Vera Ruge – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Wed, 06 Mar 2013 11:37:57 +0000 de-DE hourly 1 Professionelle Vampire gesucht https://www.studentenpack.de/index.php/2011/04/professionelle-vampire-gesucht/ https://www.studentenpack.de/index.php/2011/04/professionelle-vampire-gesucht/#respond Sun, 10 Apr 2011 22:00:36 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=105578 Der Blutentnahme-Dienst der Medizinischen Klinik I sucht neue Mitarbeiter, welche die morgendlichen Blutentnahmen durchführen. Es gibt gute Gründe, sich dort zu engagieren. Der Job ist ideal, um Routine in Blutentnahme und Braunülen-Legen zu gewinnen, und die Bezahlung entspricht dem regulären Hiwi-Lohn. Die Einarbeitung erfolgt durch schon erfahrene Studenten des Blutentnahme-Dienstes.

Als Vorraussetzungen müsst ihr ein abgeschlossenes Physikum, Zuverlässigkeit und Erfahrung in Blutentnahme und Braunülen-Legen durch mindestens eine Famulatur mitbringen. Insbesondere werden Studenten aus jüngeren Semestern gesucht.

Der Dienst findet montags bis freitags zwischen 6:30 Uhr und 8:00 Uhr statt. Dies bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, vor den ersten Vorlesungen etwas Geld zu verdienen. Samstag und Sonntag wird in der Zeit zwischen 7:30 Uhr und 9:00 Uhr Blut abgenommen. Es sollten 10 Dienste im Monat beziehungsweise 15 Stunden gearbeitet werden, wobei die Dienste jeweils einen Monat zuvor nach Wünschen eingeteilt werden – je nachdem, wie es euch mit euren Kursen am besten passt.

]]>
https://www.studentenpack.de/index.php/2011/04/professionelle-vampire-gesucht/feed/ 0
Lieber billig als sicher? https://www.studentenpack.de/index.php/2010/05/lieber-billig-als-sicher/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/05/lieber-billig-als-sicher/#respond Tue, 04 May 2010 12:19:46 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=1077
Lukas Ruge | StudentenPACK.

Eine Verletzung mit einer offenen Nadel ist schnell passiert.

Eine kurze Unaufmerksamkeit kann katastrophale Konsequenzen haben. Jeden Tag setzen sich Ärzte, Schwestern und andere Angestellte im Gesundheitswesen erheblichen Risiken der Infektion durch Nadelstichverletzungen aus. 
In jedem Jahr verletzen sich mehr als 500.000 im Gesundheitswesen arbeitende Personen an Nadeln. Damit sind Nadelstichverletzungen die mit Abstand häufigste Ursache für Arbeitsunfälle in Krankenhäusern. Sind diese Nadeln mit Fremdblut verunreinigt, kann es unter anderem zur Übertragung von HIV, Hepatitis C und B kommen und es besteht die Gefahr einer Infektion, die letztendlich das Leben kosten kann.
Aufgrund dieses Risikos, das Leben zu verlieren, ist die Nadelstichverletzung, auch wenn sie an sich nicht schmerzhafter als eine Blutentnahme ist, eine Verletzung, die nicht unterschätzt werden darf.
Gegen zwei der gefürchteten Viren, welche übertragen werden können, gibt es keine Heilung und keine Impfung. Alle drei Krankheiten können tödlich sein und HIV ist es in jedem Fall. 
Doch nicht nur Festangestellten im Gesundheitswesen droht die Gefahr dieser Infektionen durch Nadelstichverletzungen. Der BVMed (Bundesverband Medizintechnologie) weist darauf hin, dass nach einer neuen Studie aus dem Hochschulbereich 32 Prozent der sich ereignenden Nadelstichverletzungen Studenten aus medizinischen Studiengängen betreffen.
 Diese Zahl belegt die Relevanz von Nadelstichverletzungen auch für Studenten, und damit die Begründung, warum sich auch diese mit dem Thema auseinandersetzen und mögliche Präventions-Maßnahmen ermitteln und umsetzen sollten.

Lukas Ruge | StudentenPACK.

Blutentnahmetablett am UKSH.

Was wenn?

Aber was ist zu tun, wenn es zu einer Nadelstichverletzung kommt?
 Wer sich mit einer Nadel verletzt, sollte wissen, welche Maßnahmen zur möglichen Prävention und im schlimmsten Fall zur frühen Diagnose von Infektionen eingeleitet werden müssen.
 Die erste Reaktion muss schnell erfolgen, denn Zögern ermöglicht den Viren, in die eigene Blutbahn einzudringen. Um dies zu vermeiden, sollte durch Druck versucht werden, die Blutung zu verstärken. So kann Blut, welches eingedrungen ist, mit dem eigenen Blut sofort wieder heraus gespült werden. Daraufhin muss die Wunde sofort mindestens für drei Minuten desinfiziert werden. Viren, die sich an der Oberfläche der Wunde befanden, sollten danach abgetötet sein.
 Jetzt ist es wichtig, herauszufinden, ob man die Nadel einem spezifischen Patienten zuordnen kann. Wenn eine Zuordnung möglich ist, sollte noch vor dem Gang zur Chirurgischen Ambulanz überprüft werden, ob bereits dokumentiert ist, dass der Patient positiv für HIV, Hepatitis C oder Hepatitis B ist.
 Ist dies der Fall, sollte nun nicht erst einmal die beste Freundin zum Trost angerufen werden. Gerade jetzt drängt die Zeit, denn im Falle von HIV und Hepatitis B können – wenn nicht zu viel Zeit vergangen ist – noch Maßnahmen ergriffen werden, welche die Infektion unwahrscheinlicher machen.
 Nun muss die Chirurgische Ambulanz aufgesucht werden, dazu ist aber zunächst einmal eine Anmeldung in der Notaufnahme nötig. In der Ambulanz angekommen kann es sein, dass es einige Zeit dauert, bis ein Arzt in seinem stressigen Alltag Zeit aufbringen kann. Dies ist auch in Ordnung, denn eigentlich stehen nur eine Blutentnahme und ein aufklärendes Gespräch bevor. Dass diese nicht ganz oben auf seiner Prioritätenliste stehen, ist verständlich. Wieder gilt jedoch die Ausnahme bei bestätigtem HIV des Patienten, von dem die Nadel stammt, denn hier ist Eile geboten. 
Sollte dieser Fall eingetreten sein ist es also ratsam, nicht geduldig auf einen Arzt zu warten, sondern die Schwestern solange über den Grund, der zur Eile drängt, aufmerksam zu machen, bis dies erfolgreich ist und man dem Arzt vorgestellt wird. Ein Countdown hat mit der Verletzung begonnen.
Denn die durchaus wirksame PEP-Prophylaxe, welche auch im Falle von Eindringen des HIV in den eigenen Organismus noch eine Infektion verhindern kann, wirkt nur in den ersten 2 Stunden besonders gut. 
Und auch wenn der Patient bestätigt mit Hepatits B infiziert ist, sollte, selbst bei vorhandener Hepatitis B Impfung, in den ersten 6 Stunden nach der Verletzung eine Auffrischung durch einen passiven Impfstoff durchgeführt werden.
Wenn keine Hepatitis B Impfung vorliegt, ist das erstens nicht besonders schlau, denn diese Impfung sollte jeder im Gesundheitswesen Arbeitende haben, zweitens steht nun eine aktive Hepatits B Schutzimpfung bevor und drittens wird im Falle einer folgenden Infektion an Hepatits B grobe Fahrlässigkeit vorgeworfen.

Lukas Ruge | StudentenPACK.

Sicherheitskanüle vor und nach der Entschärfung.

Damit verbleibt nur noch Hepatits C. Eine bestätigte Hepatitis-C-Infektion des Patienten kann einem zu Recht Sorge bereiten, aber muss einen nicht zur Eile antreiben, denn hier gibt es keine weitere Prävention, die in der chirurgischen Ambulanz noch durchgeführt werden kann.
In jedem Fall, also auch wenn der Patient bis jetzt noch nicht bekanntlich positiv für eine der drei Infektionen ist, muss das eigene Blut abgenommen werden und es muss unterschrieben werden, dass ein HIV-Test gemacht werden darf. Die erste Blutentnahme soll hierbei beweisen, dass keine der Infektionen schon vor der Nadelstichverletzung vorlag. 
Sollte die erste Blutentnahme nicht stattgefunden haben, kann im Fall einer Infektion diese nicht beweisend mit der Nadelstichverletzung in einen Zusammenhang gebracht werden, dies kann zu unnötigen Problemen mit der Versicherung führen.
Es empfiehlt sich darüber hinaus, mit dem Patienten, an dessen Nadel man sich verletzt hat, zu reden und ihn um die Erlaubnis zu bitten, ihn auf HIV und Hepatitis C und B zu testen.
Stimmt er zu, kommt die Erleichterung hoffentlich schon nach wenigen Tagen. Eine Infektion ist leider auch in diesem Fall nicht vollkommen ausgeschlossen. Eine Infektion, die erst in den letzten Wochen stattgefunden hat, ist nicht nachweisbar.
Im folgenden Verlauf muss nach 6 Wochen sowie 3 Monate und 6 Monate nach der Verletzung der Betriebsarzt aufgesucht werden, um weitere Blutentnahmen durchzuführen.
Erst wenn nach 6 Monaten die Ergebnisse in allen Krankheiten negativ sind, ist eine Infektion vollkommen ausgeschlossen. 
Wie wahrscheinlich ist es aber überhaupt, dass ein Patient, dessen Krankengeschichte einem nicht bekannt ist und dessen Blut abgenommen werden muss, an einer dieser drei Krankheiten erkrankt ist?
In Deutschland, mit 82 Millionen Einwohnern, sind etwa 67.000 mit HIV infiziert, mit Hepatitis C etwa 450.000 und mit Hepatitis B etwa 600.000.
 Diese Zahlen zeigen, dass es nicht unrealistisch ist, auch häufiger mit einem Patienten, welcher mit einer dieser drei Krankheiten infiziert ist, konfrontiert zu sein, gerade weil diese ja zur Behandlung ihrer Krankheit häufig im Krankenhaus sind.

Sicherheitsprodukte und bessere Gesetze

Konfrontiert mit den Gefahren, welche Nadelstichverletzungen mit sich bringen, ergibt sich die Frage, ob es eine Möglichkeit gibt, die Häufigkeit von Nadelstichverletzungen zu senken?
Mit dem Wissen über die Konsequenzen, die nach einer Nadelstichverletzung drohen, ist es erschreckend zu erfahren, dass es schon seit Jahren eine sehr viel sicherere Alternative gibt: Sicherheitsprodukte, welche die „Entschärfung“ der Nadeln einhändig direkt nach der Blutentnahme oder der Injektion von Medikamenten ermöglichen. Diese Sicherheitsprodukte sind keinesfalls gerade erst auf den Markt gekommen, sondern schon sehr lange im Umlauf. 
Der 42. Präsident der USA, Bill Clinton, unterzeichnete in seiner Amtszeit als letztes Gesetz das „National Needlestick Safety and Prevention Act“. Dieses schreibt den Krankenhäusern in Amerika schon seit dem Jahre 2001 vor, dass nur noch Sicherheitsprodukte, wie z.B. Sicherheitskanülen statt normaler Kanülen verwendet werden dürfen.
Als Begründung für das Gesetz wies der Kongress auf mehrere Studien hin, so können durch den Einsatz von Sicherheitsprodukten nach US-Daten Nadelstichverletzungen um rund 85 Prozent gesenkt werden. 
Hierbei sind Sicherheitsprodukte definiert als Produkte, in denen entweder keine Nadel verwendet wird, oder in welchen die Nadeln einhändig in einer Art „entschärft“ werden und so keine Nadelstichverletzung mehr verursachen können.

Lukas Ruge | StudentenPACK.

Sichere Nadel (links) und die üblichen, gefährlichen Nadeln (rechts) im Vergleich.

Warum also, wenn die technischen Möglichkeiten schon seit langem bestehen, werden sie in Deutschland nicht in allen Krankenhäusern eingesetzt?
Zunächst einmal wären da die Kosten anzusprechen: Die Anschaffung von Sicherheitskanülen würden nach dem Deutschen Ärzteblatt pro 1000 Betten Mehrkosten von unter 100.000 Euro im Jahr hervorrufen also bei etwa 63 Euro jährlich pro Mitarbeiter. Ein Preis, der doch recht gering scheint, um die Angestellten vor lebensbedrohlichen Infektionen zu schützen. 
Hinzu kommt, dass laut dem Deutschen Ärzteblatt durch die über 500.000 Nadelstichverletzungen im Jahr Kosten von rund 47 Millionen Euro entstehen, dies ist nach Angaben des BVMed mehr als für die Verwendung von Sicherheitsprodukten in ganz Deutschland benötigt werden würde.
Neben der finanziellen Argumentation kann auch eine moralische Verpflichtung des Arbeitgebers nicht bestritten werden.
Trotzdem scheinen sich Krankenhäuser durch diese Argumentation nicht überzeugen zu lassen. 
Es müsste also vielleicht ein Gesetz her, wie in Amerika, welches zwingend die Benutzung von Sicherheitsprodukten vorschreibt.

In der Bürokratie verschwunden

Es bestehen bereits seit 1.12.2003 verbindliche Richtlinien, die gerade dies vorschreiben.
Es existiert jedoch ein bedeutender Unterschied zwischen den USA und Deutschland im Bezug auf die Regelung von Sicherheitsstandards. In den USA werden Sicherheitsstandards als ein Bundesgesetz eingeführt, wohingegen die Bundesregierung in Deutschland die Aufgabe der Erstellung von Sicherheitsstandards an einen Ausschuss delegiert, den Ausschuss für biologischen Arbeitsschutz (ABAS). Seine Aufgabe ist es, die Bundesregierung zur Anwendung der Rechtsverordnung zu beraten. Er erstellt ebenfalls Regeln, die dem Stand der Technik und der arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse und geltendem Recht entsprechen.
Im Falle der Regeln zur Verwendung von Sicherheitsprodukten, um Nadelstichverletzungen zu vermeiden handelt es sich bei dem Ausschuss um die TRBA (Technische Regeln für Biologische Arbeitsstoffe). Die amtlichen Bekanntmachung der TRBA durch das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung bietet die Rechtsgrundlage sämtlicher solcher Richtlinien.
Es ist die TRBA 250, welche die Verpflichtung, Sicherheitsprodukte zu verwenden, in seiner Fassung von 2003 noch eher als eine „Soll-Regel“ formulierte, doch diese haben sich dem laut deutschen Ärzteblatt spätestens seit der Überarbeitung der TRBA 250 im Jahre 2007 in eine „Muss-Regel“ verwandelt.
Dies lässt sich durch einige Abschnitte aus der TRBA 250 verdeutlichen.
In Abschnitt 4.2.4 Punkt 2 wird spezifiziert:

Grundsätzlich sind sichere Arbeitsgeräte […] bei Tätigkeiten einzusetzen,
bei denen Körperflüssigkeiten in infektionsrelevanter Menge übertragen
werden können. Zu diesen Tätigkeiten gehören insbesondere

  • Blutentnahmen
  • sonstige Punktionen zur Entnahme von Körperflüssigkeiten“.

Es ist also klar zu entnehmen, dass auch bei der Blutentnahme, der Tätigkeit, die von Medizinstudenten wohl während Famulaturen, Blockpratika, Blutentnahmedienst und dem PJ häufig ausgeführt wird, Sicherheitsprodukte zu verwenden sind. 
Um zu wissen, ob ein Verstoß gegen diese Regelung vorliegt, sollte einem die genaue Definition von Sicherheitsprodukten aus der TRBA 250 bekannt sein:

  • „Der Sicherheitsmechanismus ist Bestandteil des Systems und kompatibel mit anderem Zubehör.
  • Seine Aktivierung muss mit einer Hand erfolgen können.
  • Seine Aktivierung muss sofort nach Gebrauch möglich sein.
  • Der Sicherheitsmechanismus schließt einen erneuten Gebrauch aus.
  • Das Sicherheitsprodukt erfordert keine Änderung der Anwendungstechnik.
  • Der Sicherheitsmechanismus muss durch ein deutliches Signal (fühlbar oderhörbar) gekennzeichnet sein.“

Eine Benutzung von herkömmlichen Kanülen, so schreibt die TRBA 250 im weiteren Verlauf vor, ist nur dann möglich, wenn nach der Gefährdungsbeurteilung unter Beteiligung des Betriebsarztes ermittelt wird, dass das Infektionsrisiko vernachlässigbar ist. Dies ist z.B. der Fall, wenn der Patient getestet wird und negativ für HIV und Hepatitis B und C ist.
Es ist sehr leicht zu verstehen, dass ein Test jedes Patienten nicht nur unrealistisch und teuer wäre, sondern, dass es auch eine unnötige Belastung für den Arzt wäre, je nach Patient die Art der Kanüle zu wechseln. Es bleibt als einzig praktikable Konsequenz, nur Sicherheitsprodukte in allen Blutentnahmen zu verwenden.

Mangelhaft in Lübeck

Aus Berichten zahlreicher Medizinstudenten, welche auf der Medizinischen Klinik 1 am UK-SH in Lübeck auch in den letzten Tagen noch Blutentnahmen durchgeführt haben, ist jedoch zu entnehmen, dass sie nicht in die Verwendung von Sicherheitsprodukten eingeführt wurden. Die TRBA 250 fordert klar: „Es ist sicherzustellen, dass Beschäftigte in der Lage sind, sichere Arbeitsgeräte richtig anzuwenden. Dazu ist es notwendig, über sichere Arbeitsgeräte zu informieren und die Handhabung sicherer Arbeitsgeräte zu vermitteln“.

Nicht nur, dass es an Unterweisungen der Handhabung fehlt. Den Studenten werden für die Blutentnahme nicht einmal Sicherheitsprodukte zur Verfügung gestellt.

Leider konnte auch nach mehreren Versuchen kein Statement von dem Direktor der Medizinische Klinik 1 eingeholt werden und es gibt daher keine offizielle Stellungnahme dazu, ob Sicherheitsprodukte dort vorhanden sind. 
Die Kanülen, die auf diesen Stationen verwendet werden und mit denen Studenten Blutabnahmen durchführen, entsprechen nicht den Ansprüchen der TRBA 250, da sie keinerlei Entschärfungsmechanismen besitzen, obwohl die Abteilungen des Universitätsklinikums im Jahre 2007 über den Inhalt der TRBA 250 informiert wurden.
In einigen Stationen wie der Notaufnahme sind diese Sicherheitsprodukte laut der Abteilung der Arbeitssicherheit bereits routinemäßig im Einsatz.
Eine Pressemitteilung der Initiative „Safety First“ von November 2009 gibt an, dass die Umsetzung der TRBA 250 in deutschen Krankenhäusern zwischen sehr gut und mangelhaft schwankt. Sichere Arbeitsgeräte, so die Mitteilung weiter, seien dort, wo sie Verwendung finden, sehr gut angenommen worden. Des Weiteren werden Schulungen mit einer unterschiedlichen Auswahl von Sicherheitsprodukten gefordert, damit das Personal selber wählen kann, welche Produkte seiner Meinung nach am Besten funktionieren. Denn es besteht eine Wahl; es gibt viele verschiedene Sicherheitsprodukte von vielen verschiedenen Firmen. Es gibt sogar eine Forderung der Weiterentwicklung der Ansprüche an Sicherheitsprodukte in der TRBA 250.
Daran ist an der Universitätsklinik Lübeck allerdings noch nicht zu denken, weil zunächst die Forderungen aus 2007 jetzt, drei Jahre später, auch flächendeckend umgesetzt werden müsse.
Liegt vielleicht die fehlende Umstellung in einigen Abteilungen an der Einstellung der Ärzte, die auch nach der Präsentation von überzeugenden Studien nicht an die Wirksamkeit der Sicherheitsprodukte glauben?
Dies scheint jedoch nach einer Studie der Universitätsklinik in Frankfurt unwahrscheinlich.
Diese Studie befragte Ärzte in unterschiedlichen Fachrichtungen, ob diese glaubten, dass sich ihre Arbeitssicherheit durch die Verwendung von sicheren Instrumenten erhöhen ließe. Die Ärzte antworteten mit überwältigender Mehrheit, dass sie dies glaubten. Nach dieser Studie scheint also der Großteil der Ärzte an eine Verbesserung der Arbeitssicherheit durch die Verwendung von Sicherheitsprodukten zu glauben.
Ob dies auch auf der Medizinische Klinik 1 der Fall ist? Fakt ist: Auf allen Stationen, wo die Forderungen der TRBA 250 nicht eingehalten werden, arbeiten auch Studenten als Famulanten, Blockpraktikanten oder in ihrem PJ und nehmen häufig Blut ab. Es ist das Recht der Studenten, für diese Blutentnahmen Sicherheitsprodukte zu fordern, selbst wenn die Ärzte der Stationen es nicht tun.

]]>
https://www.studentenpack.de/index.php/2010/05/lieber-billig-als-sicher/feed/ 0
Nix Los in Lübeck? https://www.studentenpack.de/index.php/2010/02/nix-los-in-lubeck/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/02/nix-los-in-lubeck/#respond Sun, 31 Jan 2010 23:00:35 +0000 http://www.phibography.de/StudentenPACK/artikel/?p=4 Auf den ersten Blick wirkt Lübeck wie eine sehr verschlafene Kleinstadt ohne viele interessante Angebote. Wie also die Ferien verbringen? Bekanntermaßen kann man nicht immer nur lernen. Freizeit belebt Geist und Körper, steigert die Effizienz und macht natürlich auch einfach Spaß. Das StudentenPACK zeigt, dass die Semesterferien in Lübeck kein langweiliges Unterfangen sein müssen, denn Kunst, Kultur und Freizeitvergnügen gibt es sogar hier.

Museen – Orte für jedes Wetter

St.-Annen-Museum Foto: Sora Enders-Comberg

St.-Annen-Museum Foto: Sora Enders-Comberg

Bis der Frühling da ist und man wieder auf die Sonne setzen kann, eignen sich Museen mit Sicherheit als witterungsbeständige Unternehmung. Da gibt es zum einen die großen Häuser, die als „Lübecker Museen“ zusammengefasst sind. Zu ihnen gehören das Buddenbrook- und das Günther Grass-Haus, genauso wie das Industriemuseum in Herrenwyk, die Kunsthalle in St. Annen, das Figuren-Theater-Museum, das Museum für Natur und Umwelt und das Holstentor – um eine kleine Auswahl zu nennen. Hier kann sich so ziemlich jeder geschmacklich wiederfinden und auf seine Kosten kommen. Wer sich über die aktuellen Ausstellungen und über die teilweise auch interaktiven Veranstaltungen – gerade in den literarischen Häusern – informieren will, tut dies am Besten unter www.die-luebecker-museen.de.

Ein Kleinod, vor allem, was die aktuelle Kunst angeht, ist die Overbeck-Gesellschaft – mittlerweile getragen von der „Gemeinnützigen” – die es sich bereits 1918 zum Ziel gemacht hat, den Lübeckern Zeitgenössische Kunst näher zu bringen. Jährlich gibt es im Overbeck-Pavillon des Behnhauses (Königstraße 11) fünf Ausstellungen mit wechselnden Schwerpunkten. Der Verein hat es sich dabei zum Ziel gemacht, als „Forschungsstätte und Experimentierfeld“ zu dienen. Man wolle sinnliche Erlebnisse vermitteln, gesellschaftliche Veränderungen abbilden und diskursive Auseinandersetzungen fördern, heißt es in der Pressemitteilung. Die Ausstellungen werden dabei meistens eigens für diesen Pavillon entwickelt. So ist beispielsweise seit dem 24. Januar bis zum 14. März die Ausstellung „Klirren“ von Julia Horstmann zu sehen. Die 35-jährige gebürtige Hamburgerin inszeniert ihre Werke innerhalb des Raumes, setzt sich mit seiner Architektur, seiner „sozialen und psychologischen Wirkung“ auseinander und integriert sogar den Betrachter als Teil eines Gesamtkunstwerkes. Dabei greift sie insbesondere die gläserne Architektur des 20. Jahrhunderts auf, in welcher sie eine Ordnungsstruktur erkennt, „bei der sich im Phänomen der Transparenz Kommunikation und Kontrolle ambivalent gegenüberstehen.“ Geöffnet ist die Ausstellung täglich (außer montags) von 11 bis 17 Uhr. Wer an einer Führung mit Gespräch teilnehmen möchte, kann das zwischen dem 14. Februar und dem 14. März jeweils um 15 Uhr machen.

Ein weiteres Projekt, das sich direkt auf Lübeck bezieht, wird dann ab dem 11. April zu besichtigen sein. Die beiden New Yorker Künstler Nicholas Kahn und Richard Selesnick „dokumentieren“ eine fiktive Geschichte: Im Jahr 1923 ist an der Ostseeküste vor Lübeck ein riesiger Eisberg gestrandet, der die ganze Stadt überschattet – die Apokalypse droht! Die Lübecker rufen eine Eisbergfreistadt aus, mit souveränder, zollfreier Handelszone und eigenem Notgeld. Als touristische Attraktionen gelten fortan Eissegeln und Bergsteigen. Kahn und Selesnick zeigen eine „in sich verflochtene Gesamtinstallation aus pseudodokumentatorischen Gegenständen und Panoramafotografien.

Theater für’s kleine Budget

Theater Foto: Sora Enders-Comberg

Theater Foto: Sora Enders-Comberg

Wen es eher abends aus dem Haus treibt, der aber dennoch nicht auf Kultur verzichten will, dem seien die kleinen und großen Theater dieser Stadt ans Herz gelegt. Dabei bietet beispielsweise das Theater Lübeck Studenten und Auszubildenden eine Reihe von Vergünstigungen und somit Möglichkeiten, das Theater auf eine Weise zu genießen, die den eigenen Geldbeutel kaum belastet. So gibt es zum Beispiel Last-Minute-Tickets. Diese ermöglichen, Karten für jedes Stück in den letzten Minuten für nur 5,- Euro zu kaufen. Eine Voraussetzung, um dieses Karten zu erwerben, ist natürlich, dass noch Plätze frei sind.

Eine Alternative für häufige Theaterbesucher ist mit Sicherheit das Theater-Abo für Studenten und Auszubildende bis zum Alter von 27 Jahren, welches ihnen gegen einen Preis von 39,- Euro die Möglichkeit gibt, sechs Stücke zu besuchen. Das Abo lässt jedoch nicht komplett freie Wahl über die Stücke, die man sich Ansehen kann und möchte. Es werden mit dem Abo vier festgelegte Stücke vorgeschrieben – aktuell sind dies „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“, „Walking down Abbey Road“, „Jekyll & Hyde“, und „The Tempest“ – wobei es sich bei den beiden erstgenannten um Schauspiele und bei den beiden zuletzt genannten um Musiktheater handelt. Die Termine, an denen man sich die Stücke ansehen will, sind frei wählbar. Doch sollte man bedenken, dass diese Stücke im Theater nicht all zu häufig aufgeführt werden, wie es in jedem Theater der Fall ist. Im Gegensatz zu Filmen im Kino, die, während sie im Programm sind, fast jeden Tag laufen, wird das Stück „Walking down Abbey Road“ im Feburar nur am 21. aufgeführt. Dies lässt einem nicht sehr viel Wahl, vor allem, wenn man bedenkt, dass es die bis jetzt letzte geplante Aufführung des Stückes ist. Auch „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ wird nur einmal im Februar, am 24., aufgeführt und im März und April jeweils noch einmal.

Diese seltenen Aufführung eines Stückes in einem Monat sind für Theater nicht ungewöhnlich, doch sollte man sich darüber in klarem sein, dass, wenn man sich für dieses Abo entscheidet, der Ausdruck der „freien Wahl“ der Termine durchaus eingeschränkt ist. Die weiteren zwei Stücke, auf die ein Abonnent ein Anrecht hat, sind dann nicht nur in Bezug auf den Termin, sondern auch auf das Stück frei wählbar. Es sollte erwähnt werden, dass das Abo einem Abonnenten die Wahl gibt, diese jeweils gegen die freie Begleitung einer Person in einem der anderen Stücke zu tauschen.

Eine Frage die man sich stellen sollte, bevor man sich für dieses Abo entscheidet, ist, ob es einem einen preislichen Vorteil liefert. Die Preise variieren zwischen den verschiedenen Stücken, welche in Preisgruppe A und B eingeteilt werden, und zwischen den unterschiedlichen Platzgruppen zwischen 23,- und 5,- Euro pro Stück und Platz, wenn man mit der Ermäßigung rechnet, die man dadurch erhält, dass man Student ist. Natürlich handelt es sich bei den Karten für 5,- Euro um die schlechtesten Plätze in den günstigeren Stücken (und dies sind nicht viele). Die Kosten der Karten einer höheren Platzkategorie variieren, je nach Preisgruppe des Stückes, zwischen 7,50,- Euro und 10,- Euro.

Bei dem Abo werden einem die bestmöglichen noch zur Verfügung stehenden Karten zugesichert, wobei natürlich keine Garantie gemacht wird, dass noch Plätze einer höheren Kategorie zur Verfügung stehen. Ob man sich nun für ein Abo entscheidet oder doch zu selten ins Theater geht und sich zu diesen Gelegenheiten lieber Einzelkarten kauft, bleibt jedem selbst überlassen.

Wer aber dennoch nicht auf das Schauspiel verzichten will, dem sei eine weitere Besonderheit, die dieses Theater bietet, verraten: Bei den so genannten Kostproben hat jeder die Möglichkeit, sich noch während der Produktion eines Stückes dieses kostenlos anzusehen.

Eintauchen in eine Welt der Sterne

Nicht viele wissen, dass Lübeck über eine Sternwarte verfügt: Sie ist in den Räumen der Johannes-Kepler-Realschule in Lübeck-Eichholz, Am Ährenfeld 2, untergebracht. Betrieben vom eingetragenen Verein Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck werden dort Vorträge – manche für Kinder und andere für die interessierte Öffentlichkeit – durchgeführt und die Menschen zur Sternenbeobachtung eingeladen. Zudem gibt der Verein eine Zeitschrift heraus.
Allein in diesen Semesterferien bietet die Sternwarte sieben Möglichkeiten, nach den Vorträgen und sofern der Himmel klar ist, den winterlichen Sternenhimmel mit dem Teleskop einmal ganz anders zu sehen. Der Eintrittspreis für Vorträge liegt bei freundlichen 4 Euro.
Übrigens: vor dem zweiten Weltkrieg war die Sternwarte in der Seefahrtschule untergebracht, die heute das Institut für Mathematik beherbergt.

Literatur bei Nacht

Auf den ersten Blick sieht die Große Kiesau aus wie die meisten Straßen auf der Altstadtinsel. Eine kleine Querstraße zwischen Fischergrube und Engelsgrube, ein paar schiefe Häuschen, hier und da ein Gang der davon abgeht und Rosenstöcke, die an den Hauswänden hochranken. Doch diese Straße ist etwas Besonderes: Ein Kulturverein.

Vorsitzende des Vereins ist Bettina Thierig, freischaffende Bildhauerin, Autorin und eine der Bewohnerinnen dieser kleinen Straße. Das besondere an der Kiesau sei, dass sich die Anwohner hier füreinander interessierten, erzählt sie. Abends sitze man zusammen draußen und unterhalte sich, im Sommer gebe es ein Straßenfest für die Anwohner. Was die Bewohner dabei vereint, ist das Interesse an Kunst. Nicht alle sind sie hauptberuflich künstlerisch tätig, wie beispielsweise Bettina Thierig, doch alle sind sie Liebhaber von Gemälden, Skulpturen, Theatern und Literatur. An solch einem Abend ist Reinhard Göber auch die Idee gekommen, etwas Straßenübergreifendes zu veranstalten. Und somit war die „Große Kiesau Literaturnacht“ geboren und alle waren sofort Feuer und Flamme.

Reinhard Göber ist Theaterregisseur. Und er hat Kontakte. Bald hatte er einige Schauspieler zusammen, die gegen Kost und Logis die Literaturnacht unterstützen und als Vorleser tätig werden wollten. Es musste ein Verein gegründet werden, um Sponsorengelder sammeln zu dürfen. Es musste ein Thema gefunden werden und vorlesbare Literatur. Im ersten Jahr war das „Anfänge“. In diesem Jahr, am 27. Februar, haben die vorgelesenen Werke alle etwas mit dem „Langen Atem“ zu tun.

Das Thema wählt die Straßengemeinschaft immer zusammen aus. „Über das Jahr wird viel gelesen“, berichtet Dan Burdon. Im echten Leben ist er Arzt, doch er komponiert auch Filmmusik. Einige aus der Nachbarschaft hätten in dieser Zeit 30 bis 40 Bücher mit neuer und aktueller Literatur gelesen, bis der Titel der nächsten Veranstaltung gefunden war. Herausgekommen sei, so befindet Burdon, mit eines der anspruchsvollsten Programme überhaupt bisher. Dabei sei „Der Lange Atem“ ein dankbares Thema, sagt Thierig. Ihn brauche man in so vielen Lebenslagen, sei es bei politischen Themen oder bei kulturellen Anlässen.

Den langen Atem brauchen übrigens auch die Veranstalter, wenn es darum geht, Gelder aufzutreiben. Wegen der Finanzierung stehe die Literaturnacht jedes Jahr aufs Neue auf der Kippe. Die meisten Stiftungen unterstützen regelmäßige Veranstaltungen nicht dauerhaft, es gibt Wechsel in den Führungsebenen und alle haben sie unter den Folgen der Finanzkrise zu leiden. Jedes Jahr müsse aufs Neue ein Antrag gestellt, ein Finanzplan vorgelegt werden. Man müsse erläutern, dass man nicht nur sein Hobby vermarkten will, sondern auch etwas für das Renommé der Stadt tut. Dass Lübeck „ein Mehr“ an Kultur vertragen kann, da ist sich Burdon sicher. „Die Stadt könnte von Kunst leben, wenn sie es wirklich wollte!“

Ziel der Veranstaltung ist es, Literatur so aufzubereiten, dass jeder einen leichten Zugang hat. „Bei uns muss man nicht Literatur studiert haben, um zuhören zu können“, darauf legt Bettina Thierig wert. Dabei ist der Ablauf immer der gleiche: Schon am Samstagnachmittag sei in der ganzen Straße die Aufregung zu spüren, erzählt Burdon. Überall werde noch einmal geputzt und nachgebessert, es finden letzte Proben statt. Einlass ist um 19.30 Uhr, gelesen wird in den Privathäusern der Anwohner. Doch die meisten Gäste kommen schon früher. Die Straße ist illuminiert, zu hören gibt es Klanginstallationen von Dan Burdon. Die Gäste gehen auf und ab, genießen den Flair der Straße. „Es herrscht eine erwartungsvolle Spannung bei allen Besuchern“, beschreibt Burdon. Und es gebe diesen gewissen Reiz des voyeuristischen Effekts zu verspüren, wenn man erahnen kann, was hinter den erleuchteten Fenstern der Bewohner so vor sich geht. Die Lesungen beginnen dann alle gleichzeitig. Man muss also schon vorher wissen, in welches Haus, zu welchem Künstler man möchte. Im Anschluss an die Lesung besteht die Möglichkeit zu einem Publikumsgespräch innerhalb der kleinen Hörerschaft. Später geht es dann kollektiv in die Schifffahrtsgesellschaft, wo sich alle noch einmal austauschen können, was sie gehört und erlebt haben an diesem Abend.

Nicht nur für die Literaturfreunde sei dies eine tolle Veranstaltung, auch für die Vorlesenden selbst, sie kommen alle wieder. Johannes Voelkel ist einer von ihnen. Er ist Schauspieler, derzeit an der Deutschen Staatsoper in Berlin beschäftigt und war 2006 für den Oscar nominiert. Burdon gegenüber äußerte er, dass ihm vor allem diese unglaubliche Nähe zum Publikum gefalle. Es sei nicht so anonym, wie auf der Bühne oder gar beim Film, die Reaktionen und Gefühle kommen direkt zurück. Mit dieser Ansicht ist er einer von vielen, die wiederkommen: Simon Brusis (Potsdam), Rebekka Burckhardt (Zürich), Irene Christ (Kassel), Nicole Ernst (Berlin), Mario Gremlich (Biel/Solothurn), Alexander Khuon, (Berlin), Norbert Stöß, (Berlin), Gudrun Tielsch, (Wien) und Heidi Züger (Lübeck) halten dem Verein als Schauspieler die Treue. Für die musikalische Untermalung sorgen die Cellistin Maria Marr und die Akkordeon-Spielerin Martina Tegtmeyer aus Lübeck. Dazu kommen noch die lesenden Autoren, die alle mit eigenen Werken vertreten sind. Dies sind Ruth Johanna Benrath, Mirko Bonné, Renata Burckhardt, Andreas Marber und auch Bettina Thierig.

Gerade durch die Mischung von Schauspielern und Autoren beginnen die Darbietungen zu leben, erzählt Thierig begeistert. Als Beispiel nennt sie die Schwestern Burckhardt, die in diesem Jahr im Haus mit der Nummer 19 lesen: Die eine ist Autorin, die andere Schauspielerin. Gegenseitig spielen sie sich die Bälle zu und inszenieren die Geschichte, die Renata Burckhardt eigens für diese Veranstaltung geschrieben hat. Es seien vor allem die non-verbalen Aktionen, die den Geschichten das Leben einhauchen, schwärmt Thierig.

Während es ein Leichtes war, die Künstler zur Teilnahme an der Literaturnacht zu animieren, war der Umgang mit der Presse nicht einfach. Im ersten Jahr wurde die Veranstaltung erst an dem Tag in der LN veröffentlicht, als die Karten bereits durch Mundpropaganda verkauft waren und spontane Besucher bekamen keine Karten mehr. Inzwischen ist die Zusammenarbeit aber gut und es wird pünktlich zum Vorverkaufsbeginn berichtet, um die Kulturseite der Lübecker Nachrichten kämpfe man aber nach wie vor umsonst, bemängelt Thierig. Rumgesprochen hat es sich trotzdem, Mund-zu-Mund-Propaganda, ausgehend von den Bewohnern und deren Freunden. Mittlerweile werben sogar einige der umliegenden Ferienhäuser mit der Literaturnacht. Einer der Touristen war sogar so beeindruckt von der Straßengemeinschaft, dass er sich gleich ein Haus in der Großen Kiesau gekauft hat.

Und so ist die Literaturnacht meist recht schnell ausverkauft. „Am Anfang waren es Wochen, bis alle Karten weg waren. Dann Tage, jetzt sind es Stunden“, ist Dan Burdon sichtlich stolz. Dass es nur Stunden geht, daran ist sicher die Art des Vorverkaufes nicht ganz unbeteiligt: Rund drei Wochen vorher wird er in der Großen Kiesau eröffnet, man kommt zusammen, es gibt Glühwein, einen Second-Hand-Bücherverkauf und den Film der Literaturnacht 2009 mit dem Motto „Straßen-Theater“. Der Vorverkauf wird in diesem Jahr am 5. Februar eingeläutet, los geht es um 17 Uhr. Der Eintritt – Bettina Thierig spricht lieber von einem Kostenbeitrag – beträgt 15 Euro. Studentenermäßigungen könne man leider nicht gewähren, da die Kosten durch die Eintrittsgelder lange nicht gedeckt seien und man nach wie vor auf Sponsorengelder angewiesen ist. Für dieses Geld bekomme man allerdings nicht nur eine Eintrittskarte, die als Unikat in liebevoller Eigenarbeit mit Aquarellfarben und Kartoffeldruck hergestellt wurde, man sei auch zu Gast in den Häusern und bekomme ein Glas Wein zur Vorlesung, wirbt Thierig.

Wer es zum Vorverkauf nicht schafft, aber trotzdem zur Literaturnacht will, kann es ab dem 6. Februar in der Buchhandlung Langekamp, Beckergrube 19, und bei maKULaTUR, Hüxstraße 87, versuchen.

Weltweit live und direkt aus Lübeck

Goooood Morning, Lübeck! In der letzten Ausgabe hatten wir vom Uni-Radiosender aus Paderborn berichtet und während es bei uns keinen solchen Sender gibt, so hat doch jeder von euch die Möglichkeit, Radio zu machen, wenn ihm danach ist. Der Offene Kanal Lübeck bietet jedem die Möglichkeit, eine Sendung zu produzieren und das kostenlos. Die Technik, die Studiozeit und hilfreiche Unterstützung werden gerne geboten. Als Teil eines Netzes von Bürgerradios in Schleswig-Holstein bietet es die Möglichkeit, Musik oder Redebeiträge beizusteuern.

Doch bevor man loslegt, muss man kurz zeigen, was man vorhat: Sei es für eine Einzelsendung oder ein regelmäßig ausgestrahltes Programm, erst einmal muss man sich anmelden und drei Vorproduktionen erstellen. Dann kann es aber schon losgehen. Auf 98,8 UKW und weltweit über Internetstream kann die Sendung gehört werden.

Von dieser Möglichkeit machen schon viele Lübecker Gebrauch, die zu allen Tages- und Nachtzeiten auf Sendung gehen. Wer Interesse hat, braucht neben einer Idee nicht viel, die Musik muss auf Original-CD oder Platte vorliegen oder kann aus dem Archiv des offenen Kanals ausgewählt werden. Dort sind 17.000 Titel vorrätig. Kosten tut das nichts, eine Vereinbarung mit der GEMA hält es für euch gebührenfrei.

Ein paar Bedingungen an eure Sendungen, die ihr aufgezeichnet oder Live machen könnt, hat der Kanal natürlich auch: Üblicherweise sind Sendungen 25, 30 oder 55 Minuten lang, zudem dürfen sie keine Werbung enthalten. Wer Lust hat, Radiomacher zu werden, kann unter 0451 7050020 oder im Internet unter www.okluebeck.de mehr erfahren. Derzeit sucht der offene Kanal auch nach Mitarbeitern auf 400 Euro-Basis.

Raus aus Lübeck – Hamburg hat einiges zu bieten

Ein Ausflug nach Hamburg lohnt sich auf alle Fälle immer. Sei es ein Stadtbummel mit Shoppingtour, ein Spaziergang am Elbufer, durch das Portugiesenviertel an den Landungsbrücken oder eine Hafenrundfahrt, es gibt einiges zu entdecken. Doch finden sich auch mitten in der Stadt einige Flecken Natur: Wer es gerne besinnlich hat, dem sei, passend zum Frühlingserwachen, der idyllische Garten der Schmetterlinge in Friedrichsruh, östlich von Hamburg und mit der S-Bahn zu erreichen, ans Herz gelegt. Studenten erhalten ermäßigten Eintritt. Eröffnet wird zum Frühlingsanfang und dann hat der Park bis zum 1. Advent täglich von 9 bis 18 Uhr offen.

Ebenfalls ein toller Ort, um sich – wenn es denn mal wieder wärmer wird – auf die Wiese zu legen, ist der Park Planten und Blomen. Der ehemalige Zoo, der später auch Stätte für einige internationale Gartenausstellungen war, ist heute einer der schönsten Fleckchen in Hamburg (Holstenwall 30, mit der U3 bis Haltestelle „St. Pauli“, mit der U2 bis Haltstelle „Messehallen“ und dann am Fernsehturm orientieren; die Buslinie 112 hält direkt vor dem Eingang am Holstenwall, Haltestelle „Handwerkskammer“). Neben Apothekergarten, Rosengarten, Tropenhäusern, Wasserkaskaden, einem japanischen Teil und Wallanlagen mit jeder Menge Freizeitangeboten gibt es für diejenigen, die nicht auf die Blüten warten wollen, eine Kunsteisbahn. Und zwar nicht irgendeine, sondern mit 4300 Quadratmetern – das entspricht mehr als drei Eishockey-Feldern – die größte unter freiem Himmel in ganz Europa. Dort kann man täglich von 10 bis 22 Uhr die Kufen schwingen. Für zweieinhalb Stunden zahlt man 4,- Euro, die Tageskarte kostet 8,- Euro. Wer keine eigenen Schlittschuhe hat, kann diese vor Ort auch gleich mieten. Geöffnet bleibt die Bahn noch bis Mitte März. Wann genau sie geschlossen wird, hängt natürlich auch von der Witterung aus.

Wer aber Hamburg doch eher für die Abendgestaltung vorzieht und womöglich noch gerne Filme in Originalsprache mag, der kommt hier definitiv auf seine Kosten: Absoluter Kult unter Hamburgs Kinogängern ist die Jungfernsneak: Die traditionelle Sneak Preview, die, nachdem sie mehrmals obdachlos wurde, mittlerweile im Streit’s an der Binnenalster angekommen ist. Gezeigt werden jeden Montag ausschließlich Filme in Originalfassung. Dank ihrer langen Tradition haben sich eine Menge Rituale entwickelt, die den Besuch zu einem echten Erlebnis machen.
Vor jedem Film gibt es eine Trailershow: Nicht nur Werbung für neue Filme, sondern auch alte Trailer, in denen kleine Hinweise auf den kommenden versteckt sind. Der letzte Trailer ist immer Jackie Chans „Rumble In The Bronx“, den das Publikum begeistert mitschreit. Dies sind nur einige der vielen Traditionen. Einziger Wehmutstropfen: Hieß es früher noch, Tickets gibt es ab Montagmittag, kann man diese leider nun auch schon früher kaufen und so ist es fast unmöglich geworden, spontan zur Sneak zu gehen. Wer aber einen Platz ergattert, kann sich auf einiges gefasst machen.
Wer Kino in der Originalsprache will, hat in Hamburg noch einige andere Optionen. Neben dem Streit’s zeigt auch das Abaton viele Filme in ihrer Origonalsprache mit Untertiteln.
Infos zur Sneak findet ihr auf http://www.mysneak.de/, Kino in Hamburg unter http://kino-fahrplan.de

Terminkalender

Das waren nur einige Ideen, wie ihr eure Ferien hinter euch bringen könnt. Wem das zu viel Text war, wer noch einmal kurz nachschauen will und für viel mehr Termine in den nächsten zwei Monaten empfehlen wir die letzten Seiten, wo ihr wie immer unsere „Deadline“ findet.

]]>
https://www.studentenpack.de/index.php/2010/02/nix-los-in-lubeck/feed/ 0
Das Erbe der Narren https://www.studentenpack.de/index.php/2010/01/das-erbe-der-narren/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/01/das-erbe-der-narren/#respond Mon, 11 Jan 2010 10:00:20 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=109661
freerangestock.com

Auf die Plätze, fertig, Theater!

Die meisten, die den Namen Michael Ende hören, werden sich an Kinderbücher wie „Die unendliche Geschichte“, „Momo“ und „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ erinnern. Nicht so bekannt sind hingegen seine zahlreichen Bücher für Erwachsene oder auch die Theaterstücke, die er geschrieben hat. Eines dieser Theaterstücke mit dem Titel „Die Spielverderber oder Das Erbe des Narren“ hatte seine Uraufführung im Jahre 1967 und wurde am 4., 5., 8., und 10. Dezember 2009 von dem Studierendentheater Lübeck im Kesselhaus aufgeführt.

Dieses Stück handelt von dem Erbe eines gewissen Johannes Philadelphia, welches zehn verschiedene Personen antreten, die jedoch alle den Verstorbenen nicht kannten. In Johannes Philadelphias früherem Haus wird das Testament verlesen und jedem der zehn Erben wird ein Zettel übergeben. Das Testament wird jedoch erst verständlich und tritt auch erst in Kraft, wenn alle zehn Personen ihre Zettel zusammenlegen. Es kommt wie es kommen muss: Misstrauen breitet sich unter den zehn Personen aus und im Laufe der wilden Diskussionen und Intrigen, die zwischen den unterschiedlicher kaum möglichen Charakteren ausbrechen, erlangt auch das Haus des Johannes Philadelphia eine agierende Rolle des Stückes, indem es auf die Handlungen in seinem Inneren reagiert, zum Beispiel mit dem Verschwinden von Türen und dem Steigern der Temperatur.

Die Aufführung des Studierendentheaters hatte ein simples aber sehr gut passendes Bühnenbild und die Akustik wurde vollständig von Mitgliedern des Studientheaters durchgeführt. Es handelte sich dabei nicht um Musik, sondern um Geräusche, die von den Mitgliedern verbalisiert wurden. Alle Schauspieler traten in der zweieinhalbstündigen Vorführung mit einer soliden bis guten Leistung auf. Anne Lücke, welche Alexandra von Xanadu spielte, überzeugte aber mit einer herausragenden Darbietung, die in dem Stück unübertroffen blieb.

]]>
https://www.studentenpack.de/index.php/2010/01/das-erbe-der-narren/feed/ 0
Geld für Leistung und Engagement https://www.studentenpack.de/index.php/2010/01/geld-fur-leistung-und-engagement/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/01/geld-fur-leistung-und-engagement/#respond Mon, 11 Jan 2010 09:00:26 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=109230 Am 2. Dezember fand im Audimax der von den Stipendiaten der Friedrich-Ebert-Stiftung organisierte Stipendientag statt, in welchem die Möglichkeit geboten wurde, sich von Stipendiaten verschiedenster Stiftungen auch mal etwas informeller beraten zu lassen.

Wenn es um Stipendien geht ist besonders eine Frage von großem Interesse und zwar, welche Voraussetzungen man erfüllen muss, um für eben diese überhaupt in Frage zu kommen.

Auch wenn eine Vorraussetzung unumgänglich überdurchschnittliche Leistungen im Studium sind, wies Sophie Kollbeck, eine Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung, darauf hin, dass dies durchaus wörtlich zu nehmen sei: „Ist der Durchschnitt einer Klausur zum Beispiel 60 Prozent und man hat selbst 61 Prozent geschrieben, dann ist das eine 4 und trotzdem eine überdurchschnittliche Leistung“, erklärte sie in einem kurzen Vortrag zu Beginn der Veranstaltung und so sei es schade, wenn Studenten die Möglichkeit dieses Stipendientages nicht wahrnähmen, in dem Glauben, dass Stipendien Einser-Studenten vorbehalten wären, fügte sie etwas später hinzu.

Ein weiteres Kriterium zum Erhalt eines Stipendiums ist das soziale Engagement, doch dieses ist weiter gefasst, als man zunächst glauben könnte.
Auch wenn – gerade in politisch orientierten Stiftungen – eine Beteiligung an Gremien der Universität sehr gerne gesehen wird, ist es keinesfalls eine Voraussetzung, um in die engere Auswahl zu kommen.

Grundsätzlich scheint es von Vorteil zu sein, möglichst alle sozialen Tätigkeiten, die man außerhalb des Studiums wahrnimmt, in der Bewerbung aufzuführen. Dazu gehören Dinge wie: Musik spielen, sportliche Tätigkeiten und sogar Jobs als zum Beispiel studentische Hilfskraft oder Extrawache.

Eine rege Beteiligung in einen dieser oder ähnlichen Bereichen kann auf ein zeitaufwendiges Interesse hinweisen, welches mitunter etwas schlechtere Noten rechfertigen kann.

Aber welche Vorteile hat ein Stipendium nun eigentlich?

Ein Stipendiat, dessen Eltern so gut verdienen, dass er keinen Anspruch auf BAFöG hat, würde also nur Büchergeld bekommen und natürlich die Möglichkeit beziehungsweise auch die Pflicht, an Seminaren teilzunehmen.

Eine weiterer Vorteil, den ein Stipendium bieten kann, ist, dass man Teil eines so genannten „Netzwerkes“ wird und so möglicherweise bessere Angebote für Praktika, Famulaturen und Auslandsaufenthalte bekommt.

Doch es gibt auch Forderungen, die an ein Stipendium gebunden sind, auch wenn diese sich meistens auf das Ausfüllen von Formularen und Auskunft geben über Noten und Zukunftspläne beschränken.

Abweichend von den Stipendien, die sich an Studenten im regulärem Semesterverlauf richten, wurden auch Stipendien vorgestellt, welche finanzielle Unterstützung während der Promotion anbieten. Hierbei ist wichtig zu wissen, dass die meisten Stiftungen, wie zum Beispiel die Konrad-Adenauer-Stiftung, dieses Angebot nur für Doktoranden anbieten, die ihren Abschluss schon gemacht haben und erst im Anschluss daran promovieren, was für alle Studiengänge ausgenommen Medizin zutrifft.

Für die – meist noch während des Studiums – promovierenden Medizin-Studenten stellte sich eine Universität-Lübeck interne Stiftung mit dem Namen „Exzellenzmedizin“ vor.

Interessenten, die noch weitere Fragen zu Stipendien allgemein oder an einzelne Stiftungen haben, wird ein weiterer Stipendientag in etwa einem Jahr geboten. Für alle, die bis dahin nicht warten wollen, bleibt die Möglichkeit der eigenen Recherche im Internet.

]]>
https://www.studentenpack.de/index.php/2010/01/geld-fur-leistung-und-engagement/feed/ 0