Satire – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Sun, 25 Jun 2017 09:12:32 +0000 de-DE hourly 1 Körper und Seele wieder in Einklang bringen https://www.studentenpack.de/index.php/2017/07/koerper-und-seele-wieder-in-einklang-bringen/ https://www.studentenpack.de/index.php/2017/07/koerper-und-seele-wieder-in-einklang-bringen/#respond Mon, 03 Jul 2017 04:45:20 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=287072

 

Pendeln ist doof. Pendeln stresst und gefährdet Ihre Gesundheit. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die einen weiten Weg zur Arbeit haben, häufiger unter Kopf-, Rücken- oder Magenschmerzen sowie Herz-Kreislauferkrankungen, Schlafstörungen und Übergewicht leiden. Müssen wir mehr sagen? Wir haben die Lösung! Gesund studieren sollte gerade Lübeckern am Herzen liegen. Führen Sie das im PJ fort. Mühen Sie sich nicht ab, weit zur Arbeit zu fahren. Wohnen Sie dort, wo Sie arbeiten! In unserer Psychosomatischen Klinik ist bestimmt auch für Sie noch ein Bett am Fenster mit Blick auf den See frei.

Hier unsere Vorzüge:

  • Schon der Name ist bei uns Programm: Bringen Sie Körper und Seele wieder in Einklang!
  • Die Grundausstattung für 187 Euro monatlich beinhaltet ein Bett. Brauchen Sie mehr? Gegen einen geringen Aufpreis werden Sie täglich visitiert.
  • Ernährungsumstellung gefällig? Neben Vollkost bieten wir kalorienreduzierte Diabetikerkost und zahlreiche Sondermahlzeiten. Spargelsuppe zum Frühstück begeistert seit Generationen und deutsches Klinikessen genießt in der Welt einen ausgezeichneten Ruf. Wozu sollte man da noch eine eigene Küche brauchen?
  • Kenner schätzen unseren Rehydrierungsservice. Nach einer durchzechten Nacht im Segeberger Nachtleben lassen Sie sich bei uns den Literbeutel NaCl 0,9% anhängen.
  • Ihr Sozialleben leidet im PJ? Nicht bei uns! Sie werden nicht glauben, wie leicht Fremde zu Freunden werden, wenn man sich mit ihnen das Zimmer teilt.
  • Thrombosen und Druckstellen sind bei uns kein Problem! Wir lassen Sie jeden Morgen Visite laufen und Blut abnehmen, nachts lagern wir sie auf Wunsch gerne mehrmals um.
  • Jugendlicher Ausgelassenheit soll bei uns nichts im Wege stehen. Erfragen Sie die Besuchszeiten einfach in Ihrem Stationszimmer!
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Un(i)wort des Jahres 2016 https://www.studentenpack.de/index.php/2017/02/uniwort-des-jahres-2016/ https://www.studentenpack.de/index.php/2017/02/uniwort-des-jahres-2016/#comments Fri, 03 Feb 2017 16:00:04 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=262324 Ein ereignisreiches Jahr 2016 liegt hinter uns, in dem einige Wörter immer wieder in aller Munde waren. Vom Wirbel um ein Video über eine Streikandrohung bis zum von Professor Hartmanns Vision für den Campus: Diesem bewegten Jahr wollen wir Rechnung tragen und küren das Un(i)wort des Jahres 2016:

Der Gewinner

Fabian Schwarze | StudentenPACK.

Vertrauensvorschuss

Wie schön ist es doch, an einer so kleinen Uni zu studieren. Hier kennt man jeden, man mag sich und man vertraut einander. Da ist es auch kein Problem, Kompromisse für wichtige Fragen wie die Bezahlung von PJ-Studierenden zu finden. Es überraschte schon etwas, dass sich einige Lübecker Klinikleitende zunächst entschieden, PJlern die wertvolle Erfahrung einer uneigennützigen Arbeit nicht nehmen zu wollen. So musste die Fachschaft Medizin tatsächlich zum Äußersten schreiten und drohen, ab Mai niemandem mehr einen Praktikumsplatz am UKSH zu geben. Sogar Professor Westermann erklärte sich bereit, im Falle eines Streiks andere Bundesländer als Inland zu akzeptieren anstatt wie sonst üblich Kliniken, die kein Lehrkrankenhaus der Uni Lübeck sind, als Ausland zu betrachten.

Doch wenig später konnte erfreulicherweise der Frieden gewahrt und die Drohungen zurückgenommen werden. Geld gibt es immer noch nicht, aber Ärzte sind ja bekanntlich Menschen von höchster Moral und somit ist es nur gerechtfertigt, ihnen einen Vertrauensvorschuss zu gewähren. Und die Studierenden wurden nicht enttäuscht: Fast postwendend wurde zugesichert, dass es eine Bezahlung in unbekannter Höhe geben könnte. Zwar kann das immer noch nicht bestätigt werden, aber die Zuversicht ist ungebrochen. Das wertvolle Vertrauen der Fachschaft tritt man schließlich nicht mit Füßen. Vielleicht sollte dem UKSH neben dem Vertrauensvorschuss auch ein Zeitaufschub zugestanden werden, bis Mai sind es ja schließlich noch drei Monate.

Die anderen Kandidaten

Vernetzungstreffen

Jedes Jahr im Juni fällt ein Bus voller Lübecker Studierenden in ein kleines, verlassenes Dorf in Thüringen ein, zusammen mit Kommilitonen aus ganz Deutschland. Man treffe sich mit der Absicht, sich untereinander noch stärker zu vernetzen, argumentierten die damaligen Antragsteller im StuPa, als es um die Bezuschussung dieses Ausflugs ging. Als teambildende Maßnahme wird alljährlich nebenher noch ein kleines Fußballtunier veranstaltet, das aber keinesfalls dem regen Gedankenaustausch im Wege steht. Unglücklicherweise wurde jedoch durch einige Werbevideos der Eindruck erweckt, es handle sich in erster Linie um ein feuchtfröhliches Festival. In der Diskussion um das hinlänglich bekannte Video, war man sich dann selbst nicht mehr so ganz einig, ob die Medimeisterschaften jetzt eigentlich eine Vernetzungs- oder doch eine Spaßveranstaltung sind. So oder so, mit adäquatem Alkoholkonsum klappt das Vernetzen und soziale Interagieren bekanntlich noch besser (Collins et al.,J Consult Clin Psychol. 53, 189-200, 1985).

24-Stunden-Campus

Jeder Studierende liebt die Uni und möchte so viel Zeit wie möglich dort verbringen. Geplant ist, den Campus von einem langweiligen 8:00-20:00 Uhr-Campus zu einem modernen und spannenden Ort für die gesamte Studienzeit zu verwandeln – so sagte es zumindest Professor Hartmann im Juli 2016. Um sechs Uhr wachen die Studierenden noch verkatert auf den Tischen der studentischen Kneipe auf und haben es nicht weit, um ihre Vorlesung um 6:15 Uhr im benachbarten Hörsaalgebäude zu besuchen. Auf dem Weg wird noch das von Studierenden betriebene Café aufgesucht, um sich in einen zumindest äußerlich einigermaßen lebendig wirkenden Zustand zu versetzen. Während in der Vorlesung weitergeschlafen wird vergeht der Uni-Tag. Das letzte Seminar wird vom Dozenten freundlicherweise aufgrund der fortgeschrittenen Stunde bereits um 23:45 Uhr beendet. Bevor der fleißige Student den Fitnessraum am Rande der Bibliothek betritt, in dem man immer ein freies Laufband und eine kalte Dusche findet, muss noch der für diesen Tag gewählte Zeltwächter mit den aktuellen Informationen aus den Vorlesungen und Seminaren versorgt werden. Die sich hinter dem Audimax ausbreitenden Zeltstädte erfreuen sich gerade zu diesen späten Stunden besonderer Beliebtheit, kann man doch hier die neuesten Ideen des Präsidiums wie den 365-Tage-Campus diskutieren. Am Lagerfeuer vergeht die Zeit wie im Flug: Es ist schon vier Uhr. Jetzt noch schnell das Seminar vorbereiten – um sechs Uhr geht es schließlich wieder los.

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Un(i)wort des Jahres 2015 https://www.studentenpack.de/index.php/2016/01/uniwort-des-jahres-2015/ https://www.studentenpack.de/index.php/2016/01/uniwort-des-jahres-2015/#respond Mon, 18 Jan 2016 07:30:12 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=234087 Ein ereignisreiches Jahr 2015 liegt hinter uns, in dem einige Wörter immer wieder in aller Munde waren. Vom Wirbel um die Aussagen eines Lübecker Honorarprofessors über die betont ergebnisoffen geführte Diskussion um die Uni-Umbenennung bis zu Neuerungen in der uni-internen Accountverwaltung und weiteren Bauplänen – diesem bewegten Jahr wollen wir Rechnung tragen. Deswegen küren wir nun zum ersten Mal das Un(i)wort des Jahres.

Welches Wort bringt wohl die meisten Punkte und wird Un(i)wort des Jahres?Philipp Bohnenstengel | StudentenPACK.

Welches Wort bringt wohl die meisten Punkte und wird Un(i)wort des Jahres?

Der Gewinner: Ergebnisoffen

„Ergebnisoffen” und transparent sollte sie sein. So bezeichnete Prof. Hendrik Lehnert die Diskussion, die im Sommersemester 2015 die Uni in Atem hielt. Soll sich die Universität zu Lübeck in „Thomas-Mann-Universität” umbenennen? Dies als ein ernsthaftes Zugeständnis von seiner Seite aus – nachdem der Versuch, heimlich an der Studierendenschaft vorbei zu arbeiten, gescheitert war – zu werten, fällt reichlich schwer, wenn man über das Wort einmal genauer nachdenkt: Gibt es überhaupt nicht-ergebnisoffene Diskussionen? Und wie sind die? Wie Vorlesungen? Was ist eigentlich das Gegenstück zu “ergebnisoffen”? Ergebniszu?

Bekannterweise war das Ergebnis der Diskussion im Sommer doch offener, als Prof. Lehnert es sich vermutlich gewünscht hätte. Zu Beginn seiner Wintersemestervorlesung zierte zumindest noch immer Thomas Mann die Titelfolie. Vielleicht interpretiert er das Wort auch hinsichtlich seiner englischen Übersetzung: “open end”…

Die anderen Kandidaten

Identity Management System

Im Sommer 2015 wurde das neue „Identity Management System“ (IDM) eingeführt und sorgte für viel Unsicherheit unter Mitarbeitern und Studierenden. Die Bemühungen des ITSC, auch den wenig Internetaffinen dieser Uni einen guten Start zu ermöglichen würden schon eine Nominierung zum Un(i)wort des Jahres rechtfertigen: Mit einer 30 Fragen umfassenden FAQ-Liste und neun Anleitungen (weitere seien in Vorbereitung, heißt es auf der Website) bleibt kaum ein Problem ungelöst.

Viel interessanter als die Frage „Wie ändere ich mein Passwort?“ oder „Mein Name ist falsch geschrieben, was kann ich tun?“ ist jedoch folgende: Warum heißt das Identity Management System Identity Management System? Sind E-Mail-Account und WLAN-Zugang jetzt Identitätsmanagement? Wer managt da meine Identität und mit welchem Recht überhaupt? Wo ist die Sekretärin, die mich an Geburtstage erinnert und meine Termine koordiniert? Sitzt irgendwo ein Pressesprecher und verkündet enthusiastisch meinen Wechsel vom achten ins neunte Semester? Oder bin ich vielleicht ins Zeugenschutzprogramm gerutscht und plötzlich jemand anders? Könnte ich eine zweite Identität haben, bitte? Oder kann ich meine eine morgens an der Pforte abgeben und sie abends wieder abholen – frisch gewaschen und gebügelt, bereinigt von peinlichen Facebook-Posts und das auch noch kostenlos?

Schade, dass das neue IDM diesen Erwartungen nicht ganz gerecht werden kann und statt Innovation, Datensicherheit und Mehrsprachigkeit lediglich bedeutet, dass ich mir zwei Passwörter weniger merken muss.

Honorarprofessor

Was ist ein Honorarprofessor? Keiner weiß es! Hat das Honorar mit dem Honorieren, dem Ehren zu tun? Nein, auch wenn der Titel an dieser Universität so gehandhabt wird. Aber mit Geld. Laut Wikipedia ist ein Honorarprofessor ein nebenberuflicher Hochschullehrer. Eigentlich müssen sie mehrere Jahre lang als Dozent, Lehrbeauftragter oder Pädagoge gearbeitet haben, um eine Honorarprofessur zu erhalten. In einigen Bundesländern müssen die Honorarprofessoren zusätzlich von externen Wissenschaftlern geprüft werden. Nicht so in Schleswig-Holstein. Sie führen zwar die Amtsbezeichnung des Professors und dürfen diesen Titel auch im Namen führen, sind jedoch nicht dazu verpflichtet, regelmäßig Vorlesungen zu halten oder an der Universität zu forschen. Sie können zudem Doktoranden betreuen oder Prüfungen abnehmen. Als jedoch universitätsferne Personen sind Honorarprofessoren keine habilitierten Hochschulmitglieder, sondern vielmehr nebenberufliche Aushilfen im Hochschulalltag.

Die Universität zu Lübeck unterhält zu diesem Zeitpunkt drei Honorarprofessoren. In den Medien geriet im Laufe des vergangenen Jahres Honorarprofessor Winfried Stöcker in den Fokus. Dieser erhielt seine Professur anders als seine Kollegen als persönliche Ehrung des Präsidiums. Der hauptberufliche Leiter von Euroimmun ist seit April 2011 Honorarprofessor und erhielt im Dezember 2014 zweifelhaften Ruhm durch seine ausländerfeindlichen Aussagen in der Sächsischen Zeitung.

Fun-Fact: Neben der fachlichen Eignung eines Kandidaten ist zu seiner Ernennung übrigens auch die Bewertung seines Charakters ausschlaggebend.

ZIEL

Die UzL ist als Uni der MVP der TLA. Mit MML, MIW, MLS, MED, INF und MED-INF ist ihr Ruf atm tip-top und von Süd bis Ost, von HNO bis TCS, vom Bit bis ins Ohr, von Abi bis BSC ist die UzL Pop. Ode auf die UzL! Oha, der Gag tot. Und nun? ZIEL! ZIEL sagt “what goes next”, ZIEL geht weit, ZIEL kann mehr: ZIEL kann vier. Aber Leid, mehr ists auch kaum. Kein Wort, dass sein Sinn klar Arzt, Prof oder Gast sagt. Oder etwa euch? Was’n für’n ZIEL? Eine 08/15 ETLA, fade plus lahm. ZIEL? Witz!

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Universität verleiht neuen Ehrendoktor! https://www.studentenpack.de/index.php/2015/02/universitat-verleiht-neuen-ehrendoktor/ https://www.studentenpack.de/index.php/2015/02/universitat-verleiht-neuen-ehrendoktor/#respond Mon, 02 Feb 2015 08:30:38 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=213196 Aus universitären Kreisen wurde verlautbart, dass die Universität zu Lübeck (Stiftungsuniversität seit 2015) die Verleihung eines weiteren Ehrendoktortitels plant. Dies wäre der erste diesbezügliche Titel, der von dem neuen Präsidenten Prof. Lehnert verliehen wird. Die Universität plant dabei ein Novum, das derartig in Deutschland einzigartig ist. Internen Dokumenten zufolge, die dem StudentenPACK exklusiv vorliegen, will die Universität dem gesamten Senat die Doktorwürde ehrenhalber verleihen.

Begründet wurde der ungewöhnliche Schritt als Reaktion auf die aktuelle Kontroverse mit Prof. Dr. Winfried Stöcker, Gründer und Vorstand der Lübecker Firma EUROIMMUN. Die rassistischen Aussagen, die Prof. Stöcker in einem Interview der Sächsischen Zeitung geäußert hatte, drohten der frisch umgewandelten Stiftungsuniversität (seit 2015) einen neuen Skandal zu bringen. Der 68-jährige Unternehmer trägt an der Universität den Titel einer Honorarprofessur und ist mit seinem Firmenkapital ein wichtiger Stifter. Liest man die Universitätssatzung, ergeben sich zwei Möglichkeiten, diese Honorarprofessur wieder zu entziehen: Entweder, weil über zwei Semester keine Lehre durchgeführt wurde, oder aus Gründen, die einen Beamten aus dem Dienst entlassen würden. Während der AStA in einer früheren Pressemitteilung den Entzug der Honorarprofessur forderte, ist der Senat damit zurückhaltender.

Auf Nachfrage antwortete der Senatssprecher Uwe Schmidt, durch die beharrliche Einstellung, dieses Problem einfach auszusitzen, habe der Senat einen größeren Image-Schaden von der Universität abgewendet. „In der Tat hat der Senat maßgeblich dazu beigetragen, dass Lübeck seinen guten Stiftungsuni-Ruf behält und sich die Universität sich somit auch ihr Fundament sichert.“, so Schmidt. „Die Äußerungen von Herrn Professor Stöcker sind natürlich nicht tragbar“, gesteht Schmidt weiter, „wir haben aber Glück, dass die Verbindung zwischen uns und Stöcker kaum in den Medien Erwähnung findet.“ Ginge es nach der Universität, solle das auch so bleiben. Für sie kommen die Äußerungen nämlich denkbar ungünstig: „Selbstverständlich distanzieren wir uns voll von Prof. Stöckers Ansichten, aber in Zeiten, in denen eine Stiftungsuniversität für ihr Fundraising in gutem Licht erscheinen muss, können wir uns den Medienrummel nicht leisten – da muss man Prioritäten setzen“, betonte Schmidt.

Der Senat habe sich deshalb dazu entschieden, zunächst abzuwarten. Er wartet nun auf die Ergebnisse diverser Verfahren gegen Stöcker, darunter eine Anzeige wegen Volksverhetzung vom Zentralrat der afrikanischen Gemeinde in Deutschland. „Mit etwas Glück dauern diese Verfahren aber so lange, dass sich kein Mensch mehr an die Causa erinnert.“

Der Senat blickt bereits auf weitgehende Erfahrung zurück. „Das mit dem Aussitzen hat auch damals schon bei der #Schavan geklappt“, twittert Thomas Huber, ehemaliger Universitätspräsident. Auch die Studierendenschaft hält sich zurück. „Wir waren total überrascht“, sagte Senatsvorsitzender Andreas Wagner, „als das Interview mit Herrn Prof. Stöcker veröffentlicht wurde, haben wir einen großen Ansturm an Entrüstung seitens der Studierenden befürchtet, wenn man ihren sonstigen Einsatz gegen Rechts bedenkt. Zwar gab es einige Bedenken seitens der studentischen Vertreter im Senat, nachdem diese von uns als naiv abgestempelt wurden, haben sich aber auch diese aufgelöst.“

Jeder einzelne Senator, der sich nicht für konsequentere und härtere Reaktionen gegen die rassistische Einstellung Stöckers eingesetzt hat, habe damit also das Image der Stiftungsuniversität (seit 2015) gerettet. „Die Vergabe des Ehrendoktortitels an das gesamte Gremium sehen wir deshalb als gerechtfertigt an.“

Es gäbe zwar noch die Möglichkeit Herrn Prof. Stöcker die Honorarprofessur aufgrund ausgebliebener Lehre zu entziehen, aber das wäre „absurd“ – „Das müssten wir dann ja bei jedem unserer Honorarprofessoren untersuchen!“ erwidert Wagner. Auf den Einwand hin, dass die übrigen drei Honorarprofessoren mit ihrer teils regen Lehrtätigkeit nichts zu befürchten hätten, gab es keine Antwort.

Der AStA hat derweil angekündigt, in diesem Jahr keine Sponsoring-Gelder von EUROIMMUN anzunehmen, die sonst Veranstaltungen wie dem COAL oder der Vorwoche zugutekommen. Winfried Stöcker selbst begrüßt die Pläne der Stiftungsuniversität (seit 2015): „Ich bin keinesfalls ein Opportunist, aber natürlich ist das auch in meinem Interesse. Wenn es gut läuft, kann ich schon im März wieder meine Gelder an die Uni fließen lassen!” Vielleicht wird es dann ja doch noch was mit dem Garnelen-Spießen auf dem Campus-Open-Air.

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BINGO! https://www.studentenpack.de/index.php/2014/11/bingo/ https://www.studentenpack.de/index.php/2014/11/bingo/#respond Mon, 03 Nov 2014 09:20:27 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=212749 Sehr verehrte Magnifizienz und Spektabilitäten, sehr geehrte Nobelpreisträger und Professoren, und Professoren, liebe Studierende, die sich zu dieser frühen Stunde angekleidet haben, hallo Björn (Anm. d. Red. Engholm).

Um es mit den Worten unseres ersten Dekans der Medizinischen Akademie Wichard von Massenbach zu sagen: „Herzlich willkommen, ihr Hippies“. Auferstanden aus den Ruinen der Christian-Albr… Ich meine, 1964 als Zweitfakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel auf dem Gelände der ehemaligen Heilanstalt Strecknitz gegründet, hat unsere kleine aber feine Universität in den letzten 50 Jahren aus allen Steinen, die ihr aus Kiel in den Weg gelegt wurden, etwas Schönes aufgebaut: das Forschungszentrum Borstel.

Lassen Sie uns kurz innehalten: Wir haben das alte Motto: „Studieren am Todesstreifen“ hinter uns gelassen und sind heute eine exzellente Schwerpunktuniversität, welche den interdisziplinären Wissenschaftstransfer betont, und zwar durch die Schaffung unverständlicher und unaussprechlicher Akronyme wie Bio-Mett-Tee-Campus. Seit 1965 ziert die Hansekogge das Siegel dieser Institution und unerschrocken stach dieser Einmaster, das Segel des Medizinstudiengangs stolz hochhaltend, in die See der Wissenschaft. Was für eine raue See es war: Man bedenke, dass dem Schiff zu Anfang vieles fehlte – zum Beispiel Platz zum Essen. Das Skorbutproblem konnte erst nach über 20 Jahren durch den Bau einer Kombüse gelöst werden. Unter neuer Flagge, der Flagge „MHL“ und später der Flagge „MUzL“ ging es vorwärts, doch niemals schnell genug: Um sich dem eigenen geistigen Horizont schneller zu nähern hissten wir neue Segel: das Segel der Informatik, der Mathematik und der MLS. 2003 zündeten die Vitalienbrüder im Kieler Landtag das Irrlicht der profitablen Synergie und lockten das Schwesterschiff „Lübecker Uniklinik“ auf die Sandbank UKSH. Kurz darauf sah auch das Unischiff seine Existenz bedroht: Den Angriff schwarz-gelber Holzwürmer, welche am Hauptmast nagten, überstand es unter dem Kampfschrei „Lübeck kämpft für seine Uni“ mit nur einer Handbreit Wasser unter dem Kiel (Es sei zu erwähnen, dass jene Holzwürmer die Wiederwahl verpassten, manche sogar an der 5%-Planke den Mund zu voll nahmen). Nun endlich frei läuft unsere Hansekogge unter dem Kapitän Peter Dominiak in den sicheren Hafen der finanziellen Abhängigkeit ein. Diese Sicherheit heißt Stiftungsuniversität.

Nach dem geschichtlichen Rundgang laden wir nun noch zu einem Rundgang über unseren Universitätscampus, dieses intellektuelle Zentrum am Rande der Stadt der Wissenschaft ein. Wir beginnen den Rundgang am Borstel/Lübeck Freundschafts-Apple-Baum (gesponsert von JessenLenz, Stifter der Universität zu Lübeck). Parallel können Sie Einblick in die Forschungstätigkeiten unserer Universität erhalten. Der Vortrag „Gehirn und Suchtverhalten – kein Problem“, gesponsert von unseren Freunden und Stiftern der Flens-Brauerei, findet ab 17:30 Uhr im Audi-Audimax statt. Ich muss Sie, so informieren mich die Richtlinien der Novartis/BP-Ethikkomission, darauf hinweisen, dass diese gesamte Rede von Dräger gesponsert ist.

Ich möchte Sie nun zu einem Galaempfang in unsere Moviprep-Mensa einladen, wo Günter Grass sagt, was noch gesagt werden muss. Einen schönen Abend.

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Der Fernsehpreis wäre das Mindeste! https://www.studentenpack.de/index.php/2013/11/der-fernsehpreis-waere-das-mindeste/ https://www.studentenpack.de/index.php/2013/11/der-fernsehpreis-waere-das-mindeste/#respond Mon, 11 Nov 2013 06:26:03 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=175041 Am 20. und 21. August 2013 wurde bundesweit der erste Abschnitt der Ärztlichen Prüfung („Physikum“) geschrieben. Am Vorabend sendete das ZDF zur besten Sendezeit den Spielfilm „Eine Frage des Vertrauens“, in dem die Protagonistin im dritten und letzten Versuch durch das Physikum fällt. Im Anschluss fälscht sie ihre Berufserlaubnis und wird eine erfolgreiche und augenscheinlich gute Ärztin. Zur Klärung des Sachverhalts, ob die Ausstrahlung dieses Films zu eben diesem Zeitpunkt gewollt oder nur ein unglücklicher Zufall war, haben wir das ZDF (keine spezifische Person, sondern direkt DAS Zweite Deutsche Fernsehen) interviewt.

 

StudentenPACK: Guten Tag! Es ist schön, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview nehmen.

ZDF: Sehr gerne! Immerhin ist jede Werbung gute Werbung.

PACK: Kommen wir direkt zur ersten Frage: Haben Sie den Film „Eine Frage des Vertrauens“ mit Absicht am Vorabend der schriftlichen Physikumsprüfung gesendet oder war das reiner Zufall?

ZDF: Bei uns geschieht generell nichts zufällig. Wir haben sogar eine eigene Abteilung für die passende Auswahl von Filmen. Denken Sie etwa, es sei Zufall, dass wir jedes Jahr zur Luftfahrt-Messe den Thementag zum Absturz der Hindenburg zeigen? Oder dass wir zufälligerweise bei jedem Start eines Space-Shuttles extra wieder die Dokumentation über die Challenger-Katastrophe aus dem Archiv kramen? Nächstes Jahr zu Weihnachten könnte mal wieder „Die Passion Christi“ laufen.

PACK: Interessant. Was haben sie denn zum 9. November geplant? Etwas zum Mauerbau oder zur Reichspogrommnacht? Oder doch etwas zur Novemberrevolution 1918?

ZDF: Noch besser, da zeigen wir „Wetten, dass…?“!

PACK: Was wollten Sie denn mit der Austrahlung dieses Films zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt bezwecken?

ZDF: Sehen Sie denn nicht den Nutzen? Schließlich stellen wir die Prüfungssituation genau nach und verwenden sogar echte Prüfungsbögen. Das war doch offensichtlich zur Prüfungsvorbereitung gedacht. Daneben zeigen wir auch alternative Wege in den Arztberuf auf. Damit bekämpfen wir systematisch den Ärztemangel. Eigentlich sollte man uns einen Orden überreichen, der Fernsehpreis wäre aber das Mindeste.

PACK: Wie auch immer. Im Film, der immerhin auf einer wahren Begebenheit beruht, wird gezeigt, wie die Studentin in ihrem letzten Versuch durch die schriftliche Physikumsprüfung fällt und somit ihr Medizinstudium nicht vollenden kann. Dennoch schafft sie es durch Betrug zu einer Anstellung als Assistenzärztin. Sie wird zum Paradebeispiel einer guten Ärztin, die sich rührend um ihre meist jungen Patienten kümmert. Daneben publiziert sie wichtige Studien zur Früherkennung von Mukoviszidose. Ihr gegenübergestellt ist ihre Kommilitonin, die trotz bestandenem Examen eine eher mäßige Ärztin, die sich mehr auf Urkundenfälschung und Ehebruch versteht, wird. Sollte man jetzt da etwa den Schluss ziehen, dass das Physikum nicht nur keine Aussage über die Eignung zum Arztberuf trifft, sondern das Bestehen der Prüfung vielleicht sogar hinderlich ist?

ZDF: Ja, genau!

Zwischenzeitlich klopft es an der Tür und RTL betritt den Raum, schaut verdattert umher und fragt: „Entschuldigung, ist das hier das Casting für Laiendarsteller in Gerichtsshows?“ ZDF: „Nein hier bin nur ich, das ZDF.“ RTL: „Ah, schön Sie mal persönlich kennenzulernen! Dürfen wir uns an Ihrer Kiste für angebrachte Dokumentationen bedienen?“ ZDF: „Leihen Sie sich doch am besten gleich Guido Knopp aus.“ RTL: „Hervorragend, der kann dann auch direkt die Rolle des Richters übernehmen. Vielen Dank und auf Wiedersehen!“

PACK: Ist das Bekanntwerden des Betrugs im Film vielleicht der verzweifelte Versuch noch etwas Moral an den Zuschauer zu bringen?

ZDF: Nein! Das dient vor allem dazu, Interessierten zu zeigen, worauf sie bei einem ähnlichen Betrug achten müssen, um ein langes und glückliches Arztleben zu führen. Womit wir wieder bei der effektiven Bekämpfung des Ärztemangels wären…

PACK: Ein recht aufschlussreiches Gespräch, vielen Dank!

ZDF: Oh, aber gerne, kommen Sie doch einfach auf mich zurück, wenn Sie mal wieder etwas wissen wollen. Ich freue mich immer, wenn jemand mit mir redet.

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Die Wahrheit kommt endlich ans Licht https://www.studentenpack.de/index.php/2010/11/die-wahrheit-kommt-endlich-ans-licht/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/11/die-wahrheit-kommt-endlich-ans-licht/#respond Mon, 01 Nov 2010 09:00:09 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=108194 Was Du über Dich selbst denkst

Medizin

Schon aus der Geschichte der Uni wird ersichtlich, dass Ärzte und werdende Mediziner die wichtigsten Menschen der Uni sind. Schließlich wurde diese Uni praktisch nur für Dich Medizinstudent gegründet. Als Krone der akademischen Schöpfung und angehender Halbgott in Weiß ist Dir klar, dass die anderen Fächer nur existieren, damit Du Deiner Bestimmung nachkommen kannst: Menschen zu heilen! Denn letzten Endes bist Du es, der den Patienten helfen wird und dem sie in ewiger Dankbarkeit verbunden sein werden. Entsprechend ist es auch vollkommen ausreichend, bei den unwichtigen Dingen nur einen groben Überblick zu haben: Im Zweifelsfall gibt es schließlich die entsprechenden Fachidioten, die die echte Arbeit für Dich übernehmen.

MLS

Du gehörst zur absoluten Leistungselite! Wie sonst hättest Du es in einen so kompetitiven Studiengang geschafft, wenn nicht mit Deinem eisernen Willen sowie Deiner überragenden Intelligenz? Der Andrang auf Deinen Studiengang ist für Dich natürlich nicht verwunderlich, schließlich braucht die Menschheit Life Science Genies wie Dich. Um die wartende Welt nicht zu enttäuschen, wirst Du Dein Studium selbstverständlich in Rekordzeit durchziehen, für jemanden mit deinem Potential kein Problem. Dir ist bewusst: Die Forschungswelt gehört Dir und in der Pharmaindustrie wartet man nur darauf, Dir horrende Gehälter für Dein extraordinäres Können zu bezahlen – zumindest hast Du das kurz vor Deiner Studienplatzwahl mal irgendwo in den Berufstipps Deiner alten Lokalzeitung gelesen.

Informatik

Die Uni – ach was, sogar die Welt! – sie ist Dein! Gleichgültig, ob Du Dich selbst eher als karrierebewussten Studenten mit Blick für die Zukunft wahrnimmst, oder ob für Dich Informatik mehr Lebensgefühl denn Studienfach ist: All das unentdeckte Land gehört Dir! Schon die ganzen Nachmittage mit Deinem Lieblingscomputerspiel haben Dir gezeigt, dass Du der Auserwählte bist, der die Feinde der Guten Sache zu Staub zerfallen lassen kann. Genährt von dem Glauben an das Richtige (mit beliebigen Werten für „das Richtige“), pflügst Du durch das Studium und das sogar, ohne wirklich die üblichen Klischees über Deinesgleichen zu erfüllen: Du redest mit Menschen, kannst mehr als nur TK-Pizza kochen und genießt natürlich auch frische Luft und Sonne. Aber dass der Rest der Welt meist unrecht hat, bist Du ja gewohnt, da kannst Du unqualifizierte Vorurteile gnädig ignorieren.

CLS

Die einzig Wahre, reine Lehre: Das ist Dein Gebiet. Klar, Du kennst Dich auch mit den „niederen“ Bereichen der Biologie, Chemie und Informatik aus (und zwar besser als die uninspirierten Auswendiglerner, die diese Themen als eigenes Studium betreiben); hinzu kommt aber noch, dass Dir die Mathematik einen klaren, strukturierten Blick auf die Materie ermöglicht, der all den übrigen, neuronal übersichtlich strukturierten Durchschnittsstudenten für immer verborgen bleiben wird. Somit siehst Du die wirklichen Zusammenhänge, erkennst und behebst Widersprüche, und bist auf dem besten Weg, die Weltformel der Lebenswissenschaften in Deinem Kopf zur Vollendung zu führen. Deiner Verantwortung bist Du dir bewusst und so versuchst Du mit missionarischem Übereifer, dem Rest der (Uni-)Welt den Weg zum Licht zu weisen – was leider nicht von allen immer nur positiv wahrgenommen wird.

MIW

Was macht die heutige Menschheit eigentlich ohne maschinengestützte Operationssäle? Endlich wird dem Ganzen Rechnung getragen durch den neuen wichtigen – Deinen – Studiengang. Aber wer braucht dazu schon Mathematik? Ein klein wenig Programmieren ist ja noch verständlich, aber was Du mit den technischen Grundlagen machen sollst…dazu gibt es doch Informatiker.

Was andere über Dich denken

Medizin

Dass Du und Deinesgleichen akademische Nullnummern sind, sieht man schon daran, dass Ihr einen Doktor zum Preis einer Bachelorarbeit bekommt. Aber das ist schon okay, echte Naturwissenschaftler sehen das ganz pragmatisch: Als stupider Anwender, der ahnungslos die auswendig gelernten Errungenschaften der wahren Wissenschaftler verwendet, bist Du ganz nützlich: Mit Deinen inexistenten Statistikkenntnissen merkst Du gar nicht, dass ein teures neu entwickeltes Medikament wertlos ist. Gleichfalls macht es Dein biochemisches Nichtwissen möglich, Dir jeden Messfehler als grandiose Entdeckung vorzusetzen, von Physik oder Informatik reden wir erst gar nicht. Auf diese Weise versorgst Du indirekt Nichtmediziner mit gut bezahlten Jobs mit geregelten Arbeitszeiten, von denen Du Dein Leben lang nur träumen kannst. Ist doch schön, so ist Dein Helfersyndrom wenigstens zu etwas gut.

MLS

Deine übertriebene Mitarbeit in medizinischen Fächern kann man Dir leicht verzeihen, schließlich willst Du insgeheim lieber Mediziner werden. Eigentlich fällst Du an der Uni nur durch Dein ewiges Lamentieren auf: Die Mathevorlesungen nehmen nicht genug Rücksicht auf Dich, der Stoff der Informatik ist schlecht gewählt und für Dich irrelevant und die Korrektoren Deiner Protokolle/Übungszettel/Klausuren sind Dir gegenüber fürchterlich unfair. Damit machst Du allerdings nur ein weiteres mal offensichtlich, dass Du fachlich gnadenlos überfordert bist, obwohl das schon aus dem mangelnden „Blick über den fachlichen Tellerrand“ hervorgeht: Dinge (egal, wie wichtig), die Du nicht wie in der Schule vorgekaut bekommst, ignorierst Du einfach oder tust sie als unwichtig ab. Du versuchst das auszugleichen, indem Du Dich regelmäßig durch ehrenamtliches Engagement hervortust – dass Du das machst, um Dich mit Deinem Lebenslauf etwas von den anderen überfleißigen Mitstrebern abzuheben, muss ja keiner wissen.

Informatik

Dass Du nicht wirklich einem Klischee entsprichst glaubst natürlich nur Du: Obwohl Du es tatsächlich erfolgreich schaffst, ein paar idiosynkratische Informatikerverhaltensweisen zu umgehen, lebst Du ausgesprochen ungesund, lachst gackernd über unlustige Nerdwitze, gehst mit kleinlicher Überkorrektheit Deiner Umgebung auf die Nerven und trägst zu alledem betont offensiv Kleidung, welche sofort als die Uniform irgendeiner generischen Subkultur zu identifizieren ist. Mit Deiner entspannten Haltung Dir selbst gegenüber machst Du somit nur noch deutlicher, wie weltfremd ein einzelner Mensch eigentlich werden kann.

CLS

Deine Eigenart, Dinge als „einfach durchschaubar“, „im großen Gesamtbild sehr logisch“ oder auch einfach nur als „trivial“ zu bezeichnen, beruht primär auf der Eigenschaft Deines Studiums, Dich zu Deinem eigenen Schutz in einen Orbit in sicherer Entfernung zu wahrhaft komplexen Sachverhalten zu bugsieren. Die interessanten Themen aus den naturwissenschaftlichen Fächern, die Du ja so gut zu beherrschen meinst, bekommst Du daher nie zu Gesicht, denn die inhärente Unordnung der etwas weniger toten Fächer würde Dich schlichtweg überfordern. Das Wort „Vertiefungsvorlesung“ bezeichnet für Dich daher nur eine theorielastige Veranstaltung, die durch Worte einfach zu beschreibende Vorgänge durch weglassen wesentlicher Aspekte in unnötig komplizierte Formeln umwandelt. Mit der Wirklichkeit hat das natürlich dann längst nichts mehr zu tun.

MIW

Eigentlich solltest Du Dich darüber freuen, dass überhaupt irgendjemand irgendetwas über Dich denkt. Schließlich weiß eigentlich fast niemand, dass es Dich gibt. Und erst recht nicht, dass Du mit dem ganzen physikalischen Ingenieurskram nicht an der FH, sondern tatsächlich an der lebenswissenschaftlich orientierten Uni studierst.

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Politischer Frühling in Lübeck https://www.studentenpack.de/index.php/2009/04/politischerfruehling/ https://www.studentenpack.de/index.php/2009/04/politischerfruehling/#respond Wed, 08 Apr 2009 10:00:16 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=211871 Im Rahmen des viel zu früh begonnen Wahlkampfes der CDU hatte das StudentenPACK die Gelegenheit, sich am 1. April mit dem Ministerpräsident von Schleswig Holstein, Peter Harry Carstensen zu unterhalten.

StudentenPACK: Herr Ministerpräsident, es ist schön, Sie hier anzutreffen!

Peter Harry Carstensen: Ich bin ebenso hoch erfreut.

PACK: Herr Carsten Harry Petersen, Sie haben Agrar-Wissenschaft studiert. Sehe ich das richtig, Sie sind ein Bauer?

CHP: Seien Sie mal nicht albern, ich bin der Ministerpräsident.

PACK: Noch. Aber zu etwas ganz anderem. Sie, Harry Carsten Petersen, befürworten öffentlich die Bildung eines Nordstaates. Was Fusionen angeht sagen Sie immer, was Hamburg gut kann soll nach Hamburg gehen und was
Schleswig Holstein gut kann werde hier her kommen? Heißt dass, die Uni-Hamburg macht demnächst zu?

HCP: Sicherlich. Ich und Ole [von Beust, Anm. d. Red.] haben das intern auch schon alles abgeklärt: Wir werden im Gegenzug unsere Fußballvereine und alle Landespolitiker nach Hamburg abgeben.

PACK: Aber Herr Peter Carsten Harrysen, ist das nicht nur ein Schachzug um ihren Konkurrenten Ralf Stegner (SPD) los zu werden?

PCH: Unsinn, ich tue Herrn Stegner damit doch auch nur einen Gefallen. Die Hamburger SPD nimmt ja jeden Kandidaten den sie kriegen kann und sollte er Ole schlagen, kann er Ministerpräsident des Nordstaates werden.

PACK: Und wo ist dann Ihr Platz?

CHP: Ich habe Pläne. Ich werde mit einem Katamaran in die Mongolei segeln um dort Kinderbücher zu schreiben.

PACK: Bei der Kommunalwahl im letzten Jahr war die Linke klarer Sieger, die CDU – und damit auch Sie – verloren über 10 Prozent. Wie geht man mit so etwas um?

PHC: Es ist erst einmal wichtig festzuhalten, dass der Stimmenverlust bei der SPD auch gravierend war, sie erhielt das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Dazu kommt, dass wir natürlich keine Stimmen verloren haben, wir haben nur weniger Stimmen erhalten.

PACK: Und was bedeutet dies nun?

CHP: Das Wahlergebnis ist ein klarer Sieg für die bürgerliche Mitte.

PACK: Herr Petersen, die Linke hat 7,3 Prozent aus dem Stand geholt.

PCH: Aber wir hatten mehr.

PACK: Sollten sie die Landtagswahlen Anfang nächsten Jahres gewinnen welche Folgen hätte das für die Universitäten in Schleswig Holstein?

HPC: Rosige Zeiten, das sage ich Ihnen. Die finanzielle Lage der Universitäten wird sich mit der Einführung von Studiengebühren augenblicklich verbessern.

PACK: Sie versprechen also, dass die Gebühren ausschließlich den Studierenden und der Lehre zukommen werden?

CHP: Nein, absolut nicht. Wir werden dafür den Elbe Lübeck Kanal erweitern um endlich die illegale Immigration aus Mecklenburg-Vorpommern zu stoppen. Die Lehre verbessert sich von ganz alleine. Nach Einführung der Studiengebühren können sich weniger Menschen ein Studium leisten, folglich verbessert sich das Mengenverhältnis zwischen Studenten und Professoren. Ich denke, es ist leicht nachzuvollziehen, dass dies zu einer viel besseren Ausbildungslage führt.

PACK: Können Sie eine Koalitionsaussage machen?

PHC: Die CDU wird natürlich weiterhin, sofern der Wähler eine Koalition wünscht, mit jeder Demokratischen Partei Gespräche führen, deren Namen mit F anfängt.

PACK: Sie möchten also die große Koalition nicht fortsetzen?

CPH: Habe ich etwas Derartiges gesagt?

PACK: Zum Schluss vielleicht noch eine Frage zur Energiepolitik: Sie sind ja offener Befürworter von Atomkraft, einer Technologie welche nach Ansicht vieler Experten
viel zu riskant und unsicher ist, um sie zur Energiegewinnung zu nutzen. Katastrophen wie in Tschernobyl könnten sich überall wiederholen und die Leben tausender Menschen zerstören.

HPC: Und wo ist jetzt die Frage?

PACK: Ich hatte eigentlich keine, ich wollte nur jeden wissen lassen, dass sie Atomkraft befürworten.

CPH: Jetzt ist aber auch mal gut, ich glaube das Interview ist jetzt beendet

PACK: Vielen Dank Frau Ministerpräsidentin Simonis.

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Die Ballade vom Kreislauf https://www.studentenpack.de/index.php/1983/06/die-ballade-vom-kreislauf/ https://www.studentenpack.de/index.php/1983/06/die-ballade-vom-kreislauf/#respond Wed, 01 Jun 1983 10:00:14 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=211902 Der Kranke ging zum Ohrenarzt,
die Schnecke ward gesund.
Vom Mittel, daß der Arzt verschrieb,
ein kleines Augenleiden blieb:
der Schnee erschien ihm bunt.

Der Kranke ging zum Augenarzt,
die Netzhaut ward gesund.
Vom Mittel, des der Arzt verschrieb,
ein kleines Lungenleiden blieb:
er schmeckte Blut im Mund.

Der Kranke ging zum Lungenarzt,
der Lappen ward gesund.
Vom Mittel, das der Arzt verschrieb,
ein kleines Nervenleiden blieb:
er lachte ohne Grund.

Der Kranke ging zum Nervenarzt,
der Plexus ward gesund.
Vom Mittel, das der Arzt verschrieb,
ein kleines Ohrenleiden blieb,
das tat sich wieder kund.

Den Kranken führt zum Ohrenarzt
zurück die Ärztetour.
Der anerkannte Spezialist
belehrt den Kranken; “Nun, das ist
der Kreislauf der Natur!”

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Und trotzdem ist es schön https://www.studentenpack.de/index.php/1967/12/und-trotzdem-ist-es-schon/ https://www.studentenpack.de/index.php/1967/12/und-trotzdem-ist-es-schon/#respond Fri, 01 Dec 1967 11:00:41 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=212392 Reinlichkeit, so sagt man mir,
sei des Menschen größte Zier.
Staub aufwischen, Zimmer fegen,
wer es tut, hat meinen Segen.

Essen kochen, Hemden waschen,
Hosen bügeln, Betten machen,
Knopf annähen, Socken stopfen,
saubermachen schmutz’ge Topfen.

Schuhe putzen, wenn aus Leder,
Kohlen holen braucht nicht jeder,
da nan heute, Gott sei Dank,
manchmal hat noch Öl im Tank.

Kaffeedos’, fast immer leer-
auch mit Essen ist nichts mehr.
Schulden hat man allerhand-
und das nennt man dann “Studant”.

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