Studiengebühren – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Fri, 08 Mar 2013 23:48:16 +0000 de-DE hourly 1 Studiengebühren: Totgesagte leben länger https://www.studentenpack.de/index.php/2011/06/studiengeburen-totgesagte-leben-langer/ https://www.studentenpack.de/index.php/2011/06/studiengeburen-totgesagte-leben-langer/#respond Sat, 25 Jun 2011 16:42:01 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=1625 Eigentlich schien mit einem Satz im Koalitionsvertrag zwischen CDU und FDP alles klar zu sein: “CDU und FDP sind sich einig, dass reguläre Studiengänge […] frei von Studienbeiträgen sein sollen.” Doch das solche Vereinbarungen nicht viel zu sagen haben hatte die Landesregierung im letzten Sommer selbst bewiesen und die Hochschulleitungen in Schleswig-Holstein, unter ihnen das Präsidium der Uni Lübeck, haben dies verstanden.

Präsident Dominiak (bei einer Pressekonferenz am 6. July 2010): "Je mehr Spielräume eine Hochschule habe, desto besser kann sie ihr eigenes Profil entwikeln und sich im bundesweiten und internationalen Wettbewerb behaupten."Lukas Ruge

Präsident Dominiak (bei einer Pressekonferenz am 6. July 2010): "Je mehr Spielräume eine Hochschule habe, desto besser kann sie ihr eigenes Profil entwikeln und sich im bundesweiten und internationalen Wettbewerb behaupten."

Jetzt fordern sie gemeinsam die Einführung von “sozialverträglichen Studiengebühren”, die shz berichtete am 24. Juni:

Die Debatte um die Einführung von Studiengebühren an den Universitäten und Fachhochschulen in Schleswig-Holstein ist neu entbrannt. Die Landesrektorenkonferenz (LRK) hat den Landtag aufgefordert, den Hochschulen die Einführung “sozialverträglicher, nachgelagerter Studienbeiträge” zu erlauben. Auch dies gehöre zur Hochschulautonomie, heißt es in einem Beschlusspapier der Rektorenkonferenz.

Die Asten der Universität Lübeck und Kiel haben schnell und ungehalten reagiert, in einer Presseerklärung des AStA der Uni Lübeck heißt es.

Wie wir mit erschrecken feststellen mussten, hat die Landesrektorenkonferenz SH die Landesregierung aufgefordert den Weg für Studiengebühren frei zu machen […]. Der AStA der Universität zu Lübeck spricht sich zum wiederholten Male gegen jede Form von Studiengebühren aus, denn es gibt keine sozialverträglichen Studiengebühren!

Ein Hochschulstudium hängt in Deutschland nach wie vor maßgeblich vom sozialem Status undEinkommen der Eltern ab. Hier gilt es die Situation nicht weiter zu verschärfen, sondern dem entgegen zu wirken.

[…]

Eine Einführung von Studiengebühren wird von der Studierendenschaft nicht akzeptiertwerden.  Sollte die Forderung bestehen bleiben, werden wir entschlossen dagegen vorgehen. Dabei haben die Studierenden Schleswig-Holsteins schon im Sommer 2010 gezeigt, dass sie ihre Forderungen deutlichst zu artikulieren wissen.

Gerade vor der Einigkeit im letzten Sommer empfiden die AStA Mitglieder den Zug der Uni-Leitung als unerklärlich:

Wir empfinden es als Affront, nach den gemeinsamen Protesten im  letzten Sommer, als die Studierenden entscheidend zur Rettung der Uni beitrugen, dass das Präsidium uns nun in den Rücken fällt.

Das die Einigkeit unter den Studierenden weiterhin besteht beweist die Presseerklärung des AStA der CAU Kiel, welcher sich ähnlich ließt

Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Christian-Albrechts-Universität(CAU) zu Kiel lehnt diese Forderung entschieden ab und wird alles in seiner Machtstehende gegen die Einführung von Studiengebühren, welcher Art auch immer, unternehmen.

René Geßner, Vorsitzender des AStA der CAU ergänzt: “Bildung in Schleswig-Holstein muss weiterhin für alle kostenlos bleiben!”

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Wir lehnen Studiengebühren ab! https://www.studentenpack.de/index.php/2009/11/wir-lehnen-studiengebuhren-ab/ https://www.studentenpack.de/index.php/2009/11/wir-lehnen-studiengebuhren-ab/#respond Mon, 02 Nov 2009 10:00:29 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=111055 Die Bürger des Landes Schleswig-Holstein werden voraussichtlich im Mai 2010 wieder an die Wahlurne gebeten, um ein neues Landesparlament zu wählen. Mit der Wahl werden Entscheidungen über das Fortbestehen des jetzigen Bildungssystems getroffen. Die Studierendenschaften der Universitäten und Fachhochschulen Schleswig-Holsteins haben insbesondere ein Interesse an der Hochschulpolitik des Landes. Die Hochschulpolitik hat unmittelbaren Einfluss auf jeden Studierenden und jeden potentiellen Studierenden. Sie wirkt sich zudem durch die möglichen Leistungsträger von morgen auf den künftigen Werdegang dieses Landes aus. Wir, als die gewählten Vertreter der Studierendenschaft der Universität zu Lübeck, nehmen hiermit Stellung zur Hochschulpolitik, mit dem Fokus Studiengebühren.

Im Namen der Studierendenschaft der Universität zu Lübeck lehnen wir jede Form von Studiengebühren ab! Stattdessen fordern wir eine bessere staatliche Finanzierung der Lehre.

Wir sehen Bildung als öffentliches Gut an, das jedem unabhängig von sozialer Herkunft und finanziellen Mitteln zugänglich sein sollte.
Wie bereits eine OECD-Studie [1] gezeigt hat, sind in Deutschland Bildungserfolg und soziale Herkunft so eng miteinander verbunden wie in kaum einem anderen Industrieland der Erde. Studienwillige sollten ihre Entscheidung ohne Beachtung der finanziellen Lage ihrer Familie treffen können, um ihr Potenzial für sich und die Gesellschaft zu nutzen. Studiengebühren stellen zusätzliche Hürden dar und verstärken ein Auseinanderdriften der Gesellschaft.

Die jüngste Hochschulpolitik hat das Studium stark verändert. Durch die Einführung der Vollzeit-Studiengänge mit Abschluss Bachelor und Master ist das Arbeiten neben den Anforderungen des Studiums fast unmöglich, daher würden sich Studiengebühren direkt in der Leistung der Studierenden niederschlagen. Außerdem würde ehrenamtliches und soziales Engagement unter finanziellem Druck leiden.

Die Universitäten sind unterfinanziert. Die Studiengebühren könnten diese Unterfinanzierung nicht ausgleichen, insbesondere da zusätzliche Verwaltungskosten entstehen. Es ist vielmehr zu befürchten, dass die wenigen Mehreinnahmen aus Studiengebühren gleichzeitig durch Senkung der staatlichen Mittel oder durch stagnierende Finanzierung ohne Beachtung der Inflation dezimiert werden. Deutschland hat einen Fachkräfte- und Akademikermangel. Deutsche Leistungen zeichnen sich durch hohe Qualität und Erfindungsreichtum aus. In einer globalisierten Welt werden solche Eigenschaften immer wichtiger. Deutschland hat schon jetzt einen Fachkräftemangel. Dieser wird durch Abschreckung der Studienwilligen aufgrund von Gebühren noch verschärft, denn die Studierenden von heute sind die Fachkräfte und zahlungskräftigen Steuerzahler von morgen. Deutschland braucht gut ausgebildete Fachkräfte und Akademiker!

Die Arbeitslosenquote in Deutschland beträgt insgesamt mehr als 8 Prozent, während sie bei Akademikern weniger als 4 Prozent ausmacht [2]. Akademiker bekommen höchstwahrscheinlich einen Arbeitsplatz, zudem schaffen sie durch ihre Innovationskraft Arbeitsplätze in Deutschland. Bleiben Fachkräfte aus, besteht die Gefahr, dass Firmen abwandern.

Schon jetzt studieren laut OECD-Studie “Bildung auf einen Blick 2008” zu wenig Studienberechtigte eines Jahrgangs. Im Vergleich mit allen anderen OECD-Ländern entscheiden sich nur noch in Belgien, Mexiko und der Türkei prozentual weniger Jugendliche eines Jahrgangs für ein Studium. Durch die zusätzliche Hürde “Studiengebühren” werden noch weniger Jugendliche den Weg zu einem Studium finden.

Quellen

[1] Bildung auf einen Blick 2007
[2] Bundesagentur für Arbeit Statistik

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