Start der ReiseBenjamin Förster | StudentenPACK.

Start der Reise

Meine Reise begann mit einer fixen Idee, welche ich während meiner Jahre im Abitur hatte: Mit einem VW Bus durch Europa zu reisen und das mit meinen besten Freunden. Ich hatte zuvor schon Blogs gelesen, in denen Leute Unternehmungen machten, wie mit dem Fahrrad die halbe Welt zu umrunden, oder mehrere Monate im Auto zu leben. Davon war ich fasziniert.

Nachdem ich meinen Führerschein in der Tasche hatte, kaufte ich mir also einen alten VW T4 Bus. Zu meinem Glück war dieser schon vom Vorbesitzer mit dem Nötigsten ausgebaut worden. Ein Schrank, ein Bett und Stauraum. Ich hatte noch ein paar Monate voller Prüfungen und Verpflichtungen vor mir, bevor ich die Reise antreten konnte.

Wer sind wir? Benny: Ich bin in Berlin geboren und aufgewachsen, habe mich jedoch hoffnungslos dem Wassersport verschrieben. Durch meinen Vater lernte ich schon in jungen Jahren Windsurfen und später Kitesurfen. Wir fuhren jedes Jahr ans Meer, um dort unsere Ferien zu verbringen. Ich lernte in diesen Jahren viele Leute kennen, die zu meinen Freunden geworden waren. Wir trafen uns Jahr für Jahr. So lernte ich auch Max kennen. Wir hatten beide in einer dort ansässigen Kiteschule gearbeitet und verbrachten dort oft unsere Zeit.

Max: Benny und ich kannten uns noch nicht lange, bevor wir die Idee hatten, einen Roadtrip zusammen zu machen. Wir hatten uns ungefähr zwei Jahre zuvor auf dem Campingplatz kennengelernt. Ich kam mit meiner Familie genau wie Benny zum Kitensurfen dorthin. Seitdem surfen wir regelmäßig an der Ostsee zusammen und unternahmen auch schon einen Mini-Roadtrip nach Tschechien. Jetzt nach dem Abi, da waren wir uns einig, sei die beste Zeit, einen größeren Trip zu starten, um die Schule endgültig hinter uns zu lassen.

So kam es nun, dass ich mich mit dem Beginn der Sommerferien nach einigen Wochen Planung auf den Weg machte, zunächst alleine, Richtung Ostsee. Dort verbrachte ich zwei Wochen auf einem Campingplatz, da ich mich hier mit Max treffen wollte. Dann fuhren wir los.

Heimatspot an der OstseeBenjamin Förster | StudentenPACK.

Heimatspot an der Ostsee

Wir waren gespannt, was uns erwarten und wie sich das Leben auf so engem Raum auf unsere Freundschaft auswirken würde. Doch am meisten freuten wir uns auf die versteckten Orte, an denen wir Kitesurfen/Windsurfen gehen konnten. Wir fuhren also los, Richtung Nordsee mit einem Kasten Fritzkola, Bier und Wasser. Zu Beginn der Reise regnete es und zwar durchgehend. Doch dort wo es regnet, ist auch Wind. Dachten wir. Wir fuhren nach Neuharlingersiel, stellten jedoch schnell fest, dass unser Material für den starken Wind nicht ausgelegt war. Die Leute an der ansässigen Kiteschule versicherten uns, dass es eine dumme Idee wäre, bei diesen Bedingungen aufs Wasser zu gehen. Also fuhren wir nach Bremerhaven und übernachteten bei meinem Bruder Anton. Tags darauf probierten wir es erneut in Hooksiel. Hier hatten wir mehr Glück. Weiter ging es nach Amsterdam. Wir legten noch einen kleinen Zwischenstopp am Ijsselmeer/ Kornwerderzand ein.

Ijsselmeer, KornwerderzandBenjamin Förster | StudentenPACK.

Ijsselmeer, Kornwerderzand

Der Spot dort war interessant, da er direkt an einem Deich zu einer Schnellstraße in einem kleinen Hafenbecken lag. Hätte ich nur die Tide berücksichtigt, denn auf halben Weg zurück zum Ufer strandete ich. Nach dem wir beide unser Material verstaut hatten und in unseren trockenen Klamotten waren, kam ein niederländisches Auto. Vater und Sohn stiegen aus und bauten einen nagelneuen Kite auf. Der Junge schien erfahren zu sein und machte zunächst einen Testflug an Land. Wir sagten uns, dass er es entweder drauf hätte oder gar keine Ahnung von dem, was er da tat. Wir beobachten das Treiben. Nachdem er im Wasser war, war schnell klar, dass er wenig Ahnung davon hatte, was er da tat. Er trieb aus der Bucht und schaffte es nicht, seinen Kite zu starten. Daraufhin eilten wir zum Vater und sagten ihm, dass sein Sohn möglicherweise Hilfe benötige, der zum nächsten Hafen fuhr und einem Boot Zeichen gab, dass er doch bitte seinen Sohn einsammeln solle.

AmsterdamBenjamin Förster | StudentenPACK.

Amsterdam

In Amsterdam angekommen, suchten wir erst mal eine gefühlte Stunde nach einem Parkplatz und fanden einen direkt gegenüber der Amsterdammer Universität am Kanal. Der Platz war traumhaft. Man brauchte bloß die Heckklappe zu öffnen und hatte einen tollen Blick über den Kanal und das wunderschöne Amsterdam. Dann zogen wir los. Wir suchten uns ein gemütlichen Platz in der Innenstadt und hatten ein Burger – Maßbier Abendessen. Früh am Morgen wurden wir unsanft geweckt. Es klopfte laut an die Autotür: „Politie“. Wir schreckten hoch. Mein erster Gedanke war, wer denn um Himmels Willen so früh ans Auto klopft. Max guckte aus dem Fenstern und sagte nur „Scheiße die Polizei“. Sie klopften erneut und Max stieg aus. Ich blieb im Auto und schaute nur zur Tür raus. Uns wurde erklärt, dass es verboten sei, im Auto zu übernachten. Nach dem wir beide eine Strafe von 150 Euro zahlen mussten, wurde uns ein „schöner Tag“ gewünscht. Guten Morgen Amsterdam.

Ziemlich angepisst ging es um sechs Uhr ohne Frühstück weiter. Wir ließen Belgien links liegen und fuhren gefrustet direkt nach Frankreich. Um einer weiteren Strafe zu entgehen, stellten wir uns diesmal auf eine Bauernhof zum Übernachten.

Bauernhof in FrankreichBenjamin Förster | StudentenPACK.

Bauernhof in Frankreich

Von nun an ging es entlang des Ärmelkanals weiter. An Calais vorbei Richtung Le Havre – unserer Meinung einer der Secret-Spots Frankreichs. In Le Havre angekommen waren zur unserer Freude zum ersten Mal gute Windbedienungen. Zudem trafen wir auf andere Kitesurfer mit denen wir uns nett unterhielten. Wir erfuhren mehr über die Windbedingung der Umgebung und abgelegene Orte zum Wildcampen.

 

Immer am FahrenBenjamin Förster | StudentenPACK.

Immer am Fahren

Mount-Sankt-MichelBenjamin Förster | StudentenPACK.

Mount-Sankt-Michel

Es ging weiter nach Caen und zum Mont-Saint-Michel, eine kleine Insel im Wattenmeer der Normandie. Die windlosen Tage häuften sich. Wir vertrieben uns die Zeit mit dem Hören von Musik und Kriminalhörbüchern, Lesen, der Suche nach neuen Spots, Strandtagen und langem Ausschlafen. Oft saßen wir abends vorne im Auto, guckten zur Schreibe raus, tranken Bier, rauchten und dachten nach, redeten über Dinge die uns beschäftigen und alberten herum. Auf dem Weg nach Saint Malo kamen wir zufällig an einem Schild, „festival – La Route de Rock“, vorbei. Da wir ohnehin einen Stellplatz für die Nacht suchten, fuhren wir auf das Festivalgelände. Wir trafen auf viele Bullifahrer und nette Leuten aus ganz Frankreich. Wir freundeten uns mit zwei Französinnen an und verbrachten das Wochenende auf dem Festival zwischen Musik, Grill – und Grasgeruch. Die Stimmung war ausgelassen. Die Leute rauchten und tranken viel! Der Umstand, dass wir unser Portmonee verloren mit allen wichtigen Karten und Dokumenten (Kreditkarten, Führerschein, Personalausweise, Krankenkassenkarten und Bargeld), trübte unsere Laune nur kurz. Außer dass wir einen Vormittag panisch herum rannten, da wir selbst mit der Tankfüllung nicht mal annähernd an die deutsche Grenze oder zur deutschen Botschaft in Paris gekommen wären. Die ehrlichen Festivalgänger fanden das Portmonee und gaben es am Officepoint ab (Danke Frankreich!). So ging die Reise weiter, nach 3 Tagen Festival ungeduscht auf der Suche nach einer öffentlichen Dusche. Erfolglos.

Saint-Michel-en-GreveBenjamin Förster | StudentenPACK.

Saint-Michel-en-Greve

Wir versuchten, uns auf Campingplätze zu schleichen, wurden jedoch manchmal von sehr temperamentvollen Wärtern nach draußen geleitet. Eigentlich waren wir immer auf der Suche nach einer Toilette oder einer Dusche.

Nächster Halt: Saint-Michel-en-Grève. Eine kleine französische Gemeinde in der Bretagne. Das Leben war schön. Wir lebten in den Tag hinein, fuhren wann es uns passte, hielten an, wo es uns gefiel. Der letzte Stopp den wir einlegten war auf dem Campingplatz Des Sable Blancs. Hier fanden wir einen würdigen Abschluss der Reise. Unser „best spot so far“. Mit dem Van direkt am Meer, Wind, blauer Himmel, blaues Wasser, viele Kite – und Windsurfbegeisterte. Wir verbrachten den ganzen Tag auf dem Wasser. Max verbesserte sein Freestyle-Können. Ich probierte mich an an einer Halse mit einem Wellenreiter. Unter anderem besuchten wir hier noch Freunde, die in einer Ferienwohnung Urlaub machten.

 

Camping Des Sable BlancsBenjamin Förster | StudentenPACK.

Camping Des Sable Blancs

Cheers!Benjamin Förster | StudentenPACK.

Cheers!

 

Der Monat neigt sich dem Ende zu und wir traten unsere Heimreise an. Wir reisten über Paris zurück nach Deutschland in unsere Heimatstadt. Mit dem Bus durch den Schwarzwald war eine echte Tortur, da der Schlauch für die Ladedruckregelung undicht war, was ich bis dahin noch nicht wusste. Das bedeutete, dass der Van am Berg keinerlei Leistung brachte und wir nur schleichend voran kamen. Felix, ein Freund von Max, der im Schwarzwald wohnt, nahm uns noch für ein paar Tage auf und wir verbrachten zusammen mit seinen Freunden die Tage am See und grillten.

Wir erinnern uns zurück an eine unvergessliche Reise voller Bekanntschaften, aufregender Moment, kleinerer Streitereien, Pannen und Probleme.

Für mich sollte es jedoch noch weitergehen. Ich setzte Max in Würzburg ab und fuhr zurück nach Berlin, um mich auf den nächsten Roadtrip vorzubereiten.

Hang Loose!Benjamin Förster | StudentenPACK.

Hang Loose!

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