Jusos – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Tue, 17 Apr 2012 07:28:05 +0000 de-DE hourly 1 Man lernt, für sich einzustehen https://www.studentenpack.de/index.php/2012/04/man-lernt-fur-sich-einzustehen/ https://www.studentenpack.de/index.php/2012/04/man-lernt-fur-sich-einzustehen/#respond Mon, 16 Apr 2012 16:00:48 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=9170 Ich bin seit etwas mehr als zehn Jahren Mitglied der SPD. Die Entscheidung, beizutreten war sicherlich nicht so 100 Prozent ernsthaft, wie man es sich so vorstellt – beziehungsweise wie ich sie mir manchmal vorstellte. Sie kam über mich und ich wurde Juso mit gerade 17. Das war per se gut und man lernt tolle Leute kennen, die sich nur der Sache wegen für andere einsetzen, für Gelder kämpfen, damit Dörfer oder Stadtteile einen neuen Kindergarten bekommen. Oder ihre eigenen Interessen verfolgen, das gibt es auch mehr als genug. Man lernt, für sich einzustehen. Inzwischen bin ich eher weniger aktiv. Leider, muss ich sagen. Aber mir geht es nicht wirklich darum, Politik zu machen, sondern eher darum, meine politische Sicht der Dinge für mich selber grundlegend entschieden zu haben. Eine kleine, aber angenehme Nebensächlichkeit ist mit Sicherheit das Kennenlernen der Kreis-, Bezirks- und Landespolitiker. Das sind teilweise echte Charaktere. Durch den damaligen Verteidigungsminister Peter Struck gab es auch einen Bundespolitiker kennenzulernen. In der SPD duzt man sich und spricht sich mit Vornamen an: Auch der 18 jährige Schüler duzt den mitt-fuffziger Herrn Dr. Bundesminister: „Moin Peter.“ Das ist eine grundlegende, sympathische Sache dieser Partei. Ich finde, man sollte sich irgendwie betätigen, und sei es mit einer eher mehr als minder entspannten parteipolitischen Mitgliedschaft.

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Viel mitgenommen, einiges verstanden https://www.studentenpack.de/index.php/2012/04/viel-mitgenommen-einiges-verstanden/ https://www.studentenpack.de/index.php/2012/04/viel-mitgenommen-einiges-verstanden/#respond Mon, 16 Apr 2012 16:00:38 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=8881
Jusos Schleswig- Holstein

Vor dem Abflug: Mitglieder der Lübecker Jusos auf dem Weg nach Nordirland.

Das Grundgesetz sagt zwar, dass „die Parteien bei der politischen Willensbildung des Volkes mitwirken“, aber mal ganz ehrlich, die Parteien und hier vor allem die Volksparteien SPD und CDU haben keine gute Reputation. Parteienpolitik, parteipolitisches Kleinklein etc. sind Kakophenismen geworden. Soziologen sprechen in Milieustudien bei Studenten/-innen von „Modernen Performern“ oder „Etablierten“, einhergehend mit Attributen wie Individualisierung, Selbstverwirklichung oder Multi-Optionalität. Hier passen Lebenswirklichkeit und Parteien scheinbar nicht (mehr) zusammen.

 

Warum aber bin ich dann Mitglied der SPD geworden und bei den Jusos aktiv?

Ich komme aus einem politischen Elternhaus. Politik, nicht Parteipolitik, war und ist ein Thema zu Hause. Ich stimme wahrlich selten mit meinen Eltern politisch überein, aber schon die Diskussion selbst prägt. Ein Großvater stammt aus dem traditionellen Arbeitermilieu (Gewerkschafter, SPD-nah), der andere fühlte sich dem sozialen Liberalismus verbunden. Beide Richtungen finde ich bei mir wieder. Ich bezeichne mich meist als Sozialliberalen.

Die SPD hat für mich eine faszinierende Geschichte. Seit jeher der Freiheit, der Gerechtigkeit und der Solidarität verbunden. Immer auf der Seite der Demokratie, sei es in der Kaiserzeit, der Weimarer Republik, der Zeit des Dritten Reiches oder seit der Nachkriegszeit. Parteiprogramme der „SPD“ aus dem 19. und 20. Jahrhundert lesen sich, bis auf anfänglich deutlich marxistische Bestrebungen, wie ein Forderungskatalog für eine freiheitliche Grundordnung, in der wir heute leben. Wenn ich zum Beispiel die Rede von Otto Wels als letzte freie Rede zum Reichsermächtigungsgesetz höre, dann ist das emotional und lässt einen positiv auf die Geschichte schauen.

Aber das ist natürlich nur ein kleiner Aspekt. Politik macht mir Spaß und darüber zu reden und zu diskutieren ebenso. Leider ist dies im Freundes- und Bekanntenkreis nicht so. Es wird zwar akzeptiert, dass man sich politisch engagiert, aber doch eher belächelt. Klar, in einer Partei ist es schwer, sich individuell, multi-optional selbstzuverwirklichen. Dies geschieht heute in zeitlich und örtlich begrenzten Initiativen, in NGOs oder lokalen Gruppierungen. Das ist richtig und wichtig, aber ist für mein Verständnis nicht ausreichend. NGOs machen keine umfassende Politik und „kleine“ Parteien sind eher einer speziellen Klientel (siehe FDP und Grüne) verpflichtet. Natürlich funktioniert Bindung auch durch Abgrenzung zu Anderem. Ich wollte und konnte nie so konservativ oder wirtschaftsliberal sein, als dass ich Mitglied der CDU hätte werden können.

Mir macht es Spaß, im Wahlkampf mit den Leuten zu diskutieren, sie von meiner und unserer Meinung zu überzeugen, oder aber auch intelligente Menschen zu treffen, die den eigenen Horizont erweitern. Das sagt und schreibt sich so locker und hört sich pathetisch an, aber durch die Jusos und die SPD bin ich z.B. in Israel, den palästinensischen Gebieten und Nordirland gewesen und habe dort enorm viel mitgenommen, einiges verstanden, aber noch mehr Fragen mit „nach Hause genommen“.

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