Sport – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Wed, 21 Sep 2016 09:41:08 +0000 de-DE hourly 1 2. Hanseatic Jugger Cup https://www.studentenpack.de/index.php/2016/09/2-hanseatic-jugger-cup/ https://www.studentenpack.de/index.php/2016/09/2-hanseatic-jugger-cup/#comments Tue, 20 Sep 2016 16:15:36 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=242843
3-2-1- Jugger!Quelle: Katharina von der Gablentz

3-2-1- Jugger!

Jugger – das ist dieser komische, auf einem verdammt schlechten B-Movie basierende Sport, über den wir schon vor einiger Zeit einmal berichtet haben. Auf Außenstehende wirkt er oft, als würden sich Verrückte wahllos die Köpfe einschlagen. Dabei hat Jugger ein festes Regelwerk, das Kopfschläge sogar explizit verbietet. Diese Regeln sind relativ einfach: Gegeneinander spielen zwei Mannschaften aus je fünf Spielern. Männer und Frauen spielen beim Jugger in Mixed Teams gemeinsam und auch das Alter spielt keine Rolle. Der Läufer einer jeden Mannschaft versucht den Jugg – den Spielball – in das Mal – das Tor – der gegnerischen Mannschaft zu bringen. Die restlichen vier Spieler, Pompfer genannt, beschützen den eigenen Läufer beziehungsweise versuchen den Gegner davon abzuhalten, einen Punkt zu erzielen. Dafür sind die Kämpfer mit sogenannten Pompfen ausgestattet, an postapokalyptische Waffen erinnernde, gepolsterte Spielgeräte. Wer von einer Pompfe getroffen wurde, scheidet für etwa acht Sekunden aus dem Spiel aus, und zwar nicht, weil ein Treffer ernstlich wehtun würde – entgegen seines martialischen Aussehens ist Jugger ein recht harmloser Spaß.

Jugger hat in Lübeck bereits Tradition. Der Hanseatic Jugger e.V. mit dem Team Blutgrätsche hat sich im Jahr 2005 gegründet und vertritt seitdem die Hansestadt in der Deutschen Juggerliga. Dabei arbeitet der Verein auch mit dem Hochschulsport zusammen und bietet jedes Semester interessierten Studierenden die Möglichkeit, diesen ungewöhnlichen Sport kennenzulernen. Am 24. und 25. September findet nun der 2. Hanseatic Jugger Cup statt, ein Turnier, zu dem sich Teams aus ganz Norddeutschland angekündigt haben. Ort des Geschehens ist der Drägerpark in Lübeck nahe dem Freibad Marli. Hier bietet sich allen Interessierten die Möglichkeit, sich Jugger einmal anzusehen oder sogar selbst auszuprobieren.

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Vom Science-Fiction-Film zum Hochschulsport https://www.studentenpack.de/index.php/2013/07/vom-science-fiction-film-zum-hochschulsport/ https://www.studentenpack.de/index.php/2013/07/vom-science-fiction-film-zum-hochschulsport/#respond Mon, 01 Jul 2013 08:00:02 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=158623
Ein Teil des Teams der Lübecker „Blutgrätschen“ mit ihren Pompfen.Annika Munko | StudentenPACK.

Ein Teil des Teams der Lübecker „Blutgrätschen“ mit ihren Pompfen.

Der letzte Stein ist gefallen, das Spiel ist aus. Nach einem langen, für einige sogar wortwörtlichen Ringen verlassen die mit Q-Tips, Ketten und Co. bewaffneten Spieler das Feld, um den Tag mit einem gemeinsamen Grillabend ausklingen zu lassen. Klingt total verrückt? Was für den Außenstehenden mehr als absurd klingt, ereignet sich jetzt im Sommer etwa jedes zweite Wochenende bei einem der in Deutschland gar nicht seltenen Jugger-Turniere. Doch was ist Jugger überhaupt für ein Sport und warum wird die Spielzeit nicht in Minuten, sondern in Steinen gemessen?

Die Antwort darauf gibt der australische Science-Fiction-Film „Die Jugger – Kampf der Besten“. Für diesen 1989 erschienenen und nicht ohne Grund erst ab 18 Jahren freigegebenen Film erfand Drehbuchautor und Regisseur David Webb Peoples eine neue, zur postapokalyptischen Welt, in der sie gespielt wird, passende Sportart: Ein Team besteht aus fünf Spielern, „Jugger“ genannt. Vier von ihnen sind mit verschiedenen Waffen ausgerüstet, mit denen sie das gegnerische Team aufzuhalten versuchen, um dem eigenen, unbewaffneten Läufer Zeit zu verschaffen. Die Läufer sind die einzigen Jugger auf dem Feld, die den als Ball dienenden Hundeschädel berühren, mitnehmen und auf das gegnerische Mal, eine in den Boden gerammte Stange, aufspießen dürfen. Gelingt dies einem der beiden Läufer, ist die Partie vor Ablauf der maximal vorgesehenen Spieldauer – diese entspricht der Zeit, die ein Unbeteiligter braucht, um dreimal 100 Steine gegen ein Blech zu werfen – beendet. Angesichts der Waffen und der aus alten Materialien wie Autoreifen oder Stöcken zusammengesetzten Schutzkleidung sind schwerwiegende Blessuren, obwohl ein Ehrenkodex absichtliche Verletzungen nicht vorsieht, an der Tagesordnung. Zur Härte des Spiels trägt zudem bei, dass es für die Jugger nicht nur um den Sieg, sondern auch um ihren Lebensunterhalt geht: Das Gewinnerteam bekommt Steine, die in der nach einem Atomkrieg verwüsteten Welt voller Armut als Währung fungieren.

„Der Film ist ultra-schlecht“, sagen selbst die aktiven Lübecker Jugger, doch von dieser Verbissenheit ist dem heutigen Jugger glücklicherweise nichts mehr anzumerken: Obwohl eine Jugger-Partie für Passanten noch immer nach einer Schlacht aussieht, ist die Einstellung eine grundlegend andere, im Mittelpunkt steht seit dem ersten belegten Jugger-Match 1993 bei einem Liverollenspiel der Spaß am Spiel. Seitdem hat sich Jugger zu einer offiziell anerkannten Sportart mit einer eigenen Jugger League und mehr als 200 Teams entwickelt, die vor allem in Deutschlands Groß- und Universitätsstädten weiterhin im Kommen ist.

Die Grundzüge des Juggers – vier Spieler versuchen, ihren Läufer zu schützen und ihm so zu ermöglichen, einen Punkt zu erzielen – sind dieselben geblieben, doch etliche Elemente mussten, sei es aus Sicherheitsgründen oder um der Spielbarkeit Willen, angepasst werden. So ist ein Match nicht wie im Film nach einem Punkt beendet und es sitzt auch niemand am Spielfeldrand und wirft Steine gegen eine Metallplatte – stattdessen wird im 1,5-Sekunden-Takt getrommelt, bis zweimal 100 „Steine“ vergangen sind. Außerdem dient als Spielgerät selbstverständlich kein Hundeschädel, sondern ein Rugbyball-großer Schaumstoffball und das Mal ist in Deutschland kein Stab zum Aufspießen, sondern ein weicher, vulkanartiger Kegelstumpf mit Loch, in dem der Ball platziert werden muss. Mit der zunehmenden Organisation des Sports ging zudem eine Standardisierung der mit Rohrisolierung und Panzertape ummantelten Stäbe, der sogenannten Pompfen, einher: Jede Pompfenart, die in Anlehnung an den Film Q-Tip, Stab, Kette, Lang- und Kurzpompfe heißen, muss nach bestimmten Kriterien angefertigt werden. Diese Vorgaben sind gerade deswegen wichtig, weil die Pompfen meist von den Spielern selbst gebaut werden.

Beim Stab ist beispielsweise festgelegt, wo die Griffflächen sind, wie dick die Polsterung zu sein hat und wie er zu benutzen ist: Der Stab muss beidhändig geführt und es darf nicht damit gestochen werden, sonst zählt der Treffer nicht. Gewisse Modifikationen der Pompfen sind allerdings erlaubt. Bei der drei Meter langen Kette, die am Ende einen Schaumstoffkörper trägt, kann der Spieler beim Bau entscheiden, ob er, abhängig allein von Kreativität und handwerklichem Geschick, eine Kugel oder einen beliebigen anderen Körper schwingen möchte.

Wird ein Jugger nun von der Kette oder einer anderen Pompfe getroffen, so kniet er sich hin und wartet eine pompfenabhängige Anzahl Steine beziehungsweise Trommelschläge ab. Erst danach darf er wieder aufstehen und aktiv am Spielgeschehen teilnehmen. Gerade dabei spielt Fairness eine große Rolle: Fällt einem Spieler auf, dass er jemanden getroffen hat, während er nur eine Hand an einer beidhändig zu führenden Pompfe hatte, so sagt er von sich aus Bescheid, dass der Getroffene weiterlaufen darf. Dadurch und wegen der unterschiedlich langen Wartezeiten bei verschiedenen Pompfen gehen ständig Spieler zu Boden oder stehen wieder auf, was Jugger am Anfang unüberschaubar macht.

„3 - 2 - 1 - Jugger“ und los geht‘s: Außenstehende erinnert Jugger wohl am ehesten an Ritterspiele.Annika Munko | StudentenPACK.

„3 – 2 – 1 – Jugger“ und los geht‘s: Außenstehende erinnert Jugger wohl am ehesten an Ritterspiele.

Trotz des gefährlich aussehenden Getümmels auf dem Feld ist Jugger aber ein eher harmloser Teamsport: Die Standard-Verletzung ist der umgeknickte Knöchel, eindeutig keine Folge des Pompfengebrauchs. Sowieso geht es beim Pompfen vielmehr um Technik, Timing und Übersicht als um Kraft, denn letztlich zählt nur die Berührung. Dies macht Jugger zu einer Sportart, bei der tatsächlich „uni size, uni sex“ gilt: Alle platzieren sich im gleichen Ranking. Diese Rangfolge wird im Turniermodus ausgespielt, wodurch die Spieler schnell viele Gleichgesinnte aus ganz Deutschland kennenlernen. Das gibt den Turnieren den Charakter eines Treffens mit alten Freunden, mit denen man eben tagsüber Sport macht – sei es im Duell auf dem Feld oder um sich Techniken abzuschauen in den Pausen dazwischen – und abends gemütlich zusammensitzt, grillt und erzählt.

Selbst wenn beim Turnier zwei scheinbar sehr unterschiedlich starke Teams aufeinandertreffen, ist der Spielausgang nicht vorhersehbar. Mit einem guten Überblick, wann jemand aus der eigenen Mannschaft wieder aufsteht und wie lange die Gegner noch am Boden hocken, kann auch ein Team, das woanders als „alte Herren“ auflaufen würde, relativ entspannt gewinnen.

Von den Lübecker „Blutgrätschen“, die dem Hanseatic Jugger Verein angehören, heißt es deswegen: „Wir können hier jeden gebrauchen!“ Wer also Lust hat, mal wieder etwas ganz Neues auszuprobieren, kann sich entweder direkt mit Christian Beck (0171-4826180) in Verbindung setzen oder sich schon bald für den Hochschulsport-Kurs im Wintersemester anmelden. Und dann dauert‘s nicht mehr lange, bis es das erste Mal heißt: 3 – 2 – 1 – Jugger!

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Spiel ohne Schiedsrichter https://www.studentenpack.de/index.php/2013/04/spiel-ohne-schiedsrichter/ https://www.studentenpack.de/index.php/2013/04/spiel-ohne-schiedsrichter/#comments Thu, 04 Apr 2013 08:00:00 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=122182
Lübecker Ultimate-Team beim WinterLUFT-Turnier.

[media-credit name="Peter Transfeld" align="aligncenter" width="645"] Lübecker Ultimate-Team beim WinterLUFT-Turnier.

„Frisbee? Das ist doch Hundesport!“ Mit Vorurteilen wie diesem werden Ultimate-Spieler – ja, Ultimate, „Frisbee“ ist ein geschützter Markenname und kommt deswegen in der offiziellen Bezeichnung des Sports nicht vor – immer wieder konfrontiert. Dabei ist Ultimate nicht das entspannte Freestyle-Werfen einer Scheibe am Strand, das einem Laien als erstes durch den Kopf schießt.

Was ist Ultimate dann? Ein ziemlich laufintensiver Teamsport mit überraschend viel Taktik und einer langjährigen Spielerin zufolge „das Beste, was man einem Linkshänder erklären kann“. Denn zu erklären gibt es im Anschluss an die recht eingängigen Grundlagen, vor allem die Wurftechniken betreffend, genug.

Im Prinzip geht es bei Ultimate wie bei fast jedem Spiel darum, zum Schluss die meisten Punkte zu haben – bei offiziellen Spielen genau 17, bei anderen Turnieren wird häufig aus organisatorischen Gründen eine festgelegte Zeit gespielt. Weil mit der Scheibe nicht gelaufen werden darf, muss durch geschicktes Zupassen erreicht werden, dass ein Mitspieler die Scheibe in der gegnerischen Endzone fängt – das gibt einen Punkt. Die verteidigende Mannschaft versucht, genau das ohne jeden Körperkontakt zu verhindern, kommt es trotzdem zu einer das Spielgeschehen beeinflussenden Berührung, so ist diese ein Foul.

Angezeigt werden Fouls beim Ultimate allerdings nicht vom Schiedsrichter, sondern vom Gefoulten: Einen Schiedsrichter gibt es selbst bei Europa- oder Weltmeisterschaften nicht. In diesem Vertrauen darauf, dass niemand absichtlich die Regeln verletzt, um sich einen Vorteil zu verschaffen, liegt die Besonderheit des Ultimate. Wenn ein Spieler sich gefoult fühlt, sagt er „Foul“ und entweder sein Gegenspieler akzeptiert das und das Spiel wird an dem Ort, wo es zum Foul kam, fortgesetzt oder aber es kommt zum sogenannten „Contest“: In dem Fall wird versucht, die vorherige Spielsituation wiederherzustellen. Der Spieler, der vor dem Foul als letztes geworfen hat, bekommt die Scheibe zurück und das Spiel geht weiter. Längere Diskussionen gibt es durch diese Regelung nicht, sodass ein Schiedsrichter schlichtweg nicht benötigt wird.

In den USA, wo Ultimate deutlich professioneller als hier gespielt wird, sind sogenannte Observer, die das Spiel kommentieren und auch eine Schiedsrichterfunktion übernehmen, fest etabliert. Seit einer Weile wird auch in Deutschland der Einsatz solcher Spielbeobachter diskutiert, von der Mehrheit der Spieler allerdings mit Verweis auf den gerade durch die Selbstverantwortung einzigartigen „Spirit of the Game“ abgelehnt.

Alle über diese Grundprinzipien hinausgehenden Fragen, die sich dann beim Spielen stellen – Was hat es zu bedeuten, dass die ‚Tribüne auf‘ ist? Warum zählt mein Gegenspieler, wenn ich die Scheibe habe? Und was ist das für ein Aus, dass ein Spieler außerhalb des Spielfelds ganz legal die Scheibe fangen kann? –, lassen sich auch dabei am besten beantworten, Verwirrung zu Beginn ist vorprogrammiert. „Man braucht am Anfang Zeit um reinzukommen“, gibt Trainer Mathis Graw zu, doch die Quote derer, die Ultimate im Hochschulsport ausprobieren und dabeibleiben, kann sich sehen lassen. Wer bis zum ersten Turnier nicht die Lust verliert, kommt von der 175g schweren Plastikscheibe nur schwer wieder los: Dadurch, dass Ultimate in Deutschland noch immer kein Massensport ist und sowohl der Liga- als auch der Spaß-Spielbetrieb in Form von Wochenend-Turnieren organisiert sind, lernt man sehr schnell andere Spieler besser kennen. „Ich habe dadurch Freunde in ganz Deutschland“, sagt Alexandra Andres und erzählt begeistert weiter von den zum Turnierwochenende dazugehörenden Partys, „Teambabys“, die immer mit von der Partie sind und dem einen Turnier, bei dem Sonntagmorgen der Aufschnitt knapp wurde. Ultimate ist kein Sport für einen Abend in der Woche, Ultimate lebt man.

Seit diesem Monat ist die von in die USA gereisten Studenten mit nach Lübeck gebrachte Sportart auch nicht mehr nur im Hochschulsport vertreten, sondern bildet eine eigene Sparte im LBV Phönix: Die Integration in einen Verein ist nötig, um nicht nur an Spaßturnieren, sondern auch über den Deutschen Frisbeesport-Verband an offiziellen Turnieren teilnehmen zu können. Schon Anfang Mai geht es in Köln mit der Qualifikation für die Deutschen Mixed-Meisterschaften los, spätestens für das nächste Jahr peilt das Team auch die Teilnahme an der Endrunde an. Die Chancen stehen auf jeden Fall nicht schlecht, immerhin wird in Lübeck schon seit weit über zehn Jahren Ultimate gespielt und mit Malte Schierenberg trainiert sogar ein Teilnehmer der diesjährigen Strand-EM in Lübeck. An den bisherigen Trainingsmodalitäten – Basic-, Fortgeschrittenen- und Spieltraining ohne eine weitere Einteilung – soll sich zunächst durch die Eingliederung in den Verein nichts ändern.

Wer also Lust auf Ultimate bekommen hat, kann sich im Internet informieren (www.baltimate.de) oder gleich über den Hochschulsport reinschnuppern: Trainiert wird immer mittwochs von 19:00 bis 21:00 Uhr, die Teilnahme an Spaß-Turnieren ist ebenfalls möglich!

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„kleiner Bruder des Krieges“ wird jetzt auch in Lübeck gespielt https://www.studentenpack.de/index.php/2013/01/kleiner-bruder-des-krieges-wird-jetzt-auch-in-lubeck-gespielt/ https://www.studentenpack.de/index.php/2013/01/kleiner-bruder-des-krieges-wird-jetzt-auch-in-lubeck-gespielt/#respond Tue, 15 Jan 2013 23:00:19 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=93482
Lübeck Waves

Die Lübeck Waves nach ihrem ersten Ligaspiel in Kiel.

Lacrosse? Hat das was mit Kreuzen zu tun? Kann man das vielleicht essen? Oder ist das vielleicht eine dieser neuen komischen Musikrichtungen?

Nein, nein und nein.

Lacrosse ist eine Sportart, die von den amerikanischen Ureinwohnern als „kleiner Bruder des Krieges“ gespielt und ist noch heute neben Eishockey kanadischer Nationalsport. Die Ureinwohner spielten mit Holzschlägern und fast ohne feste Spielfeldbegrenzungen. Sie entschieden durch ihre Spiele Stammesfehden und andere Uneinigkeiten, häufig endeten diese Spiele tödlich. Als Tor diente damals ein Baum oder ein Stein. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts spielten Männer und Frauen noch nach denselben Regeln und ohne schützende Ausrüstung.

Bis heute haben sich die Regeln grundlegend geändert. Während die Männer zwar in ihren Bewegungen wenig eingeschränkt sind und Schutzausrüstung, wie Helme, Rippen-, Schulter und Ellenbogenschutz und Handschuhe tragen, spielen die Frauen lediglich mit Mundschutz und optional Schutzbrillen oder Handschuhen, allerdings erlauben die Regeln nur geringen Körperkontakt.

Lacrosse in Deutschland

In Deutschland gibt es schon sehr lange einige Lacrosse Clubs und es kommen stetig neue hinzu. In Lübeck wurden Anfang letzten Jahres die Männermannschaft „Bulwark“ und die Frauenmannschaft „Waves“ gegründet. Andrea und Martin Gruner sind beide seit mehreren Jahren begeisterte Lacrossespieler und riefen das Projekt in Lübeck ins Leben. Mit viel Herzblut und Engagement haben sie es geschafft, dass die den meisten völlig unbekannte Sportart jetzt viele Lübeckerinnen und Lübecker begeistert.

Nach einigen Wochen intensivem Training konnte die Teamleitung um Andrea Gruner ein erstes Freundschaftsspiel in Kiel organisieren. Für viele der Spielerinnen war es das erste Lacrossespiel überhaupt und für die meisten auch das erste Mal, dass sie eines sahen. Dementsprechend wurde viel erklärt, gezeigt und vorgeführt. Kurz vor Ende der Spielzeit, gelang es den jungen Laxern aus Lübeck dann doch noch, ein Tor zu schießen.

Im August bestritten die Lübecker Mannschaften ihr erstes Turnier. Der Lacrosse Club Kiel richtet in jedem Jahr das „Kieler Lacrosse Meeting“ aus, wo sich Laxer aus ganz Deutschland und sogar den Niederlanden treffen. So kam es dann auch dazu, dass die „Waves“ ihr erstes Spiel gegen ein niederländisches Team begingen. Am Abend zuvor hatten die Spielerinnen von der Torhüterin der Niederländerinnen erfahren, dass ein Großteil der Spielerinnen auch im niederländischen Lacrosse Nationalteam spielen. Die Waves ließen sich nicht entmutigen und kassierten somit ihre erste Niederlage. „Die Waves spielen schon richtig gut!“ freut sich Coach und Spielerin Andrea Gruner. „Wir freuen uns schon so richtig auf unsere Ligaspiele“.

Ende Oktober war es dann endlich soweit: Die Waves fuhren nach Kiel zu ihrem ersten Spiel in der 2. Bundesliga Nord. Am Ende verloren die Lübeckerinnen zwar mit 14:3 Toren, aber das störte niemanden. Die folgenden Liga Spiele gegen Hannover, Bremen und Hamburg, gingen ebenfalls zu Ungunsten der Waves aus, doch der Teamgeist der jungen Mannschaft blieb beständig. So wird sich eben über die kleinen Dinge gefreut. „Wir finden das schon super, wenn wir im Spiel den Ball mit unserem Schläger richtig fangen oder vom Boden auflesen können. Dann freuen wir uns schon; wenn mal jemand ein Tor schießt, können wir das meistens gar nicht glauben!“ erzählt Andrea Gruner weiter.

Die Lübecker Lacrosse Abteilung kooperiert auch mit dem Hochschulsport. Wenn man die Grundgebühr gezahlt hat, kann man in die Welt des Lacrosse hereinschnuppern und schauen, ob es einem gefällt. Die Laxer jedenfalls freuen sich über jeden Neuzugang.

„Man kommt viel herum in Deutschland“, erzählt Gruner weiter, „dadurch dass es nur so wenige Lacrosse Mannschaften gibt, muss man zu den Spielen auch weiter fahren. Man lernt aber auch viele Leute kennen und findet schnell Freunde, einfach weil man auf vielen Veranstaltungen die gleichen Leute trifft.“

Im März beginnt die Rückrunde der Liga und die Waves trainieren bereits jetzt ihre Angriffstaktiken und Verteidigungsstrategien. Drei von vier Spielen finden in Lübeck statt. Die perfekte Chance, vorbeizukommen und sich selbst ein Bild von Lacrosse zu machen. Die Spieltage und Trainingszeiten werden über die Internetseite vom TUS-Lübeck 93 e.V. (www.tus-luebeck.de) bekannt gegeben.

Also, kommt vorbei, geht zum Training, spielt Lacrosse!!

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Ich bin nicht „Hulk“ https://www.studentenpack.de/index.php/2012/11/ich-bin-nicht-hulk/ https://www.studentenpack.de/index.php/2012/11/ich-bin-nicht-hulk/#respond Mon, 12 Nov 2012 09:00:56 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=73892
Seals Waves

Die Seals Waves suchen Verstärkung.

American Football für Frauen in Lübeck

Da war er wieder – dieser Blick. Eine Augenbraue höher als die andere, leicht irritiert und fragend. Und sofort spielt sich in meinem Kopf das Standardritual ab. Wimperntusche vergessen? Passen die Stiefel auch wirklich zur Handtasche? Mein Blick fällt auf meinen Nebenplatz im Bus und da liegen sie – meine schönsten Accessoires. Mein Pad, mein Helm und die große Trainingstasche. Erleichtert und mit erstarktem Selbstbewusstsein werfe ich der Ungläubigen ein strahlendes Lächeln zu und unterdrücke den Wunsch ihr lauthals ein tiefes „Set hut“ zu zurufen.

Ich bin halt eine echte „Wave“ und damit alles andere als ein typisches Weibchen.

Rückblende! Travemünder Woche 2010 – Teamparty der „Lübeck Seals Herren“. Vom Zuschauen müde, beschlossen zwei Spielerfrauen, dass es Zeit wäre sich doch auch mal selbst auf das Feld zu wagen und sich im American Football zu versuchen. Und fanden tatsächlich bei den Herren sofort die Unterstützung, die jede verrückte Idee braucht. So stand man bereits eine Woche später zusammen im Park und musste mit Erschrecken feststellen, dass die durch jahrelanges Shoppen erlangte Kondition nun nicht ganz so ausreicht. Doch es wurde gekämpft, geschwitzt, gelacht und weiter an einem Traum gearbeitet. Schnell wuchs das Team und schon bald war klar, dass das Experiment funktionierte. Und so wurden die Damen fest als Frauenteam der „Lübeck Seals“ integriert. Ein Name war schnell gefunden – „Waves“, benannt nach den weiblichen Angestellten der „Navy Seals“. Training, gute Pressearbeit, einen tollen Verein im Rücken, fantastische Sponsoren, da fehlte nur noch eins… Spielerfahrung.

Und so ging es 2011 gemeinsam mit den Kiel Baltic Hurricanes Ladies zum ersten Mal auf das Feld. Erfolgreich und mit heilen Knochen wurde die 2. Bundesliga gerockt. Doch 2012, erneut in Kooperation mit Kiel, konnten all die hart erarbeiteten Erfolge noch getoppt werden. Nach einer Saison voller Höhen und Tiefen gelang tatsächlich der dritte Platz in der 1. Bundesliga Nord, nur knapp hinter den Profiteams Berlin Kobras und Düsseldorf Blades.

Und für 2013 stehen die Sterne auf Weiterentwicklung. Auch wenn momentan noch Gespräche mit möglichen Kooperationspartnern in vollem Gange sind, so steht doch fest, dass die Nordlichter erneut in der 1. Bundesliga Nord starten werden. Das bedeutet erneut Adrenalin, erneut jede Menge Spaß und vor allem auch erneut ein tolles Spiel auf dem eigenen Homefield der „Lübeck Seals“ in der Heimatstadt.

Hingeschleift und sofort geblieben

Achja, so ein bisschen Sport tut neben dem Studium schon gut! Und in Lübeck wird man fast schon mit den verschiedensten Möglichkeiten überschüttet, zumindest wenn man aus einem kleinen Dorf stammt. Was ist also das Richtige für mich?

Da brauchte ich schon eine Sportart, in der ich mit Masse punkten kann. Und durch eine Kommilitonin musste ich zu einem ausgefallenen Training… und zwar zum American Football. Etwas seltsam war es schon, da ich diesen Sport höchstens aus amerikanischen Filmen kannte und somit keinen großen Einblick hatte. Außerdem war das doch ein Männersport… oder? Ich tat Ihr dennoch den Gefallen und siehe da: eine Sportart ganz nach meinem Geschmack und auch für Frauen wunderbar geeignet!

Auch wenn man immer nur etwas von einem Quarterback hört und derjenige gefeiert wird, der irgendwelche Touchdowns macht: es ist eine der stärksten Teamsportarten, wenn ich das in aller Bescheidenheit behaupten darf. Denn wenn eine auf ihrer Position nicht alles gibt, dann kann es auch keine Punkte für das gesamte Team geben und egoistische Alleingänge werden vom Gegner sofort bestraft. Wer das nicht glaubt, der muss sich schon selbst überzeugen.

Aber nicht nur der dadurch hervorgerufene Zusammenhalt des Teams und somit die Freundschaften untereinander zogen mich an. Es war auch das gute Gefühl, nach dem Training richtig ausgepowert nach Hause zu kommen und zu wissen, an diesem Tag wieder die eigenen Grenzen nach oben verschoben zu haben. Man muss aber auch erwähnen, dass das Ganze auch geistig eine kleine Herausforderung darstellt, denn wer Spielen möchte, der muss Spielzüge auswendig können und dabei trotzdem noch flexibel auf den Gegner reagieren können. Wie gut, dass keiner für alle Positionen gewappnet sein muss, dafür eine oder zwei davon perfektionieren kann. Das wäre ansonsten ein ziemlicher Lernaufwand und würde wahrscheinlich sogar die Klausurenphase am Ende des Semesters übertreffen.

Neue Saison

Das Alles klingt für dich nach einer guten Freizeitbeschäftigung? Wunderbar! Denn nach der Saison ist vor der Saison. Und so beginnt der Kreislauf des American Footballs erneut mit Tacklen, Sprinten, Werfen und Fangen, mit Freunden und viel Spaß. Aber wie es nun mal ist in dem typischen Frauenleben – etwas fehlt immer.

DU bist diejenige, die fehlt. Also, wenn du mutig genug bist und deine Lachmuskeln stark genug sind, dann komm doch einfach mal vorbei. Wir trainieren immer dienstags und donnerstags ab 17:30 Uhr auf dem Homefield der „Lübeck Seals“, in der Vorwerker Straße 84.

Wie, du fragst dich ob du das überhaupt schaffst? Klar, hier ist jede so wie sie nun mal ist. Dick, dünn, groß, klein, schnell oder eher standhaft, sportlich oder noch nicht so fit, genauso verschieden wie „Wellen“ es nun mal sind. Also, pack dein Sportzeug und ausreichend Wasser in die Tasche und komm einfach vorbei.

Und bis dahin… bis dahin male ich mir im Bus einfach weiter aus, was passieren würde, wenn ich mein Pad anziehe, mich vor den irritierten Mitmenschen aufbaue und mal frage, ob mein neuer Nagellack zu meinen Augen passt. Nur um mich danach schelmisch grinsend umzudrehen und bewiesen zu haben, dass nicht jede Footballspielerin automatisch zu „Hulk“ mutiert.

Wir freuen uns auch auf Dich!

Weitere Infos findest du auch unter www.seals-football.de, bei Facebook (Seals Waves – Frauenfootball aus Lübeck) oder du rufst einfach an 0176 / 7180 5523.

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Hervorragender Sport und fröhliches Knoten https://www.studentenpack.de/index.php/2011/12/hervorragender-sport-und-frohliches-knoten/ https://www.studentenpack.de/index.php/2011/12/hervorragender-sport-und-frohliches-knoten/#respond Sat, 10 Dec 2011 10:00:01 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=2146 Nachdem die Reitgruppe der Hochschulen zu Lübeck in den vergangenen zwei Jahren bereits rege an Hochschulvergleichsturnieren in der gesamten Bundesrepublik teilgenommen hatte, wagten wir nun den Schritt, unser erstes Turnier auszurichten.

De Reitgruppe

[media-credit id=68 align="aligncenter" width="645"] Die Reitgruppe

Auch ohne Unterstützung durch den Hochschulsport gelang es, eine tolle Veranstaltung, auf der Anlage von Rainer Schulz in Havekost, auf die Beine zu stellen. Teams von neun Universitäten aus ganz Deutschland reisten an, um sich in den Disziplinen Dressur und Springen zu messen.

Hochschulvergleichsturniere laufen etwas anders ab als gewöhnliche Turniere: Pferdebesitzer und Studenten aus der Region stellen ihre Vierbeiner zur Verfügung, sodass kein Reiter ein eigenes Pferd mitbringen muss. Dann reiten jeweils 3 Reiter auf dem gleichen Pferd, wobei derjenige, dem es am besten gelingt, die nächste Runde erreicht. Im K.O.-System stehen sich schließlich zwei Reiter gegenüber, die sich auf M-Niveau messen. Neben dem Sport wird auch das Beisammensein sowie das gemeinsame Feiern großgeschrieben.

Die Partys am Freitag und Samstag waren gut besucht und tagsüber wurde hervorragender Sport gezeigt. Am Ende hatte die Mannschaft der Hochschulen Hannover die Nase vorn und siegte vor der Uni Lüneburg und Bielefeld. Die Kieler erreichten einen 6. Platz. In der Dressur siegte Laura Schwabbauer aus Bielefeld, im Springen sowie in der kombinierten Wertung Alexander Schwieder aus Hannover.

Ein feuchtfröhlicher Knoten-Tanzkurs am Samstagnachmittag rundete das Programm ab. Besonderer Dank gilt den Ehrenpreissponsoren und Pferdebesitzern der Region, die vertrauensvoll ihre Pferde zur Verfügung stellten. Auch unterstützte die Kampagne Land.Arzt.Leben der KVSH die Veranstaltung, sodass eine Wiederholung in Planung ist.

Falls ihr auch Interesse habt, mal bei so einem Turnier dabei zu sein, oder einfach abends Lust auf ein Bierchen habt, die Studentenreitgruppe trifft sich jeden zweiten Mittwoch ab 20.30 Uhr im Alten Zolln. Nächste Termine: 11.01.2012, 25.01.2012 und so weiter.

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Fahrrad ahoi! https://www.studentenpack.de/index.php/2011/05/fahrrad-ahoi/ https://www.studentenpack.de/index.php/2011/05/fahrrad-ahoi/#comments Tue, 10 May 2011 06:00:56 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=105552
Inga Stolz | StudentenPACK.

Rund um Lübeck lässt es sich ausgezeichnet Fahrrad fahren.

Der Frühling ist da und somit beginnt für die meisten Studenten wieder das Leben auf dem Fahrrad. Leider meistens aber nur auf den Kilometern zur Uni und wieder zurück. Und dabei gibt es rund um Lübeck mit dem Fahrrad für stressgeplagte Studenten so viel zu entdecken. Zum Beispiel: Wer von Euch weiß, dass es ganz in der Nähe der Uni einen Badeteich gibt, den man gemütlich in einer Freistunde erreichen kann und der sich so prima für eine schnelle Abkühlung für zwischendurch eignet? Um Euch ein paar Tipps mit auf den Weg zu geben, dass Ihr wirklich da studiert, wo andere Urlaub machen, und das auch noch alles mit dem Fahrrad erreichbar, habe ich mal meine Lieblingsplätze zusammen gesucht. Es sind eher die gemütlichen oder naturnahen Wege, also lieber nicht mit Eurem Rennrad. Wenn Ihr meint, dass Eure Lieblingsroute fehlt, schreibt uns unter studentenpack@asta.uni-luebeck.de, dann können wir die geballte Sammlung den Neuankömmlingen zum nächsten Wintersemester im Erstihelfer mit auf den Weg geben.

Auf dem Drägerweg zum Ratzeburger See

Der Weg führt durch den Stadtwald, ja den gibt es wirklich, und dann entlang der Wakenitz bis zum Ratzeburgersee. Lasst Euch nicht durch Wegkreuzungen, durch die Unterführung der Autobahn oder von frei laufenden Emus verwirren. Am besten, Ihr haltet nach den Schildern mit der Aufschrift Drägerweg Ausschau. Um die Emus müsst Ihr Euch auch bald keine Sorgen mehr machen, denn die sollen alle gezielt erschossen werden. Für diejenigen, die nicht genug vom Fahrradfahren und dem See bekommen, lohnt sich noch die Strecke um den See herum, (natürlich) mit Eisessen in Ratzeburg. Die Strecke ist etwas hügeliger und es kann sein, dass Ihr vielleicht mal absteigen müsst.

Die Route

Ratzeburger Allee – Müggenbuschweg (hinter der Bundespolizeiakademie) – Zum Absalonhorst (einfach ab durch den Wald und die asphaltierte Straße, Absalonhorstweg, kreuzen) – Drägerweg – Vierthweg – Am Vierth – Drägerweg (hinter den Schweinen rechts) – unter der Autobahn her – Drägerweg (hier liegt nach der Unterführung ein Stein für einen kleinen Pfad, nicht auf dem asphaltierten Weg bleiben, außer Ihr liebt die Langeweile) – Rothenhusen – Ratzeburger See

Die schönsten Wege zum Herrentunnel

Der Treidelpfad

Wie wurden früher eigentlich die großen Segelboote der Ostsee in den Hafen von Lübeck gebracht? Der Treidelpfad enstand durch die Hufen der Pferde, die die schweren Handelsschiffe entlang der Trave nach Lübeck ziehen durften. Genau auf diesem Weg kann man herrlich an der Trave entlang zum Herrentunnel gelangen. Auch sind die Wege gespickt mit Sanddornbüschen und eignen sich daher auch prima zum Sammeln und Jagen. Los geht es an der Straße An der Hülshorst. Bevor dieser Weg in den Am Schellbruch übergeht, kann man links einen kleinen Waldweg finden. Wenn man diesem folgt und nicht in den Schwarzer Weg einbiegt, landet man direkt auf dem Treidelweg nach Gothmund. Dieser Weg ist zwar sehr eng, aber wunderschön am Wasser gelegen, und lohnt sich auch für Spaziergänge. In der Mitte des Weges muss man eine kleine Brücke überqueren, denn hier befindet sich ein Auslaufbecken für die Trave. Dieses Gebiet ist überlaufen mit Vögeln jeglicher Art und sehr ruhig. Spaß macht es auch, die dicken Boote, welche den Lübeck-St. Petersburg-Kanal nutzen, um nach Lübeck zu kommen, durch das enge Fahrwasser walzen zu sehen.

Grundschule lässt grüßen, der Waldlehrpfad

Wenn man den Treidelpfad schon zu genüge gefahren ist, lässt sich die Waldseite der Travemünder Allee sehr empfehlen. Nur wenn es stark geregnet hat, wird die ganze Sache etwas matschiger. Einige von Euch werden die Wege als Joggingrouten kennen. Das witzige ist, dass es sehr viele Wege gibt, jeder dieser Wege einen Namen und jede Kreuzung einen Wegweiser hat. Aber egal, wie man sich entscheidet, man kommt doch immer an. Am Besten kommt man in den Wald über den Weg Am Waldsaum an der Travemünder Allee, genau dort wo Lübeck seine Kirmes feiert. Einer dieser Wege verbirgt auch einen Waldlehrpfad, andere wiederum verbergen parallelverlaufende Reiterwege. Am Ende kreuzt man den Wesloer Weg und schließlich die Mecklenburger Straße, um dann auf dem Weg Am Stau zum Herrentunnel zu gelangen.

Auf der anderen Seite des Tunnels

Hat man es auf die andere Seite des Tunnels geschafft (Die Busfahrt ist umsonst und der Bus fährt zu jeder Zeit. Nachts muss man ihn per Rufsäule anklingeln. Die Begegnung mit dem Busfahrer erfolgt auf eigene Gefahr.), gibt es einen längeren und einen schnellen Weg bis zum Ziel Travemünde. Bei dem schnellen Weg einfach den Fahrradschildern folgen, hier fährt man die Travemünder Landstraße entlang. Auf der Strecke gibt es den mysteriösen Panoramaweg, welcher sich im Winter zum Schlittenfahren eignet. Direkt hinter der Kreuzung Ivendorfer Landstraße und Ovendorfer Straße den Buckel hoch. Kann man auf jeden Fall mal gemacht haben. Der etwas längere Weg nach Travemünde wandelt auf den Fährten von unseren Vorfahren. Dazu muss man direkt nach dem Herrentunnelbus unter der Unterführung auf den Weg Am Langen Berg (der Name tut nur so) abbiegen, den Forstweg passieren und der K20 folgen, doch nicht nach Kreuzkamp abbiegen, sondern einfach weiter geradeaus durch den Wald. Aber Achtung: Wagt man sich in den Wald hinein, findet man zahlreiche Spuren tausend Jahre alter Geschichte, sei es das Pöppendorfer Großsteingrab oder der Ringwall (den muss man gesehen haben). Zwischen drin gibt es immer mal wieder Schilder, wie vor tausenden von Jahren Ackerbau betrieben wurde, und man findet viele gemütliche Stellen zum Picknicken auf geschichtsträchtigem Boden. Landet man schließlich in Pöppendorf, fährt man weiter nach Ovendorf, Ovendorferhof und von da aus nach Travemünde. Dadurch erlebt man gleichzeitig noch Lübecksdorf und Bauernleben.

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Fallschirmspringen https://www.studentenpack.de/index.php/1998/10/fallschirmspringen/ https://www.studentenpack.de/index.php/1998/10/fallschirmspringen/#respond Thu, 01 Oct 1998 10:00:51 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=234195 Das hatte ich nun davon!

Provoziere niemals einen guten Kumpel, von dem Du weißt, daß er ungewöhnliche Aktionen liebt.

Allerdings: Jahrelang in Lübeck gewohnt und die Chance eines Fallschirmsprunges nicht genutzt zu haben, möchte ich später meinen Kindern auch nicht erzählen müssen.

 

Also tauchten wir Anfang Oktober diesen Jahres beim Fallschirmspringclub Lübeck auf und nahmen an einem Schnupperkurs teil.

Dies bedeutet:
350.-DM pro Person für zwei Tage Kurs plus einen Automatensprung, für den Ablauf vorgesehen ist ein Wochenende.
(Automatensprung = Alleinsprung mit Fallschirm, der sich von alleine öffnet, weil die Zugleine am Flugzeug befestigt ist)

 

Auch die anderen Teilnehmer waren zwischen 20 und 40 Jahren alt, Geschlecht, Beruf und Familienstand bunt gemischt. Am ersten Unterrichtstag wurde uns wichtige Theorie beigebracht. Wir lernten, aus was für Teilen ein Fallschirm zusammengesetzt ist, wofür welches Teil gebraucht wird, wie man lenkt und bremst, welchen Einfluß der Wind hat, was für Fehler am Schirm bzw. beim Springer auftreten können, und (was besonders wichtig ist) wie der Flughafen aus 2km Höhe aussieht.

Der zweite Tag begann mit Abrollübungen. Der gefährlichste Part am Fallschirmspringen ist tatsächlich die Landung. Es ist nämlich keineswegs cool, eine Standlandung mit elegant gespreizten Beinen zu vollführen, sondern sehr schmerzhaft. Gerade ein Anfänger (weil ungeübt) findet schwerlich den richtigen Zeitpunkt zum Abbremsen, was in eine sanfte Landung resultieren würde, so daß die Bodenberührung meistens härter als nötig ausfällt. Es ist also ratsam, sich abzurollen, um ohne einen Bänderriß, Knöchelbruch oder Schlimmerem davonzukommen.

Als wir schließlich von einem meterhohen Tisch auf Schotterboden rollend landen konnten, ohne uns wehzutun, war dieser Übungsteil beendet.

Nächster Punkt auf der Unterrichtsordnung war das “Hängen im Gurtzeug”. Dazu ist an einer Art Galgen ein Fallschirmgurt angebracht, in den man gehängt wird. Hier übten wir wieder und wieder das richtige Verhalten nach dem Sprung, wie man den nicht vollständig geöffneten Schirm flugtauglich macht, auf welche Weise Leinen zu entwirren sind, und (anhand von Fotos) zu erkennen, in welchen Situationen man den Schirm dann doch lieber abwerfen und den Reserveschirm benutzen sollte.

Am Abend schrieben wir einen Test über das Gelernte (so daß unsere Trainer bei schlechtem Ausgang wenigstens den Beweis in Händen hielten, daß wir ja “theoretisch” alles gewußt hatten).

Der Morgen des dritten Tages brach an. Wir waren zugegebenernaßen etwas nervös, als wir uns auf den Weg zum Club machten.

Dann hieß es warten. Das Draußen glich einer Waschküche, und der Pilot darf leider niemanden auf den bloßen Verdacht hin, daß sich wahrscheinlich direkt unter dem Flugzeug unter der Wolkendecke der Flughafen befindet, rausspringen lassen.

Nachdem ich fast mein ganzes Münzgeld beim Kartenspielen verloren hatte und der Abend dämmerte, gaben wir auf. Wie deprimierend. Die ganze Aufregung umsonst ( und Chemie noch genauso ungelernt wie gestern auf dem Schreibtisch).

Die nächsten Wochenenden verliefen ähnlich. Wir lernten, daß es mindestens 1001 unerwartete Gründe gibt, weshalb ein Flugzeug mit 10 Automatenspringern als Fracht unmöglich losfliegen kann.

Endlich hatten wir Glück. Zu begeistert, um Angst zu haben, da wir tatsächlich in Anzügen, mit Fallschirmrucksäcken und Funkgeräten ausgerüstet, das Flugzeug bestiegen, nahm ich meinen Platz am Fenster ein. Ich liebe fliegen. Winzigklein wurden Häuser, Bäume und Felder.

Allerdings setzte die Angst schlagartig und heftig ein, als die Schiebetür geöffnet wurde, der Gegenwind ungebremst ins Innere des Flugzeugs donnerte und mich nur noch ein halber Meter von dem gähnenden Nichts trennte. Spätestens als ich meine Beine aus der Luke schwang, ging mir auf, daß ich verrückt sein mußte. Warum, um Himmels Willen, sollte ein normaler Mensch sich aus 1500 m Höhe in die Tiefe stürzen, um an einer Stoffplane zu hängen?

Zu spät! Auf die Aufforderung meines Springtrainers “Ready?Go!” warf ich mich in vorschriftsmäßiger Haltung hinaus und fiel und fiel in rasender Geschwindigkeit, alles war Nebel, oben von unten konnte ich sowieso nicht mehr unterscheiden, aber ich war frei…

 

Dieses Gewirbel von Körper und Emotionen stoppte schlagartig, als sich nach 4 Sekunden der Fallschirm öffnete und ich 1,2 km über dem Erdboden schwebte. Unbeschreiblich.

Ich mußte gleich meine neuerworbenen Kenntnisse anwenden und die Fangleinen entwirren, um den Schirm lenk- und steuerbar zu machen.

Einmalige Aussicht.

Weit entfernt andere Schirme.

Alles unwirklich.

Totale Ruhe.

 

Nachdem ich mit einiger Mühe ( und Schweißausbrüchen) endlich den Flughafen tief unter mir geortet hatte, war alles ganz leicht.

Ich hatte alles unter Kontrolle. Der Schirm flog Kurven und Drehungen, wenn ich es wollte. Also hing ich gemütlich im Gurtzeug und genoß die Freiheit und Aussicht, während der Boden allmählich näher kam.

Über Funk wurde ich so über das Gelände gelotst, daß ich nahe der Bodenstation landete und dabei (zufällig, zugegeben) direkt den Zielkreis traf. Und abrollte.

 

Die Endorphine wurden nicht sofort ausgeschüttet, sondern erst nach und nach in den nächsten Tagen, während ich dieses Erlebnis verarbeitete. (Und ständig für Außenstehende unerklärlich selbstzufrieden vor mich hin grinste.)

Wodurch ich inzwischen zu folgendem Schluß gekommen bin: Es war eine wahnsinnig spannende schöne Erfahrung, und es soll nicht mein letzter Sprung gewesen sein!

 

 

Archivierter MUFtI-Artikel

Dieser Artikel erschien in der Onlinezeitung der Fachschaft Informatik. Er wird hier im Rahmen unserer Archivierungsbemühungen kopiert. Das Original ist in der Way-Back-Machine des Internet Archives zu finden.

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Kampfsportarten Teil 1 https://www.studentenpack.de/index.php/1998/07/kampfsportarten-teil-1/ https://www.studentenpack.de/index.php/1998/07/kampfsportarten-teil-1/#respond Wed, 01 Jul 1998 10:00:05 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=212338 Aikido

Weg der Harmonie

Zur Geschichte

Aikido entstand aus alten Schwert- und Kampftechniken der Samurai und ist heute noch mit deren Geist und Tradition stark verbunden.Aikido ist eine der konsequentestenheutigen Verwirklichungen der japanischen Budo-Idee.Gegründet wurde Aikido von Meister Ues hiba, der Ju Jutsu- und Iki Jutsu Techniken zu einem Weg zur charakterlichen Vervollkommnung und Selbstfindung zusammen führte.

Prinzipien und Techniken im Aikido

Der Aikidoka versucht einen Angreifer möglichst gewaltfrei abzuwehren. Die Techniken des Aikido ermöglichen ihm eine genaue Dosierung der Mittel, um einem Angriff zu begegnen. Das Ziel des Aikido ist nicht, einen Angreifer zu vernichten,sondern ihn von der Nutzlosigkeit seiner Handlung zu überzeugen.Um dies zu erreichen, wird einem Angriff keine Kraft entgegengesetzt, sondern man weicht ihm durch eine Körperdrehung aus. Dann führt man den Gegener in eine fließende Kreis- oder Spiralbewegung, um dann mit einem Wurf oder Hebel seine Kraft gegen ihn selbst zu richten.

Das Training

Es gibt keinerlei Wettkampf beim Aikido. Der Lehrer führt eine Bewegung vor, die die Schüler versuchen in eier Partnerübung nachzumachen. Dabei wechseln die Rollen des Angreifers und Verteidigers ständig. Aikido stellt hohe Anforderungen an Fleiß, Ausdauer und Lernbereitschaft des Schülers. Unbedingte Voraussetzung ist der Wille, Gewaltlosigkeit zu seinem Lebensprinzip zu machen.


Judo

Ein Weg zur Gewandtheit

Zur Geschichte

Als Sportart gibt es Judo in Deutschland erst seit knapp 40 Jahren. Die Wurzeln dieses japanischen Kampfsystems liegen im japanischen Ju Jutsu und wurden von Professor Jigoro Kano weiterentwickelt. Mit 23 Jahren gründete Kano eine eigene Ju Jutsu Schule und nannte die Disziplin, die er unterrichtete, Judo. Er maß dem Judo einen starken erzieherischen Aspekt bei und setzte seine Schwerpunkte auf das körperliche Training, die Selbstverteidigung und die Selbstbeherrschung.
Schlag-, Stoß- und Trittechniken wurden aus dem modernen Judo entfernt, um Wettkämpfe ohne Verletzungsgefahr für die Sportler zu garantieren.

Das Training

Die körperliche Voraussetzungen, die man zum Judo mitbringen muß sind g ering. Kondition, Kraft, Gewandheit und Durchhaltevermögen werden während des Trainings erworben. Das Training hat spielerischen Charakter, so daß die Einsatzfreude immer groß bleibt.
Über das körperliche Training hinaus werden Charaktereigenschaften wie Mut, Selbstdisziplin, Kontaktfreudigkeit, Selbstsicherheit und Friedfertigkeit verstärkt und entwickelt. Während des Trainings wird auf Höflichkeit und Disziplin dem Partner gegenüber geachtet.
Judo kann in jedem alter gelernt und praktiziert werden.


Ju Jutsu

Durch Nachgeben siegen

Zur Geschichte

Ju Jutsu wurde um die Jahrhundertwende unter dem Namen Jiu Jitsu in Europa eingeführt. Die Techniken aus dem japanischen Ju Jutsu vermengen sich mit europäischen Box- und Ringertechniken, so daß von dem ursprünglichen System nur wenig übrig blieb. Das Jiu Jitsu wurde später , angeregt durch den Kodokan, reformiert und in den früheren Name n u mbenant. Im Ju Jutsu finden sich Techniken aus vielen anderen Budo-Disziplinen wieder. Das heutige Ju Jutsu ist eine Synthese aus Aikido, Judo und Karate.

Das Training

Der Schüler lernt im Ju Jutsu “harte” und “weiche” Techniken kennen. Zu den harten Techniken zählen viele Elemente aus dem Karate wie Stöße, Tritte und Schläge, sowie Würfe aus Judo und Aikido. Weiche Mittel sind Block-, Hebel- und Würgetechniken.
Da bei den Techniken nicht Kraft gegen Kraft gesetzt wird, ist der Selbstverteidigungswert auch für Schwächere sehr hoch. Der Übende bekommt Prinzipieen des Aikido, Judo und Karate vermittelt.
Aikido – Gegner in Drehbewegungen hineinbringen, um ihn mittels Zentrifugslkraft aus dem Gleichgewicht zu bringen und dann zu werfen.
Judo – Siegen durch Nachgeben: stoße, wenn du gezogen wirst, ziehe, wenn du gestoßen wirst.
Karate – Stöße, Tritte und Schläge mit höchstmöglicher Besc hleunigung auf eine möglichst kleine Stelle des Gegners richten, um eine große Schockwirkung zu erziehlen.
Bei allen drei Kampfkünsten versucht man, die Kraft des Angreifers ins Leere laufen zu lassen.
Ziel des Ju Jutsu ist, durch dauerndes Üben Reflexe zu erwerben, um auf Angriffe blitzschnell reagieren zu können.


Karate

Weg der leeren Hand

Karate gehört zu den bekanntesten japanischen Kampfkünsten und wird deswegen oft mißverstanden. Bruchtests und Wettkampf in der Öffentlichkeit führen zu einem Bild, das mit den Hintergründen des Karate nicht viel gemeinsam hat.
Bei Karate werden Arme, Beine und der ganze Körper trainiert, so daß sie eine einer Waffe vergleichbaren Schlagkraft bekommen. Die Gliedmaßen werden zu natürlichen Waffen ausgebildet. Schläge, Stöße, Stiche und Tritte können, gegen empfindliche Stellen geführt, tödlich sein.
Der Wettkampf dient dem V ergleich zwischen Karateka. Jetzt ist es lebenswichtig, daß alle Techniken dicht vor dem Körper des Partners abgestoppt werden. Hier zeigt sich dem aufmerksamen Zuschauer, daß Karate keine Prügeltechnik ist, sondern daß Körperbeherrschung, Selbstdisziplin und Ausgeglichenheit zur guten Technik gehört. Unbeherrschtheit und Aggression sind der sichere Weg, jeden Wettkampf zu verlieren.
Gichin Funakoshi, einer der größten Meister des Karate-do, lehrte, daß es zu den Zielen dieser Kunst gehört, eine Haltung der Demut zu erreichen. Zu den wichtigsten Eigenschaften, die man beim Karate erwirbt, gehört eine geistige Grundhaltung, die frei von Aggression ist. Das bedeutet, daß man dem Gegner mit Respekt und Fairness begegnet.

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