Ich fing hier in Lübeck an, zu lernen. Vieles hatte ich so mitbekommen und mich darüber aufgeregt. Doch es sollte hier alles anders werden, als in der Welt der Politik, der Macht und des Geldes.

Es gab eine Weihnachtsfeier, gesponsort von jemandem, der dafür sehr viel Geld bekommen hatte. Es war alles gut, viel Flüssigkeit, da sah ich drei Leute in einem Raum. Zwei Kleine und einen Großen, rauchenderweise, der Mimik nach konstruktiv diskutierend. Das Ergebnis bekam ich auch mit. Der Mann wollte uns Modems schenken, damit wir uns, damals noch Studenten, in der Uni einloggen könnten, um von dort aus das Internet zu benutzen. So einfach geht das an der Uni. Mal zusammen einen Trinken, und man bekommt was man braucht. Keine Schreiben, keine Bürokratie.

…Doch tun tat sich nichts.
Erst nach zwei Jahren wurde wohl im Konvent das Thema wieder angesprochen. Da sprach der Große, daß es bisher kein Geld gegeben hatte, doch die Studierenden bis zum Jahr 98 ihre Modems hätten. Das steht sogar in einem Konventsprotokoll. Das soll, habe ich gehört, was tolles sein. Da werden Beschlüsse festgeschrieben, die die Uni stärken und verbessern sollen.

Dennoch brauchten wir einen weiteren Anlauf beim Konvent. Dort wurde der studentische Vertreter jedoch vom großen Mann mit den Worten zurecht gewiesen, die Studierenden, (oder hat er Studenten gesagt?) sollten sich doch auch mal darum kümmern. Dies schien wohl die Meinung des Konventes zu sein, denn nur eine Frau versuchte die Studierenden zu schützen.


Waren nun die Modems gestorben?

Aber dann hörte ich später, daß eigentlich die Modems da wären, nur sich keiner so richtig darum kümmern wolle. Nicht der große Mann und auch kein anderen außer zwei, mittlerweile Studenten, die einerseits zum Kanzler liefen und dann zu diesem Mann. Wenn ich das richtig verstanden habe, so müßte der eine nur einen Zettel ausfüllen und dem anderen geben. Dann hätten wir unsere Anschlüsse.
So habe ich einen Zettel mit einem Stift genommen und bin zuerst zum einen, und dann damit zum anderen gegangen. Und siehe da, am nächsten morgen hatten wir unsere Modems.

Am Abend lag ich im Bett und freute mich, daß alles eigentlich so einfach ist. Es mußte halt einer nur so richtig die Initiative übernehmen. Leider schloß ich die Augen und mußte feststellen, daß alles ist wie es wohl immer sein muß.

Danke!

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