Freizeit – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Sun, 29 Oct 2017 19:01:07 +0000 de-DE hourly 1 Willst du mit mir … zelten gehen? https://www.studentenpack.de/index.php/2017/11/willst-du-mit-mir-zelten-gehen/ https://www.studentenpack.de/index.php/2017/11/willst-du-mit-mir-zelten-gehen/#respond Mon, 06 Nov 2017 09:00:18 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=301564 „Entschuldigen Sie, wollen Sie vielleicht Kekse für einen guten Zweck kaufen? Die schmecken suuuperlecker!“ – Jeder kennt diese Szene aus vielen amerikanischen (Zeichentrick-)Filmen: Kleine süße PfadfinderInnen stehen vor einer Haustür und klingeln, was das Zeug hält. An ihren Uniformen kann man sie immer erkennen. Doch manchmal, ich glaube öfter als man glaubt, trifft man sie auch in der Stadt, im Verein oder auch ganz privat bei einer Kneipentour der Uni! So war es nämlich bei mir. Gesucht hatte ich die Pfadfinder in Lübeck nicht, auch ich hatte Vorurteile, dass es „die ohne Handy und Navi“ sind, die „mit den Keksen“, die … – ja, ihr merkt, Stereotypen gibt es genug! Vermutlich kennt ihr noch mehr!

Stockbrot und Marshmallows sind Standard am Lagerfeuer!Jonas Helmstetter

Stockbrot und Marshmallows sind Standard am Lagerfeuer!

Zu dem Zeitpunkt, als ich zum ersten Mal auf die DPSG, die “Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg” Lübeck traf, war ich auf der Suche nach einer Beschäftigung, um meinen Kopf nach zwei Semestern Studium mal wieder etwas frei zu bekommen. Tagein, tagaus lernen, sich vielleicht mal am Nachmittag am Krähenteich treffen, das wurde mir irgendwie zu langweilig. Ich hatte überlegt: CVJM? Hm… weiß nicht. NABU? Hm… hier eher zu alt. Noch ahnungslos und ohne etwas gefunden zu haben, was mich begeisterte, ging ich also zur Kneipentour. Dort traf ich Fabian, der sich einfach im Traffico an meinen Tisch setzte, einen Flyer herauszog und fragte: „Na, hat nicht jemand von euch Lust auf was anderes? Lagerfeuer, Abenteuer, Zelten, Spaß! Pfadfinder?!“ Einfach mal alle Vorurteile über Bord schmeißen und vorbeikommen, weglaufen kann man ja noch immer – auch Lübeck hat ja noch viel Anderes zu bieten. Doch bei mir blieb es dabei, ich blieb dabei. Und das ist jetzt schon über zwei Jahre her. Jetzt bin ich, zusammen mit einer weiteren Leiterin, Gruppenleiterin der Wölflinge, der jüngsten Altersgruppe. Denn bei der DPSG gibt es insgesamt vier Altersstufen: Wölflinge, Jungpfadfinder, Pfadfinder und Rover.

Die erste Leiterrunde war eines der schönsten Erlebnisse in dieser Zeit: Sie begann für alle die wollten mit einem gemeinsamen Essen. Danach wurde nicht einfach direkt losgelegt, zu ackern oder zu planen, sondern es gab ein kleines Warm-up – für mich zum Kennenlernen, aber auch für die Bekannten zum auflockern, das den Abend gut beginnen ließ. Denn wer von euch hat schon mal Äpfel, Birnen und Apfelsinen in einen Topf geworfen und daraus ein Spiel kreiert? Spannende Projekte weckten meine Neugierde und auch die ersten Aktionen machten Lust auf mehr! Manches habe ich seitdem neu gelernt, was ich schon in anderen Bereichen meines Lebens einsetzen konnte – wer hätte gedacht, dass es so viele praktische Knoten gibt!? Bei der Planung neuer Projekte kennt die Fantasie keine Grenzen und von Schokokuss-Wurfmaschinen über Erbsen-Schlagmaschinen und die klassische Feuerschale ist in unserem Keller alles zu finden, was man so braucht – oder auch nicht! Und das ist so, weil wir alle junge Leute sind – nicht nur Studenten von Medizin bis MLS, MIW oder Psychologie und Informatik, sondern auch frische Arbeitnehmer von Dräger oder anderen Firmen aus Lübeck. All das macht uns zu einem bunten, jungen Haufen, der zusammengewürfelt wurde, um hier den Stamm „Johannes Prassek“ zu schmeißen! Es ist auch egal, wie lange man schon dabei ist, sowohl Frischlinge als auch alte Hasen sind hier vertreten und jeder ist mit seinen Ideen willkommen. Und jeder trägt seinen Teil dazu bei, findet seine Nische, um seine Fähigkeiten einzusetzen und seine Vorstellungen zu verwirklichen.

Manche Spinnereien finden ihre Verwirklichung dann auf Lagern oder Wochenenden, die wir zusammen mit den „Wölflingen“, „Jufis“, „Pfadis“ und „Rovern“ verbringen. So heißen die einzelnen Altersgruppen der Kinder, die in unserem Stamm sind. Stockbrot und Marshmallows sind dabei Standard am Lagerfeuer, die wir durch „Smores“ und Waffeln vorm Feuer ergänzt haben. Ein ganz heißer Tipp: Steckt ein Duplo in euer noch warmes Stockbrot! Schmeckt super! Am Lagerfeuer zusammenzusitzen ist zwar ziemlich typisch für uns Pfadfinder, aber wir sitzen nicht nur langweilig zusammen und singen zur Gitarre, sondern machen auch jede Menge Quatsch. Mein persönliches Highlight bisher war die Wette zwischen zwei Leitern, dass der eine vom anderen 20 Euro bekommt, wenn er ihm drei Eier auf den Kopf hauen darf. Nun ja, am Ende waren es nur zwei kaputte Eier, das dritte wurde versteckt und es gab keine 20 Euro für den mit den Eiern in den Haaren – man muss nur wissen, wie man zu seinem Spaß kommt!

Doch wir treffen uns nicht nur an Wochenenden oder über freie Tage an Pfingsten oder im Sommer, sondern sind auch gerne jede Woche mit unseren Kindern unterwegs. Pizza backen, Faschingsparty, Winter-Hajk oder einfach nur Kicker spielen oder Eis essen gehen – nur abwechslungsreich muss es sein! Auch die klassische Schnitzeljagd ist beliebt, denn Pfadfinder kennen mehr als Pfeile um den Weg zu markieren! Auch hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Und wer neu dazukommt, ist eingeladen sich alles in Ruhe einmal anzugucken. Voraussetzung: Spaß! Erfahrung bekommt ihr währenddessen. Ganz nach dem Leitspruch der Pfadfinder: „Learning by doing!“ Und das ist schon seit eh und je unser Motto. Weiß man nicht, wie’s funktioniert? – Einfach ausprobieren. Geht was schief? – Nochmal probieren! Beim zweiten Mal klappt’s bestimmt!

Deshalb wollen wir euch einladen: Kommt zu unserer Leiterrunde, schnuppert rein, lernt uns kennen! An jedem vierten Mittwoch im Monat treffen wir uns um 19 Uhr in St. Vicelin (Mönkhofer Weg 84, 23562 Lübeck) zur Leiterrunde, um zusammenzusitzen, zu planen und auch zusammen ein Bierchen zu trinken! Gerne könnt ihr auch schon um 18 Uhr zu unserem gemeinsamen Abendessen kommen.

Ihr habt noch Fragen oder mittwochs leider keine Zeit, wollt uns aber unbedingt kennenlernen? Dann schreibt uns einfach eine Mail an: info@dpsg-luebeck.de

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Ich weiß, was du diesen Sommer tun wirst! https://www.studentenpack.de/index.php/2014/07/ich-weis-was-du-diesen-sommer-tun-wirst/ https://www.studentenpack.de/index.php/2014/07/ich-weis-was-du-diesen-sommer-tun-wirst/#respond Mon, 07 Jul 2014 10:05:02 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=211452 Es ist schon wieder Sommer und manchmal ist tatsächlich auch das Wetter schön. Grund genug, zwischen und nach den Klausuren die Gelegenheit zum Rausgehen zu nutzen! Neben dem nahezu obligatorischen Grillen am Krähenteich oder einem Trip nach Travemünde bieten Lübeck und Umgebung durchaus noch weitere lohnenswerte Ausflugsziele oder Möglichkeiten, das Draußensein in vollen Zügen zu genießen! Ein paar davon haben wir für euch unter die Lupe genommen. Vielleicht habt ihr ja Lust, euch für eure Freizeitplanung inspirieren zu lassen!

Hinter diesem Häuschen wartet ein Obstgarten auf die Ernte.Linda Hoscheid

Hinter diesem Häuschen wartet ein Obstgarten auf die Ernte.

Linda: Gärtnern und Entspannen im Schrebergarten

In Sekundenschnelle zischt etwas an die Oberfläche. Ein schwarzer Schatten im sonst so trüben Wasser. Wenn man nur einmal blinzelt ist es weg. Und das einzige, was bleibt und Leben ahnen lässt, sind kleine Luftbläschen. Ich warte noch ein Weilchen, sehe den Molch noch ein paar Mal Luft schnappen. Zwischen den Schilfhalmen kann ich die Glubschaugen einer kleinen Froschfamilie erkennen. Meine Füße baumeln ins kühle Nass. Gut so, denn es sind knappe 25 Grad. Und ich bin einfach nicht gemacht für diese Temperaturen. Wäre es nicht so warm, hätte ich mich zur Pause in die Hängematte gepflanzt. Aber mit Pflanzen ist dann erst mal Schluss für heute. Als Gruppe haben wir uns vor ein paar Wochen eine Parzelle in der Schrebergartenanlage neben der Uni gemietet. Mit dem Grundstück sind wir sehr zufrieden! Es gilt, dass alles eigen ist, was ab Mietbeginn auf der Fläche steht und wächst. In unserem Fall ist das eine Hütte, die da steht. Aber hier wächst auch so einiges: Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Kirschen… Aber das ursprüngliche Repertoire unseres Gartens haben wir selbst auch noch erweitert. Mittlerweile haben wir wohl alle Zutaten für eine Gemüsesuppe mit Fruchttorte zum Dessert zusammen: Kohlrabi, Möhren, Kartoffeln, Paprika, Kürbisse, Petersilie, Erdbeeren, aber auch Salat und Spinat. Zu großen Gärtnern sind wir trotzdem nicht aufgestiegen. Wir streben nun mal nicht den Gartenlandesschaupreis 2015 an. So ein schönes grünes Fleckchen Erde eignet sich auch prima als Lern- oder Entspannungsoase. Eingeweiht wurde unsere Parzelle mit einer großen Grillrunde mit allen Beteiligten und der einen oder anderen Partie Wikingerschach, wobei der Kirschbaum eine besondere Herausforderung für die Profis darstellte. Unser „Kühlschrank“ (ein Loch im Boden mit Deckel) enthält immer eine gute Auswahl an Bier und Fressalien. Es hat sich aber nicht nur ein Miteinander innerhalb unserer Gruppe entwickelt, sondern auch mit unseren Nachbarn. An drei Seiten grenzen fremde Grundstücke. Auf dem hinter uns haben wir noch nie jemanden gesehen. Links von uns gärtnert ein ziemlich mürrischer Geselle, der ständig meint, wir müssen irgendetwas stutzen, was von uns aus auf sein Grundstück ragt. Aber dafür dürfen wir dann immerhin die Brombeeren ernten, die auf unser Grundstück rüberreichen. Rechts von uns wohnt (und ich bin mir ziemlich sicher, dass die da wohnen, so oft, wie man die antrifft) ein älteres Ehepaar. Nach einigen Kommunikationsschwierigkeiten durch Sprachdefiziten auf beiden Seiten konnte man sich dann doch ganz gut miteinander verständigen. Zumindest hat man rausgefunden, dass wir arme Studenten sind, die zwar einen Garten haben, aber nicht viel Geld ausgeben wollen. Und schwubs, schon gehörten uns Stühle, Liegen, einen Aufsatz für unsere Pumpe und Erdbeerpflanzen. Mittlerweile müssen wir allerdings aufpassen, dass sich deren Mülldepot nicht auf unsere Seite verlagert. Ob man im Garten nun arbeitet oder einfach nur mal abschaltet, lohnen tut sich so eine Parzelle auf jeden Fall. Besonders zur Erntezeit, wenn es dann heißt die süßen Früchte der eigenen Mühen genießen zu können.

Angekommen: Nach der Fahrt mit dem 6teambike zum Bahnhof Schmilau haben wir die Spaßfahrräder gefunden.Frederike Sannmann

Angekommen: Nach der Fahrt mit dem 6teambike zum Bahnhof Schmilau haben wir die Spaßfahrräder gefunden.

Frederike: Die 3-Muskel-Tour bei der Erlebnisbahn in Ratzeburg

3-Muskel-Tour klingt im ersten Moment vielleicht eher nach Anstrengung als nach Spaß, doch wenn man sich näher damit beschäftigt, stellt man fest, dass es sich hier doch um eine sehr spaßige Aktion in unserer Nachbarstadt Ratzeburg handelt. Ratzeburg ist eine von vier großen Seen umgebene Inselstadt. Die 3-Muskel-Tour begann für uns am Bahnhof mit einem kurzen Spaziergang zum Strandbad an der Ratzeburger Schlosswiese. Von dort paddelten wir mit einem Drachenboot über den Küchensee (südlicher Ratzeburger See) bis zur Farchauer Mühle. Das Drachenboot wurde von einer Mitarbeiterin der Erlebnisbahn gesteuert, während einer von uns sein Glück als Trommler und Taktgeber versuchen durfte. An der Farchauer Mühle wurde eine kurze Erfrischungspause mit der Möglichkeit auf Kaffee, Kuchen und andere Leckereien eingelegt. Anschließend ging es jeweils zu sechst mit den 6teambikes vier Kilometer durch den Wald bis zum Bahnhof in Schmilau. Dieser Bahnhof ist ein pures Erlebnis. Neben Bauwagen und Baumhäusern gibt es eine Mini-Draisine und jede Menge Spaßfahrräder zum Entdecken und Ausprobieren. Ob man ein Fahrrad erwischt, bei dem man rückwärts treten muss um vorwärts zu kommen oder eines, das durch Aufstehen und Hinsetzen auf den Fahrradsattel angetrieben wird – jedes der Spaßfahrräder ist eine koordinative Herausforderung. Zum Schluss fuhren wir mit der Draisine zurück zum Ratzeburger Bahnhof. Eine Draisine kennt man vielleicht noch aus dem Film „Der Schuh des Manitu“, sie ist ein Schienenfortbewegungsmittel, das man mit Muskelkraft antreibt. In der Mitte des Wagens befindet sich eine Wippe, die auf und ab bewegt werden muss, damit man vorwärts kommt. Da wir in einer größeren Gruppe unterwegs waren, haben wir uns kleinere Wettrennen und Beeren-Schlachten nicht nehmen lassen. Nach dieser dritten und letzten Art der Fortbewegung hatten wir die 3-Muskel-Tour absolviert und kamen etwas ermüdet von der vielen Aktivität und der Benutzung von drei verschiedenen Muskeln am Ratzeburger Bahnhof an. Insgesamt ist die Erlebnisbahn in Ratzeburg eine sehr spaßige und auch etwas anstrengende Aktion, die sich aber sehr gut als Ausgleich zum vielen Lernen und am Computer sitzen anbietet. Mit 25,50 Euro pro Person ist es zwar nicht sehr günstig, aber der Nachmittag ist gut genutzt und gut gefüllt.

Marc-André: Kanufahrt entlang der Altstadtinsel

Mit Freunden habe ich eine Kanutour gemacht, was bei dem guten Wetter auch sehr viel Spaß gemacht hat. Die Boote dafür können beim „Kanu Club Lübeck“ in der Wallstraße 38 ausgeliehen werden. Die Leute dort sind sehr nett, der Preis ist Verhandlungssache und wer nebenbei erwähnt, dass er studiert, erhält einen großzügigen Studentenrabatt. Die Leihgebühr betrug dadurch für den ganzen Tag bei uns für jeden nur zwei Euro. Darüber hinaus musste man aber nichts mitbringen und Wertsachen konnte man sicher in einer Wertsachentonne mitführen. Unsere Reise führte über die Trave ins Hafenbecken und von dort über den Stadtgraben zurück zur Leihstelle. Inklusive einer Pause für ein gemeinsames Eisessen waren wir dabei gute drei Stunden unterwegs. Vor allem für Anfänger sind Kanus zu empfehlen, weil sie sich deutlich leichter fahren lassen als zum Beispiel die zunächst ähnlich aussehenden Kajaks. Einen Bootsschein braucht man zum Kanufahren zwar nicht, doch trotzdem sollte man ein paar Dinge beachten. Da wären zum einen die überraschend starke Strömung im Hafenbecken, gegen die man kräftig anpaddeln muss, und zum anderen die Angler, die ihre Haken in den Weg werfen. Wichtig ist auch, dass nach den Binnenschifffahrtsregeln Ruderboote den anderen Verkehrsteilnehmern wie Segelbooten oder der Betriebsschifffahrt gegenüber ausweichpflichtig sind und man daher seinen Blick ab und zu von der Landschaft abwenden und auf die Wasserstraße richten muss. Bei gutem Wetter ist ein Kanuausflug in jedem Fall eine spaßige und empfehlenswerte Angelegenheit, die definitiv einer Wiederholung bedarf – zum Beispiel über die Wakenitz zum Ratzeburger See oder die Trave entlang zur Ostseemündung.

Eda: Natur erleben mit der Frischluftgruppe

Für das Studium an der Ostsee hatte ich mich auch entschieden, weil es hier im Norden so schön ist – nach vielen Urlauben am Meer wusste ich, was mich erwartet. Statt dem erhofften Studium im Dauerurlaub holte mich jedoch schnell die Realität wieder ein und ich musste leider feststellen, dass dem nicht so war. Im zweiten Semester konnte ich immer noch an einer Hand abzählen, wie oft ich an der Ostsee war, und das war meistens dann, wenn Besuch anreiste. Viel zu selten wie ich fand. Dieser Zustand von vorüberziehenden, nicht wahrgenommenen Möglichkeiten stimmte mich traurig und musste dringend geändert werden. Zufällig lernte ich Christiane kennen. Sie erzählte mir von einem norwegischen Projekt namens „Friluftgruppe“ und dass sie zusammen mit einer Freundin hier in Lübeck eine ähnliche Gruppe gründen wolle. Sie würden noch Mitglieder suchen. Natürlich war ich dabei und so begab sich im Mai 2011 eine bunt zusammengewürfelte Gruppe, die Freude an Natur, Bewegung und frischer Luft hatte, auf eine Fahrradtour durch die Holsteinische Schweiz. Vom Bahnhof Plön aus ging es in die Felder Schleswig-Holsteins. Leider war mein Fahrrad für eine solche Radtour eher ungeeignet, aber das war überhaupt kein Problem, da immer jemand auf den letzten wartete und die Landschaft jeglichen Anflug von Ermüdung erblassen ließ. Blühende Rapsfelder, Wildrosen, Dünen und das Meer. Man konnte sich an allem satt sehen. Abends wurde gegrillt und gezeltet, die Stimmung war heiter. Eine Woche später fand ein Nachtreffen zum Fotos anschauen und zur weiteren Routenplanung statt. Als nächstes stand eine dreitägige Kanutour zum Ratzeburger See an. So fuhren wir also, als nicht gerade mit Paddelerfahrung gesegnete Stadtkinder, die Wakenitz hinunter bis zum Ratzeburger See. Das Gepäck wurde von einem Freund zum Zeltplatz gefahren, sodass nur das Nötigste wasserdicht im Kanu verstaut werden musste. Während der ersten Etappe legten wir vor lauter Schlangenlinien bestimmt die doppelte Strecke zurück. Dementsprechend erschöpft konnten wir später an der frischen Luft einschlafen. Die Strecke wird nicht umsonst „Amazonas des Nordens“ genannt – üppig grün, idyllisch und ruhig, überall konnte man neue Arten von Libellen, Seerosen und Wasservögeln entdecken. Mit der Zeit fiel uns auch das Paddeln leichter. Den zweiten Tag verbrachten wir auf dem großen Ratzeburger See und den dritten mit der Rückfahrt nach Lübeck. Meine letzte Frischlufttour war Anfang Juni, als wir den „Gendarmenstien“ entlangwanderten und die herrliche Landschaft der dänischen Küste genießen konnten. Wenn du selbst aktionsfreudig bist und einen Anlass suchst, dem Stubenhockerdasein ein Ende zu bereiten, bist du herzlich willkommen bei der Frischluftgruppe! Wir freuen uns immer über neue Gesichter! Wenn du nähere Informationen zu Touren erhalten möchtest oder vielleicht selbst eine Idee hast, kannst du dich gerne in unseren Verteiler eintragen oder du schreibst einfach an frischluftgruppe@gmail.com.

Ländliche Idylle in Warnsdorf.Frederike Sannmann

Ländliche Idylle in Warnsdorf.

Frederike: Erdbeerhof und Karls Erlebnis-Dorf in Warnsdorf

Wer sieht sie in den frühen Sommermonaten nicht überall? Die großen Erdbeerstände von Karls Erdbeerhof. Wer also Erdbeeren gerne mag und nicht unbedingt die schon etwas angegammelten aus den Supermärkten essen möchte, findet sich früher oder später an einer dieser Erdbeeren wieder. Dort wird man dann schnell aufmerksam auf die Werbung für „Karls Erlebnis-Dorf“ in Warnsdorf. Auch wenn dieses mit Sicherheit eher für kleine Kinder gedacht ist und vielleicht etwas langweilig sein könnte, bin ich mal dorthin gefahren um mehr über die Kette „Karls Erdbeerhof“ und das dazugehörige Dorf zu erfahren. Auf dem Weg mit dem Auto nach Warnsdorf kann man sich eigentlich nicht verfahren: Den richtigen Weg weisen einem zahlreiche rot-grüne Hinweisschilder und ein Auto mit großem Logo und dem Erdbär auf dem Dach. Der Erlebnishof besteht aus einer großen Markthalle mit vielen hunderten Teekannen, die auf den Dachbalken aufgestellt wurden und dem Dorf selbst. In der Markthalle kann der Kunde alles, was das Herz begehrt – von Spielzeug für die Kleinen bis hin zu Schnaps, Likör und Wein für die etwas Größeren erstehen. Auch hier ist die Erdbeere das Thema für viele Motive. Wenn es mal kein Erdbeermotiv sein soll, kann der Kunde auch ein maritimes Motiv für die Erinnerung an Strand und Meer bekommen. Im hinteren Teil der Markthalle befindet sich die Bonbonfabrik, in der vor den Augen der Kunden Bonbons hergestellt werden. Ein paar Meter weiter wird aus Sanddorn eine Brause hergestellt und an anderer Stelle werden die hier in Massen vorhandenen Erdbeeren zu Marmelade verarbeitet. Nach einem Schritt aus dem Bauernmarkt hinaus befindet man sich direkt in Karls Erlebnis-Dorf. In der Mitte des Dorfplatzes warten ein Klettergerüst und ein riesiges Trampolin auf die kleinen Besucher und im Stall gegenüber wohnen drei Ziegen und zwei Esel. Die Tiere dürfen zwar nicht gefüttert werden, lassen sich aber gerne streicheln und stehen für Fotos allzeit bereit. Daneben befindet sich die Traktorbahn. Hier fahren Traktoren automatisiert auf einer Schiene entlang und die Besucher müssen aufpassen, denn trotz der Automatisierung gibt es auch hier – wie an so vielen Stellen in Lübeck – eine Radarfalle! Neben der Traktorbahn befindet sich eine Mini-Go-Kart-Bahn für die ganz kleinen Kinder. In einer Ecke kann man über dem Lagerfeuer Stockbrot backen. Wem das zu langweilig ist, der schnappt sich einen Kartoffelsack und steigt die Treppen unter das Dach der Scheune hinauf und rutscht auf dem Kartoffelsack die Rutsche hinunter. Am Ende ist Karls Erlebnis-Dorf wohl doch eher etwas für Kinder, aber in Verbindung mit der Möglichkeit, Erdbeeren selbst zu pflücken und nebenbei zu naschen ist auch Warnsdorf mal eine Reise wert. Wer kein Auto hat, kann auch mit dem Fahrrad fahren, was die Aktion zu einer Tagestour machen würde. Mit Erdbeeren als Proviant für die Rückfahrt ist aber auch dies eine gute Alternative. Für das Erlebnisdorf selbst zahlt man keinen Eintritt, die Artikel vom Bauernmarkt haben allerdings schon ihren Preis. Direkt neben dem Hof befinden sich dann die Erdbeerfelder, auf denen auch Selbstpflücken erlaubt ist, wobei das Beste am Erdbeerenpflücken bekanntlich die Nascherei zwischendurch ist.

Die unberührte Steilküste zwischen Steinbek und Boltenhagen lädt zum Wandern ein.Alexandra Ridder

Die unberührte Steilküste zwischen Steinbek und Boltenhagen lädt zum Wandern ein.

Alex: Steilküstenwanderung

Für die mobilen Wanderfreunde unter euch: Mit meiner Mentorengruppe habe ich Mitte Juni einen kleinen Trip an die Steilküste bei Boltenhagen unternommen, den ich wärmstens weiterempfehlen kann. Ungefähr 45 min Autofahrt führen von Lübeck über Alleen und durch hübsche Städtchen hindurch nach Steinbek. Auch wenn sich die Suche nach dem kleinen und einzigen Parkplatz dort vielleicht schwieriger gestaltet, kann man den Weg nach Boltenhagen dann nicht mehr verfehlen, wenn das Meer immer zur Linken liegt. Die Aussicht ist fantastisch und immer wieder bieten sich knorrige Bäume als Schattenspender für ein gemütliches Picknick an. Man kann viele Paraglider beobachten, die die Steilküste zum Absprung nutzen oder auch eine Partie Swingolf spielen, der Pfad führt quasi direkt an der Anlage vorbei. Nach etwa siebeneinhalb Kilometern erreicht man schließlich das kleine Seeheilbad Boltenhagen. Besonders im Sommer ist es hier natürlich touristisch ziemlich überlaufen, wohingegen Steinbek wohl eher als Geheimtipp zählen dürfte. Trotzdem kann man in Boltenhagen eine schöne Pause direkt am Meer einlegen und sich mit einem Fischbrötchen bei einer der zahlreichen Imbissbuden für den Rückweg stärken. In nächster Nähe der Route zwischen Lübeck und Steinbek liegt übrigens das barocke Schlossgut Gross Schwansee, das für Interessierte sicher auch einen Blick wert ist.

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Sommer, Sonne und ein kleines bisschen meer https://www.studentenpack.de/index.php/2011/07/sommer-sonne-und-ein-kleines-bisschen-meer/ https://www.studentenpack.de/index.php/2011/07/sommer-sonne-und-ein-kleines-bisschen-meer/#comments Mon, 11 Jul 2011 04:00:36 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=1967 Lübeck und das Wasser. Das gehört zusammen wie die Mensa und der Eisstand. Schon bei der Vorwoche werden einige von euch mit Sicherheit Bekanntschaft mit der im Oktober doch recht frischen Trave gemacht haben. Sie umfließt nicht nur unsere Altstadt-„Insel“, sondern verbindet unser Hansestädtchen auch mit der Ostsee. Neben der Trave hat unsere Lübecker Innenstadt jedoch auch noch den „Krähenteich“ zu bieten. Außerdem schließt noch die Wakenitz an die Altstadt an und fließt bis in den Hochschulstadtteil. Und wer sich schon einmal zu einer Fahrradtour entlang der Wakenitz aufgemacht hat, der kennt wohl auch den von der Wakenitz abzweigenden „Kleinen See“, kaum mehr als einen Kilometer von der Uni entfernt.

Allein an der Wakenitz liegen insgesamt drei Naturbäder: das Naturbad Marli, das Naturbad Eichholz „Kleiner See“ und das Naturbad Falkenwiese. Doch auch an dem Krähenteich bietet sich die Möglichkeit, in dem seit 2001 wiedereröffneten „Altstadtbad Krähenteich“ quasi mit „mit einem Hauch von Geschichte“ schwimmen zu gehen. Dieses Jahr feiert das Altstadtbad sein 111-jähriges Jubiläum. Zusätzlich zu diesem Angebot kann Lübeck jedoch auch noch mit zwei Freibädern (Freibad Moisling und Freibad Schlutup) aufwarten sowie mit insgesamt drei Hallenbädern. Dem Zentralbad in der Lübecker Innenstadt, dem Sportbad St. Lorenz und dem Schwimmbad Kücknitz.

Neun Schwimmbäder in den verschiedensten Stadtteilen von Lübeck und zusätzlich steht gerade die beste Zeit zum Schwimmengehen vor der Tür. Das war für uns Anlass genug, über die verschiedenen Bäder für euch mal ein paar Informationen zusammenzustellen, damit euer nächster Ausflug auch kein Reinfall wird.

Die tabellarische Übersicht über den Vergleich von Lübecks Hallen-, Frei- und Naturbädern findet ihr in unserer aktuellen Ausgabe. Klickt einfach auf den Link auf der rechten Seite.

 

Mitten im Grünen kann man am "Kleinen See" fernab vom Alltagsstress mal so richtig ausspannen. Foto: Sarah Sandmann

 

Ein Schwimmbad finanziert sich nicht von selbst

Für einen sportlichen Tag zum Ausspannen zwischen zwei Klausuren oder für einen faulen Tag am Ufer der Wakenitz in den Sommer-Semesterferien hat unsere Hansestadt also einiges zu bieten. Doch drei Hallenbäder, zwei Freibäder und vier Naturbäder in einer einzigen Stadt mit gut 200.000 Einwohnern, die die Ostsee quasi vor der Haustür liegen hat, wirkt schon ein wenig dekadent.

Auch wenn im Jahr 2010 insgesamt mehr als 400.000 Besucher alleine in den drei Hallenbäder sowie den Freibädern Schlutup und Moisling verzeichnet werden konnten, reicht diese Besucherzahl nicht aus, um Lübecks Schwimmbädern aus den roten Zahlen zu helfen. Die Einnahmen beliefen sich im letzten Jahr auf 1,2 Millionen Euro. Diese werden von den notwendigen Ausgaben jedoch mehr als übertroffen. So rechnet Sieglinde Schüssler, Direktorin der „Lübecker Schwimmbäder“, damit, dass „für 2011 ein Defizit der Bäder in Höhe von 4.180.000,–€“ eingeplant werden muss. Folglich können die Lübecker Schwimmbäder nicht ohne städtische Zuschüsse überleben. Im Vergleich zu den anderen Bädern der Stadt weist das Sportbad St.Lorenz noch den höchsten Grad an Wirtschaftlichkeit auf. Grund dafür ist, dass es, abgesehen von den drei Wochen während der Sommerferien, in denen es reinigungsbedingt geschlossen ist, das ganze Jahr über geöffnet ist. Die 50m-Bahnen, die eine echte Rarität sind, machen das Bad attraktiv für überregionale und internationale Wettkämpfe. Zu der Gesamtzahl an Besuchern steuert das Sportbad annähernd 50% bei.

Relativ gering im Vergleich dazu erscheinen die Besucherzahlen der Freibäder. Nicht einmal 25.000 Badegäste konnte das Freibad Moisling im letzten Jahr verzeichnen, obwohl es für fünf Monate geöffnet war. Schuld daran war wohl das Wetter. Denn wer schwimmt schon gerne draußen an einem kalten, grauen Septembertag. Die Fixkosten werden dadurch jedoch nicht vermindert. Ob Besucher kommen oder nicht. So attraktiv Freibäder also auf die Besucher auch wirken, so unattraktiv sind sie für die Betreiber.

 

Nicht alle Betreiber sind gleich

Von den Freibädern und den Hallenbädern, die von „Lübecker Schwimmbäder“, einem Eigenbetrieb unserer Hansestadt, unterhalten werden, sind die drei Naturbäder und der Krähenteich klar abzugrenzen. Für ihren Erhalt und Betrieb kommt der Gemeinnützige Verein Naturbäder Lübeck e.V., bzw. der Förderverein Altstadtbad Krähenteich auf. Seit dem Jahr 2005 liegt die Verantwortung für die Naturbäder bei dem Zusammenschluss von insgesamt drei Vereinen (ursprünglich einer pro Naturbad), der damit unsere Hansestadt abgelöst hat, die zuvor auch noch Träger dieser Bäder war.

Heute engagiert sich der Gemeinnützige Verein besonders dafür „die an der Wakenitz liegenden […] Flussbäder auch für zukünftige Generationen zu erhalten, Denkmalpflege zu betreiben, den Schwimmsport und die Gesundheit zu fördern“, worauf man auf ihrer Internetseite hingewiesen wird. Und diese Ziele verfolgen sie offensichtlich recht erfolgreich. Noch im Jahr 2001 mussten die Naturbäder im Sommer zeitweilig geschlossen werden, da eine plötzlich auftretende Blaualgenblüte das Baden zu gefährlich gemacht hat. Blaualgen, die in Wirklichkeit gar keine Algen sondern Bakterien sind, können durch ihre rasante Vermehrung innerhalb kürzester Zeit in einem Gewässer an einem warmen Sommertag auftreten, wenn besonders viele Nährstoffe in dem Wasser enthalten sind. Schuld daran sind meistens Bauern, die ihre am Flussufer gelegenen Felder zu stark düngen. Bei einem Regenschauer werden die überschüssigen Nährstoffe dann direkt in den Fluss gespült. Da es sich bei über 80% des Wassereinzugsgebietes der Wakenitz um landwirtschaftlich genutzte Fläche handelt, dürfte die Blaualgenblüte im Jahr 2001 nicht unbedingt verwunderlich erscheinen.

Direkte schädliche Auswirkungen der Blaualgen gehen von den Toxinen aus, die manche Arten von ihnen produzieren. Diese Gifte können bei Menschen bei Kontakt Reizungen von Haut, Schleimhaut und Augen sowie Entzündungen auslösen. Beim Verschlucken von Blaualgen kann es sogar zu Übelkeit, Durchfall und Erbrechen kommen. Doch auch für das Gewässer selbst bringen Blaualgen unangenehme Folgen mit sich. Sterben die großen Mengen an Bakterien ab, werden sie in einem sauerstoffverbrauchenden Prozess abgebaut. Sauerstoffmangel ist die unmittelbare Folge davon, die zum massiven Fischsterben führen kann. Die Wasserqualität wird durch eine Blaualgenblüte somit erheblich vermindert.

An diesen Vorfall von vor zehn Jahren erinnern jetzt jedoch nur noch recht verstaubte Tafeln an den Naturbädern, die Anweisungen für das Verhalten im Falle einer plötzlich auftretenden Blaualgenblüte geben. Um die Sicherheit der Badegäste zu gewähren, wird alle zwei Wochen das Wasser jedoch genau untersucht. So konnte der Gemeinnützige Verein, der für Lübecks Naturbäder verantwortlich ist, über die letzten Jahre sicherstellen, dass „die Wakenitz bei Wasserproben nur einwandfreie Ergebnisse in der höchsten Qualitätsklasse“ lieferte.

Bei all diesen ehrgeizigen Zielen, die der Verein verfolgt, kommt man aber nicht drum herum zu bemerken, mit was für geringen Eintrittspreisen, im Vergleich zu den städtisch betriebenen Schwimmbädern, die Realisierung offensichtlich zu finanzieren ist. Denkmalspflege und Co. für 1,50€ pro Person gegenüber 4,00€, ein Betrag, der lange noch nicht ausreicht, um die Ausgaben zu decken.

Klar, 4,00€ sind auch noch kein Weltuntergang. Laut Sieglinde Schüssler ist dieser Eintrittspreis „für einen Erwachsenen ohne Zeitlimit immer noch sehr günstig, wenn Sie den Preis […] mit sonstigen Freizeitaktivitäten vergleichen“. Eigentlich gibt es diesen „günstigen Preis“ aber erst seit 2010. Als Maßnahme gegen die finanzielle Misere, in der sich die Lübecker Hallen- und Freibäder befinden, wurden in dem Jahr die Eintrittspreise erhöht. Darauf haben die Lübecker reagiert und sind schlicht und einfach weniger schwimmen gegangen. Insgesamt wurden etwa 30.000 Besucher weniger gezählt als noch im Vorjahr. Von langer Dauer ist solch ein Trend nach einer Tariferhöhung jedoch nicht. Schon für die ersten fünf Monate dieses Jahres, für die bereits die Besucherzahlen vorliegen, lässt sich wieder eine Zunahme des Besucherstroms erkennen. Aber was für eine andere Möglichkeit hat man auch im Winter. Die günstigeren Naturbäder sind geschlossen und für einen alternativen Kinobesuch oder Vergleichbares zahlt man gut und gerne mehr als das Doppelte.

 

Das Lübecker Zentralbad wurde 2005 von grundauf saniert. Quelle: Zentralbad

 

Überall lauern Kosten

Wenn man Ausgaben und Einnahmen der Schwimmbäder vergleicht, so zeigt sich doch, dass die Preiserhöhung keinem reichen Betreiber zugutekommt, sondern schlichtweg das Überleben der Bäder sichern soll.

Eine immense Summe verschlingen die Gehälter der Angestellten. Ganze drei Millionen Euro müssen dafür pro Jahr kalkuliert werden. Hinzu kommen noch die Kosten für die Reinigung des Wassers, wie auch des Beckens. Alle vier Wochen lassen die Lübecker Schwimmbäder ihre Wasserqualität durch ein Hygieneinstitut untersuchen. Um den gegenwärtig hohen Standard dauerhaft aufrecht zu halten, sind teure Techniken im Einsatz, die auch gut gepflegt werden wollen. Und weil den Betreibern das noch nicht genügt, werden alle drei Hallenbäder, wie ihr im direkten Vergleich nachlesen könnt, jedes Jahr für drei Wochen geschlossen (natürlich zeitversetzt). Die Zeit wird dafür genutzt das komplette Wasser aus den Becken zu lassen, die Becken und Hallen grundzureinigen und auszubessern und auch die Technik, wo es anfällt, zu reparieren. Dass solche grundlegenden Arbeiten während des Betriebs nicht realisierbar sind, erscheint ebenso logisch wie auch die Wahl der Sommerferien als Zeitpunkt für die Schließung der beiden größten Hallenbäder, dem Zentralbad und dem Sportbad St.Lorenz. Schließlich haben die Freibäder in genau dieser Zeit Hochbetrieb und können als Alternative herhalten. So werden die Kosten, die die dreiwöchige Schließung mit sich bringt, noch relativ gering gehalten, auch wenn „Personal- und Sachkosten, auch wenn ein Bad geschlossen ist, weiter[laufen]“, wie Sieglinde Schüssler betont. Alles in allem muss für Wärme, Strom, Wasser und Abwasser rund eine Million Euro pro Jahr ausgegeben werden. Tendenz, aufgrund der steigenden Energiepreise, leider steigend.

 

Sanieren oder nicht sanieren – das ist hier die Frage

Es ist nun neun Jahre her, seitdem die Lübecker Bäder nicht mehr im Besitz der Stadt sind, sondern von dem Eigenbetrieb „Lübecker Schwimmbäder“ unter der Leitung von Sieglinde Schüssler geführt werden. Damals wurden „völlig überalterte und marode Bäder übernommen“. Ein regelrechter „Sanierungsmarathon“ startete im Jahr 2003. Die komplette Neugestaltung des Freibades Schlutup wurde in die Hand genommen und durch die Mithilfe des Gemeinnützigen Vereins Lübeck-Schlutup e.V., der in einer Sammelaktion 844.000€ für die Sanierung aufgebracht hat, am 17. Mai erfolgreich beendet. Das zweite Etappenziel wurde im Dezember 2005 erreicht. Die Entkernung und Neugestaltung des Zentralbades wurde für insgesamt rund 3,5 Millionen Euro realisiert. Die dritte Etappe führte die Bauunternehmen und Architekten zum Schwimmbad Kücknitz. Hier wurde von den Umkleiden bis zum Schwimmbecken quasi alles erneuert und saniert. Nachdem 1,5 Millionen Euro ausgegeben worden waren, konnte das Bad pünktlich zum 1. August 2008 wieder eröffnet werden. Und zwar sogar ziemlich wortwörtlich. Das Schwimmbad besitzt seit der Sanierung eine Schiebetür entlang der Längsseite des Beckens, die im Sommer fast komplett geöffnet werden kann und so eine Integration der Liegewiese ermöglicht.

An dieser Stelle gönnt sich die Sanierung gerade eine kleine Ruhepause, doch Pläne für 2012 gibt es bereits. Stimmt die Bürgerschaft zu, wird ab 2012 die Sanierung des Freibades Moisling, inklusive Solaranlage, in Angriff genommen werden. Das hierbei nachwievor vorherrschende Problem stellt jedoch die Finanzierung solcher Pläne dar. Die Arbeiten, die zur Bestandserhaltung und Gebäudeunterhaltung dienen, gelten nach dem Handelsrecht nicht als Investitionen. Daher sind sie aus dem laufenden Budget zu bezahlen. Alles was jedoch über den direkten Ersatz von Vorhandenem herausgeht, ist sehr wohl eine Investition vor dem Gesetz und muss dementsprechend über Darlehen finanziert werden, da hier keine unterstützenden Zuschüsse von der Stadt gezahlt werden. Doch für jedes Darlehen müssen Zinsen gezahlt werden, ebenso Tilgungen. Im schlimmsten Fall arbeitet sich das sanierte Schwimmbad durch die Investitionen also nur noch weiter in die finanzielle Schieflage. Noch ist nicht klar, auf was für eine Summe sich die Kosten für die Sanierung des Freibades Moisling belaufen werden, da, laut Sieglinde Schüssler, „ein hoher Reparaturaufwand besteht, den man ganz schlecht kalkulieren kann“.

Verbleibt als Fünfter im Bunde das Sorgenkind, das Sportbad St.Lorenz. Eine Grundsanierung ist unumgänglich, darüber sind sich alle Beteiligten einig. Doch die Realisierung wirft große Probleme auf. Im Gegensatz zu den anderen Bädern ist eine längerfristige Schließung des Sportbades ausgeschlossen. Der Vereinssport sowie auch der Schulsport in Lübeck sind auf das Bad angewiesen und können nicht einfach „ausquartiert“ werden. Außerdem sind die Kosten für die Sanierung so hoch, dass auf die Einnahmen aus den Besucherströmen eigentlich gar nicht verzichtet werden kann. Weiterhin planen die Verantwortlichen, das Dach des Sportbades mit Solarthermie zu nutzen, um so die Stromkosten langfristig zu senken. Das ist allerdings erst in 15 Jahren möglich, da das Dach gegenwärtig noch an einen privaten Pächter vermietet ist. Weiterhin sind auch immense Umbauten geplant, die einen großen Arbeitsaufwand mit sich bringen, wie zum Beispiel der Einbau einer Schiebetür, wie sie bereits bei dem Schwimmbad Kücknitz zum Einsatz kommt. Insgesamt wird es wohl mehrere Jahre dauern, bis der „Sanierungsmarathon“ mit dem Sportbad St.Lorenz ein Ende gefunden hat.

 

Was bringt die Zukunft?

Die „Lübecker Schwimmbäder“ sehen sich dazu berufen, den „Spagat zwischen Verantwortung und Freizeitangebot“ zu meistern. Für Sieglinde Schüssler sind die Bäder „gerne genutzte Dienstleister“, in denen Schwimmen und Schwimmarten erlernt werden können, Wettkämpfe ausgetragen werden, gesundheitsbewusste Menschen Sport betreiben, aber auch Familien einen „gerne genutzten Ferien- und Urlaubsersatz“ finden können. Um das Freizeitangebot von Schwimmbädern in Zukunft zu erweitern, sollen in absehbarer Zeit Turngeräte auf den Rasenflächen vor dem Sportbad St.Lorenz zum Einsatz kommen. Weiterhin sind zusätzliche Angebote für die Liegewiesen geplant, wie zum Beispiel Bewegungskurse.

Die Schließung eines der drei Hallenbäder in Lübeck steht trotz der ernsten finanziellen Lage nicht zur Debatte. Einerseits würden so Vereine ihrer Wettkampfstätten beraubt werden, andererseits wäre Lübeck damit um eine Freizeitaktivität für Familien ärmer. Da alle Hallen in unterschiedlichen Stadtteilen unserer Hansestadt liegen, weisen sie auch alle einen unterschiedlichen Einzugsbereich auf. Eine Schließung würde nicht zuletzt auch viele Frühschwimmer um die Möglichkeit eines morgendlichen Sprungs ins kühle Nass berauben, da die alternativen Hallen zu weit entfernt sind.

Auch eine saisonale Schließung eines Hallenbades erscheint den Betreibern eher kontraproduktiv als nützlich zu sein. Zwar weisen die Freibäder in den Sommermonaten einen immensen Besucheransturm auf, doch können die Hallenbäder ihre Besucherzahlen das ganze Jahr über relativ konstant halten. Die Schließung für zwei oder drei Monate würde also mehr Kosten als Nutzen mit sich bringen. Ein Problem, mit dem alle Schwimmbäder in den Sommermonaten konfrontiert werden, stellt der personelle Engpass dar. Die ganzjährlich beschäftigten Arbeitskräfte müssen für die arbeitsintensiven Sommermonate auf die Frei- und Hallenbäder verteilt werden, während sie sie den Rest des Jahres lediglich in den Hallenbädern arbeiten. Allerdings plant Sieglinde Schüssler, wenn die an erster Stelle stehende Sanierung der Bäder abgeschlossen ist, die „Einstellung von Saison- und Honorarkräften statt festen Mitarbeitern“. Doch schon heute wird das fest angestellte Personal bereits durch „Patenschaften“ und „Bad-Engel“ unterstützt. Das sind ehrenamtliche Mitarbeiter, die sowohl Gäste als auch zusätzliche Angebote im Bad betreuen, bzw. unterstützen.

Auf lange Sicht ist geplant, dass die Lübecker Schwimmbäder noch mehr Besucher anziehen und dabei optimal genutzt werden sollen, um die Einnahmen des Betreibers zu steigern und die zurzeit noch notwendigen Zuschüsse zu vermindern. Dazu sollen ein positives Klima, das von den Mitarbeitern verbreitet wird, indem sie die Besucher „freundlich und zuvorkommend behandeln“, sowie durch die fortwährende Modernisierung der Bäder und das Beseitigen von Kostentreibern beitragen. Die Möglichkeit, dass nach der Preiserhöhung von 2010 die Besucher für die Steigerung der Einnahmen in absehbarer Zeit erneut noch stärker zur Kasse gebeten werde, ist nicht sehr wahrscheinlich. Jedenfalls geht Sieglinde Schüssler nicht davon aus, „dass sich in absehbarer Zeit in unserem Preistarif etwas ändert“. Stattdessen dürfen wir uns weiterhin über die Vergünstigung freuen, die der „Lübeck-Pass“ mit sich bringt. Nicht nur Zivildienstleistende und Arbeitslose können ihn beantragen, sondern auch diejenigen unter euch, die BAFöG beziehen. Mit dieser Karte habt ihr dann die Möglichkeit zukünftig nur noch 50% des regulären Eintrittspreises in allen Lübecker Schwimmbädern zahlen zu müssen.

Bleibt an dieser Stelle eigentlich nur noch eine Frage unbeantwortet: In welches Schwimmbad geht’s zuerst?

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Fahrrad ahoi! https://www.studentenpack.de/index.php/2011/05/fahrrad-ahoi/ https://www.studentenpack.de/index.php/2011/05/fahrrad-ahoi/#comments Tue, 10 May 2011 06:00:56 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=105552
Inga Stolz | StudentenPACK.

Rund um Lübeck lässt es sich ausgezeichnet Fahrrad fahren.

Der Frühling ist da und somit beginnt für die meisten Studenten wieder das Leben auf dem Fahrrad. Leider meistens aber nur auf den Kilometern zur Uni und wieder zurück. Und dabei gibt es rund um Lübeck mit dem Fahrrad für stressgeplagte Studenten so viel zu entdecken. Zum Beispiel: Wer von Euch weiß, dass es ganz in der Nähe der Uni einen Badeteich gibt, den man gemütlich in einer Freistunde erreichen kann und der sich so prima für eine schnelle Abkühlung für zwischendurch eignet? Um Euch ein paar Tipps mit auf den Weg zu geben, dass Ihr wirklich da studiert, wo andere Urlaub machen, und das auch noch alles mit dem Fahrrad erreichbar, habe ich mal meine Lieblingsplätze zusammen gesucht. Es sind eher die gemütlichen oder naturnahen Wege, also lieber nicht mit Eurem Rennrad. Wenn Ihr meint, dass Eure Lieblingsroute fehlt, schreibt uns unter studentenpack@asta.uni-luebeck.de, dann können wir die geballte Sammlung den Neuankömmlingen zum nächsten Wintersemester im Erstihelfer mit auf den Weg geben.

Auf dem Drägerweg zum Ratzeburger See

Der Weg führt durch den Stadtwald, ja den gibt es wirklich, und dann entlang der Wakenitz bis zum Ratzeburgersee. Lasst Euch nicht durch Wegkreuzungen, durch die Unterführung der Autobahn oder von frei laufenden Emus verwirren. Am besten, Ihr haltet nach den Schildern mit der Aufschrift Drägerweg Ausschau. Um die Emus müsst Ihr Euch auch bald keine Sorgen mehr machen, denn die sollen alle gezielt erschossen werden. Für diejenigen, die nicht genug vom Fahrradfahren und dem See bekommen, lohnt sich noch die Strecke um den See herum, (natürlich) mit Eisessen in Ratzeburg. Die Strecke ist etwas hügeliger und es kann sein, dass Ihr vielleicht mal absteigen müsst.

Die Route

Ratzeburger Allee – Müggenbuschweg (hinter der Bundespolizeiakademie) – Zum Absalonhorst (einfach ab durch den Wald und die asphaltierte Straße, Absalonhorstweg, kreuzen) – Drägerweg – Vierthweg – Am Vierth – Drägerweg (hinter den Schweinen rechts) – unter der Autobahn her – Drägerweg (hier liegt nach der Unterführung ein Stein für einen kleinen Pfad, nicht auf dem asphaltierten Weg bleiben, außer Ihr liebt die Langeweile) – Rothenhusen – Ratzeburger See

Die schönsten Wege zum Herrentunnel

Der Treidelpfad

Wie wurden früher eigentlich die großen Segelboote der Ostsee in den Hafen von Lübeck gebracht? Der Treidelpfad enstand durch die Hufen der Pferde, die die schweren Handelsschiffe entlang der Trave nach Lübeck ziehen durften. Genau auf diesem Weg kann man herrlich an der Trave entlang zum Herrentunnel gelangen. Auch sind die Wege gespickt mit Sanddornbüschen und eignen sich daher auch prima zum Sammeln und Jagen. Los geht es an der Straße An der Hülshorst. Bevor dieser Weg in den Am Schellbruch übergeht, kann man links einen kleinen Waldweg finden. Wenn man diesem folgt und nicht in den Schwarzer Weg einbiegt, landet man direkt auf dem Treidelweg nach Gothmund. Dieser Weg ist zwar sehr eng, aber wunderschön am Wasser gelegen, und lohnt sich auch für Spaziergänge. In der Mitte des Weges muss man eine kleine Brücke überqueren, denn hier befindet sich ein Auslaufbecken für die Trave. Dieses Gebiet ist überlaufen mit Vögeln jeglicher Art und sehr ruhig. Spaß macht es auch, die dicken Boote, welche den Lübeck-St. Petersburg-Kanal nutzen, um nach Lübeck zu kommen, durch das enge Fahrwasser walzen zu sehen.

Grundschule lässt grüßen, der Waldlehrpfad

Wenn man den Treidelpfad schon zu genüge gefahren ist, lässt sich die Waldseite der Travemünder Allee sehr empfehlen. Nur wenn es stark geregnet hat, wird die ganze Sache etwas matschiger. Einige von Euch werden die Wege als Joggingrouten kennen. Das witzige ist, dass es sehr viele Wege gibt, jeder dieser Wege einen Namen und jede Kreuzung einen Wegweiser hat. Aber egal, wie man sich entscheidet, man kommt doch immer an. Am Besten kommt man in den Wald über den Weg Am Waldsaum an der Travemünder Allee, genau dort wo Lübeck seine Kirmes feiert. Einer dieser Wege verbirgt auch einen Waldlehrpfad, andere wiederum verbergen parallelverlaufende Reiterwege. Am Ende kreuzt man den Wesloer Weg und schließlich die Mecklenburger Straße, um dann auf dem Weg Am Stau zum Herrentunnel zu gelangen.

Auf der anderen Seite des Tunnels

Hat man es auf die andere Seite des Tunnels geschafft (Die Busfahrt ist umsonst und der Bus fährt zu jeder Zeit. Nachts muss man ihn per Rufsäule anklingeln. Die Begegnung mit dem Busfahrer erfolgt auf eigene Gefahr.), gibt es einen längeren und einen schnellen Weg bis zum Ziel Travemünde. Bei dem schnellen Weg einfach den Fahrradschildern folgen, hier fährt man die Travemünder Landstraße entlang. Auf der Strecke gibt es den mysteriösen Panoramaweg, welcher sich im Winter zum Schlittenfahren eignet. Direkt hinter der Kreuzung Ivendorfer Landstraße und Ovendorfer Straße den Buckel hoch. Kann man auf jeden Fall mal gemacht haben. Der etwas längere Weg nach Travemünde wandelt auf den Fährten von unseren Vorfahren. Dazu muss man direkt nach dem Herrentunnelbus unter der Unterführung auf den Weg Am Langen Berg (der Name tut nur so) abbiegen, den Forstweg passieren und der K20 folgen, doch nicht nach Kreuzkamp abbiegen, sondern einfach weiter geradeaus durch den Wald. Aber Achtung: Wagt man sich in den Wald hinein, findet man zahlreiche Spuren tausend Jahre alter Geschichte, sei es das Pöppendorfer Großsteingrab oder der Ringwall (den muss man gesehen haben). Zwischen drin gibt es immer mal wieder Schilder, wie vor tausenden von Jahren Ackerbau betrieben wurde, und man findet viele gemütliche Stellen zum Picknicken auf geschichtsträchtigem Boden. Landet man schließlich in Pöppendorf, fährt man weiter nach Ovendorf, Ovendorferhof und von da aus nach Travemünde. Dadurch erlebt man gleichzeitig noch Lübecksdorf und Bauernleben.

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