Muzl Männchen – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Sun, 02 Nov 2014 18:33:57 +0000 de-DE hourly 1 BINGO! https://www.studentenpack.de/index.php/2014/11/bingo/ https://www.studentenpack.de/index.php/2014/11/bingo/#respond Mon, 03 Nov 2014 09:20:27 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=212749 Sehr verehrte Magnifizienz und Spektabilitäten, sehr geehrte Nobelpreisträger und Professoren, und Professoren, liebe Studierende, die sich zu dieser frühen Stunde angekleidet haben, hallo Björn (Anm. d. Red. Engholm).

Um es mit den Worten unseres ersten Dekans der Medizinischen Akademie Wichard von Massenbach zu sagen: „Herzlich willkommen, ihr Hippies“. Auferstanden aus den Ruinen der Christian-Albr… Ich meine, 1964 als Zweitfakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel auf dem Gelände der ehemaligen Heilanstalt Strecknitz gegründet, hat unsere kleine aber feine Universität in den letzten 50 Jahren aus allen Steinen, die ihr aus Kiel in den Weg gelegt wurden, etwas Schönes aufgebaut: das Forschungszentrum Borstel.

Lassen Sie uns kurz innehalten: Wir haben das alte Motto: „Studieren am Todesstreifen“ hinter uns gelassen und sind heute eine exzellente Schwerpunktuniversität, welche den interdisziplinären Wissenschaftstransfer betont, und zwar durch die Schaffung unverständlicher und unaussprechlicher Akronyme wie Bio-Mett-Tee-Campus. Seit 1965 ziert die Hansekogge das Siegel dieser Institution und unerschrocken stach dieser Einmaster, das Segel des Medizinstudiengangs stolz hochhaltend, in die See der Wissenschaft. Was für eine raue See es war: Man bedenke, dass dem Schiff zu Anfang vieles fehlte – zum Beispiel Platz zum Essen. Das Skorbutproblem konnte erst nach über 20 Jahren durch den Bau einer Kombüse gelöst werden. Unter neuer Flagge, der Flagge „MHL“ und später der Flagge „MUzL“ ging es vorwärts, doch niemals schnell genug: Um sich dem eigenen geistigen Horizont schneller zu nähern hissten wir neue Segel: das Segel der Informatik, der Mathematik und der MLS. 2003 zündeten die Vitalienbrüder im Kieler Landtag das Irrlicht der profitablen Synergie und lockten das Schwesterschiff „Lübecker Uniklinik“ auf die Sandbank UKSH. Kurz darauf sah auch das Unischiff seine Existenz bedroht: Den Angriff schwarz-gelber Holzwürmer, welche am Hauptmast nagten, überstand es unter dem Kampfschrei „Lübeck kämpft für seine Uni“ mit nur einer Handbreit Wasser unter dem Kiel (Es sei zu erwähnen, dass jene Holzwürmer die Wiederwahl verpassten, manche sogar an der 5%-Planke den Mund zu voll nahmen). Nun endlich frei läuft unsere Hansekogge unter dem Kapitän Peter Dominiak in den sicheren Hafen der finanziellen Abhängigkeit ein. Diese Sicherheit heißt Stiftungsuniversität.

Nach dem geschichtlichen Rundgang laden wir nun noch zu einem Rundgang über unseren Universitätscampus, dieses intellektuelle Zentrum am Rande der Stadt der Wissenschaft ein. Wir beginnen den Rundgang am Borstel/Lübeck Freundschafts-Apple-Baum (gesponsert von JessenLenz, Stifter der Universität zu Lübeck). Parallel können Sie Einblick in die Forschungstätigkeiten unserer Universität erhalten. Der Vortrag „Gehirn und Suchtverhalten – kein Problem“, gesponsert von unseren Freunden und Stiftern der Flens-Brauerei, findet ab 17:30 Uhr im Audi-Audimax statt. Ich muss Sie, so informieren mich die Richtlinien der Novartis/BP-Ethikkomission, darauf hinweisen, dass diese gesamte Rede von Dräger gesponsert ist.

Ich möchte Sie nun zu einem Galaempfang in unsere Moviprep-Mensa einladen, wo Günter Grass sagt, was noch gesagt werden muss. Einen schönen Abend.

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Neues vom MUzL-Männchen https://www.studentenpack.de/index.php/1990/06/neues-vom-muzl-mannchen/ https://www.studentenpack.de/index.php/1990/06/neues-vom-muzl-mannchen/#respond Fri, 01 Jun 1990 07:20:12 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=211635 Ja, meine lieben jungen Freunde und Freundinnen an der MUzL, nun scheint es doch bald Wahrheit zu werden, das, wofür Ihr seit über zwanzig Jahren gestritten habt: die MUzL-Mensa. Einen ersten Vorgeschmack gab es auch schon, wenn auch der ausgeschenkte Alkohol wohl hoffentlich die Ausnahme bleiben wird. Ja. schön und groß soll sie werden, sagt die Frau Ministerin, die zum Feiern – oder sollte ich lieber sagen, zum sich Feiern lassen – doch immer wieder mal gerne auf einen Besuch vorbeikommt. Da sind mir doch die edlen Spender , und Spenderinnen aus dem Hintergrund irgendwie lieber, die es dann stillschweigend ermöglicht haben, daß man überhaupt wird kochen können in diesem schönen Gebäude, und die zur Entscheidungsfindung nicht zwanzig Jahre sondern nur wenige Wochen brauchten. Bescheidenheit ist halt noch immer eine Tugend der Vornehmen.

Nachdem ich nun beruhigt bin, was Euer leibliches Wohl angeht, kann ich mich ja endlich einem anderen leidigen Thema zuwenden, nämlich der Frage, wo Ihr alle und auch die, die da noch kommen werden, wohnen sollt. Die Geschichte um den Wohnheimbau hat so ein bißchen was von  einer alte Ballade: “…und sie konnten zusammen nicht kommen”, obwohl hier kein Wasser trennt. Von den beiden, die hier nicht zusammen kommen können, war ja schon im letzten SpiPu die Rede. Jetzt hat die Stadt Lübeck endlich entschieden, daß das Studentenwerk, obwohl es das Geld zum Bauen hätte, keinesfalls das Grundstück bekommen wird, das soll doch das CJD bekommen. Doch, so munkelt man in gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen, die wollen am liebsten dieses Grundstück und ihre Wohnheime verkaufen. Ob man sich in Göppingen nun von uns Lübeckern auf den Schlips getreten fühlt?

Auf denselben getreten fühlt sich auch einer der ehrenwerten Professoren unserer Einrichtung. Haben es doch diese jungen Hitzköpfe gewagt eine Veranstaltung zu unterstützen, in der behauptet wurde, das Aids-Virus sei im Pentagon gezüchtet worden. Die Unmöglichkeit will er auf jeden Fall jetzt öffentlich anprangern, hat der AStA doch schließlich dem Image der MUzL geschadet. Ich kann mich noch gut an die alten Zeiten entsinnen, in denen es die Wissenschaftler waren, mit denen man über jede These, und sei sie noch so absurd, in eine gepflegte Diskussion treten konnte. In diesen Zeiten war die Diskussion Wissenschaft und Wissenschaft war Diskussion. Schade, daß so mancher Lehrende seine Meinung zum Dogma und nicht mehr zum Diskussionsansatz macht. Es ist schon ein merkwürdiges Völkchen, diese Wissenschaftler. So wichtig wie das Erforschen des Unbekannten ist für einige unter Ihnen auch das Besetzen von Würdenämtern, die auch heute noch mit alten lateinischen Titeln verbunden sind, Zwar muß man in diese Ämter gewählt werden, doch ist das doch meist nur graue Theorie, da, wie weiland in der DDR, nur ein Kandidat auf der Liste steht.

Peinlich wird es dann nur. wenn sich dieser eine Kandidat ja mich gerne zur Wiederwahl zur Verfügung stellen würde, so ihn jemand vorschlüge, und dann betroffenes Schweigen herrscht bei den Anwesenden. Man muß aber, das habe ich nun gelernt in dieser doch recht peinlichen Situation, dann nur vehement genug wiederholen, daß man zu kandidieren bereit sei, so man vorgeschlafen werde, und dann findet sich auch immer ein folgsamer und sensibler Mensch, der diesen versteckten Wink aufgreift. Solange alle diese Spielregeln einhalten, funktioniert das ja auch, und sollte wirklich einmal jemand die Unverfrorenheit besitzen, sich aus Überzeugung zu einem dieser Amter als Gegenkandidatin nominieren zu lassen, dann sind die Herren Kollegen doch immer bereit, alle negativen Konsequenzen, die das Amt in sich birgt, zu schildern und dieser Person nahezulegen, die Wähler nicht durch das Auftauchen eines zweiten Namens zu verwirren. Ich kann nur sagen: Unsere MUzL ist zur deutsch-deutschen Grenzöffnung bereit, man arbeitet schwer daran, in Sachen Demokratie dort weiterzukommen, wo andere erst herkommen.

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Neues vom MUzL-Männchen https://www.studentenpack.de/index.php/1989/12/neues-vom-muzl-mannchen-2/ https://www.studentenpack.de/index.php/1989/12/neues-vom-muzl-mannchen-2/#respond Fri, 01 Dec 1989 08:54:40 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=212267 Ich hoffe, der Weihnachtseinkaufsbastelstress läßt Euch noch ein wenig Zeit, meinen neusten Geschichten zuzuhören, &s gibt ja wieder so einiges, was zu berichten sich lohnt.

Erst einmal kann Ich Euch sagen, bin ich doch heilfroh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, denn natürlich habe ich die Gelegenheit genutzt, meinen alten Freund, den Klabautermann zu besuchen, wo doch schon zu Semesteranfang die studierenden auf der Passat übernachtet haben. Ja, wir hatten uns lange nicht gesehen, und ihr wißt ja, wie das ist, es gab dann auch viel zu erzählen. So teilte ich ihm erst mal meine Sorgen mit, die ich mir um meine Studierenden mache, weil sie doch so lange nach Wohnungen suchen müssen heutzutage und weil sie dann auch noch so viel Geld ausgeben müssen für’s Wohnen. Erleichtert war ich dann ja doch, als Ich feststellen durfte, daß die Lübecker Bürger “ihr Herz für Studenten” entdeckt haben und zumindest fast alle eine erste Bleibe bekommen konnten.

Ja, 25 Jahre ist das nun her, so stellten der Klabautermann und ich fest, daß ich meine Stellung in der MUzL angetreten habe, so richtig deutlieh merkte ich das dann auch auf der Jubiläumsfeier. Die Menschen haben da ein Sprichwort: An den Kindern sieht man, wie die Zeit vergeht. So ging es auch mir, als ich beim Festakt sah, was aus “meinen ersten Kindern” geworden ist, spielten sie doch in einer Band zum Tanze auf. Groß sind sie geworden, aber irgendwie auch immer noch ein bißchen Kind – oder würden sie sonst solch wilde Musik machen? Aber da sind wir ja schon gleich beim nächsten Thema – der 25-Jahr-Feier. Alle haben sich in schale geschmissen, weil doch die hohen Damen und Herren Politiker angemeldet waren, obwohl ich sagen muß, die Roben damals haben mir besser gefallen, da konnte man wenigstens noch erkennen, wer ein echter Professor war.

Um dem Landesherren zu demonstrieren, wie wenig Geld man doch hat, gab es Speis und Trank nur gegen Münze – entgegen aller üblichen Sitten, wie ich sie von Geburtstagsfeiern kenne. Damit alles gut vonstatten gehe, waren die Studierenden in die Pflicht gerufen. 32 von ihnen sollten den Mundschenk spielen und die hohen Damen und Herren Politiker und Würdenträger bedienen. Als dann alle bereit standen, um ihres Amtes zu walten, da brauchte man sie plötzlich nicht mehr. Hatte doch jemand der Frau, die für die Organisation dieses Partes zuständig war, den wohlgemeinten Rat gegeben, sich keinesfalls auf die Studierenden zu verlassen. Auch, daß der Gewinn des Ausschankes in das Säckel der Studentenvertretung fließen sollte, daran kann sich bis heute noch keiner wieder erinnern. Es hat sich doch irgendwie in den letzten Jahrhunderten – zumindest was diese Dinge angeht – noch nicht allzuviel geändert.

Vielleicht wird das ja bald alles anders, wo doch nun auch Eure Magnifizenz der DiRektor unsere holden Hallen mit denen von… na? – richtig: von München vertauscht. Das wurde ja auch langsam Zeit, denn sonst hätte er sich ja ab April wieder unter das Fußvolk reihen müssen und das wäre ihm doch sicherlich schwer gefallen, hätte dann doch ein anderer von seinem Recht, Schaden von der “Uni” abzuwenden Gebrauch gemacht, und er hätte nicht mehr bestimmt, sondern nur noch mitbestimmt. Ja, ja, diese Wahl des neuen Di(?)Rektors bringt meinen Glauben an die Demokratie doch wieder erheblich ins wanken. Offiziell soll da doch ein neuer gewählt werden, den vorzuschlagen offiziell jedem frei steht. Es drängt sich mir jedoch der verdacht auf, daß da ein wenig gekungelt worden ist. Alle, denen man dieses Amt antrug, lehnten dankend ab mit dem Hinweis auf die besondere Qualifikation einer bestimmten Person – selbst die, bei denen es ein offenes Geheimnis ist, daß sie es selber gerne geworden wären.

Sogar der Herold der “Uni”, HDH genannt, wußte schon, wer der neue werden würde. Merkwürdig, nicht wahr, wo doch noch gar nicht gewählt wurde. Außer dem DiRektor wird uns aber wohl noch eine andere hochgeschätzte Person verlassen, einer der auch schon Spektabilis war, einer, dessen Patienten, wenn sie zu ihm kommen, »mit den Füßen voran durch die Tür kommen« wie man so sagt. Auch er wird wohl nach München gehen, ein Verlust, der meine Freunde bei den Studierenden schwer trifft – nicht nur, weil es dann am Sommersemesterende keine Grillfeier im Segierzentrum mehr gibt, nein, einfach weil er eine gute Vorlesung gemacht hat und weil er für alle immer ein offenes Ohr hatte. Meine Freunde sagten mir, sie hätten ihm das auf Anfrage ihrer Münchner Kollegen auch bescheinigt. Doch ich muß mich kurz fassen. Und das mir, der ich mir so viel auf meine geruhsame Lebensart zugute halte! Aber ich habe dem Klabautermann versprochen, ihn noch diese Woche zu besuchen, weil ja der Besuch auf der Passat so kurz war, wo wir uns so viel erzählen wollten und Weihnachten auch wir unsere Beschäftigung haben…

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Aus MUzL wird TUzl? – Neues vom MUzL-Männchen https://www.studentenpack.de/index.php/1989/02/aus-muzl-wird-tuzl-neues-vom-muzl-mannchen/ https://www.studentenpack.de/index.php/1989/02/aus-muzl-wird-tuzl-neues-vom-muzl-mannchen/#respond Wed, 01 Feb 1989 11:00:28 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=212279 Tja. da hat meine Geschichte vom letzten Mal ja wohl eingeschlagen wie eine Bombe. Sogar Türen haben geknallt im Präsidium, aber das habe ich nur im Vertrauen erzählt, weil wir doch so nett unter uns sind. Ich persönlich finde es ja immer etwas peinlich, wenn jemand so die Contenance verliert, aber na ja …

Dabei soll unser DiReklor lieber ganz still und bescheiden unserem Herrgot danken, daß er noch am Leben ist. Oder hat er etwa schon vergessen, wie das war, als er mit unserem Chef-Anästhesisten und -Notfall-Lebensretter bei einem schweren Autounfall unverletzt geblieben? Das Auto lag auf dem Dach und streckte alle viere von sich – kein Wunder mit Totalschaden – aber ein großer (!) guter Stern hat unsere beiden vor schlimmerem bewahrt. Und doch – unseren PC hat’s schwer erwiseht. Mußte er doch vom großen guten Stern zum 2CV wechseln! Aber nicht etwa, weil die Ente so schön oder so alternativ ist, nein, für einen neuen großen (!) guten Stern hat wohl schlicht das Geld nicht mehr gereicht. Es zieht ihn zwar mit Macht nach München zu Weib und Kind – meistens per Lufthansa, die er so wie andere die Linienbusse benutzt – , aber damit seiner bescheidenen Klause niemand den schönen Ausblick verbauen kann, mußte es ja auch noch eben mal das Nachbargrundstück sein. Und da soll ja schon so manch einer in die Bredouille gekommen sein, mit der Liquidität und der Bonität und der Bank und überhaupt. Ja, und darum fährt unser DiRektor ganz ungewohnt Kleinwagen – allerdings mit Münchener Nummer…

Ich mußte mich allerdings auch ziemlich heftig ärgern, als meine schöne Kolumne im SpriPu erschienen war. Wollten doch tatsächlich und allen Ernstes, so schien es, verschiedene Leute wissen, wer ich denn eigentlich sei!

Allen voran Frau B. die Sekräterin des oben erwähnten PCS, die nicht immer besonders wohlerzogen, dafür aber immer wohlfrisiert und hochelegant gekleidet ist. SCHIERLINGSKRAUT UND OTTERNBRUT! Wer ich bin, wer ich bin!!? Ich bin das MUzL-Männchen! ICH BIN ICH BIN ICH! Wer denn wohl sonst? Wenn sich jemandausgehorcht oder belauscht fühlt, na wenn schon – immerhin schneide ich keine Telefonate mit!

Und überhaupt, was kann ich eigentlich dafür, daß es Menschen gibt, die mich nicht sehen und hören (oder riechen) können?

Soll ich den ganzen Tag mit ener Glocke herumlaufen, wie einer von diesen widerwärtigen Schleichern mit den hinterhältigen Krallen? Oder was? Und überhaupt: Ich brauche halt jemanden, der für mich auf die Bretter mit den vielen Knöpfen haut, wo schließlich Worte und ganze Seiten herauskommen. Damit kann ich altes Männchen nichts anfangen, ich brauche die Hilfe meiner jungen Freunde. Aber die helfen mir eben bloß, die schreiben, was ich sage! Und das dürfte doch gerade Sekretärinnen keine so ganz verschlossene Welt sein, denen geht es doch auch so wie meinen Schreibknechten. Sie müssen den Unsinn aufschreiben, denen andere Leute ihnen erzählen, und die blasen sich meist ganz furchtbar auf, obwohl sie ohne Hilfe nur Wörter, keine Worte aus eben diesen Brettern herausbrächten. Also ihr Direktoren, Institutsleiter, Uni-Popanze, Sekretärinnen, ihr Studierenden und sonstigen Intriganten, laßt es euch gesagt sein, schreibt es euch hinter die Ohren, steckt es euch hinter den Spiegel, ach was weiß ich, merkt euch ein für alle Male: Ich bin das MUzL-Männchen, klar??

Und auch Erfreuliches passiert zuweilen, das zu berichten sich lohnt. Die Küchenfrauen aus unserer Alten Mensa, die ich so besonders in mein kleines, altes MUzL-Männer-Herz geschlossen habe, dürfen in der Mensa bleiben, auch wenn diese im neuen Jahr, also diesem hoffnungsfrohen 1989, vom Studentenwerk übernommen worden ist. Und es war eigentlich auch nur ein ganz klein bißchen schwierig, das Studentenwerk dazu zu überreden. Erfreulich wird es aber erst richtig ab Mitte Februar, wenn der neue-alte Kanzler seine Geschäfte an der “Uni” aufnimmt. Ich denke, da wird sich einiges bewegen, in diversen Kaffekränzen nahe der Stempeluhr zum Beispiel, die dann ihre Aktivitäten wieder an den Schreibtisch verlegen müssen – sofern sie noch wissen, wozu dieser überhaupt da ist.

Einer allerdings, so habe ich nur unter größten Schwierigkeiten erfahren können – weil der nämlich immer nur eine Stunde am Tag zu erreichen ist, und im Winter auch nur Zuhause, weil er nämlich Vater geworden, dafür im Sommer immer beim Segelzentrum ist – will nun für den Senat kandidieren, die Mühe der langen Sitzungen, die das so mit sich bringt, nicht scheuend (ob ihm da wohl einer die Bezahlung von Überstunden versprochen hat?). Ich kann allen, die ihn öfter sehen wollen, nur raten, wählt ihn. Dann wißt ihr, daß er Mittwochs alle paar Wochen wenigstens beim Senat anwesend ist.

Ach, da fällt mir ja noch was ein: Ich habe schon von vielen Seiten das Gerücht gehört, die MUzL solle nun doch recht bald zur TUzL werden. Die Possehl-Stiftung habe sich daran auch schon mit 1 000 000.- DM beteiligt, damit ihren Interessen gehörig Nachdruck verliehen wird. Aber das alles kann ja nur ein Gerücht sein, denn es weiß doch jedes Kind, daß es da ein blaues Büchlein mit dem vielversprechenden Titel “Gesetz über die Hochschulen im Lande Schleswig-Holstein” gibt. Und in dem steht z.B. unter Paragraph 39: “Aufgaben des Senats: Der Senat hat, soweit durch dieses Gesetz oder die Verfassung der Hochschule nichts anderes bestimmt ist, alle Angelegenheiten wahrzunehmen, die die gesamte Hochschule betreffen.”

Aber vielleicht geht das mit der TUzL ja auch nicht die ganze Hochschule, sondern nur bestimmte Personen an. Das würde mir dann erklären, warum der Rektor zwar schon jedem erzählt, was sein wird, aber hoch niemandem aus dem Senat gefragt hat, ob überhaupt sein soll.

Es geht doch nichts über entscheidungsfreudige Vorsitzende, die die einzelnen Mitglieder nicht mit solch belanglosem Zeugs belasten wollen.

So, das muß reichen für diesmal, und vielleicht erfahre ich von den Wichtelmännern und Heinzelfrauen aus Kiel bis zum nächsten Mal ein bißchen was über das Studentenwerk – oder über ganz jemand anderen, wer weiß?

Euer MUzL-Männehen

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