Studenten tummeln sich um die ausgestellten Projekte in ausgelassener Athmosphäre Daniel Wessel, IMIS

Studenten tummeln sich um die ausgestellten Projekte in ausgelassener Atmosphäre

Wir schreiben den Abend des 09. Februar 2017. Obwohl in der darauffolgenden Woche die ersten Klausuren stattfinden, tummeln sich rund 150 Studierende im bunt erleuchteten Audimax. Was ist passiert?

Es war zwar nicht die Oscar-Nacht, aber der Abend des EMI-Awards, bei dem ein nicht minder attraktiver Pokal vergeben wurde. Im Rahmen des Awards lud der Medieninformatik-Studiengang ein, um zum einen Projekte des ersten und fünften Semesters anzuschauen und auf Herz und Nieren zu testen und zum anderen den Austausch der Studierenden über alle Semester hinweg zu fördern.

Die Studierenden des fünften Semesters hatten im Laufe der letzten fünf Monate Projekte zu konkreten Fragestellungen bearbeitet. Viele von ihnen ergriffen nun die Chance, leicht an Evaluationsteilnehmende zu gelangen und sich über die entstandenen Projekte auszutauschen. Im ersten Semester hatten die Studierenden hingegen in der Gestaltung und Ausarbeitung des Oberthemas „Digitale Mündigkeit vs. Verantwortung der Benutzer“ freie Hand. So entstand ein umfangreiches Potpourri an Medien aus unter anderem Brett- und Computerspielen, (interaktiven) Posterwänden, (interaktiven) Videos und Webseiten, das nun bestaunt werden konnte. Die anwesenden Studierenden des dritten Semesters durften bei dem EMI-Award jedoch auch nicht fehlen und nahmen als Bindeglied und fast schon alte Hasen eine zentrale Rolle als Kommunikator zwischen den beiden Gruppen ein.

Ab früh morgens um 10:00 Uhr liefen die Vorbereitungen für die Veranstaltung. Studentische und Wissenschaftliche MitarbeiterInnen und ProfessorInnen verwandelten das Foyer des Audimax Stück für Stück in eine Veranstaltungsfläche – sehr zur Freude und zur Verwunderung Studierender anderer Studiengänge. Freude, weil die herbeigeschafften Sitzsäcke eine willkommene Gelegenheit boten, sich vom Lernstress auszuruhen; Verwunderung, weil auf einmal „unzählige“ weiße Regale, LED-Sitzwürfel und eben Sitzsäcke das Foyer zierten. Am späten Nachmittag dann wurde es zunächst für die Studierenden aus dem fünften Semester spannend. Vor einem Professoren-Team mussten sie in einem kurzen Elevator-Pitch ihre Projekte vermarkten. Die große Herausforderung war dabei sicherlich die kurze Zeit, die die Teams hatten, die wichtigsten Punkte ihres „Produktes“ anzupreisen, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Währenddessen trudelten immer mehr Erstsemester ein, die sich freuten, dass ihre Projekte so gut in Szene gesetzt wurden.

Der Abend begann mit dem offizielleren Teil des EMI-Awards, bei dem Prof. Dr. Nicole Jochems durch die Veranstaltung leitete. Hier wurden zunächst die besten drei Projekte des ersten Semesters prämiert. Die Laudationen auf die Preisträger wurden dabei von Prof. Dr. Michael Herczeg, Prof. Dr. Thomas Franke und Prof. Dr. Tilo Mentler gehalten. Den ersten Platz, und damit den EMI-Award-Wanderpokal, sicherten sich die Macher des Computerspiels „Insight“, bei dem es um die Folgen der immer größeren Einbezogenheit durch Virtual Reality Brillen geht. Im Spiel lenkt der Spieler einen Schüler durch eine heute typische Alltagswelt. Im Verlauf des Spiels kauft er sich eine VR-Brille, die immer weiterentwickelt wird. Durch diese stetige Weiterentwicklung verliert die Hauptfigur irgendwann den Bezug zur Realität und verwechselt diese mit der virtuellen Welt, begeht so eine reale Straftat und wird von der Polizei verhaftet.

Den zweiten Platz belegte ein Kurzfilm mit dem Thema Angreifbarkeit persönlicher Daten im Zeitalter sozialer Netzwerke und intransparenter App-Berechtigungen. Den dritten Platz belegte das Brettspiel „@hen“, bei dem ein Entwickler gegen bis zu fünf Nutzer antritt, um so viele Daten wie möglich zu sammeln. Die Nutzer hingegen sehen sich im Konflikt auf der einen Seite Daten zu verlieren, auf der anderen Seite aber auch die Software des Entwicklers nutzen zu wollen, um eine höhere Zufriedenheit zu erreichen.

Zusätzlich wurde dieses Jahr zum ersten Mal die beste Masterarbeit im Bereich Medieninformatik von dem Unternehmen Ergosign ausgezeichnet und prämiert. Der Preis ging an Jan Kopetz, der sich in seiner mit der Note 1,0 bewerteten Arbeit mit dem Thema „Einsatz von interaktiven Datenbrillen zur Unterstützung und Kompetenzerweiterung von Pflegekräften in der Ausbildung“ beschäftigte. Er ging dabei in einem benutzerzentrierten Prozess der Frage nach, ob der Einsatz einer Datenbrille die Situationsbeherrschung erhöht.

Im Anschluss des Hörsaal-Teils hatten die Besucherinnen und Besucher bei Essen und verschiedenen Softgetränken die Möglichkeit, die Projekte auszutesten und die Projektverantwortlichen mit Fragen zu löchern. Dabei entstand ein wunderbarer sozialer Austausch in einer lockeren Atmosphäre, die für die nächsten Jahren Lust auf mehr macht.

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