Der Film QEDA, ein dystopischer Streifen des Dänen Max Kestner, lief dieses Jahr auf den Nordischen Filmtagen und konnte zumindest mich für sich einnehmen.

Die Welt 2095, nur wenige Generationen nach der unsrigen. Der Meeresspiegel ist gestiegen, ganze Landstriche mussten den Fluten überlassen werden, der Rest ist Wüste. Alles, aber auch alles ist vom Salz vergiftet, das Trinkwasser knapp (und zur Währung erhoben) und neben dem menschlichen scheint nur noch sehr wenig Leben auf der Erde zu existieren.

Um wieder eine lebenswerte Welt zu schaffen entschließt sich die Regierung, auf das gefährlichste Mittel zurückzugreifen, das inzwischen existiert: Zeitreisen. Für solche Zwecke ist es möglich, sich zu teilen bzw. zu verdoppeln – Ein Mann der Regierung unterzieht sich einer Teilung und eine Hälfte von ihm wird in das Jahr 2017 zurück geschickt, um die weltverändernden Forschungsergebnisse einer Dänin zu retten.

Schön an dem Film ist vor allem der unklassische Ansatz, der Fragen aufwirft, wie etwa wofür es sich lohnt, eine Welt zu retten, die derartig der Zerstörung anheim gefallen ist und ob es nicht sinniger ist, die Weichen zu stellen, solange noch so viel schützens- und lebenswertes existiert. Sehr schöne Szenen bestehen schlichtweg darin, wie der Regierungsagent bezaubert durchs Kopenhagen unserer Zeit wandert und in allem – den blühenden Bäumen, den Tauben, dem Kaffee, für dessen Produktion dutzende Liter Wasser aufgewendet worden sind – das Wunder sieht, was es eigentlich tatsächlich darstellt.

QEDAs Macher machen keinen Hehl daraus, keine hochwissenschaftliche Hypothese für ihr Zukunftsszenario zugrunde zu legen und verzichten auch absichtlich auf fast jegliche Darstellung zukünftiger Technologien – Es wurde das Zitat vorangestellt, es sei „Science Fiction without too much science, a fairy tale without any faries“.

Jedem, der Freude an nachdenklichem skandinavischem Kino hat oder sich ins Gedächtnis rufen möchte, was wir alles als selbstverständlich ansehen – Dinge, die auch in unsere westlichen Welt vielleicht nicht immer selbstverständlich bleiben werden – sei dieser Film ans Herz gelegt.

Noch keine Kommentare, sei der Erste!