„Weihnachtsmarkt“ war in deinem Heimatkaff immer nur ein Halbkreis aus drei Buden, von denen zwei Glühwein und eine Crêpes verkaufen während sich Last Christmas mit Driving Home For Christmas abwechselt? Dieses Jahr willst du in Lübeck nicht nur die volle Adventsdosis Muzen mit Puderzucker mitnehmen, sondern auch was Ausgefallenes entdecken, bleibst aber immer wieder an der gleichen Bude hängen? Dann nichts wie los: Die StudentenPACK-Weihnachtsmarkttipps warten nur darauf, abgearbeitet zu werden!

Foto „Lübeck Weihnachtsmarkt Christmasmarked“, veröffentlicht unter CC BY 2.0

Zunächst muss man festhalten, dass es auch dieses Jahr nicht etwa den einen Lübecker Weihnachtsmarkt, sondern insgesamt zehn verschiedene Weihnachtsmärkte gibt, von denen sich acht auf der Altstadtinsel befinden. Wer also alles sehen möchte, braucht Zeit, aber auch etwas Timing: Zwar finden der allgemeine Rathaus-Weihnachtsmarkt zwischen Sandstraße und Beckergrube, der Maritime Weihnachtsmarkt am Koberg und auf dem Marienkirchplatz der historische Mittelaltermarkt und der Märchenwald fast jeden Tag statt, die Kunsthandwerkermärkte hingegen können meist nur eine kurze Zeit über besichtigt werden. In St. Petri findet der wohl größte dieser Märkte vom ersten bis zum 20. Dezember statt, die Lüb´sche Wiehnacht im Schuppen 6 am Hafen öffnet aber ausschließlich am letzten Novemberwochenende und am ersten Advent. Nur in diesem Jahr findet zudem ein weiterer Markt im Hoghehus (Koberg 2) vom ersten bis zum zehnten Dezember statt, der ausnahmsweise den Markt im Heiligen-Geist-Hospital ersetzt. Für die Kunsthandwerkermärkte muss man zwar zwei Euro Eintritt einplanen, dafür finden sich hier aber auch zahlreiche Schätze, die einem an den Fressbuden des Rathausmarkts verborgen bleiben. Generell sollte man wohl alle Weihnachtsmärkte vorzugsweise unter der Woche und eher früher aufsuchen, an den Adventswochenenden bekommt man hier nur mit viel Geduld ein Bein auf die Erde und eine Tasse auf den Tresen.

Nun reicht allein die Fülle an Glühweinbuden aus, um jeden Abend im Dezember selig einschlafen zu können, besonderes Augenmerk sollte aber auf der finnischen Bude am Rand des Rathausplatzes beim Modehaus liegen. Gut durch ein Rentier auf dem Dach zu erkennen kann man hier allerlei Spezialitäten aus dem hohen Norden wie Honig, Trollentrunk oder Elch-Burger erwerben. Und an der Empfehlung der Redaktion, dem Schoko-Minttu, führt sowieso kein Weg vorbei. Ob sich jedoch in diesem Jahr die Bezeichnung „Tote Tante“ gegenüber dem rassistisch konnotierten „Lumumba“ durchsetzt, steht bei Redaktionsschluss noch nicht fest.

Wer etwas erleben möchte, besucht den Mittelaltermarkt um die Marienkirche. Hier reihen sich Buden mit Feuerzangenbowle in Tonkrügen sowie altertümlichen Speisen und Handarbeiten aneinander und auf einer Bühne treten regelmäßig Gaukler und Feuerspucker auf. Der Märchenwald direkt daneben ist dabei auch immer einen Besuch wert, um sich in die Idylle vergangener Kindheitstage zurück zu katapultieren.

Zu sentimental? Na gut. Du hast wenig Zeit und Geld und hättest statt Glühwein mit Schuss lieber Schuss mit etwas Glühwein? Der Tallinn-Stand am Eingang des Maritimen Weihnachtsmarktes am Koberg ist deine Adresse. Neben einigen Spezialitäten aus dem Baltikum ist die Schnapssammlung die Attraktion des immer gut besuchten Stands.

Darüber hinaus gelten natürlich die allgemeinen Weihnachtsmarkttipps: Die Glühweintassen eignen sich hervorragend zum Sammeln, ein geklautes Portemonnaie trübt die Weihnachtsvorfreude hingegen sehr. Geht am Ende nochmal die Fressbuden ab, oft werden kurz vor Ladenschluss viele Leckereien deutlich reduziert angeboten oder gar verschenkt. Und bevor es in der Tonne landet…

Das StudentenPACK wünscht euch viel Freude bei eurem Besuch auf dem Lübecker Weihnachtsmarkt. Sei es nun der erste, zweite oder zehnte…

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