Gut besucht: Der Poetry-Slam in der VorwocheAlbert Piek | StudentenPACK.

Gut besucht: Der Poetry-Slam in der Vorwoche

Nachdem die ersten jungen Menschen in verschiedenen Aufzügen durch die Stadt gelaufen sind und sich bei bestem norddeutschen Wetter amüsiert haben, weiß wahrscheinlich ganz Lübeck: Es ist wieder Semesterstart. Mit dem Semester beginnt auch die Einführung der neuen Erstsemester. Los ging es mit einer Begrüßung in der St. Petri Kirche. Begleitet vom Uni-Streichquartett, dem Uni-Chor und von den Lübeck Pop Symphonics wurden die neuen Erstis von allen Seiten willkomen geheißen. Es gab Reden von dem Präsidenten der Universität, der Stadtpräsidentin und vom AStA-Vorsitzenden. Alle sind sich einig, die Hochschulstadt Lübeck sei der beste Ort zum Studieren, Wohnen, aber vor allem auch zum Leben.

Es ist Montag. Nachdem ich am Wochenende bewusst die Innenstadt gemieden habe, sitze ich in meinem roten Ersthelfer-Shirt im Audimax und verteile blaue Tüten, Programmhefte und Namensschilder. Am Freitag zuvor hatte ich schon die neuen Mediziner-Erstis mit einem „Plopp“ begrüßt, erste neue Kontakte geknüpft und in der Patengruppe gefühlt 100 Fragen beantwortet. Ich kann gar nicht glauben, dass ich vor ziemlich genau einem Jahr die selben Fragen hatte. Ich schaue auf die Uhr und merke, dass mein Tagesplan schon wieder zu knapp geworden ist. 10 Minuten bleiben mir nur noch, um mich in einen Vampir zu verwandeln, samt Kunstblut und dunklen Augen, um das erste Mal vor den MINTlern zu tanzen. Es beginnt der erste „Frühsport“ von insgesamt fünf Malen, manchmal sogar zweimal pro Tag. Wie Zombies laufen wir in den Hörsaal und tanzen zu „Everybody“ von den Backstreet Boys. An den anderen Tagen wird es meistens sportlich zugehen, aber auch bauchfrei und 80er-Aerobic-Trash wird dabei sein.

Auch wenn einige Leute aufgrund der Verkehrssituation in Lübeck nicht rechtzeitig zum Check-In kamen, schafften es doch die Meisten zur Begrüßung der MINTler und zur damit verbundenen Einführung in die Studiengänge. Abends fand ein gut besuchter und unterhaltender Poetry-Slam statt. Am Dienstag wurden die Erstsemester in den MINT-Fächern von ihren Paten betreut, die ganz individuell Unternehmungen mit den Neulingen geplant hatten. Manche zogen die Stadtführung vom Donnerstag nach vorne, wodurch die Erstis erste angestammte Plätze von älteren Studenten kennenlernten. Andere amüsierten sich in der Lübecker Innenstadt und wieder andere hatten das Ganze wohl einfach vergessen oder verschlafen und gönnten sich so den ersten freien Tag.

Es ist Dienstag. Nachdem ich am Nachmittag doch ein wenig Zeit in die in einer Woche anstehende Neuro-Klausur investieren musste, mache ich mich auf zu dem Highlight meiner Ersti-Woche vor einem Jahr. Kneipentour! Sehr engagiert, das Freibier zu bekommen, zogen wir mit unserer Gruppe Erstis durch die Stadt, nicht ohne den leckeren Rhabarberschnaps das ein oder andere Mal zu „probieren“ und dadurch umso besser mit den Anderen ins Gespräch zu kommen.

Am Mittwoch stellten sich die verschiedenen Institute vor und jeder, der noch nicht wirklich wusste, was in seinem Studium auf ihn zukommen könnte, konnte sich hier entweder schocken oder begeistern lassen. Mit der Teilnahme an der LUST-Studie leisteten die Erstis einen ersten Beitrag zur wissenschaftlichen Arbeit an der Uni. Danach konnten sich die Mediziner und die Laboranten einen Kittel kaufen, um sich etwas professionell zu fühlen bzw. um an der Präpsaalführung teilzunehmen. Abends gab es wieder ein Programm für alle Studiengänge. Grillen und Chillen vor dem Audimax. Die Schlange für die Würstchen und die Getränke war nicht gerade kurz… Am Donnerstag stellten sich weitere Institute und auch die studentischen Gruppen und die Gremien vor, sodass alle am Ende wussten, wer die entsprechenden Ansprechpartner sind, sollte es Fragen oder Probleme geben.

Auch ich stehe am Donnerstag im Hörsaal. Während ich etwas über das StudentenPACK erzähle, schauen mich viele, teilweise sehr müde und erschöpfte Augenpaare an. Der Hörsaal ist auch nicht mehr ganz so voll wie noch vor drei Tagen. Manche denken vielleicht auch schon an den Abend oder können jetzt, am vierten Tag, gar keine Informationen mehr aufnehmen.

Abends nach der Stadtführung durch professionelle Führer in historischen Kostümen gab es eine, für manche mit einer weiteren Kneipentour verbundene, große Party im Parkhaus. Am Freitag fand die Ersti-Messe mit verschiedensten Angeboten und Informationsständen statt. Wer zu lange draußen stand, bekam die Zeit mit ein paar Gratis-Shots verkürzt.

Kugelschreiber! Ich brauche unbedingt neue Kugelschreiber. Einer der wichtigen Gründe, als Dritti auf die Messe zu gehen. Und wenn man nebenbei noch Kuchen essen kann und Erstis für die eigene Sache begeistern kann, geht die Zeit am Stand schneller rum als man denkt.

Um auch wirklich mit guter Laune in das Semester zu starten und den Beginn vom Ernst des Lebens oder doch der schönsten Zeit im Leben gebührend zu feiern, gab es auch am Freitagabend ein Programm in Form der Ersti-Party in der Mensa.

Puh, ich glaube, ich bin nach dieser Woche ähnlich erschöpft wie ein Jahr zuvor, aber es hat mir mega viel Spaß gemacht und es lohnt sich auf jeden Fall, als Dritti eine Woche früher nach Lübeck zurück zu kommen und die Vorwoche von einer anderen Seite zu erleben!

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