Philipp Bohnenstengel | StudentenPACK.

Abgabe eines Stimmzettels.

Schon wieder Wahl!?

Und schon wieder ist Wahl und wie jedes Jahr stellt sich die Frage, warum sollte ich denn überhaupt wählen? Manch einer mag denken: „Studentenwahl, damit kann ich doch eh nichts bewegen…“, oder „Was geht mich das an, ich möchte eigentlich doch nur studieren…“, oder vielleicht denkt auch mancher, dass die Studenten doch eh keine Stimme haben gegen „die Großen da oben“. Aber stimmt das wirklich?

Zunächst einmal bedeutet Wählen für jeden einzelnen, dass er seiner Kandidatin oder seinem Kandidaten durch seine Stimme demokratische Legitimation gibt. Wer gewählt ist, der kann die Stimmen seiner Kommilitoninnen und Kommilitonen hinter sich wissen, damit argumentiert es sich um einiges leichter. Auch könnt ihr sicher sein, dass eure Meinung gehört wird, ihr habt ja schließlich gewählt und uns mit diesem Auftrag ausgestattet, sei aus aus persönlichen Gründen oder aus inhaltlichen. Klingt ein wenig nach Demokratiegeschwafel, sicherlich, aber eine leere Hülse ist es dennoch nicht. Egal ob im Großen, wie z.B. der Bundestagswahl oder der Landtagswahl, oder im Kleinen hier an der Uni: Es geht um Interessen und Positionen und es wird wirklich viel diskutiert.

Das Studierenendenparlament z.B. hat die Finanzgewalt. Über jeden eurer Euros, der ausgegeben wird, wird beraten. Nur durch eure Stimme könnt ihr beeinflussen, ob alles für einen großen rosa Plüschbär ausgegeben wird, oder vielleicht doch für etwas Sinnvolleres: Politische Aktionen, um auf Bildungspolitik aufmerksam zu machen oder euch zu informieren, um die Fachschaften auszustatten oder einfach nur für Veranstaltungen, die Spaß machen.

Richtig politisch wird es dagegen im Senat und in den Senatsausschüssen: Gerade hier ist es wichtig, eure Vertreter demokratisch zu legitimieren, indem ihr eure Stimme abgebt. Denn bei Themen wie PJ-Plätze für die Mediziner oder dem Konzept der Stiftungsuni ist es unerlässlich, dass wir Studenten mitreden und die Anliegen der Studenten berücksichtigt werden, wer weiß, wo man sonst schnell landet: Studiengebühren? Wegfall vieler beliebter Lehrkrankenhäuser bei den PJ-Plätzen? Nur um einige der aktuellen Themen zu nennen…

Was geht also euch das an, ihr wollt doch nur studieren? Aber genau darum geht es, um euer Studium. Und damit das Studium nicht einfach durch die Uni diktiert werden kann, braucht ihr Vertreter, die eure Meinung einbringen! Egal wie ihr es also anstellt, entziehen könnt ihr euch den jeweiligen Gremien und Ausschüssen nicht, sie beeinflussen euer Studium jeden Tag.

Außerdem möchte ich noch einmal Erinnerungen an „Lübeck kämpft“ wachrufen: Je mehr ihr wählt, also je höher die Wahlbeteiligung ist, desto mehr sieht man nicht nur in den oberen Unistrukturen, sondern auch in Kiel, dass wir ein Anliegen haben und uns die Uni eben nicht egal ist; dass Lübeck da ist und wir jederzeit bereit sind, uns für unsere Interessen einzusetzen. Kürzungen an unserer Uni sind nicht so einfach durchzusetzen, wenn eure Vertreter mit vielen eurer Stimmen auftreten können.

Die Uni Lübeck kann allerdings auch schon stolz auf ihre Studenten sein. Obwohl die Wahlbeteiligung im letzten Jahr nicht die Spitzenwerte der Jahre davor erreichen konnte, ist die Wahlbeteiligung an der Uni dennoch überdurchschnittlich hoch. Doch übertragen sich Stimmen nicht auf das Folgejahr. Auch dieses Jahr seid ihr gefordert, die Wahlbeteiligung wieder hochzuhalten. Durch euer Wahlrecht – ja richtig, es ist ein Recht, keine Pflicht – habt ihr die Möglichkeit, die Uni mitzugestalten und studentenfreundlicher zu machen. Nehmt dieses Recht wahr, es ist ein Privileg, für das andere Menschen erbittert kämpfen müssen, und macht eure Uni ein kleines Stück besser, eure Vertreter werden es auch danken, indem sie auf euch hören und eure Meinungen aufnehmen.

In diesem Sinne, macht diesmal nicht nur das richtige Kreuz in eurer Klausur, sondern auch auf dem Wahlzettel! Dort gibt es schließlich keine falsche Antwort, nur kein Kreuzchen ist die falsche Antwort!

So, und nun noch ein paar kleine Infos zur Wahl: Gewählt werden die Fachschaften. Die neu gewählten Mitglieder dürfen dann an Grundsatzentscheidungen mitbestimmen.

In der Fachschaft Medizin zum Beispiel gibt es mindestens 5 Vorkliniker und 5 Kliniker, plus 5 Mitglieder, bei denen egal ist, in welchem Studienabschnitt sie sich haben aufstellen lassen.

Für das Studierendenparlament kommen die 25 meistgewählten in das Parlament. Die Größe wird hier an der Menge der Studenten gemessen, 5 neue Sitze für jede volle 500 Studenten, nächstes Jahr gibt es also vermutlich 30 Sitze.

Und Senat und Senatsausschüsse? Briefwahl? Damit haben wir nämlich eigentlich gar nicht so viel zu tun. Dort wird direkt an der Uni gewählt und die machen das per Briefwahl. Der Umschlag, den ihr in den Postkasten eures Vertrauen werfen oder bei der Wahl zwischen dem 19. und 21.6. an den Urnen abgeben könnt, geht also nicht zu uns, sondern an die Uni. Und der andere Kram? Den anderen Kram wählt ihr direkt an der Uni, dort bringt ihr am besten eure Wahlbenachrichtigung mit (geht aber auch ohne) und bekommt dann die Wahlzettel.

Am 19. und 20. wird getrennt gewählt, allerdings nicht nach Geschlecht, sondern nach Studiengang. Die MINTler dürfen wie immer vor der Mensa ran, die Mediziner müssen zum ZK. Und am 21. ist wie immer tagsüber schon Wahlparty: Vor der Mensa kann jeder, der noch nicht hat, seine Stimme abgeben, egal, in welchem Studiengang er ist. Außerdem bekommt jeder Wähler einen Essens- und einen Getränkegutschein, wie gewohnt gibt es Drinks und Hot Dogs und Kuchen. Und damit man auch am nächsten Tag noch was von der Wahl hat, könnt ihr euch den Kater auf der passenden Wahlparty am Abend diesmal im Cargo abholen. Freier Eintritt und ein Freigetränk für jeden Wähler! Wer da nicht wählt…

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