Das Audimax war voll beim Science Slam.Klas Prillwitz

Das Audimax war voll beim Science Slam.

Mit der Idee, dass ein Science Slam für Studenten nur durch einen Science Slam für Studenten mit deren eigenen Professoren übertroffen werden kann, wollten wir von ROCK YOUR LIFE! euch etwas für eure Unterstützung während unserer Gründungsphase im Laufe des letzten Jahres zurückgeben. Wie bereits in der letzten Ausgabe des StudentenPACK zu lesen war, verbessert ROCK YOUR LIFE! deutschlandweit die Chancengleichheit. Schülerinnen und Schülern wird zwei Jahre vor dem ersten allgemeinbildenden Schulabschluss ein engagierter Mentor oder eine engagierte Mentorin aus der Studierendenschaft vermittelt, der oder die bei schulischen Problemen und dem Übergang in die Arbeitswelt Unterstützung leistet. Die Resonanz auf den ersten Mentoring-Aufruf war riesig und auch das Orga-Team, das sich um den reibungslosen Ablauf der Mentoring-Beziehungen kümmert, konnte sich über große Unterstützung freuen. Mit dem Slam wollten wir nun Danke sagen für dieses großartige Engagement. Über Monate wurde geplant und schließlich hatten sich fünf Professoren bereit erklärt, ihre Fachrichtungen beim ersten ROCK YOUR LIFE!-Science Slam in Lübeck zu vertreten: Prof. Dierks für die FH, Prof. Duden für die MINT-Sektion, Prof. Klinger für die Vorklinik, Prof. Obleser für die Psychologie und Prof. Rupp für die Klinik; die Moderation wurde von Prof. Klotz übernommen.

Im bis auf den letzten Platz gefüllten AM1 begrüßten Laura und Hape von ROCK YOUR LIFE! alle Anwesenden, Karl Klotz erklärte die Regeln und wählte aus dem Publikum je einen Juror pro Fachrichtung aus, die jedem Slammer bis zu zehn Punkte geben konnten. Prof. Dierks eröffnete schließlich unter tosendem Applaus der FHler den Slam, stellte sich selbst als Professor ohne Krawatte und in kurzen Hosen vor, der über Monster reden wolle, vermittelte dann anschaulich die Geldpolitik der EZB, sprach über Inflation und Deflation und deren gesellschaftspolitische Auswirkungen und endete mit dem wohl berühmtesten Zitat von George Best: „Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst.“

Es folgte Prof. Duden, der angetreten war, die Biologie gegen den Status einer „Hilfswissenschaft“ der Physiker und Chemiker zu verteidigen. Er sprach über das grün fluoreszierende Protein, mit dessen Hilfe Bildgebung in lebenden Zellen ermöglicht wird. Mit anschaulichen Videos untermalte er den Nutzen dieser Technik, für die 2008 der Nobelpreis für Chemie verliehen wurde.

Vor der Pause trat Prof. Klinger an und führte in praktischer Anwendung die Gefahr von Äxten und Holzscheiten vor (Tetanus, Pest und Cholera durch Splitter und Zecken – als Arzt bezahlt für Angst und Sorgen), wies auf ordentlich durchzuführende Desinfektionen hin und stellte das Blut als starke Barriere gegen Angriffe von außen vor. Vielleicht aufgrund dieses Hoffnungsschimmers holte Prof. Klinger mit 43 Punkten Platz zwei für die Vorklinik!

In der Pause schließlich stellten die RYL!-Vorsitzenden Mourad und Samir das RYL!-Programm vor und warben um neue Mitglieder, die gerade im kommenden Wintersemester für den Start der zweiten Mentoring-Runde („Kohorte“) benötigt werden.

Als vierter Teilnehmer stieg mit Prof. Obleser aus der Psychologie zu musikalischer Untermalung der spätere Sieger des Abends in den Slammer-Ring und erklärte, was die Psychologie eigentlich mit dem Hören zu tun hat: Wie geht optimales Zuhören, warum empfinden manche Menschen ihr Hörvermögen als schlecht, obwohl es objektiv nicht schlecht ist (oder andersherum) und kann man die neuronalen Mechanismen, die dahinterstehen, vielleicht für neue und bessere Hörgeräte nutzen? Prof. Obleser animierte den Hörsaal zum „Neuron-spielen“ und begeisterte die Anwesenden durch praktische Beispiele und eine hochwertige und „anfassbare“ Darstellung – mit 46 Punkten lag er nur vier Punkte unter der maximalen Punktzahl und sicherte sich Platz eins des ersten Lübecker ROCK YOUR LIFE!-Science Slams 2016! Herzlichen Glückwunsch!

Das Feld komplettierte Jan Rupp aus der Klinik, der nach eigenen Angaben ohne Präsentation und ohne Thema erschienen war und sich aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit dann kurzerhand entschloss, über sexuell übertragbare Krankheiten fernab von HIV zu erzählen. Er warb für sicheren Geschlechtsverkehr und erntete mit seiner Ermutigung an die anwesenden männlichen Zuhörer, Geschlechtskrankheiten nicht nur auszusitzen und im Ping-Pong immer hin und her zu spielen, viele Lacher.

Wir danken den fünf Slammern für ihre Teilnahme, Prof. Klotz für die sehr gelungene Moderation, allen Beteiligten und Helfern und natürlich dem tollen Publikum für diesen großartigen Abend! Wir hatten auf eine große Resonanz gehofft und alle Hoffnungen wurden weit übertroffen! Vielen, vielen Dank!

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