Eigentlich schien mit einem Satz im Koalitionsvertrag zwischen CDU und FDP alles klar zu sein: “CDU und FDP sind sich einig, dass reguläre Studiengänge […] frei von Studienbeiträgen sein sollen.” Doch das solche Vereinbarungen nicht viel zu sagen haben hatte die Landesregierung im letzten Sommer selbst bewiesen und die Hochschulleitungen in Schleswig-Holstein, unter ihnen das Präsidium der Uni Lübeck, haben dies verstanden.

Präsident Dominiak (bei einer Pressekonferenz am 6. July 2010): "Je mehr Spielräume eine Hochschule habe, desto besser kann sie ihr eigenes Profil entwikeln und sich im bundesweiten und internationalen Wettbewerb behaupten."Lukas Ruge

Präsident Dominiak (bei einer Pressekonferenz am 6. July 2010): "Je mehr Spielräume eine Hochschule habe, desto besser kann sie ihr eigenes Profil entwikeln und sich im bundesweiten und internationalen Wettbewerb behaupten."

Jetzt fordern sie gemeinsam die Einführung von “sozialverträglichen Studiengebühren”, die shz berichtete am 24. Juni:

Die Debatte um die Einführung von Studiengebühren an den Universitäten und Fachhochschulen in Schleswig-Holstein ist neu entbrannt. Die Landesrektorenkonferenz (LRK) hat den Landtag aufgefordert, den Hochschulen die Einführung “sozialverträglicher, nachgelagerter Studienbeiträge” zu erlauben. Auch dies gehöre zur Hochschulautonomie, heißt es in einem Beschlusspapier der Rektorenkonferenz.

Die Asten der Universität Lübeck und Kiel haben schnell und ungehalten reagiert, in einer Presseerklärung des AStA der Uni Lübeck heißt es.

Wie wir mit erschrecken feststellen mussten, hat die Landesrektorenkonferenz SH die Landesregierung aufgefordert den Weg für Studiengebühren frei zu machen […]. Der AStA der Universität zu Lübeck spricht sich zum wiederholten Male gegen jede Form von Studiengebühren aus, denn es gibt keine sozialverträglichen Studiengebühren!

Ein Hochschulstudium hängt in Deutschland nach wie vor maßgeblich vom sozialem Status undEinkommen der Eltern ab. Hier gilt es die Situation nicht weiter zu verschärfen, sondern dem entgegen zu wirken.

[…]

Eine Einführung von Studiengebühren wird von der Studierendenschaft nicht akzeptiertwerden.  Sollte die Forderung bestehen bleiben, werden wir entschlossen dagegen vorgehen. Dabei haben die Studierenden Schleswig-Holsteins schon im Sommer 2010 gezeigt, dass sie ihre Forderungen deutlichst zu artikulieren wissen.

Gerade vor der Einigkeit im letzten Sommer empfiden die AStA Mitglieder den Zug der Uni-Leitung als unerklärlich:

Wir empfinden es als Affront, nach den gemeinsamen Protesten im  letzten Sommer, als die Studierenden entscheidend zur Rettung der Uni beitrugen, dass das Präsidium uns nun in den Rücken fällt.

Das die Einigkeit unter den Studierenden weiterhin besteht beweist die Presseerklärung des AStA der CAU Kiel, welcher sich ähnlich ließt

Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Christian-Albrechts-Universität(CAU) zu Kiel lehnt diese Forderung entschieden ab und wird alles in seiner Machtstehende gegen die Einführung von Studiengebühren, welcher Art auch immer, unternehmen.

René Geßner, Vorsitzender des AStA der CAU ergänzt: “Bildung in Schleswig-Holstein muss weiterhin für alle kostenlos bleiben!”

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