Bauarbeiten – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Sun, 25 Jun 2017 09:08:43 +0000 de-DE hourly 1 Der nächste große Schritt https://www.studentenpack.de/index.php/2017/07/der-naechste-grosse-schritt/ https://www.studentenpack.de/index.php/2017/07/der-naechste-grosse-schritt/#respond Mon, 03 Jul 2017 06:00:45 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=287038
Fast geschafft. Das BMF-Gebäude spielt im neuen STEP eine zentrale Rolle.Johannes Zanken | StudentenPACK.

Fast geschafft. Das BMF-Gebäude spielt im neuen STEP eine zentrale Rolle.

Wie sieht die Universität in Zukunft aus? Erkennt man sie noch wieder, wenn man in fünf Jahren wieder auf den Campus kommen würde? Wird es weiterhin jedes Jahr neue Studiengänge geben? Mit den Baustellen ist aber mal Schluss, oder? Fragen wie diese geht der Struktur- und Entwicklungsplan (STEP) der Universität zu Lübeck an. Für den Zeitraum Juli 2017 – 2022 wurde er nun vom Senat beschlossen und ist bereits der zweite seiner Art nachdem der STEP I 2015 mit dem Wandel zur Stiftungsuniversität zu Ende ging. Im Rahmen dieser ersten Zielvereinbarung seien unter anderem 1200 neue Studienplätze geschaffen und das Drittmittelaufkommen auf über 33 Millionen Euro angewachsen, Promotionskollegs gegründet und die Forschungsinfrastruktur durch den Bau neuer Forschungsgebäude wie dem EMB und dem CBBM weiter verbessert worden.

Der STEP II baut hierauf auf. Hauptziele sollen dabei die Schärfung des Universitätsprofils hinsichtlich der Lebenswissenschaften, die weitere Steigerung der Drittmitteleinwerbung und eine bessere Vernetzung der einzelnen Forschungsschwerpunkte auf dem Campus sein. In diesen Schwerpunktthemen will die Uni „international hochkompetitiv“ sein und auch in anderen Forschungsbereichen zu überregionaler Bedeutung gelangen. In der Lehre stehe neben dem weiteren Ausbau des Studiengangangebots die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Internationalisierung der Studierenden im Zentrum der Bemühungen. Als „dritte Mission“ will die Uni Impulsgeber für die regionale Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur sein.

Was soll sich am Studium ändern?

Es werden weiterhin neue Studiengänge kommen. So erweitert sich das Master-Angebot der MINT um Biophysik, Robotics and Autonomous Systems, Hörakustik und Audiologische Technik, IT-Sicherheit und Molecular Nutrition. Um trotzdem mit den vorhandenen Ressourcen haushalten zu können, werden im Gegenzug die mit dem doppelten Abiturjahrgang aufgestockten Kapazitäten in Psychologie, MLS und MIW wieder auf das Niveau von vor zwei Jahren zurückgefahren.

Auch der Bereich der Gesundheitsfachberufe wird deutlich erweitert. Zu den bereits bestehenden Studiengängen Pflege und Physiotherapie werden sich ab dem kommenden Wintersemester noch die dualen Bachelorstudiengänge Logopädie, Ergotherapie und Hebammenwissenschaft gesellen, ein Jahr später soll der Masterstudiengang Gesundheitswissenschaften folgen. Hier soll zudem eine deutlichere Verzahnung mit den Studiengängen Humanmedizin und der klinischen Psychologie sowie den medizintechnischen Studiengängen erfolgen. Der Bachelorstudiengang Aquatische Biotechnologie könne allerdings nur realisiert werden, wenn durch Kooperationen zusätzlich Geld zur Verfügung stünde.

Erweitern will sich die Uni aber auch in einem anderen Feld: Im Curriculum der „Humanities“ soll es fächerübergreifend beispielsweise um die Diskussion ethischer Aspekte in Wissenschaft und Medizin gehen, wobei hier langfristig auch ein eigener Masterstudiengang Wissenschaftsphilosophie und ein nachfolgendes Promotionsprogramm angedacht ist.

Auch das Medizinstudium soll sich weiterentwickeln. Die Vorbereitung auf den klinischen Alltag soll verbreitert, die ethische Motivation gestärkt und der Umgang mit der eigenen Gesundheit verantwortungsvoller werden. Des Weiteren soll die medizinische Forschung durch einen neuen Studiengang gestützt werden. Die Ausbildung zu „Medical Scientists“ soll Naturwissenschaftlern in großem Maße medizinische Kenntnisse vermitteln.

Die Hamburger Häuser: Frauenklinik raus, Studierende rein?Magnus Bender | StudentenPACK.

Die Hamburger Häuser: Frauenklinik raus, Studierende rein?

So viele neue Studiengänge brauchen nicht nur diverse neue Lehrstellen, sondern auch Bibliotheksarbeitsplätze, Rechnerpools, Praktikums- und Seminarräume. Hierfür sind Container gedacht, bis die Bibliotheksarbeitsplätze erweitert sind. Weitere Räume sollen im „Haus der Naturwissenschaften“, das noch gebaut werden muss, und in Haus 12, das zurzeit noch die Frauenklinik beherbergt, geschaffen werden. Langfristig erhofft sich die Uni, durch das vermehrte Raumangebot auch die Stundenpläne zusammenstauchen zu können, um mehr definierte Freiräume für die Teilnahme an Sportkursen, studentischen Gremien und Gruppen oder die Mitarbeit in der Redaktion des StudentenPACKs zu schaffen. Für junge Familien soll außerdem die Kinderbetreuung ausgebaut werden und es wird versucht, Teilzeitstudiengänge zu ermöglichen.

Der Einstieg ins Studium soll durch mehr Vorkurse und ein umfangreiches Propädeutikum effektiver gestaltet werden. Hier soll auch die Integration ausländischer Studierender im Rahmen der geplanten Internationalisierung verbessert werden. Um die Attraktivität der Uni im Ausland zu steigern, werden die Masterstudiengänge derzeit auf Englischsprachigkeit umgestellt.

Kooperationen mit den anderen Lübecker Hochschulen erweitern das Studienangebot zusätzlich. So wird neben dem mit der FH gemeinsam aufgelegten Hörakustik-Master ein kooperatives Lehramtstudium an der Musikhochschule für die Fächerkombination Musik/Mathematik entwickelt.

Und was passiert mit der Forschung?

Hier liegt das Augenmerk auf sieben strategischen Forschungsbereichen, die durch strukturierte Promotionsprogramme wie die Graduiertenkollegs und zahlreiche Kooperationen gestützt werden. Im Bereich „Infektion und Entzündung“ wird das international einzigartige, interdisziplinäre Forschungszentrum zu Entzündungen der Haut (CRIS) das nächste große Ding. Zunächst wird aber das Gebäude der Biomedizinischen Forschung (BMF) neben dem CBBM fertiggestellt.

Im Bereich „Gehirn, Hormone und Verhalten“ sollen die Institute für Ernährungswissenschaft und Neurobiologie fertiggestellt werden, die wohl größte Bedeutung kommt hier aber der Gründung eines universitären Leibniz-Institutes zu, das noch in diesem Jahr beantragt und Ausgangspunkt eines eigenen Lübecker Exzellenz-Clusters werden soll. Den Namen Endocrine Brain Institute (EBI) kann man sich auf jeden Fall mal merken.

Sowieso werden Baustellenliebhaber auch in den nächsten fünf Jahren voll auf ihre Kosten kommen: Ein „Haus der Medizintechnik“ soll zahlreiche Institute und Kliniken unter einem Dach vereinen, ein weiteres Gebäude am Carlebach-Park soll den BioMedTec-Campus weiterentwickeln. Für beide Vorhaben müssen aber noch die Mittel eingeworben werden. Die medizinische Genetik soll ebenfalls weiter ausgebaut werden, unter anderem mit einem Graduiertenkolleg und einem Department of Genetics. Departments sind neue, forschungsbasierte und sektionsübergreifende Organisationen von Kliniken und Instituten. Als weiteres Department ist das der Gesundheitswissenschaften geplant.

Und wozu ist das gut?

Für die Zukunft hat die Uni Lübeck Großes vor. So ist zumindest die Vision: „Der BioMedTec-Wissenschaftscampus […] wird zu dem regionalen Zentrum für den Ideen-, Wissens- und Technologietransfer auf dem Gebiet der Gesundheit und strahlt über den HanseBelt in den gesamten Norden Europas.“ Um die Überführung von in der Forschung hervorgebrachten Ideen und Technologien in neue und bestehende Unternehmen zu stärken, sollen neben einer Sensibilisierung aller Universitätsmitglieder für die Thematik auch Technologie- und Gründer-Scouts eingesetzt werden, die die Augen nach erfolgversprechenden Ideen offenhalten. Was soll sich sonst noch verändern?

Übergreifende Aufgabenbereiche des STEP II sind Internationalisierung, Gleichstellung und die soziale Vielfalt. So sollen die Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenzen durch Tutorenprogramme und den Ausbau des englischsprachigen Angebots gefördert werden und mehr internationale Studierende und Wissenschaftler nach Lübeck gelockt werden. Auch sollen Frauen auf allen Ebenen der Universität nicht mehr strukturell benachteiligt werden und innerhalb der Studiengänge der Anteil des jeweils unterrepräsentierten Geschlechts erhöht werden. Zusätzlich wird ab diesem Semester zweimal jährlich der „Runde Tisch der Inklusion“ einberufen, der beispielsweise die Barrierefreiheit verbessern will. Umfassendes Ziel ist dabei der Aufbau eines Diversity-Profils und eines transkulturellen Campus.

Baulich sollen neben den bereits zahlreich erwähnten Gebäuden noch das Isotopenlabor, weitere Labore, ein Kommunikationsgebäude und ein Haus der Palliativmedizin errichtet werden. Die Campusmitte, also der Bereich zwischen Mensa und CBBM, wird dann eine Erholungs-Grünfläche. Das Vorklinikum kann saniert werden, sobald das Haus der Naturwissenschaften gebaut wird. Zumindest begonnen werden soll auch die Planung einer Erweiterung des Mensagebäudes. Bei den ganzen neuen Studiengängen wird das auch dringend nötig.

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Mittagessen im Zelt https://www.studentenpack.de/index.php/2017/03/mittagessen-im-zelt/ https://www.studentenpack.de/index.php/2017/03/mittagessen-im-zelt/#comments Thu, 09 Mar 2017 10:30:05 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=269363
Bis der Umbau des Personalcasinos abgeschlossen ist, sollen in einem Zelt am Haupteingang Sitzplätze zur Verfügung stehen.Annika Munko | StudentenPACK.

Bis der Umbau des Personalcasinos abgeschlossen ist, sollen in einem Zelt am Haupteingang Sitzplätze zur Verfügung stehen.

Ab kommendem Montag, dem 13. März, bleibt das Personalcasino im Zentralklinikum wegen größerer Umbaumaßnahmen vorerst geschlossen. Wie Herr Pflug von der Service Stern Nord GmbH, dem unter anderem für Patienten- und Mitarbeiterverpflegung verantwortlichen Tochterunternehmen des UKSH, berichtet, steht nicht nur die Erneuerung, sondern auch eine Erweiterung des Personalcasinos an, sodass dieses mindestens bis September geschlossen bleiben wird.

In der Zwischenzeit soll die Verpflegung der Mitarbeiter aus Containern, die bereits vor dem Haupteingang zum Zentralklinikum aufgestellt wurden, erfolgen. Eine Einschränkung der Auswahlmöglichkeiten sei zwar unumgänglich, es werde aber auch weiterhin mindestens ein vegetarisches Gericht geben, so Pflug. Auch daran, dass Medizinstudierende im Praktischen Jahr kostenlos Mittagessen bekommen, ändere sich nichts.

Während der Umbaumaßnahmen sind die Mitarbeiter dazu aufgerufen, in den Personal-Aufenthaltsräumen zu essen, als Alternative sollen auch in einem Zelt am Eingang zum Zentralklinikum Sitzplätze zur Verfügung gestellt werden.

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Alltags- oder 24-Stunden-Campus? https://www.studentenpack.de/index.php/2016/07/alltags-oder-24-stunden-campus/ https://www.studentenpack.de/index.php/2016/07/alltags-oder-24-stunden-campus/#respond Mon, 11 Jul 2016 07:50:05 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=235080 Prof. Enno Hartmann ist Vizepräsident der Universität und für die Campusentwicklung verantwortlich. Das Interview führte Fabian Schwarze.

Behält den Überblick: Prof. Hartmann erläutert den zukünftigen CampusJohann Mattutat | StudentenPACK.

Behält den Überblick: Prof. Hartmann erläutert den zukünftigen Campus

StudentenPACK: An was für einer Universität werde ich studieren, wenn ich jetzt beginne zu studieren und in fünf Jahren auf den Campus zurückblicke?

Professor Enno Hartmann: Also die Universität wird „universitärer“ und städtischer. Das heißt wir werden dichter werden in der Bebauung – und wenn es nach mir ginge auch höher. Es wird eine Verbesserung geben hinsichtlich der Infrastruktur der Forschung und Lehre. Fünf Jahre sind nicht viel, in 15 Jahren wird wohl der Plan im Wesentlichen umgesetzt sein. In fünf Jahren wird man eher noch die Baustelle sehen. Wenn Sie sich den Campus vor zehn Jahren angesehen hätten, würden Sie die Entwicklungstendenz schon jetzt bemerken. Es wird weniger kuschelig oder dörflich und dafür quirliger, lebendiger, weil es alles dichter bebaut wird und es mehr Studenten geben wird. Und es wird hoffentlich in fünf Jahren sichtbar, wo das Zentrum der Uni ist.

Die Forschung konzentriert sich auf den Bereich um die Mensa und das Vorklinikum bis zum AStA. Das ist der Teil des Campus, der zur Stiftungsuniversität gehört. Dort wird es noch zwei neue Gebäude, eine Erweiterung des Isotopenlabors und des geplanten Zentrums für Medizinische Struktur- und Zellbiologie (ZMSZ), geben. Gleichzeitig – sowie ein Sponsor für die Gestaltung eines Grünbereichs und für ein Parkhaus gefunden ist – werden wir auch versuchen, den Parkplatz wegzukriegen, sodass dort in der Mitte ein grüner Campus entsteht. Spätestens wenn sich das Fraunhofer-Institut erweitert kommt auch alles um die Baracke des Asta weg.

PACK: Bis wann ist das alles umgesetzt?

Hartmann: Dieses ganze Projekt wird dauern. Denken sie an das CBBM (Center of Brain, Behavior and Metabolism) – das brauchte etwa fünf Jahre vom Planungsbeginn bis zur Fertigstellung. Das heißt also in fünf Jahren wird es immer noch eine Baustelle sein und es wird immer noch Container geben, um die Hochschulpakt III-Probleme, also genügend Raum fürs Studieren bei zeitlich befristetem Studentenzuwachs, zu lösen. Aber in zehn oder 15 Jahren, da ist dann das Gesamtkonzept erlebbar. Zwischen dem im Bau befindlichen Gebäude für Biomedizinische Forschung (BMF) und dem ZMSZ im Südosten, der Mensa im Südwesten, dem Gebäude der Fraunhofer-Einrichtung Marine Biotechnologie im Nordwesten und dem zum Didaktikum umzubauenden Haus zwölf im Nordosten entsteht der schon erwähnte grüne Campus wie in Harvard oder Yale. Aktuell erstellen wir einen Bebauungs-Plan, sodass wir auch die Fläche südlich der Informatik bebauen dürfen – zum Beispiel mit einem Gebäude für die Medizintechnik. Und wenn es gelingt Geld heranzuschaffen, gibt es dann die Möglichkeit zum Beispiel an die beiden Hörsäle der Vorklinik weitere Hörsäle anzubauen. Für 1,6 Millionen könnten wir letzteres sofort umsetzen.

PACK: Auf wie viele Studenten kann der Campus dann anwachsen?

Hartmann:Ich glaube dieser Campus, so wie wir ihn jetzt planen, verträgt 5000 Studierende. Mehr wäre nicht gut.

PACK: Wann und wo kommen die Container auf dem Gelände?

Hartmann: Wir werden jetzt welche aufbauen, die ersten sollen noch dieses Jahr in Betrieb genommen werden. Die werden dort aufgestellt werden wo Platz ist. Irgendwo, wo noch Rasen ist. Wir haben ein paar Ideen. Vielleicht einige am Haus zwölf, einen irgendwo gegenüber der Mensa, den wir dann zum Lernen ausstatten, der könnte dann von der Bibliothek bewirtschaftet werden. Aber nur durch Bauen wird das Problem der Selbststudienflächen nicht zu lösen sein. Ich kann immer nur appellieren, nicht stoßzulernen! Es kann keiner finanziell gegenüber dem Steuerzahler verantworten, wenn wir Flächen bauen, die nur zwei Monate im Jahr genutzt werden. Nämlich genau die beiden Monate vor den Prüfungen. Wir müssen also einen Rhythmus finden, sodass alles (auch Bücher!) gleichmäßig über das ganze Jahr hinweg genutzt wird. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Wenn die Leute drei Monate vor den Prüfungen sagen, dass sie keinen Platz finden, dann machen wir etwas falsch. Wenn die Leute 14 Tage vor den Prüfungen sagen, dass sie keinen Platz finden… Das wird immer so sein.

Zukünftiger BMF-Bau (mittig, bunt), nur eines von vielen geplanten Gebäuden.Hammeskrause Architekten

Zukünftiger BMF-Bau (mittig, bunt), nur eines von vielen geplanten Gebäuden.

PACK: Wir haben am Anfang des Jahres eine Umfrage durchgeführt, bei der wir die Studierenden zur Lernplatzsituation befragt haben. Wird es bis auf die geplante Erweiterung der Bibliothek weitere Verbesserungen geben?

Hartmann: Da muss mehr kommen. Das ist Ihnen vielleicht gar nicht so bewusst. Wir haben eine ungünstige Situation. Zum einen haben wir steigende Studierendenzahlen und zum anderen ein geändertes Lernverhalten. Vor zehn bis 15 Jahren haben Studierende mehr zuhause in ihrer Studentenbude gelernt. Jetzt suchen sie verstärkt Lernräume am Campus. Das ist – so vermute ich – auf die zunehmende Digitalisierung des Privaten zurückzuführen. Da wird es einfach schwieriger, in der häuslichen Umgebung Abstand davon zu nehmen und sich dem Studium zu widmen. Früher konnte man nur mal den Fernseher einschalten, jetzt gibt es viel mehr Geräte und Möglichkeiten, die ablenken und die Leute wollen daher einfach raus aus der Alltagsumgebung und hinein in eine andere. Die Nachfrage an Lernplätzen – auch prozentual – ist größer. Die Stundenplan-bedingten Leerzeiten verstärken diesen Trend. Ein Problem ist, dass Lernplätze in diesem Umfang in den Flächenbemessungsvorschriften des Hochschulbaus nie vorgesehen waren. Dort redet man davon, wie viele Seminarräume pro Student, wie viele Hörsäle und wie viel Bibliotheksfläche – da denkt man tatsächlich vorrangig an Bücher und ihre Nutzung im Lesesaal – pro Student erforderlich sind, aber wieviel Fläche zum Selbststudium man braucht, ist in diesen Betrachtungen eigentlich nie erfasst worden. Also muss man gegenüber dem Land begründen, warum es jetzt eine neue Kategorie von Flächen geben soll, die man zusätzlich zu den anderen errichten muss. Das ist tatsächlich nicht so einfach. Von den zu errichtenden Containern soll daher einer Lernplätze enthalten.

PACK: Wissen Sie, ob dieses Problem auch in diesem Maße an anderen Universitäten besteht?

Hartmann: Das ist mit Sicherheit kein Problem, das nur die Uni Lübeck betrifft. Ich weiß aber nicht, wie Andere mit dem Problem umgehen. Andere Universitäten sind zum Beispiel fakultär aufgebaut, da ist das alles stärker dezentral. Da gehen nicht alle Studenten in die Zentralbibliothek, sondern auch an andere Orte. Andere Unis haben auch mehr Altbestände an Räumen, die sie nutzen könnten. Da gibt es unter Umständen mehr Möglichkeiten. Vielleicht aber auch nicht. Möglicherweise hat ja der Landesastenverband eine Übersicht über die Situation in Schleswig-Holstein.

PACK: Das Problem bezieht sich ja nicht nur auf Lernplätze, sondern auch auf die Labore. Wird das durch mehr Studiengänge nicht schlimmer?

Hartmann: Bei den Laboren haben wir eine gute Situation, viel besser als bei allem anderen. Bei den Laboren ist es so, dass derzeit ein neues MFC-Gebäude gebaut wird und zwar das MFC9 am Ende des Carlebach-Parks. In diesem MFC9 werden die gesamten Praktikumsräume für die Chemie untergebracht, sodass der Praktikumsraum in der Vorklinik nun ausschließlich von der Biochemie, der Zellbiologie und der Molekularbiologie genutzt werden kann. Dadurch haben wir praktisch eine Verdoppelung der Laborfläche in diesen Bereichen, sodass die Situation zu Beginn des nächsten Sommersemesters besser ist als jetzt. Diese befristete Anmietung soll in fünf Jahren durch einen im nächsten Jahr beginnenden Neubau ersetzt und die Laborfläche damit auf Dauer am Campus angesiedelt werden. Die Kursraumsituation wird sich in den nächsten zehn Jahren soweit entspannt haben, dass wir nicht nur Plätze für alle Studenten haben, sondern dass wir es uns auch leisten können, die Verteilung der Kurs- und Vorlesungszeit nur noch nach didaktischen und nicht mehr nach räumlichen Kriterien machen zu müssen.

PACK: Also ist das Argument, dass das CBBM keine Kursräume enthält nicht berechtigt?

Hartmann: Das CBBM darf keine Lehrräume enthalten, weil es ein Forschungsbau ist, der aus Bundesmitteln für die Forschung gefördert wird. Die Lehrräume werden daher im ZMSZ (Zentrums für medizinische Struktur- und Zellbiologie) der Sektion Naturwissenschaften realisiert. Da dieses aber erst in fünf Jahren steht, werden wir wie gesagt die Flächen im MFC9 anmieten.

PACK: Lässt sich das denn mit dem im Bau befindlichen ZIEL-Gebäude (Zentrum für Infektions- und Entzündungsforschung) vereinbaren?

Hartmann: Es gibt kein ZIEL-Gebäude. Es wird ein Gebäude für Biomedizinische Forschung, kurz BMF, geben, in dem auch das ZIEL Flächen bekommt. Und dieses BMF umfasst nur Flächen, die im Rahmen der Öffentlich-Privaten-Partnerschaft geplante Sanierung des UKSH aufgegeben werden müssen. Im Klinikum müssen aufgrund des Umbaus alle Forschungsflächen ausgelagert werden. Auch einige Baracken werden abgerissen und was an Forschungsflächen in den Baracken ist, muss raus und auch irgendwo hin. Und das Transitorium ist baulich in einem Zustand, der nicht erhaltungswürdig ist, sodass die dortigen Laborflächen ebenfalls in ein neues Gebäude verlagert werden müssen. Das BMF ist also ein Ersatzbau ohne Nettozuwachs an Nutzfläche. Also bekomme ich auch in dieses Gebäude keine zusätzlichen Lernplätze. Vielleicht ein paar Seminarräume, die aus den Baracken verlagert werden müssen, aber mehr geht nicht rein. Der Zuwachs an Lehrflächen konzentriert sich auf die nächsten Gebäude – das ZMSZ und das Haus 12 (Didaktikum). Für das ZMSZ müsste jetzt die Ausschreibung für die Architekturleistung getätigt werden. Dann haben wir frühestens in einem Jahr einen Plan, in 1,5 Jahren ist dann hoffentlich Spatenstich.

„Zum einen haben wir steigende Studierendenzahlen und zum anderen ein geändertes Lernverhalten.“Lukas Ruge

„Zum einen haben wir steigende Studierendenzahlen und zum anderen ein geändertes Lernverhalten.“

PACK: Also sehen die Erstsemester des Jahres 2016 wie ein Gebäude wächst, aber sie werden möglicherweise nicht mehr darin studieren?

Hartmann: Das stimmt, aber vieles, was wir in diesem Gebäude haben werden, ziehen wir vor – das ermöglichen uns die Hochschulpaktmittel. Dadurch, dass wir jetzt Räume im Gebäude MFC9 anmieten, können wir die Kursräume und eine ganze Etage mit 400m² Seminarräumen für fünf Jahre im Voraus nutzen.

PACK: Eine kurzfristige Entspannung der Raumproblematik könnte auch die Erweiterung der Studienzeiten mit Zeitslots von 18:00 bis 20:00 Uhr sein. Ist das realistisch?

Hartmann: Mit Sicherheit. Was wir hoffentlich nicht erreichen, ist der anderswo übliche Sonnabendsunterricht, aber wir werden in jedem Fall mehr in die Abendstunden gehen und da schließe ich 18:00-20:00 Uhr oder 20:00-22:00 Uhr in schlimmen Fällen nicht aus. Nach vorne werde ich auf jeden Fall nicht rausgehen, denn ich weiß, mit Zeiten vor 8:00 Uhr haben viele Studenten ein Problem. Was auch nicht zu halten ist, ist der immer noch veranstaltungsarme Mittwochnachmittag. Es wird insgesamt in den Räumen voller werden und es kann währen der Phase des doppelten Abiturjahrgangs durchaus möglich sein, dass Leute in den ersten Vorlesungen auf den Treppen sitzen müssen. Andererseits kann man auch hier die Investition in neue, größere Hörsäle nicht gut vertreten. Nach wenigen Wochen sitzen oft nur 30-70 Prozent der Studierenden in den Vorlesungen. Und da der Gesetzgeber nun auch noch beschlossen hat, dass Studierende bei den Vorlesungen nicht mehr anwesend sein müssen, sind nur in der ersten Vorlesung überfüllte Hörsäle kein Argument für eine Vergrößerung. Wir werden uns natürlich darum bemühen, dass solche Überfüllungen nur punktuell auftreten. Ich gehe davon aus, dass das nicht allzu viele Veranstaltungen betreffen wird. Viel kritischer ist die Seminarraumsituation und die Situation für die Computer-Cluster. Auch da könnten die Container eine Übergangslösung sein. Aber: Das nächste Semester wird nicht besonders schlimm. Da gibt es nur ein paar Anfänger mehr.

PACK: Trotz des Raumbedarfs durch neue Studiengänge?

Hartmann: Ja, der höchste Raumbedarf ist nicht im nächsten Semester. Die höchste Zahl der Studierenden werden wir auch in ungefähr drei Jahren haben, wenn der Zuwachs durch die doppelten Abiturjahrgänge und die neuen Studiengänge in allen drei Bachelorstudienjahren angekommen ist. Danach wird es wieder absinken, weil der Mehrbedarf der doppelten Abiturjahrgänge absinkt. Wir gehen davon aus, dass wir in zwei bis drei Jahren mit dem stärksten Mehrbedarf an Lernflächen rechnen müssen. Dann sind aber alle Container betriebsbereit, alle angemieteten Flächen ausgestattet und die Umbaumaßnahmen innerhalb bestehender Räume, wie größere Bestuhlung, fertiggestellt.

PACK: Durch die neuen Studiengänge kommen dann auch weitere Gelder aus dem Hochschulpakt rein. Wofür wird dieses Geld eingeplant?

Hartmann: Das Geld brauchen wir, um alles anzumieten. Die Ausrüstung der Container muss aus Hochschulpaktmitteln bezahlt werden. Darüber hinaus sind weitere Investitionen erforderlich. Wir werden Geld in die Hand nehmen müssen, um den Buchbestand in der Bibliothek aufzustocken. In Richtung Wirth-Center werden wir auch noch Räume für die Physiotherapie anmieten und wir müssen die Gerätschaften der existierenden Kursräume und zukünftigen Anmietungen erneuern beziehungsweise anschaffen.

PACK: Also wird die Situation für die Studierenden, die das Geld an die Universität bringen, nur nicht schlechter als zuvor?

Hartmann: Ich würde eher sagen, dass es anders wird. In bestimmten Punkten wird es besser. Wir werden mehr Platz und neuere Geräte haben, aber in bestimmten Punkten wird es auch schlechter, weil zum Beispiel mehr Randzeiten genutzt werden müssen. Vielleicht gibt es auch mehr Leerlaufzeiten und ein paar etwas vollere Hörsäle und Seminarräume. Schlechter wird es nicht, aber auch nicht exorbitant besser. Ich sage mal: es wird anders. Das Entscheidende ist, wie man mit den Veränderungen umgeht. Studierende sind in der Regel jung genug, um Veränderungen positiv aufzunehmen. Wichtig ist, dass wir möglichst jede Information bekommen, wenn es nicht passt. Natürlich können wir nicht alles abstellen, aber auch wenn wir nur jedes zehnte Problem lösen können, ist es wichtig zu allen zehn Informationen zu bekommen. Ich appelliere also an die Studierenden, ihre Probleme an ihre Vertreter zu melden, die das dann in den entsprechenden Gremien an uns weiterleiten können. Erst dann kann überhaupt eine Problemlösungsstrategie entwickelt werden.

PACK: Sehen Sie denn Kontraste zwischen dem CHE-Ranking von vor wenigen Wochen und der realen Situation an der Universität?

Hartmann: Bei dem CHE-Ranking ist es immer wichtig zu wissen, wer gerade befragt wurde. Studierende, die die Situation bei einer Universität mit normaler Größe kennen und dann an die Uni Lübeck kommen, werden immer sagen, dass hier alles ganz toll ist. Wir haben immer noch im Vergleich zu den großen Universitäten eine sehr günstige Situation. Bei uns gibt es keine Platzvergabe in den Praktika. Bei uns muss man sich nicht für Seminarplätze um Mitternacht online anmelden. Es wird in bestimmten Segmenten aber auch enger werden. Besonders harte Engpässe können aber immer gelöst werden, wenn wir rechtzeitig davon wissen, am besten über die studentischen Vertreter im Ausschuss Lehre. Wenn diese es in die große Runde transportieren, wäre das der ideale Weg.

PACK: Was Ihnen immer sehr wichtig zu sein scheint ist auch die Entwicklung des studentischen Lebens auf dem Campus. Gibt es dazu weitere Vorschläge und Zukunftsperspektiven?

Hartmann: Wir haben dieses Projekt einer städtebaulichen Betrachtung des Campus unterzogen. Da gibt es eine Beteiligung von studentischen Vertretern. Im Sommer geht es in die zweite große Runde, die den derzeitigen Planungsstand diskutieren wird. Das geht natürlich über die reine Universität hinaus. Da geht es auch um die Möglichkeiten, die der Hochschulstadtteil bieten kann. Es stellt sich die Frage, was man dort anmieten oder nutzen kann. Wo sind die Wohnheimplätze? Sind die eher hier oder in der Innenstadt? Wie ist der Busverkehr bis Mitternacht? Das spielt da mit Sicherheit eine große Rolle. Ich habe aber noch keine klare Antwort bekommen, ob das eher der 8:00-20:00 Uhr-Campus sein soll oder der 24h-Campus. Da liegt mir noch kein Meinungsbild vor.

PACK: Also wissen wir nicht, ob es in fünf Jahren studentische Kneipen auf dem Campusgelände geben wird?

Hartmann: Genau. Ob so etwas sich in Campusnähe entwickelt, ist noch offen. Auf der anderen Seite könnten sich auch Studierende selbst organisieren, um eine Kneipe oder Studentenklub in irgendwelchen alten Gebäuden zu betreiben – was in den älteren Universitätsstädten auch passiert. Ob wir dazu preisgünstig vermietbare Raummöglichkeiten – vielleicht in den alten Baracken – haben, muss im Bedarfsfall geprüft werden.

PACK: Sie erwähnten doch, dass viele alte Gebäude – wie die Baracken – abgerissen werden sollen.

Hartmann: Es wird nie alles Alte abgerissen. Pläne sind zum Glück immer offen und am Ende nie so realisierbar, wie man es gerne hätte. Dann stellt man fest, dass das eine Gebäude nicht entsteht, weil das Geld fehlt und wahrscheinlich wird so etwas wie eine Kneipe oder ein Treffpunkt, der von Studenten selbst betrieben wird, in solchen Baracken immer eine Lösung auf Zeit sein, vielleicht auf zehn oder 15 Jahre. Ich will nicht ausschließen, dass sich so etwas hier entwickeln könnte. Noch ist für mich aber nicht sicher, ob dieser Bedarf hier überhaupt besteht, weil eben doch sehr viele in die Innenstadt gehen, da dort das Angebot äußerst groß ist. Auch ist von den Studierenden dieser Bedarf bis jetzt nicht geäußert worden. Wo ich deutlicher einen Bedarf sehe, sind Sport- oder Erholungsflächen. Gerade um die möglichen kommenden Leerlaufzeiten zur Entspannung zu nutzen. Insbesondere, wenn die Lernräume voll sind, gibt es dann Möglichkeiten, auch mal ein bisschen den Kopf auszuschalten. Die finanziellen Möglichkeiten, die wir da haben, sind sehr begrenzt. An irgendeinem Punkt müssen wir dann natürlich einen Stifter finden.

PACK: Besteht nicht die Gefahr, die Beziehung zwischen den Generationen auf dem Campus zu schwächen, wenn es Angebote gibt, die immer nur eine Generation von Studierenden ansprechen?

Hartmann: Ich bin mir nicht sicher, ob es jemals studentisches Leben gab, das mehr als eine Generation von Studierenden betraf. Das sind wahrscheinlich immer Projektionen. Das Wichtige ist, dass es überhaupt studentisches Leben gibt. Wenn ich die Erwartung hätte, heute an meiner ehemaligen Universität die gleichen Clubs wie früher anzutreffen, würde ich enttäuscht werden. Nein, ich würde mich freuen, wenn die Studierenden überhaupt irgendwas witziges machen. Wenn es da auch irgendwelche Freiräume gibt, so etwas zu schaffen. Ein relativ neuer und moderner und wachsender Campus ist da sicher im Nachteil.

PACK: Für solche Probleme fehlen aber aktuell auch die engagierten Studierenden. Ist das auch ein von Ihrer Seite aus spürbares Problem?

Hartmann: Klar. Insbesondere Studierende für die akademische Selbstverwaltung zu finden, die zum Beispiel an den Prüfungsausschüssen teilnehmen oder in den Berufungskommissionen, ist schwierig. Das ist natürlich schade. Man kann es positiv finden, wenn bei vielen Studenten der unmittelbar gefühlte Druck, sich als Gruppe eine Stimme in den Gremien geben zu müssen, aktuell nicht besteht, da aus ihrer Sicht die Kommunikation zwischen Studenten und Dozenten hinreichend gut läuft. Auf der anderen Seite dient studentisches Engagement in universitären Belangen auch nicht nur dem Abstellen von Problemen, sondern dient auch der Mitgestaltung und der Erweiterung des eigenen Horizontes. Ich finde, studentisches Engagement sollte vielleicht in der Werbung ein wenig weggehen von dem Motto “Wenn ihr dabei seid, könnt ihr eure Interessen durchsetzen”, weil viele sich wahrscheinlich gut vertreten fühlen, sondern eher zeigen, dass jemand, der sich einbringt, spannende Dinge lernen kann. Dort kann man in Gebiete hineinschauen, in die man sonst nicht reinkommt und die sich für die Berufsentwicklung lohnen könnten. Dann bekommt man vielleicht auch ganz andere Leute, die im Normalfall sagen würden, dass sie sich auf ihr Studium konzentrieren wollen und sich keine Gedanken über Härtefälle anderer Leute machen wollen. Die BtS hat aus meiner Sicht weniger Nachwuchsprobleme, da ich denke, dass diese Gruppe Leute anspricht, die sich persönliche Entwicklung erhoffen. Auch in studentischen Gremien sollte das so sein, denn man lernt einiges dazu, wenn man zum Beispiel in einer Berufungskommission sitzt.

PACK: Also sollen die Gremien drastisch gesagt an den Egoismus der Studierenden appellieren?

Hartmann: Das ist eine gute Triebkraft. Der eigene Vorteil muss erkennbar sein. Dass man sich dabei für Andere einsetzt, ergibt sich dann zwangsläufig daraus. Im Übrigen ist mein Appell für mehr studentisches Mitarbeiten auch egoistisch – nichts bringt einen manchmal so schnell voran wie eine gute, naive und unvoreingenommene Frage.

Praktisch fertig ausgebildete Projektmanager (COAL 2014).Albert Piek

Praktisch fertig ausgebildete Projektmanager (COAL 2014).

PACK: Merkt man das auch daran, dass dieses Jahr kein Campus Open Air stattgefunden hat?

Hartmann: Gab es nicht? Das ist sehr schade, aber auch da kann man wieder sagen, dass die Leute, die einmal so eine Aufgabe übernommen haben, sehr viel über das praktische normale Leben und das Organisieren gelernt haben. Das studentische Engagement liegt mir sehr am Herzen, nicht nur weil sich dort die Leute für Andere einsetzen, sondern weil die, die sich engagieren, wesentliche Erfahrungen sammeln. Ein Festival auf die Beine zu stellen ist Projektmanagement. Die Studierenden gehen in Trockenkurse und lernen Projektmanagement und ignorieren solche Möglichkeiten, das in der Realität anzuwenden. Diese Dinge sind nicht nur ein Zusatz zum Studium und bringen dich von deinem Pfad ab, nein, da kann man Kenntnisse, die ich mir trocken irgendwo anlerne, praktisch erproben. Wir werden zwar in Zukunft mehr Studierende haben und mehr Fächer, aber was ich mir wünschen würde – und ich habe keine Idee, wie man das hinbekommt – ist, dass es weiterhin und vertieft zu einer Kommunikation zwischen den verschiedenen Studiengängen auf studentischer Ebene kommt. Ob man das im Umfang einer Lehrplanveranstaltung organisieren soll oder ob die Studenten besser aus sich heraus Formate bilden – wie im Sport – und sich in Interessengruppen zusammenfinden, die nichts mit dem Studium zu tun haben – ich weiß es nicht. Wir sind immer noch eine sehr überschaubare Universität, an der sich ortbezogen auf dem Campus und in der Stadt die Menschen begegnen. Wichtig wäre mir, dass sich die Menschen nicht nur begegnen, sondern sie auch miteinander sprechen und dabei etwas über die anderen Studiengänge lernen, sodass auch ein Mediziner am Ende des Tages sagen kann, wo die Problematik von sicheren Systemen liegt und der Informatiker weiß, warum Impfmüdigkeit schlecht ist. Da können die Studierenden auch gerne kommen und vorschlagen, wie man eine solche Atmosphäre schaffen könnte. Das wäre mein Traum vom Campus Lübeck, dass am Ende jemand vom Campus Lübeck kommt und sagt: “Ich habe Medizin studiert, aber auch Erfahrungen von Informatik bis hin zur Psychologie gesammelt.”

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Schöne neue Bib https://www.studentenpack.de/index.php/2015/05/schoene-neue-bib/ https://www.studentenpack.de/index.php/2015/05/schoene-neue-bib/#respond Mon, 04 May 2015 08:35:34 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=213270 Es ist eine Frage, die jedem Bibliotheksgänger, der während der Prüfungsphasen nicht in aller Herrgottsfrühe aufsteht, um sich mit dem ersten Hahnenschrei einen der rar gesäten, ruhigen Arbeitsplätze in der Bibliothek zu sichern, seit Studiumsbeginn auf den Fingern brennt. Wann wird die ewige Suche nach einem freiem Schreibtisch ein Ende haben? Die Antwort: Es ist soweit! Zumindest ansatzweise und im Rahmen der Möglichkeiten. Da das Kapazitätsproblem der Bibliothek kein Geheimnis ist, hat das Präsidium unserer Universität bereits im letzten Jahr bei Treffen mit potentiellen Stiftern die Notwendigkeit einer Neugestaltung der Bibliothek zur Sprache gebracht. Das Ergebnis: Eine der ersten Stiftungen seit Gründung der Stiftungsuniversität geht an die Zentrale Hochschulbibliothek zur Einrichtung neuer Arbeitsplätze. Ganze 200.000 Euro übergab die Vorsteherschaft der Parcham’schen Stiftung der Universität zu Lübeck am 18. Februar 2015 im Rahmen einer Feierstunde im Audimax.

Investiert werden soll in neue Schreibtische und Stühle. Schon Ende des Jahres wird die erste Etage der Zentralen Hochschulbibliothek den glanzvollen Namen „Henning-Parcham-Lounge“ tragen. Der lernwillige Student wird die Wahl haben zwischen 200 modernen und großzügigen Arbeitsplätzen. Ob der vorgesehene Bereich für all diese verheißungsvollen neuen Arbeitsplätze überhaupt genug Platz bietet, wird allerdings noch geprüft. „Es gibt bisher nur einen Entwurf, es ist noch nichts entschieden“, stellt die Leiterin der Zentralen Hochschulbibliothek Rena Giese klar.

Wem haben wir, wenn alles wie geplant verläuft, die Neugestaltung der Bibliothek zu verdanken? Die Henning-Parcham-Stiftung mit Stammsitz im Dorf Pagelügge vor den Toren Lübecks geht auf das Testament des Lübecker Kaufmanns und Ratsherren Henning Parcham, der Ende des 16. Jahrhundert in Lübeck wirkte, zurück. Zum ursprünglichen Gedanken, Studierende aus der Nachkommenschaft des Stifters zu unterstützen, kamen seit dem vergangenen Jahrhundert weitere Zwecke wie die allgemeine Förderung von Wohnheimen und Studieneinrichtungen für Studenten hinzu. Beispielsweise war die Henning-Parcham-Stiftung in großem Umfang an der Finanzierung des neuen Hochschulsportzentrums beteiligt.

Einige Einschränkungen müssen die Bibliotheksbesucher bis zur Fertigstellung des neuen Arbeitsbereiches allerdings in Kauf nehmen, nämlich wenn ein Teil der ersten Etage geräumt und neu ausgestattet wird. Aber das „sicher nur für kurze Zeit“, beruhigt Rena Giese. Langfristig sei die Bereitstellung weiterer Gruppenräume geplant. Angesichts der bescheidenen Gegebenheiten des Bibliotheksgebäudes werden die aber eher in anderen Häusern der Universität zu finden sein. Der Anfang für ein entspannteres Bibliotheksleben ist also gemacht. Und wer weiß, vielleicht beschert die Thomas-Mann Stiftung einer möglichen Thomas-Mann-Universität ja ein zusätzliches Bibliotheksgebäude mit weiteren 200 Arbeitsplätzen in der „Thomas-Mann-Lounge“.

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Das Haus mit den regnenden Lampen https://www.studentenpack.de/index.php/2010/02/das-haus-mit-den-regnenden-lampen/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/02/das-haus-mit-den-regnenden-lampen/#respond Sun, 31 Jan 2010 22:00:28 +0000 http://www.phibography.de/StudentenPACK/artikel/?p=62 Wasser, das aus Lampen regnet, angebohrte Stromleitungen, verlegte Bauzeichnungen: Die Liste der kursierenden Gerüchte ist etwa so lange wie der Zeitraum, in dem an Haus 64 schon gebaut wird. Der Informatiker-Tempel wird seit Anfang des Semesters aufgestockt. Grund für den Ausbau des Gebäudes ist in erster Linie die Tatsache, dass das Land als Träger die Seefahrtsschule aus Denkmalschutzgründen aufgeben will. Folglich braucht das Mathe-Institut eine neue Bleibe. Ebenfalls umziehen wird das Institut für Technische Informatik und auch die FH habe immer Bedarf, so Prof. Jürgen Prestin, Leiter des Instituts für Mathematik und Dekan der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Dabei war das Haus 64 von Anfang an mit vier Stockwerken konzipiert, das oberste wurde aber zunächst aus Kostengründen weggelassen.

Dass nun Dinge schief gehen, sei zu erwarten gewesen bei einem Bauvorhaben dieser Größe, befindet Prestin rückblickend. De facto sei es beim Abheben des Daches und beim Verlegen der Notabdichtungen zu Fehlern gekommen, die zu erheblichen Wasserschäden führten. Dadurch musste das Zentrum für Fernstudium und Weiterbildung im Erdgeschoss vorübergehend das Büro räumen und auf Ersatzräume ausweichen, bis die eigenen Räumlichkeiten saniert sind. Außerdem sei eine so genannte Stromschiene, ein wichtiges Kabel, defekt gewesen, was aber bald behoben war. Daraufhin habe man sich mit den zuständigen Bauunternehmen zusammengesetzt, „sehr ernsthafte, aber konstruktive Gespräche“ geführt und die Ursachen erkannt. Diese sollen nun während des weiteren Ausbaus besonders berücksichtigt werden. Ein Gutachter wird sich zudem mit den Schäden befassen, damit an der Uni nichts hängen bleibt.

Glücklicherweise befinden sich die großen Server und das Rechenzentrum in dem Teil des Gebäudes, dessen Aufstockung noch aussteht. Zwar hingen an diesen Räumen auch die Rechner des UKSH, somit dürfe einfach nichts schief gehen. Da die gleichen Fehler aber nicht noch einmal passieren sollten, zeigt sich Prestin recht optimistisch. Auch seien Lehre und Forschung nicht im großen Stil beeinträchtigt. „Natürlich passiert es, dass eine Übung oder im schlimmsten Fall eine mündliche Prüfung durch den Baulärm gestört wird. Das lässt sich einfach nicht vermeiden!“, bedauert Prestin. Doch soweit es absehbar war, habe man alles so geplant, dass solche Fälle weitgehend ausgeschlossen wurden.

Trotz allem und auch unabhängig vom aktuellen Wetter scheint alles noch nach Zeitplan zu laufen. Und das angestrebte Bauende am 15. April 2011 scheint nach wie vor plausibel. Dann heißt es ausziehen aus der Seefahrtsschule für Prestin und seine Mathematiker. Dem steht Prestin ambivalent gegenüber. Zum einen finde er die Campusidee, wie sie in Lübeck umgesetzt wird, sehr gut. Und für ihn als Dekan und Institutsleiter in Personalunion bedeutet dies in erster Linie weniger Fahrtstrecke zwischen den Instituten, räumlich engere Zusammenarbeit mit den Kollegen, unkompliziertere Kommunikation. Doch schaut er auch mit einem weinenden Auge der Zukunft entgegen: Das Ambiente der Seefahrtsschule, die Nähe zur Stadt und die guten Arbeitsbedingungen werden ihm sicher fehlen.

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Bibliothek fast fertig renoviert https://www.studentenpack.de/index.php/2009/12/bibliothek-fast-fertig-renoviert/ https://www.studentenpack.de/index.php/2009/12/bibliothek-fast-fertig-renoviert/#respond Mon, 07 Dec 2009 07:00:20 +0000 http://studentenpack.de/?p=109706 Die Bibliothek vor dem Neuanstrich.

[media-credit name="Sora Enders-Comberg" align="aligncenter" width="645"] Die Bibliothek vor dem Neuanstrich.

Als hätten sie es vorher gewusst, dass der nordische Herbst dieses Jahr alle herrschenden Vorurteile mehr als erfüllt, erstrahlen Wände, Geländer und Lampen der „Bib“ nach der Renovierung nun in leuchtenden Orange- und Rottönen. Wer ein Buch oder Ruhe zum Lernen sucht, der betritt die Bibliothek seit dem 9. November wieder durch den Haupteingang und kann so zunächst einen Blick auf den neuen Tresen mit Beleuchtung und Schriftzug werfen. Kurz darauf überrascht die unendliche Weite des Gebäudes – das gesamte Erdgeschoss ist noch bücherleer, mittlerweile stehen immerhin die Regale schon da. Mit dem Geruch von Farbe und neuem Teppich in der Nase findet man auch in den oberen Stockwerken noch jede Menge Platz für Arbeitstische und Bücherregale.

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Neubau auf der FH-Wiese https://www.studentenpack.de/index.php/2009/12/neubau-auf-der-fh-wiese/ https://www.studentenpack.de/index.php/2009/12/neubau-auf-der-fh-wiese/#respond Wed, 02 Dec 2009 13:44:15 +0000 http://studentenpack.de/?p=1094 Die Fachhochschul-Wiese. Legionen von Studenten, zu Fuß und auf Rädern, sowie ab und zu die Fahrzeuge der Gärtner haben hier Spuren hinterlassen: einen nicht zu übersehenden Pfad, einmal quer über die Fläche von der Anschützstraße bis zum Kiosk am Mönkhofer Weg. So sehr etabliert, dass sich sogar jemand berufen fühlte, ihn bei OpenStreetMap einzuzeichnen. Doch wer sich Ende Oktober verschlafen auf den Weg Richtung Uni machte und dabei gesenkten Hauptes durch das nasskalte Herbstwetter trottete, wurde auf gewohnten Pfaden jäh von einem Bauzaun überrascht, hinter dem sich Berge aus Erde und allerlei Baustellenzubehör türmten.

Was geht hier vor? Aus den Lübecker Nachrichten erfuhr man bald: Die Fachhochschule baut hier Parkplätze und lässt sich beziehungsweise das Land das Ganze eine schöne Stange Geld kosten. Von insgesamt knapp einer Million Euro ist die Rede. Beiderseits der Bushaltestelle soll Entlastung für die umliegenden und alltäglich vollkommen zugeparkten Straßen entstehen – im Pressetext findet sich die wunderschöne Formulierung „der unzumutbare Zustand des ruhenden Verkehrs“. Außerdem werden Kapazitäten für zukünftige Mitarbeiter eines hinter Gebäude 13 ebenfalls entstehenden Biotechnik-Neubaus benötigt. Doch zunächst müssen einige Rohre und Leitungen aufwändig verlegt werden. Fertiggestellt werden soll das Ganze, wenn es das Wetter zulässt, bis Weihnachten. Begrünt werden die Anlagen dann im Frühjahr. Insgesamt sollen 210 bewirtschaftete Stellplätze entstehen. Eine Gebührenordnung werde derzeit noch erarbeitet und solle nur die Bewirtschaftungskosten decken, allerdings werden die Parkflächen nur für Angehörige und Besucher der Fachhochschule zur Verfügung stehen, so André Bösch, seines Zeichens FH-Kanzler.

Bleibt nur noch die spannende Frage, wie sich der anfangs erwähnte Trampelpfad weiterentwickeln wird. Wer genau hinsieht, kann schon einen neuen Verlauf, vorbei am Bauzaun, erahnen…

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“Eine Uni, die sich nicht mehr entwickeln kann, ist tot!” https://www.studentenpack.de/index.php/1998/12/eine-uni-die-sich-nicht-mehr-entwickeln-kann-ist-tot/ https://www.studentenpack.de/index.php/1998/12/eine-uni-die-sich-nicht-mehr-entwickeln-kann-ist-tot/#respond Tue, 01 Dec 1998 11:00:51 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=234263 Es ist eine Binsenweisheit, daß die Landeskasse Schleswig-Holsteins nicht mit massigem Volumen protzen kann. Andererseits ist es aber auch nicht so, daß der Landeshaushalt ein Hochschulgebäude nicht grundsätzlich hergäbe. Vielmehr entsteht um die vorhandenen Finanzressourcen ein Verteilungskampf und zwangsläufig fallen Landesprojekte unter den Tisch. Dabei scheinen wir Informatiker ein heißer Kandidat zu sein.

Der Hintergrund.
Seitdem der Studiengang Informatik zum Wintersemester 1993/94 eingeführt wurde, warten wir bislang vergeblich auf ein Informatikgebäude, das hinter der Vorklinik seinen Platz bekommen soll und das alle Informatikinstitute fassen kann. Da auf dem Campus seit ehedem Raumnot herrscht, hat sich die Entwicklung unseres neuen Studiengang auf insgesamt vier Standorte (Campus, Seefahrtsschule, Osterweide, TZL) in Lübeck verteilt. Im letzten Semester hat sich die Situation derart zugespitzt, daß auch in dem 18 km (entsprechend einer Busstunde oder 45 Fahrradminuten oder 20 Autominuten) vom Campus entfernten Technikzentrum Lübeck (TZL) Lehrveranstaltungen stattfinden. Dort sind momentan drei Institute untergebracht (Signal- und Informationsverarbeitung, Multimediale und Interaktive Systeme, Softwaretechnik und Programmiersprachen) weitere drei gerade genehmigte Institute (Robotik, Neuroinformatik, Logik) werden wohl ebenfalls dort untergebracht werden. Besonders bitter für die Studierenden ist dabei, daß diese Lösung als Provisorium angekündigt wurde, wobei Lehrveranstaltungen dort ausdrücklich verneint wurden. Statt dessen etabliert sich das TZL als Dauerprovisorium.

“Zu teuer” ist das vernichtende Argument, in Zeiten knapper Haushaltskassen müssen eben alle zurückstecken. Die einzige Möglichkeit, den Gesamtpreis mö,glichst niedrig zu halten ist die, nicht alle Institute in den Bau mit einzuplanen. Entsprechende wurden die Pläne mehrfach geändert doch bis zuletzt war die Finanzierung nicht sichergestellt (siehe dazu Bericht Hochschulbau).

Die aktuellen Entwicklungen.
Am Montag, den 30. 11. 1998 fand im SAS Senator Hotel eine Diskussion über die Zukunft der Hochschulen in Lübeck statt. Als hoher Gast war dazu neben den Hochschulrektoren Professor Wolfgang Kühnel (MUL), Professor Hans Wilhelm Orth (FH) und Professorein Inge-Susann Römhild (Musikhochschule) die Ministerin für Bildung Wissenschaft Forschung und Kultur Ute Erdsiek-Rave eingeladen.

Nachdem Herr Kühnel ihr nochmals sehr nachdrücklich und engagiert die Wichtigkeit des Informatikgebäudes vor Augen geführt hatte, legte sich Frau Erdsiek-Rave auf das Jahr 1999 für den Baubeginn und 2001 für die Fertigstellung des Informatikgebäude fest.
Das ist nicht wirklich neu, denn ihre Vorgängerin Gisela Böhrk, die im Zuge der Umordnung der Landesregierung mit Blick auf die Landtagswahl 2000 aus dem Amt entlassen wurde, hatte im Focus-Bericht zum Aufbau des Studiengangs genau diese Festlegung schon 1997 getroffen.
Etwas anderes ist wirklich neu: die Fachhochschule, die bisher einen Anteil von etwa 25% an dem Gebäude gehalten hatte, scheidet aus. Nicht also umsichtiges Handeln sondern erneut Sparmaßnahmen schaffen eine für uns positive Situation, steigen doch damit die Chancen, daß alle Institute unter ein Dach gebracht werden können.

Wertung.
Selbst in dem günstigen Fall, daß die Ankündigungen von Frau Ersiek-Rave eintrifft, werden vom ersten Plan bis zur Fertigstellung acht Jahre vergangen sein. Ein Studium in Regelzeit dauert hingegen nur 4 1/2 Jahre, also hat das ganze Projekt fast zwei vollständige Studenten-Generationen gebraucht. Viel zu viel zu viel wie ich finde. Darüber hinaus bleibt es noch abzuwarten, ob der frei gewordenen Platz der FH tatsächlich ausreicht, unsere Institute unterzubringen. Ich jedenfalls glaube erst daran, wenn sie alle eingezogen sind.

 

Einige Fragen blieben ungeklärt:

  • Welcher Teil der menschlichen Psyche bewirkte, das sich alle vor der Türe versammelten, bis wir – wie Weihnachten – alle in die gute Stube baten?
  • Welche Brötchen sind besser: Schrippen oder Mittagsbrötchen (beide von Firma Stadtbäckerei)?
  • Wieviele Namen von Studierenden kann man sich in 30 Sekunden merken (Highscore Prof. Fischer: vier Vor- und Nachnamen)?
  • Wie heißt der Gegenpart zum Begriff Mentor (etwa Mentanten analog zu Tutor/Tutanten)?

Wir danken

  • Tobias Kochems für künstlerisch hochklassige musikalische Untermalung
  • Thomas Otto für brilliante Planung und Koordination
  • Roman Koch, Stefan Wirtz, Achim Feldmann, Lars Hömke, Gregor Peter, Birgitta Weber und Florian Mösch für Ausführung und Unterstützung
  • Amir Madany Mamlouk für Amüsemang und Ansprache.

Wir buchen das Erstsemesterfrühstück auf der Habenseite unseres Erfolgskontos. Falls Ihr anderer Meinung seid, Anregungen, Kritik oder Lob loswerden wollt, dann wendet euch an die Hotline der Fachschaft: fachscha@informatik.mu-luebeck.de.

Archivierter MUFtI-Artikel

Dieser Artikel erschien in der Onlinezeitung der Fachschaft Informatik. Er wird hier im Rahmen unserer Archivierungsbemühungen kopiert. Das Original ist in der Way-Back-Machine des Internet Archives zu finden.

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Hochschulbau-Gespräch mit Herrn Maehle https://www.studentenpack.de/index.php/1998/02/hochschulbau-gesprach-mit-herrn-maehle/ https://www.studentenpack.de/index.php/1998/02/hochschulbau-gesprach-mit-herrn-maehle/#respond Sun, 01 Feb 1998 11:00:15 +0000 http://studentenpack.de/?p=212095 Zum Wintersemester 1993 wurde in der Lübecker Universität als zweiter Studiengang neben der hier traditionell vertretenen Medizin die Informatik zunächst nur mit Nebenfach Medizininformatik später auch mit Bioinformatik und Elektrotechnik eingeführt. Um die Entwicklung des neuen Studiengangs voranzutreiben und Platz für neu hinzukommende Institute zu schaffen, ist der Bau eines eigenen Informatikgebäudes unbedingt notwendig.

In 1994 wurde die erste Planung des Baus in Zusammenarbeit von Medizinischer Universität zu Lübeck (MUzL) und der ebenfalls interessierten Fachhochschule Lübeck (FHL) abgeschlossen. Die damalige Planung beinhaltete die Unterbringung sämtlicher Institute der Informatik und Mathematik (MUzL), der Fernuniversität (FU) und des Instituts für Medizintechnik (FHL).
Im Mai 1995 zwangen Sparmaßnahmen seitens des Landes zu Neuplanungen, in denen auf

1000 qm verzichtet werden mußte. Im Februar 1997 erließ das Land dann eine finanzielle Obergrenze von 40 Mio. DM aufgeteilt in zwei Bauabschnitte zu 32 und 8 Mio. DM. Damit war eine erneute Planung notwendig, in der weitere 1000 qm eingespart werden mußten. Dadurch konnte das ursprüngliche Ziel, alle Institute im Neubau unterzubringen, nicht mehr eingehalten werden. Betroffen, d.h. seit 14.02.1997 nicht mehr eingeplant sind:

  • Mathematik: 345 qm
  • Telematik (ITM) (im 1. BA): 409 qm
  • Logik und kognitive Systeme (in Planung): 150 qm
  • Signalverarbeitung (in Berufung): 448 qm
  • Neuro- und Bioinformatik (in Berufung): 270 qm
  • Lehre: 692 qm

Diese Institute sind noch nicht eingerichtet, d.h. sie stehen in Planung bzw. Berufung, oder sind wie das ITM bereits in universitätseigenen Räumen untergebracht. Auch das Institut für Mathematik befindet sich schon im universtiätseigenen Gebäude der Seefahrtsschule (SFS) und verzichtet zugunsten des in Planung befindlichen Instituts für Wissensbasierte Systeme auf den Einzug.
Nach Stand Januar 1998 werden diese Einrichtungen im ersten Bauabschnitt untergebracht:

  • Technische Informatik: 500 qm
  • Theoretische Informatik: 284 qm
  • Medizinische Informatik: 399 qm
  • Informationssysteme: 367 qm
  • Softwaretechnik und Programmiersprachen: 237 qm
  • Multimediale und Interaktive Systeme: 336 qm
  • Wissensbasierte Systeme: 309 qm
  • Medizintechnik (MUzL): 470 qm
  • Medizintechnik: 1135 qm
  • Studienzentrum: 112 qm
  • Dekanat, Sekretariat, andere

Der durch den Auszug der ebenfalls in der SFS befindlichen Theoretischen Informatik freiwerdende Raum, soll zu einem Zentrum für Gastdozenten umgestaltet werden.

Hörsäle, die insbesondere von der Informatik dringend gebraucht werden, sind in dem neuen Bau nicht vorgesehen.

Statt dessen soll hierfür – wieder als Co-Produktion von MUzL und FHL – ein neues Gebäude neben der Mensa entstehen. Dieses, so hofft man, kann zeitgleich mit dem anderen Bau fertiggestellt werden.

Auch die jetzt für den ersten Bauabschnitt bewilligten

32 Mio. DM können vom Land derzeit nicht aufgebracht werden. Daher will man das neue Konzept des Leasingbaus einsetzen, also den Bau durch einen Sponsor finanzieren lassen. Leider gibt es für dieses Konzept in Schleswig-Holstein bisher noch keine Erfahrung und auch ein Sponsor muß noch gefunden werden.
Die europaweite öffentliche Auschreibung des Projekts und damit die Suche nach einem Sponsor beginnt nach der momentan laufenden Feinplanung. Diese beinhaltet die Aufteilung und Zuweisung der Räumlichkeiten innerhalb der jeweiligen Institute und die genaue Angabe über Inventar und Elektroinstallation (Steckdosen, Netzanbindungen, Klimaanlagen, etc.).
Professorenbüros sind dabei ca. 25 qm und Büros von wissenschaftlichen Mitarbeitern ca. 12 qm groß. Der neue Computer-Pool wird insgesamt fast 200 qm groß und in mehrere Bereiche unterteilt werden. Der Pool in der SFS und zunächst auch der im ITM werden nicht aufgegeben.

Man hofft die Feinplanung bis April dieses Jahres abschließen zu können, so daß im günstigsten Fall die letzten Abstimmungen durch den Konvent der Naturwissenschaften, den Senat und das Ministerium bis Ende des Jahres vollzogen werden können. Danach kann die Ausschreibung vorgenommen und bei zügigem Vorgang 1999 mit dem tatsächlichen Bauen begonnen werden. Der Abschluß der ersten Bauphase ist dann frühestens 2001 zu erwarten.

Insgesamt wird damit der Informatikbau vom Beginn der ersten Planungen bis zur Vollendung des ersten Bauabschnitts mindestens sieben Jahre gedauert haben, wobei die eigentliche Bauzeit nur ein bis zwei Jahre brauchen wird. Damit wird nicht nur die Geduld der betroffenen Institutsleiter auf eine harte Probe gestellt, sondern auch die Entwicklung des Standorts Lübeck als Informatik- und Technikzentrums behindert, denn potentielle Bewerber für Professuren werden sich bei solchen Voraussetzungen ihre Entscheidung gut überlegen müssen. Als haupsächlicher Verursacher der erheblichen Verzögerungen sind hier die zeitintensiven Neuplanungen durch ständig neue Einsparungsverfügungen durch das Land und die schwierigen Verhandlungen zwischen den beiden Partern MUzL und FHL zu nennen.
Es ist gut möglich, daß sich die Professoren eher selbst schaden, wenn sie gegen diese Maßnahmen ihren Mißmut zu deutlich äußern. Vielleicht könnten hier Studierende wirksamer Einfluß nehmen.

Uns bleibt die Hoffnung, daß der Zeitplan bis 2001 eingehalten werden kann, der zweite Bauabschnitt dann zügig umgesetzt wird und endlich Hörsäle in ausreichender Form geschaffen werden. Immerhin wird den Studienanfängern der letzten drei Jahre die Fertigstellung des Baus innerhalb ihres Studiums versprochen. Es wäre zu wünschen, daß dies wenigstens für die jetzigen Erstsemester zutrifft.

ursprünglich (1994) 19.05.1995 14.02.1997 davon 1. Bauabschnitt
MUzL 6796 qm 78% 5762 qm 75% 4760 qm 73% 3658 qm 75%
FHL 1839 qm 21% 1824 qm 24% 1633 qm 25% 1136 qm 23%
FU 104 qm 1% 102 qm 1% 112 qm 2% 112 qm 2%
gesamt 8722 qm 7688 qm 6505 qm 4906 qm
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