Clara Trost – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Sun, 03 Dec 2017 20:21:52 +0000 de-DE hourly 1 Let’s start to sign! https://www.studentenpack.de/index.php/2017/12/lets-start-to-sign/ https://www.studentenpack.de/index.php/2017/12/lets-start-to-sign/#respond Mon, 04 Dec 2017 08:00:27 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=306494
Ein Applaus in die Kamera. Das Abschlussfoto des Workshops.Silke Franck

Ein Applaus in die Kamera. Das Abschlussfoto des Workshops.

Stell dir vor, die Welt um dich herum ist still. Du hörst nicht das Rauschen der Bäume, das Prasseln des Regens gegen die Fenster oder das Heulen des Windes um die Ecken. Einfach nichts. Aus dem Augenwinkel nimmst du eine Person wahr, die dir zuwinkt. Du drehst dich zu ihr und ein paar Sekunden später seid ihr in einem buchstäblich handfesten Gespräch – in Gebärdensprache.

Genau damit beschäftigt sich das bundesweite bvmd-Projekt Breaking the Silence. Mit der Kultur, Sprache und Lebensweise von gehörlosen Menschen, aber auch mit der Kommunikation zwischen Hörenden und Gehörlosen sowie vorhandenen (Sprach-)Barrieren. Das Ziel ist, hörende Menschen auf die besonderen Bedürfnisse Gehörloser aufmerksam zu machen und gerade auch zukünftige Mediziner zu sensibilisieren.

Im Zuge dessen fand Anfang November in Lübeck ein Workshop statt, der Zweite nach der Premiere im Mai 2017. Etwa zwanzig Studierende aus verschiedenen Studiengängen haben sich dabei mit unterschiedlichen Aspekten zum Thema Gehörlosigkeit auseinandergesetzt. Los ging es mit ein paar Warm-up-Spielen: Lippen lesen und Wörter erraten war angesagt. Im Endeffekt gar nicht so einfach, auch wenn es mit ein wenig Übung schon deutlich besser funktioniert als am Anfang. Nachdem die Runde so ein wenig aufgelockert war, versuchten wir uns alle zusammen an dem deutschen Fingeralphabet (ja, jedes Land hat ein eigenes Fingeralphabet, es gibt sogar innerhalb Deutschlands regionale Unterschiede). Beim Buchstabieren des eigenen Namens bekam der eine oder andere schon einen kleinen Knoten in den Fingern, aber auch hier macht Übung den Meister. Zum Abschluss des ersten Tages lernten wir erste, einfache Gebärden, angefangen mit dem Wort „Gebärde“ und den Zahlen.

Am zweiten Tag beschäftigten wir uns mit den Pros und Contras der Hörschädigung. Schon nach kurzer Zeit standen auf der Pro-Seite Argumente wie die Ästhetik der Sprache, Geheimsprache oder geschärfte Sinne, während nach der Auswertung auf der Contra-Seite viele Argumente auf Diskriminierung von der „hörenden Welt“ gegenüber Gehörlosen hinausliefen. Denn auch heute, wo Inklusion das magische Wort in der Bildungspolitik zu sein scheint, gibt es immer noch wenige Schulen für Gehörlose oder fehlende Finanzierung von Dolmetschern, die zum Beispiel den Besuch an einer „normalen“ Uni zumindest etwas vereinfachen könnten.

Nach dieser anregenden Diskussion kam wieder ein praktischer Teil. Hierbei zeigte uns Silke Franck, eine Dozentin für Gebärdensprache, verschiedene Gebärden, die Anwendung im klinischen Alltag etwa bei einem Anamnesegespräch finden. Von „krank“ über „Arzt“ bis zum „Bluthochdruck“ war eine ganze Palette nützlicher Wörter dabei. Bis jetzt in Erinnerung ist mir die Gebärde für Diabetes mellitus geblieben. Sie setzt sich zusammen aus dem Wort „Zucker“ und dem Wort „krank“. Es ist so unheimlich beeindruckend, wie direkt und bildlich diese Sprache ist und wie verschachtelt im Vergleich dazu die deutsche Sprache manchmal sein kann.

Nach einer Mittagspause bekamen wir Besuch von zwei Gehörlosen aus Lübeck samt einem Dolmetscher und hatten so das Glück, die beiden eine Stunde lang mit allen Fragen zu bombardieren, die uns in den Sinn kamen. So erfuhren wir etwas über die Gehörlosenschule in Hamburg, den Gehörlosenverein Lübeck und schlichtweg etwas über die Meisterung des Alltags mit Vibrationsweckern und Lichtklingeln.

Am Ende informierten wir uns über das Cochlea-Implantat, hörten uns Hörbeispiele an und diskutierten darüber, ob ein Arzt ohne Kontakte zur Gehörlosengemeinschaft überhaupt objektiv beraten könne und nicht einfach eine Lösung eines Problems sehe. Denn muss Gehörlosigkeit überhaupt ein Problem sein? Mit solchen Gedanken und vielen Gebärden in meinem Kopf ging ich am Ende dieses langen und doch so interessanten Tages nach Hause.

Der Workshop war nur der Anfang der Lokalgruppe von Lübeck. Wir haben vor, aufbauende Workshops, Themenabende oder Gebärdensprach-Kurse zu realisieren, auch größere Ausflüge in Kooperationen mit anderen Lokalgruppen sind in Planung. Wenn wir euer Interesse geweckt haben oder ihr eine coole Idee habt, die unbedingt umgesetzt werden sollte, könnt ihr uns gerne ein E-Mail an luebeck@breakingthesilence.de schreiben. Wir freuen uns auf euch!

]]>
https://www.studentenpack.de/index.php/2017/12/lets-start-to-sign/feed/ 0
Ein Buch zum Überleben https://www.studentenpack.de/index.php/2017/12/ein-buch-zum-ueberleben/ https://www.studentenpack.de/index.php/2017/12/ein-buch-zum-ueberleben/#respond Mon, 04 Dec 2017 06:30:02 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=306431 Biochemie – nicht gerade das Fach, das die meisten Medizinstudenten am liebsten haben. Vielleicht ist man gerade durch die Chemie-Klausur durchgekommen, hat den letzten Praktikumstag im vergangenen Semester ordentlich gefeiert und jetzt geht der ganze Kram wieder von vorne los – nur mit noch größeren Molekülen, längeren unaussprechlichen Namen und im Zuge dessen lauter Abkürzungen.

Ich habe jetzt gut einen Monat Biochemie-Vorlesungen hinter mir und immer öfter driften meine Gedanken ab, das ist doch eh alles zu schnell und Zeit zum Nacharbeiten habe ich auch nicht wirklich. Insofern war ich ganz glücklich, in ein Buch hineinschauen zu können, welches scheinbar die gesamte Biochemie für etwa 20 Euro auf gut 300 Seiten zusammenfasst.

Das Buch “Survival Kit Biochemie” ist meiner Meinung nach gut strukturiert. Das Inhaltsverzeichnis ist aufgrund seiner Länge von nur zwei Seiten sehr übersichtlich, man findet Themen auf einen Blick. Ein absoluter Pluspunkt für mich. Öffne ich es an einer beliebigen Stelle, springen mir mindestens zwei Abbildungen und eine Infobox ins Auge, die Struktur ist also aufgelockert und ansprechend. Die Infoboxen haben verschiedene Farben, je nach dem, ob es sich um die Kategorie „Für die Klausur“, „Lerntipp“, „Achtung“ oder „Für Ahnungslose“ handelt. Diese Kategorie beschreibt in zwei Sätzen absolute Grundlagen, die unabdingbar für das Thema sind. Für jemanden, der länger aus der Schule raus ist oder Chemie abgewählt hat, kann hier der eine oder andere Aha-Effekt auftauchen.

Allgemein ist das Buch weniger wie ein Lehrbuch geschrieben, sondern sehr viel lebhafter und auch persönlicher. Der Leser wird oft direkt angesprochen und mit einbezogen. Der Autor versteift sich nicht auf stumpfe Fakten und Gegebenheiten, sondern verpackt die Theorie in eine Sprache, die man gut verstehen kann, ohne jede Seite doppelt lesen zu müssen.

Zum Inhalt kann ich nach einem Monat Biochemie natürlich noch nicht so viel sagen. Was mir beim Lesen der Themen aufgefallen ist, welche mir schon bekannt waren, sind viele Querverweise. Unter Umständen muss man also ziemlich zwischen den Kapiteln hin- und herblättern, um den gesamten Text zu verstehen. Zudem sind manche Kapitel sehr kurz gehalten – ich kann im Moment nicht beurteilen, ob man für eine Klausur oder ähnliches nicht mehr zu dem jeweiligen Thema wissen muss. Was ich gelesen habe, konnte ich aber gut nachvollziehen, auch wenn ich in der dazugehörigen Vorlesung nicht immer geistig anwesend war.

Insgesamt gefällt mir das Buch ziemlich gut und für jemanden, der normalerweise in die Vorlesungen geht und dann für die Klausur oder die Praktikumsvorbereitung das Eine oder Andere nachlesen und wiederholen möchte, ist es eine gute Zusammenfassung – vielleicht sogar als echte Alternative zu anderen Kurzlehrbüchern. Ich werde es künftig auf jeden Fall benutzen und damit – hoffentlich – die Biochemie überleben.

]]>
https://www.studentenpack.de/index.php/2017/12/ein-buch-zum-ueberleben/feed/ 0
Vorwoche, die Erste – oder doch schon die Zweite? https://www.studentenpack.de/index.php/2017/11/vorwoche-die-erste-oder-doch-schon-die-zweite/ https://www.studentenpack.de/index.php/2017/11/vorwoche-die-erste-oder-doch-schon-die-zweite/#respond Mon, 06 Nov 2017 09:00:36 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=301548
Gut besucht: Der Poetry-Slam in der VorwocheAlbert Piek | StudentenPACK.

Gut besucht: Der Poetry-Slam in der Vorwoche

Nachdem die ersten jungen Menschen in verschiedenen Aufzügen durch die Stadt gelaufen sind und sich bei bestem norddeutschen Wetter amüsiert haben, weiß wahrscheinlich ganz Lübeck: Es ist wieder Semesterstart. Mit dem Semester beginnt auch die Einführung der neuen Erstsemester. Los ging es mit einer Begrüßung in der St. Petri Kirche. Begleitet vom Uni-Streichquartett, dem Uni-Chor und von den Lübeck Pop Symphonics wurden die neuen Erstis von allen Seiten willkomen geheißen. Es gab Reden von dem Präsidenten der Universität, der Stadtpräsidentin und vom AStA-Vorsitzenden. Alle sind sich einig, die Hochschulstadt Lübeck sei der beste Ort zum Studieren, Wohnen, aber vor allem auch zum Leben.

Es ist Montag. Nachdem ich am Wochenende bewusst die Innenstadt gemieden habe, sitze ich in meinem roten Ersthelfer-Shirt im Audimax und verteile blaue Tüten, Programmhefte und Namensschilder. Am Freitag zuvor hatte ich schon die neuen Mediziner-Erstis mit einem „Plopp“ begrüßt, erste neue Kontakte geknüpft und in der Patengruppe gefühlt 100 Fragen beantwortet. Ich kann gar nicht glauben, dass ich vor ziemlich genau einem Jahr die selben Fragen hatte. Ich schaue auf die Uhr und merke, dass mein Tagesplan schon wieder zu knapp geworden ist. 10 Minuten bleiben mir nur noch, um mich in einen Vampir zu verwandeln, samt Kunstblut und dunklen Augen, um das erste Mal vor den MINTlern zu tanzen. Es beginnt der erste „Frühsport“ von insgesamt fünf Malen, manchmal sogar zweimal pro Tag. Wie Zombies laufen wir in den Hörsaal und tanzen zu „Everybody“ von den Backstreet Boys. An den anderen Tagen wird es meistens sportlich zugehen, aber auch bauchfrei und 80er-Aerobic-Trash wird dabei sein.

Auch wenn einige Leute aufgrund der Verkehrssituation in Lübeck nicht rechtzeitig zum Check-In kamen, schafften es doch die Meisten zur Begrüßung der MINTler und zur damit verbundenen Einführung in die Studiengänge. Abends fand ein gut besuchter und unterhaltender Poetry-Slam statt. Am Dienstag wurden die Erstsemester in den MINT-Fächern von ihren Paten betreut, die ganz individuell Unternehmungen mit den Neulingen geplant hatten. Manche zogen die Stadtführung vom Donnerstag nach vorne, wodurch die Erstis erste angestammte Plätze von älteren Studenten kennenlernten. Andere amüsierten sich in der Lübecker Innenstadt und wieder andere hatten das Ganze wohl einfach vergessen oder verschlafen und gönnten sich so den ersten freien Tag.

Es ist Dienstag. Nachdem ich am Nachmittag doch ein wenig Zeit in die in einer Woche anstehende Neuro-Klausur investieren musste, mache ich mich auf zu dem Highlight meiner Ersti-Woche vor einem Jahr. Kneipentour! Sehr engagiert, das Freibier zu bekommen, zogen wir mit unserer Gruppe Erstis durch die Stadt, nicht ohne den leckeren Rhabarberschnaps das ein oder andere Mal zu „probieren“ und dadurch umso besser mit den Anderen ins Gespräch zu kommen.

Am Mittwoch stellten sich die verschiedenen Institute vor und jeder, der noch nicht wirklich wusste, was in seinem Studium auf ihn zukommen könnte, konnte sich hier entweder schocken oder begeistern lassen. Mit der Teilnahme an der LUST-Studie leisteten die Erstis einen ersten Beitrag zur wissenschaftlichen Arbeit an der Uni. Danach konnten sich die Mediziner und die Laboranten einen Kittel kaufen, um sich etwas professionell zu fühlen bzw. um an der Präpsaalführung teilzunehmen. Abends gab es wieder ein Programm für alle Studiengänge. Grillen und Chillen vor dem Audimax. Die Schlange für die Würstchen und die Getränke war nicht gerade kurz… Am Donnerstag stellten sich weitere Institute und auch die studentischen Gruppen und die Gremien vor, sodass alle am Ende wussten, wer die entsprechenden Ansprechpartner sind, sollte es Fragen oder Probleme geben.

Auch ich stehe am Donnerstag im Hörsaal. Während ich etwas über das StudentenPACK erzähle, schauen mich viele, teilweise sehr müde und erschöpfte Augenpaare an. Der Hörsaal ist auch nicht mehr ganz so voll wie noch vor drei Tagen. Manche denken vielleicht auch schon an den Abend oder können jetzt, am vierten Tag, gar keine Informationen mehr aufnehmen.

Abends nach der Stadtführung durch professionelle Führer in historischen Kostümen gab es eine, für manche mit einer weiteren Kneipentour verbundene, große Party im Parkhaus. Am Freitag fand die Ersti-Messe mit verschiedensten Angeboten und Informationsständen statt. Wer zu lange draußen stand, bekam die Zeit mit ein paar Gratis-Shots verkürzt.

Kugelschreiber! Ich brauche unbedingt neue Kugelschreiber. Einer der wichtigen Gründe, als Dritti auf die Messe zu gehen. Und wenn man nebenbei noch Kuchen essen kann und Erstis für die eigene Sache begeistern kann, geht die Zeit am Stand schneller rum als man denkt.

Um auch wirklich mit guter Laune in das Semester zu starten und den Beginn vom Ernst des Lebens oder doch der schönsten Zeit im Leben gebührend zu feiern, gab es auch am Freitagabend ein Programm in Form der Ersti-Party in der Mensa.

Puh, ich glaube, ich bin nach dieser Woche ähnlich erschöpft wie ein Jahr zuvor, aber es hat mir mega viel Spaß gemacht und es lohnt sich auf jeden Fall, als Dritti eine Woche früher nach Lübeck zurück zu kommen und die Vorwoche von einer anderen Seite zu erleben!

]]>
https://www.studentenpack.de/index.php/2017/11/vorwoche-die-erste-oder-doch-schon-die-zweite/feed/ 0
Das turbulente Frühstück von Enno und Hendrik 2 https://www.studentenpack.de/index.php/comic/das-turbulente-fruehstueck-von-enno-und-hendrik-2/ https://www.studentenpack.de/index.php/comic/das-turbulente-fruehstueck-von-enno-und-hendrik-2/#respond Mon, 06 Nov 2017 09:00:28 +0000 http://www.studentenpack.de/?post_type=comic&p=301522 Das turbulente Frühstück von Enno und Hendrik 2Clara Trost | StudentenPACK. ]]> https://www.studentenpack.de/index.php/comic/das-turbulente-fruehstueck-von-enno-und-hendrik-2/feed/ 0