei Gegenstimmen beschlossen. Sie ist auf der Seite der Universität zu finden. Unsere Mitgliedschaft im „Freien Zusammenschluss der StudentInnenschaften (fzs) e.V.“ soll neu bewertet werden. Die Kosten der Mitgliedschaft belaufen sich auf knapp 2000 Euro im Jahr. Auslöser für die Neubewertung war der Bericht unserer Delegation von der letzten Mitgliederversammlung. Diese hatte vom allgemeinen Klima durch die dort übliche positive Diskriminierung und den Eindruck von der Arbeitsweise berichtet. Das COAL wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Es soll durch ein kleineres „Fest der Vielfalt“ (Arbeitstitel) ersetzt werden. Wie immer gilt: Meldet euch bei Problemen!

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