Ausflug – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Sun, 03 Dec 2017 20:12:44 +0000 de-DE hourly 1 Let’s celebrate Finland together! https://www.studentenpack.de/index.php/2017/12/lets-celebrate-finland-together/ https://www.studentenpack.de/index.php/2017/12/lets-celebrate-finland-together/#respond Mon, 04 Dec 2017 05:00:29 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=306292
Das Uniorchester vor der Kathedrale in Helsinki.Kai Friese

Das Uniorchester vor der Kathedrale in Helsinki.

100 Jahre Finnland – nicht nur auf den diesjährigen Nordischen Filmtagen wurde dies gebührend gefeiert. Bereits Ende September war es so weit und das Uniorchester begab sich nach intensiver Organisationsphase und Fundraising-Kampagne wieder auf Konzertreise mit Ziel Helsinki. Unterstützt von mehreren Aushilfen machte sich das auf 58 Musiker verstärkte Stammorchester auf den Weg und brachte eine Fülle von Erinnerungen und unvergesslichen Eindrücken mit.

Um außerhalb der Semesterroutine ein passendes Programm samt Zugabe auf die Beine zu stellen, gab es zunächst eine zweitägige Probenphase in Lübeck mit unserem Dirigenten Fausto Fungaroli und Solisten Hugo Moinet von der Musikhochschule. Vor der nächtlichen Abfahrt am Skandinavienkai blieb schließlich noch ein wenig Zeit, sich auf das Land der Trolle, Rentiere und Saunen einzustimmen. Dann begann das Abenteuer mit dem Einchecken auf der Finnlines-Fähre, auf der wir gemeinsam mit einigen Truckern die nächsten anderthalb Tage verbrachten. Einige Pokerrunden, eine spontane Blasorchester-Performance und eine Bundestagswahl später kamen wir im dichten Nebel im Hafen von Helsinki an. Anschließend ging es direkt zur ersten Probe in der deutschen Kirche, die uns die dortige Gemeinde für drei Tage gegen reichlich Lübecker Marzipan zur Verfügung gestellt hatte. Und auch der benachbarte Kindergarten konnte durch eine öffentliche Probe wunderbar beglückt werden, Fausto entpuppte sich als perfekter Pädagoge für die ganz Kleinen.

Auch die Freizeit in der schönen finnischen Hauptstadt sollte nicht zu kurz kommen. So gab es für alle Teilnehmer eine Stadtführung und bei herrlich spätsommerlichem Wetter Ausflüge entlang der Küste bis auf die vorgelagerte Festungsinsel Suomenlinna. Einige besuchten abends ein Konzert von Mahlers 5. Sinfonie in der Konzerthalle Musiikkitalo, sangen bis in die frühen Morgenstunden Karaoke in der benachbarten Bar, erstanden Mitbringsel aus dem Moomin-Shop oder schlemmten finnisches Essen in vielen Variationen.

Und dann nahte der Konzerttag. Als erstes gab es am Vormittag ein eigens moderiertes Schülerkonzert in der Deutschen Schule Helsinki und abends das öffentliche Konzert im Saal. Sogar Zuhörer aus Lübeck waren dabei – angereist mit dem Flugzeug! Zum Abschluss gab es einen gemeinsamen Ausklang im Restaurant, wo bis in die späte Nacht gefeiert wurde. Am nächsten Tag enterte das Orchester wieder die Fähre zurück nach Deutschland und schipperte noch einmal 30 Stunden entspannt lesend oder saunierend gen Travemünde.

Beim Durchqueren der Lübecker Bucht waren sich alle sicher, dass diese Reise definitiv etwas sehr Besonderes war – nicht nur als touristisches Highlight, sondern vor allen Dingen für den Zusammenhalt im Orchester. Danke an alle Mitreisenden und die tollen Aushilfen, danke an Fausto, der sich in das kalte Land gewagt hat, danke an Hugo, unseren absolut sympathischen Solisten und danke an alle unsere (Kinder-)Zuhörer in Helsinki – ihr wart die Besten! Mit dem Spirit von Finnland gehen wir nun in die nächste Probenphase und freuen uns auf die kommenden Konzerte vor heimischem Publikum.

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Die erste ZKK aller Zeiten – oder KoMatös in Aachen! https://www.studentenpack.de/index.php/2015/07/die-erste-zkk-aller-zeiten-oder-komatoes-in-aachen/ https://www.studentenpack.de/index.php/2015/07/die-erste-zkk-aller-zeiten-oder-komatoes-in-aachen/#respond Wed, 08 Jul 2015 22:12:51 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=213451 99-teilnehmerfoto

Das Gruppenfoto der KoMa

Vom 27. bis 31. Mai fand in der alten Kaiserstadt Aachen die 76. KoMa, die Konferenz der deutschsprachigen Mathematikfachschaften, statt. Und als wenn das nicht bereits Aufwand genug wäre – das können wir von der FS MINT als Veranstalter der letzten KoMa im Wintersemester bestätigen – hat sich die Aachener Fachschaft gleich zwei weitere Fachschaftskonferenzen mit ins Boot geholt: Neben der Konferenz der Informatikfachschaften (KIF) mit der traditionell bereits einige Konferenzen, zuletzt 2013 in Kiel, gemeinsam ausgerichtet wurden, wurde als dritte Fachschaftskonferenz die ZaPF (Zusammenkunft aller Physik-Fachschaften) ausgerichtet. Gemeinsam bildeten diese Konferenzen die ZKK – wie von den Orgas betont die erste ZKK aller Zeiten.

Auch die Lübecker Fachschaft MINT hat mit zwei Vertretern, jeweils einem für KIF und KoMa, an der ZKK teilgenommen. Doch zunächst Grundsätzliches über diese Fachschaftskonferenzen. Auf diesen Bundesfachschaftentagungen, welche es zu allen möglichen Fachbereichen gibt, treffen sich Vertreter aus Fachschaften der jeweiligen Fachrichtung aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, also Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Falle von KoMa und KIF verläuft eine Konferenz, die jedes Semester von einer anderen Fachschaft ausgetragen wird, über fünf Tage. In Arbeitskreisen (AKs) tauschen sich die Fachschaftler über die verschiedensten Themen aus und erarbeiten Positionen zu einem breiten Feld an Themen von Hochschulpolitik, allgemeinpolitischen Themen oder der Fachschaftsarbeit im Speziellen. Aber auch Spaß-AKs wie zum Beispiel das humorvolle Komponieren von mathematischen Liedern im AK Pella finden ihren Platz. Mithilfe von sogenannten Resolutionen positioniert sich die Konferenz und stellt Forderungen nach außen, zum Beispiel an die Bildungsministerien oder Fachgesellschaften. Auch auf der ZKK sind einige Resolutionen entstanden, doch dazu später mehr. Die Konferenzen werden durch ein kulturelles Rahmenprogramm abgerundet, sodass auch der Spaß nicht zu kurz kommt. Verschiedene Führungen durch Stadt und Universität haben uns Aachen näher gebracht und die obligatorische Kneipentour hat dieses Mal gefühlt sämtliche Kneipen in Aachen gefüllt.

Die Fachschaft MINT ist zu dieser Konferenz mit zwei Themen für Arbeitskreise angereist. Diese wurden von uns angeboten und geleitet. Die Fülle an verschiedenen Erfahrungen durch die unterschiedlichen Konferenzteilnehmer war dabei ein großer Vorteil.

AK Satzung und Fachschaftsstrukturen

Eine Novellierung des Hochschulgesetzes steht in Schleswig-Holstein in den Startlöchern, die Vertreter aus dem AStA haben tatkräftig daran mitgearbeitet. Für Fachschaften in Schleswig-Holstein kommt die Änderung hinzu, dass wir nun eigene Teilkörperschaften öffentlichen Rechts der Studierendenschaft werden. Doch was für Konsequenzen sich daraus für unsere Fachschaft ergeben, war keinem von uns so richtig klar. Denn die Fachschaft hat (noch) keine Jura-Studenten – bei der aktuellen Kreativität der Universitätsleitung bei der Schaffung neuer Studiengänge ist das jedoch nicht unmöglich. Wir wussten lediglich, dass wir das Recht bekommen, uns selbst eine eigene Satzung zu geben. Somit erhofften wir uns von einem Austausch-AK von anderen Fachschaften, welche diesen juristischen Status bereits bekommen haben, mehr zu erfahren. Die Ergebnisse waren für uns sehr hilfreich. Viele Fachschaften organisieren sich zusätzlich als Verein, so wie auch die Fachschaft Medizin einen eigenen Förderverein besitzt. Ein solcher Verein sowie der Status einer juristischen Person geben der Fachschaft mehr Freiheiten und Unabhängigkeit von StuPa und AStA. Mit einer eigenen Fachschaftssatzung könnte das StuPa nur noch die Gründung oder Auflösung von Fachschaften beschließen. Die komplette Kontrolle auch über die Finanzen läge bei der Fachschaft selbst. Doch das hat sich wiederum als der größte Haken herausgestellt: Der Aufwand einen Verein zu führen und eine eigene Finanzverwaltung zu betreiben wurde von den anderen Fachschaften so hoch eingeschätzt, dass sich insbesondere für unsere kleine Fachschaft diese Umstrukturierung nicht lohnt. Zudem läuft die Arbeit zwischen den Gremien an unserer Uni so gut, dass größere Unabhängigkeiten nicht notwendig sind.

AK Fachübergreifende Fachschaften

Das zweite Thema, zu dem wir einen Arbeitskreis angeboten haben, ist ein Thema, das unsere Fachschaft intern zur Zeit sehr beschäftigt. Der universitären Struktur bedingt werden fast alle neuen Studiengänge, die unser Präsidium munter nach und nach aus dem Boden stampft, unserer Fachschaft zugeordnet – allein jetzt sind es schon neun inhaltlich sehr verschiedene Studiengänge, Tendenz steigend. All diese Studiengänge müssen von derselben Gruppe vertreten werden, sodass die fachliche Arbeit für eine Fachrichtung teilweise sehr vernachlässigt wird und Berichte für einen Großteil der Mitglieder irrelevant sind. Daher haben wir uns mit anderen Fachschaften ausgetauscht, wie diese fachlichen Diskrepanzen bei anderen Fachschaften gehändelt werden. Spannend war die Erkenntnis, dass es fast an jeder Uni ein anderes System und damit verbundene Probleme gibt. Insbesondere das System der Uni Braunschweig, das neben dem Fachschaftsrat (welcher unserer Fachschaft entspricht), der sich um die allgemeinen studentischen Belange kümmert, so genannte Fachräte gibt. Diese konzentrieren sich allein auf die fachliche Arbeit zu einzelnen Fachbereichen wie Mathematik oder Informatik. Sie werden nach Bedarf und Initiative der Studenten gegründet und sind relativ unabhängig von den studentischen Gremien. Dieses System ist bei unserer Fachschaft auf Interesse gestoßen, wir werden in den nächsten Monaten erarbeiten, ob wir ein ähnliches System etablieren wollen.

Weitere Arbeitskreise

Neben diesen Arbeitskreisen, welche wir selbst angeboten haben, gab es eine große Auswahl an weiteren Arbeitskreisen. Einige waren als Arbeitskreise einzelner Konferenzen konzipiert, andere als gemeinsame Arbeitskreise. Teilgenommen haben wir an Workshops zur Moderation von Gruppen und weiteren Arbeitskreisen organisatorischer Art teilgenommen. Letztere waren bedingt dadurch, dass die Fachschaft MINT die letzte Konferenz selbst veranstaltet hat. Eine Besonderheit stellte der AK Adventskalender dar: Ursprüngliches Ziel dieses AKs ist das Erstellen einer weihnachtlichen mathematischen Aufgabe für den Adventskalender der Deutschen Mathematiker Vereinigung (DMV). Die Gespräche führten zu einer Diskussion über den Gebrauch von grafikfähigen Taschenrechnern beziehungsweise Computeralgebrasystemen. Alle Teilnehmer der Arbeitskreis waren sich einig, dass diese die mathematischen Kompetenzen von Schülern immer mehr auf das Drücken von Tasten reduzieren, was für erhebliche Probleme gerade in den ersten Semestern sorgt. Auch an unserer Uni sind in den Vorkursen und den großen Mathevorlesungen die Konsequenzen teils deutlich bemerkbar. Daher haben wir beschlossen, eine eigene Resolution zu dem Thema zu erarbeiten. Die Zeit reichte für eine ausreichende Ausarbeitung nicht aus, sodass die Fachschaft MINT bis zur nächsten Konferenz – im November in Ilmenau – eine sogenannte WAchKoMa („Weiterführung von Arbeitskreisen unter chaotischen Verhältnissen der KoMa“) zu diesem Thema anbieten wird.

Viva la Resolution!

Neben diesem Resolutionsthema gab es einige weitere Resolutionen, die während der Konferenz gemeinsam erstellt und verabschiedet wurden. Die KoMa hat Resolutionen zu den Themen „Netzneutralität von eduroam“, „Prüfungsunfähigkeit und Atteste“ und „Empfehlungen für einen guten Übungsbetrieb“ im Konsens beschlossen, sie werden zeitnah im Netz (Link in der Infobox am Ende des Textes) im Wortlaut zu finden sein. Die KIF hat die erste Resolution ebenfalls beschlossen, die letzteren wurden jedoch abgelehnt beziehungsweise vertagt. Zusätzlich haben sie eigene Resolutionen zu den Themen „Hochschulzugangsberechtigung berechtigt zum Studium“ und „Promotionsrecht“ verabschiedet.

Die Resolution zur Netzneutralität beschäftigt sich mit dem „eduroam“-Netz. Dieses Forschungsnetz ermöglicht Studierenden an allen teilnehmenden Hochschulen das WLAN frei zu nutzen. Zu diesem Netz gehört jedoch ein Vertrag, den die Hochschulen unterschreiben und der unter anderen Spezifikationen für eduroam vorgibt. Eine Vorgabe ist, dass keine Ports geblockt werden dürfen, also Netzneutralität gewahrt werden muss. Viele Hochschulen erfüllen diese Regeln aber nicht, häufig sind Ports für zum Beispiel Onlinespiele geblockt – mit dem potenziellen Nachteil, dass andere Programme, welche dieselben Ports nutzen, ebenfalls nicht funktionieren. Die KIF und die KoMa fordern neben weiteren Anmerkungen die Hochschulen auf, diese Missstände zu beheben.

Albert Piek
Das SuperC ist nur eines der vielen modernen Gebäude der RWTH Aachen.Albert Piek
Das SuperC ist nur eines der vielen modernen Gebäude der RWTH Aachen.[/caption]

Ein spezieller Fall an einer Hochschule war Grund für die zweite Resolution über Prüfungsunfähigkeit. Trotz eines ärztlichen Attestes mussten Studenten nach einer wegen Krankheit versäumten Prüfung auf einem weiteren Formular das Krankheitsbild beschreiben, der entsprechende Prüfungsausschuss entscheidet dann auf dieser Basis, ob die Krankschreibung gerechtfertigt ist. Dieses Vorgehen wird von der KoMa stark kritisiert: Ein ärztliches Attest muss ausreichend sein und einem Prüfungsausschuss fehlt häufig die fachliche Kompetenz, um über die Schwere einer Krankheit zu entscheiden. Weiter ist es auch im Sinne des Datenschutzes sehr kritisch anzusehen, dass Studierende ihren Professoren ihre Krankheitsbilder aufdecken müssen. Da die KIF bereits einige Konferenzen vorher eine ähnliche Resolution verabschiedet hat, hat sie diese Resolution abgelehnt.

Der Arbeitskreis Übungskonzepte hat sich damit beschäftigt, wie möglichst sinnvolle und gute Tutorien aussehen sollten. Das erarbeitete Konzept wird in Form eines Konzeptpapieres als Resolution verabschiedet. Wert wird auf die Fortbildung der Tutoriumsleiter sowie die sorgfältige Vor-, Nach- und Aufbereitung der Aufgaben, welche thematisch sinnvoll zum Vorlesungsbetrieb gewählt werden sollten, gelegt. Größere Diskussionen seitens der KoMa wurden darüber geführt, ob Musterlösungen verfügbar gemacht werden sollten. Diese Forderung war jedoch nicht konsensfähig, sodass sich auf die Verfügungsstellung von Lösungsskizzen geeinigt wurde. Die KIF hat die Entscheidung über diese Resolution wegen größeren Diskussionsbedarfs vertagt.

Eigenständig hat die KIF zwei weitere Resolutionen verfasst. In der Resolution „Die Hochschulzugangsberechtigung berechtigt zum Studium!“ fordert die KIF neben der Hochschulzugangsberechtigung keine weiteren Einschränkungen für die Zulassung zu einem Studium vorzuschreiben, da dies nicht mit dem Recht auf freie Berufswahl vereinbar sei. Stattdessen solle die eigenständige Entscheidung für (oder gegen) ein Studium zu fördern und zu ermöglichen. Die zweite KIF-eigene Resolution zum Promotionsrecht fordert, dass das Promotionsrecht von Hochschulen nicht länger an historische Gegebenheiten gekoppelt werden solle, sondern Ergebnis einer regelmäßigen Evaluation der Forschungsleistung und der Betreuungsqualität sein sollte.

Neben diesen Resolutionen gab es auch seitens der ZaPF weitere Resolutionen, über die wir jedoch kaum berichten können. Detaillierte Informationen zu den Ergebnissen von Arbeitskreisen und den Resolutionen finden sich in den Konferenzbänden der KoMa, dem KoMa-Kurier, dem ZaPF-Reader und in den Ergebnisse der KIF (Alle Links in der Infobox am Ende des Texts).

Wie geht’s weiter?

Die nächsten Konferenzen sind die KIF 43,5 in Bonn, welche vom 11. bis 15. November stattfindet, sowie die 77. KoMa, die vom 18. bis 22. November in Ilmenau stattfindet. Zu beiden Konferenzen sucht die Fachschaft MINT jederzeit interessierte Studenten der jeweiligen Fachrichtungen, die zur Konferenz fahren möchten. Falls ihr Interesse habt, Studenten aus eurer Fachrichtung aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz kennenzulernen und euch auszutauschen, zögert nicht, euch bei uns zu melden.

Neben diesen beiden Konferenzen gibt es auch noch weitere Bundesfachschaftentagungen, die in unser Fächerspektrum fallen: Für die Psychologen gibt es die PsyFaKo (Psychologie-Fachschaften-Konferenz), für MLS-Studenten die MolMedNET (Bundesfachschaftentagung Molekulare- und Biomedizin), die StAuB (Ständiger Ausschuss der Biologiefachschaften) sowie das Biomedical Students‘ Symposium (ohne lustige Abkürzung). Wir würden uns freuen, Vertreter zu diesen Konferenzen schicken zu können, und unterstützen interessierte Vertreter mit der Bezahlung der Reise- und Konferenzkosten – auch hier gilt: Meldet euch bei Interesse bei der Fachschaft. Wir freuen uns auf die nächsten Konferenzen und werden zu gegebener Zeit wieder hier berichten!

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Gefiederte Produktionsstätten https://www.studentenpack.de/index.php/2012/02/gefiederte-produktionsstatten/ https://www.studentenpack.de/index.php/2012/02/gefiederte-produktionsstatten/#comments Fri, 10 Feb 2012 13:00:14 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=2416
Matthias Salzenberg | StudentenPACK.

So leben Legehennen. Freilandhaltung?

Fröhlich pickend rennt ein Huhn durchs hohe Gras, friedlich liegen drei Eier im Stroh. Die Verpackungen, die Werbebroschüren und das Vokabular versprechen dem Konsumenten eine schöne heile Welt. Das Käfighuhn hat sich von seinen Fesseln befreit und stolziert selbstbestimmt über saftigen Grund und Boden. Die Ernährung besteht selbstverständlich ausschließlich aus gesundem (Voll-)Korn. So möchte die Industrie es uns glauben lassen und so möchten wir es glauben. Doch was steckt wirklich hinter Boden-, Freiland-, und Biohaltung? Elf Studenten aller Semester und Studiengänge machten sich auf den Weg zum Hornbrooker Hof, bei Bad Segeberg, um sich mutig ins Getümmel eines industrialisierten Massentierhaltungsstalles zu werfen.

Hauptdarsteller, neben dem gefiederten Vieh, ist der Betreiber des Hofes, Hans-Peter Goldnick, der nach einem kurzen Ausflug in die Finanzbranche und nach einigen Jahren Großstadtleben in Hamburg zurück aufs Land zog, um den Hof von seinem Großvater zu übernehmen. Im Gepäck hatte er eine große Portion Unternehmergeist, die er dazu nutzte, den alten Hof in eine moderne Produktionsstätte umzubauen. Fortan tummelten sich statt einigen Hofhühnern zig Tausende Legehennen in seinen Ställen, eine Verpackungsanlage wurde angeschafft und ein weitverzweigtes Vertriebsnetzwerk aufgebaut. Heute beliefert Herr Goldnick kleine und große Supermärkte wie z.B. EDEKA und ist einer der größten Eierproduzenten in Schleswig-Holstein.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es schnell ans Eingemachte. Was sind denn jetzt die Unterschiede der verschiedenen Haltungsformen, wollten die Studenten wissen. Herr Goldnick winkte heftig mit der Hand und führte uns in einen Stall. Im Vorraum, wo eine Mitarbeiterin Eier von einem Laufband nahm und sortierte, bekam jeder einen blauen Ganzkörperanzug und dann ging es ab zu den Hennen. Aufgeregt gackernd liefen sie hin und her und behielten uns, die Invasion der blauen Marsmännchen, skeptisch, aber auch interessiert, im Auge. Das also war Bodenhaltung: 10.000 Hühner flattern, gackern und laufen auf drei Ebenen (Volieren) um uns herum. Das Futter läuft fortwährend auf einem Förderband herein und die fertigen Eier laufen auf einem anderen Förderband heraus. Damit die Eier auch immer schön auf dem Förderband landen, sind die Böden in Richtung Mitte leicht abschüssig. Lediglich der unterste Boden muss von Hand abgesammelt werden. Jedoch führen bauliche Maßnahmen dazu, z.B. fehlende Nester, dass sich die Hennen viel lieber auf den oberen Etagen zum Eierlegen niederlassen und nur wenige Eier manuell eingesammelt werden müssen. Nichts wird dem Zufall überlassen, rund um die Uhr läuft die Maschinerie: eine echte Eierproduktionsstätte! Auf der einen Seite kommen die Materialien herein, die Arbeiterinnen setzen das Produkt mit ihrer Körperkraft zusammen und auf der anderen Seite läuft das fertige Produkt hinaus. Designer erforschen die Wünsche der Kunden und bauen die Produktionsstätten entsprechend um. Damit die Eierschale schön hart wird, wird dem Futter Muschelkalk zugefügt. Für ein dunkelgelbes Eigelb nehmen die Hühner Beta-Carotin über das Futter zu sich. Und für eine schön weiße Eierschale werden Hühner gezüchtet, die weniger Pigment produzieren. Gibt es Probleme, wie z.B. Krankheiten, werden Antibiotika dem Trinkwasser beigemengt. Allerdings geht auch hier nichts ohne Rezept. Der Betriebs(tier)arzt muss das entsprechende Medikament anordnen, ansonsten drohen empfindliche Strafen. Zu guter Letzt erklärte uns Herr Goldnick, „etwas Schwund ist immer“ und deutet auf eine tote Henne, die am Boden des Stalls liegt. Pro Tag stirbt aus den unterschiedlichsten Gründen ein Henne, fährt er fort.

Als Herr Goldnick eine Tür öffnete, dachten wir schon, er wolle uns jetzt die Freilandhaltung zeigen. Allerdings war dies ein großer Trugschluss. Denn, wie er uns erklärte, heißt Freilandhaltung keinesfalls, dass die Hennen glücklich draußen durchs Gras rennen, sondern lediglich, dass der Volieren-Stall, den wir gerade verlassen haben, mit einem kleinen Außenbereich verbunden sein muss, der per Gesetz circa 10 Prozent der Hennen fassen sollte. Da Hennen eine klare Hierarchie und Hackordnung haben, gibt es keinen großen Austausch zwischen drinnen und draußen und die meisten Eier aus Freilandhaltung haben in ihrem Leben noch nie einen Schluck frische Luft geatmet.

Nun gut, es ist nicht alles so, wie es scheint, dachten wir uns, aber es gibt ja noch das gute Bio-Ei von glücklichen Hühner. Doch auch diese Illusion sollte zerstört werden, denn auch die Bio-Hühner werden auf genau die gleiche Art wie die „90 Prozent drinnen – 10 Prozent Freilandhühner“ gehalten. Der einzige Unterschied ist lediglich, dass das Futter der Bio-Ei-Hennen biologisch angebaut worden sein muss. Ein schwacher Trost: Ein Bio-Ei hat sein Leben lang wenigstens Vollkornbrot und nicht das ungesunde Weißbrot mit den vielen Zusatzstoffen gegessen.

Matthias Salzenberg | StudentenPACK.

Die Arbeit der Hühner ist getan, jetzt wird verpackt

Nachdem wir uns einen guten Überblick verschafft hatten, lud uns Herr Goldnick zu einem Brunch ein. Es gab Eiersalat, viel Mayonnaise, lose Eier, frische Eier, Wachtel-Eier, Bio-Eier, Freilandeier und – natürlich – Bodeneier. Die schmecken ihm einfach am besten, erklärte uns Herr Goldnick und biss in sein präpariertes Brot.

Mit vollem Magen setzten wir uns zur Rückfahrt in den übergroßen Bus, der noch reichlich Platz für die vielen Gedanken hatte, die durch das Gesehene entstanden waren. So ein vollgepackter Stall ist einerseits schon gewöhnungsbedürftig, andererseits, wer Horrorbilder, wie zu Zeiten der Käfighaltung (seit 2010 in Deutschland verboten) erwartet hatte, der wurde glücklicherweise enttäuscht. Vielmehr muss man sagen, dass Freilandhaltung nicht wirklich viel mit Freiland zu tun hat und Bio-Haltung nicht viel mit Bio. Soll unser Sonntags-Ei also wirklich von freilaufenden, glücklichen Hühnern und nicht von gefiederten Produktionsstätten stammen, führt kein Weg an dem Bauernhof des Vertrauens vorbei.

Da alle Teilnehmer den Besuch der Hühnerfarm als gewinnbringend und interessant empfunden haben, soll es auch im kommenden Semester wieder eine Exkursion geben. Dieses Mal möchte das Referat für Kultur, Umwelt und Sport (KUS) des AStA einen Milchviehbetrieb ansteuern, um sich über die Hintergründe und Produktion des weißen Goldes zu informieren. Für alle, die Lust haben mitzufahren, heißt es, Augen und Ohren offenhalten, es wird rechtzeitig darüber informiert und dafür geworben werden.

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