Jedes Jahr aufs Neue wird im StuPa-Wahlkampf versprochen, die Ausgabe der Gelder der Studierendenschaft transparenter zu machen. Doch wo liegt eigentlich dieses ominöse Geld und wer verfügt darüber?

Um Einnahmen und Ausgaben zu koordinieren, wird vom Finanzreferat des AStAs jedes Jahr ein Haushaltsplan aufgestellt. Dieser dient als eine Art Leitfaden, anhand dessen jeder weiß, wie viel Geld für welche Sache ausgegeben werden kann. Dabei orientieren sich die Finanzreferenten, in diesem Jahr sind das Johannes Lotz und Benedikt Bauer, an den Zahlen der Vorjahre und berücksichtigen spezielle Projekte, die anstehen, oder studentische Gruppen, die sich neu gegründet haben. Der Plan wird im Folgenden dem StuPa vorgestellt und von diesem dann bei Bedarf moduliert und abgesegnet.

Den Löwenanteil auf der Einnahmen-Seite stellen die Beträge dar, die alle Studenten jedes halbe Jahr als Semesterbeitrag bezahlen. Das sind rund 40 000 Euro als Beitrag für die Studierendenschaft und weitere 226 000 Euro, um das Semesterticket zu begleichen. Auch die diversen Veranstaltungen der Studierendenschaft bringen die eine oder andere Einnahme. Doch genau genommen darf kein Gewinn gemacht werden: „Die Studenten sollen das wiederbekommen, was sie einzahlen“, begründet Benedikt.

Darauf wird auch bei der Vergabe der Gelder geachtet. Grundsätzlich gilt: Wer etwas organisieren möchte, wovon eine studentische Gruppe oder alle Studenten der Uni profitieren, kann Geld beim Stupa beantragen. Der Antrag wird dann geprüft und die Gelder bewilligt. Dahinter steckt jedoch auch eine komplexe Liste von Ausgaben, die jeweils ein Jahr im Voraus geplant werden. Den größten Posten hat auch hier das Semesterticket. Gleich danach kommen aber die studentischen Veranstaltungen, die jährlich mit etwa 10 000 Euro zu Buche schlagen (aber auch etwa ebenso viel einbringen).

Über einen pauschalen Betrag können die Fachschaften verfügen. Dabei handelt es sich bei den Fachschaften MLS und CS um jeweils 1000 Euro, für die Mediziner gibt’s 1500 Euro. Pauschal bedeutet im Haushaltsplan, dass das Geld nicht mehr gesondert beim StuPa beantragt werden muss. Den Medizinern wurde in diesem Jahr mehr zugestanden als sonst. Zum einen, weil diese Fachschaft für mehr Studenten zuständig ist und dennoch in der Summe bisher nur die Hälfte des Geldes bekommen hat, zum anderen, weil im kommenden Jahr einige Projekte anstehen, die es zu bewältigen gilt.

Doch nicht nur den Fachschaften wird unter die Arme gegriffen: Gruppen wie der Chor, das Orchester, die Metameute, die Theatergruppe, die Studentenreiter und auch das StudentenPack werden mitfinanziert. Und jedes Jahr aufs Neue gibt es eine Vorwoche und eine Wahl der studentischen Gremien zu organisieren, die auch den einen oder anderen Euro kosten.

Profitieren kann jeder Student von den Mitgliedschaften des AStAs: Beim Bundesverband Jugend und Film werden günstige Filme für Unikino, Feuerzangenbowle und Sommerfest geordert und der Studienplatztausch e.V. ermöglicht den Medizinern eben jenes. Dazu kommt eine Haftpflichtversicherung für alle studentischen Veranstaltungen (wer nämlich Geld genehmigt bekommt, dessen Veranstaltung ist gleich versichert), sowie Rechtsberatung in einer Kanzlei in Hamburg, die sich unter anderem bestens mit der BAFöG-Thematik auskennt.

Je nach dem, was ansteht, kommen im Haushaltsplan noch gesonderte Ausgaben vor. So wurde zum Beispiel vor kurzem eine längst fällige neue Schließanlage für das AStA-Gebäude oder vor einiger Zeit der neue Server bezahlt.

Was auch immer ansteht, Johannes und Benedikt sind bemüht, dass unterm Strich die Null steht. So bekommt jeder Student, was ihm zusteht. Außerdem ist es beiden sehr wichtig, dass alles sehr transparent und nachvollziehbar ist. So ist der Plan öffentlich und kann von jedem Interessenten eingesehen werden.

Noch keine Kommentare, sei der Erste!