Rauchmelder retten Leben, das ist ein Fakt. Fakt ist auch, dass in Deutschland überraschend wenige Haushalte mit einem Rauchwarnmelder, wie er offiziell heißt, ausgestattet sind. Lediglich in 5 Prozent der Wohnungen und Häuser findet sich ein solches Gerät. Das führt dazu, dass jährlich in Deutschland über 300 Menschen an Wohnungsbränden und ihren Folgen sterben. Viele dieser bedauerlichen Fälle sind vermeidbar. Die meisten Menschen, die bei Wohnungsbränden sterben, sterben im Schlaf in ihren eigenen vier Wänden. Besonders gefährdet sind Menschen in Altbauwohnungen, denn Hauptursache ist neben Fahrlässigkeit der elektrische Defekt.

In den USA und in anderen Ländern gibt es schon lange eine Verpflichtung zur Ausstattung mit Rauchmeldern. In den Vereinigten Staaten hat dies die Anzahl der Todesopfer bei Wohnungsbränden um 40 Prozent gesenkt.

Bedenkt man all dies, so ist es kein Wunder, dass auch in Deutschland schon lange eine Diskussion über eine Rauchmelderpflicht läuft. Die Vorteile einer solchen Verpflichtung liegen klar auf der Hand, doch es gibt auch Argumente auf der Gegenseite: Neben dem Zuwachs an Sicherheit sind die Meldegeräte auch ein großer Industriezweig. Die Lobby der Herstellerfirmen setzt sich natürlich für die gesetzliche Verpflichtung ein. Ein anderes Problem stellt sich im Zusammenhang mit Fehlalarmen oder dem Warnsignal bei leerer Batterie. Derzeit muss der Besitzer des Melders den unnötigen Feuerwehreinsatz zahlen, wenn er zum Beispiel im Urlaub war, wenn das Gerät aufgrund leerer Batterie Alarm schlägt.

Doch wie viele Rauchmelder sollte man sich kaufen und wo sollte man sie anbringen? Es ist eine gute Idee, im Flur einen Rauchmelder zu haben, der warnt, bevor der potentiell einzige Fluchtweg versperrt ist. Auch im Schlafzimmer empfiehlt sich ein Melder, insbesondere für Raucher. Keine Rauchmelder sollte man in der Küche und im Bad anbringen. Zwar entstehen Wohnungsbrände oft in der Küche, doch die Gefahr eines Fehlalarms ist in diesen Räumen auch besonders hoch. Moderne Rauchwarnmelder nutzen optische Sensoren zur Feststellung von Bränden. Wasserdampf vom Kochen oder Duschen kann das Gerät genauso auslösen.

In Schleswig-Holstein wurde die Landesbauordnung geändert: Ab Ende 2010 sind laut Paragraph 49 Rauchmelder nun verpflichtend. Sollte bei euch keiner installiert werden, meldet euch unbedingt bei den Vermietern.

Wenn ihr jetzt schon einkaufen geht, um euch mit Feuermeldern auszustatten, kauft sie im Baumarkt oder bei vertrauenswürdigen Versandhändlern. Gerade im Billigsegment finden sich häufig völlig wirkungslose Fälschungen.

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