Junge Politik – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Sun, 03 Mar 2013 22:34:36 +0000 de-DE hourly 1 Die Politiker unter den Studenten https://www.studentenpack.de/index.php/2012/04/die-politiker-unter-den-studenten/ https://www.studentenpack.de/index.php/2012/04/die-politiker-unter-den-studenten/#respond Mon, 16 Apr 2012 16:04:27 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=8877 Die meisten Politiker, die ihr am 6. Mai wählen könnt, haben schon recht früh angefangen, sich zu engagieren. Auch an unserer Uni gibt es einige Jungpolitiker, die in den Jugendorganisationen der Parteien engagiert sind, sei es die Junge Union, die Jusos, die Grüne Jugend oder eine der anderen Parteien. Wir haben uns gefragt: Was bringt Studenten dazu, sich politisch zu engagieren? Was treibt sie an, sich in ihrer Partei einzubringen? Und was passiert in diesen Jugendorganisationen überhaupt? Und wenn man sich nicht gleich an ein Parteibuch binden will: Was kann man noch tun, um politisch aktiv zu sein?

Wir haben Antworten gekriegt aus den verschiedensten Gruppierungen und auch eine der Jungredakteurinnen des Wahl-O-Mats hat für uns geschrieben.

Auf den kommenden Seiten könnt ihr also lesen, warum sich eure Kommilitonen engagieren und was sie zur politischen Arbeit antreibt. Und wer weiß: Vielleicht können wir ja neben den Namen des einen oder der anderen bei einer der nächsten Wahlen unser Kreuzchen machen.

 

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Nicht aus dem Kopf heraus, sondern aus dem Herzen möchte ich mich engagieren https://www.studentenpack.de/index.php/2012/04/nicht-aus-dem-kopf-heraus-sondern-aus-dem-herzen-mochte-ich-mich-engagieren/ https://www.studentenpack.de/index.php/2012/04/nicht-aus-dem-kopf-heraus-sondern-aus-dem-herzen-mochte-ich-mich-engagieren/#respond Mon, 16 Apr 2012 16:00:56 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=8896
Mona Isabell Mittelstein | StudentenPACK.

Mona im Sommer 2010 bei der Arbeit in einem Workcamp in der Nähe von Bethlehem.

Als ich den Aufruf der Redaktion las, war ich begeistert und wollte unbedingt einen Artikel zum Thema des politischen Aktivismus schreiben – welch grandiose Möglichkeit, noch mehr Menschen meine Anliegen näherzubringen, die mein Antrieb sind. Doch nun, während ich den x-ten Versuch verfasse, kommen mir mehr und mehr Zweifel. Keine Chance, meinen politischen Werdegang, meine Ideale, Forderungen und Verbitterungen in wenigen Worten darzustellen – überhaupt: Leide ich nicht an Erwähnungszwang, einen Artikel über mich selbst schreiben zu wollen?

 

Auch meine Organisation und die Begründung, warum ich gerade dort aktiv bin, in diesen Zeilen darzustellen, scheint mir nahezu unmöglich. Da gibt es eine Menge zu sagen, denn ich halte nicht viel von Lobhudelei im Sinne von „die Partei, die Partei, die hat immer Recht“; auch wenn die Partei, die ich die meine nenne, medial oft als SED-Nachfolgerin abgetan wird.

Ich bin hier in Lübeck im Vorstand der LINKEN, bin Delegierte zu den Landesparteitagen und einer der Sprecher des BAK Gerechter Frieden für Nahost. Darüber hinaus bin ich im Netzwerk Marx21 organisiert – in all dieser politischen Arbeit kann ich kein Unterdrückerpotential feststellen.

Sicher finde ich nicht alles gut und richtig, doch die LINKE ist sehr vielseitig: Es gibt – ja genau – Genossen, die phantastische Arbeit leisten, ebenso wie solche, für deren Arbeit ich nichts übrig habe, mich teilweise sogar schäme, mit ihnen in der gleichen Partei zu sein.

Aber ich bin überzeugt davon, dass es viel einfacher ist, etwas zu verändern, wenn man im Rahmen der Übereinstimmung mit und in Gruppen arbeitet. Es gibt dabei immer Themen, bei denen man sich reibt und streitet, doch dadurch kann man sich weiterbilden, die eigenen Argumente schärfen oder die des Anderen als überzeugender anerkennen, ohne dabei das eigene Denken einzustellen. Das muss in der täglichen Arbeit dann aber auch praktisch umgesetzt werden.

Da dies der Fall ist und trotz innerparteilicher Differenzen eine Zusammenarbeit möglich ist, sehe ich für mich in der LINKEN die einzige nicht nur wählbare, sondern auch unterstützungswerte Alternative – es ist die einzige Partei, die sich konsequent gegen Krieg, für soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit einsetzt – alles Wortgebilde, die viel zu oft zu leeren Phrasen verkommen. Nicht aus dem Kopf heraus möchte ich mich engagieren, sondern aus dem Herzen heraus. Es ist mir ein inneres Bedürfnis mich für meine Mitmenschen einzusetzen, für andere aufzustehen. Nicht, um mich dann beruhigt für einen besseren Menschen halten zu können oder weil es eben „gut klingt“, sondern weil ich es anders gar nicht aushielte.

Das Leid in der Welt, egal ob in fernen Ländern oder hier vor Ort, zwingt mich, etwas zu tun. Es reicht nicht aus, heuchlerisch ein paar Euro an irgendwelche Organisationen zu überweisen – ich muss selbst aktiv werden, mir vor Ort ein Bild von der Situation machen und mit anpacken. So bin ich in den letzten beiden Sommersemestern nach Israel und Palästina gefahren: Ich habe miterlebt, gesehen, gehört – habe das Leben dort geschmeckt und in Teilen dokumentiert.

Während meiner anschließenden Kampagne zur Befreiung dreier palästinensischen politischen Gefangenen aus Ni’lin habe ich viel Unterstützung und Rückhalt durch Marx21 und die LINKE erfahren. Ich lernte es noch mehr zuschätzen, politisch organisiert zu sein.

Da nicht jeder die Möglichkeit hat, an jeden Ort zu fahren und sich mit jedem Thema – seien es die Probleme in der Bildungspolitik, die Kriege weltweit, die Situation schwangerer Häftlinge, die Abschiebelager usw. – eingehend zu beschäftigen, ist es umso wichtiger, sich zu organisieren, sich zu vernetzen, Kräfte und Informationen zu bündeln um gemeinsam stark zu sein.

Für eine gemeinsame Stärke braucht es gemeinsame und gleichberechtigte Diskussionen, es braucht ein politisches Umfeld, in dem sich jeder traut, den Mund aufzumachen, und man sich nicht erst durch jahrelange schweigende Mitgliedschaft das Wort erarbeiten muss. Bei uns ist jeder aufgerufen, sich zu beteiligen und seine Ideen und Visionen einzubringen. Durch Initiative einzelner – auch neuer – Mitglieder können ganz neue Arbeitsgruppen entstehen und weitere Gebiete erschlossen werden. Politische Arbeit bei der LINKEN beschränkt sich nicht auf Anti-Nazi-Demos und Plakate aufhängen. Wir haben zu jedem Thema etwas zu sagen, alle Interessensgebiete und Schwerpunkte sind vertreten. Gerade diese Themenvielfalt ermöglicht dann auch die oben erwähnte Meinungsvielfalt, die uns sowohl straucheln als auch wachsen lässt.

Die Wichtigkeit des „Gemeinsam“ erlebe ich als alleinsorgende Mutter tagtäglich. Ich sehe, an wie vielen Stellen es in unserer Gesellschaft Handlungsbedarf gibt und dass dies, ebenso wie die Bewältigung des oft stark erschwerten Alltages, eines Umfeldes, eines starken sozialen Netzes bedarf. Wenn Menschen mit unterschiedlichen Ideen und Stärken sich zusammen tun, ist so viel mehr möglich und Solidarität bleibt nicht nur ein Wort.

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Willst du mit mir wählen gehen? https://www.studentenpack.de/index.php/2012/04/willst-du-mit-mir-wahlen-gehen/ https://www.studentenpack.de/index.php/2012/04/willst-du-mit-mir-wahlen-gehen/#respond Mon, 16 Apr 2012 16:00:53 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=8886
© bpb

Wahl-O-Mat Schleswig-Holstein 2012

Politik ist wichtig. Das weiß theoretisch jeder, doch wer blickt noch durch den Wirrwarr an Wahlversprechen und Politiker-Gerede durch und versteht wirklich, welche Partei sich für was einsetzt? Niemand, den ich kenne, und demzufolge ist die Politikverdrossenheit unserer Generation auch erschreckend groß.

Aber spätestens Lübeck kämpft sollte uns allen vor Augen geführt haben, welche enormen Auswirkungen die Politik der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung auf unser aller Leben hat und wie wichtig daher politisches Engagement für jeden von uns ist. Deswegen habe ich als Medizinstudentin im dritten Semester, die sonst eigentlich nicht mit Interesse an Politik glänzt, als Jugendredakteurin den Wahl-O-Mat für die anstehende Landtagswahl mitgestaltet.

Und das kam so: In den Weihnachtsferien flatterte mir der obligatorische Newsletter der Bundeszentrale für politische Bildung in mein Email-Postfach, der dort eigentlich nur landet, weil ich es noch nicht geschafft habe, ihn seit dem Politik-Unterricht in der Oberstufe abzubestellen. Doch nach Informationen über ein Seminar zum Thema „Revolte und Umbruch in Nordamerika“ und einer Studienreise nach Israel stand da dieses Mal auch „Redaktion für den Wahl-O-Mat für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein gesucht“. Den Wahl-O-Mat kannte ich noch aus der Schule von der Landtagswahl in Hessen 2009, Politik war mal etwas Anderes als Biochemie und als kleine „Lernpause“ schrieb ich schnell ein paar Zeilen in die Onlinebewerbung, drückte auf OK und hatte das Thema damit eigentlich schon abgehakt. Umso überraschter war ich, als Anfang Januar eine Email mit der Einladung zum Workshop kam: ein Wochenende, Donnerstag bis Samstag, 17 junge Leute plus Experten der Bundeszentrale und des Landtags, eine Jugendherberge in Kiel und Politik. Das klang für mich nach: neue Leute kennen lernen, mal aus dem Studien-Trott rauskommen und was komplett Anderes ausprobieren. Kann man mal machen.

Im Workshop angekommen, war ich dann doch schnell ziemlich eingeschüchtert, denn spätestens nach der Vorstellungsrunde war mir klar, dass ich einen etwas anderen Hintergrund als der Rest der Gruppe hatte. Das waren alles Politik- oder Jurastudenten, Mitglieder in einer Partei oder sonst irgendwie politisch aktiv. Da konnte ich nicht wirklich mithalten. Überraschenderweise war aber genau die Tatsache, dass ich aus einem anderen Bundesland kam und mich nicht jeden Tag intensiv mit Politik beschäftigte, bei manchen Diskussionen eine Bereicherung für die Gruppe, weil ich so einen ganz anderen Blickwinkel einbringen konnte. In Gruppen durchforsteten wir die Wahlprogramme der einzelnen Parteien nach brauchbaren Thesen, denn auch wenn zum Beispiel Studiengebühren ein wichtiges Thema sind, so sind sie doch als These völlig unbrauchbar, da keine der Parteien sie wieder einführen will und sie sich somit nicht zur Unterscheidung der Parteien eignen. Und das muss schließlich die Grundeigenschaft einer These sein, durch das Klicken von „stimme zu“, „neutral“ oder „stimme nicht zu“ den eigenen Standpunkt mit dem der Parteien zu vergleichen und am Schluss die Partei mit der größten Übereinstimmung zu ermitteln. Nach drei Tagen voller Diskussionen und Abstimmungen, Plakatwände zugekleistert mit Post-Its, waren 85 Thesen entstanden, die an die Parteien geschickt wurden, welche diese beantworteten und mit Kommentaren zu ihren Antworten zurückschickten. In einer erneuten Auswahlrunde unsererseits wurden die besten 38 Thesen ausgewählt, die ihr jetzt im Wahl-O-Mat unter www.wahl-o-mat.de/schleswigholstein2012/ findet.

Der fertige Wahl-O-Mat wurde am 29. März auf einer Pressekonferenz im Kieler Landtag vorgestellt und selbst wenn es der Reporter der LN nicht glauben wollte: Auch wenn wir als „Lohn“ nur ein Zertifikat und ein T-Shirt mit der schicken Aufschrift „Willst du mit mir wählen gehen“ bekommen haben, so war die Teilnahme für uns alle doch eine durchweg positive Erfahrung, denn wir hatten in diesen Tagen extrem viel Spaß, haben tolle Leute kennen gelernt und auch neben der Arbeit an den Thesen eine wirklich schöne Zeit zusammen verbracht. Es hat sich für mich also auf jeden Fall gelohnt, mal über den Tellerrand meines Studiums zu schauen und mich politisch zu engagieren.

Ich hoffe, der Wahl-O-Mat ist uns gelungen und hilft euch bei der Entscheidung, welcher Partei und welchem zugehörigen Kandidaten ihr eure Stimme schenken wollt. Also liebe Leute, spielt den Wahl-O-Mat (ja, das heißt wirklich so) und vor allem: Geht am 6. Mai wählen, denn Politik ist wichtig, nicht nur für jeden einzelnen von uns, sondern auch für unsere Uni und das ganze Land Schleswig-Holstein!

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Man lernt, für sich einzustehen https://www.studentenpack.de/index.php/2012/04/man-lernt-fur-sich-einzustehen/ https://www.studentenpack.de/index.php/2012/04/man-lernt-fur-sich-einzustehen/#respond Mon, 16 Apr 2012 16:00:48 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=9170 Ich bin seit etwas mehr als zehn Jahren Mitglied der SPD. Die Entscheidung, beizutreten war sicherlich nicht so 100 Prozent ernsthaft, wie man es sich so vorstellt – beziehungsweise wie ich sie mir manchmal vorstellte. Sie kam über mich und ich wurde Juso mit gerade 17. Das war per se gut und man lernt tolle Leute kennen, die sich nur der Sache wegen für andere einsetzen, für Gelder kämpfen, damit Dörfer oder Stadtteile einen neuen Kindergarten bekommen. Oder ihre eigenen Interessen verfolgen, das gibt es auch mehr als genug. Man lernt, für sich einzustehen. Inzwischen bin ich eher weniger aktiv. Leider, muss ich sagen. Aber mir geht es nicht wirklich darum, Politik zu machen, sondern eher darum, meine politische Sicht der Dinge für mich selber grundlegend entschieden zu haben. Eine kleine, aber angenehme Nebensächlichkeit ist mit Sicherheit das Kennenlernen der Kreis-, Bezirks- und Landespolitiker. Das sind teilweise echte Charaktere. Durch den damaligen Verteidigungsminister Peter Struck gab es auch einen Bundespolitiker kennenzulernen. In der SPD duzt man sich und spricht sich mit Vornamen an: Auch der 18 jährige Schüler duzt den mitt-fuffziger Herrn Dr. Bundesminister: „Moin Peter.“ Das ist eine grundlegende, sympathische Sache dieser Partei. Ich finde, man sollte sich irgendwie betätigen, und sei es mit einer eher mehr als minder entspannten parteipolitischen Mitgliedschaft.

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Die eigene Meinung zu den Politikern transportieren https://www.studentenpack.de/index.php/2012/04/die-eigene-meinung-zu-den-politikern-transportieren/ https://www.studentenpack.de/index.php/2012/04/die-eigene-meinung-zu-den-politikern-transportieren/#respond Mon, 16 Apr 2012 16:00:43 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=8888 Schon immer wurde bei mir zu Hause viel über Politik gesprochen. Mit vierzehn habe ich mich dann entschlossen, in die Junge Union (JU) einzutreten, um Jugendliche in meinem Alter zu finden, die meine politischen Ansichten teilten. Die Organisation von Podiumsdiskussionen im Wahlkampf oder Bildungsangeboten wie beispielsweise Rhetorikseminaren bereitete im Team meines Ortsverbandes immer sehr viel Freude, weshalb ich dort für ein Vorstandsamt kandidierte und auch gewählt wurde. Besonders beeindruckt hat mich von Anfang an, wie die eigenen Ansichten als junger, unerfahrener Mensch von echten Politikern und Verantwortungsträgern ernst genommen wurden. CDU-Politiker erlauben es sich im Regelfall nicht, die JU zu ignorieren. Ich weitete meine Arbeit auf den Kreis– und schließlich auf den Landesvorstand aus, in dem ich noch heute als stellvertretende Landesvorsitzende Mitglied bin. Dadurch erhält man einen sehr unkomplizierten Zugang zu Spitzenpolitikern und kann die eigene Meinung genau dorthin transportieren, wo auch wirklich entschieden wird.

Warum die Junge Union? In der Zeit, in der ich politisch aktiv wurde, hatte sich die Landesregierung vorgenommen, sämtliche Gymnasien abzuschaffen und sie in Integrierte Gesamtschulen umzuwandeln. Drastische Maßnahmen wie Übernachten in der Schule oder Demonstrieren waren zum Erhalt meiner Schule zwar nicht nötig, aber die politischen Ansichten der Regierungsparteien waren nicht von mir vertretbar. Deswegen fiel es mir leicht, mich für die JU und gegen Jusos oder Jungliberale zu entscheiden. Andere jugendpolitische Gruppierungen existierten in meiner Umgebung nicht. Im Laufe der Jahre kamen andere Themenschwerpunkte hinzu, die mich davon überzeugten, in die Mutterpartei CDU einzutreten – vor allem aber bin ich zur Ansicht gelangt, dass man Verantwortung übernehmen und selber handeln muss, wenn einem etwas nicht gefällt. Und glaubwürdig ist das nur, wenn man nicht nur dann protestiert, wenn einen etwas persönlich betrifft, sondern sich auch den schwierigen, langwierigen und manchmal „trockenen“ Entscheidungsprozessen in der Demokratie aussetzt. Wirklich beeindruckt bin ich von schweren politischen Entscheidungen, die unverzichtbar, aber nicht populär sind. Beispielsweise, wie die CDU die Schuldenbremse im Grundgesetz und in den Landesverfassungen verankert hat – damit macht man sich ziemlich unbeliebt, tut aber für meine und alle nachfolgenden Generationen und damit für die Zukunft unseres Landes genau das Richtige. Zusammenfassend kann ich sagen, dass es die beste Entscheidung war, in der Politik aktiv zu werden. Wenn mir heute etwas nicht gefällt, versuche ich einfach, es zu ändern – und das genau dort, wo die Dinge auch entschieden werden, nicht nur auf der Straße.

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Viel mitgenommen, einiges verstanden https://www.studentenpack.de/index.php/2012/04/viel-mitgenommen-einiges-verstanden/ https://www.studentenpack.de/index.php/2012/04/viel-mitgenommen-einiges-verstanden/#respond Mon, 16 Apr 2012 16:00:38 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=8881
Jusos Schleswig- Holstein

Vor dem Abflug: Mitglieder der Lübecker Jusos auf dem Weg nach Nordirland.

Das Grundgesetz sagt zwar, dass „die Parteien bei der politischen Willensbildung des Volkes mitwirken“, aber mal ganz ehrlich, die Parteien und hier vor allem die Volksparteien SPD und CDU haben keine gute Reputation. Parteienpolitik, parteipolitisches Kleinklein etc. sind Kakophenismen geworden. Soziologen sprechen in Milieustudien bei Studenten/-innen von „Modernen Performern“ oder „Etablierten“, einhergehend mit Attributen wie Individualisierung, Selbstverwirklichung oder Multi-Optionalität. Hier passen Lebenswirklichkeit und Parteien scheinbar nicht (mehr) zusammen.

 

Warum aber bin ich dann Mitglied der SPD geworden und bei den Jusos aktiv?

Ich komme aus einem politischen Elternhaus. Politik, nicht Parteipolitik, war und ist ein Thema zu Hause. Ich stimme wahrlich selten mit meinen Eltern politisch überein, aber schon die Diskussion selbst prägt. Ein Großvater stammt aus dem traditionellen Arbeitermilieu (Gewerkschafter, SPD-nah), der andere fühlte sich dem sozialen Liberalismus verbunden. Beide Richtungen finde ich bei mir wieder. Ich bezeichne mich meist als Sozialliberalen.

Die SPD hat für mich eine faszinierende Geschichte. Seit jeher der Freiheit, der Gerechtigkeit und der Solidarität verbunden. Immer auf der Seite der Demokratie, sei es in der Kaiserzeit, der Weimarer Republik, der Zeit des Dritten Reiches oder seit der Nachkriegszeit. Parteiprogramme der „SPD“ aus dem 19. und 20. Jahrhundert lesen sich, bis auf anfänglich deutlich marxistische Bestrebungen, wie ein Forderungskatalog für eine freiheitliche Grundordnung, in der wir heute leben. Wenn ich zum Beispiel die Rede von Otto Wels als letzte freie Rede zum Reichsermächtigungsgesetz höre, dann ist das emotional und lässt einen positiv auf die Geschichte schauen.

Aber das ist natürlich nur ein kleiner Aspekt. Politik macht mir Spaß und darüber zu reden und zu diskutieren ebenso. Leider ist dies im Freundes- und Bekanntenkreis nicht so. Es wird zwar akzeptiert, dass man sich politisch engagiert, aber doch eher belächelt. Klar, in einer Partei ist es schwer, sich individuell, multi-optional selbstzuverwirklichen. Dies geschieht heute in zeitlich und örtlich begrenzten Initiativen, in NGOs oder lokalen Gruppierungen. Das ist richtig und wichtig, aber ist für mein Verständnis nicht ausreichend. NGOs machen keine umfassende Politik und „kleine“ Parteien sind eher einer speziellen Klientel (siehe FDP und Grüne) verpflichtet. Natürlich funktioniert Bindung auch durch Abgrenzung zu Anderem. Ich wollte und konnte nie so konservativ oder wirtschaftsliberal sein, als dass ich Mitglied der CDU hätte werden können.

Mir macht es Spaß, im Wahlkampf mit den Leuten zu diskutieren, sie von meiner und unserer Meinung zu überzeugen, oder aber auch intelligente Menschen zu treffen, die den eigenen Horizont erweitern. Das sagt und schreibt sich so locker und hört sich pathetisch an, aber durch die Jusos und die SPD bin ich z.B. in Israel, den palästinensischen Gebieten und Nordirland gewesen und habe dort enorm viel mitgenommen, einiges verstanden, aber noch mehr Fragen mit „nach Hause genommen“.

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Etwas bewegen können https://www.studentenpack.de/index.php/2012/04/etwas-bewegen-konnen/ https://www.studentenpack.de/index.php/2012/04/etwas-bewegen-konnen/#respond Mon, 16 Apr 2012 16:00:21 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=8891  

Tim Eixmann | StudentenPACK.

Mit vierzehn wurde mir klar, dass man Dinge nur verbessern kann, wenn man sie selber anpackt – nur meckern, aber selbst nichts dafür zu tun, reicht nicht. Zum Glück hatte ich Lehrer, die diesen Gedanken unterstützten. Deshalb suchte ich mir die Grundsatzprogramme verschiedener Parteien heraus und kam schnell mit der CDU auf einen gemeinsamen Nenner. Ich ging schließlich zur Jungen Union und wurde dort gleich ins kalte Wasser geworfen mit einem Vortrag über die Geschichte des politischen Konservatismus – klang erst einmal relativ trocken, aber es brachte mir die Geschichte und die Ideen der CDU näher.

Man merkt schnell, dass man auch ernst genommen wird mit seinen Bedenken und seiner Meinung, vor allem, wenn man Politiker aus Kommune und Land trifft oder mit verschiedenen Menschen aus Wirtschaft und sozialen Bereichen oder den städtischen Gesellschaften spricht.

In Wahlkämpfen und Gesprächen wurde mir klar, dass, wenn ich wirklich etwas erreichen wollte, ein Amt in der JU sehr hilfreich sein würde. Deshalb kandidierte ich im Januar 2012 als Kreisvorsitzender und wurde gewählt. Jetzt zu Wahlkampfzeiten ist das zwar viel Arbeit, aber vor allem jetzt merkt man wieder, dass man auch etwas bewegen kann.

Warum die Junge Union? Politische Utopien sind sehr gut, um den Staat weiterzuentwickeln und eine Diskussion über bestehende Strukturen zu führen. Schnell wurde mir die Nähe zu den Grundsätzen der CDU klar und der Abstand zu denen der anderen Parteien. Viele klingen zwar gut, allerdings halte ich diese für unvernünftig, für nicht finanzierbar oder nicht zu Deutschland, Schleswig-Holstein oder meiner Heimat Lübeck passend. Im Philosophieunterricht wurde ich in diesem Denken immer wieder bestätigt. Die Distanz zu den politisch linken Parteien ist mir spätestens dort aufgefallen, denn eine sozialistische Utopie halte ich grundsätzlich für ungerecht – dies merkt man zwar nicht sofort, aber die Folgegenerationen haben die Träume einiger weniger zu finanzieren. Um soziale Wohltaten für die jetzige Generation zu schaffen, werden Gelder der kommenden Generationen ausgegeben – aber ist das gerecht den folgenden Generationen gegenüber? Ich halte es für gerechter, wenn jede Generation mit ihren eigenen Mitteln arbeitet, und wer schlecht haushaltet, kann auch wenig in seine Wunschprojekte investieren.

Auch viele weitere Themen wie die Identifikation mit dem christlichen Menschenbild, die soziale Marktwirtschaft und der Konservativismus führten dazu, dass ich mich der Jungen Union anschloss.

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