50 Jahre Uni – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Sat, 10 Oct 2015 22:04:28 +0000 de-DE hourly 1 BINGO! https://www.studentenpack.de/index.php/2014/11/bingo/ https://www.studentenpack.de/index.php/2014/11/bingo/#respond Mon, 03 Nov 2014 09:20:27 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=212749 Sehr verehrte Magnifizienz und Spektabilitäten, sehr geehrte Nobelpreisträger und Professoren, und Professoren, liebe Studierende, die sich zu dieser frühen Stunde angekleidet haben, hallo Björn (Anm. d. Red. Engholm).

Um es mit den Worten unseres ersten Dekans der Medizinischen Akademie Wichard von Massenbach zu sagen: „Herzlich willkommen, ihr Hippies“. Auferstanden aus den Ruinen der Christian-Albr… Ich meine, 1964 als Zweitfakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel auf dem Gelände der ehemaligen Heilanstalt Strecknitz gegründet, hat unsere kleine aber feine Universität in den letzten 50 Jahren aus allen Steinen, die ihr aus Kiel in den Weg gelegt wurden, etwas Schönes aufgebaut: das Forschungszentrum Borstel.

Lassen Sie uns kurz innehalten: Wir haben das alte Motto: „Studieren am Todesstreifen“ hinter uns gelassen und sind heute eine exzellente Schwerpunktuniversität, welche den interdisziplinären Wissenschaftstransfer betont, und zwar durch die Schaffung unverständlicher und unaussprechlicher Akronyme wie Bio-Mett-Tee-Campus. Seit 1965 ziert die Hansekogge das Siegel dieser Institution und unerschrocken stach dieser Einmaster, das Segel des Medizinstudiengangs stolz hochhaltend, in die See der Wissenschaft. Was für eine raue See es war: Man bedenke, dass dem Schiff zu Anfang vieles fehlte – zum Beispiel Platz zum Essen. Das Skorbutproblem konnte erst nach über 20 Jahren durch den Bau einer Kombüse gelöst werden. Unter neuer Flagge, der Flagge „MHL“ und später der Flagge „MUzL“ ging es vorwärts, doch niemals schnell genug: Um sich dem eigenen geistigen Horizont schneller zu nähern hissten wir neue Segel: das Segel der Informatik, der Mathematik und der MLS. 2003 zündeten die Vitalienbrüder im Kieler Landtag das Irrlicht der profitablen Synergie und lockten das Schwesterschiff „Lübecker Uniklinik“ auf die Sandbank UKSH. Kurz darauf sah auch das Unischiff seine Existenz bedroht: Den Angriff schwarz-gelber Holzwürmer, welche am Hauptmast nagten, überstand es unter dem Kampfschrei „Lübeck kämpft für seine Uni“ mit nur einer Handbreit Wasser unter dem Kiel (Es sei zu erwähnen, dass jene Holzwürmer die Wiederwahl verpassten, manche sogar an der 5%-Planke den Mund zu voll nahmen). Nun endlich frei läuft unsere Hansekogge unter dem Kapitän Peter Dominiak in den sicheren Hafen der finanziellen Abhängigkeit ein. Diese Sicherheit heißt Stiftungsuniversität.

Nach dem geschichtlichen Rundgang laden wir nun noch zu einem Rundgang über unseren Universitätscampus, dieses intellektuelle Zentrum am Rande der Stadt der Wissenschaft ein. Wir beginnen den Rundgang am Borstel/Lübeck Freundschafts-Apple-Baum (gesponsert von JessenLenz, Stifter der Universität zu Lübeck). Parallel können Sie Einblick in die Forschungstätigkeiten unserer Universität erhalten. Der Vortrag „Gehirn und Suchtverhalten – kein Problem“, gesponsert von unseren Freunden und Stiftern der Flens-Brauerei, findet ab 17:30 Uhr im Audi-Audimax statt. Ich muss Sie, so informieren mich die Richtlinien der Novartis/BP-Ethikkomission, darauf hinweisen, dass diese gesamte Rede von Dräger gesponsert ist.

Ich möchte Sie nun zu einem Galaempfang in unsere Moviprep-Mensa einladen, wo Günter Grass sagt, was noch gesagt werden muss. Einen schönen Abend.

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Geschichten, die die Uni schreibt https://www.studentenpack.de/index.php/2014/11/geschichten-die-die-uni-schreibt/ https://www.studentenpack.de/index.php/2014/11/geschichten-die-die-uni-schreibt/#respond Mon, 03 Nov 2014 09:17:50 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=212608 Berufsverbote und Ordnungsverfahren gegen Medizinstudenten, Morddrohungen wegen des Einsatzes für einen Gedenkstein, unglaubliche Solidarität zwischen Studierenden, die leidigen Baustellen, die wilden Partys und riesige Demos. Wenn die Universität dieser Tage auf 50 Jahre zurückblickt, gibt es viele Geschichten zu erzählen. So viele Geschichten, dass wir in der StudentenPACK-Ausgabe einige wenige Momentaufnahmen machen mussten, um das Thema überhaupt bewältigen zu können.

Weil auf diesem Blog die Artikel nicht wie im Heft gebunden daherkommen, möchten wir euch in diesem Text einen kurzen Überblick verschaffen. Alle unsere Texte zum 50. Jubiläum der Universität (darunter einige exklusiv auf der Website und nicht im Heft) sind in diesem Text verlinkt.

Demonstration in den Siebzigern

Demonstration in den Siebzigern.[media-credit name="Eckart de Bary" align="aligncenter" width="1011"]

Wie viele besondere Geschichten es in diesen 50 Jahren zu erleben gab, lässt vielleicht der Artikel „Dat erzähl ich meine Enkel!“ erahnen, in welchem wir einige der Anekdoten, die uns in den zahlreichen Interviews, die wir zu dieser Ausgabe geführt haben, zusammenfassen. In diesem wie in allen anderen Texten sind die Interviews in voller Länge verlinkt, wenn die Namen der Gesprächspartner wie Eckart de Bary, Johannes Hoffmann oder auch Dr. Reinhard Eggers, der sowohl in Lübeck studierte als auch bis heute hier lehrt, auftauchen.

1942

Die Jahre 1964 bis 2014, in denen die Uni Lübeck unter verschiedenen Namen existierte, schweben nicht in einem Vakuum, sondern haben sowohl eine Vorgeschichte als auch eine Zukunft. Für eine vernünftige Würdigung ist es nötig, beide zu betrachten. Großes Glück hatte unser Autor Johannes Zanken, als er bei seiner Famulatur Jutta Nunn kennenlernte. Die 87-Jährige war 1942 Patientin in der Heilanstalt Strecksitz (heute der Campus der Uni Lübeck) und erlebte, wie Patienten von den Nationalsozialisten deportiert wurden. Ihre Geschichte und die Geschichte der mühsamen Aufarbeitung der Campus-Geschichte durch Studenten wie Peter Delius in den 80er Jahren erzählt der Artikel Vergangen und Vergessen?

1964

Die Universität wird 1964 als „Medizinische Akademie“ gegründet und gehört erstmal zur Uni Kiel. Aus gesammelten Artikeln der Lübecker Nachrichten und der ersten Studierendenzeitung, dem „provisorium“ erfahren wir, was es hieß in den 60ern Die Anfänge der Uni Lübeck mit zu gestalten.

1977

Die Jahre, in denen die heutige Uni gegründet wurde und wuchs waren politische Jahre und so waren auch die Themen, mit denen sich die Studenten beschäftigten oft politisch. 1977 streikten Studenten gegen die Einführung des Praktischen Jahres und der damalige AStA-Vorsitzende Sebastian Stierl wurde von der Hochschulleitung mit einem Ordnungsverfahren belegt. Von Solidarität und sich wehrenden Studenten erzählen unser Artikel und das Interview mit Sebastian Stierl.

1981

Nicht nur an der Uni Lübeck ging man in den 70er- und 80er-Jahren nicht zimperlich mit Andersdenkenden um – Berufsverbote für Mitglieder linker politischer Gruppen waren ein heißes Thema in der ganzen BRD und auch in der Lübecker Studierendenzeitung „Der Springende Punkt“. Wer sich vor der Einstellung „Sind sie ein Verfassungsfeind?“ fragen lassen muss, fühlt sich vielleicht wenig willkommen. Dr. Reinhard Fröschlin, heute Oberarzt, berichtet von seinen damaligen Erlebnissen.

1989

Manches ist in 50 Jahren studentischer Pressearbeit in Lübeck einfach verloren gegangen. In den letzten Monaten haben wir versucht, ein möglichst vollständiges Archiv der Studentenzeitungen auf dieser Website zu erstellen. Längst nicht alle Zeitungen sind erhalten (Über Hinweise, wo wir weitere Ausgaben finden könnten wären wir sehr dankbar). Doch die über 100 Studierendenzeitungen, welche wir nun ins Archiv stellen konnten, haben nicht nur die Themenfindung für diese Ausgabe geprägt – sie haben uns auch die eine oder andere Detektivaufgabe aufgegeben. Da waren die Fotos von Ute Pastor, die sie 1998 an die damalige Studentenzeitung „Bauchpresse“ verliehen hatte, oder die zwei Teile einer dreiteiligen Geschichte.

1993

Die Uni Lübeck ändert sich mit der Gründung des Informatikstudiums im Jahre 1993 grundlegend. Zum ersten Mal in fast 30 Jahren studieren nicht nur Mediziner auf dem Campus. Die Anzahl der MINT-Studiengänge (obwohl dies ein viel neuerer Begriff ist) stieg Von Null auf Eins. Dabei waren damals der Professor Volker Linnemann und der Student Helge Illig. Sie haben uns erzählt, wie der neue Studiengang sein thematisches und räumliches Zuhause gefunden hat.

Nachdem die Informatik gegründet war ging alles relativ schnell: Es folgte die Computational Life Science, die MLS und dann bald MIW und bis heute werden links und rechts Studiengänge gegründet. Wo soll das noch hinführen? Die Mathematik hat eine Antwort, ob es die richtige Antwort ist, wird die Zukunft zeigen.

2010

Der nächste Einschnitt in die Geschichte der Uni Lübeck ist das Jahr 2010. Der schwarz-gelbe Protestsommer ist ein inzwischen fast mystisch verklärtes Ereignis, dass einem Neuankömmling seltsam und rätselhaft erscheinen mag. Annika Steinmeier ist gerade als Studentin in Lübeck angekommen und hat sich die Frage gestellt: Warum kämpfte Lübeck für seine Uni?

2015

Diese Ausgabe beendet ihren Rundgang durch die 50 Jahre Uni Lübeck mit einem Blick in die Zukunft. Ab Januar 2015 ist die Uni Lübeck eine Stiftungsuni. Und dann? Was können wir erwarten und was sollten wir nicht erwarten?

Wir hoffen, diese Ausgabe ist für euch ein unterhaltsamer Rundgang durch die Geschichte der Universität zu Lübeck. Wenn ihr möchtet, steht euch das Online-Archiv aller Ausgaben der Studierendenzeitungen auf dieser Website zur Verfügung um einen tieferen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Wenn ihr über eure Fundstücke in diesem Archiv berichten möchtet, freuen wir uns natürlich auch in zukünftigen Ausgaben über die Vergangenheit unserer Universität zu berichten. Schreibt uns doch einfach eine Mail.

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Das Völlegefühl https://www.studentenpack.de/index.php/2014/11/das-vollegefuhl/ https://www.studentenpack.de/index.php/2014/11/das-vollegefuhl/#respond Mon, 03 Nov 2014 08:35:43 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=212745 Manchmal machen Menschen Sachen, die im Nachhinein als nicht durchdacht oder gar absurd bezeichnet werden. Der Bau der Mensa zählt nicht dazu. Denn hier stand schon von Beginn an fest, dass es nicht durchdacht und absurd werden musste. Als die Planung der Mensa abgeschlossen war, wurde die maximale Auslastung mit 1000 Essensausgaben angenommen, wobei jeder Platz vier- bis fünfmal genutzt werden würde. Damals betrug die Anzahl der Studierenden allein an der Uni übrigens etwa 1800 und es wurde bereits prognostiziert, sie würde auf 3000 Studierende anwachsen. Nach dem Anbau 2006 gab es dann sogar 1800 Essensplätze, die zur Verfügung standen. Das hätte um ein Haar gepasst!

Mit mehr als 700 neuen Erstsemestern in diesem Jahr ist jedoch auch diese Prognose endgültig überholt. So richtig merken konnte ich das an meinem zweiten Unitag, als ich zur Stoßzeit um Punkt zwölf Uhr die Mensa betrat. Während die MINTler aus dem Audimax noch auf der Treppe nach oben in der Schlange warteten, näherten sich vom Vorklinikum hunderte hungrige Mediziner dem Versorgungstempel. Überwältigt und von dem Gedanken beseelt, niemals durch diese Schlange zu kommen, trat ich den Rückzug an und überließ ihnen das Feld.

Ich frage mich manchmal, warum an so etwas nicht gedacht wird. Oder ob es Menschen gibt, die absichtlich vergessen, wachsende Studierendenzahlen in der Bauplanung zu betrachten. Auch wenn die Schuld hier nicht ganz alleine bei den Verantwortlichen für die Bauprojekte zu suchen ist. Genau so muss sich die Universität selbst Gedanken darum machen, wie viele Studierende sie überhaupt logistisch verkraften kann. Das Angebot mit dem Bachelorstudiengang Medieninformatik zu erweitern, mag zum Beispiel für die Universität ein prestigereiches und sinnvolles Unternehmen sein um sich fachlich optimiert aufzustellen und Lehrinhalte besser auf Studierende zuschneiden zu können. Aber auch diese Studenten müssen essen. Und zwar nach Möglichkeit nicht jeden Tag einen Döner oder vergleichbares Fastfood. Ein bisschen Wartezeit in Kauf zu nehmen ist nichts, woran ich mich stören würde. Mit fertigem, warmem Essen in der Mensa zu stehen und keinen Sitzplatz zu finden hingegen stört mich durchaus. Ich bin jemand, der gerne ein leichtes Völlegefühl hat. Nur eben nicht um mich herum.

Aber andererseits – was beschwere ich mich. Es ist nur eine in sich logische Konsequenz, wenn die Übungen aufgrund von Raumknappheit überfüllt sind, Praktika zu Zeiten stattfinden, zu denen die Sesamstraße schon begonnen hat und Fahrradständer vor allen Gebäuden hoffnungslos von Drahteseln überrannt werden. Schließlich konnte man nicht vorhersehen, dass durch neue Studenten auch automatisch mehr Sitzplätze in der Mensa gebraucht werden, mehr Räume und mehr Fahrradständer.

Was kann man dagegen schon machen? Meine Empfehlung ist: Kauft euch eine eigene Sardinenbuchse und verbringt ein paar Nächte darin. Dann kommt ihr mit dem Gedränge in der Uni sicher auch ganz gut klar…

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