Frederike Heiden – StudentenPACK. https://www.studentenpack.de Das Magazin der Studenten in Lübeck Mon, 21 May 2018 11:21:16 +0000 de-DE hourly 1 Muskeln lernen muss nicht nur stupides Lernen sein https://www.studentenpack.de/index.php/2018/05/muskeln-lernen-muss-nicht-nur-stupides-lernen-sein/ https://www.studentenpack.de/index.php/2018/05/muskeln-lernen-muss-nicht-nur-stupides-lernen-sein/#respond Mon, 28 May 2018 08:00:28 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=375505 Für Physiotherapeuten und Mediziner des ersten Semesters bestimmt das Fach Anatomie über ihr Leben. Jede Woche erwartet sie ein Testat im Präpsaal. Im ersten Semester beschäftigt man sich mit dem Bewegungsapparat: Muskelansätze, -ursprünge und Innervationen werden gepaukt ohne Ende. Jeder ist dankbar für Hilfsmittel, die helfen, dieses stupide Lernen zu erleichtern.

Nun gibt es das extra für Mediziner und Physiotherapeuten entwickelte Arbeitsbuch Muskeln von Sobotta.

Dass es als Ringbuch verfasst wurde, ist ein großer Pluspunkt, denn dadurch lässt es sich leicht aufschlagen. Das Inhaltsverzeichnis gibt es in zweifacher Ausführung. In einer kurz kompakten Variante, die nur die Regionen einteilt, und in einer detaillierten Variante, so dass man schnell einen Überblick gewinnen kann.

Im Inneren findet man jeweils detaillierte Abbildungen von Knochen und Gelenken. Da dies ein Arbeitsbuch ist, muss man natürlich auch etwas ausfüllen. Man wird immer aufgefordert, Ursprung, Ansatz, Funktion und Innervation bestimmter Musklen niederzuschreiben. Daraufhin kann man dann in den Abbildungen den Verlauf der Muskeln einzeichnen.

Zwischendurch werden auch immer wieder klinisch relevante Fragen gestellt, beispielsweise wie die klinischen Symptome sind, wenn ein bestimmter Muskel ausfällt.

Sollte man die Antwort nicht wissen, ist der zweite Teil des Arbeitsbuches mit Lösungen versehen. Dort sind Ursprung, Ansatz und Funktion aufgeführt und ebenso eine Zeichnung, in der die korrekte Verlaufsrichtung der Muskelfasern eingezeichnet sind. Ebenso sind Abbildungen wie aus einem Atlas abgebildet, in denen die Lage der Muskeln ebenfalls klar zu erkennen ist. Daneben ist ein längerer Text in dem gut und detaillierter erklärt wird, wo genau die Muskeln ihren Ursprung und Ansatz haben und von welchen Nerven sie innerviert werden.

Ich denke, dass dieses Arbeitsbuch übersichtlich strukturiert ist und sich für zweierlei Typen von Lernern verwenden lässt. Entweder man füllt es mittels eines Atlanten aus und nutzt das Arbeitsbuch als Kurzfassung zum Lernen. Eine andere Möglichkeit wäre vorher zu lernen und sein gelerntes Wissen durch Ausfüllen des Arbeitsbuches zu überprüfen. Aber egal für welche Variante man sich entscheidet, ich denke, dass dieses Arbeitsbuch ein sehr hilfreiches ergänzendes Arbeitsmittel ist.

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Ein (nützliches) Hillsmitte=l https://www.studentenpack.de/index.php/2017/12/ein-nuetzliches-hillsmittel/ https://www.studentenpack.de/index.php/2017/12/ein-nuetzliches-hillsmittel/#respond Mon, 04 Dec 2017 06:30:54 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=306435
Der ScanMarker Air scannt und übersetzt angeblich sogar Zulu!Fabian Schwarze | StudentenPACK.

Der ScanMarker Air scannt und übersetzt angeblich sogar Zulu!

Dies ist eine Rezension für den ScanMarker Air-Stift aus dem Jourists Verlag, der mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Er soll gedruckte oder handschriftliche Texte scannen und digitalisieren und Strichcodes lesen. Ich habe eine Rezension verfasst, diese ausgedruckt und mit dem Stift wieder digitalisiert. Das Ergebnis ist im Folgenden abgedruckt.

Keine Lust mehr auf Abschreiben? Der Scanmarker Air könnte dir Abhilfe schaffen! Doch was ist is und wie gut funktioniert err •r ScanMarker ist eine Art Sti£, der Text von Büchern, Zeitschriften, Briefen oder P cannt und auf deinen Computer, dein Handy oder dein Tablet übermittelt Die Spitze des :anMarkers wird auf den Text aufgesetzt und es erscheint ein weißes Licht. In dem Bereich dieses wind nun gescannt. Nun muss man mit etwas Geschick in einer regelmäßigen £ den „Stift“ über den einzuscannenden Text führen. Der Text, der sich mittig in Ti Licht befindet, wird nun gescannt. Nun benötigt man die App oder das Programm, das die ingescannren Daten lesen und in ein Textverarbeitungsprogramm übersetzen kann. Dieses kann ostenlos herunterladen.

Nach dem Scan-Vorgang und einem Moment Veraiteitungszeit erscheint der gescannte Text. Zumindest sollte es so laufen. Etwas benötigt ein paar Stunden der Übung, um die optimale tz t’zJrsasß hscöödöi ort nur wirre Zeichen auf dein Büdsdaua^-äa die. –. Jl i. >i riigkeil noch nicht regelmäßig genug war.

Mittlerweile habe ich den Dreh raus und konnte schon verschiedene Situationen testen. Von iriianem, Zeitschriften und großen Büchern lässt es sich gut abscannen und der Text ist dann fehlerfrei. Jedoch gibt es Schwierigkeiten bei kleineren Büchern, deren Seiten beim ügen zur Mitte hin Wölbungen haben. Auf diesen befindet sich meist auch viel Text und der ;t sich nur sehr schwer einscannen, so dass man oft nachkorrigieren muss. ScanMarker hat verschiedene Optionen Es lasst sich wählen zwischen Text, Bild, Zahlen \md ‚e. Text ist die von mir am häufigsten gewählte Option, denn sie benötigt man zum Text nsc«j nfcht zd groß sdndbc, dfem 9oast kann er nicht sesranTir v,orrion nam trauf achten, dass man nicht zu groß schreibt, denn sonst kann er nicht gescannt werden. Dann erstellt der StÄ«nJU^iUA>r Hawkrhrift. Rpi (W OhhA« 7ahlen werden nur Zahlen erkannt und auch nur die werden eingelesen. Alles andere wird übergangen. Am besten funktioniert die Option Strichcode. Mittels dieser lassen sich ISBN-Codes in Zahlen übersetzen. Letztendlich bedarf es viel Übung, bis man alle Kniffe raushat. Doch trotzdem hat der ScanMarker seine Schwierigkeiten, wie ich finde, vor allem bei kleineren Büchern. Dieser Makel ist schon sehr auffällig und nervtötend, wenn man versucht längere Passagen einzuscannen. Wenn man immer wieder das Gescannte korrigieren muss, weil sich kleine Fehler eingeschlichen haben, was öfter >assiert, erleichtert das die Arbeit nicht sonderlich. Marker USB, der für 80 EUrn 7ll Vmk/w !r+ TW niniJx/i T!ntrtrrc*L,‘«J .‘„L.KaiOil lCt f^Of – USB, der für 80 Euro zu haben ist. Der einzige Unterschied zwischen beiden ist, dass d ScanMarkerAir neben einer USB-Verbindung auch eine Bluetooth-Verbindung aufbauen kann. Meiner Meinung nach ist der ScanMarker seinen Preis nicht wen, denn durch die Korrekturen, die man vornehmen muss, dauert es doch recht lange, Texte zu scannen, so dass es sich vielleicht mehr lohnt, die kostenlose Variante des Abschreibend zu nutzen.

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Ist die deutsche Bildung vergleichbar? https://www.studentenpack.de/index.php/2017/11/ist-die-deutsche-bildung-vergleichbar/ https://www.studentenpack.de/index.php/2017/11/ist-die-deutsche-bildung-vergleichbar/#respond Mon, 06 Nov 2017 09:00:16 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=301702
Abimotto: Ein Abi ohne Abimotto? Unvorstellbar!Frederike Heiden | StudentenPACK.

Abimotto: Ein Abi ohne Abimotto? Unvorstellbar!

1,4 oder 1,9 im Abi? Die Antwort ist klar: 1,4. Doch was, wenn die unterschiedlichen Ergebnisse nicht auf Grund von unterschiedlichen Noten entstehen? Was ist, wenn man mit exakt den gleichen Noten unterschiedliche Durchschnittsnoten erreichen kann? Dann befinden wir uns im deutschen Bildungssystem!

Wir befinden uns in einem System mit 16 verschiedenen Abiturprüfungsordnungen – also mit 16 verschiedenen Bildungssystemen. Doch trotz dieser Unterschiede soll angeblich niemand einen Nachteil haben – egal aus welchem Bundesland er kommt.

Ich wollte dem auf den Grund gehen. Wie gleich – beziehungsweise wie unterschiedlich – ist das Abitur in den verschiedenen Bundesländern? Ist es wirklich vergleichbar? Im Rahmen meiner Recherche las ich alle 16 Abiturprüfungsverordnungen, die alle unterschiedlich leicht oder schwer aufzufinden sind. Gott sei Dank gibt es Wikipedia.

Während ich fleißig Seite um Seite las, stieß ich auf weitaus mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten.

Gemeinsamkeiten der Abiturprüfungsverordnungen

Zu den Gemeinsamkeiten zählt der gemeinsame Punktemaßstab. Jedes Bundesland bewertet von 0-15 Punkten. Man muss in jedem Land in Block I mindestens 200 Punkte und in Block II mindestens 100 Punkte erreichen, um das Abitur zu bestehen. Der erste Block beinhaltet alle Noten aus den vier Halbjahren, während in den zweiten Block die Prüfungsnoten mit einfließen. Die Aufteilung in Block I und Block II ist in jedem Bundesland vorhanden und die groben Inhalte sind äquivalent. Daraus folgt natürlich, dass die Punktetabelle, nach der die Abiturnote festgelegt wird, ebenso in ganz Deutschland einheitlich ist. Doch hier hören so langsam die Gemeinsamkeiten auf. Die Art und Weise, wie man die Mindestpunktzahl in den Blöcken erreicht, unterscheidet sich stark. Während in zehn Bundesländern fünf Prüfungen Pflicht sind, gibt es drei Bundesländer, in denen das Abitur in nur vier Prüfungen abgenommen wird. In den restlichen drei Bundesländern können sich die Schüler aussuchen, ob sie sich in vier oder fünf Fächern prüfen lassen wollen. In Schleswig-Holstein können die Abiturienten wählen, ob sie zusätzlich zu ihren drei schriftlichen Prüfungen nur eine oder zwei mündliche Prüfungen absolvieren möchten. In fast allen Abiturprüfungsordnungen steht geschrieben, dass die mündliche Prüfung gegen eine besondere Lernleistung (BLL) ersetzt werden kann. Eine BLL kann aus einem vom Land oder Bund geförderten Wettbewerb, einer Jahres- oder Semesterarbeit, den Ergebnissen eines umfassenden und eventuell fachübergreifenden Projekts oder Praktikums oder einem Thema, für das sich der Schüler sehr stark interessiert, bestehen.

Wer jetzt vermutet, dass die fünf Prüfungen in jedem Bundesland gleich ablaufen, liegt falsch. Denn auch bei den Ländern, die die gleiche Anzahl an Prüfungen haben, gibt es Unterschiede. Viele verlangen vier schriftliche und eine mündliche Prüfung. Einige Bundesländer jedoch haben nur drei schriftliche Prüfungen, dafür dann jedoch zwei mündliche. Während in einigen Bundesländern zwischen normaler mündlicher Prüfung und Präsentationsprüfung gewählt werden kann, gibt es in anderen Ländern lediglich die „stinknormale“ mündliche Prüfung.

Eine weitere Gemeinsamkeit findet sich darin, dass die Prüfungen in Kunst, Musik oder Sport aus einem theoretischen und praktischen Teil bestehen. Jedoch muss man in Bayern schon recht früh wissen, ob man diese Prüfungen ablegen möchte, denn dann muss man während der Oberstufe das sogenannte Additum, einen doppelstündigen Zusatzkurs, belegen.

Die verschiedenen Abiturprüfungen in den Bundesländern.Fabian Schwarze | StudentenPACK.

Die verschiedenen Abiturprüfungen in den Bundesländern.

G8 oder G9?

Ein Thema, welches regelmäßig öffentlich von den Ländern diskutiert wird, ist „G8 oder G9“? In den letzten 15 Jahren haben alle Bundesländer versucht, sich dem internationalen Standard des Abitur in zwölf Jahren (G8) anzupassen, doch vor allem die westlichen Bundesländer sind sehr unzufrieden damit und wollen ihren Schülern lieber 13 Jahre (G9) Zeit lassen. Momentan ist Niedersachsen wieder vollständig zu G9 zurückgekehrt, Rheinland-Pfalz hatte nie flächendeckend G8 eingeführt und Bayern möchte ab dem nächsten Schuljahr zu G9 zurückkehren. Auch Schleswig-Holstein ist unzufrieden mit G8 und möchte zu G9, eventuell nicht ganz einheitlich, zurück. In den anderen alten Bundesländern herrscht entweder Wahlfreiheit an den Schulen, ob sie G8 oder G9 anbieten, oder es wird meist an Gymnasien G8 angeboten, an Stadtteilschulen oder Privatschulen hingegen können Schüler ihr Abitur nach der 13. Klasse abschließen. Doch was ist mit den neuen Bundesländern? Die sind voll und ganz zufrieden mit G8.

Die Vielfalt der Kurssysteme

Verzeiht es euren Kommilitonen, dass sie euch verdutzt anschauen, wenn ihr sie fragt, welches Profil sie hatten, denn außer den Schülern aus Schleswig-Holstein haben nur die Niedersachsen und die Hamburger sogenannte „Profile“ in der Oberstufe. Die Profile bestimmen den Schwerpunkt, zum Beispiel sprachlich, naturwissenschaftlich, sportlich oder ästhetisch, den der Schüler in der Oberstufe belegen wird. Im naturwissenschaftlichen Profil kann beispielsweise das profilgebende Fach Biologie sein und die profilbegleitenden Fächer Informatik und Geographie. In dem profilgebenden Fach muss eine Abiturprüfung abgelegt werden.

Im Großteil der Bundesländer herrscht das Prinzip von Leistungs- und Grundkursen. Es ist nicht immer gleich, wie viele davon belegt werden müssen. Doch was in Berlin, Bremen oder Sachsen Grund- und Leistungskurse heißt, heißt im Saarland E- und G-Kurse. Dahingegen nennt man sie in Brandenburg Fächer auf erhöhtem und grundlegendem Anforderungsniveau. In Mecklenburg-Vorpommern meint man auch das gleiche, nennt es dort aber Hauptfächer und Fächer. Etwas ausgefallener mögen es die süddeutschen Bundesländer. In Baden-Württemberg scheint es nichts Äquivalentes zu geben. Die Schüler dort müssen unter bestimmten Voraussetzungen fünf Kernfächer wählen. Das ist leicht verwirrend, denn in den meisten Abiturordnungen sind die Kernfächer definiert als: Deutsch, Mathe und eine fortgeführte Fremdsprache. Die Bayern haben auch ein ganz eigenes System aus Wahl-, Pflicht- und Profilbereichen. Der Begriff Profilbereich ist irreführend, denn hinter diesem Bereich verbirgt sich die Wahl des Wissenschaftspropädeutischen Seminars und des Projekt-Seminars. Im Wissenschaftspropädeutischen Seminar müssen die bayrischen Schüler eine Seminararbeit schreiben, welche Einfluss auf die Abiturnote hat. Das Projekt-Seminar dient der Studien- und Berufsorientierung. Ebenso zählt zu dem Profilbereich das vorher erwähnte Additum.

Gleiche Noten für alle?

Beim Durcharbeiten der Abiturverordnungen fiel mir auf, dass in einigen Bundesländern viel mehr Wert auf Sprachen als auf Naturwissenschaften gelegt wird. Da ich nicht ohne Grund an einer sehr naturwissenschaftlichen Universität studiere, stellte ich mir die Frage, ob naturwissenschaftlich begabte Schüler, die man mit Sprachen nur so jagen kann, in einigen Bundesländern benachteiligt werden.

Um das zu überprüfen, dachte ich mir zwei Schüler aus. Angelo, der sehr begabt in Sprachen ist, dafür jedoch nicht so gut in den Naturwissenschaften, und Martina, die wiederum sehr viel Talent in den Naturwissenschaften zeigt, jedoch mit den Sprachen auf Kriegsfuß steht. Mithilfe eines Abirechners (https://www.schuelerpilot.de/abirechner) errechnete ich jeweils für beide ihre Abiturnoten in den 16 Bundesländern. Damit eine möglichst hohe Vergleichbarkeit herrscht, gab ich beiden in der Gesamtheit die gleichen Noten. In allen Fächern des gesellschaftswissenschaftlichen Bereichs, in Kunst, Musik oder Darstellendem Spiel und in Sport haben die beiden in jedem Halbjahr 11 Punkte erreicht, wenn sie in einem der Fächer eine Prüfung ablegen sollten, dann haben sie dort ebenfalls 11 Punkte erworben. Übrig bleiben nun nur noch alle Fächer des mathematisch-naturwissenschaftlichen-technischen Bereichs, Deutsch sowie alle Fremdsprachen. Angelo hat durchgängig in Deutsch und den Fremdsprachen in allen Halbjahren inklusive der Prüfungen 14 Punkte bekommen, während er nur 7 Punkte in den Naturwissenschaften bekam. Martinas Noten waren genau umgekehrt.

Die Varianz der Abiturnoten überrascht. Angelo erreichte seinen besten Abiturdurchschnitt in Hamburg mit 1,4. Sein schlechtestes Ergebnis mit einem Durchschnitt von 1,9 erhielt er in Rheinland-Pfalz. 1,9 war auch sein Ergebnis in Baden-Württemberg, jedoch erwarb er hier 2 Gesamtpunkte mehr. Ganz anders sieht das Verhältnis bei Martina aus. Ihren besten Durchschnitt von 1,6 hätte sie in Mecklenburg-Vorpommern erreicht. Dagegen sollte sie besser nicht in Bayern oder Thüringen ihr Abitur machen, denn da würde sie nur einen Schnitt von 2,0 erreichen, wobei in Thüringen die 4 Punkte mehr den Schnitt auch nicht ändern. Im direkten Ländervergleich erreichten Martina und Angelo in Baden-Württemberg, Berlin, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Sachsen-Anhalt auf die Punktzahl genau die gleiche Note. In den Fällen, in denen sich die Durchschnitte unterscheiden, ist Angelo immer besser als Martina und das trotz gleicher Noten. Das liegt daran, dass in diesen Bundesländern in den Abiturprüfungen zwei der Kernfächer (Mathe, Deutsch und eine Fremdsprache) gewählt werden müssen oder alle drei Pflicht sind. Alleine durch diese Regelung ist Martina benachteiligt, denn ihr liegt nur ein Fach, Angelo jedoch zwei dieser Fächer. Die Frage, die sich hier stellt, ist: Warum werden heutzutage naturwissenschaftlich begabte Schüler benachteiligt, wo doch sprachliche Berufe genauso wichtig sind wie MINT-Berufe?

Doch wie groß waren die Unterschiede zwischen den einzelnen Abiturdurchschnitten zwischen Angelo und Martina in den einzelnen Bundesländern wirklich? Martina hatte dort immer einen um 0,2 schlechteren Abidurchschnitt. Sei es nun in Bayern oder Thüringen, wo Angelo mit 1,8 abschnitt, Martina sich aber mit einer 2,0 zufriedengeben musste, oder in Hamburg, wo Angelo mit einer sehr guten 1,4 abschloss, Martina jedoch im Gegensatz dazu nur eine 1,6 erhielt. Hier im “Echten Norden” hätte Angelo mit einem Schnitt von 1,6 besser abgeschnitten als Martina in ihrem naturwissenschaftlichen Profil mit 1,8.

Die Abiturdurchschnitte von Angelo und Martina in den einzelnen Bundesländern.Fabian Schwarze | StudentenPACK.

Die Abiturdurchschnitte von Angelo und Martina in den einzelnen Bundesländern.

Namensdiversität

Eine Kleinigkeit, die mir die Recherche und das Berechnen der Abinoten erschwerte, war die Tatsache, dass vor allem die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer in den Ländern sehr unterschiedlich heißen und zudem auch unterschiedliche Inhalte haben. Gibt es einerseits in einigen Bundesländern nur die Wahl zwischen Religion und Philosophie, so kann man sich in den anderen Ländern zwischen Religion und Ethik entscheiden. In Niedersachsen wird die Alternative zum Religionskundeunterricht „Werte und Normen“ genannt. Was in vielen Bundesländern Geographie heißt, heißt in anderen Erdkunde.

Und hinter die Unterschiede zwischen Wirtschaft, Wirtschaft und Politik, Sozialkunde, Politik/Gesellschaft/Wirtschaft, Politik, Gemeinschaftskunde und Wirtschaft und Recht zu steigen ist ebenfalls nicht leicht. Auch hier stellt sich die Frage der Vergleichbarkeit. Welches Fach vermittelt welche Inhalte? Und woher soll jede Universität, jede Fachhochschule und jeder Arbeitgeber in jedem Bundesland die Unterschiede kennen?

Einheitliche Bildung?!

Im Rahmen meiner Recherche stellte ich mir die Frage, warum es keine einheitliche Bildungspolitik in Deutschland gibt. Um diesen Aspekt besser analysieren zu können, schrieb ich die Mitglieder der Kultusministerkonferenz (KMK) jedes Bundeslandes an und befragte sie zu ihrer Meinung. In der KMK sitzen alle für Bildung und Kultur zuständigen Minister und Senatoren.

Eine Aufgabe der Kultusministerkonferenz ist, die Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit von Zeugnissen und Abschlüssen als Voraussetzung für die gegenseitige Anerkennung zu vereinbaren.

Die Kultusminister der Länder Sachsen, Baden-Württemberg, Saarland, Brandenburg, Bremen und Hessen sind sich einig, dass der Beschluss vom Oktober 2012 über die bundesweit einheitlichen Bildungsstandards in den Fächern Mathematik, Deutsch und einer Fremdsprache bei der allgemeinen Hochschulreife und der gemeinsam eingeführte Aufgabenpool für mehr Vergleichbarkeit und Anerkennung von Abschlüssen sorgen. „Es ist damit aber sichergestellt, dass jede Schülerin und jeder Schüler bundesweit am Ende einer gewissen Jahrgangsstufe die gleichen Kenntnisse und das gleiche Wissen vorweisen kann“, sagt die brandenburgische Bildungsministerin Britta Ernst.

Einig sind sich die Kultusminister darüber, dass der Bildungsföderalismus bleiben soll und seine Vorteile hat. Ein Vorzug des Bildungsföderalismus liegt für den hessischen Kultusminister R. Alexander Lorz in der „Beachtung regionaler Besonderheiten und [in der] größeren Nähe zu den tatsächlichen Problemen“. Diese Meinung vertritt auch Herr Commerçon, der saarländische Kultus- und Bildungsminister. „Lösungen, die in Wolgast passen, passen nicht in Rüsselsheim“ bringt es Herr Lorz auf den Punkt. Seiner Meinung nach würden die Entscheidungswege zu kompliziert, wenn die Entscheidungen in Bildungsfragen in Berlin getroffen werden würden und es eine Einheitsschule, an der Einheitslehrer nach Einheitsvorgaben unterrichten würden, gäbe. Dies möchte sich der hessische Kultusminister nicht vorstellen.

Frau Ernst plädiert für den Bildungsföderalismus: „Im Sinne der gewollten Vielfalt im Bildungswesen wird auf Detailregelungen verzichtet, um Raum für Innovationen zu lassen.“

Meinungen zur Aufhebung des Kooperationsverbots

Uneinigkeit herrscht bei dem Thema Aufhebung des Kooperationsverbots. Dieses beschreibt die Regelung, dass der Bund keinen Einfluss auf die Schulpolitik der Länder ausüben darf, insbesondere nicht durch die Finanzierung von Bildungsmaßnahmen. Die Länder Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Thüringen stellten in der 960. Sitzung des Bundesrates den Antrag zur Aufhebung des Kooperationsverbots. Herr Ministerpräsident Weil aus Niedersachsen erwähnte im Rahmen dieser Sitzung, dass es bei der Einführung des Kooperationsverbotes darum ging, Mischkompetenzen zu vermeiden. Frau Senatorin Scheeres aus Berlin forderte auf: „Anstelle einzelner kleiner Reformschritte […] sollten wir mutig sein, Gemeinschaftsaufgaben zu formulieren und festzuschreiben. […] Es geht darum, bestimmte große Aufgaben gemeinsam anzupacken. Es geht darum, bestimmte Standards gemeinsam zu formulieren und in Deutschland sicherzustellen. […] Wenn wir das Kooperationsverbot überwinden, würde es gelingen, ein Programm für inklusive Schulen auf den Weg zu bringen, so dass alle Kinder und Jugendliche in Deutschland die Möglichkeit haben, in unseren Schulen ein inklusives Angebot zu erhalten.“

Frau Senatorin Dr. Bogedan aus Bremen bemängelt, dass der Bund heute etwa fünf Prozent des Gesamthaushaltes für Bildung aufwendet, während die Länder kontinuierlich immer größere Anteile ihrer Haushalte für Bildung aufwenden. „Eltern und Kindern ist es nicht mehr vermittelbar, dass es angeblich der Generationengerechtigkeit dient, wie der Bund trotz steigender Einnahmen zusieht, wie in den finanzschwachen Kommunen Schulgebäude verfallen und es beispielsweise an digitaler Infrastruktur fehlt.“ fügt Frau Dr. Bogedan hinzu. Frau Staatsministerin Dr. Hubig aus Rheinland-Pfalz sieht dies ähnlich: „Wir müssen eine tragfähige Grundlage schaffen, auf der Bund und Länder verlässlich Verabredungen treffen können, die dann für alle Beteiligten gelten. […] Dabei muss klar sein, dass die Verantwortung für die Bildung natürlich bei den Ländern liegt. An dieser großen Errungenschaft unseres Grundgesetzes wollen und dürfen wir nicht rütteln.“

Kultusminister Lorz aus Hessen sieht den Antrag einer Erklärung gleichkommen, dass die Länder ihre Kernaufgabe nicht erfüllen können und diese nur noch unter „dem Dach des Bundes erledigen könnten“ und „deshalb ihre Kompetenzen abgeben“ müssten.

Herr Bildungsminister Holter aus Thüringen ist der Meinung, dass „mit einer Aufhebung des Kooperationsverbotes […] sich der Bund an der Finanzierung gemeinsamer Bildungsaufgaben beteiligen [kann], ohne dass die föderale Verantwortung der Länder in Frage gestellt wird.“ Ergänzend schreibt Herr Holter: „Wir brauchen eine deutlich bessere Anerkennung der Bildungsleistungen über die Ländergrenzen hinweg. In einer Zeit, in der immer wieder Mobilität gefordert wird, dürfen Ländergrenzen keine Bildungsschranken sein!“ „Wenn wir wirklich eine ‚Bildungsrepublik Deutschland‘ werden wollen, brauchen wir eine neue Kooperationskultur zwischen Bund und Ländern. Dazu gehört auch eine stärkere Beteiligung des Bundes an der Finanzierung der Bildungsausgaben.“, stimmt Herr Commerçon aus dem Saarland zu.

Frau Staatsministerin Kurth aus Sachsen betont in ihrer Stellungnahme, dass „für Sachsen […] der Bildungsföderalismus ein Glücksfall“ ist. Die Verlässlichkeit und Kontinuität des sächsischen Schulsystems seien eine große Stärke. Frau Kurth unterstreicht: „Auf den Lehrer kommt es an! Unsere Lehrer konnten sich auf den Unterricht und auf ihre Schüler konzentrieren, statt sich dauernd in neuen Schulstrukturen oder Rahmenvorgaben orientieren zu müssen.“

Schüler: Zu Lernen bleibt beim Abitur nicht aus.Kevin Seelig

Schüler: Zu Lernen bleibt beim Abitur nicht aus.

Ein Fazit?

Zu Beginn meiner Recherche sprach für mich nichts gegen eine bundeseinheitliche Bildungspolitik. Doch je mehr ich mich mit der Thematik beschäftigte, desto mehr stimme ich mit den Politikern überein, dass es gut so ist, dass Bildung Ländersache ist. Trotzdem ist für mich die Bildung in Deutschland weder vergleichbar noch gerecht.

Wenn man in jedem Bundesland auf Grund anderer Regeln, Einbringungs- und Belegungsverpflichtungen, nicht den gleichen Abiturdurchschnitt erreichen kann und das mit exakt den gleichen Noten, dann ist dies für mich nicht vergleichbar. Wenn Schüler nur auf Grund ihrer Affinität zu den Naturwissenschaften in einigen Bundesländern schlechtere Durchschnitte erreichen, ist das nicht gerecht. Ich wäre für eine einheitliche Grundregelung, so dass in jedem Bundesland die gleiche Anzahl von Prüfungen abgenommen wird. Mathe und Deutsch sollten die einzigen fest vorgeschriebenen Abiturprüfungen sein, denn durch alle anderen Regelungen wird regelmäßig jemand benachteiligt. Deutsch und Mathe sind schon immer Grundlagenfächer gewesen, da wird auch niemand widersprechen, wenn diese Fächer verpflichtend sind. Ebenfalls sollte einheitlich sein, wie viele Kurse insgesamt eingebracht werden müssen, denn vor allem auf Grund der Unterschiede in der Einbringungspflicht entstehen die rein rechnerisch bedingten Differenzen in den Abiturdurchschnitten.

Doch manchmal können Schüler mit gleichem Wissen in unterschiedlichen Ländern nicht die gleiche Note erreichen, da vom Niveau her unterschiedliche Arbeiten geschrieben werden. Um dies gerechter zu machen, wurde das sogenannte Zentralabitur eingeführt. Jedes Bundesland gibt Aufgaben, die Lehrer ausgesucht haben, in einen Aufgabenpool. Die Aufgaben werden gegebenenfalls noch ein wenig angepasst. Zur Abiturprüfung dürfen sich die Länder aus diesem Pool Aufgaben wählen. Jedoch müssen nicht sehr viele Aufgaben aus diesem Pool abgeprüft werden, weswegen dann doch wieder die Uneinheitlichkeit von vorher herrscht.

Ich denke ebenfalls, dass eine Einigkeit bei der Frage „G8 oder G9?“ mehr Gerechtigkeit bringen würde. In drei Jahren Oberstufe kann mehr Unterrichtsstoff durchgenommen werden als in zwei Jahren. Dadurch gehen die Schüler schon mit unterschiedlichen Vorausetzungen an die Universitäten, sodass diese im ersten Semester erst versuchen müssen, alle auf ein Niveau zu bringen.

Letztendlich ist die Bildungspolitik nicht einfach zu gestalten, da bin ich mir sicher. Trotzdem gibt es an vielen Ecken Verbesserungsbedarf, sei es nur erstmal die Sanierung vieler Schulen.

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Backstabbing for Beginners https://www.studentenpack.de/index.php/2017/11/backstabbing-for-beginners/ https://www.studentenpack.de/index.php/2017/11/backstabbing-for-beginners/#respond Thu, 02 Nov 2017 10:57:12 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=302392 Backstabbing for Beginners handelt von der wahren Geschichte eines der größten Korruptionsskandale der vergangenen Jahrzehnte. In dem Film bekommt Michael Soussan (Theo James) seinen Traumjob bei der UNO. Bereits sein Vater hatte als Diplomat für die UNO gearbeitet und war früh gestorben. Michael möchte in seine Fußstapfen treten und wird gleich mit der Beaufsichtigung des Oil-for-Food Programms beauftragt. Dieses Programm war begründet worden, um der unter den Wirtschaftssanktionen infolge des zweiten Golfkrieges leidenden Zivilbevölkerung Iraks zu helfen. Sinn und Zweck war es, dass der Irak sein Öl verkaufen durfte, um im direkten Austausch dafür humanitäre Güter, wie Lebensmittel und Medikamente, zu bekommen.

Michael reist in den Irak, um das Programm zu kontrollieren. Doch dort trifft der junge Idealist, der die Welt gern verbessern würde, auf eine Welt voller Korruption und Gewalt. Sein Boss Pasha (Ben Kingsley), von dem er als „Kid“ bezeichnet wird, versucht ihm beizubringen, wie das System funktioniert. Man solle nicht lügen, aber die Fakten sehr sorgfältig wählen.

In diesem Politthriller verschönt Regisseur Per Fly nichts und führt uns vor Augen, dass in unserer Welt nicht immer alles so funktioniert, wie es sollte. Geld bedeutet nun mal Macht und bestimmt die Welt. Dem Zuschauer wird auf eine gelungene und beeindruckende Weise gezeigt, dass es aufgrund der tief verwurzelten Korruption nicht unbedingt einfach ist und sogar lebensbedrohlich werden kann, wenn man mit gutem Willen in die Politik gehen und seine Ziele durchsetzen möchte.

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Hört auf, euch zu vergleichen! https://www.studentenpack.de/index.php/2017/07/hoert-auf-euch-zu-vergleichen/ https://www.studentenpack.de/index.php/2017/07/hoert-auf-euch-zu-vergleichen/#respond Mon, 03 Jul 2017 06:35:42 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=286396 Wenn wir beginnen zu studieren, führt uns gemeinsam eine Sache an die Universität. Unser Abitur. Doch so einheitlich wie es klingen mag ist das Abitur in Deutschland beim besten Willen nicht. Bildungspolitik ist Ländersache. Deshalb können wir in Deutschland stolz 16 verschiedene Bildungssysteme vorweisen. Doch was bedeuten die verschiedenen Systeme für die Betroffenen?

In der Theorie heißt es, dass der Abiturdurchschnitt innerhalb Deutschlands vergleichbar ist. Doch ist er das wirklich?

Wie kann ein Ergebnis vergleichbar werden, wenn es 16 verschiedene Wege gibt, um dieses Ergebnis zu erreichen? Wie können die Prüfungen vergleichbar sein, wenn sich die Anzahl an Prüfungen und auch die Art der Prüfungen unterscheiden? Wie können die Leistungen vergleichbar sein, wenn in einigen Ländern andere Fächer Pflicht sind als in den anderen Bundesländern? Wie sollen die persönlichen Ergebnisse der Schüler vergleichbar sein, wenn häufig Fremdsprachen wichtiger scheinen als Naturwissenschaften?

Je mehr man sich mit dieser Thematik auseinandersetzt, desto mehr bekommt man auch mit, dass viele mit dem Bildungsförderalismus unzufrieden sind. Trotzdem ändert sich nichts. Es heißt einfach nur, dass Bildung Ländersache sei, und dabei bleibt es. Es soll den Wettkampf zwischen den Bundesländern fördern. Frei nach dem Motto, dass es einen Kampf darum gibt, wer das beste Bildungssystem hat. Jedoch bringen die Schüler die Leistungen und die interessieren sich nicht großartig für die Leistungen der Schüler aus den anderen Ländern, denn die haben ein anderes System. Ich frage mich, wie dann der Wettkampf zwischen den Ländern funktionieren soll, wenn die Schüler nicht mitmachen.

Es ist auch ein unfairer Wettkampf, denn bei Bildung spielt Geld eine große Rolle. Je mehr Geld ein Land hat, desto mehr Chancen hat das Land auch, dieses Geld in Bildung zu investieren und somit das Bildungssystem in dem jeweiligen Land zu verbessern. Doch wir wissen alle gut genug, dass einige Bundesländer mehr Geld haben als andere.

Weiterhin sind die Schüler immer die Leidtragenden. Entweder, weil die Politiker in den Wettkampf einsteigen und häufig Änderungen der Abiturverordnung beschließen, oder, weil man als Abiturient bei der Bewerbung auf einen Studienplatz benachteiligt wird, wenn man in einem Bundesland Abitur gemacht hat, in dem es als minderwertiger abgestempelt wurde.

Was ist das für eine Vergleichbarkeit, wenn bestimmte Bundesländer bei anderen Vorurteile hervorrufen? Schließlich kann keiner was dafür, in welchem Bundesland er geboren worden ist. Und wer sagt schon mit 14 zu seinen Eltern: „Ich ziehe aus in ein anderes Bundesland, weil mir die Abiturverordnung da besser gefällt.“? Ich glaube, wenn überhaupt, die wenigsten.

Nun kann niemand von uns wirklich etwas gegen diese Ungerechtigkeit tun, doch können wir uns diese Ungerechtigkeit bewusst machen. Wir können aufhören im Studium unsere Abiturnoten zu vergleichen, denn vergleichbar sind diese nicht wirklich. Wir können es einfach hinnehmen, nette Kommilitonen getroffen zu haben – unabhängig von deren Abischnitt.

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Chaos auf dem Campus https://www.studentenpack.de/index.php/2017/07/chaos-auf-dem-campus/ https://www.studentenpack.de/index.php/2017/07/chaos-auf-dem-campus/#respond Mon, 03 Jul 2017 06:15:28 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=287029 Jeder kennt es: Das Eintragen in die Übungsgruppen. Stressig für jeden Studenten. Zu der vom Professor angegebenen Zeit sitzen also alle Studenten vorm Handy oder PC und warten darauf, sich im Moodle eintragen zu können. Meistens läuft das eigentlich recht reibungslos, doch leider kann dabei auch schrecklich viel schiefgehen.

Es hieß, man könne sich ab 7:30 Uhr in die Übungsgruppen eintragen. Aufgeregt mit schmerzendem Zeigefinger vom vielen Aktualisieren der Seite warten alle auf 7:30 Uhr. Ich wundere mich zwar, dass bei Moodle steht, die Aktivität mit den Übungsgruppen werde erst um 9 Uhr freigeschaltet, aber der Professor hatte doch gesagt 7:30 Uhr. Der hat bestimmt Recht. Also wird immer weiter aktualisiert. Es ist mittlerweile 7:32 Uhr und nichts ist passiert. Na gut, dann wird es wohl doch erst um 9 Uhr freigeschaltet. Um 9 Uhr das gleiche Spiel wie um 7:30 Uhr. Wieder tun mir die Finger vom Aktualisieren weh. Doch es passiert einfach nichts und dann auf einmal steht da, es werde doch erst um 12 Uhr freigeschaltet. Langsam genervt aktualisiere ich um 12 Uhr Moodle wieder ohne Unterlass. Doch leider meinte der Tag es nicht gut mit mir. Wieder passiert nichts. Diesmal wird die Freischaltung auf 12 Uhr des nächsten Tages verschoben. Die Aufregung ist groß, doch leider bin ich machtlos und möchte am nächsten Tag nochmal mein Glück versuchen. Doch so gegen 16 Uhr verteilt sich langsam über Buschfunk, dass nun die Liste still und heimlich ins Moodle gestellt wurde. Nun schnell anmelden und den Termin wählen, den ich möchte. Leider verliert man ein paar Minuten, um bei der Liste, die weder nach Wochentag noch nach Uhrzeit geordnet ist, den Überblick zu gewinnen. Bei einigen Studenten kam der Buschfunk zu langsam an und ihre gewünschte Gruppe war schon voll. Andere bemerken, dass die Übungsgruppe, die ihnen am liebsten war, gar nicht auf der Liste steht. Die Verwirrung ist groß, aber man trägt sich trotzig in irgendeine Gruppe ein.

Genervt von der ganzen Situation schreibe ich eine E-Mail an die Sekretärin, um darin anzumerken, dass der Tag alles andere als fair verlaufen sei und dass drei Übungsgruppen, die zwar im UnivIS eingetragen waren, gar nicht auf der Moodleliste standen. Beim Abgleichen der Stundenpläne aller Studiengänge dieses Moduls fielen einige Überschneidungen auf, so dass zu einigen Übungen jeweils nur ein Studiengang Zeit hätte und zu einer Übung hätte überhaupt keiner der Studiengänge Zeit gehabt. Außerdem kamen auf circa 95 Studenten des einen Studiengangs 75 Plätze in den Übungen.

Nach meiner Recherche schickte ich die E-Mail und wartete vergeblich auf Antwort. Die einzige Reaktion kam im Moodlekurs, in dem die Sekretärin schrieb, dass die unkoordinierte Onlinestellung ihre Schuld sei, es immer zu Überschneidungen kommen könne und es eine Neuwahl geben werde.

Es dauerte noch ein paar Tage bis die Übung, zu der keine hätte erscheinen können, aus der Planung genommen wurde. Ebenso dauerte es ein Wochenende bis eine vernünftige Lösung für die zu geringe Platzanzahl gefunden war.

Schlussendlich zufrieden mit der Übungsgruppenwahl hatten wir immerhin ein paar Tage ein Thema zum Aufregen. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass Professoren auch nur Menschen sind.

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Umweltschutz durch Infrastruktur und Bildung https://www.studentenpack.de/index.php/2017/04/umweltschutz-durch-infrastruktur-und-bildung2/ https://www.studentenpack.de/index.php/2017/04/umweltschutz-durch-infrastruktur-und-bildung2/#respond Tue, 18 Apr 2017 04:00:12 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=278230
Monika Heinold ist die Spitzenkandidatin der Grünen zur Landtagswahl.Fabian Schwarze | StudentenPACK.

Monika Heinold ist die Spitzenkandidatin der Grünen zur Landtagswahl.

StudentenPACK: Würden Sie sich bitte zu Beginn unseren Lesern kurz vorstellen?

Monika Heinold: Ich bin Monika Heinold, 58 Jahre alt, habe zwei erwachsene Kinder, bin ausgebildete Erzieherin und habe in meinem Beruf in unterschiedlichen Einrichtungen gearbeitet. Seit 20 Jahren bin ich in der Politik, 16 Jahre lang Abgeordnete und nun im fünften Jahr Finanzministerin. Meine Partei ist Bündnis 90/Die Grünen.

PACK: Was würden Sie als die größte Veränderung für Sie in den letzten fünf Jahren bezeichnen?

Heinold: Als Ministerin habe ich sehr viel Verantwortung. Die Finanzverwaltung in Schleswig-Holstein hat 4500 Mitarbeiter*innen, im Ministerium selbst sind es über 200 Mitarbeiter*innen, das heißt, für mich selbst habe ich die Erfahrung gemacht, für sehr viele Menschen und für einen großen Landeshaushalt über 11 Milliarden Euro verantwortlich zu sein. Die größte Veränderung für mich ist es, dass ich noch einmal ganz anders gelernt habe, was Verantwortung heißt.

PACK: Stellen Sie sich vor, durch ein Wunder bekäme das Land fünf Milliarden zusätzlich zum normalen Haushalt. Welche maximal drei Projekte würden Sie mit dem Geld fördern?

Heinold: Wenn ich die fünf Milliarden jedes Jahr hätte, dann könnte ich natürlich strukturell ganz viel für den Bildungsbereich machen. Meine Schwerpunkte sind Bildung und Gerechtigkeit. Wenn ich das Geld einmalig hätte, dann würde ich es vermutlich für die Infrastruktur reservieren. Wir haben Hochschulen, Amtsgerichte, Polizeigebäude, Straßen, Kultureinrichtungen, Krankenhäuser, die dringend saniert werden müssen. Wir haben einen Infrastrukturstau von 5 Milliarden Euro. Das würde gut passen, damit würde ich die Infrastruktur sanieren. Somit wäre in den nächsten Jahren mehr Luft im Haushalt, um mit dem Geld, das jetzt für Infrastruktur reserviert ist, in Bildung zu investieren, also strukturell in Lehrer*innenstellen, Hochschulförderung, Kindertagesstätten. So würde ich umschichten. Wenn wir dieses Geld für die Infrastruktur nehmen, dann wüsste ich, ich könnte alles, was kaputt ist, reparieren lassen. Zumindest alles, was dem Land gehört. Dann hätte ich Freiräume und die würden dann strukturell in die Bildung gehen.

PACK: Sehen Sie auch in der realen Politik ohne die zusätzlichen fünf Milliarden die Möglichkeit, diese Projekte zu fördern und wenn ja, woher könnten die finanziellen Mittel kommen?

Heinold: Bei der Infrastruktur arbeiten wir mit Haushaltsüberschüssen. Es ist zum ersten Mal gelungen, in dieser Legislaturperiode den Haushalt ohne Schulden aufzustellen. Wir haben zum ersten Mal seit Jahrzehnten Haushaltsüberschüsse und wir haben ein Gesetz beschlossen, welches uns ermöglicht, Haushaltsüberschüsse auch für die Infrastruktur einzusetzen, nicht nur für die Tilgung der Schulden. Wir haben 2015 wie 2016 einen Teil dieser Überschüsse genommen, um sie in ein Sondervermögen zu packen. Da liegen jetzt 280 Millionen. Wir werden in den nächsten Jahren, fest eingeplant ab 2018, 150 Millionen jedes Jahr zusätzlich für die Infrastruktur mobilisieren. Die Sanierung der Infrastruktur liegt also gut in der Planung. 2030 wollen wir das, was jetzt saniert werden muss, auch gemacht haben. Mein zweites Anliegen ist es, die Bildung zu stärken. Das geht nur Stück für Stück in Schleswig-Holstein mit den Steuermehreinnahmen, die wir haben, aber wir bekommen vom Bund ab 2020 mehr Geld und da ist es mein Ziel, große Teile davon für die Bildung zu reservieren. Das ist der neue Länderfinanzausgleich, der bringt uns als Land ungefähr 130 Millionen Euro. Und da will ich so viel wie möglich in die Bildung geben.

PACK: Als Studierendenzeitung interessiert uns natürlich insbesondere die Hochschul- und Bildungspolitik. Halten Sie die schleswig-holsteinischen Hochschulen für ausreichend finanziert?

Heinold: Wir geben in Schleswig-Holstein in fast allen Bereichen weniger pro Einwohner*in aus als andere Bundesländer. Wir sind strukturschwach und haben weniger Geld. Wir sind Konsolidierungsland, das heißt wir bekommen Unterstützung von den anderen Ländern. Ebenso kontrolliert uns der Bund, ob wir es auch schaffen, die Schuldenbremse einzuhalten. Wir haben Nachholbedarf in allen Bereichen, aber im Bildungsbereich ganz besonders: Kita, Schule wie Hochschule. Wir haben 2016 mit dem Haushalt beschlossen, die Hochschulen in der Grundfinanzierung zu stärken, über fünf Jahre bis zum Jahr 2019. Angefangen mit zehn Millionen in 2016, ab 2017 folgen noch einmal pro Jahr fünf Millionen Euro bis wir 2019 bei plus 25 Millionen Euro sind. Damit werden die Hochschulen in den nächsten Jahren weiter gestärkt. Jedes Jahr fünf Millionen Euro mehr für die Grundfinanzierung. Das ist gut, das ist aber auch notwendig! Wir haben außerdem zugesagt, den Hochschulpakt III zu finanzieren. Das Geld ist fest eingeplant. Wir haben auch gesagt, dass wir nach dem Hochschulpakt III in derselben Höhe weiter Geld für die Hochschulen reservieren. Die Hochschulen werden gestärkt, aber es kann natürlich immer noch mehr sein. In einem Land, das jeden Euro dreimal umdrehen muss, geht das nur Stück für Stück und in Schritten. Wer etwas Anderes verspricht, verspricht vermutlich etwas, was nicht umsetzbar ist.

PACK: Welche hochschulpolitischen Akzente, außer der Finanzierung, wollen Sie in der kommenden Legislaturperiode setzen?

Heinold: Wir haben ja die Beteiligung beziehungsweise Mitbestimmung für die Studierenden schon verbessert. Wir sind eine Partei, die mehr Autonomie für die Hochschulen möchte. Das muss genau abgestimmt sein, weil wir auch steuern müssen. Das Wichtigste für die Hochschulen in der nächsten Legislaturperiode ist, dass wir mit den Baumaßnahmen vorankommen. Wir haben dafür Geld reserviert. Die Planungen laufen und insbesondere an der CAU in Kiel stehen große Baumaßnahmen an und unser Schwerpunkt wird es sein, dass das Geld, das wir zur Seite gelegt haben, jetzt auch verbaut wird.

PACK: Können Sie ein Beispiel für Projekte nennen, die momentan gebaut werden?

Heinold: In Lübeck finanzieren wir aktuell über das Infrastrukturprogramm IMPULS den Neubau eines Seminargebäudes an der Fachhochschule, um den bestehenden Raumbedarf für zusätzliche Studierende abzudecken. Über das Programm wird auch die energetische Sanierung der Fassade der Zentralbibliothek an der Uni Lübeck finanziert. An der Uni Kiel haben wird beispielsweise den Neubau der Zentralen Tierhaltung ermöglicht, um insbesondere das Tierwohl stärker zu berücksichtigen. Institutsgebäude, die baufällig geworden waren, werden abgerissen und neu gebaut. Bis 2026 wird der Campus der CAU Kiel runderneuert.

PACK: Sie erwähnen in Ihrem Parteiprogramm auch ein landesweites Semesterticket. Wie müssen sich unsere Leser die Umsetzung vorstellen?

Heinold: Wir möchten die Reichweite des bestehenden Semestertickets erweitern. Die Planungen dafür sind bereits fortgeschritten. Es haben Gespräche stattgefunden und das endgültige Konzept wird demnächst kommen. Ich hoffe, dass das schnell umgesetzt werden kann. Es soll ein Ticket für ganz Schleswig-Holstein sein.

PACK: Welche Verhandlungspartner würden sich bei den Verhandlungen gegenübersitzen?

Heinold: Wir werden den Studierendenschaften ein Angebot machen, dann wird der Semesterbeitrag beispielsweise rund 100 Euro teurer. Die Zustimmung der Studierenden ist aber unbedingt notwendig! Dafür darf man dann durch das ganze Land Schleswig-Holstein bis nach Hamburg mit dem Semesterticket fahren.

PACK: Soll das Semesterticket dann verpflichtend sein?

Heinold: Ja, denn nur dann rechnet sich das und nur dann bekommen wir das Angebot von den Betreibern. Die Verkehrsgesellschaften profitieren von der Planbarkeit des Semestertickets und die Studierenden von einem unschlagbar günstigen Preis.

PACK: Sie wollen bezahlbaren Wohnraum schaffen. Dies ist auch für uns Studenten interessant. Wie – und in welchem Zeitraum – wollen Sie dieses Ziel umsetzen?

Heinold: Schleswig-Holstein hat einen großen Bedarf an Sozialwohnungen. Wir wollen jedes Jahr in Schleswig-Holstein 10.000 Wohnungen neu bauen. Das ist das, was wir mindestens brauchen und außerdem fördern wir das Studentenwerk, damit auch Wohnheime für Student*innen gebaut werden können.

Die Grünen werben dieses Jahr mit Mut und Sonnenblume, oft aber ohne ihren Namen „Bündnis 90/Die Grünen“.Lukas Ruge | StudentenPACK.

Die Grünen werben dieses Jahr mit Mut und Sonnenblume, oft aber ohne ihren Namen „Bündnis 90/Die Grünen“.

PACK: Die finanzielle Situation des UKSH ist regelmäßig in den Medien. Lässt sich diese bei Erhalt der Maximalversorgung verbessern?

Heinold: Das UKSH ist letztendlich ein Wirtschaftsbetrieb. Die Krankenhausfinanzierung muss aus der Krankenversorgung finanziert werden. Was wir als Land zugesagt haben ist, dass wir bei den Zinsen helfen. Das UKSH hat in den letzten Jahren viele Baumaßnahmen gemacht, aber auch die Beschaffung von Großgeräten, die eigentlich Landesaufgabe ist. Dafür hat es sich verschuldet. Wir haben dem UKSH zugesagt, dass wir die dafür entstandenen Zinslasten Stück für Stück übernehmen. Wir wollen damit in der nächsten Legislaturperiode beginnen. Das entlastet das UKSH.

PACK: Würden Sie sagen, dass die Finanzierung der Gesundheit Aufgabe der Krankenkassen ist oder dass Maximalversorgung ein Zuschussgeschäft sein muss?

Heinold: Es ist gesetzlich geregelt, dass der Krankenhausbau kommunale Aufgabe ist. Daran beteiligt sich das Land zu 50% und es ist gesetzlich so geregelt, dass die Krankenversorgung aus den Versicherungsbeiträgen finanziert werden soll. Wir haben aber eine Ungerechtigkeit bei der Verteilung der Mittel. Krankenhäuser in anderen Bundesländern bekommen mehr für dieselben Leistungen als Krankenhäuser in Schleswig-Holstein. Das ist ungerecht. Stück für Stück gibt es aber Verbesserungen. So ist es mit dem Bund und den anderen Ländern vereinbart. Und natürlich muss ein Maximalversorger mehr finanzielle Unterstützung bekommen als ein normales Krankenhaus. Auch da gibt es auf Bundesebene Bewegung, aber das reicht noch nicht aus. Die Gelder müssen gerecht verteilt werden und die Maximalversorger müssen einen Anteil daran haben, der es ihnen ermöglicht, diese Maximalversorgung, die auch an bestimmten Stellen weniger Profit bringt, zu gewährleisten. Was das betrifft sind wir sehr am Rödeln auf Bundesebene, damit eben auch Maximalversorger gute Leistung und gute Pflege gewährleisten können.

PACK: Sie wollen die medizinische Versorgung auch im ländlichen Raum sicherstellen und mehr Medizinstudienplätze schaffen. Was halten Sie von der in Mecklenburg-Vorpommern vorgeschlagenen Idee, dass sich Studierende dazu verpflichten könnten, nach dem Studium aufs Land zu gehen, um einen Medizinstudienplatz zu erhalten?

Heinold: Ich denke, dass wir Anreize brauchen, damit Ärzt*innen gerne hier bei uns in Schleswig-Holstein und in der ländlichen Region sind. Menschen zu verpflichten, das sehe ich äußerst kritisch. Gerade im Gesundheitsbereich sind wir natürlich darauf angewiesen, dass die Ärzt*innen ihren Job gerne machen und auch Lust darauf haben, sich um die Patient*innen zu kümmern.

PACK: In Bezug auf das Medizinstudium ist auch häufig der Numerus Clausus im Gespräch. In ihrem Parteiprogramm erwähnen Sie, dass Sie Alternativen ergänzend zum NC entwickeln wollen. Haben Sie schon Alternativen gefunden?

Heinold: Beispiele wären Studieneingangstests und stärkere Berücksichtigung der beruflichen Vorbildung. Diese Modelle können aber auch nur in enger Absprache mit den Hochschulen funktionieren.

PACK: Sie wollen das Schul-Feedback, bei dem Experten den Schulen Hinweise geben, ausbauen. Gibt es auch Mechanismen, die systematisch Feedback von Schulen und besonders Schülern für Experten sammeln, zum Beispiel zum Thema Schulgesetze oder G8/G9?

Heinold: Ich wüsste nicht, dass es ein System jetzt gibt, aber wir wollen zukünftig die Schüler*innen mehr beteiligen. Wir haben durch das Internet ja auch ganz andere Möglichkeiten, gerade auch wenn wir Bildungsdialoge veranstalten. Das sind Konferenzen, in denen mit allen Beteiligten über wichtige Fragen im Bildungsbereich diskutiert wurden. Diese hatten wir jetzt Anfang der letzten Legislaturperiode. Hierbei wäre es aus unserer Sicht wichtig, die Schüler*innen dort zukünftig aktiv mit einzubeziehen, beispielsweise durch Onlinetools.

PACK: Wir haben uns die ganze Zeit über soziale Gerechtigkeit unterhalten. Nie über ökologische Themen, was man bei der Partei “Die Grünen” erwarten könnte. Mit Ihnen als Vorsitzender wird sich der Schwerpunkt auf die sozialen Themen verschieben oder gibt es andere Parteimitglieder, die auf die ökologischen Themen achten werden?

Heinold: Unsere grünen Kernthemen sind Energie- und Agrarwende, Ökologie, Umwelt- und Naturschutz und Tierwohl. Dabei geht es um Verbraucherschutz, gesundes Leben, gesundes Essen. Ganz klar. Mit unserem Programm, unseren Plakaten und unserer Kampagne betonen wir die ökologischen Themen sehr stark. Wir reden auch dann über Klimaschutz, wenn es für Andere kein Thema ist. Als Grüne werden wir den Klimaschutz immer ganz oben auf die politische Agenda setzen. Das gilt selbstverständlich auch für mich als Spitzenkandidatin. Auch wenn mir persönlich das Thema soziale Gerechtigkeit genauso wichtig ist. Zudem haben wir mit Robert Habeck als Umwelt-, Energiewende- und Landwirtschaftsminister eine Person, die mit 120 Prozent für die ökologischen Themen kämpft. Wir wollen bei der Wahl so stark werden und so viele Zweitstimmen erhalten, dass Robert Habeck auch wieder Minister werden kann. Damit Ökologie auch weiterhin einen starken Anwalt hat. Aber auch mir sind die ökologischen Themen wichtig. Als ich vor vielen Jahren in die Politik gegangen bin, war es nicht nur, um mich für soziale Gerechtigkeit einzusetzen, sondern es lag natürlich stark an den ökologischen Themen. Damals habe ich mich dafür eingesetzt, dass Atomkraftwerke gar nicht erst gebaut werden. Sie sehen, ich stehe als Person mit meiner Biographie sowohl für soziale Gerechtigkeit als auch für Umwelt- und Naturschutz.

PACK: Wenn wir unsere Anfangsfrage noch einmal neu formulieren: Wenn eine von der Partei “Die Grünen” geführte Regierung die fünf Milliarden durch ein Wunder bekommen würde, was würde damit passieren?

Heinold: Ich würde dieses Geld dennoch in die Infrastruktur stecken. Um die energetische Sanierung unserer Gebäude voran zu bringen, weil das für den Klimaschutz wichtig ist. Um den ÖPNV und die Verkehrswende zu stärken. Einschließlich der e-Mobilität und einem Aufbau von Ladesäulen. Wir wollen keinen Neubau von Straßen, wohl aber die Sanierung der vorhandenen. Und wir wollen den Radverkehr stärken, also Städte umgestalten und fahrradfreundlicher machen.

Aber auch durch die Sanierung von Krankenhäusern, Schulen und Hochschulen, Polizeigebäuden und Amtsgerichten können wir viel Energie einsparen und eine ökologische Modernisierung umsetzen. Wir können es mit regenerativer Energie verbinden und beispielsweise Solardächer bauen. Die Sanierung der Infrastruktur ist für mich gerade als Grüne ein gutes Instrument, um die ökologische Modernisierung voranzubringen.

PACK: Überall herrscht Lehrkräftemangel und Sie möchten eine 100-prozentige Unterrichtsversorgung herstellen. Wie wollen Sie dabei garantieren, dass die Lehrkräfte qualifiziert lehren können?

Heinold: Wir haben ein neues Lehrkräftebildungsgesetz erarbeitet. Aus unserer Sicht sehr modern und fortschrittlich. Wir hoffen, dass wir junge Menschen für Schleswig-Holstein und auch für dieses Angebot begeistern können. Um dem Lehrkräftemangel zu begegnen, gibt es zwei Dinge, die wichtig sind. Das Eine: Der Standortfaktor Schleswig-Holstein muss hoch sein, die Menschen müssen gerne nach Schleswig-Holstein kommen, gerne hier leben, gerne hier auch als Lehrer*innen arbeiten. Und das Zweite ist, dass sie in den Schulen ein positives Lernklima brauchen. Also die Bedingungen so verändern, dass die Lehrer*innen sagen: “Ich gehe gerne nach Schleswig-Holstein, weil es dort ein Miteinander an den Schulen gibt und kein Gegeneinander.” Deshalb ist es auch in den nächsten Jahren wichtig, den Dialog zwischen Allen immer aufrecht zu erhalten: zwischen den Schüler*innen, den Lehrer*innen, den Eltern und nicht so Hau-Ruck-Aktionen zu machen, wie zum Beispiel kurz vor der Wahl anzukündigen, jetzt mal kurz wieder zu G8 wechseln zu wollen. Der Spitzenkandidat der CDU nutzt das offensichtlich nur, um sich bekannter zu machen. Genau so sollte Schulpolitik nicht sein! Wir müssen weiter daran arbeiten, unsere Schulen im Dialog mit allen Beteiligten zu entwickeln. Und wir werden in den nächsten Jahren noch mehr Geld als bisher schon investieren müssen.

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Ein herrlicher Kater! https://www.studentenpack.de/index.php/2016/12/ein-herrlicher-kater/ https://www.studentenpack.de/index.php/2016/12/ein-herrlicher-kater/#comments Mon, 12 Dec 2016 07:44:41 +0000 http://www.studentenpack.de/?p=252550
Ein Teufelszeug, kann ich Ihnen sagen! Geht scheußlich aufs Gemüt.Albert Piek | StudentenPACK.

Ein Teufelszeug, kann ich Ihnen sagen! Geht scheußlich aufs Gemüt.

Über 70 Jahre ist „Die Feuerzangenbowle“ schon alt und trotzdem wird der Film nie alt. Jedes Jahr aufs Neue versammeln sich überall Studenten, um diesen Filmklassiker zusammen zu genießen und zu feiern. Vor knapp 72 Jahren musste Heinz Rühmann sich noch persönlich in der Wolfsschanze darum bemühen, dass dieser Film für die Öffentlichkeit freigegeben wird. Damals war der Reichserziehungsminister Bernhard Rust der Meinung, der Film würde die Autorität der Schule und der Lehrer gefährden.

Doch bildet euch eure eigene Meinung darüber und schaut den Film selbst bei uns in der Mensa am 20.12.2016 um 19:30 Uhr!

Zu guter Letzt noch eine wichtige Frage: Wie schau ich den Film nach studentischer Tradition richtig?

Habt was zum Anstoßen dabei!

Wenn die Damen und Herren im Film ihre Gläser erheben, dann tut dasselbe! Füllt eure Gläser dem Filmnamen entsprechend, wenn ihr wollt, mit hochprozentigem Alkohol. „Aber jeder nor een wönzgen Schluck!”

Hört genau hin!

Sobald im Film der Name des „Klassenstrebers“ Ackermann fällt, antwortet, in dem ihr seinen Namen im Chor wiederholt und anschließend mit eurem Nachbarn anstoßt.

Bringt einen alten Wecker oder eine Fahrradklingel mit!

Dadurch, dass der Film nun schon ein wenig älter ist, braucht die Tonspur eure Hilfe. Wenn im Film ein Wecker klingelt, eine Schulglocke schlägt oder ein Fahrradfahrer vorbeikommt, unterstützt sie mit eurem Klingeln!

Bringt eine Taschenlampe mit!

Unterstützt Johannes Pfeiffer (mit drei f) dabei, wenn er mit seinem Spiegel seinem Mitschüler bei der Leistungskontrolle hilft.

Bringt Wunderkerzen mit!

Ich würde euch abraten zu versuchen, Radium herzustellen. Zündet stattdessen einfach eure Wunderkerzen an. Optisch scheinbar dasselbe Ergebnis wie im Film. Leider erlaubt die Brandschutzordnung in Lübeck keine Wunderkerzen in der Mensa – nehmt also einfach wieder eure Taschenlampen.

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