Julia Kleinhenz – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Wed, 16 Jul 2014 11:50:28 +0000 de-DE hourly 1 Buchbesprechung und Autorenlesung https://www.studentenpack.de/index.php/1990/06/buchbesprechung-und-autorenlesung/ https://www.studentenpack.de/index.php/1990/06/buchbesprechung-und-autorenlesung/#respond Sun, 10 Jun 1990 07:43:24 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=211638 METIN GÜR – Warum sind sie kriminell geworden ? Türkische Jugendliche in deutschen Gefängnissen Verlag Neuer Weg, 234 Seiten, mit Fotos und Dokumenten, DM 19,80, ISBN 3-88021-188-4 zu beziehen im BUCH & CAFE, Große Altefähre 4, 2400 Lübeck 1

Metin Gürs literarische Reportage ist eine Anklage gegen die Justiz in der BRD. Gür verleiht Jugendlichen seine Stimme, die abgestempelt und dann kriminell wurden – und für die Strafvollzug nicht Hilfe, sondern oft das endgültige Versinken im Bodenlosen bedeutet. Kein Wunder, daß die Justizvollzugsanstalten meist die Auskunft verweigern und Metin Gür nur auf Umwegen zum Gespräch mit den Gefangenen kam.

Über Metin Gürs Art zu schreiben, sagt Günther Wallraff; “Er versteht es, zwei scheinbar sich ausschließende Formen wie Poesie und Soziologie zusammenzufügen und zu einer Einheit zu verschmelzen,” Damit erreicht das Buch einen breiten Leserkreis und ist zugleich für Fachleute auf dem Gebiet der Jugend- und Sozialarbeit sowie der Justiz geeignet. Nicht zuletzt liegt ein gutes Unterrichtsmaterial für Schüler wie Lehrer vor.

Das Buchprojekt wurde vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützt. Metin Gür sagt selbst über türkische Jugendliche in deutschen Gefängnissen: “Die Lebensbedingungen der in bundesrepublikanischen Haftanstalten einsitzenden Strafgefangenen, insbesondere auch der Jugendlichen aus der Türkei, sind hart. Es ist, als habe man vergessen, daß es sich bei ihnen auch um Menschen handelt.” Dazu eine Kapitelüberschrift aus dem Buch: “Da sitzt eine Mißgeburt drin!”

Über Metin Gür: Jahrgang 1939, legt mit diesem Buch seine zweite große Veröffentlichung vor. Aufgewachsen in einem Dorf bei Malatya (Türkei), ging er mit 13 Jahren nach Ankara. Als Schriftsetzer veröffentlichte er erste Artikel zu sozialen Problemen; seit dieser Zeit ist Metin Gür in der Gewerkschafts- und Arbeiterbewegung tätig. Seit 1986 lebt Metin Gür – mit Unterbrechungen – in der BRD. 1987 veröffentlichte er Meine fremde Heimat (Köln, 2 Auflagen) und wurde einem breiteren Publikum bekannt.
Am 22, Juni 1990 um 19.30 Uhr liest Metin Gür aus seinem Buch in Lübeck. Veranstaltungsort ist das Jugendfreizeitheim Burgtor. Veranstalter sinifBUCH & CAFE, Jugendfreizeitheim Burgtor und verschiedene türkische Organisationen. Der Eintritt ist frei.

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Let’s go East! https://www.studentenpack.de/index.php/1990/06/lets-go-east/ https://www.studentenpack.de/index.php/1990/06/lets-go-east/#respond Fri, 01 Jun 1990 08:14:36 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=211643 Aufgrund des rasenden Tempos der deutschen Wiedervereinigung halte ich es für nicht sinnvoll, den angekündigten Artikel über Möglichkeiten und Chancen für Ärzte durch die Grenzöffnung zu schreiben. Er wäre schon am Erscheinungstag wieder veraltet. Nur soviel:

Das Landesprüfungsamt Kiel teilt zur Anerkennung von Ausbildungszeiten in der DDR folgendes mit:

“Der gem. § 6 ÄAppO abzuleistende Krankenpflegedienst kann in jeder Klinik der DDR abgeleistet werden. Hierfür bestehen keine weiteren Vorraussetzungen.

Entsprechend kann die gem. § 7 ÄAppO geforderte Famulatur in jeder Klinik der DDR abgeleistet werden. Die Ableisteung des ‘Praxis-Teils’ ist hier auch in einer Poliklinik möglich. Das gem. § 3 ÄAppO geforderte PJ kann auch in der DDR abgeleistet werden. Die Ausbildung für das PJ kann aber nur in den Universitäten ab geleistet werden, da sonst eine entsprechende, vor allem technische Ausstattung nicht gegeben ist.”

Die Ableistung des AIP in der DDR ist laut Deutschem Ärzteblatt ebenfalls möglich, allerdings müssen die geforderten Fortbildungen besucht werden. Dies kann ggf. auch in der DDR geschehen.

Viel Spaß bei euren Praktika, Famulaturen, PJ’s in der DDR (falls sie dann noch existiert).

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