Andrea Kauertz – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Wed, 06 Mar 2013 22:17:51 +0000 de-DE hourly 1 „Und warum kommt der Bus nie pünktlich?“ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/11/und-warum-kommt-der-bus-nie-punktlich/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/11/und-warum-kommt-der-bus-nie-punktlich/#respond Mon, 01 Nov 2010 10:00:43 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=108190
Andrea Kauertz | StudentenPACK.

Busse im Busdepot des Stadtverkehrs.

Nehmen wir einen durchschnittlichen Studenten einer Lübecker Hochschule und nennen ihn Tim H. Für ein Auto fehlt ihm das Geld, sein Fahrrad ist kaputt oder geklaut und jeden Tag zur Stätte des Wissenserwerbs und wieder nach Hause zurück zu laufen ist auch keine Lösung – er muss also Bus fahren. Dann gehört er zu der Gruppe junger und alter Menschen, die manchmal einen Tagesordnungspunkt mehr haben, über den sie sich ärgern können. Und das auch häufig tun. „Warum kommt der Bus immer zu spät?“, „Warum fährt der Busfahrer wie ein Henker?“ Im Alltag bleibt oft keine Zeit, diesen Fragen auf den Grund zu gehen und wenn man sich ärgert, fällt es schwer, sich die in die Lage des vermeintlichen Verursachers hineinzuversetzen. In der Tat aber hat auch der Stadtverkehr die Vorgabe, möglichst viel zu sparen.

Trennung von Stadtwerken und Stadtverkehr

Bis zum Jahr 2000 gehörten der Stadtverkehr und die Stadtwerke Lübeck zusammen. Das heißt, die Stadtwerke machten Gewinn durch den Verkauf von Gas und Strom, ein Teil dieses Gewinns floss dann direkt in den Stadtverkehr, der natürlich Verlust macht. Das ist leicht vorstellbar wenn man bedenkt, dass Busse nicht nur zu den Stoßzeiten fahren, sondern auch in den weniger genutzten Abend- und Morgenstunden und auch entferntere Gebiete anfahren. Im Jahr 2000 wurde dann das Monopol der örtlichen Stadtwerke auf den Verkauf von Gas und Strom zugunsten großer Energiekonzerne abgeschafft. Erfreulich für den Verbraucher, der fortan niedrigere Preise zu zahlen hatte, wenn er den Anbieter wechselte. Aber durch den niedrigeren Gewinn der Stadtwerke konnte ab dem Zeitpunkt auch weniger Geld in den Stadtverkehr fließen. Was tun also, wenn einem Gewinn von 8 Millionen Euro ein Verlust von 16 Millionen Euro gegenübersteht?

Sparen, sparen, sparen

Zur Kostensenkung wurden mehrere Maßnahmen ergriffen. Zum Einen wurde nicht nur beim Personal gespart, sondern zum Beispiel wurde auch der Busbestand von 180 Fahrzeugen auf 140 gesenkt. Die meisten davon sind Umweltbusse, die mit dem blauen Umweltengel gekennzeichnet sind. Diese werden nicht nur alle zwei Tage mit 11-14000 Liter Diesel betankt, sondern auch mit dem sogenannten „AdBlue“, was nichts anderes als Harnstoff ist. Dadurch wird der Ausstoß von Schadstoffen um bis zu 80% reduziert. Pro Jahr müssen etwa 12-14 neue Busse angeschafft werden, was mit 300.000 Euro Kosten pro Exemplar zu Buche schlägt. Immerhin werden die Busse mit Regenwasser gewaschen, was pro Bus etwa 200-240 Liter ausmacht. Nur im Winter können sie manchmal nicht, wie üblich, alle zwei Tage gewaschen werden: Bei niedrigen Temperaturen würden sonst die Türen zufrieren. Um weniger Busse und Personal einsetzen zu müssen, wurden die sogenannten Wendezeiten an den Endhaltestellen verkürzt. Dabei handelt es sich um die Zeit, die einem Bus zwischen Ankunft und Abfahrt an der Endhaltestelle zur Verfügung steht. Prinzipiell kann diese Zeit genutzt werden, um zum Beispiel eine entstandene Verspätung wieder auszugleichen. Hinzu kommt, dass die Fahrpläne heute insgesamt so straff organisiert sind, dass sie nur funktionieren, wenn nichts Außergewöhnliches passiert. Jegliche Verzögerung, etwa durch den Berufsverkehr, führt zu Verspätungen, die meist nicht mehr rausgeholt werden können. Mancher Busfahrer versucht da vielleicht, mit seiner Fahrweise gegenzusteuern.

Neue Technologien

„Wird darüber nachgedacht, die Busflotte durch Fahrzeuge mit Gasantrieb auszurüsten?“ fragt Tim H. sich. Busse mit Gasantrieb werden keine eingesetzt, geplant ist aber, im nächsten Jahr die ersten Hybridbusse anzuschaffen. Bei einem Hybridbus treibt der Dieselmotor einen elektrischen Generator an, der Strom für den Elektromotor produziert, der dann direkt die Achsen antreibt. Zusätzlich wird Strom gespeichert und dann genutzt, wenn besonders viel Energie erforderlich ist, zum Beispiel beim Anfahren. Durch diese Technologie wird der Ausstoß von Schadstoffen verringert und die Busse lassen sich auch noch zu Wasserstoffbussen umbauen, die komplett ohne Diesel auskommen. Auf lange Sicht gesehen ist das das Ziel.
Busfahrer und die Priwallfähre

„Und wer fährt mich da eigentlich immer durch die Gegend?“ Den typischen Ausbildungsberuf Busfahrer gibt es nicht, die meisten sind Quereinsteiger und kommen aus ganz unterschiedlichen Berufen. Manche waren vorher beim Bundesgrenzschutz, andere in handwerklichen Berufen tätig. Beim Stadtverkehr müssen sie sich alle 5 Jahre einem Generalcheck unterziehen und zu diesem Zeitpunkt auch 35 Stunden Schulung vorweisen.

Zum guten Schluss noch ein Hinweis an alle Studenten, die auch mal gerne ans Wasser fahren: Ja, die Priwallfähre darf mit dem Semesterticket benutzt werden, auch wenn immer wieder Gerüchte auftauchen, man müsste dann trotzdem ein Kinderticket lösen oder dergleichen. Aber natürlich nur als Fußgänger, nicht mit dem Auto. Ist klar.

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Ein Zuhause auf Zeit https://www.studentenpack.de/index.php/2010/07/ein-zuhause-auf-zeit/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/07/ein-zuhause-auf-zeit/#respond Fri, 02 Jul 2010 12:04:02 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=1068
Andrea Kauertz | StudentenPACK.

Ronald-McDonald-Haus Lübeck

Manchmal läuft das Leben einfach nicht nach Plan, da kann man tun, was man will. Dann müssen neue Lösungen gesucht werden und man muss versuchen, das Beste aus seiner Situation zu machen. Genau für diesen Fall bietet das Lübecker Ronald McDonald Haus Unterstützung. Das Gebäude, nur wenige Gehminuten von der Klinik entfernt, bietet Eltern schwer kranker Kinder ein Zuhause auf Zeit, wenn sich die Behandlung des Kindes länger hinzieht. So haben die Eltern die Möglichkeit, jeden Tag viele Stunden bei ihrem Kind verbringen zu können, ohne dafür quälend lange Anfahrtswege in Kauf nehmen zu müssen. Das ist aber nicht der einzige Vorteil, wie ich im Gespräch mit zwei Elternpaaren erfahre, die beide im Herbst letzten Jahres für mehrere Monate im Haus gewohnt haben, weil ihre Kinder viel zu früh zur Welt kamen. Für sie war es ebenso wichtig, unter Gleichgesinnten zu sein, die ihre Probleme und Ängste verstehen, mit denen sie aber auch über andere Dinge als die Krankheiten ihrer Kinder reden können. „Die Atmosphäre“, so die Eltern, „war immer gut und positiv“. Das fällt mir bei einem Rundgang durch das Haus mit der Leiterin Frau Kahlcke-Beall auch direkt auf. Alles ist offen und großzügig angelegt, freundlich und einladend der Eindruck, der bei mir bleibt.

Insgesamt zwölf Apartments stehen für Familien zur Verfügung, dazu Gemeinschaftsräume, eine große Küche, Spielzimmer und ein Garten. Neben der Hausleiterin sind dort noch zwei weitere Hauptamtliche und 30 Ehrenamtliche beschäftigt, die sich um alles kümmern, angefangen vom Hausmanagement, über die Familienbetreuung bis hin zu Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising. Der Dienstplan wird so strukturiert, dass immer ein Ansprechpartner für die Familien da ist, der zum Beispiel auch bei einem Sterbefall Beistand leisten kann. Die jährlichen Kosten für das Haus belaufen sich auf 160.000 Euro. Ein Drittel davon wird durch die von den Eltern zu zahlenden Übernachtungskosten von 20 Euro pro Nacht abgedeckt. Die anderen zwei Drittel werden durch Geld-, Sach- und Dienstleistungsspenden finanziert. Zu diesem Zweck werden in regelmäßigen Abständen Aktionen wie etwa der Tag der offenen Tür durchgeführt, mit Flohmarkt, Kuchenbuffet und musikalischer Untermalung.

Erbaut wurde das Haus 1999 von der McDonald Kinderhilfe Stiftung. Und diese hat wirklich etwas mit der uns allen bekannten Fastfood-Kette zu tun: Vom Gründer Ray Kroc wurde 1974 die McDonald’s House Charities (früher: McDonald Children’s Charities) in den USA ins Leben gerufen. Es kam dazu, da die Tochter eines Footballspielers, der bei Ray Kroc unter Vertrag stand, an Leukämie erkrankt war und für lange Zeit im Krankenhaus zur Behandlung bleiben musste. Dabei kam jene Idee auf, ein Haus zu bauen, in dem die Eltern der Kranken für die Behandlungszeit unterkommen können. Ray Kroc unterstützte die für den Hausbau durchgeführte Spendensammlung. Dadurch konnte das erste Haus 1974 in Philadelphia gebaut werden. Die deutsche McDonald’s Kinderhilfe Stiftung ist also ein Teil der McDonald’s House Charities. Mittlerweile gibt es in Deutschland 16 Häuser an großen Kliniken.

Es ist wohl leicht vorstellbar und wird sogar durch Studien belegt, dass es kranken Kindern enorm bei der Genesung hilft, wenn ihre direkten Bezugspersonen viele Stunden am Tag nahe bei ihnen sind: Schmerzen können so leichter ertragen, unangenehme Untersuchungen durchgestanden und die Langeweile in Ansätzen bekämpft werden (das haben wohl auch die Krankenkassen verstanden, denn der Übernachtungsbeitrag von 20 Euro wird in fast allen Fällen übernommen). Die Ronald McDonald Häuser leisten dazu einen Beitrag, den wohl nur die Betroffenen selbst ganz einschätzen können. Dieser Beitrag zieht an vielen von uns vorüber, ist vielleicht still und macht doch für viele kleine Menschen einen sehr großen Unterschied!

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Quo vadis Stadtverkehr? https://www.studentenpack.de/index.php/2010/07/quo-vadis-stadtverkehr/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/07/quo-vadis-stadtverkehr/#respond Thu, 01 Jul 2010 08:00:56 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=108228
Andrea Kauertz | StudentenPACK.

Lübeck kämpft auch bei der Präsentation der Workshopergebnisse

Es ist das eine Lied, das wir in letzter Zeit so häufig hören: Es muss gespart werden!

Wie sollte es anders sein: Dies muss auch beim Stadtverkehr Lübeck geschehen. Jedes Jahr sollen 2,5 Millionen Euro eingespart werden, natürlich am liebsten, ohne Fahrgäste zu verlieren.

Vielleicht sollten unser Ministerpräsident oder Herr de Jager mal ein Praktikum bei den Leuten vom Stadtverkehr machen, denn eines machen die sicher richtig: Sie befragen auch mal die Bürger und Angestellten, was Ihnen denn so besonders wichtig sei und was vielleicht eingespart werden könnte. Dazu fand am 12.6.2010 eine Bürgerwerkstatt in den Media Docks unter dem Titel „Vorfahrt für Ideen“ statt, zu der rund 200 Einwohner Lübecks erschienen. Die PTV AG (Planung Transport Verkehr) aus Karlsruhe war im Vorfeld damit beauftragt worden, das Liniennetz in Lübeck zu optimieren und dabei jede vorhandene Struktur kritisch zu überprüfen (mit den Einsparzielen im Hinterkopf). Die nötige Erfahrung bringt die PTV AG mit. Bereits in mehreren deutschen Städten haben sie die dortigen Bus- und Bahnbetriebe bei der Verbesserung des Angebotes unterstützt und in Dubai sogar das Liniennetz komplett aufgebaut.

Nach einer Begrüßung durch den Geschäftsführer des Stadtverkehrs, Willi Nibbe, und den Lübecker Bausenator, Franz-Peter Boden, stellt der Geschäftsführer der PTV AG, Jürgen Kaiser, den Kontext dar, in welchem die Bürgerwerkstatt stattfindet. Im Moment wird der Status Quo erhoben und die Bedürfnisse der Mitarbeiter, der Stadtverkehr-Nutzer und auch der Bürger, die keine Busse nutzen, ermittelt. Darum wurde bereits eine Mitarbeiterbefragung Anfang des Jahres sowie eine Fahrgastzählung und eine telefonische Haushaltsbefragung durchgeführt. „Die Bürgerwerkstatt soll jetzt dazu genutzt werden, direkt mit den Einwohnern in Kontakt zu treten. Jeder Vorschlag ist erlaubt, wir nehmen alles mit“, so Jürgen Kaiser am Ende der Eingangsveranstaltung.

Ideen sammeln

Danach teilt sich das Auditorium in drei Workshops auf, die jeweils etwas andere Aspekte des Stadtverkehrs beleuchten sollen. Letztendlich verwischen diese Grenzen aber. Jeder Workshop wird von einem Mitarbeiter der PTV AG geleitet und von einem oder mehreren Mitarbeitern des Stadtverkehrs unterstützt. So kann auf Fragen direkt mit Sachverstand geantwortet werden. Auch wenn Eingangs direkt angesagt wurde, dass das Thema Preisgestaltung von Tickets nicht Teil der Diskussionen sein soll, wird es in dem Workshop, in dem ich sitze, direkt von einem Teilnehmer angesprochen. Dazu werden dann aber auch erwartungsgemäß keine Aussagen gemacht. Nach einer Einführungsrunde im Workshop sollen alle Teilnehmer ihren Wohnort auf einer Karte von Lübeck markieren. Fast aus allen Bereichen Lübecks sind „Vertreter“ da und einige machen ihrem Ärger gleich zu Beginn Luft. Zum Thema „Taktung“, also wie häufig ein Bus in der Stunde fährt, beschweren sich viele über schwer merkbare Fahrpläne, da sich die Taktung im Laufe des Tages verändert. Was sich viele von den Innenstadteinwohnen nicht vorstellen konnten: Es gibt Bereiche Lübecks, da fahren vormittags Busse und dann 5 Stunden lang kein einziger mehr. Die entrüstete Frage, was das denn wohl für eine Taktung sei, kommentiert ein anderer Workshopteilnehmer trocken mit den Worten „Ist immerhin leicht zu merken“. Um System in die Vorschlagsflut zu bringen, erhält jeder Teilnehmer Zettel, um darauf seine Anregungen zu den Themen Fahrzeit, Fahrtenzahl und Abendverkehr niederzuschreiben und später an die Pinnwände zu heften.

Immer wieder wird zwischendurch diskutiert und besonders die älteren Teilnehmer, die übrigens deutlich zahlreicher als die jüngeren Teilnehmer sind, erzählen viel Erlebtes und Generelles, was sie los werden möchten. So wirft ein Herr auf, dass sich ja in jedem Bus ein Schild mit der Aufschrift „Während der Fahrt nicht mit dem Fahrer sprechen“ befindet. Die Älteren würden noch zu einer Generation gehören, in der man stark obrigkeitsgläubig ist und sich daher an solche niedergeschriebenen Vorgaben hält und sich dadurch nicht trauen, den Fahrer um Hilfe zu bitten, z.B. beim Ein- und Aussteigen mit einem Rollstuhl.

Zukunftsmusik

Nach zwei Stunden ist eine Pause nötig, Brötchen und Kaffee helfen beim Entspannen, vor den Media Docks können alle die Zukunft bestaunen: ein Bus, der mit Wasserstoff fährt und ein Hybrid Bus (beide von der Hamburger Hochbahn für den Tag zur Verfügung gestellt) können für eine kleine Rundfahrt genutzt werden.

Zum Ende der Veranstaltung werden dann die Ergebnisse aus den Workshops vorgestellt. Einige Themen tauchen immer wieder auf, wie zum Beispiel der Abendverkehr. Manche wünschen sich eine Auflösung der Sternfahrten, Studenten die Einführung von Nachtbussen (meine Workshopleiterin machte direkt ein besorgtes Gesicht, als dies zur Sprache kam: „Na ja, mal sehen wie wir das finanzieren“), andere mehr Querverbindungen zwischen den Stadtteilen als Ergänzung zur Altstadt-Zentrierung. Ebenfalls oft genannt wird der Wunsch nach der Einbindung neuer Strecken – zum Beispiel fährt kein Bus über die Kanalstraße oder zur Nordtangente – nach der Verbesserung von Haltestellen und nach einer besseren Koordinierung der Fahrzeiten von Bus und Bahn.

Die Veranstalter werden nicht müde, zu betonen, wie begeistert sie von dieser Bürgerwerkstatt und ihrem Ergebnis sind. So eine Resonanz von den Lübeckern hätten sie sich gewünscht und man sei hochzufrieden mit der Qualität der Beiträge und Diskussionen. Es bleibt abzuwarten, was von den vielen Vorschlägen wirklich in die Tat umgesetzt wird, denn es geht ja um die „Optimierung“ des Liniennetzes. Ende des Jahres soll eine schriftliche Zusammenfassung erscheinen, die genau darauf Antwort gibt. Wir werden berichten!

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„Wir sind nichts Besonderes, hatten nur viel Glück… https://www.studentenpack.de/index.php/2010/06/wir-sind-nichts-besonderes-hatten-nur-viel-gluck/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/06/wir-sind-nichts-besonderes-hatten-nur-viel-gluck/#respond Mon, 07 Jun 2010 09:00:53 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=108297 … Auserwählte kriegen halt das größte Kuchenstück“. So singt Heinz Rudolph Kunze in seinem Lied „Aller Herren Länder“ und er hat Recht – das fiel mir in meinen sechs Wochen in Burkina Faso, das im Herzen Westafrikas liegt, mehr als einmal auf. Zuerst und am deutlichsten, als ich ein 15-jähriges Dienstmädchen aus einem Dorf mit für mich unaussprechlichen Namen, zwei Stunden Fußmarsch von der Hauptstadt Ouagadougou entfernt, kennen lernte. Ihren Eltern ging das Geld aus und sie konnte deshalb nur zwei Jahre die Schule besuchen. Seitdem arbeitete sie auf dem Feld und jetzt als Dienstmädchen in Ouagadougou bei der Familie, bei der ich die sechs Wochen wohnen darf. Sie putzt jeden Tag, geht einkaufen auf dem Markt und bereitet das Essen zu. Wenn sie nichts zu tun hat, dann schaut sie am liebsten südamerikanische oder indische Serien mit den schönen Namen wie „Maria“ oder „Annas zwei Gesichter“, in denen es immer höchst dramatisch zugeht; unser „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ ist emotionslos dagegen.

Andrea Kauertz | StudentenPACK.

Centre Hospitalier Universitaire Pédiatrique Charles de Gaulle, Ouagadougou

Heißer Empfang

Begonnen hat mein Aufenthalt Mitte Februar. Direkt als ich aus dem Flugzeug ausstieg, schlug mir die Hitze wie eine Wand entgegen. März und April sind die heißesten Monate in Burkina Faso, wo das Thermometer tagsüber gerne bis auf 45°C klettert. Gut, bei meiner Ankunft um kurz nach 21 Uhr waren es nur noch etwas über 30 Grad, also vergleichsweise angenehm. Nachdem ich mein Gepäck in Empfang genommen hatte, traute ich mich raus und traf zu meiner Überraschung niemanden, der mich abholen wollte. Wie ich später erfuhr, hatte es da ein Missverständnis gegeben: Meine Gastfamilie erwartete mich erst einen Tag später. So kam ich direkt mit den ersten Burkinabé (so nennen sich die Einheimischen) in Kontakt. Sie waren allesamt Taxifahrer und sehr bemüht mich zu überzeugen, dass sie mich gerne überall dorthin fahren würden, wohin ich wollte. Das Problem war nur: Ich hatte nicht einmal eine Adresse. Nach zwei Stunden, einem Telefongespräch und meinem ersten abgelehnten Heiratsantrag kam dann endlich Arsène, um mich abzuholen. Er hatte in seiner Studentenzeit eine kleine Organisation gegründet, die Frauen in Burkina Faso hauptsächlich über Malaria, aber auch über HIV/AIDS aufklärt und einige dazu ausbildet, ihrerseits wieder andere Frauen aufzuklären. 2005 traf er eine deutsche Medizinstudentin, die ihm vorschlug, eine Kooperation mit dem bvmd (Bundesvertretung der Medizinstudenten in Deutschland e.V.) einzugehen und so deutschen Studenten die Möglichkeit zu geben, Burkina Faso, „Action vie pour tous“ (so heißt die Organisation) und den Krankenhausalltag vor Ort näher kennen zu lernen. Leider fanden während meines Aufenthalts keine Aufklärungsaktionen statt, weil die Mitglieder von „Action vie pour tous“ gerade beruflich sehr eingespannt und die meisten gar nicht im Land waren.

In einer anderen (medizinischen) Welt

So nutzte ich die Zeit für Famulaturen (Praktikum während des Medizinstudiums) und verbrachte erst einmal zwei Wochen in einem kleineren Krankenhaus. Als Weiße ist man natürlich immer eine Attraktion. Manchmal ist das angenehm, etwa, wenn die ohnehin schon offenen und freundlichen Menschen noch freundlicher werden und sich darum kümmern, dass ich möglichst viel sehen und machen kann. In deutschen Krankenhäusern wird man als Student schon mal übersehen, hier bemühten sich alle darum, mich zu integrieren. In der Notaufnahme, die eher einer größeren Allgemeinarztpraxis glich, war ich bei Konsultationen dabei; es ging hier meist um Infektionen wie Malaria oder Meningitis. Da es nicht genug Ärzte gibt, werden die Konsultationen von Krankenschwestern und Pflegern durchgeführt, die auch die nötigen Zusatzuntersuchen anordnen und Medikamente verschreiben. Jeder Patient muss sich sein gesamtes Verbrauchsmaterial, also Medikamente, Spritzen oder Handschuhe, in der Apotheke des Krankenhauses besorgen, das heißt: selbst bezahlen. Eine Art Krankenversicherung gibt es wohl, die besitzen aber nur wenige Menschen. Wenn jemand stationär aufgenommen wird, so bekommt er oder sie eine Pritsche in einem mit mindestens sechs Personen belegten Zimmer zugeteilt und ist dann, was die Pflege und Verpflegung angeht, auf die Unterstützung seiner Angehörigen angewiesen. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass die Menschen hier etwas robuster sind, also auch dementsprechend miteinander umgehen: Als eine Schwangere im Kreißsaal aufgrund von Wehenschmerzen nach einem Kaiserschnitt fragte, lachten die Hebammen sie fast aus und sagten: „Das tut nun einmal so weh.“

Auch im Kinderkrankenhaus der Uni, wo ich weitere 2 Wochen Praktikum machte, war die Ausstattung der Patientenzimmer mit Betten und jeweils einem Schrank eher dürftig im Gegensatz zu dem, was ich von Deutschland gewohnt war. Auch hier bekam ich meistens Malaria, Meningitis, unterernährte oder ausgetrocknete Kinder zu sehen. Mit den burkinischen Studenten bereitete ich die kleinen Patienten jeden Morgen auf die Visite vor. Das heißt: einmal komplett untersuchen und nach Beschwerden fragen. Das Medizinstudium ist in Burkina Faso wie in Frankreich aufgebaut (Burkina war bis zur Unabhängigkeit 1960 französische Kolonie), was bedeutet, dass die Studenten ab dem 3. Jahr jeden Vormittag auf Station verbringen. Dort haben sie feste Aufgaben, wie etwa das Vorbereiten der Visite, und werden auch vielmehr dazu angehalten, praktisch tätig zu sein. So soll jeder Medizinstudent im 4. Jahr dort mindestens fünf Lumbalpunktionen während der Zeit in der Kinderklink durchführen. Ebenso gehört das Absolvieren von Nachtdiensten zum Pflichtprogramm. Bei einem, wohlgemerkt sehr ruhigen, war ich auch dabei.

Studentenproteste und ein beliebter Staatsmann

Auch in Burkina Faso sind die Studenten des Öfteren und zu Recht unzufrieden mit den Studienbedingungen. Überfüllte Hörsäle und schlechte Unterkünfte treiben sie zu Protesten an. Im Jahr 2000 war Arsène auch dabei und erzählt, dass damals alles mit der Erschießung eines Journalisten begonnen hat. Daraufhin machten die Studenten ihrem Unmut mit Protesten Luft; Arsène selbst wurde für drei Tage sogar inhaftiert.

Andrea Kauertz | StudentenPACK.

Letzte Ruhestätte von Thomas Sankara

Auch wenn das gut zu dem Bild passt, das wir überwiegend von afrikanischen Staaten haben bzw. vermittelt bekommen: Kriege, Proteste und Gewalt sind nur die halbe Wahrheit und eigentlich sogar weniger als das. Ein strahlender Beweis dafür ist Thomas Sankara, der 1983 mit 33 Jahren Staatschef wurde, und so viele und vor allem gute Veränderungen angestoßen hat, wie ich es selten von einem Staatsmann gehört habe. Er startete Impfkampagnen, initiierte Wiederaufforstungsprogramme, kürzte allen Regierungsmitarbeitern das Gehalt und ersetzte sämtliche Mercedes-Benz, die als Dienstwagen fungierten, durch Renault-5-Modelle. Er stärkte die Rolle der Frau in der Gesellschaft: So wurde der Internationale Tag der Frau am 8. März von ihm zum Feiertag in Burkina Faso ernannt. Dennoch machte Thomas Sankara sich vor allem mit seinen Anti-Korruptionsplänen viele Feinde. Schließlich wurde er 1987 von seinem ehemaligen Revolutionsmitstreiter Blaise Compaoré auf offener Straße erschossen. Dieser ist seitdem Präsident des Landes.

Freundliche Heiratswillige

Armut ist allgegenwärtig. Nur 40% der Bewohner Ouagadougous haben überhaupt Zugang zu Strom, der Rest hat also auch keinen Kühlschrank, keinen Fernseher, keine Ventilatoren. Auf der Straße sieht man viele Kinder und junge Menschen, die Früchte verkaufen, schwere Wasserbehälter hinter sich herziehen oder in kleinen Geschäften arbeiten. Auf der anderen Seite geben die Burkinabé sorgfältig auf ihre Kleidung Acht – sie fungiert als eine Art Statussymbol. Da kann es schon einmal sein, dass ein Mann auf dem Dorf im Hemd und mit gebügelter Hose aus einer Lehmhütte herauskommt. Die Frauen tragen Kleider aus bunten Stoffen, die beim Schneider nach Maß angefertigt werden. Und sie sind wirklich freundlicher als die Menschen in Deutschland. Jedes Mal, wenn ich eine Straße entlangging, wurde ich von vielen Menschen freundlich gegrüßt. „Nàsáará“, was soviel wie Weißer oder Europäer heißt, war somit das erste Wort Mooré, das ich gelernt habe. Mooré ist eine der lokalen Sprachen, die in Burkina Faso neben Französisch als Amtssprache gesprochen werden. Vielleicht rührte die überbordende Freundlichkeit auch daher, dass ich eben eine Nàsáará bin – meine zahlreichen Heiratsanträge (ich glaube es waren 6 oder 7) burkinischer Männer ganz sicher. Eine weiße Frau wird manchmal noch als eine Art Schlüssel zum Paradies angesehen, die ihren Gatten mit ins Gelobte Land Europa oder USA nimmt, wo er fortan frei von Sorgen leben kann. Dabei war aber nie jemand aufdringlich, mein „Nein“ wurde nach einigen Minuten Gespräch immer lächelnd akzeptiert. Der interessanteste Antrag kam vom Großvater meiner Gastmutter Alima, der meinte, ich könne doch seine 3. Frau werden. Da ich ungefähr so groß bin wie er, würde das gut passen, wie er fand. So charmant und verheißungsvoll ich das Angebot auch fand, letztendlich lehnte ich auch dieses ab.
In meiner Freizeit kümmerten sich meine Gasteltern gut um mich, nahmen mich oft zu Besuchen bei Freunden oder der Familie mit, machten Ausflüge mit mir und manchmal beobachtete ich auch einfach nur vor dem Haus sitzend das afrikanische Leben. Meistens dann, wenn der Strom ausgefallen war, was eigentlich jeden Tag für ca. drei Stunden der Fall war.

Umdenken

Insgesamt habe ich sehr profitiert von meinem Aufenthalt in Burkina Faso. Auch wenn ich sowohl die Hitze als auch den Kulturschock von vornherein unterschätzt habe, konnte ich sehr viele Eindrücke sammeln von einem Land mit interessanten und netten Menschen, die ich bestimmt noch einmal besuchen werde.

Trotzdem bin ich kuriert von dem drängen- den Wunsch, später als Ärztin in einem armen Land zu arbeiten, um kleinen, schwarzen Kindern zu helfen. Nicht, dass die Arbeit nicht sinnvoll wäre und es nicht viele Menschen in der Welt gäbe, die insbesondere medizinische Hilfe dringend benötigten. Ich hatte aber den Eindruck, dass sich die Menschen in den Ländern, in denen humanitäre Projekte laufen, sehr gut selbst helfen können – und es noch besser könnten, wenn die reichen Länder sie von ihrem Tropf freilassen würden.

Wie so oft ist aber auch das nur ein Teil der Wahrheit.

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Warten auf die Klimakatastrophe https://www.studentenpack.de/index.php/2010/01/warten-auf-die-klimakatastrophe/ https://www.studentenpack.de/index.php/2010/01/warten-auf-die-klimakatastrophe/#respond Mon, 11 Jan 2010 11:00:14 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=109657 Klimaschutz, oder zumindest darüber zu schreiben, ist nicht erst seit dem Klimagipfel in Kopenhagen in Mode gekommen: Reduktion des CO2-Ausstoßes, Strom aus erneuerbaren Energien, optimale Dämmung und Wärmeisolierung sind in aller Munde und jeder einzelne Bürger ist aufgerufen, seinen Beitrag zu leisten.

Was leistet in diesem Zusammenhang unsere Universität? Wie sieht es aus mit Ökostrom und Häusern gebaut in Passivbauweise?

Zwischen der Uni und dem UK-SH besteht eine Art Belieferungsvertrag, das bedeutet, dass die Gebäude, die zur Uni gehören, vom UK-SH mit Strom und Heizungsenergie versorgt werden. Das UK-SH erhält seinen Strom laut Oliver Grieve, Pressesprecher des UK-SH, aus Kraftwärmekopplung. Dabei treibt ein Motor einen Generator zur Stromerzeugung an, die dabei frei werdende Wärme kann zur Erwärmung von Wasser, zum Beispiel zum Heizen genutzt werden. Allerdings wird die Heizungsenergie vom UK-SH aus Gas und Öl selbst hergestellt. Dazu werden die Brennstoffe in großen Kesseln verbrannt und die frei werdende Wärme als Fernwärme an die einzelnen Gebäude weiter geleitet.

Im Jahr 2009 gab die Uni circa 1,8 Millionen Euro für Energie aus, 785.000 Euro entfielen davon auf Strom, für Wärme waren 653.000 Euro fällig. Das hört sich viel an und es stellt sich die Frage, ob hier nicht Energie verschwendet wird. Dazu kann man sich die Energieausweise, die öffentlich in jedem Gebäude aushängen, ansehen.

Diese enthalten Informationen zum Verbrauch von Heizungsenergie und Strom der letzten drei Jahre, vergleichen die Verbräuche mit einem für diesen Gebäudetyp errechneten Standard und stellen dann sehr anschaulich dar, ob das betreffende Gebäude nun überdurchschnittlich viel oder wenig verbraucht. Die Vergleichswerte werden vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie veröffentlicht.

Ebenfalls mit in die Berechnung einbezogen wird der so genannte Klimafaktor, der je nach Strenge des Winters zum Beispiel unterschiedlich ausfällt.

Für die Gebäude des Vorklinikums (also Haus 61, 62 und 63) errechnet sich so ein durchschnittlicher Heizenergieverbrauchskennwert (bezogen auf die Jahre 2006, 2007 und 2008) von 253 kWh/(m2·Jahr), was ziemlich genau dem Vergleichswert entspricht. Der Stromverbrauchskennwert liegt mit 131 kWh/(m2·Jahr) leicht über dem Vergleichswert, deutlich mehr Strom als in vergleichbaren Gebäuden wird aber in Haus 64, der Informatik, verbraucht. Hier beträgt die Differenz zwischen Verbrauchs- und Vergleichswert etwas mehr als 30 kWh/(m2·Jahr) und wird optisch schon mit der Signalfarbe rot belegt. Ein Nicht-Informatiker kann also nur spekulieren, welche Mengen an Technik sich in diesem Gebäude befinden. Zum Ausgleich gibt’s für den Heizenergieverbrauch aber „grünes Licht“, dieser liegt nämlich stolze 90 kWh/(m2·Jahr) unter dem Vergleichswert. Grund hierfür kann das deutlich jüngere Baujahr sein. Zum Vergleich: Gebäude 61, 62 und 63 sind 1979 entstanden, Haus 64 erst 2002. Für das Vorklinikum ist beim Energieverbrauch über die 3 Jahre des Bezugsraums eher ein leichter Anstieg zu beobachten, beim Informatik-Gebäude sind die Werte konstant geblieben.

Was kann also getan werden, um den Energieverbrauch zu senken?

Laut Thomas Niesse, zuständig für die Gebäudebewirtschaftung an der Uni, wird bei der Anschaffung neuer Geräte schon auf niedrigen Energieverbrauch geachtet. Die effektivsten Energiesparmaßnahmen sind aber auch die teuersten: Diese würden in der Renovierung von Gebäuden und Heizungen liegen. Eine solche tiefgreifende Veränderung ist aber im Moment nicht vorgesehen, wie bei der Renovierung der Bibliothek offenbar wird. Diese, immerhin schon 1975 gebaut, erstrahlt zwar in neuen Farben, an der Substanz wurde aber nichts verändert. Allerdings sind die Energieverbräuche hier recht konstant über die Jahre und weichen nur wenige kWh/(m2·Jahr) von den Vergleichswerten ab.

Bis das nötige Geld für solche großen Investitionen vorhanden ist, müssen wohl erstmal allgemeinere Maßnahmen ausgeschöpft werden.

Thomas Niesse hat in diesem Zusammenhang auf folgendes hingewiesen: Wenn nur ein Prozent der Energiekosten eingespart werden, könnten beispielsweise V1 und V2 ganz leicht mit neuer Medientechnik, also neuen Beamern ausgestattet werden. Beim reinen Energiesparen kann also jeder mithelfen, indem er etwa darauf achtet, dass Fenster nicht länger offen sind als sie müssen und Glühbirnen nicht brennen, wenn gar keiner da ist.

Eigentlich sollte das aber nicht genug sein. Es sollte uns nicht nur um das reine Energiesparen um des Geldes willen gehen, sondern auch, und das ist langfristig gesehen noch wichtiger, um verstärktes Nachdenken über unseren Energiekonsum und sinnvolle Verbesserungen.

An einigen anderen Universitäten in Deutschland haben sich bereits verschiedene Gruppen gebildet, die sich für Umwelt- und Klimaschutz einsetzen und dabei über solche Begriffe wie „Nachhaltigkeit“ nachdenken müssen. Nachhaltige Entwicklung bedeutet, nach der Definition aus dem Brundtland-Bericht von 1987, dass die Bedürfnisse der Gegenwart nicht auf Kosten der Bedürfnisse zukünftiger Generationen befriedigt werden.
Eine solche Gruppe nennt sich „Grüne Uni“, kommt aus Berlin und schmückt ihre Internetpräsenz mit dem Slogan „Erneuerbare Energien, Nachwachsende Rohstoffe & Nachhaltigkeit an die Hochschulen – jetzt!“ Gegründet wurde die Gruppe 2008 und versucht nun, ihre Kommilitonen zu informieren und konkrete Verbesserungen durchzusetzen, wie etwa die Integration von Umweltschutzinhalten in die Lehrpläne oder die Einführung von Ökostrom.

Auch im Süden der Republik, genauer gesagt in Tübingen, sind Studenten der Meinung, dass ihre Hochschule nicht genug für den Klima- und Umweltschutz tut und haben deswegen die Gruppe „greening the university“ ins Leben gerufen. Durch ihre Arbeit haben sie erreicht, dass die Universitätsleitung beschloss, das Umwelmanagementsystem EMAS (Eco Managment and Audit Scheme) an der Universität einzuführen. Nach EMAS validierte Organisationen müssen bestimmte Umweltregeln einhalten, sich aber auch Ziele für Verbesserungen setzen und darauf hinarbeiten.

Im Profil unserer Uni ist zu lesen: „Die Universität zu Lübeck und die mit ihr verbundenen Mitglieder und Institutionen handeln […] verantwortungsbewusst, wirtschaftlich und kompetent und setzen die ihnen anvertrauten Ressourcen sorgfältig und umweltschonend ein.“ Allerdings im letzten Satz. Und von Nachhaltigkeit ist hier auch noch keine Rede.

Es bleibt also noch viel Raum für Verbesserungen!

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Bibliothek fast fertig renoviert https://www.studentenpack.de/index.php/2009/12/bibliothek-fast-fertig-renoviert/ https://www.studentenpack.de/index.php/2009/12/bibliothek-fast-fertig-renoviert/#respond Mon, 07 Dec 2009 07:00:20 +0000 http://www.studentenpack.uni-luebeck.de/?p=109706 Die Bibliothek vor dem Neuanstrich.

[media-credit name="Sora Enders-Comberg" align="aligncenter" width="645"] Die Bibliothek vor dem Neuanstrich.

Als hätten sie es vorher gewusst, dass der nordische Herbst dieses Jahr alle herrschenden Vorurteile mehr als erfüllt, erstrahlen Wände, Geländer und Lampen der „Bib“ nach der Renovierung nun in leuchtenden Orange- und Rottönen. Wer ein Buch oder Ruhe zum Lernen sucht, der betritt die Bibliothek seit dem 9. November wieder durch den Haupteingang und kann so zunächst einen Blick auf den neuen Tresen mit Beleuchtung und Schriftzug werfen. Kurz darauf überrascht die unendliche Weite des Gebäudes – das gesamte Erdgeschoss ist noch bücherleer, mittlerweile stehen immerhin die Regale schon da. Mit dem Geruch von Farbe und neuem Teppich in der Nase findet man auch in den oberen Stockwerken noch jede Menge Platz für Arbeitstische und Bücherregale.

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