Der Eröffnungsfilm dieser Filmtage setzt die qualitative Messlatte von Anfang an hoch.

Im Rahmen einer offiziellen Pressevorführung gab es die Gelegenheit den isländischen Film vorab zu sehen. Ein folgendes Pressegespräch, zu dem unter anderem die beiden Hauptdarsteller Sigurdur Sigurjónsson und Theódór Júliusson und der Produzent Grimar Jónsson angereist sind, konnte noch einige interessante Hintergrundinformation in Erfahrung gebracht werden.

Für beide Hauptdarsteller ist dieser ernstere Film eigentlich ungewöhnlich; Sigurjónsson ist Mitglied einer Comedy-Gruppe. Beim Betrachten des Films mag man das kaum glauben.

Die beiden Brüder Gudundur, genannt Gummi und Kristinn, genannt Kiddi, leben Haus an Haus, inmitten der Weiten Islands. Beide teilen eine Leidenschaft: Ihre Schafherden, die sie hüten. Hier hören die Gemeinsamkeiten aber schon auf: beide haben seit 40 Jahren nicht mehr miteinander gesprochen, können sich auf den Tod nicht ausstehen und kommunizieren wenn überhaupt nur über Briefe, die Kiddis Schäferhund überbringen darf.

Als Gummi nur knapp einen Schafzuchtwettbewerb gerade gegen Kiddi verliert, ist er am Boden zerstört. Verärgert verbreitet er das Gerücht, Kiddis Gewinnerschaf habe Scropie, eine unter Schafen gefährliche und extrem virulente Krankheit. Als der Erreger tatsächlich entdeckt wird und den Herden des Tals die Zwangsschlachtung droht, ändert sich für beide Brüder alles…

Auf Island gibt es mehr als dreimal so viele Schafe wie Menschen und gehören zum Land wie kein anderes. Die Schafherden bilden die Lebensgrundlage der beiden ungleichen Brüder. Der Film schafft es durch das gutes Schauspiel die traurige Dramatik des plötzlichen Verlusts ebendieser Lebens- und Existenzgrundlage einzufangen. Auf die emotionale Entwicklung zwischen dem besonnen wirkenden Gummi und dem emotionalen Kiddi im Verlauf der Geschichte wurde ein besonderes Augenmerk gelegt. Das zahlt sich aus: die Wendungen und Spannungen die im Film aufgebaut werden, wirken sehr authentisch, so wirkt das Ende sehr überraschend und unerwartet. Wie jedoch die Geschichte der beiden endet, soll an dieser Stelle natürlich nicht verraten werden – und unbedingt im Kino herausgefunden werden! Die starke Mischung aus beeindruckenden Bildern Islands und der packenden Geschichte ist auf den Filmtagen noch an folgenden Terminen zu sehen:

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