A not-so lovely boy from Finland

Der zwanzigjährige Markus Hult lebt in Korso – einem heruntergekommenen Stadtteil der unmittelbar nördlich von Helsinki gelegenen Stadt Vantaa. Markus hat weder eine abgeschlossene Schulausbildung noch einen Job. Seine Zeit verbringt er mit seinen Freunden in einer verlassenen Halle – hauptsächlich mit dem Konsum von Alkohol, den sie dort zum Teil sogar selbst herstellen.

Markus großer Traum ist es, nach New York zu reisen und dort eine Karriere als Streetballprofi zu beginnen. So nutzt die Halle auch zum Trainieren. Selten sieht man ihn ohne seinen Ball, den er immer im Rucksack mit sich herumträgt.
Um das nötige Geld für die Reise zu beschaffen und um sich selbst zu beweisen, dass er nicht der unbedeutende „White Boy“ aus Finnland ist, für den der kongolesische Freund seiner Schwester ihn hält, greift er zu drastischen Mitteln.

Nach dem Film hatten wir die Möglichkeit, den Regisseur Akseli Tuomivaara näher kennen zu lernen, der erst kurz vorher in Hamburg gelandet war und sich nun den Fragen des Publikums stellte.
„Korso“ ist Akseli Tuomivaaras erster Spielfilm und gleichzeitig seine Abschlussarbeit an der Universität für Kunst und Design in Helsinki. Die Vorstellung gestern abend im Koki war die Deutschlandpremiere des Films.
Tuomivaara habe drei Jahre lang an „Korso“ gearbeitet – die ersten zwei davon sei er hauptsächlich mit dem Casting beschäftigt gewesen. Es ist schließlich nicht leicht, einen Schauspieler zu finden, der auch noch Streetball spielen kann. Er habe versucht nach Basketballern zu suchen – diese waren jedoch zu sehr „Teamplayer“, und das ist Markus Hult absolut nicht.
Mit Mikko Neuvonen hat Tuomivaara eine gute Wahl getroffen. Neuvonen sei zudem nicht weit von Korso aufgewachsen – so wundert es nicht, dass die Geschichte sehr authentisch wirkt.

Auch wenn wir uns mit der Umgebung und den Problemen, mit denen Markus zu kämpfen hat, wohl nicht identifizieren können – „Korso“ zeichnet ein Bild eines jungen Mannes, der trotz aller Widrigkeiten am Ende den richtigen Weg für sich findet.
Allein um diese Entwicklung beobachten zu können, lohnt sich ein Kinobesuch.

Im Rahmen der Nordischen Filmtage wird „Korso“ am Samstag, den 01.11. um 17:15 Uhr noch einmal im CineStar gezeigt.

Karten gibt es für 7,50€ online oder direkt im CineStar Stadthalle zu kaufen.

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