Filmtagebuch2014 – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Fri, 08 Jan 2016 21:58:58 +0000 de-DE hourly 1 Nordische Filmtage: „Brief an den König“ https://www.studentenpack.de/index.php/2014/11/nordische-filmtage-brief-an-den-konig/ https://www.studentenpack.de/index.php/2014/11/nordische-filmtage-brief-an-den-konig/#respond Sat, 01 Nov 2014 16:33:17 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=212728 „Wenn jemand drei Tage bei uns lebt, ist er ein Gast. Ab dem vierten Tag ist er Teil der Familie.“

Geduldet von der Gesellschaft verbringen Beritan, Akhbar, Mirza, Zirek, Hassan und Miro einen Tag nach dem anderen in einer abgelegenen Flüchtlingsunterkunft in Norwegen. Eines Tages bekommen sie die Möglichkeit mit einem Bus einen Ausflug nach Oslo zu machen und dort einen Tag lang ihrem Alltag zu entkommen. Jeder von ihnen verbringt diesen Tag anders, als es von den Flüchtlingshelfern geplant war. Anstatt shoppen zu gehen oder durch die Stadt zu bummeln, versuchen alle etwas zu erledigen, was ihnen am Herzen liegt. Beritan will den Tod ihres Mannes rächen während Zirek auf ihre Tochter aufpasst und gleichzeitig versucht einen ganz normalen Tag als Teenager zu verbringen, indem er sich mit seiner Internetbekanntschaft Ingrid trifft. Akhbar, der abgeschoben werden soll, versucht von seinen Arbeitgebern in der Stadt seinen Lohn zu bekommen um doch noch einen Pass auftreiben zu können. Hassan, der „Champion“, sucht eine Stelle als Karate-Lehrer. Miro verbringt den Tag mit seiner Geliebten, mit der er ein Restaurant aufbauen möchte. Und Mirza möchte einen Brief an den norwegischen König zustellen.

Insgesamt gefällt uns der Film, wenn er auch eher dokumentarisch und bedrückend als erheiternd umgesetzt ist. Sicherlich ist das mitunter durch die Flüchtlingsthematik beeinflusst. Im Brief, den Mirza an den König schreibt, schildert er seine persönliche Geschichte von der Flucht und dem langen Leben in Norwegen. Gleichzeitig umschreibt der immer wieder szenenweise verlesene Brief die Lebenssituation aller Protagonisten und erklärt dadurch zum Teil die verschiedenen Motivationen. Hinzu kommen individuelle Interessen, die Suche nach einem normalen Leben, nach innerem Frieden und nach eigener Gerechtigkeit. Der eine Tag in Oslo wird aber nicht den Erwartungen aller Reisenden gerecht. Verständlich, plausibel und mit einem kritischen Blick auf die Flüchtlingspolitik Europas ist der Film insgesamt gelungen. Für einen kurzweiligen Sonntagnachmittag ist er damit jedoch weniger zu empfehlen.

Regisseur Hisham Zaman, der zur Vorstellung vor Ort war, erzählte im Anschluss an den Film, dass es sich bei der Besetzung sowohl um Amateure als auch um professionelle Schauspieler gehandelt hat. Einige von ihnen stammten auch aus seinem persönlichen Umfeld. Einen Unterschied in der schauspielerischen Leistung konnten wir aber nicht feststellen.

Bei den nordischen Filmtagen wird der „Brief an den König“ noch einmal morgen, am 02.11. ab 11:00 Uhr im CineStar Stadthalle gezeigt. Der Film läuft mit Originalton und englischem Untertitel.

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Nordische Filmtage: „Hallohallo“ https://www.studentenpack.de/index.php/2014/10/nordische-filmtage-hallohallo/ https://www.studentenpack.de/index.php/2014/10/nordische-filmtage-hallohallo/#respond Fri, 31 Oct 2014 20:26:20 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=212723 „Darf man ausreißen wenn man über 40 ist, zwei Kinder hat und Krankenschwester ist?“

Mit einem lauten Schrei begrüßt Disa, die tragische Protagonistin des Films, das Kinopublikum, rutscht aus und schlittert eine kleine Skisprungschanze herunter. Eine gelungene Einführung finden wir, insbesondere weil der Zuschauer emotional gleich auf eine sehr unterhaltsame Komödie eingestimmt wird. Das Schicksal Disas soll dann aber doch anders verlaufen als erwartet. Von ihrem Mann Laban wegen einer anderen Frau verlassen bleibt die schüchterne Krankenschwester mit den beiden gemeinsamen Kindern Alva und Elin zurück. Auch finanziell sieht es nicht rosig für sie aus. In einem Moment scheinbaren Stillstands im Leben tritt dann aber Kent auf, der sympathische, viermal glücklich geschiedene Vater unzähliger Kinder, der sein Leben als Junggeselle jeden Tag mit einer Leichtigkeit zu genießen scheint, von der Disa nur träumen kann. Herumgeschubst von ihrer Chefin und ihrer Mutter entschließt sie sich Kent näher kennenzulernen – und stellt gleichzeitig ihr Leben auf den Kopf. Mit Hilfe von Kampftraining und einer alten Patientin auf ihrer Station, die tiefsinnig mit ihr über ihr Dasein nachdenkt, verändert sich Disa zu einer extrovertierten, vom Schicksal gezeichneten Persönlichkeit.

Es ist ein gelungenes Spiel zwischen trister Realität und alltäglichem Humor. Regisseurin Maria Blom zeigt eine schüchterne, liebevolle, aber einsame Frau, die sich nach einer gescheiterten Ehe in einem kleinen Dorf in Schweden täglich mit den Widrigkeiten des Alltags konfrontiert sieht. Von allen Seiten her scheinen Ansprüche an sie gestellt zu werden: Die Kinder wünschen sich mehr Lego-Steine, die Eltern kritisieren ihre Lebensweise und die kleine Wohnung und die Chefin im Krankenhaus hat keine hohe Meinung von ihr. Als ihr Ex-Mann mit seiner neuen Freundin Camilla ein Kind erwartet zerplatzen zudem endgültig ihre Träume von der Rückkehr in ein glückliches Familienleben.
Von sich selbst überrascht findet sich Disa in einem Selbstverteidigungskurs wieder und beginnt zum ersten Mal zu tun, was sie selbst will. Der Film erzählt vom Streben nach Veränderung, der Suche nach dem eigenen Ich und den vielen kleinen Schritten – vorwärts wie rückwärts – auf dem Weg dorthin. Uns überzeugt der Film, weil er es trotz der vielen Momente, in denen wir der Protagonistin mehr Glück gewünscht hätten, immer wieder schafft, den ganzen Kinosaal zum Lachen zu bringen.
Nachdenklich, humorvoll, unterhaltsam – definitiv eine gute Wahl für einen grauen Novemberabend!

Bei den Nordischen Filmtagen habt ihr noch die Gelegenheit, euch den Film selbst anzusehen. Er läuft in Originalsprache (Schwedisch) mit deutschen Untertiteln noch einmal am 02.11. um 19:30 Uhr im Kolosseum.

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Nordische Filmtage: „Korso“ https://www.studentenpack.de/index.php/2014/10/nordische-filmtage-korso/ https://www.studentenpack.de/index.php/2014/10/nordische-filmtage-korso/#respond Fri, 31 Oct 2014 11:00:37 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=212679 A not-so lovely boy from Finland

Der zwanzigjährige Markus Hult lebt in Korso – einem heruntergekommenen Stadtteil der unmittelbar nördlich von Helsinki gelegenen Stadt Vantaa. Markus hat weder eine abgeschlossene Schulausbildung noch einen Job. Seine Zeit verbringt er mit seinen Freunden in einer verlassenen Halle – hauptsächlich mit dem Konsum von Alkohol, den sie dort zum Teil sogar selbst herstellen.

Markus großer Traum ist es, nach New York zu reisen und dort eine Karriere als Streetballprofi zu beginnen. So nutzt die Halle auch zum Trainieren. Selten sieht man ihn ohne seinen Ball, den er immer im Rucksack mit sich herumträgt.
Um das nötige Geld für die Reise zu beschaffen und um sich selbst zu beweisen, dass er nicht der unbedeutende „White Boy“ aus Finnland ist, für den der kongolesische Freund seiner Schwester ihn hält, greift er zu drastischen Mitteln.

Nach dem Film hatten wir die Möglichkeit, den Regisseur Akseli Tuomivaara näher kennen zu lernen, der erst kurz vorher in Hamburg gelandet war und sich nun den Fragen des Publikums stellte.
„Korso“ ist Akseli Tuomivaaras erster Spielfilm und gleichzeitig seine Abschlussarbeit an der Universität für Kunst und Design in Helsinki. Die Vorstellung gestern abend im Koki war die Deutschlandpremiere des Films.
Tuomivaara habe drei Jahre lang an „Korso“ gearbeitet – die ersten zwei davon sei er hauptsächlich mit dem Casting beschäftigt gewesen. Es ist schließlich nicht leicht, einen Schauspieler zu finden, der auch noch Streetball spielen kann. Er habe versucht nach Basketballern zu suchen – diese waren jedoch zu sehr „Teamplayer“, und das ist Markus Hult absolut nicht.
Mit Mikko Neuvonen hat Tuomivaara eine gute Wahl getroffen. Neuvonen sei zudem nicht weit von Korso aufgewachsen – so wundert es nicht, dass die Geschichte sehr authentisch wirkt.

Auch wenn wir uns mit der Umgebung und den Problemen, mit denen Markus zu kämpfen hat, wohl nicht identifizieren können – „Korso“ zeichnet ein Bild eines jungen Mannes, der trotz aller Widrigkeiten am Ende den richtigen Weg für sich findet.
Allein um diese Entwicklung beobachten zu können, lohnt sich ein Kinobesuch.

Im Rahmen der Nordischen Filmtage wird „Korso“ am Samstag, den 01.11. um 17:15 Uhr noch einmal im CineStar gezeigt.

Karten gibt es für 7,50€ online oder direkt im CineStar Stadthalle zu kaufen.

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Nordische Filmtage: „Itsi Bitsi“ https://www.studentenpack.de/index.php/2014/10/nordische-filmtage-itsi-bitsi/ https://www.studentenpack.de/index.php/2014/10/nordische-filmtage-itsi-bitsi/#respond Thu, 30 Oct 2014 22:08:41 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=212673 „Itsi bitsi ta’ med mig til nepal!“

Itsi bitsi, reise mit mir bis nach Nepal – so lautet der Beginn des Refrains des dänischen Kult-Rock-Songs „Itsi bitsi“. Genau diesen Namen hat der dänische Regisseur Ole Christian Madsen für seine Verfilmung der Lebensgeschichte Eik Skaløes (gespielt von Joachim Fjelstrup) gewählt.

Eiks Leben selbst gleicht der besungenen Reise. Beginnend als Aktivist in Kopenhagen gegen das nukleare Wettrüsten zu Anfang der 60er Jahre nimmt sein Leben eine entscheidende Wende, als er die von Marie Tourell Søderberg gespielte Iben Rasmussen kennenlernt. Er verliebt sich augenblicklich in die Liebe seines Lebens. Gemeinsam gehen sie auf Reisen, die sie quer durch Europa, Afrika und den nahen Osten führen und von einem Geflecht aus Drogen, Musik und sexuellen Erfahrungen geprägt sind. Ibens Wunsch nach Ungebundenheit und freier Liebe stehen Eiks Versuchen gegenüber, sie für sich allein zu gewinnen.

Durch die Gründung der Rockband Steppeulvene, benannt nach dem Buch Steppenwolf von Hermann Hesse, startet er nach vielen Wirren und Trennungen Iben für sich zu gewinnen…

In einer stilistisch bunten Welt der Hippieszene der 60er stellt Ole Christian Madsen das Porträt einer nach Freiheit und Liebe suchenden Generation dar und schafft es, das Lebensgefühl und die Atmosphäre überzeugend und differenziert rüberzubringen. Die Verführung und Abgründe des Drogenkonsums werden ebenso wie freizügige Sexszenen ungeschönt gezeigt und überlassen es dem Zuschauer selbst, sich ein Bild zu machen. Die von der glücklosen Liebe geprägte Reise Eiks wird mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen gut in Szene gesetzt.

Wollt ihr euch in diese Zeit mitnehmen lassen, so nutzt noch eine der weiteren Gelegenheiten, den Film auf den Nordischen Filmtagen zu sehen – er läuft erst im Frühjahr 2015 in den Kinos an.

Der Film läuft im dänischen Originalton mit englischen Untertiteln noch zu folgenden Zeiten:

31.10. 23:15 Cinestar (Kino 2)

01.11. 13:30 Kolosseum

02.11. 19:30 Cinestar (Kino 5)

http://www.luebeck.de/filmtage/filmdb/de/movie/view/2014/6486.html

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Die 56. Nordischen Filmtage – das StudentenPACK ist dabei! https://www.studentenpack.de/index.php/2014/10/die-56-nordischen-filmtage-das-studentenpack-ist-dabei/ https://www.studentenpack.de/index.php/2014/10/die-56-nordischen-filmtage-das-studentenpack-ist-dabei/#respond Thu, 30 Oct 2014 20:00:10 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=212665 NFL
NFL

Wie jedes Jahr ist die Lübecker Cineasten-Szene in völlige Aufruhr versetzt, wenn die Nordischen Filmtage stattfinden. Fünf Tage lang werden die neuesten und ältere Filme aus dem Norden Europas gezeigt. Wir haben uns eine Auswahl an Filmen ausgesucht und sie für euch Probegesehen und rezensiert. Vielleicht findet ihr so den Anreiz, einige der vielen ausgezeichneten Filme euch im Verlauf der nächsten Tage noch anzusehen. Unsere Filme sind:

Viel Spaß mit den Nordischen Filmtagen wünscht euch

Euer

StudentenPACK

PS:  Montag kommt das neuste StudentenPACK heraus!

 

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