KOMA – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Wed, 09 Mar 2016 07:27:20 +0000 de-DE hourly 1 KoMatös in Ilmenau! https://www.studentenpack.de/index.php/2016/01/komatoes-in-ilmenau/ https://www.studentenpack.de/index.php/2016/01/komatoes-in-ilmenau/#respond Mon, 18 Jan 2016 06:02:27 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=234093
Die Teilnehmer der Konferenz. Albert Piek | StudentenPACK.

Die Teilnehmer der Konferenz.

Die 77. KoMa (Konferenz der deutschsprachigen Mathematikfachschaften) fand vom 18. bis 22. November 2015 im kleinen, aber schönen Ilmenau mitten in Thüringen statt. Der Fachschaftsrat der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften der TU Ilmenau organisierte die Konferenz, an der knapp über 60 Studierende von 18 Hochschulen teilnahmen.

Die fünftägige Konferenz ist vom Austausch der Fachschaften geprägt. In Arbeitskreisen (AKs) werden für die Fachschaften relevante Themen diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht. Gemeinsame Positionierungen werden durch sogenannte Resolutionen nach außen kommuniziert, auch dieses Mal sind drei Resolutionen entstanden. Neben den Arbeitskreisen gab es wie immer auch ein kulturelles Rahmenprogramm mit Stadtführungen, bei denen sogar die Orgas etwas lernten, Kneipentouren und geselligen Abenden. Dass bei den schlafarmen Nächten trotzdem am nächsten Tag gearbeitet wurde, förderte um sieben Uhr morgens der gnadenlose Rauswurf aus der Turnhalle, in der geschlafen wurde. Davon abgesehen wurden die Teilnehmer dieses Mal sehr von der Orga verwöhnt, insbesondere beim Essen. Wo bekommt man schon um ein Uhr nachts nach einem anstrengenden Plenum noch ein Käsefondue?

Wie stets in den letzten fünf Jahren ist die Lübecker Fachschaft MINT wieder mit drei Vertretern angereist. Mit im Gepäck hatten wir einige Pläne für Arbeitskreise, von denen wir hier berichten wollen.

AK Altklausuren

Ein leidiges, jahrelanges Problem ist unser veraltetes und wenig flexibles Altklausurensystem. Es wurden zwar mehrfach Versuche gestartet, ein neues, eigenes System zu entwickeln. Doch diese Versuche verliefen immer wieder im Sand und die Projekte wurden nie zu Ende gebracht, sodass sich über Jahre faktisch nichts geändert hat. Grund genug um sich bei den anderen Fachschaften zu erkundigen, wie die Altklausurensammlungen bei ihnen organisiert werden. Es stellte sich heraus, dass es in kaum einer Fachschaft ähnlich gehandhabt wird. Einige Fachschaften haben nur analoge Sammlungen, bei anderen gibt es (selbsterstellte) Systeme, teilweise mit Belohnungssystem. Neben den Arten der Sammlungen selbst wurde sich auch darüber ausgetauscht, wie die Akquirierung vonstattengeht. An vielen Unis, wie auch bei uns, geht die Bereitschaft der Studenten merklich zurück, den Fachschaften Klausuren vorbeizubringen. Stattdessen werden jahrgangsweise Klausuren ausgetauscht. Für dieses Problem hat leider keine Fachschaft ein Allheilmittel gefunden – sind die Systeme zu kompliziert oder der Aufwand Altklausuren zu bekommen zu hoch, so neigen die Studenten dazu, sich selbst zu organisieren. Belohnungssysteme abzuschaffen hilft wiederum genauso wenig. Als potenzielle Lösung unseres spezifischen Problems hat sich das Altklausurensystem des FSR Informatik in Jena dargestellt. Es hat ein einfaches Interface, ein optionales Belohnungssystem und eine gute Durchsuchbarkeit. Es wurde bereits nach der Konferenz der Kontakt zum Ersteller gesucht, sodass auch wir bald dieses System möglicherweise auch nutzen können.

AK Mindestlohn

Die Ankündigung, dass mit Inkrafttreten des Mindestlohngesetzes auch für HiWi-Jobs minutiös genaue Stundenzettel ausgefüllt werden müssen, hat uns stark überrascht. Überstunden werden dabei nicht ausgezahlt, nicht geleistete Stunden wiederum müssen zurückgezahlt werden. Gerade im Dezember wegen der Winterferien und bei HiWi-Jobs mit nicht ausgeglichen verteilten Arbeitsstunden führt dies zu Problemen. Da Schleswig-Holstein das Gesetz mit am spätesten eingeführt hat, erhofften wir von anderen Fachschaften aus Bundesländern die das Gesetz schon länger durchgesetzt haben, in einem Austausch-AK Erfahrungen zu sammeln. Es stellte sich jedoch heraus, dass auch die anderen Fachschaften mit dem Gesetz zu kämpfen haben, meist wird alles irgendwie hingebogen, sodass es passt. Weiter ist kaum klar, welche Rechte als Arbeitnehmer HiWis haben. Die Teilnehmer des Arbeitskreises haben sich zum langfristigen Ziel gesetzt, einen Reader zu erstellen, welcher über Rechte und Pflichten von HiWis informieren soll. Da bei allen Teilnehmern wenig Hintergrundwissen besteht, soll zur nächsten Konferenz ein Arbeitsrechtexperte eingeladen werden.

AK Taschenrechner

Der AK Taschenrechner ist eine Fortführung eines Arbeitskreises der letzten Konferenz. In diesem AK, bei dem ursprünglich ein Adventsrätsel für den Mathe-Adventskalender der DMV ausgedacht werden sollte, kam es im Verlauf der Diskussionen zum Thema Taschenrechnergebrauch in Schulen. Diese stellte sich als sehr kritisch dar, sodass sich die Teilnehmer darauf verständigt haben, sich in Form einer Resolution dazu zu äußern. Ein erster Entwurf wurde zuvor zwar erstellt, war aber noch unvollständig, sodass der Entwurf auf dieser KoMa noch einmal überarbeitet und letztlich als Resolution verabschiedet wurde.

Weitere Arbeitskreise

Weitere Arbeitskreise, die nicht von uns geleitet wurden, beschäftigten sich mit verschiedenen Themen. Einige davon waren fachschaftsinterne Themen wie die AKs zur Erstsemesterbetreuung, Event-Organisation, Finanzen und PR. Einen großen Teil der Zeit nahmen die Resolutions-AKs ein. Neben dem AK Taschenrechner waren es AKs zur Fremdenfeindlichkeit und zum Wissenschaftszeitvertragsgesetz, welche eine Resolution hervorbrachten. Alle Berichte zu den Arbeitskreisen im Detail lassen sich im KoMa-Kurier, dem Konferenzband der KoMa (siehe Infobox am Ende des Textes) nachlesen.

Verabschiedete Resolutionen

Wie angekündigt gab es auf dieser Konferenz drei Resolutionen, die wir kurz vorstellen wollen. Im Netz (siehe Infobox) sind sie im Wortlaut zu finden. Auf der KoMa werden Resolutionen im Konsens-Prinzip, also einstimmig beschlossen.

Die „Resolution zur Verwendung von Taschenrechnern in der Schule“ kritisiert die Nutzung komplexerer Taschenrechner wie CAS- und GTR-Systemen in der Schule und fordert die Landesbildungsministerien auf, bei Abiturprüfungen nur noch optionale Taschenrechner-Aufgaben anzubieten. Abhängigkeit von den Geräten und dadurch entstehende Probleme wie das verringerte Verständnis der mathematischen Methoden und Prinzipien sollen reduziert werden. Die große Kluft zwischen Schul- und Hochschulmathematik, die sich auch hier deutlich im Vorkurs und den mathematischen Grundlagenfächern zeigt, muss verkleinert werden.

Die „Resolution gegen Fremdenfeindlichkeit“ entstand aus der aktuellen Zunahme politisch motivierter Straftaten und dem steigenden Zuspruch für fremdenfeindliche Bewegungen in Deutschland. Die KoMa positioniert sich gegenüber diesen Tendenzen strikt ablehnend und fordert die Hochschulen auf, sich für Integration und Internationalität einzusetzen und insbesondere Flüchtlingen Zugang zu Bildung einfach zu ermöglichen.

Die letzte „Resolution zur Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes“ beschäftigt sich mit den geplanten Änderungen des Gesetzes. Kritisiert wird unter anderem die Festsetzung der Höchstbefristungsdauer für HiWi-Jobs auf vier Jahre. Insbesondere in der mathematischen Lehre werden HiWi-Jobs dringend benötigt, die Festsetzung sorge inbesondere in den höheren Semestern für Engpässe. Die KoMa fordert eine Frist von mindestens 6 Jahren, damit insbesondere in Regelstudienzeit das Problem nicht auftreten kann. Weiter kritisiert wurde, dass die Elternzeitregelungen nicht für die Höchstbefristungsdauer gelten – so können Studierende mit Kindern in finanzelle Existenznot gebracht werden.

Nach der Konferenz ist vor der Konferenz

Die KoMa findet einmal im Semester statt. Die nächste 78. KoMa wird von der Fachschaft MathPhys der Universität Heidelberg ausgerichtet und findet vom 25. bis 29. Mai 2016 statt. Auch an dieser Konferenz werden unsere Fachschaftler wieder teilnehmen, dennoch freuen wir uns über neue Gesichter! Solltest du Lust haben, mal über den Tellerrand zu schauen, melde dich bei der Fachschaft. Fahrt- und Teilnahmekosten werden erstattet.

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Die KoMa war da https://www.studentenpack.de/index.php/2014/12/die-koma-war-da/ https://www.studentenpack.de/index.php/2014/12/die-koma-war-da/#respond Mon, 01 Dec 2014 09:45:35 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=212936 Allgemein weckt der Begriff “Koma” an unserer medizinisch geprägten Uni wenig positive Assoziationen. Tatsächlich sind komatöse Patienten nur begrenzt wahrnehmungsfähig und keinem ist zum Spaßen zumute. Ganz anders dagegen verlief die KoMa. Bei der Konferenz der Mathematikfachschaften im Oktober waren aktive Studenten aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden vier Tage lang sehr fleißig und auch nicht selten zu Späßen aufgelegt.

Studenten aus ganz Deutschland hier beim Abschlussfoto der KoMa in Lübeck.Albert Piek | StudentenPACK.

Studenten aus ganz Deutschland hier beim Abschlussfoto der KoMa in Lübeck.

Die sogenannten KoMatiker haben dabei, entgegen mancher Vorurteile, nicht nur gefeiert, sondern auch Anregungen für ihre Fachschaftsarbeit zuhause ausgetauscht und hochschulpolitische Fragen diskutiert. Die dieses Mal unter dem Logo der FS MINT organisierte 75. Konferenz findet halbjährlich an immer wechselnden Orten statt. Herausragende Leistungen der KoMa sind zum Beispiel die Erarbeitungen der Minimalstandards für die Lehre, also Inhalte, die auf jeden Fall in einem Mathematik-Studium vorkommen sollen. Allgemein wird sich über fachschaftsinterne Themen wie zum Beispiel das Verhältnis zu Dozenten, der Unterstützung von Erstsemestern und der Motivation von Studenten zur Gremienarbeit ausgetauscht. Daneben werden eigene Projekte vorgestellt.

Dafür gab es konstruktive Arbeitskreise, bei denen je nach Thema Ideen oder Argumente ausgetauscht werden und Plena, bei denen die Ergebnisse den anderen Teilnehmern vorgestellt wurden. Aktuelle Themen waren diese KoMa das CHE-Hochschulranking, das aufgrund seiner statistisch wertenden Struktur von den Fachschaftlern mehrheitlich abgelehnt wird, sowie die inhaltliche Diskussion über die eigenen Positionen bei gemeinsamen Konferenzen. Der Spaß ist selbstverständlich bei einer Stadtführung oder der Kneipentour nicht zu kurz gekommen.

Für das Organisationsteam, also dieses Mal für uns, bedeutete die Veranstaltung eine Menge Schlafmangel während der Konferenz und viel Planung im Vorfeld.

Denn die 60 Teilnehmer wollten verpflegt werden (mit Einkauf und vorheriger Mengenkalkulation), in Räumen arbeiten (die jemand mieten muss), schlafen (in einer Turnhalle, die auch jemand mieten muss) – und das Ganze muss irgendwie bezahlt werden (mit Geld, das jemand beantragen muss) und von Helfern (für die man einen Schichtplan schreiben muss) während der Veranstaltung betreut werden.

Hier konnte sich jeder in unserem achtköpfigen OrgaOrga-Team,so genannt aufgrund von Insiderwitzen vorheriger KoMaTa, sein Spezialgebiet aussuchen. Denn von der Sponsorensuche über die Klärung der Raumfrage bis hin zum Einkauf von X Würsten für ein Mittagessen, X Brötchen, Y Packungen Belag und Z Kilogramm Gemüse für die Grundversorgung oder X Liter Cola und Y Liter Bier für den Getränkekühlschrank, gab es viel zu erledigen. Wie immer hing alles von der richtigen Mischung aus langfristiger Planung und spontaner Improvisation ab. Über 30 Helfer, denen man bekanntlich nie genug danken kann, haben uns unterstützend unter die Arme gegriffen. Dafür wurden sie während ihrer Schichten großzügig mit Essen versorgt und mit einem T-Shirt belohnt.

Das Logo der diesjährigen KoMa in Lübeck.KoMa-Orga

Das Logo der diesjährigen KoMa in Lübeck.

Die Mühen und der Schlafmangel haben sich gelohnt: Das Feedback der Konferenzteilnehmer war durchweg positiv. Insbesondere das ewige Frühstück ist mit seiner großen Auwahl und dank der Ideen der Helfer vielen in Erinnerung geblieben, für so manchen hat diese KoMa den Titel “Schlemmer-KoMa” bekommen. Die Zeit zwischen den Arbeitskreisen bot genug Möglichkeiten, sich und die Teilnehmer besser kennen zu lernen und es sind einige Freund- und Bekanntschaften auch über die Konferenz hinaus entstanden.

Nun stehen noch die letzten Nachbereitungen der Konferenz an, bevor wir uns auf das nächste Projekt stürzen. In fast der selben Orga-Formation werden wir gemeinsam mit den Fachschaften Bau und AN der Fachhochschule im nächsten Jahr die KoMet in Lübeck organisieren. Die KoMet ist die Fachschaftentagung der Medizintechniker und findet erst das zweite Mal statt. Wir freuen uns auf eine tolle Zeit und darüber, mit unserer Erfahrung der KoMet einen guten Start zu liefern.

Bevor aber die KoMet im nächsten Jahr nach Lübeck kommt, findet erst einmal die 76. KoMa in Aachen statt, hier parallel zu den Konferenzen der Informatiker und Physiker, die sich mit den Konferenznamen KIF und ZaPF zur KoMa gleichwertige Namen ausgedacht haben. Wie diese erstmals so stattfindende Dreierkonferenz laufen wird, macht uns sehr gespannt. Viele der OrgaOrgas, die vorher noch nicht auf einer KoMa waren, wollen gemeinsam nach Aachen fahren, um die neu gewonnenen Freunde wiederzusehen und sich weiter über Fachschaftsarbeit auszutauschen.

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KoMa kommt! https://www.studentenpack.de/index.php/2014/07/koma-kommt/ https://www.studentenpack.de/index.php/2014/07/koma-kommt/#respond Mon, 07 Jul 2014 10:00:54 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=211431 Es ist Sommer 2013. Die 72. KoMa, die Konferenz der deutschsprachigen Mathematikfachschaften, tagt in Kiel. Nicht nur der Regen, auch der etwas chaotische Ablauf sorgen dafür, dass trotz der Jahreszeit keine sommerliche Stimmung aufkommen will. Vieles wirkt durcheinander, manchmal hat auch die Orga keine Übersicht. Vielleicht auch weil die Konferenz gemeinsam mit der KIF, der Informatikfachschaftenkonferenz, stattfindet. Auch dabei waren damals drei KoMatiker und ein KIFfel – so nennen sich die Teilnehmer – aus der Lübecker Fachschaft MINT. Wie es sich für ordentliche Lübecker gehört, dank der besonderen Beziehung zur Landeshauptstadt, die man spätestens nach Lübeck kämpft im Sommer 2010 entwickelt hat, kam man zu dem Gedanken: Das müssten wir doch besser hinkriegen! Das war der Zeitpunkt, an dem sich die Idee einer eigenen KoMa in Lübeck entwickelt hat.

Die Teilnehmer der 74. KoMa in Berlin.Albert Piek

Die Teilnehmer der 74. KoMa in Berlin.

KoMa – Was ist das eigentlich?

Die KoMa ist eine Zusammenkunft der Fachschaftsvertreter aus dem Fachbereich Mathematik aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Das schließt Vertreter aus Deutschland, der Schweiz und Österreich ein. Die KoMa tagt traditionell von Mittwoch bis Sonntag, wobei Sonntag die Abreise der Teilnehmer und am Mittwoch neben der Anreise nur noch das Anfangsplenum stattfindet. Dieses Plenum klärt organisatorische Dinge wie die Arbeitskreise (AKs) und gibt den Fachschaften die Gelegenheit sich vorzustellen. Am Freitagabend findet ein Zwischenplenum statt, auf dem die Resultate bereits getagter Arbeitskreise vorgestellt werden; auf dem Abschlussplenum am Samstagabend folgen die restlichen Arbeitskreis-Berichte und die Verabschiedung etwaiger Resolutionen. Diese sind gemeinsame Stellungnahmen der jeweiligen KoMa zu fachspezifischen oder politischen Themen. Dazwischen sind, neben den Arbeitskreisen selbst, Fachvorträge der örtlichen Professoren und soziale Veranstaltungen wie Stadtführung und Kneipentour auf dem Programm.

Ein Blick in die Geschichte

Viele Fachschaften organisieren sich überregional auf Bundesfachschaftstagungen. Der zugehörige Wikipedia-Artikel listet zurzeit fast 50 dieser Tagungen auf. Diese haben mehr oder weniger lustige Abkürzungen, wie die KoMa, die KIF oder auch die ZaPF (Zusammenkunft aller Physikfachschaften), deren Teilnehmer liebevoll „ZäPFchen“ genannt werden. Doch diese seltsamen Bezeichnungen sollten nicht über den sinnvollen Zweck der Konferenzen hinwegtäuschen.

Die KoMa selbst gibt es seit 1977. Damals begann sie hauptsächlich mit politischen Themen: Kampf um das politische Mandat und um die verfasste Studierendenschaft, die schon damals in Baden-Würtemberg (bis 2012) vorenthalten wurde und bis heute in Bayern den Studenten vorenthalten wird. Nachdem die Studentenunruhen der siebziger Jahre abgeebbt waren, kamen auf der KoMa, die erst ab 1987 tatsächlich so hieß (vorher war sie u.a. einfach die „Fachschaftentagung Mathematik“), mehr und mehr fachspezifische, hochschulbezogenen Themen auf den Arbeitsplan. Auf der mittlerweile internationalisierten KoMa wurde über Didaktik, BAföG oder Orientierung für Studienanfänger diskutiert und sich untereinander ausgetauscht. Zum Ende der Achtziger wurde die KoMa wieder politischer und diskutierte über Rüstungsforschung, Friedenspolitik und zu dieser Zeit aktuelle Themen wie die Apartheidpolitik in Südafrika und den Hungerstreik der RAF-Gefangenen.

In den Neunzigern kamen nach der Wende wieder mehr Hochschulthemen auf den Tisch, die die KoMatiker selbst betrafen. In der Zeit gegründete AKs beschäftigten sich mit Interdisziplinarität, Evaluation – ein damals kaum verbreitetes Verfahren – sowie mit der Qualität und Methodik von Tutorien und vielem mehr.

Ende der Neunziger, Anfang der 2000er war die KoMa krisenzerrüttet in einem Generationenkonflikt zwischen Alt-KoMatikern, die die KoMa hauptsächlich politisch sahen, und den Neu-KoMatikern, die Hochschularbeit in den Vordergrund setzen wollten. Mitte der „Nuller“ Jahre konnten sich die Neu-KoMatiker durchsetzen. Seitdem ist die KoMa geprägt von hochschulbezogenen Themen, sei es Fachschaftsarbeit oder Hochschulpolitik. Die detaillierte Geschichte ist für Interessierten im KoMa-Buch von Nico Hauser nachzulesen. Der Link zu dem Buch ist im Infokasten zu finden.

Die Planung geht los

Die Auswahl an Arbeitskreisen und Größe der KoMa ist ständig gewachsen, es gibt meist um die 15 bis 20 AKs und ca. 60 Teilnehmer, die von der Orga versorgt werden.

Doch können wir eine so große Veranstaltung überhaupt stemmen? In der alten Fachschaft hing ein Poster welches verkündete, dass irgendwann 2005 mal eine KIF hier stattgefunden hat. Außerdem haben die Mediziner der FS Med erst im Sommer zuvor das medizinische Pendant, die MV (Medizinstudierendenversammlung) des bvmd, nach Lübeck geholt und erfolgreich durchgeführt. Da müsste eine KoMa auch machbar sein. Die nächste KoMa, deren Veranstaltungsort noch nicht vergeben war, war die 75. KoMa im Wintersemester 14/15. Schnell war klar, dass wir diese Konferenz nehmen wollten, denn schon für die Konferenz danach ist nicht klar, ob alle, die organisieren wollten, dann überhaupt noch studieren würden. Im Abschlussplenum der Konferenz angekündigt, gingen auch gleich hochmotiviert die ersten Planungen los. Was wollen wir alles veranstalten? Was haben die Kieler falsch gemacht, das wir dann richtig machen sollten? Welche Räume wollen wir verwenden? Über all diese Fragen wurde unter den drei KoMatikern den ganzen letzten Abend und auf der Rückfahrt diskutiert.

Doch bevor die konkreten Pläne durchgeführt wurden galt es eine Hürde zu nehmen: Die Idee, Gastgeber einer Fachschaftskonferenz zu werden, musste zunächst der Fachschaft selbst vorgestellt werden. Die Reaktion war eindeutig: durchgehende Zustimmung für das Projekt, aber die Finanzierungsfrage sollte vor der endgültigen Zusage geklärt werden.

Auch dafür haben wir uns gewappnet. Bei der folgenden KoMa in Chemnitz im Winter 2013 hat ein Lübecker den Vorsitz des KoMa-Förderverein-Vorstandes übernommen und so Einblick in die Finanzierung der KoMa bekommen. Ebenso wurde ein eigener Haushaltsposten für den studentischen Haushalt 2014 eingeplant. Auf derselben KoMa haben wir unseren Plan offiziell gemacht. Damit stand fest: Lübeck richtet die 75. KoMa aus! Unserem mittlerweile nur noch zwei Mann starken Orga-Team, das regelmäßig zu den KoMaTa gefahren ist und fast die einzigen MMLer der Fachschaft darstellte, war klar: So eine Veranstaltung ist nicht alleine zu meistern. Nach Werbung in den MML-Jahrgängen konnten wir uns über viele Helfer freuen, sodass unser Team zurzeit aus über zehn Personen besteht.

Eines der historischen Gebäude der Humboldt-Universität.Albert Piek

Eines der historischen Gebäude der Humboldt-Universität.

Zwischenstation: KoMa74 in Berlin

Ende Mai dieses Jahres war es soweit: die letzte KoMa, die vor unser eigenen Konferenz lag, fand in Berlin statt. Die perfekte Gelegenheit für die frische Orga, in den Ablauf einer Konferenz hereinzuschnuppern. Deshalb waren wir mit acht Vertretern aus Lübeck die vermutlich größte Delegation aus Lübeck, die es jemals gab.

Neben den Vorbereitungen für die eigene Orga gab es diverse Arbeitskreise, in denen wir uns über fachschafts- und studienbezogene Themen austauschen konnten. Über einige soll an dieser Stelle kurz berichtet werden.

Ein von unserer Seite aus vorgeschlagener AK hat sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auf der KoMa und in der Fachschaftsarbeit auseinander gesetzt. Im Austausch wurde schnell klar, dass das Thema bei den Fachschaften bisher kaum beachtet wurde. Dennoch gibt es eine Menge Potenzial; so wurden Ideen gesammelt, wie mehr nachhaltige Produkte verwendet und der Müll reduziert werden kann. Wir hoffen von diesen Ansätzen möglichst viel in unserer eigenen KoMa umsetzen zu können und so ein Vorbild für spätere KoMaTa zu sein.

Im AK „Vorlesung filmen“ hat die Fachschaft aus Aachen ihre Video-AG vorgestellt. Diese nimmt insbesondere große Vorlesungen als Service für Studierende auf Video auf und stellt sie im internen Netz zur Verfügung. Es wurde über das benötigte Equipment, sowie die Kommunikation mit den Profs gesprochen. Ob ein solches Angebot auch in Lübeck angenommen wird, steht zur Frage – sollte es interessierte Studies geben, meldet euch gerne bei der Fachschaft!

Einen großen Block der Zeit hat die Ausarbeitung einer Resolution zum neuen Hochschulgesetz in NRW eingenommen. In diesem sollen Neuerungen eingeführt werden. Streitpunkte waren u.a. die Einführung einer Exmatrikulationsmöglichkeit für Unis, das geplante Recht Studierende mit geistigen Erkrankungen nicht zum Studium zulassen oder exmatrikulieren zu dürfen und die Verpflichtung im Verlaufe des Studiums eine Fachstudienberatung aufzusuchen. Über diese und andere Themen wurde kontrovers diskutiert, am Ende stand jedoch eine Resolution, die in der gesamten KoMa Konsens fand. Diese ist über die zweite URL im Infokasten zu finden.

Berichte über weitere AKs findet ihr auf der Homepage der KoMa, sobald der KoMa-Kurier, der Konferenzband der KoMa, erschienen ist.

Die Planung geht in die heiße Phase

Die Berliner KoMa liegt nun hinter uns, die ersten Treffen unseres Orga-Teams haben schon wieder stattgefunden, um den Input der Konferenz weiterhin im Gedächtnis zu behalten. In kleinen Gruppen geht es nun darum, Räume und Fachvorträge zu organisieren, soziale Events wie die Kneipentour und die Stadtführung zu planen und sich Gedanken über Sponsoring, Essen und andere planungsrelevante Fragen zu machen. Die Vorbereitungen sind im vollen Gange, vieles läuft bereits perfekt. Wir haben einige großzügige Sponsoren gefunden und die Mathematikinstitute bieten ihre Unterstützung an.

Doch eine solche Konferenz lebt von ihren Helfern, deshalb freuen wir uns weiter über jeden der helfen will. Spätestens zur Konferenz, die in der ersten Vorlesungswoche vom 22. bis 26. Oktober stattfinden soll, werdet ihr nochmal von uns hören. Denn für viele Aufgaben brauchen wir nicht nur eine Orga, sondern auch Helfer – was wäre auch die Kerngruppe der Vorwoche ohne die ganzen Ersthelfer? Wenn ihr also Lust habt zu helfen, schreibt uns einfach eine Mail an koma-orga@asta.uni-luebeck.de! Für euch bietet sich die Gelegenheit Mathematikstudenten aus dem ganzen deutschsprachigen Raum kennenzulernen. Wann bietet sich schon einmal eine bessere Gelegenheit um Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen auszutauschen, was in unserem Fachbereich außerhalb Lübecks passiert? Wir freuen uns darauf, wenn ihr uns helft den Kielern zu zeigen, wie eine gute Konferenz abläuft – und halten euch informiert!

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Mit viel KIF: KoMatös – in Kiel! https://www.studentenpack.de/index.php/2013/07/mit-viel-kif-komatos-in-kiel/ https://www.studentenpack.de/index.php/2013/07/mit-viel-kif-komatos-in-kiel/#respond Mon, 01 Jul 2013 08:00:04 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=158670
Gruppenfoto der KoMa. Zu Besuch in Kiel waren 174 KIFfels und 105 KoMatiker.

[media-credit id=51 align="aligncenter" width="645"] Gruppenfoto der KoMa. Zu Besuch in Kiel waren 174 KIFfels und 105 KoMatiker.

„Nach Kiel fährt man nur zum Demonstrieren“, das war im Jahre 2010 zu Zeiten der drohenden Unischließung eine weit verbreitete Ansicht. Trotz dieser düsteren Aussicht haben sich vom 22. bis zum 26. Mai vier Vertreter aus der FS MINT auf den Weg in die Landeshauptstadt zur Fachschaftskonferenz gemacht.

Eine Besonderheit war dieses Mal, dass gleich zwei Konferenzen gleichzeitig und bis zu einem gewissen Grad gemeinsam stattfanden: Die 41,0 KIF (Konferenz der Informatikfachschaften) und die 72. KoMa (Konferenz der Mathematikfachschaften), beide unter einem Dach. Diese Konstellation ist nicht neu. So gab es bereits im Wintersemester 2011/2012 in Bremen eine gemeinsame KIF/KoMa.

Der grundsätzliche Ablauf der Konferenzen ist sehr ähnlich. Sie beginnen beide am Mittwoch mit einem Anfangsplenum, in dem sich die Fachschaftsvertretungen vorstellen, die Arbeitskreise (AKs genannt) vorgestellt und auf die Zeitfenster verteilt werden; außerdem enden sie am Samstagabend mit dem Abschlussplenum. Dort werden die Ergebnisse der AKs vorgestellt und gegebenenfalls Resolutionen verabschiedet.

Auch dieses Mal gab es eine Vielzahl interessanter AKs. Es wurde sich unter anderem über Master- und Bachelorstudienberatung, Altklausurensysteme der Fachschaften, den Umgang mit Erstsemestern und Möglichkeiten, Schüler für ein Mathematikstudium zu begeistern ausgetauscht. Für den Adventskalender der Deutschen Mathematiker-Vereinigung wurde gemeinsam eine weihnachtliche Matheaufgabe entwickelt und eingeschickt. Neben den Austausch-AKs gab es zudem Arbeitskreise, die Resolutionen entwickelt haben.

So hat die KoMa eine Resolution verabschiedet, in der sie sich gegen Studienhöchstdauerregelungen ausspricht. In vielen Universitäten gibt es seit einigen Jahren Studiendauerbegrenzungen, durch die Langzeitstudenten automatisiert exmatrikuliert werden können. Konsens der KoMa war, dass eine solche Begrenzung „nicht nur ungeeignet [ist], die grundlegenden Ziele von Hochschule zu erreichen, sondern wirkt diesen sogar entgegen“ (Ausschnitt aus der Resolution). An unserer Universität gibt es zwar seit letztem Sommersemester die Regelung, dass der Prüfungsausschuss nach Überschreiten der Mindeststudiendauer um fünfzig Prozent den Studierenden zu einer verpflichtenden Studienberatung laden kann, aber sie wird in vielen Studiengängen selten bis gar nicht angewendet und hat auch keine konkreten Konsequenzen.

Eine weitere Resolution kritisiert das Vorgehen des CHE-Rankings. Bereits vor einem Jahr auf der 70. KoMa in Augsburg wurde über eine solche Resolution diskutiert. Damals konnte jedoch kein Konsens unter den Teilnehmern gefunden werden. Es gab einerseits Teilnehmer, die nichts weniger als einen Boykott akzeptiert hätten, andererseits Teilnehmer, die nicht mehr als eine kritische Positionierung gegenüber des CHE-Rankings unterstützen wollten. Daher wurde das Thema vertagt und auf dieser KoMa erneut besprochen. Heraus kam eine konsensfähige Resolution, in der sich die KoMa gemeinsam mit der KIF gegen das CHE-Ranking ausspricht. Die Resolution spricht sich explizit nicht gegen eine Erhebung solcher Daten aus, fordert aber, dass Bewertung und Vergleich nicht nach von den Autoren festgesetzten Beurteilungsmaßstäben erfolgen. Stattdessen sollte dem Studieninteressierten anhand einer direkten Form dieser Daten eine Bewertung nach eigenen Maßstäben ermöglicht werden.

Die KIF hat zusätzlich noch zwei weitere Resolutionen verabschiedet. Sie erklärte ihre Solidarität mit dem Protest gegen die Kürzungen in Sachsen-Anhalt. Eine weitere Resolution der KIF befasste sich mit dem Open Access Prinzip, nach welchem Abschlussarbeiten frei verfügbar veröffentlicht werden sollen. Die KIF fordert dazu die Studierendenvertretungen auf, an ihren Fakultäten darüber Aufklärung zu betreiben und auf die Anwendung des Prinzips hinzuwirken.

Neben diesen inhaltlichen Impulsen kam auch der Spaß in Kiel nicht zu kurz. Zusätzlich zu traditioneller Stadtführung und Kneipentour gab es viele Spaß-AKs, bei denen man neben der inhaltlichen Arbeit gut abschalten konnte. Angeboten wurden eine Singstar-Bühne, ein Arbeitskreis Massage (der aus Gründen, die keiner verraten wollte, auf der KIF verboten ist) sowie eine große Auswahl an Gesellschaftsspielen und viele andere Beschäftigungen. Wurde der Hunger zu groß, konnte man ihn zu jeder Uhrzeit im Ewigen Frühstück stillen. Das wurde auch tatsächlich zu jeder Zeit rege angenommen, denn es heißt nicht umsonst, dass derjenige, der auf einer KoMa mehr als drei Stunden Schlaf die Nacht kriegt, nicht wirklich dabei war.

Und so blickt man auf fünf Tage mit wenig Schlaf, Orgas mit noch viel weniger Plan und einer Menge Input zurück. Die nächsten KoMata finden in Chemnitz (30. Oktober bis 3. November 2013) und in der HU Berlin (28. Mai bis 1. Juni 2014) statt; die 41,5 KIF findet in Erlangen statt. Im Wintersemester 2014/15 planen wir als Fachschaft MINT, die KoMa nach Lübeck zu holen, doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Wie immer gilt: Wer Lust hat, an der KIF oder KoMa teilzunehmen oder sich vorstellen kann, die 75. KoMa (hoffentlich) in Lübeck mitzuorganisieren, kann sich jederzeit an die Fachschaft MINT wenden.

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KOMAtös – in Wien! https://www.studentenpack.de/index.php/2013/01/komatos-in-wien/ https://www.studentenpack.de/index.php/2013/01/komatos-in-wien/#respond Wed, 16 Jan 2013 10:00:29 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=93487
Robert Jarczyk

Die Teilnehmer der 71. KoMa.

Zum 71. Mal hat die KoMa – die Konferenz der deutschsprachigen Mathematikfachschaften (Plural: KoMata) – zur Tagung eingeladen. Und auch dieses Mal waren drei Vertreter für den Studiengang MML aus Fachschaft MINT und AStA vertreten.

Traditionell richtet eine Fachschaft die Konferenz über fünf Tage, meist Mittwoch bis Sonntag, aus. Dabei nimmt am Mittwoch und Sonntag die An- und Abreise der Vertreter einen Großteil der Zeit ein. Die Konferenz beginnt mit einem Anfangsplenum am Mittwoch Abend. Zu Beginn stellen sich sämtliche Fachschaften mit ihren Vertretern und neusten Informationen von der Universität vor. Darauffolgend werden die Arbeitskreise (AKs), die bereits im Voraus angekündigt wurden, vorgestellt und neue vorgeschlagen. Die nächsten Tage, die Hauptarbeitstage Donnerstag bis Samstag, sind in Zeitslots aufgeteilt, welche mit den frisch gefundenen AKs aufgefüllt werden. Am Freitagabend findet das Zwischenplenum statt. Dort werden die Ergebnisse der bereits stattgefundenen AKs präsentiert, um die Dauer des so schon meist langen Abschlussplenums zu reduzieren. Auf selbigem, das auf den Samstagabend gelegt ist, werden die restlichen AKs rekapituliert, Entschlüsse gefasst und Resolutionen (das sind gemeinsame Stellungnahmen der KoMa zu studentischen Themen) verabschiedet.

Die KoMa verbindet bewusst nicht nur die deutschen, sondern auch die deutschsprachigen Fachschaften. Also sind Fachschaften aus Österreich und der Schweiz ebenfalls regelmäßig vertreten. Deshalb ist es nur konsequent, dass die Tagung selbst auch in Österreich stattfindet – so dieses Wintersemester (zum ersten Mal seit dem Sommersemester 1988) wieder in der TU Wien.

Diese Gegebenheit hat schon die Anreise zu einer ersten Schwierigkeit gemacht. Die Fahrt zur 70. KoMa nach Augsburg mit dem Zug war schon recht lang und anstrengend. Eine Fahrt nach Wien mit dem Zug, dem üblichen Transportmittel bei Fahrten von studentischen Vertretern, wäre mit bis zu 13 Stunden Fahrzeit noch um einiges aufwändiger geworden. Zudem hat sich dank früher Buchung ergeben, dass ein Flug sogar günstiger war. Diese beiden Argumente konnten das StuPa überzeugen, bei der Reisekostenerstattung ausnahmsweise auch die Reise mit dem Flugzeug zuzulassen.

Mittwoch: Anreise und Anfangsplenum

So konnten wir mit früh gebuchten Tickets am Mittwochmorgen vom Hamburger Flughafen starten. Lediglich eine dreiviertel Stunde hat es gedauert, dann sind wir auch schon wieder sicher auf der Erde gelandet. Schnell wurde das Freihaus, das Gebäude in dem die Institute und Fachschaften der Mathematik und Physik untergebracht sind, gefunden – es zeichnet sich durch seine drei unterschiedlich hohen Türme aus, die in den unteren Etagen miteinander verbunden und farblich markiert sind. Ein weiteres Merkmal, das vielen Teilnehmern zu schaffen gemacht hat, war das fast ausnahmslose Fehlen von Fenstern im kompletten Gebäude. Einerseits vorteilhaft, auch tagsüber stockdunkle Räume zu haben, um in der Nacht verpassten Schlaf nachzuholen, andererseits doch sehr nachteilhaft, längere Zeit ohne Tageslicht und mit mehr schlecht als recht funktionierenden Klimaanlagen zu arbeiten. Der einzige Raum mit Fenstern, den wir kennenlernen durften, war praktischerweise gerade unser Gepäckraum. Dank unseres frühen Fluges konnten wir, nachdem wir unser Gepäck schnell dort abgelegt hatten, noch den Rest des Mittags und Nachmittags dafür nutzen, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.

Am späten Nachmittag ist der Großteil der Vertreter der anderen Universitäten (KoMatiker genannt) angekommen, darunter viele bekannte Gesichter der letzten KoMa. Das ewige Frühstück war ebenfalls schon vorbereitet – ein Frühstücksbuffet, das seinem Namen durchaus gerecht wird und Tag und Nacht während der KoMa mit Brötchen, Aufschnitt, Salat und mehr bereitsteht.

Bevor es mit dem offiziellen Beginn der Konferenz, dem Anfangsplenum losging, gab es für die KoMa-Ersties den Ersti-AK. Dort lernten die, die das erste Mal bei einer KoMa dabei waren, Grundsätzliches über Ablauf, Verhaltensregeln und mehr. Dann war alles vorbereitet und das Anfangsplenum konnte beginnen. Die Fachschaften „Technische Mathematik“ und „Lehramt Mathematik“ stellten sich vor, danach waren die anwesenden Fachschaftsvertretungen an der Reihe, ihre Teilnehmer und den aktuellen Bericht über ihre Hochschule vorzustellen. Bei 28 teilnehmenden Hochschulen nahm dieser Teil einen nicht ganz unerheblichen Anteil des Plenums ein. Nur das darauffolgende Verteilen der AKs in die Zeitslots war noch langwieriger.

Albert Piek | StudentenPACK.

Terminfindung im Anfangsplenum.

Donnerstag: Stadtführung, erste AKs und Beisln

Am nächsten Tag ging es früh mit der Stadtführung los. Vorbei an der Wiener Staatsoper, dem Hotel Sacher und dem Stephansdom wurden uns viele Wiener Sehenswürdigkeiten (aber längst nicht alle, dafür hätte die Zeit bei weitem nicht gereicht) gezeigt. Weiter ging es durch die neue Hofburg, den Volksgarten durch die Stadt, wobei wir viele interessante Geschichten von Robert, einem der KoMa-Orgaleiter, über die Stadt und ihre Vergangenheit gehört haben.

Nach einem gemeinsamen von der Wiener Fachschaft selbst gekochten Mittagessen ging es in den ersten AK: den AK Vorkurs & Brückenkurs. In diesem AK gab es hauptsächlich Austausch, wie der Vorkurs, an anderen Universitäten auch ein Brückenkurs, in Mathematik organisiert und gestaltet wird. Im Gegensatz zu dem Vorkurs an unserer Uni, der vom Institut für Mathematik organisiert wird, übernehmen an den anderen Universitäten die Fachschaften diese Aufgabe. Dazu gibt es verschiedene Konzepte. Die meisten Fachschaften lassen Studenten zu verschiedenen mathematischen Themen Vorträge mit anschließenden Übungen halten. Dabei kommen viele freiwillige Helfer zu Einsatz. Gerade für die Nachmittagsübungen unseres Vorkurses könnte die Qualität durch weitere freiwillige Tutoren verbessert werden.

Abends ging es erneut heraus aus dem fensterlosen Freihaus hinein in das Wiener Nachtleben. Auf der sogenannten „Beisltour“, dem österreichischen Äquivalent zur Kneipentour, haben wir beliebte Studentenbars in Wiens Stadtmitte kennengelernt – von Cocktailbar bis Diskothek war für jeden etwas dabei, die mutigeren besuchten auch ein SM-Cafe. Wie auf einer KoMa üblich, wurde der Abend lang.

Freitag: Fachvorträge, Zwischenplenum und ein bisschen Gangnam-Style

Mit entsprechend wenig Schlaf, aber dennoch hoher Motivation kam am Freitag die nächste produktive Phase. Der Vormittag begann mit zwei Fachvorträgen von Professoren der TU Wien. In ihren einstündigen Vorträgen haben sie Einblicke in ihre Forschungsbereiche gegeben, so zum Beispiel Fehleruntersuchungen beim „Splitten“ von Matrixexponentialen – einer approximativen Technik zur Berechnung dieser.

Einem Mittagessen in der eigenen Mensa des Gebäudes folgte der AK DMV. Die DMV, die Deutsche Mathematiker-Vereinigung, trat an die KoMa heran und bat um Anstöße und Ideen, wie man Schüler und insbesondere Studenten mehr Anreiz geben könnte, der Vereinigung beizutreten. Dazu erklärte zunächst Tim, Fachschaftsvertreter aus Bremen und Bindeglied zwischen KoMa und DMV, was die DMV ist und was für Aktionen sie bereits am Laufen hat. Vielen ist sie wohl als Verleiher des Abiturpreises bekannt. Sie veranstaltet alljährlich auch den Mathe-Adventskalender für Schüler und ist ein Hauptsponsor der KoMa. Die Mitgliedschaft kostet für Studenten 16 Euro im Jahr und bietet Zugang zu DMV-Mitteilungen, Mathematischen Zeitschriften und weiteren Informationen. Als Ideen wurde die direkte Werbung für die DMV seitens der Fachschaften und über diese Werbung direkt von den Dozenten vorgeschlagen. Um die DMV überhaupt attraktiver zu machen, müssten mehrere Vorteile der Mitgliedschaft geschaffen werden. Neben dieser Diskussion wurde auch eine neue Mittelsperson zur DMV gesucht, da Tim sein Studium fast abgeschlossen hat. Dafür hat sich Steffen bereiterklärt, der als Vertreter unserer FS MINT auf der KoMa war.

Beim Zwischenplenum angekommen, wurden auch die Ergebnisse der anderen AKs, die unsere Vertreter nicht besucht hatten, vorgestellt. Dazu gehören Arbeitskreise über einen Master-Studienführer, Minimalstandards oder den Studentischen Akkreditierungspool.

Der AK Master-Studienführer hat sich inhaltlich mit der Erstellung eines Studienführers explizit für mathematische Masterstudiengänge auseinandergesetzt. Im Gegensatz zu Bachelorstudiengängen gibt es für den Master kaum übersichtliche Informationen über Studienangebote. Wie ein solcher Studienführer aussehen und welche Daten er enthalten sollte, wurde im Plenum vorgestellt. Das Thema „Minimalstandards in der Lehre“ ist schon über mehrere KoMata hinweg eines der wichtigsten. In diesem AK werden die Mindestanforderungen an ein Mathematikstudium und an das Studienumfeld diskutiert und formuliert. Zu den traditionellen AKs, die seit langem auf den KoMata vertreten sind, gehört der AK Pool. In diesem wurde der Studentische Akkreditierungspool vorgestellt und interessierte Vertreter konnten diesem beitreten. Der Akkreditierungspool dient zur unabhängigen, fachlichen Akkreditierung eines neuen oder vorhandenen Mathematikstudiengangs seitens der Studierenden. Muss ein Studiengang akkreditiert werden, wird eine Gutachterkommission aus Professoren und Studierenden zusammengestellt, die den Studiengang bewerten und eine Empfehlung an die zuständige Akkreditierungsagentur abgeben. Aus dem Pool werden gerade diese Studenten bezogen.

Kaum, dass das Zwischenplenum zu Ende ist, beginnt auch schon wieder der kulturelle Teil des Abends: In geselligen Tanzkursen haben die Wiener uns einen ihrer berühmten Balltänze beigebracht (oder haben es zumindest versucht) – die Mitternachtsquadrille. Und wenn das nicht schon genug wäre, gab’s den nächsten Tanzkurs, deutlich improvisierter und kulturell nicht unterschiedlicher möglich, den letzten AK des Abends: den AK Gangnam-Style! Dieser ging in die Fachschaftsfeier voller Tanz und Spaß über.

Samstag: Tutorien, Abschluss und viel Mate

Mittlerweile an den wenigen Schlaf gewöhnt, startet der Samstag mit dem dritten Teil, des über drei Slots laufenden AKs „Tutorenauswahl und Qualitätssicherung“. Es gab zwei größere Punkte, mit denen sich der AK beschäftigt hat. Im ersten Teil wurde eine Resolution zum Bewerbungs- und Auswahlverfahren für Tutoren verfasst. Diese müssen transparenter werden und sollen öffentlich ausgeschrieben werden, um allen Studierenden, die die nötigen Kompetenzen besitzen, gleiche faire Chancen zu geben, eine Tutoriums-HiWi-Stelle zu erhalten. Im zweiten Teil wurden gerade diese Kompetenzen erarbeitet. Ein Tutor solle einerseits als fachliche Kompetenzen die inhaltlich relevanten Veranstaltungen gut bestanden haben, im Idealfall aufbauende Veranstaltungen bereits besucht haben. Neben diesen Kompetenzen fachlicher Natur sollte ein guter Tutor Fähigkeiten in Didaktik, also eine gute Moderation sowie sicheren und professionellen Umgang bei Fehlern von Studenten bieten und motiviert sein. Weitere soziale Kompetenzen wie Zuverlässigkeit, Belastbarkeit und Teamfähigkeit sind auch gewünscht.

Am Nachmittag wurde es noch mal kulturell: Ein Teil der KoMatiker ist zum berühmten Schloss Schönbrunn mit seinen weiten und großen Parkanlagen gefahren und hat diese besichtigt. Vor dem großen Abschlussplenum fanden noch einige kleine AKs statt, hauptsächlich organisatorischer Art.

Im Abschlussplenum wurden zuerst die übrigen AKs vorgestellt, dabei wurde die erstellte Resolution diskutiert, bearbeitet und verabschiedet. Weiter konnten die neuen Gastgeber für die künftigen KoMata gefunden werden: Die KoMa 72 wird im Sommersemester 2013 in unserer Nachbarstadt Kiel stattfinden. Im Wintersemester 2013/2014 führt die Reise zur 73. KoMa nach Chemnitz, danach voraussichtlich nach Berlin zur Humboldt-Universität. Dieses Abschlussplenum glänzte vor allen durch seine Kürze: Es war zur Freude aller das kürzeste seit Jahren, so konnten Alt-KoMatiker berichten. Es fehlte im Anschluss, bevor am Abend schon die ersten abreisen, nur noch das Gruppenfoto, um den offiziellen Teil der KoMa abzuschließen.

Der letzte Abend wurde – für KoMa-Verhältnisse – relativ ruhig verbracht. Gesellschaftsspiele wie Werwolf oder Psychose füllten die Nacht, die aufgrund der frühen Abreisezeit von den meisten durchgemacht wurde. Wem nicht nach Spielen zu Mute war, konnte sich noch bei der „Kuschel-KoMa“, mit dem Nähen der verrücktesten Kuscheltiere (vom Elefanten bis zum Riesen-„Pi“) die Zeit vertreiben. Und nicht zuletzt dank der Club-Mate, deren Verbrauch auf der KoMa nur von dem der KIF (Konferenz der Informatik Fachschaften) übertrumpft wird, haben wir die Nacht gut und einigermaßen wach überstanden.

Sonntag: Rückflug und eine gute Portion Schlaf

Früh morgens ging’s ohne Umwege zurück zum Flughafen. Zum Glück blieb der Rückflug ohne besondere Vorkommnisse, sodass wir etwas von dem Schlaf nachholen konnten. Gegen die Mittagszeit am Sonntag war es dann endlich geschafft – wir waren wieder in Lübeck!

Insgesamt war es eine erinnerungswürdige KoMa in einer genialen Stadt, mit genialen Gastgebern in einem nicht immer ganz genialen Gebäude. Viele Anregungen, Ideen und Anreize konnten wir aus Wien mitbringen.

Du studierst MML? Du hast Interesse, bei der nächsten KoMa für unsere Fachschaft dabei zu sein? Dann komm einfach mal bei einer Fachschaftssitzung vorbei! Die nächste KoMa findet vom 22. bis 26. Mai in Kiel statt. Dort zusammen mit der KIF, also können auch interessierte Informatiker mitkommen.

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KIF & KOMA https://www.studentenpack.de/index.php/2011/12/kif-koma/ https://www.studentenpack.de/index.php/2011/12/kif-koma/#respond Sun, 11 Dec 2011 21:40:58 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=2173 Um mal gleich alle Unklarheiten zu beseitigen: Die KoMa ist die Konferenz der deutschsprachigen Mathematikfachschaften. Und diese fand vom 16.-20.11. in Bremen statt. Es war die 69. KoMa und sie fand parallel zur 39,5. KIF (Konferenz der Informatikfachschaften) statt. Diese beiden Veranstaltungen sind zwar eigentlich unabhängig voneinander, finden aber traditionell ab und an gemeinsam statt.

KatzeSteffen Drewes | StudentenPACK.

Katze und Frank

Die Uni Bremen, an der die KoMa stattfand, ließ mich wieder einmal erkennen, wie schön unsere Uni ist. Über unsere modernen Gebäude und vor allem über den überschaubaren Campus können wir uns echt glücklich schätzen. Auch wenn wir keine Straßenbahnhaltestellen genau vor unserer Mensa haben, so haben wir doch zumindest Sanitäranlagen, die nicht wirken, als wären sie zum Höhepunkt des Kalten Krieges schon nur 2. Wahl gewesen.

Wobei Bremen uns aber eindeutig voraus ist, das habe ich am Donnerstag gesehen, ist das Nachtleben. Auch wenn Bremen „nur“ doppelt so groß ist wie Lübeck, so ist die Kneipenkultur unserer doch deutlich überlegen.

Ich werde euch an dieser Stelle nicht mit allzu vielen Details zu Arbeitskreisen oder Resolutionen langweilen; wer mehr darüber wissen will, kann mich fragen oder sich auf www.die-koma.org informieren.

Nun aber zum Erfahrungsbericht!
 Begrüßt wurden wir am Mittwochabend erst von der Fachschaft Mathematik der Uni Bremen sowie der Studiendekanin. Nach einer kurzen Nacht ging es Donnerstag gleich mit zwei mathematischen Fachvorträgen los. Je 60 Minuten zum Thema Spieltheorie und zur Addition von Brüchen stimmten uns auf den wissenschaftlichen Anteil der Veranstaltung ein.

In den Pausen konnte man sich am traditionellen „ewigen Frühstück“ stärken oder im Konferenzcafe aufhalten. Hier wurde genäht (seht euch dazu meine beiden Erzeugnisse Katze (grün) und Frank (weiß) an) oder Munchkin und Dominion gespielt. Aber es gab auch eine Minecraft release Party oder es wurde World of Warcraft gespielt.

Es wurde aber auch ernsthaft diskutiert und abgestimmt. Thematisiert wurden unter anderem: Minimalstandards in der Lehre, die Rolle des studentischen Pools bei der Akkreditierung von Studiengängen (hierzu wird evtl. im Februar nochmal ein etwas ausführlicherer Bericht folgen), Gendering im Rahmen offizieller Schreiben oder die Zusammenarbeit mit der Deutschen Mathematikervereinigung (DMV).

Die nächste KoMa findet vom 16. bis 20.05.2012 in Augsburg statt. Wer Interesse hat, sich diese interessante Veranstaltung einmal selbst anzusehen, sollte doch einfach mal zu einer Fachschaftssitzung kommen. Mitglieder (gewählte oder freie) können an der KoMa 70 teilnehmen.

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