Kommentare zu: Best of Filmschool – Ein Abend voller Kurzfilme https://www.studentenpack.de/index.php/2017/11/bestoffilmschool/ Das Magazin der Studenten in Lübeck Tue, 14 Nov 2017 14:33:52 +0000 hourly 1 Von: David H https://www.studentenpack.de/index.php/2017/11/bestoffilmschool/comment-page-1/#comment-11206 Tue, 14 Nov 2017 14:33:52 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=302946#comment-11206 Ich hab Final Stage in einem anderen Kontext gesehen und bin hier eindeutig anderer Meinung. Wenn Filmemacher immer in Worte fassen könnten, was sie uns zeigen wollen, dann würden sie keine Filme machen, sondern schreiben oder Hörbücher machen.

Das Gesamterlebnis eines Films also auf “Was wollte der Künstler mir sagen” oder auf “Was ist die Moral von der Geschichte” zu reduzieren ist ungefähr so aussagekräftig, als würde man einen Van Gogh kritisieren, weil man nicht versteht warum da Vögel über dem Kornfeld sind. Das ist meiner Meinung nach ein (sehr bürgerliches) Kunstverständnis das mindestens aus dem letzten Jahrhundert kommt.

Für mich dreht sich das allenfalls um. Final Stage fand ich gerade so erfrischend, weil der Autor dabei NICHT glaubt sich etwas besonders geistreiches aus dem Hirn pressen zu müssen.

Der Zwang besonders relevant und intelligent eine eigene Botschaft zu vermitteln (die 90% der Filmemacher sowieso nur für den Film ausformulieren), ist ein Schrecklich. Und gepaart mit den Tipps die junge Filmemacher täglich online über die omnipresente Dreiaktstruktur zugespielt bekommen ist die durchschaubare Langeweile perfekt.

Es geht – wie so oft – um die Frage, was Film leisten soll. Für viele ist klar: unterhalten. Und wenn er gleichzeitig noch im (abermals bürgerlichen) Sinne bildet, um so besser. Doch das halte ich für eine sehr einseitige Auslegung. Unterhaltung ist gut. Aber NUR Unterhaltung ist schlecht. Ich finde, dass eine Film-Landschaft (ähnlich wie eine Musik-Landschaft) gut daran tut, dass sie maximal divers ist.

In der Musik gibt es Leute die wollen liebliche Frühstücksradio-Musik. Und es gibt andere, die könnten Sie damit foltern. Es gibt welche die sagen, dass Musik die Laune verbessern soll und andere, die ihre Ohren und ihr Hirn gefordert haben wollen. Dass das auch in der Musik ein Problem ist, erkennt man z.B. daran, dass der NDR die Musik von der Echo-Preisträgerin nicht im Radio spielen wollte. Argument: “Die Leute wollen das nicht hören”

Der Gedanke des unmündigen Zuschauers ist im Film- und Fernsehbereich noch viel weiter verbreitet, als im Radio. Journalisten und Experten glauben, entscheiden zu können was Leute sehen wollen. Und währenddessen schauen sich Millionen junge Leute auf Youtube stundenlange Let’s Plays an, gegen die Final Stage ein Spannungsfeuerwerk ist.

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