Studentenjobs – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Sun, 21 Feb 2016 09:48:21 +0000 de-DE hourly 1 Hilfe! Ich bin nicht arbeitslos https://www.studentenpack.de/index.php/2013/07/hilfe-ich-bin-nicht-arbeitslos/ https://www.studentenpack.de/index.php/2013/07/hilfe-ich-bin-nicht-arbeitslos/#comments Mon, 01 Jul 2013 09:00:32 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=158612
Eine Möglichkeit, um einen Job zu ergattern?Lukas Ruge | StudentenPACK.

Eine Möglichkeit, um einen Job zu ergattern?

Stress, unruhige Nächte, ein langsam aufkommendes Gefühl der Panik, Selbstzweifel… Nein, es ist nicht die Rede von der ach so beliebten Prüfungsphase, sondern eines anderen Studentenproblems: die Finanzierung. Die Ausprägung der Symptome ist natürlich von Student zu Student ganz unterschiedlich, da jeder seine eigenen Geldquellen zur Verfügung hat. Manch einer könnte tatsächlich so weit gehen, eine Pauschalisierung vorzunehmen. Denn wer kennt nicht den Studenten, der sich nie um einen Job kümmern muss, weil Mama und Papa alles bezahlen, im Gegensatz zu dem, der sich selbst durchschlagen muss. Allerdings kann ich da persönlich nicht zustimmen, denn es gibt sehr viele Zwischenformen davon: arbeiten wollen, nur der Erfahrung wegen (der „Jobbesetzer-Typ“); nicht arbeiten wollen, aber trotzdem Geld brauchen (der „Staatshilfe-Typ“); keine Arbeit bekommen und den Körper an die Wissenschaft verkaufen (der „Studien-Typ“); ständig nerven, einen Job zu brauchen, sich aber nicht darum zu kümmern (der „hoffnungslose Typ“) oder auch einen Job haben, sich aber immer beschweren (der „Ewiger-Nörgler-Typ“). Diese Liste könnte man sehr viel weiter ausführen, um meinen Standpunkt klar zu machen, reichen die Beispiele allerdings aus.

Abstriche machen will gelernt sein

Es ist also ersichtlich, dass es viele Gründe gibt, sich einen Job zu suchen, aber wie schwer der Weg dorthin sein kann, ist nicht jedem ganz klar. Denn wer sich einmal bewusst macht, was er von einem Studentenjob erwartet, wird feststellen, dass die Ansprüche am Anfang recht hoch sind. Denn man möchte gerne etwas machen, was auch mit dem Studienfach selbst zu tun hat, dadurch bekommt man endlich mal Geld dafür, dass man sich weiterbildet. Natürlich gibt es auch hier Gegner, die der Meinung sind: „Ach du meine Güte, ich werde schon so ständig mit Lernen und Uni genervt, da brauch ich das auf der Arbeit nicht auch noch.“ Wirklich widersprechen kann da wohl keiner, allerdings macht es meiner Erfahrung nach einfach viel mehr Spaß, wenn man auch einen guten Bezug zu der Materie hat. Das ist aber der Anspruch, der sich wahrscheinlich als erstes relativiert. Man fängt an, alle möglichen Berufserfahrungen als notwendig für das Studium zu sehen, denn organisatorisches Talent bei McDonald’s oder Kundenfreundlichkeit an der Tankstelle bringen einen im Studium doch weiter!

Was könnte jetzt das nächste Kriterium für den perfekten Studentenjob sein? Richtig, Geld! Und zwar am besten jede Menge davon. Für wenig Arbeit. Großartig! Aber leider weit gefehlt. Denn die Vorstellung von einem Mindestlohn scheint zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber manchmal stark auseinander zu gehen. Gut bezahlte Jobs mit bis zu 10 Euro pro Stunde sind Raritäten und meistens schon vergriffen, bevor man überhaupt davon erfährt. Das spricht eher für einen Job an der Universität, denn mit dem Lohn von 8,61 Euro als Hilfswissenschaftler lässt es sich dann doch gut aushalten. Bei diesem Auswahlkriterium macht man zwar nur ungern Abstriche, dafür können diese ziemlich gewaltig ausfallen, wenn man sehr zeitnah eine Anstellung sucht. Das heißt also: Sich unter Wert verkaufen lernt man manchmal schon gut im Studium.

Ein unumgänglicher Gedanke bei der Jobsuche ist natürlich auch die Zeiteinteilung. Wochenendarbeit findet man zwar bei einigen Stellen, allerdings möchte auch keiner jedes seiner Wochenenden damit verschwenden, Geld zu verdienen, das man an diesem Tag eigentlich mit Freunden ausgeben wollte. Also muss auch mindestens ein Arbeitstag unter der Woche her. Das ist manchmal schwierig, besonders wenn die Arbeit in Schichten eingeteilt wird. Man hat mal hier ein paar Stunden Zeit, da hat man mal eine längere Pause, aber nicht alles an einem Stück. Dadurch bleibt häufig nur der Abend oder die Nacht übrig. Das ist für den Arbeitgeber nicht immer zu schaffen, aber auch der gemeine Student an sich braucht irgendwann seinen Schönheitsschlaf. Weiterhin gilt es zu bedenken, wie sich der Job mit den Campusferien verträgt. Sollten die beiden sich nicht vertragen können, müssen Familie und Freunde eben hinten anstehen. Aber den geliebten Menschen ist dies einfacher zu erklären, als dem Chef zu sagen, dass man mal eben zwei Monate Urlaub bräuchte.

Paranoide Gedanken inbegriffen

Jetzt stürzt man sich voller Begeisterung und mit viel Elan in die Jobsuche und merkt schnell, dass einem nichts so richtig gefällt. Also muss man die Prioritäten nochmal neu ordnen und von vorne anfangen. Und nochmal von vorne. Und nochmal. Bis man einfach froh ist, wenn es irgendeinen Job gibt, den man ausüben dürfte. Aber was macht die Suche denn so schwierig? Da wäre die interne Vergabe der Stellen, ohne dass diese für den Durchschnittsstudenten überhaupt zugänglich sind. Das ist in vielen Bereichen auch der übliche Weg der Universität, was einen manchmal auf die Palme bringen kann. Manche Kommilitonen haben dann eine Stelle, die auch perfekt, also wirklich perfekt, zu einem selbst passen würde und haben diese dann durch Zufall oder die richtigen Beziehungen zur richtigen Zeit bekommen. Wenn das keinen Neid schürt! Es sind schon Gerüchte im Umlauf, dass dadurch die eine oder andere Freundschaft in die Brüche ging, leider ohne aussagekräftiges Beweismaterial. Um sich gegen diese Umstände zu wehren, schleicht man bereits mit einem Stellengesuch im Kopf von Sekretariat zu Sekretariat, wird dort aber meist mit einem einfachen „Nein, tut mir leid“ abgewimmelt.

Aber da gibt es doch auch noch diese netten, wenn auch seltenen E-Mails, in denen verzweifelt nach Hilfswissenschaftlern in allen möglichen Bereichen gesucht wird. Nur blöd, wenn diese während den Vorlesungen, Praktika, Kursen oder Seminaren kommen, sodass jemand ohne Smartphone-Sucht diese niemals zeitnah beantworten könnte. Und hier gilt natürlich: first come, first serve! Meist hat man dann also schon die E-Mails im Postfach, in denen darum gebeten wird, nicht mehr zu antworten. Jetzt wünscht man sich, man hätte das Gesuch gar nicht erst gelesen, um nicht zu wissen, was man verpasst. Das sollte einem zum Beispiel bei Aushängen am schwarzen Brett nicht passieren, aber diese sind entweder sehr selten oder einfach gut versteckt. Böse Zungen könnten sogar behaupten, dass diese von den arbeitsuchenden Studenten mit Absicht entfernt werden, denn wer will schon Konkurrenz. Man kann also während der verzweifelten Suche auch in paranoide Gedankenzüge abrutschen. Ein Blick lohnt sich durchaus auch mal in die Jobbörse der Agentur für Arbeit, besonders wenn man bei den Kriterien für Anlehnung ans Studienfach und Geld bereits Abstriche machen konnte.

Wer sich hier durchschlägt, ist wirklich verzweifelt.StudentenPACK | StudentenPACK.

Wer sich hier durchschlägt, ist wirklich verzweifelt.

Die Mühe ist doch unnötig

Bleibt noch die Frage offen, ob man nicht auch anders an Geld kommt. Natürlich gibt es häufig gute Angebote für die Teilnahme an Studien, damit könnte man sich über Wasser halten. Aber das Verkaufen des Körpers an die Wissenschaft ist nicht für jeden eine Überlegung wert. Zudem haben es Frauen häufig schwer, überhaupt eine passende Studie zu finden, besonders wenn sie vielleicht auch noch Linkshänder sind oder zufällig die Pille nehmen. Eine andere Möglichkeit wären verschiedene Flohmärkte oder prinzipiell der Verkauf von Sachen, die man zurzeit nicht mehr benötigt. Diese Methode hat aber nur eine begrenzte Wirkdauer, denn wer sich keine neuen Dinge leisten kann, kann sie später nicht wieder verkaufen. Außerdem ist es doch meistens so, dass man eine Sache gerade dann braucht, wenn man sie nicht mehr hat. Das wäre zu ärgerlich. Übrig bleibt noch die staatliche Unterstützung im Sinne des BAföGs oder eines Stipendiums. Wer die Chance hat an ein Stipendium zu kommen, herzlichen Glückwunsch. Für die anderen bleibt das BAföG. Dass dies allerdings seine Tücken hat, ist sicherlich jedem bekannt, denn allein die Tatsache, dass Eltern auch mal Schulden zurückzahlen müssen und somit nicht so viel Geld übrig haben, wie das Gehalt vielleicht vermuten lässt, ist dem Amt bisher anscheinend fremd. Da wünscht man sich doch, dass man als Student Arbeitslosengeld beantragen könnte. Aber manch einer verbringt in der Uni mehr Zeit, als andere bei ihrer Arbeitsstelle, weshalb dies wohl als etwas unorthodox erscheinen würde. Eine ähnliche Unterstützung wie BAföG wollen einem auch Banken verkaufen, denn Studentenkredite gibt es ja immer mit besonders guten Konditionen. Allerdings widerstrebt es manchen Studenten, viel Geld auszugeben, das sie noch gar nicht haben und über die ersten Gehälter später nicht selbst verfügen zu können, sondern erst alles wieder brav zurückzuzahlen. Wer damit gut leben kann, dem ist mit diesem Modell wohl wunderbar geholfen.

Kann das weg oder ist das lebensnotwendig?

Anstatt andere Geldquellen zu suchen, besteht auch die Möglichkeit, die Kosten für das Studium so gering wie möglich zu halten, um vielleicht mit Kindergeld, geringer elterlicher Unterstützung oder bisher Gespartem zu überleben. Denn die Bücher gibt es doch alle in der Bibliothek und es sind auch immer genug für jeden Studenten vorhanden. Und wer braucht schon Freizeitaktivitäten? Die kosten viel zu viel, sei es nun ein Hobby, Abende mit Freunden oder nur ein Paar neue Laufschuhe. Ein Student, der sich diese Freizeit leisten kann, studiert eindeutig noch nicht energisch genug, das lässt sich aber leicht ändern. Zudem könnte man sich gerade im Sommer wunderbar die Miete sparen, denn schöne Plätze in Lübeck gibt es genug. Man wäre viel an der frischen Luft, was gut für die Gesundheit ist. Dann hätte man einen Großteil übrig für Lebensmittel und Semestergebühren und ein Job wird somit total überflüssig.

Was kann weg, was wird noch gebraucht?Flickr Foto "275: The empty room" von practicalowl unter einer Creative Commons ( BY-NC ) Lizenz

Was kann weg, was wird noch gebraucht?

Wenn man sich nicht entmutigen lässt, wird es früher oder später mit der Jobsuche oder eher dem Jobfinden funktionieren. Allerdings sollte sich keiner mehr wundern, warum Studenten bei allem, was kostenlos ist, direkt zugreifen und zwar reichlich.

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Tutortraining in Ulm https://www.studentenpack.de/index.php/1998/12/tutortraining-in-ulm/ https://www.studentenpack.de/index.php/1998/12/tutortraining-in-ulm/#respond Tue, 01 Dec 1998 11:00:51 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=234224 Erfahrungsbericht

Tutorentraining und Durchführung eines betreuten Tutoriums im Sommersemester 1998

Universität Ulm

Florian Vogt, November 1998

Aufforderung

Gegen Ende des Wintersemesters 1997/98 hatte ich mich dazu entschlossen, einen Vertrag als Wissenschaftliche Hilfskraft zu unterzeichnen und im darauffolgenden Semester ein Tutorium für Theoretische Informatik II zu halten. Ich erhielt kurze Zeit später einen Brief von der Universität Ulm, der mich über die Möglichkeit informierte, an einem sogenannten “Tutorentraining” teilzunehmen, ja, daß mir die Teilnahme daran empfohlen werde. Da ich durch andere Tutoren schon von diesem Training erfahren hatte, war ich nicht weiter überrascht, vielmehr erfreut. Die erste Vorbesprechung sollte schon bald stattfinden.

Start

Auf dieser ersten Vorbesprechung Ende des Wintersemesters 1997/98 fanden sich zwölf Teilnehmer im Seminar für Pädagogik an der Universität ein. Wir wurden in einer entspannten Atmosphäre vom Leiter der Veranstaltung, Dieter Toder, einem wissenschaftlichen Mitarbeiter, über den weiteren Ablauf informiert. Das Tutorentraining sollte in Form eines Seminars stattfinden, bei dem wir uns die Arbeitsschwerpunkte selbst aussuchen durften (oder mußten?). Er nannte das “von individuellen Lerninteressen geleitetes Arbeiten” und kündigte an, daß die Veranstaltung keinen vom Gegenstand vorgegebenen “Lehrgang” darstellte. Daß wir uns um unsere Themen selbst kümmern sollten, war eine neue Erfahrung. Wir sollten in der Seminarbibliothek nach für uns interessant klingenden Büchern suchen, die unter der Überschrift “Methodik und Didaktik” in einem Semesterapparat für uns aufgestellt waren. Man konnte auch Dieter Toder nach Büchern zu einem bestimmten Thema fragen, das einen im Zusammenhang mit der kommenden Unterrichtsätigkeit bereits beschäftigte. Nach einiger Zeit kristallisierte sich bei mir die Frage heraus: Wie lernen Menschen? Ich bekam von Dieter Toder weitere Literatur zu diesem noch recht vagen Raster, aus dem sich der Arbeitsschwerpunkt für mein Selbststudium entwickeln sollte.

Wir bildeten sechs Tandem-Teams (Zweiergruppen) mit jeweils einem Thema pro Team. Nachdem jedes Tandem-Team eine ausreichende Vorstellung über Arbeitsschwerpunkte und Arbeitsverteilung für die kommenden Wochen hatte, wurde das nächste Treffen der gesamten Gruppe ausgemacht und wir hatten Zeit, uns in die Literatur einzulesen. Nun sollten sich die einzelnen Tandem-Teams so oft wie nötig mit Dieter Toder treffen, um das Thema einzugrenzen und Vorstellungen über dessen Präsentation zu besprechen. Die einzelnen Präsentationen sollten nämlich keine Vorträge im üblichen Sinne werden, vielmehr sollte das gewählte Thema gleich umgesetzt werden: der Lern- und Lehrgegenstand eines Teams sollte “handlungsleitend” für die Wahl der Methode werden, mit der die anderen Teilnehmer die Arbeitsergebnisse der Teams erfahren konnten. Eines unserer Teams hatte z.B. das Thema Gruppenarbeit gewählt. Hier bot sich selbstverständlich an, Gruppenarbeit gleich in der Praxis, in diesem Fall mit den Seminarteilnehmern, durchzuführen.

Zielgerade

Der Hauptteil dieser Veranstaltung fand an zwei aufeinanderfolgen Tagen zu Beginn des Sommersemesters statt, mit jeweils drei “Vorträgen” pro Tag. Bis zu diesem Termin bestand die Aufgabe der Tandem-Teams darin, die Themen vollständig für eine Präsentation aufzubereiten. Ob nun in Form einer Ausarbeitung mit Folien, ohne Folien, aber mit Tafelanschrieb oder ganz ohne schriftliches Material, mit längeren oder kürzeren Vortragsanteilen, wurde uns wieder einmal zunächst selbst überlassen. Teilweise entstand Sensibilität für diesen Aspekt der Präsentation erst in den einzelnen Vorbesprechungen der Tandem-Teams mit dem Leiter der Veranstaltung!

Als vorstellungsreife Themen hatten sich in unserer Gruppe zu Beginn des Sommersemesters 1998 ergeben: “Feedback geben und empfangen”; “Motivation”; “Der Lehrer als Lernbegleiter in der Kleingruppenarbeit”; “Unterrichtsrelevante Lerntheorien und deren Umsetzung: problemorientiertes Lernen und Martin Wagenschein”; “Grundformen des Lehrens – Elemente einer kognitiven Didaktik”; “Konstruktion von Wissen – Elemente einer konstruktivistischen Didaktik”.

Die Themen wurden auf ganz unterschiedliche Art und Weise präsentiert und waren sehr interessant. Dadurch fiel es mir nicht schwer, mich auf die Themen zu konzentrieren und auch gegen Ende des Tages noch genügend motiviert zu sein. Manche Arbeitsschwerpunkte waren so gewählt worden, daß man die nun dazu vermittelten Informationen sofort in seinem Tutorium umsetzen konnte.

Neben dem Informationsgewinn durch die in der Gesamtgruppe vorgestellten Arbeitsergebnisse, auch und gerade in der jeweils spezifischen Methode der einzelnen Tandem-Teams, habe ich von der Möglichkeit zur Aufzeichnung meines Vortrages auf Video mit anschließender Besprechung sehr profitiert. Es ist wirklich eine Erfahrung, sich selbst ein Thema vortragen zu sehen und zu hören. Bei der Besprechung des Videos bekam man, wie auch schon zuvor bei den einzelnen Präsentationen, Feedback zu seinem Vortrag bzw. zu der Art und Weise des Vortragens. Dabei wurde von Dieter Toder viel Wert auf die Einhaltung gewisser Feedback-Regeln gelegt. Zum Beispiel sollte sich der Vortragende zuerst selbst über den Vortrag äußern, daran konnten sich Beobachtungen der anderen anschließen (“Ich habe gesehen, daß…”) und ganz zum Schluß sollte die möglichst objektive und konstruktive Kritik folgen (“Ich finde gut / bemerkenswert / nicht gut, daß…”).

Es gab keinen Teilnehmer, der eine perfekte Präsentation vorgeführt hat. Aber durch die offene und vertraute Arbeitsatmosphäre konnten wir vieles ansprechen, das sonst vielleicht unerwähnt geblieben wäre. Dadurch habe ich sehr viel gelernt. Vor allem konnten manche der aufgetretenen “Schwierigkeiten” durch einfache Tips und Beispiele aus den Erfahrungen von Dieter Toder beseitigt werden.

Endspurt

Das Semester hatte schon vor dem Termin für die einzelnen Präsentationen begonnen. Insofern waren alle Teilnehmer schon dabei, Tutorien zu halten, während sie sich in letzten Vorbesprechungen vollends auf den Blocktermin des Seminars vorbereiteten. Die Tutoren der Fakultät Informatik werden während des Semesters von einer Lehrerin betreut: Claudia Weishaupt, die eigens für diesen Zweck angestellt ist. Claudia Weishaupt nimmt an allen Besprechungen der Tutoren mit dem Übungsleiter teil und referiert im Anschluß daran über ein für die Tutoren nützliches Thema (z.B. Fragetechniken). Weiterhin besucht Claudia Weishaupt die Tutoren regelmäßig in den Tutorien. Sie macht sich Notizen und anschließend bespricht man mit ihr den Ablauf des Tutoriums. Auch hierbei werden die Feedback-Regeln angewandt. Außerdem besteht auch hier die Möglichkeit, sich während des Tutoriums von Claudia Weishaupt auf Video aufnehmen zu lassen. Daß das Video anschließend besprochen wird, brauche ich eigentlich nicht mehr zu erwähnen.

Ziel

Die pädagogisch-didaktische Vorbereitung und Begleitung meiner Tätigkeit als Tutor an der Fakultät für Informatik, sowohl durch das Seminar von Dieter Toder als auch die Betreuung während des Semesters durch Claudia Weishaupt, hat mir sehr gut gefallen – und mich sicherlich in pädagogischer Hinsicht ein Stück weiter gebracht. Ich kann jedem, dem sich die Möglichkeit bietet, in den Genuß einer solchen Begleitung zu kommen, nur eine aktive Teilnahme daran empfehlen!

 

Florian Vogt studiert im 7. Semester Informatik mit Nebenfach Medizin in Ulm.

 

Archivierter MUFtI-Artikel

Dieser Artikel erschien in der Onlinezeitung der Fachschaft Informatik. Er wird hier im Rahmen unserer Archivierungsbemühungen kopiert. Das Original ist in der Way-Back-Machine des Internet Archives zu finden.

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Im Fernglas: CompuNet https://www.studentenpack.de/index.php/1998/07/im-fernglas-compunet-2/ https://www.studentenpack.de/index.php/1998/07/im-fernglas-compunet-2/#respond Wed, 01 Jul 1998 10:00:05 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=212315 Die Firma CompuNet (http://www.compunet.de) betreibt in unter anderem in Hamburg ein Schulungszentrum. Von dort hat Gitta Koellner freundlicherweise Rede und Antwort gestanden.

MUFtI: Was wird in Ihrer Firma angeboten?
Koellner: Wir schulen den gesamten Standardbereich, wir sind ATEC, ich weiß nicht, ob Sie wissen, was ein ATEC ist,

MUFtI: Äääh…
Koellner: ein autorisiertes Schulungszentrum von Microsoft, wir sind NAEC, autorisiert von Novell, und LAEC von Lotus. Das heißt, wir geben sämtliche offiziellen Kurse.

MUFtI: Wer kommt zu Ihnen und läßt sich schulen?
Koellner: Die komplette Firmenstruktur.

MUFtI: Gibt es denn auch studierte Informatiker, die sich bei Ihnen z.B. zum CNE(Netzwerkadministrator von Novell, d. Red.) fortbilden lassen?
Koellner: Gibt es auch.

MUFtI: Was für Leute beschäftigen Sie?
Koellner: Also, wir haben externe Trainer- wir arbeiten mit freiberuflichen Trainern.

MUFtI: Was für Qualifikationen haben diese Trainer? Sind das alles Hochschulabsolventen?
Koellner: Teils- teils. Wir beschäftigen Leute aus dem Praxisbereich, die schon jahrelang mit den Programmen arbeiten, die bei uns dann eine didaktische Ausbildung erhalten, und wir haben auch Informatikstudenten. Es kommt drauf an, ob Produktwissen vorhanden ist. Und die Liebe zum Schulen muß da sein, also das Weitergeben von Wissen.

MUFtI: Kommen mehr Leute aus der Praxis als aus der Hochschule?
Koellner: Beides. Sie haben hier das breite Feld getroffen.

MUFtI: Das Studium befähigt also im Allgemeinen nicht für so einen Job?
Koellner: Nein, gar nicht.

MUFtI: Wie werden die Trainer didaktisch geschult?
Koellner: Das ist ein zwei-Tages-Seminar, das aufgefrischt wird über Workshops. Es vermittelt Fähigkeiten wie “Wie baue ich ein Seminar auf? – Was sind Bestandteile eines Seminars?”, “Wie höre ich dem Teilnehmer zu? – Wie verstehe ich, was er will?”, und die anderen Handwerkszeuge: Aktives Zuhören, Transaktionsanalysen, Amerikanische Debatte, das wird vermittelt.

MUFtI: Sie arbeiten also auch mit Studenten?
Koellner: Ich glaube wir haben im Moment drei, die noch Informatik studieren.

MUFtI: Kommt denn die Vermittlung didaktischer Fähigkeiten zu kurz im Studium?
Koellner: Also, wenn die Studenten hinterher wirklich in den Bereich des Trainings gehen wollen , auf alle Fälle.

MUFtI: Ist das also ein Manko des Studiums?
Koellner: Wenn es die Zielrichtung hat, Informatiker auszubilden, ist es sicher nicht Aufgabe des Studiums! Aber wenn es die Richtung Erwachsenenbildung hat, dann ja.

MUFtI: Wird die pädagogische Eignung der Bewerber bei Ihnen Kontrolliert?
Koellner: Ja. Wird es schon.

MUFtI: Haben Sie auch schon mal jemanden nach Hause geschickt und gesagt: Sie können das nicht.
Koellner: Ja. Haben wir auch schon. Das entscheidet letztlich der Kunde!

MUFtI: Also durch die Reaktion aus den Kursen.
Koellner: Durch die Reaktion aus den Kursen – oder ich stelle beim Zugucken fest, daß es nicht funktioniert.

MUFtI: Sie setzen sich also in den Kurs und schauen mal zu.
Koellner: Genau.

MUFtI: Machen Sie Einstellungsgespräche, in denen sie versuchen, etwas über pädagogische Fähigkeiten herauszufinden?
Koellner: Ja.

MUFtI: Ist das fruchtbar? Findet man was raus?
Koellner: Es ist wie bei allen Einstellungsgesprächen, die Sie führen. Es gibt Menschen, die sich über- und es gibt Menschen die sich unterschätzen. Letztendlich zeigt es die Praxis.

MUFtI: In welcher Form bieten Sie Seminare an? Verkaufen Sie immer ganze Veranstaltungen an eine Firma?
Koellner: Teils- teils. Es gibt offene Veranstaltungen, vor allem im Standardbereich, und für unsere großen Kunden, mit denen wir viel zusammenarbeiten, werden spezielle Inhalte abgestimmt.

MUFtI: Die Tests…
Koellner: …sind online Tests, die dauern etwa 2 Stunden.

MUFtI: Wie frei sind Sie in der Entscheidung Ihrer Themen?
Koellner: In den Tests? Da haben wir gar keinen Einfluß drauf. Die kommen direkt vom Hersteller, damit die Anforderungen überall gleich sind.

MUFtI: Nein, ich meine auch bei den Kursen.
Koellner: Bei den Schulungen teilweise. Für die offiziellen Kurse können wir gar nichts dran ändern, und für die Standardschulungen können wir drehen, was wir wollen.

MUFtI: Wie sind Sie zu diesem Job gekommen, wenn ich fragen darf?
Koellner: Also ich habe zehn Jahre lang selber geschult und habe vorher Benutzerservice gemacht. Ich komme also voll aus der Praxis.

MUFtI: Vorher hatten Sie gar nichts mit Computern zu tun?
Koellner: Nein, gar nichts.

MUFtI: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Stefan M. Krampe

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