Beschluß des Präsidiums der MHL vom 23. April 1981 

Das bundesweit schlechte Ergebnis der ärztlichen Vorprüfung im März dieses Jahres hat die seit langem kritisierten Mängel des Multiple-choice-Prüfungssystems offenkundig gemacht. Die Durchfallquote von fast 60% überraschte deshalb nicht.

Bestürzend und empörend ist dagegen, daß die für die Approbationsordnung und das Prüfungsverfahren verantwortlichen staatlichen Stellen nicht die mögliche und dringend erforderliche Korrektur-Entscheidung umgehend getroffen, sondern die Studenten und Fakultäten sich selbst überlassen haben. Die Folge sind unnötige soziale Härten und Kapazitatsbelastungen…

Das Präsidium der MHL erwartet, daß die angekündigte Bereinigung des Ergebnisses der März-Prüfung wenigstens rechtzeitig vor Ablauf des Sommersemesters 1981 vorgenommen wird. Eine solche rasche politisch-rechtliche Entscheidung – etwa durch rückwirkende Wiedereinführung der 18-Prozent-Gleitklausel – ist unabhängig von weiteren grundsätzlichen Untersuchungen und Entscheidungen zur Änderung der Approbationsordnung für Ärzte notwendig und möglich.

Diesem Beschluß haben sich Senat und Fakultät grundsätzlich angeschlossen.

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