Stefan Krampe – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Mon, 11 Aug 2014 18:12:41 +0000 de-DE hourly 1 Im Fernglas: CompuNet https://www.studentenpack.de/index.php/1998/07/im-fernglas-compunet-2/ https://www.studentenpack.de/index.php/1998/07/im-fernglas-compunet-2/#respond Wed, 01 Jul 1998 10:00:05 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=212315 Die Firma CompuNet (http://www.compunet.de) betreibt in unter anderem in Hamburg ein Schulungszentrum. Von dort hat Gitta Koellner freundlicherweise Rede und Antwort gestanden.

MUFtI: Was wird in Ihrer Firma angeboten?
Koellner: Wir schulen den gesamten Standardbereich, wir sind ATEC, ich weiß nicht, ob Sie wissen, was ein ATEC ist,

MUFtI: Äääh…
Koellner: ein autorisiertes Schulungszentrum von Microsoft, wir sind NAEC, autorisiert von Novell, und LAEC von Lotus. Das heißt, wir geben sämtliche offiziellen Kurse.

MUFtI: Wer kommt zu Ihnen und läßt sich schulen?
Koellner: Die komplette Firmenstruktur.

MUFtI: Gibt es denn auch studierte Informatiker, die sich bei Ihnen z.B. zum CNE(Netzwerkadministrator von Novell, d. Red.) fortbilden lassen?
Koellner: Gibt es auch.

MUFtI: Was für Leute beschäftigen Sie?
Koellner: Also, wir haben externe Trainer- wir arbeiten mit freiberuflichen Trainern.

MUFtI: Was für Qualifikationen haben diese Trainer? Sind das alles Hochschulabsolventen?
Koellner: Teils- teils. Wir beschäftigen Leute aus dem Praxisbereich, die schon jahrelang mit den Programmen arbeiten, die bei uns dann eine didaktische Ausbildung erhalten, und wir haben auch Informatikstudenten. Es kommt drauf an, ob Produktwissen vorhanden ist. Und die Liebe zum Schulen muß da sein, also das Weitergeben von Wissen.

MUFtI: Kommen mehr Leute aus der Praxis als aus der Hochschule?
Koellner: Beides. Sie haben hier das breite Feld getroffen.

MUFtI: Das Studium befähigt also im Allgemeinen nicht für so einen Job?
Koellner: Nein, gar nicht.

MUFtI: Wie werden die Trainer didaktisch geschult?
Koellner: Das ist ein zwei-Tages-Seminar, das aufgefrischt wird über Workshops. Es vermittelt Fähigkeiten wie “Wie baue ich ein Seminar auf? – Was sind Bestandteile eines Seminars?”, “Wie höre ich dem Teilnehmer zu? – Wie verstehe ich, was er will?”, und die anderen Handwerkszeuge: Aktives Zuhören, Transaktionsanalysen, Amerikanische Debatte, das wird vermittelt.

MUFtI: Sie arbeiten also auch mit Studenten?
Koellner: Ich glaube wir haben im Moment drei, die noch Informatik studieren.

MUFtI: Kommt denn die Vermittlung didaktischer Fähigkeiten zu kurz im Studium?
Koellner: Also, wenn die Studenten hinterher wirklich in den Bereich des Trainings gehen wollen , auf alle Fälle.

MUFtI: Ist das also ein Manko des Studiums?
Koellner: Wenn es die Zielrichtung hat, Informatiker auszubilden, ist es sicher nicht Aufgabe des Studiums! Aber wenn es die Richtung Erwachsenenbildung hat, dann ja.

MUFtI: Wird die pädagogische Eignung der Bewerber bei Ihnen Kontrolliert?
Koellner: Ja. Wird es schon.

MUFtI: Haben Sie auch schon mal jemanden nach Hause geschickt und gesagt: Sie können das nicht.
Koellner: Ja. Haben wir auch schon. Das entscheidet letztlich der Kunde!

MUFtI: Also durch die Reaktion aus den Kursen.
Koellner: Durch die Reaktion aus den Kursen – oder ich stelle beim Zugucken fest, daß es nicht funktioniert.

MUFtI: Sie setzen sich also in den Kurs und schauen mal zu.
Koellner: Genau.

MUFtI: Machen Sie Einstellungsgespräche, in denen sie versuchen, etwas über pädagogische Fähigkeiten herauszufinden?
Koellner: Ja.

MUFtI: Ist das fruchtbar? Findet man was raus?
Koellner: Es ist wie bei allen Einstellungsgesprächen, die Sie führen. Es gibt Menschen, die sich über- und es gibt Menschen die sich unterschätzen. Letztendlich zeigt es die Praxis.

MUFtI: In welcher Form bieten Sie Seminare an? Verkaufen Sie immer ganze Veranstaltungen an eine Firma?
Koellner: Teils- teils. Es gibt offene Veranstaltungen, vor allem im Standardbereich, und für unsere großen Kunden, mit denen wir viel zusammenarbeiten, werden spezielle Inhalte abgestimmt.

MUFtI: Die Tests…
Koellner: …sind online Tests, die dauern etwa 2 Stunden.

MUFtI: Wie frei sind Sie in der Entscheidung Ihrer Themen?
Koellner: In den Tests? Da haben wir gar keinen Einfluß drauf. Die kommen direkt vom Hersteller, damit die Anforderungen überall gleich sind.

MUFtI: Nein, ich meine auch bei den Kursen.
Koellner: Bei den Schulungen teilweise. Für die offiziellen Kurse können wir gar nichts dran ändern, und für die Standardschulungen können wir drehen, was wir wollen.

MUFtI: Wie sind Sie zu diesem Job gekommen, wenn ich fragen darf?
Koellner: Also ich habe zehn Jahre lang selber geschult und habe vorher Benutzerservice gemacht. Ich komme also voll aus der Praxis.

MUFtI: Vorher hatten Sie gar nichts mit Computern zu tun?
Koellner: Nein, gar nichts.

MUFtI: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Stefan M. Krampe

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Fernglas Nr. 1 https://www.studentenpack.de/index.php/1998/05/fernglas-nr-1/ https://www.studentenpack.de/index.php/1998/05/fernglas-nr-1/#respond Fri, 01 May 1998 10:00:04 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=212159 An dieser Stelle wollen wir ab jetzt in regelmäßigen Abständen versuchen, mit interessanten Firmen in Kontakt zu treten, um ein Bild “von draußen” in den Uni-Alltag zu transportieren. Es sollen Eindrücke vom kommenden Berufsalltag und den auf uns zu kommenden Anforderungen eingefangen werden. Den Anfang macht die Firma Bull AG, von der uns Herr Mosel aus der Personalabteilung Rede und Antwort gestanden hat.

MUFtI: Herr Mosel, ist die Universität ein Goldkäfig?

Mosel: Wir haben in den letzten 18 Monaten 60 Leute eingestellt, die alle von den Univeritäten und Hochschulen kamen. Und ich muß sagen, wir führen dazu Assessments durch, das heißt so ein-Tages-Veranstaltungen, wo wir uns gegenseitig kennenlernen, sowohl die Kandidaten uns als auch wir die Kandidaten. Und wir haben damit nur gute Erfahrungen gemacht.

MUFtI: Also, die universitäre Lehre in der Informatik ist kein Goldkäfig sondern praxisorientiert.

Mosel: Moment. Es ist generell zu sagen, daß wir die Leute auch so aussuchen. Um das noch ein bischen zu erweitern: Wir suchen nicht nur Informatiker, wir suchen in unseren Annoncen auch Mathematiker, Physiker, Informatiker, Betriebswirte, Nachrichtentechniker. Am wenigsten melden sich Informatiker. Also, wenn Sie jetzt auf Informatik schließen wollen… Von den Zuschriften sind 50, vielleicht sogar 60 Prozent Physiker, davon sind noch mal die Hälfte promovierte Physiker, und dann haben wir 20% Mathematiker und vielleicht 10% Informatiker.

MUFtI: So gesehen ist also der universitäre Abschluß unabhängig von der Fachrichtung, oder sagen wir, das Ingeniers- oder Naturwissenschaftliche Studium ausschlaggebend für Ihre Suche?

Mosel: Ich verstehe nicht ganz. Was ist jetzt daran ungewöhnlich?

MUFtI: Na ja, Sie suchen ja Applikationsentwickler, Netzwerkspezialisten, Datenbankadministratoren usw., das sind ja eher Stellen, die von Informatikern besetzt werden.

Mosel: Ach so. Dazu wollen wir sie ja erst noch machen. Das heißt, die melden sich bei uns und sagen, ich wollte schon immer mal Applikations-Ingenieur sein und sehe bei Ihnen eine gute Chance, das zu werden. Nur, wir wollen im Vorfeld schon mal herausfinden, wo gehen die Neigungen hin.

MUFtI: Daher kommt auch der einjährige Ausbildungszyklus in Ihrem Hause?

Mosel: So ist es.

MUFtI: Das Ingenieur- oder Naturwissenschaftliche Studium ist also für Sie die Qualifikation um zu sagen: Die können wir weiter Ausbilden.

Mosel: Ja. Vor zehn Jahren noch haben wir nur von der EDV völlig unbeleckte Leute eingestellt, heute ist EDV-Wissen zwar nicht zwingende Voraussetzung, aber schon dringend erwünscht. Insofern kommen auch Betriebswirte und Mathematiker in Frage, nicht nur Informatiker, die das schon im Studium gelernt haben. Sondern da hat jeder schon eine Studien- oder Diplomarbeit mit PC, mit Programmierung irgendwie begleitet. Das abgeschlossene Hochschulstudium und der Nachweis von EDV-Kenntnissen, das ist die Qualifikation. Und unser Assessment mit Gruppengesprächen und kleinen Tests.

MUFtI: Eine letzte Frage. Wenn sich ein Informatiker mit gutem Diplom und fundiertem Fachwissen bei Ihnen bewirbt, und Sie hätten noch drei Wünsche frei, wie Ihr Kandidat sein soll. Was währen dann diese drei Wünsche?

Mosel: Noch drei Sachen? Wüßte ich nicht genau, was wir uns wünschen würden. Fünf Jahre Projekterfahrung im Software-Ingeneering, das geht ja alles nicht, bei Absolventen.

MUFtI: Gibt es also nichts, was Sie schmerzlich vermissen?

Mosel: Nein… Wenn wir da hinschrieben “Einjähriger Ausbildungszyklus” dann beinhalteet das Training-on-the-job, Projektarbeit. Und was wir hören aus den Projekten: Die sind alle zufrieden. Und wir können ja nicht verlangen, daß jemand Erfahrung hat in Großprojekten. Wie kann ein Universitätsabsolvent sagen, er hat das? Woher könnte das sein? Es ist ganz klar was wir eigentlich suchen: Teamleiter, Projektleiter. Das kann man noch sagen: Alle, die wir hier einstellen, das ist vielleich noch eine wichtige Voraussetzung, die betrachten wir unter dem Gesichtspunkt, daß sie in drei Jahren Teamleiter sein werden. Das versuchen wir im Assessment herauszufinden.

MUFtI: Also Führungsqualitäten.

Mosel: Genau.

MUFtI: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Stefan M. Krampe

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Wozu sind Kittel gut? https://www.studentenpack.de/index.php/1998/02/wozu-sind-kittel-gut/ https://www.studentenpack.de/index.php/1998/02/wozu-sind-kittel-gut/#respond Sun, 01 Feb 1998 11:00:57 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=212123 An unserer schönen Universität haben wir Informatiker es schon nicht leicht. Da sind wir ohnehin nur ein kleines Häufchen, und dann ist unser großes Gegenüber auch noch der Studiengang Medizin. Zugegebenermaßen sind nicht alle Medizinstudentinnen und -stundenten eine Ausgeburt an Profilneurose, aber es gibt da doch den einen und die andere, deren Drang zur Selbstdarstellung in entscheidenden Momenten verhältnismäßig lästig sein kann. Ich will mich nur mit einem kleinen Beispiel begnügen:

Sitze ich doch dösend in der Mensa, genauer gesagt in der Kafete und gucke so Richtung Vorklinik. Und da passiert der alltägliche Selbstdarstellungsgang zweier kleiner Medizinstudentinnen in eben jene Mensa, in der ich gerade ein paar Kalorien einwerfe. Selbstdarstellungsgang deshalb, weil die oben beschriebenen Beiden (natürlich) ihre Kittel anhaben. Eigentlich könnte es mir völlig Schnuppe sein, wer sich wo wie präsentieren möchte. Allerdings haben unsere beiden Süßen aus dem dritten Semester da eine Kleinigkeit außer Acht gelassen: Die Aufgabe dieser Kittel (wie die Aufgabe der meisten Kittel) ist, Schmutz und Keime, denen man beim Präparieren ja durchaus ausgesetzt sein könnte, eben nicht in die ungescholtene Umwelt zu tragen.

Aber solche Tatsachen werden wohl erst gar nicht in Erwägung gezogen. Sonst könnte ich mir auch kaum erklären, wie keine zwei Minuten, nachdem ich mich den beiden Damen gegenüber in undiplomatische Worte verstiegen hatte, das gleiche Spiel wieder losging, diesmal aber erstens mit männlichen Vertretern der Schnippelgilde und zweitens zu allem Überfluss noch in der Version mit angezogenen Latexhandschuhen. Als diese drei Herren der Schöpfung dann genüßlich ihren Kaffee anfingen zu schlürfen, fielen mir noch nicht mal mehr undiplomatische Worte ein. Wie kann denn jemand so hirnamputiert sein? Seit jenem denkwüdigen Tag habe ich angefangen, meine Augen dahingehend offenzuhalten, wer da wie bekleidet über den Campus rennt. Und ich kann nur jedem raten, das auch mal zu versuchen.

Übrigens: Die Leute in blauen Kitteln kommen von der Intensivstation und die in grünen aus dem OP…

Euer

Stefan

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