Teresa Pliet – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Sun, 02 Feb 2014 16:52:45 +0000 de-DE hourly 1 Im Mai tanzt der Campus! https://www.studentenpack.de/index.php/2011/05/im-mai-tanzt-der-campus/ https://www.studentenpack.de/index.php/2011/05/im-mai-tanzt-der-campus/#comments Sat, 21 May 2011 08:15:10 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/wordpress/?p=249 Alle sind eingeladen, keiner muss bezahlen – am 27. Mai findet ab 15:00 Uhr auf der Wiese zwischen Bib und den Häusern 61-63 das erste Mal in der Geschichte der Universität ein Campusfestival statt: das Campus Open Air Lübeck.

Das Referat Kultur, Umwelt, Sport (KUS) des AStA hat sich mächtig ins Zeug gelegt, um für Euch rechtzeitig zum schönsten Sommerstart ein hochkarätiges Musikprogramm sprichwörtlich auf die Bühne zu bringen.

 

Noch ist alles ruhig. Foto Lukas Ruge

Noch ist alles ruhig. Foto Lukas Ruge

Eingeladen sind nicht nur Studenten der Uni, der Fachhochschule und der Musikhochschule, sondern alle Lübecker Bürger, um gemeinsam und vor allem kostenlos auf dem Gelände der Universität zu singen, zu tanzen oder einfach zu entspannen. Das musikalische Programm ist nicht nur von außergewöhnlicher Qualität, sondern auch so vielseitig, dass für jeden etwas dabei ist. Den Auftakt des Festivals macht die Hamburger „Tüdelband“ mit plattdeutschen, erfrischenden Popliedern. Danach heizen Euch die beliebten Lübecker „The Scoops“ mit ihrem schwungvollen Rockabilly beim Tanzen richtig ein. In den warmen Abendstunden könnt Ihr die wunderschönen Melodien der großartigen Singer-Songwriter-Band „Gulo“ aus Schweden genießen. Und den Sonnenuntergang begrüßen wir mit den karibischen Klängen der Kieler von „Das Goldene Handwerk“, die es mit Ihrer Mischung aus Roots, Reggae und Dancehall schon auf „Lübeck-Kämpft“-Demos und Partys krachen ließen.

Anschließend startet die bekannte Hamburger Band „Findus“ durch. Sie macht unglaublich guten Punkrock zum Mitsingen, –grölen und –tanzen und präsentiert auf dem Campus Open Air die neuen Songs ihres kürzlich erschienenen zweiten Albums „Mrugalla“.

Als Highlight des Abends sind wir ganz besonderes stolz, Euch die gefeierte Band „beat! beat! beat!“ zu präsentieren, die nach Auftritten in Deutschland und dem übrigen Europa unser Campusfestival ordentlich rocken will. „beat! beat! beat!“ machen seit mehreren Jahren sehr erfolgreich Indie-Musik, werden als deutsche Antwort auf die „Foals“ gehandelt und hören sich einfach fantastisch an.

Ausklingen lässt den Abend das DJ-Set „Fischplatte“ aus Hamburg und Lübeck mit seiner inzwischen mehr als bekannten elektronischen Musik.

Für Essen und Trinken sorgen Eure Fachschaften CS|MLS und Medizin. Bier kostet 1 Euro und auch die übrigen Preise sind an den schmalen studentischen Geldbeutel angepasst.

Also kommt am 27. Mai vorbei – der Campus tanzt und ihr tanzt mit! Wir feiern zusammen den Sommer, die Sonne und das Meer – auf unserem ersten Lübecker Campus Open Air 2011.

Das Campus Open Air Lübeck wird freundlicherweise unterstützt von: Betten Struwe, EuroImmun, Das Rucksackhotel, Filmhaus Lübeck, CineStar Stadthalle Lübeck, Interessengemeinschaft Hüxstraße und Blauer Engel

Website: http://www.asta.uni-luebeck.de/campusopenair/

 

]]>
https://www.studentenpack.de/index.php/2011/05/im-mai-tanzt-der-campus/feed/ 1
Von Schweinen und Studenten https://www.studentenpack.de/index.php/2011/04/von-schweinen-und-studenten/ https://www.studentenpack.de/index.php/2011/04/von-schweinen-und-studenten/#respond Wed, 06 Apr 2011 17:11:26 +0000 http://studentenpack.phibography.de/?p=193 Als aufgeklärter Student weiß man heute ungefähr, wie das funktioniert mit den Schweinen und der Wurst auf dem Pausenbrot. Doch was passiert wirklich in einer Masttieranlage? Selbst dagewesen sind nur wenige.

Daher wollten wir vom Kultur, Umwelt, Sport(KUS)-Referat dieser Frage nachgehen und luden zusammen mit der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein Studenten zu der Besichtigung eines Schweinemastbetriebes ein. Neben dem Interesse an den alltäglichen Abläufen unserer Gesellschaft war es unser Ziel, dem Bezug zu den Ursprüngen unserer Nahrungsmitteln und ihrer Gewinnung auf den Grund zu gehen. Essen ist heute abstrakt – unblutig, steril und zweckgebunden – und es einfach, die Folgen des eigenen Essverhaltens zu verdrängen.

This is a tale about an unprejudiced heart, and how it changed our valley forever.

This is a tale about an unprejudiced heart, and how it changed our valley forever.

Als ich Werbung für das Projekt zu machen begann, hörte ich oft folgende Aussage: Der oder die hat eine ungefähre Vorstellung von einem Mastbetrieb, will aber aus Angst vor Ekel, Leid oder Mitleid nicht hingehen. Und sogar das habe ich gehört: „Ich komm nicht mit; ich möchte auch später noch Fleisch essen können.“

Ich war ob dieser Begründung ziemlich sprachlos. Glücklicherweise gab es aber viel mehr Studenten, die aufgeschlossen und interessiert waren und so fuhren wir zusammen mit 24 Leuten Mitte Januar per Bus zu dem Musterbetrieb Futterkamp in der Nähe von Kiel. Erwartet wurden wir von Herrn Dr. Lüpping, zuständig für die Abteilung Tierhaltung und – zucht. Er führte uns durch die Anlage, erklärte alles und beantwortete die vielen Fragen. Auch unser Busfahrer ließ es sich nicht nehmen, an der Führung teilzunehmen.

Die Zuchtsauen in Futterkamp leben in einem abgetrennten Gruppenstall für 250 Tiere. Sie hatten erstaunlich viel Bewegungsfreiheit. Die trächtigen Sauen lagen die meiste Zeit in ihren Kojen und schliefen, konnten sich aber auch frei im gesamten Stallinneren bewegen. Ebenso häufig wie der offene Laufstall ist in Deutschland jedoch der typische Kastenstall. Hier müssen die Tiere mit erheblichen Bewegungseinschränkungen leben.

In einem Mastbetrieb sind Sauen etwa alle 4 Monate tragend, werfen also 3mal im Jahr. Die Tragzeit dauert etwa drei Monate an. Rückt die Geburt näher, werden die Sauen in Einzelställe gebracht, in denen sie die nächsten 6 Wochen verbringen müssen. Dies war die zweite Station unserer Führung – der Abferkelstall. Pro Wurf kommen 14 bis 18 Jungtiere zur Welt. Da der Platz stark begrenzt ist und die Sauen nach der Geburt versehentlich Ferkel plattdrücken können, stehen sie unter einer Käfighaube, unter der sie sich weder drehen noch vor-oder zurückbewegen können. Das Tier verbringt folglich 6 Wochen in stehender oder liegender Haltung. Das war traurig anzusehen. Da diese Methode nicht nur von Tierschützern, sondern auch unter den Landwirten stark kritisiert wird, versuchen Forschungsbetriebe wie Futterkamp bessere Aufzuchtmöglichkeiten zu finden, die aber wegen der ökonomischen Platzeinschränkungen begrenzt sind.

Die dritte Station der Begehung war der eigentliche Maststall. Mit etwa 3 Wochen werden die Ferkel nach Kupieren des Schwanzes und Kastration der Männchen in den Maststall überführt. Mit speziellem Kraftfutter erreichen die Tiere nach ca. 6 Monaten ihr Schlachtgewicht von 120kg. Hausschweine werden bis zu 12 Jahren alt, ein Mastschwein geht nach 6 Monaten in die Schlachtung. Schlachtereien sind selten in Deutschland, meist erfolgt der Transport der Tiere nach Ost- oder Südeuropa.

Am Ende der Führung waren wir alle ziemlich nachdenklich. In unserer Gruppe hatten wir ein etwa gleiches Verhältnis an Vegetariern und Fleischessern. Beiden Parteien hatte die Führung Spaß gemacht und fast alle wollten bei ihren Essgewohnheiten bleiben. Die Teilnehmer hatten viel diskutiert und sich angeregt unterhalten. Und das war genau, was wir erreichen wollten: Wenn man sich mit den Folgen seines Handelns auseinander setzt, dann kann man ruhigen Gewissens mit den Konsequenzen leben. Jeder Mensch geht anders mit der Frage seines Fleischkonsums um – man muss nur wissen, warum.

Es ist feige, aus Angst vor der eigenen Erkenntnis die Augen zu verschließen. Dann werden aus Studenten schnell Schweine.

]]>
https://www.studentenpack.de/index.php/2011/04/von-schweinen-und-studenten/feed/ 0
Der neue AStA stellt sich vor https://www.studentenpack.de/index.php/2010/12/der-neue-asta-stellt-sich-vor-2/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/12/der-neue-asta-stellt-sich-vor-2/#respond Mon, 06 Dec 2010 09:00:47 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=107707

[/media-credit]

In der ersten Sitzung der neuen Legislaturperiode hat das neue Studierendenparlament die Referenten des AStAs ins Amt berufen. Dazu kommen viele freie Mitarbeiter, die die Referate bei ihrer Arbeit unterstützen. Wer wer ist und was die Pläne für das anstehende Studienjahr sind, erläutern die Referenten selbst:

Vorsitz: Georg Engelbart (Vorsitzender), Justus Ullrich (Stellv. Vorsitzender)

Vorsitz, was bedeutet das eigentlich? Der Vorsitz ist, wenn man so will, das kleinste Referat des AStA, da er per Geschäftsordnung auf zwei Personen festgeschrieben ist. Wir sind letzten Endes für alles verantwortlich, was der AStA so auf die Beine stellt oder an Unfug fabriziert. Nach Möglichkeit delegieren wir Aufgaben und Projekte an die entsprechenden Referate, um den Kopf frei und genügend Zeit für das Tagesgeschäft zu haben. Das heißt wir kümmern uns um all die kleinen und großen Anliegen, die über den Tag verteilt bei uns auflaufen und in der Summe manchmal so zahlreich sind, dass man schnell mal den Überblick zu verlieren droht. Gleichzeitig versuchen wir natürlich das große Ganze im Blick zu behalten und zu gewährleisten, dass das, was sich die Referate für das kommende Jahr vorgenommen haben auch umgesetzt wird. Dazu gehören Hinweise und Feedback zu geplanten und laufenden Projekten, zum Beispiel um die Außendarstellung des AStAs zu verbessern und die generelle Stoßrichtung einzuhalten. Neben dieser Vertretung der Studierendenschaft nach Innen ist der Vorsitz auch das Sprachrohr der Studenten nach Außen und in Richtung Universitätsleitung. Dabei mauscheln wir unsere Positionen nicht im stillen Kämmerlein aus, sondern versuchen möglichst, alle studentischen Gremien mit einzubeziehen. Denn an Themen, mit denen wir uns kritisch auseinander setzen müssen mangelt es in der kommenden Zeit wahrlich nicht: Stiftungsuni, UKSH-Privatisierung und neuerliche Kürzungspläne seien hier nur exemplarisch genannt. Daran sieht man schon, was uns ein großes Anliegen ist: Der AStA soll mehr und mehr auch wieder eine politisch mitgestaltende Kraft mit starker Meinung sein und sich nicht auf die reine Dienstleistungsfunktion beschränken. Daher freuen wir uns auch sehr, dass wir dieses Jahr personell gut aufgestellt und motiviert sind. Aber es gibt immer noch Luft nach oben und eurer Engagement wird jederzeit freudig aufgenommen werden. Vielleicht entdeckt ihr ja in den Vorstellungen der einzelnen Referate etwas, dass euch interessiert. Zu den alle zwei Wochen stattfindenden AStA-Sitzungen sind jedenfalls alle herzlich eingeladen.

Nach den Ereignissen des Sommers schauen wir zuversichtlich nach Vorne auf ein hoffentlich sehr erfolgreiches AStA-Jahr.

Finanzen: Maurice Melius, Christopher Blochwitz

Hallo und guten Tag – wir sind das Finanzreferat! Fachschaftsfahrten, Unishop und alles was irgendwie mit dem lieben Geld zu tun hat!

Wir regeln das! Wir stellen den Haushaltsplan auf, kümmern uns, dass das Geld an die richtigen Leute geht und passen auf, dass damit kein Schindluder getrieben wird.

… und falls Ihr jetzt auch heiß drauf Unsummen von Konto zu Konto schieben, dann seid Ihr herzlichst eingeladen uns doch mal zu besuchen (oder auch gerne eine Pizza zu spenden ;)).

EDV: Geerdsen Pascal, Tjorven Mintzlaff, Matthias Schiffer

Die EDV-Abteilung des AStA ist es für sämtliche technischen Sachen im AStA und den anderen Gremien zuständig. Aber nur Computer zusammenflicken, in einem abgedunkeltem Raum sitzen und Kaffee trinken, ist das alles? Bei weitem nicht!

Unser Referat, welches zur Zeit mit drei Mitgliedern leicht unterbesetzt ist, verwaltet auch die AStA-Homepage, welche zeitnah komplett neu gestaltet wird sowie die Mailinglisten sämtlicher studentischer Gruppen und stellt diesen auch bei Bedarf Speicherplatz zur Verfügung, um zum Beispiel eine eigene Homepage oder ein Forum aufzubauen. Natürlich stehen wir dabei auch mit Rat und Tat zur Seite.

Weiterhin unterstützen wir die Fachschaften bei allen technischen Fragen und administrieren die Benutzeraccounts innerhalb des AStA-Netzwerks.
Zusätzlich versucht das Referat durch Vorträge und Veranstaltungen, etwa zu Arbeiten mit LaTeX, einem PGP-Signing und Ähnlichem, den Studierenden einige Vorzüge (aber vielleicht auch Nachdenklichkeiten) im Umgang mit Computern näher zu bringen.

Hoffentlich konnten wir euch damit einen kleinen Einblick in unseren doch sehr vielfältigen und oft fordernden Aufgabenbereich geben.

KoPR: Tobias Drever, Susanne Himmelsbach, Albert Piek

Das Referat für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit kümmert sich – wie der Name schon sagt – um alles, was nach außen dringt. Gibt es Statements, die an die Presse müssen, ist das unsere Aufgabe und als Schnittstelle zum StudentenPACK sorgen wir dafür, dass auch die Studenten möglichst von allem erfahren, was passiert. Außerdem sind wir für die Vergangenheitsbewältigung verantwortlich und kümmern uns um das AStA-Archiv. Dazu passt auch, dass wir in diesem Semester die Uni dabei unterstützen, die Erlebnisse vom Sommer in einem Buch über „Lübeck kämpft“ zusammen zu fassen.
Wir haben aber durchaus auch Aufgaben, die im tagesaktuellen Geschäft gebraucht werden. So verhandeln wir regelmäßig mit den Stadtwerken und der Deutschen Bahn und versuchen, für die Semestertickets die besten Bedingungen herauszuschlagen. Seit wenigen Wochen stellen wir auch einen Vertreter für den Fahrgastbeirat des Stadtverkehrs und wollen auf diesem Weg die Interessen der Studenten mit einbringen.

Für das laufende Jahr haben wir uns zwei große Ziele gesetzt: Zum einen wollen wir die EDV bei der Homepage unterstützten und für aktuellere Inhalte sorgen, sobald der technische Rahmen steht. Außerdem wollen wir Campusführungen für Schulklassen etablieren und stellen gerade einen Plan auf die Beine, was wir den Schülern zeigen wollen und welche interessanten Institute wir einbinden könnten.

Bei allem was wir tun können wir natürlich noch Helfer brauchen. Wenn ihr also Lust habt: Nur zu!

KUS: Caroline Blaum, Teresa Pliet

Ein neues Jahr, ein neues KUS! Einige Gesichter mögen euch bekannt vorkommen, andere noch nicht. Doch das soll sich ändern! Wir haben uns gemäß dem Namen des Referats „Kultur Umwelt Sport“ um Inhalt bemüht – mit dem Ziel, eben diesem Namen gerecht zu werden. Um Kräfte zu sparen, muss man hier aber eine kleine Einschränkung sehen: Den Bereich der Leibesertüchtigungen überlassen wir dem Hochschulsport. Für die Umwelt und unser studentisch-kulturelles Leben wollen wir aber einige Neuerungen erreichen:

Wir starten eine Filmreihe mit interessanten, investigativen Filmen über unseren heutigen und zukünftigen Lebenswandel und unseren Umgang mit der Erde („We Feed The World“ am 8. Dezember im Audimax). Wir versuchen für euch die Tore zu einem Masttierbetrieb zu öffnen, um eure und unsere Sicht auf die Umstände lebensnah zu schärfen.

Wir werden mit der Mensa die Kontroverse über den Sinn von guten und schmackhaften vegetarischen Speisen beginnen und gleichzeitig mit der Uni über den Wechsel zu einem Ökostromanbieter verhandeln.

Habt ihr dann noch nicht genug, werden wir euch gemeinsam mit dem PAS über Demonstrationen und die Wege dorthin auf dem Laufenden halten. Eventuell war der eine oder andere ja schon vor kurzem mit im Wendland.

Letztendlich brauchen wir nach all den Studienanstrengungen aber auch ein paar sinnliche Erlebnisse. Tauscht am 9. Dezember in der kostenlosen „Tauschboutique“ euren nicht mehr genutzten Schal gegen den Sartre-Schinken oder Omas zehnten Blumentopf gegen ein buntes Bild für die kahle WG-Flurwand.

Und auch die Ohren sollen nicht unberührt bleiben: Im Sommer soll das erste CampusOpenAir-Festival an unserer Uni stattfinden – steigt ein und plant, organisiert oder spielt mit!

Das zu unseren Visionen – wir geben unser Bestes, damit es gelingt!
Euer KUS

PAS: Julien Beck, Katharina Heuermann, Maren Janotta, Susan Mielke

Das Referat für Politik, Ausland und Soziales wird in diesem Jahr neben den geerbten Projekten, wie dem Bildungsstreik, Mieterschutz und der Vertretung der Lübecker Studierenden auf der Landesastenkonferenz (LAK), seine Palette an Angeboten erweitern. Hinzu kommt in Kooperation mit der Fachschaft Medizin eine politische Aktionswoche, welche die bereits durch „Lübeck kämpft“ aufhorchenden Kommilitonen weiter für die Politik begeistern soll. Geplant ist die Vortragsreihe „Einblick schafft Durchblick“ der Fachschaft Medizin um Diskussionen und Beteiligungsmöglichkeiten für Jedermann zu erweitern. So soll im Januar eine Woche im Zeichen von „Integration, Migration und Grenzen“ stehen und den Auftakt für weitere, noch in der Planung befindliche Projekte geben.

Im Bereich Soziales gibt es zwei neue Richtungen. Zum einen werden wir uns für die Kinder der Region einsetzen, indem wir mit der Tafel die Möglichkeit schaffen, dass Studierende solchen Familien ein Weihnachtsfest ermöglichen, die sich sonst kaum eine warme Mahlzeit leisten können.

Zum anderen soll eine langfristige Kooperation mit einem Krankenhaus für krebsleidende Kinder in Kuba geschaffen werden. Hier können bald Geld-, aber auch Sachspenden (zum Beispiel medizinische Versorgungsmittel) bei uns hinterlegt werden, die wir dann weiterleiten. Hinzu kommt die Betreuung von Austauschstudenten durch die Koordination von auswärtigem Amt, Campus Friends und den einzelnen Studierenden.

Viele weitere Projekte (Einlasspolitik des Parkhaus, Eltern-Kind-Gruppe, Studienfond, Hochschulpolitisches Dialogforum) kann ich aus Platzmangel nur noch kurz nennen. Wir sind aber der Überzeugung, dass man nie genug tun kann, und immer offen für weitere Vorschläge und Engagement von Interessierten und laden euch ein, euch zu beteiligen. Ihr erreicht uns unter pas@asta.uni-luebeck.de.

]]>
https://www.studentenpack.de/index.php/2010/12/der-neue-asta-stellt-sich-vor-2/feed/ 0
Hottentottenalarm https://www.studentenpack.de/index.php/2010/02/hottentottenalarm/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/02/hottentottenalarm/#respond Sun, 31 Jan 2010 22:00:26 +0000 http://www.phibography.de/StudentenPACK/artikel/?p=12 Man kennt sich. Und doch ist man sich irgendwie näher als sonst. Teilt man nur die Promille? Nein, tatsächlich trifft man sich hier auf einer Privatparty. Einer Privatparty im besonderen Stil, denn sie ist mehr als das. Es handelt sich eher um eine entartete WG-Party mit grotesken Ausmaßen.

Über hundert Menschen belagern das Wohnzimmer einer Sieben-Mann-Wohngemeinschaft. Ein riesiges DJ-Pult thront über dem Dancefloor, auf dem sich zuckende und stampfende Gestalten zu feinsten Elektroklängen winden. Gedämpftes Licht, Beamershow, die Luft ist zum Schneiden, die Temperatur zum Kochen, die Lautstärke zum Schreien.Im Hausflur lehnen die, die es die Treppen nicht mehr hoch geschafft haben, vor der Wohnung trocknet der Rest die erhitzten Körper und Gemüter.

Sind wir im Parkhaus? Nein, hier kommt noch jeder rein. Hier, das ist die Privatwohnung von sieben Lübecker Studenten und Studentinnen mitten in der Innenstadt.

Ramon, 26 Jahre, Maschinenbaustudent, Bewohner und Mitbegründer der WG-Partys, erzählt: „Es begann alles im zweiten Semester. Wir wollten es nach den Klausuren so richtig krachen lassen und da ich `ne große Bude hatte, war die Wahl schnell getroffen.“ Als Ramons Mitbewohner auch einstiegen, wurde aus dem 10-Mann-Pokerabend schnell eine regelmäßige Après-Klausuren-Homeparty mit mehr und mehr Leuten. Heute beteiligt sich die gesamte WG an der Planung und die Gästezahl bezifferte sich bei der letzten Party im November auf knapp 200 Menschen.

In Lübeck kann das Studentenleben leider nicht mit anderen Universitätsstädten mithalten. Manche schieben es auf das fast völlige Fehlen geisteswissenschaftlicher Studiengänge, andere auf die vielen alten Leute. Aber nur ein Kollektiv ist wirklich für das maue Kulturangebot in Lübeck verantwortlich: wir. Weil es sich nun einmal ohne Kinder, Eltern und bewegungseinschränkende Krankheiten leichter – profan gesagt – feiern lässt. Egoistisch leben. Nur auf den eigenen Senf konzentriert. Herrlich ist das Lotterleben!!! … Nur den Hintern hochkriegen müssten wir und mal wieder was Eigenes organisieren…

So wie Ramon & Co. Die sind auch ganz begeistert von dem Zuspruch, auf den ihre Feten im Fetenklientel stoßen. „Die Partys sind nur geil!“ schwärmt Ramon, „ Und mit sieben Leuten ist es gar nicht so stressig, sowas auf die Beine zu stellen.“

Trotzdem bleibt die Organisation kein geringer Aufwand. Neben Bude aufräumen, sichern und mit Alkohol auffüllen wird auch noch liebevoll dekoriert und ausgeschmückt – alles Kleinigkeiten, die den biergetrübten Betrachtern schon ab 23.00Uhr nicht mehr aufgefallen sind. Auf Grund der Größe der Events besteht die Polizei auf vorzeitiges Anmelden – und taucht dann ab und zu doch wieder auf. Weil Party geiler als Streife ist.

Sind Honecker an der Wand und Klopapier im Bad, stehen schon die ersten Gäste auf der Matte. Und deren Freunde. Und Verwandte, Nachbarn, Barbekanntschaften und Unbekanntschaften – die Örtlichkeit füllt sich, reziprok zum Angebot am Bierstand. Dort wird neuerdings verkauft statt verschenkt und so dem Notstand ab 2.00Uhr vorgebeugt. Die gute Laune kann sich also halten und steigert sich bis zur peinlichen Polonaise, bei der jeder mitmacht (und dümmlich grinst). Ein glücklicher Eingeborenenstamm.

Doch nicht nur drinnen hält man es feucht-fröhlich. Die kollektive Magenentleerung vorn auf der und auf die Straße erheitert einen beträchtlichen Teil der Gäste und lockt Fremde an, die sich dem bunten Treiben freudig anschließen. Ständig strömen Menschen ein und aus, man verliert den Überblick, doch den braucht jetzt sowieso niemand. Die Menge feiert, tanzt, trinkt und der Bass treibt sie weiter gen Morgengrauen.

Ab 5.00Uhr wird die Tanzfläche leerer. Da die Kleiderbügel den Synchronabgang machten, wühlt man sich am Ende der Nacht à la Til Eulenspiegel durch den Riesenberg Klamotten, fischt nach einem Paar Schuhen, das morgen hoffentlich auch noch vertraut erscheint, und entschwindet in die frische Morgenluft.

Zurück bleiben die Veranstalter und verschaffen sich einen ersten Überblick über das entstandene Chaos. Das meiste ist heil geblieben. Bei vergangenen Partys gingen schon Fenster zu Bruch, Schuhe und Fahrräder flöten, die Musikanlage bekam eine satte Bierdusche. Wohl alles im Rahmen. Nur nach der letzten Feier wendet sich ein WG-Mitglied im Internet dann doch besorgt an die Partygäste. „Welche zellgeteilte Amöbe meinte eigentlich, sein hässliches Tag bei uns in der Flur setzen zu müssen?“ Die Partycrew trägt es mit Fassung und Humor. Und überlegt, wann das nächste Event starten soll. Die Nachricht spricht sich bereits wieder herum.

Ramon bleibt bescheiden ob des Erfolges. Seine einfache Feststellung: „Solche Partys fehlen in Lübeck. Und wir haben halt die passende Bude, um sowas zu machen.“ Dazu bleibt nur eins zu sagen: Vielen Dank.

]]>
https://www.studentenpack.de/index.php/2010/02/hottentottenalarm/feed/ 0
Antwort auf den Bildungsstreik https://www.studentenpack.de/index.php/2010/01/antwort-auf-den-bildungsstreik/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/01/antwort-auf-den-bildungsstreik/#respond Mon, 11 Jan 2010 09:00:23 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=109665 Im Jahre 2007 wurde im Zuge des „Bologna-Prozesses“ beschlossen, fast alle Studiengänge in Deutschland auf das Bachelor- und Mastersystem umzustellen. Massive Studentenproteste folgten. Versprechungen seien nicht gehalten worden, weder Studienqualität noch Mobilität innerhalb der Hochschulen hätten sich verbessert, nicht einmal die Abschlüsse wären national vergleichbar.

Als Reaktion darauf tagte die Kultusministerkonferenz am 10. Dezember 2009 in Bonn. Zur Kultusministerkonferenz treffen sich die Minister der Länder für Bildung, Forschung, Erziehung und kulturelle Angelegenheiten. Obwohl Bildungspolitik Sache der Länder ist, werden hier gemeinschaftliche Beschlüsse getroffen, die gültig für Gesamtdeutschland sind. An besagtem 10. Dezember hielt man am Gesamtkonzept des Bolognavertrages fest, einigte sich jedoch auf diverse Änderungen. Hier ein Auszug der Wichtigsten:

 

  • Die Regelstudienzeit für den Bachelor beträgt maximal acht, für den Master maximal vier Semester, in Ausnahmefällen auch länger. Praktika und der Austausch oder Wechsel an andere Hochschulen müssen ohne Zeitverlust für die Studierenden im Studiengang gewährleistet werden.
  • Pro Modul darf nur eine Prüfung abgeleistet werden. Leistungspunkte müssen nicht zwingend durch eine Prüfung erworben werden, ein „erfolgreicher Abschluss“ reicht ebenfalls. Module sollen mindestens 6 ECTS (Leistungspunkte) umfassen.
  • Die berechnete Arbeitsbelastung eines einzelnen Studierenden beträgt nicht mehr 40, sondern maximal 30 Stunden pro Woche, bezogen auf Präsenz- und Selbststudium. Die Hochschulen haben die Studiengänge entsprechend auszurichten.
  • Der Bachelor ist ein eigenständiger Abschluss, der „berufseinmündend“ sein kann. Der Master ist nicht zwangsläufig angeschlossen.
  • Bachelorstudiengänge dienen der Grundlagenvermittlung sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen. Spezielle Orientierung erfolgt erst im Masterstudiengang.

Für viele Kritiker des Bologna-Prozesses sind diese Änderungen ein Erfolg.

Für die Demokratie ist es eine Sternstunde, denn die Studentenproteste haben vielen Menschen gezeigt, was seit 1968 langsam verloren gegangen schien: Politik mitzugestalten liegt wieder in der Hand der Bürger.

Die genauen Beschlüsse könnt ihr auf der Seite der Kultusministerkonferenz (www.kmk.org) nachlesen.

]]>
https://www.studentenpack.de/index.php/2010/01/antwort-auf-den-bildungsstreik/feed/ 0
Privatsphäre war gestern https://www.studentenpack.de/index.php/2009/12/privatsphare-war-gestern/ https://www.studentenpack.de/index.php/2009/12/privatsphare-war-gestern/#respond Mon, 07 Dec 2009 10:00:33 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=110587 Nach Massenvideoüberwachung, Vorratsdatenspeicherung und PC-Durchsuchung ist jetzt der nächste Coup zum Schutze des gemeinen Bürgers vor möglichen und unmöglichen Gefahren in Arbeit: Das Gesundheitsministerium plant die Einführung einer elektronischen Gesundheitskarte, kurz eGK oder in Österreich auch eCard. Das StudentenPACK informiert euch über die Details.

Bei der eGK handelt es sich um eine normale Krankenkassenkarte plus Passfoto. Noch ganz einleuchtend: Otto klaut nicht mehr Opas Herztabletten, weil Otto eben nicht aussieht wie Opa. Man zieht die eGK durch einen Scanner und erhält via PIN-Eingabe Zugang zu einem Zentralcomputer. Datenschutz und so. Auf diesem Rechner können dann die Krankendaten des Patienten gespeichert werden. Arzneimittelrezepte speichert man auch über ihn und lässt sie dann – kinderleicht – vom Apotheker lesen und bearbeiten. Hört sich auch gut an. Um den Zentralrechner zu erreichen, braucht man natürlich eine stabile Internetverbindung. Aha. Logisch. Oder vielleicht doch nicht?

Noch mal von vorne: Karte plus Passbild, Scanner mit Pin, Zentralrechner mit meinen Daten.

Welche Daten genau speichert so ein Zentralrechner?

Da unterteilt man in zwei Kategorien: 1. Pflichtangaben: Dabei handelt es sich um das erwähnte Foto des Versicherten, administrative Angaben wie Name, Geburtstag, Versicherungsnummer et cetera und schließlich das sogenannte eRezept. Das eRezept enthält Angaben über die verschriebenen Medikamente des Arztes und ersetzt das herkömmliche Papierrezept.

2. Freiwillige Angaben: Da darf man ganz allein bestimmen, ob und wie viele der freiwilligen Angaben gespeichert werden sollen. Hierzu gehören zum Ersten der elektronische Arztbrief mit Diagnosen, OPs, Überweisungen und so weiter. Erspart dem Facharzt die Telefonate beim Hausarzt von Ottos Opa, dessen Demenz wieder zugeschlagen hat.

Zweitens gibt es noch den Notfalldatensatz mit wichtigen Erstinfos wie etwa Grunderkrankungen, Allergien und Medikation. Dieses ist gedacht für den Notarzt, der erstmal ratlos vor Ottos ohnmächtig gewordenem Opa steht. Findet der Arzt Opas elektronischen Gesundheitskarte, kann er als Notarzt auch ohne PIN-Eingabe die Karte benutzen und den Notfalldatensatz abrufen, wo steht, dass Ottos Opa ganz doll verkalkte Herzkranzgefäße hat. Arzt behandelt, Opa gerettet, alle froh. Schön, schön. Wenn wirklich nur der Notarzt die Notfalldaten abrufen kann und der Rettungsdienst und das medizinische Krankenhauspersonal und… Aber wir wollen ja nichts unterstellen.

Weiter: Da ist noch eine separate Arzneimitteldokumentation. Stehen alle Pillen drin, klar. Und zum Schluß die elektronische Patientenakte: Einfach gesagt: die komplette Krankengeschichte eines Menschen. Wenn man will (Ärzte raten natürlich zur Speicherung dieser Daten, weil sich lästiger Papierkram vermeiden lässt).

Die eGK erhält jeder Bürger Deutschlands; man kann sich nicht verweigern. Ärzte, Apotheker, und Zahnärzte bekommen zusätzlich einen speziellen „Heilberufsausweis“, mit dem sie die Zugriffsberechtigung auf den Zentralrechner erhalten. Und den Notfalldatensatz, wie bei Opas Notarzt. Bisher ungeklärt und stark diskutiert ist der Zugriff durch Physiotherapeuten, Hebammen, Augenoptiker und Ähnliche.

Man muss zugeben: Der Grundgedanke der elektronischen Gesundheitskarte ist nicht schlecht. Wenn Patientendaten nur einmal erhoben werden müssen, erspart man sich viel Bürokratie und verbessert Kommunikation und Qualität der Behandlung. Papierkram verleidet jedem Arzt täglich Stunden seiner Arbeitszeit, die für Behandlungen genutzt werden könnten (und sollten). Doppeluntersuchungen, ständige Aufnahmegespräche und Fehlmedikationen werden vermieden und dadurch Zeit und Geld gespart. Viel Geld, sagen die Befürworter. Die Gegner sagen: Tatsächliche Nutznießer sind die Krankenkassen; noch nach 5 Jahren eGK-Einsatz liegen Krankenhäuser, Apotheken und Privatpraxen bei einem Minus von bis zu 1.400 Mio Euro. So steht es im Kostenvoranschlag der Betreibergesellschaft gematik. Der Betreibergesellschaft, wohl gemerkt, nicht der eGK-Gegner. Die kritisieren die gesamte Kostenberechnung: Während etwa gematik und Gesundheitsministerium Erstinstallationkosten von 1,4 Mrd. Euro nennen, gehen unabhängige Schätzungen

durch Booz Allen Hamilton oder Financial Times Deutschland von 2,0 bis 3,0 Mrd. Euro aus. Der Chaos Computer Club hält die eGK-Infrastruktur insgesamt für wirtschaftlich nicht sinnvoll. Doch was gehen uns diese unfassbaren Summen an? Ach natürlich, wir sind ja alle Steuerzahler…
Trotzdem: Der Ansatz ist gut. Punkt.

Ein Konzept mit vielen Haken.

Beginnen wir bei dem eRezept: Allein das Erstellen dauert 11-mal länger als das des bisherigen Papierrezeptes – folglich mehr Zeit- und Arbeitsaufwand für den Arzt und längere Wartezeiten für den Patienten.

Weiter: Bleibt es bei der freiwilligen Angabe des heiklen Grunddatensatzes, kann sich der behandelnde Arzt nie sicher sein, alle Infos über den Patienten zu besitzen, also muss er trotzdem ein vollständiges Erstgespräch führen, um kein Risiko einzugehen. Bedeutet, dass Opas Notarzt nicht sicher sein kann, ob Opas Herz tatsächlich versagt hat oder Opa nur vergessen hat, sich gegen seinen Diabetes zu spritzen. Darüber steht nämlich leider nichts im Notfalldatensatz. Bedeutet wiederum: Ist das Konzept der elektronischen Gesundheitskarte dann noch sinnvoll?

Anderes Problem ist die Umsetzung. In ganz Deutschland gab es bereits Testdurchläufe, wobei die eGK in Praxen und Kliniken getestet wurde. In der Testregion Flensburg musste das Projekt im März 2008 abgebrochen werden, weil 75 % der Patienten ihre PIN vergaßen oder nicht eingeben konnten. Auch 30 % der Ärzte wurden ihre Heilberufskarten gesperrt und damit arbeitsunfähig gemacht. Ich möchte betonen, dass das kein Scherz, sondern bittere Wahrheit ist. Weiterhin ungeklärt ist auch, was bei Hausbesuchen, Stromausfällen oder PC-Crashs geschehen soll.

Das größte Problem bleibt jedoch die Garantie von Sicherheit und Datenschutz.

Mittels der Personal- und Krankendaten lässt sich das Profil jedes Patienten erstellen. Sowohl Intimsphäre als auch Schweigepflicht werden dabei verletzt.

Warum die Patientendaten so sicher vor Hackern oder eben auch Mitarbeitern mit Kreditschwierigkeiten sein sollen, bleibt ungeklärt. Wissenschaftler schätzen, dass der Wert der gesamten BRD-Patientendaten auf dem freien Markt etwa 8 Mrd. Euro beträgt.

Vom Schicksal geschlagen ist Otto HIV-positiv und deswegen seit Jahren in psychatrischer Behandlung. Alles via eGK gespeichert. Und kommen diese Informationen jetzt aus Versehen über den Zentralrechner ins Netz und noch aus Versehener zu Ottos zukünftigem Arbeitgeber… Nein, soweit wollen wir lieber nicht denken. Oder vielleicht gerade doch. Denn der Missbrauch persönlicher Daten ist in Deutschland leider keine schreckliche Möglichkeit mehr, sondern seit Jahren Realität.

Nun sagen die Befürworter der eGK, mit tollen Sicherheitsfirmen garantiert man optimalen Schutz unserer Daten. Die Befürworter haben lange gesucht und sich dann für T-Systems und Atos Worldline entschieden. Toll! Leider ist TSystems verantwortlich für diverse Telefondaten- und Abhörskandale seit 2005 und unter der Aufsicht von Atos Worldline verschwanden mehrere zehntausend Daten von Berliner Bankkunden. Rätselhaft bleibt, warum die Patientendaten nicht direkt auf der eGK gespeichert werden. Diese Idee, aufgebracht vom Chaos Computer Club, wird bis jetzt als zu „unsicher“ abgewehrt.

Und plötzlich erscheinen einem die entsetzten Einwände des Chaos Computer Clubs, diverser    Ärztevereinigungen    wie    dem Bundesverband Deutscher Ärztegenossenschaften, der Deutschen Aids-Hilfe e.V. und vieler (wirklich vieler) anderer doch nicht mehr so sicherheitsfanatisch oder überzogen kritisch, sondern sehr verständlich.

Niemand möchte seine Krankengeschichte in den Händen Dritter sehen. Die Konsequenzen eines Datenverlustes sind unabsehbar. Warum geht man diese Risiken ein? Eine befriedigende Antwort gibt es nicht. Eine Reaktion schon: Man kann seine Unterschrift unter die von 500.000 anderen setzen und damit gegen die Einführung der eGK protestieren. Und sollte sie doch umgesetzt werden, keine freiwilligen Angaben machen! Man hat davon keine Nachteile (es bleibt eben alles wie bisher), hebelt jedoch das komplette Konzept aus, macht es unrentabel und beschleunigt damit seine Abschaffung.

Natürlich gilt: Selber informieren. Und vielleicht trifft man sich ja demnächst – beim Protest gegen einen der unglaublichsten Datendelikte seit Neugründung der BRD. Otto ist auch dabei.

]]>
https://www.studentenpack.de/index.php/2009/12/privatsphare-war-gestern/feed/ 0
Weihnachten ohne Schuhkarton? https://www.studentenpack.de/index.php/2009/12/weihnachten-ohne-schuhkarton/ https://www.studentenpack.de/index.php/2009/12/weihnachten-ohne-schuhkarton/#respond Mon, 07 Dec 2009 08:00:59 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=110141 Bis zum 15. November konnte man dieses Jahr wieder einen Schuhkarton voller Weihnachtsgeschenke packen und über den AStA der Uni Lübeck bedürftigen Kindern in aller Welt schicken. Das Projekt nennt sich „Weihnachten im Schuhkarton“ und wird von dem „Geschenke der Hoffnung e.V.“ organisiert. Das Referat für Politik, Ausland und soziale Angelegenheiten des AStAs führte die Aktion vor einigen Jahren an der Universität ein und war damit sehr erfolgreich.

Stimmen innerhalb Studentenschaft sehen die Aktion allerdings kritisch. Was ist der Grund dafür?

„Geschenke der Hoffnung e.V.“ ist ein christliches Missions- und Hilfswerk evangelischer Konfession. Als Aufgabe wird „die Weitergabe des Evangeliums und die Unterstützung Bedürftiger, ungeachtet ihres religiösen, sozialen oder kulturellen Hintergrundes“, angegeben. Ganz neutral schien die Geschenkevergabe vor einigen Jahren nicht zu verlaufen, denn beim Öffnen des Schuhkartons fand jedes glücklich beschenkte Kind ein beigelegtes Heftchen, in der kurz gefasst die Bibelgeschichte erzählt wurde. Dies wurde nach Protesten geändert: Man verteilt das Heftchen nun separat und optional. Sollte die örtliche Gesellschaft die christliche Religion nicht unterstützen, werden laut „Geschenke der Hoffnung e.V.“ weiterhin Pakete verteilt. Trotzdem sind Mitarbeiter angehalten, „bei Interesse“ den christlichen Glauben zu verkünden.

Hinzu kommt, dass die US-amerikanische Muttergesellschaft „Samaritan’s Purse“, eine Organisation der evangelikalen Kirche, proklamiert: „Our most important mission is to provide spiritual help by proclaiming the Good News of Jesus Christ”, und offen für die Bekehrung Andersgläubiger eintritt. Die Verschärfung religiöser Unterschiede, die durch eine missionierende und Almosen spendende christliche Kirche auftreten kann, trägt zur Konfliktbildung bei und ist gerade in Krisengebieten wie Serbien und dem Kosovo nicht angeraten.

Die Frage nach der wahren Ausrichtung des Vereins ist schwer zu klären. Trotz der engen Zusammenarbeit mit „Samaritan’s Purse“ scheint bei „Weihnachten im Schuhkarton“ nicht die Missionierung, sondern das Beschenken armer Kinder als Akt der Nächstenliebe im Vordergrund zu stehen.

Laut Entwicklungshilferichtlinien leistet das Projekt damit jedoch keine nachhaltige Unterstützung zur Selbsthilfe. Dazu sind die Weihnachtsgeschenke natürlich nicht gedacht, doch werfen sie das Problem auf, Kinder armer Verhältnisse mit bis dahin unerreichbaren Waren einer anderen Kultur zu konfrontieren. Sind die Geschenke, die ohne Zweifel begeistert aufgenommen werden, nach einiger Zeit aufgebraucht, kaputt oder geklaut, bleibt den Kindern nichts außer dem Verlangen nach mehr. Für die meisten ist so ein Wunsch unerreichbar – eine Erkenntnis, die den Kindern die ohnehin schwierigen Lebensverhältnisse nicht erträglicher macht.

Armen Kindern persönliche Geschenke zu machen mag gerade in der Vorweihnachtszeit sentimentalen Reiz haben und dem einen oder anderen ein reines Gewissen bescheren. Wahrscheinlich ist, dass sich dieses Geld in seriöseren Hilfsorganisationen vernünftiger und effektiver einsetzen lässt.

]]>
https://www.studentenpack.de/index.php/2009/12/weihnachten-ohne-schuhkarton/feed/ 0