Congratulation!!

Wenn es sonst niemand tut, dann müssen wir ja wohl.

Was? Na, ist doch klar! Dem Jubiliar gratulieren.

Der SpriPu feiert sein 50. Uni-Jubiläum. 1975 machten sich die ersten Studenten an die mühevolle Arbeit eine informative Zeitung herauszugeben, die unabhängig über die Belange der Studenten an dieser Uni berichten sollte.

“Flugblätter sind wichtig und richtig, sie erlauben es häufig aber nicht, mehrere Probleme und Fragen gleichzeitig darzustellen und zu diskutieren. Das wollen wir mit diesem Info ermöglichen.

Es ist wichtig, einzelne Probleme intensiv zu hinterlegen. Dann stellt man fest, daß hochschulpolitische Fragen auch immer gesellschaftspolitische sind. Darum treten wir auch konsequent für das politische Mandat ein. Wir müssen z.B. unbeingt Stellung nehmen dürfen zu dem sog. Geldmangel der öffentlichen Hand. Warum werden zuerst Kürzungen im Sozial- und Bildungsbereich vorgenommen, während der Rüstungshaushalt weiterhin aufgestockt werden soll? Dient der Einstellungsstop für Lehrer und die Kürzungen von 18 MA-Stellen (bzw. 9 Assistentenstellen) an der MHL nicht der Verschlechterung der Ausbildung?

Wie nötig aber eine gute Ausbildung ist, zeigt z.B. die Hilflosigkeit vieler Ärzte Patienten gegenüber, deren Krankheiten psychosoziale Ursachen haben. Das sind immerhin 60% aller beim Allgemeinarzt anfallenden Krankheitsfälle.

Von den zu Hauf verschriebenen Psychopharmaka wird aber in erster Linie die Pharmaindustrie, nicht aber die Masse der Patienten gesund.

Politisches Mandat muß bedeuten: Zusammenhänge diskutieren, Ursachen suchen und beim Namen nennen auch wenn dieses einigen Leuten mißfällt. Wir müssen uns gemeinsam gegen 
Versuche wehren, die die “Verfaßte Studentenschaft” liquidieren wollen. Bayern sollte für uns eine Warnung sein. Aber Bayern ist sehr nah. Der Maulkorberlaß (Raumnutzungsplane) stammt aus dem Schleswig-Hosteinischen Kultusministerium!

Diese bedrohliche Lage sollte Euch zur Mitarbeit mit dem AStA anspornen, indem Ihr z.B. für den nächsten SpriPu Beiträge liefert!”

So war es in der ersten Ausgabe des SpriPu ais Vorwort zu lesen.

Als ich dieses Vorwort las war ich überrascht, wie aktuell es auch heute, 12 Jahre später noch ist.

Streichung der Mittel im Sozial- und Ausbildungsbereich sind noch immer an der Tagesordnung, Probleme mit der Genehmigung zur Raumnutzung gibt es auch noch immer (z.B. Dräger-Veranstaltung und Schönberg-Ausstellung).

Unsere Ausbildungszeit wird durch Regelungen wie den “Arzt im Praktikum” immer verlängert, die Chance, nach Abschluß des Studiums eine Stelle zu bekommen immer schlechter. Gerade in den letzten Tagen kommen wieder Diskussionen auf, das Bafög in private Hände zu geben, und mit 6.5 zu verzinsen. Bedingung für den Erhalt des Geldes ist aber eine finanzielle Sicherheit, die es zu beweisen gilt (siehe Bericht von der Landesastenkonferenz in Kiel).

Auch die Einführung von Straf gebühren bei Überschreitung der Regelstudienzeit um mehr als 2 Semester dient nicht gerade der sozialen Gleichberechtigung der sozial schwächeren Kreise, da deren Angehörige ja doch viel eher gezwungen sind, sich ihr Studium selber zu verdienen und somit für sie die Gefahr für die Überschreitung dieser Semesterzahl ungleich größer ist.

Dieses sind nur einige der Punkte, die uns alle betreffen und über die wir auch zusammen die diskutieren sollten. Der SpriPu soll eine Plattform für derartige Diskussionen darstellen.

Wir wollen über solche Dinge berichten und allen die Möglichkeit bieten sich an einer öffentlichen Diskussion zu beteiligen. Es wäre schön, wenn Ihr durch Meinungsäußerungen in Form von Leserbriefen oder auch Artikeln von diesem Angebot Gebrauch machen wurdet.

Die neue Ausgabe liegt vor Euch. Ich hoffe, sie ist interessant und ansprechend geworden. Viel Spaß beim Lesen, nur Mut zur Kritik, bis zum nächsten Mal.

Ingo

Der Springende Punkt 50

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Mitarbeiter

Julia Kleinhenz, Hans Reuter, Ingo Meßer, Hans Reuter, Esther Seidl, Martin Wörffel, Jörg Braun, Annette Marth, Hurbertus Köster, Serjo Mätzke, Enno Liebenthron und alle, die ich aus Versehen vergessen habe (sorry).

Auflage: 800

  • Gyn-Internat
  • Thema Musik
  • Uni-Orchester
  • Leserbrief
  • Ringvorlesung
  • Du und das SW
  • Manus-Gesundheitshilfe
  • AG-Gegengift
  • Tee aus Sri Lanka
  • Frauenreferat
  • Bewerbungsgespräche
  • AIP
  • wg. Materialverkauf
  • Zur Studiensituation
  • Leben von Luft und…
  • Doktorarbeit
  • Sommerfest
  • An alle Erstsemester
  • Lustvoll und ohne Angst
  • Statt eines Famulaturberichts

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