Kann denn Chaos Sünde sein?

– Wir stellen uns…

Schon während des letzten Sommersemesters sahen sich etliche RedaktionsmitgliederInnen in eine Zeit der “Irrungen und Wirrungen” versetzt. Seltsame, in sich widersprüchliche Vorkommnisse und Begebenheiten schufen Mißverständnisse, welche ihrerseits neue Begebenheiten von der oben beschriebenen Art zu bedingen im Stande waren.

So versuchte auch das „Editorial“ unserer letzten Ausgabe diese Erfahrungen mithilfe eines dualistisch-descart’schen Ansatzes zu verarbeiten :

Einerseits das Stilmittel der lyrisch-geistigen Verdichung und Überhöhung („Farbig wichten“) – andererseits der pragmatisch-materielle Hinweis auf Problemstellungen des Alltages (Stellenstreichungen, Approbationsordnungsänderungen und so weiter…

Waren die Irrungen und Wirrungen in jenen Tagen zumindest innerhalb der Redaktion noch eher mentaler Natur, schlug Wotan diesmal mit vorher nicht gekanntem Wahnwitz Lichtungen in unsere Reihen:

  • Zwei Redakteurinnen wurden von einem Raumschiff entführt, an dem Zeugen die geheimnisvolle Aufschrift „GK3“ entziffert haben und dessen Kommandant von jenen Zeugen als „the black-row-rider“ identifiziert wurde [1]
  • Weiterhin war ein Redakteur von den Wikingern bis zur Ablehnung des EU-Beitritts als Geisel genommen worden und hatte derweil Wale zu häuten. [2]
  • Der letzte aus der Reihe der verschollenen Redakteure wurde schließlich vom Kulturreferat verklavt [3]

Doch damit nicht genug :

Zum einen beließen es die Wikinger Nicht bei der an sich schon dreisten Geiselnahme – nein, sie schickten zusätzlich noch einen der Ihren – als “Finnen” getarnt – in unsere Mitte. [4]

Zum anderen scheint der Trick mit dem trojanischen Pferd auch dem berühmt-berüchtigten „Club der Wirtschaftsweisen“ nicht verborgen geblieben zu sein – sie schleusten einen mit den besten Referenzen ausgestatteten Wirtschaftsmafioso in unsere Geschäftsführung ein. [5]

Bisheriges Ergebnis der Wirren:

  • Verlust einiger Werbepartner aus dem ökologisch-alternativen Spektrum nach dem Bekanntwerden unserer Verstrickungen mit den Walfängern.
  • Wechsel der Druckerei, weil die Mafia auch noch die korrekte Drucklegung der letzten Ausgabe so hinterhältig sabotieren ließ, daß wir sonst keinen anderen Ausweg mehr sahen. (Wie es dazu im einzelnen kam, dämmert selbst uns nur ansatzweise.)
  • Chaos beim basisdemokratischen Versuch, die äußerliche Form der Bauchpresse so neu zu gestalten, daß sich dadurch für den Leser eine klarere Gliederung ergebe. Weniger Chaos und mehr Übersichtlichkeit – ob wir das in dieser Ausgabe erreicht haben, mögt Ihr entscheiden – jedenfalls hat dieses Ansinnen die Bauchpressenredaktion in einen völlig  gegenteiligen Zustand versetzt…
  • Zu wenig Speicherplatz für das alte Bauchpresse-Logo durch nachträgliche Manipulation an der handgezeichneten Originalvorlage einer berühmten Lübecker Künstlerin [6] – die ursprünglich etwas schüttere Haarpracht war künstlich „nachgebessert“ worden.

So blieb es denn nicht allein beim frechen Frevel der Kunstschändung, nein, auch sämtliche herkömmlichen Scanner und Festplatten waren restlos überfordert mit einer derartigen Datenfülle. (Wer das Logo allzusehr vermißt, kann uns gerne einen Power-PC schenken. Wir würden den edlen Spender zum Dank zumindest in die Redaktion aufnehmen, wenn wir ihn/sie nicht sogar zum „technical+art+pr-director“ ernennen würden !)

Hinweise aus Bevölkerung und Studierendenschaft, wie man dieses Misch-Masch aus Wikingern und Mafia in eine ordentliche Redaktion verwandeln könnte, sind zwecklos.

Chaos totale und Met aus den Totenschädeln unserer armen Opfer fördern wie sonst nichts Gutes unsere Improvisationsgabe – das haben wir uns mittlerweile eingestanden .

Doch jetzt genug geoutet. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen der neuen Ausgabe der Bauchpresse!

Michael Polte

[1] Susanne Wiechulla & Ulrike Butzmann, Redakteurinnen der ersten Stunde « Viel Glück !!! »
[2] Thomas Kempmann, Redakteur der ersten Stunde & Bergen-Austausch-Student « Viele Grüße !!! »
[3] Dominik Bruker, „frischgewählter“ stellvertretender AStA-Kulturreferent « Alles Gute und weiterhin erfolgreiche Arbeit ! »
[4] Ole Andersen, Neuredakteur & 1/2-Finne
[5] Jens Schulze, Neuredakteur & Betriebswirt, « Herzlich Willkommen !!! »
[6] Jeannette Gütting, Zeichnerin für die erste Ausgabe der Bauchpresse « Vielen Dank noch einmal ! »

BP_5_1995_1_ocr_red.pdf

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Ole Andersen, Kathrin Berger, Frank Böseheck, Christian Brinckmann, Michael Polte, Heiko Schlieker, Jens Schulze, Die AStA-Referenten Jörg Bittner, Dr. Evariste Gafumbegete, Gerlind Giesen, Sonja Hennenkernper, Lars-Ulrich Heuwold, Oliver Hoffmann, Friedemann Honecker, Die Kinderchimrgen der MUL, Isabel Kriegeskotten-Thiede, Jane Löll, Julia Marneghani, Martens, Die Fachschaft Medizin, Dirk Nabers, Ulrich Pulkowski, Günter Riese, Jutta Schlagheck, Roger Schmidt, Sebastian Sepp, A. Tüngler, Weiß, Johanna Wermett, Natascha Wihstutz, Henrik Schultz, K. Thomas

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