Präsentation des Bildungsbündnis Lübeck bei der Ersti-Messe

[media-credit id=14 align="aligncenter" width="645"] Präsentation des Bildungsbündnis Lübeck bei der Ersti-Messe

Im Herbst 2008 gingen 200.000, im Juni 2009 270.000 SchülerInnen und Studierende deutschlandweit auf die Straßen, um auf die Missstände im deutschen Bildungssystem aufmerksam zu machen. Seitdem gab es zwar einige kleine Zugeständnisse, doch die Politiker handeln wie sie
es immer tun: Sie schieben ihre Verantwortung weiterhin vor sich her. Der Protest muss weiter gehen – gerade jetzt, wo die neuen Regierungen ihre Arbeit im Bundes- und Landtag antreten, ist es wichtig den Druck auf unsere Politiker aufrecht zu erhalten.

Auch wir, das Bildungsbündnis Lübeck, geben längst noch nicht auf, für ein besseres Bildungssystem in Deutschland und somit auch in Lübeck zu kämpfen. In diesem Sinne starteten wir das neue Semester mit Informationsveranstaltungen für Studenten, Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter. In diesen informierten wir darüber, wo wir die Fehler in unserem Bildungssystem sehen, welche Forderungen wir stellen und was wir konkret gegen die Missstände unternehmen wollen. Im Anschluss fand ein Ideen- und Meinungsaustausch statt.

Die Politik investiert nicht ausreichend und ohne nachhaltiges Konzept in unsere Bildung. Sie verirrt sich immer mehr in irgendwelchen fadenscheinigen Reformen. Es gibt zwar zahlreiche gute Ansätze, diese werden jedoch zu überstürzt und halbherzig durchgeführt und mit zu wenig Geld unterstützt.

Es kann nicht sein, dass dem Leistungsdruck mit Schulzeitverkürzung und Regelstudienzeit, der sozialen Ungerechtigkeit mit Abschaffung der Lehrmittelfreiheit, der Erhebung von KiTa- und Studiengebühren und den räumlich schlecht ausgestatteten Bildungseinrichtungen mit Massenschülerhaltung „entgegengewirkt“ werden soll. Die Politik fordert gerade uns Studenten dazu auf, immer mehr Leistung und Zeit in das Studium zu investieren. Wie soll jemand, der seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten muss, dies und diesen Umständen bewältigen? Was soll passieren, wenn es ab 2010 für mehrere Jahre bis zu 68 % mehr Schulabgänger gibt? Was passiert mit den hunderten neuen Bachelorabsolventen, wenn heute für maximal 50% ein Masterplatz vorgesehen ist und für die ein Einstieg in das Berufsleben noch keine Option ist?

Die Politiker verweisen bei diesen und ähnlichen Fragen auf ihre theoretische Konzepte, welche in vielen Punkten keinerlei Praxisbezug haben und eher wie Ausflüchte wirken. Darum fordern wir eine vernünftige Reform des gesamten Bildungswesens bundesweit, bei denen gerade die Beteiligten der jeweiligen Institutionen mitwirken sollen.

Wir wollen:
— Gesetzlich verankerte Gebührenfreiheit von Bildung,
— mehr staatliche Investitionen in unser Bildung,
— Beendigung von wirtschaftlichen Einflüssen auf die Bildungseinrichtungen,
— mehr Lehrpersonal in allen in allen Bildungseinrichtungen,
— mehr Mitspracherecht der Betroffenen,
— Zentralisierung des Bildungssystem bei gleichzeitiger Individualisierung für Lernende,
— Abschaffung der Schulzeitverkürzung (G8) und der Profiloberstufe,
— Abkehr von Verschulung, Regelstudienzeit und Dauerüberprüfung,
— Masterplätze für alle Studierende und somit Rücknahme des Bachelors als Regelabschluss,
— Verwirklichung der nach Bologna versprochenen Mobilität für Studierende zwischen den Hochschulen.

Aus diesem Grund rufen wir euch zum 17. 11. 09 im Rahmen des Bundesweiten Bildungsstreiks auf, mit uns auf die Straße zu gehen und für eine besser Bildung zu kämpfen.

Unsere Bildungsproteste sind nicht „gestrig“, denn: „Bildung geht uns alle an, wir sind mitten drin und gestalten die Zukunft. Nichts hören, nichts sehen macht sie trost- und farblos.“

10.12.09 Aktionstag zur KMK in B

Noch keine Kommentare, sei der Erste!