Sieht fast aus wie echtes Geld. Selbst die gelben Sterne verhindern das Scannen und Kopieren des Scheins mit modernen GerätenFabian Schwarze | StudentenPACK.

Sieht fast aus wie echtes Geld. Selbst die gelben Sterne verhindern das Scannen und Kopieren des Scheins mit modernen Geräten

Die Ersti-Woche ist bereits seit Längerem vorbei und die neuen Erstsemester bereiten sich auf die erste Klausurenphase vor. Viele von ihnen werden – mehr oder weniger – neue Zwanzig-Euro-Scheine im Portemonnaie haben. Es ist allgemein bekannt, dass diese eingeführt worden sind, um Geldfälschern die Arbeit zu erschweren, die mit jedem vergehenden Jahr mehr falsche Scheine auf den Markt bringen können. Der weltweit beliebteste Euroschein dafür ist der Zwanziger. Ein solcher Schein geriet während der Ersti-Party auch in die Kasse des AStA.

Auf den ersten Blick wie ein normaler Zwanzig-Euro-Schein aussehend landete der Schein im abgedunkelten Raum in einer der Kassen. Ein genauer Blick verrät jedoch: Der Glanzstreifen wirkt rau und hat nicht einmal die gleiche Form wie der Standardschein. Auch das Wasserzeichen ist verändert. Das Papier wirkt starr, wie Druckerpapier. Dennoch ist nicht zu bezweifeln, dass mit diesem Schein in so gut wie jedem Geschäft bezahlt werden könnte. Nur einer Bank würde wahrscheinlich der Unterschied auffallen.

Doch was ist zu tun, wenn sich plötzlich ein falscher Schein im Portemonnaie aufhält? Darf ich das Geld zu einer Bank bringen ohne einer Täterschaft angeklagt zu werden? Werde ich für das Geld entschädigt, welches ich möglicherweise als Rückgeld für mein echtes Geld erhalten habe? Die Falschgeldstelle der deutschen Bundesbank weiß Antworten:

Am Telefon erklärt der Falschgeldexperte, dass jedes als falsch erkannte Geld entweder bei der Polizei oder einer Geschäftsbank abgegeben werden kann. Es existierte auch einmal eine Falschgeldstelle in Lübeck, die jedoch wegen der geringen Auslastung geschlossen wurde. Grundsätzlich gilt: Das als falsch erkannte Geld sollte nicht eingezahlt werden. Jeder Versuch das Geld weiterzuverwenden gilt als Straftatbestand. Daher sollte das Geld entweder in einer Geschäftsbank – mit der Anmerkung, dass es sich um Falschgeld handelt – oder direkt bei der Polizei abgegeben werden. Beide Stellen stehen im Kontakt mit der Bundesbank und leiten die Banknote an die Falschgeldstelle in Mainz weiter.

Wer sich erhofft für sein Geld entschädigt oder sogar entlohnt zu werden liegt jedoch leider falsch. Die Annahme eines falschen Geldscheins ist zwar bei Unwissen nicht strafbar, aber auch der falsche Schein wurde als Gegenleistung akzeptiert. Daher ist ein falscher Schein in der Tasche als Verlust anzusehen. Auch ein Zurückhalten der falschen Banknoten, auch von gekennzeichneten und nicht benutzten, kann als Tatbestand ausgelegt werden.

Auf der Webseite der Bundesbank heißt es: „Bei der Weiter- oder Rückgabe von Falschgeld können Sie sich genau wie bei der Herstellung von Falschgeld strafbar machen. Für Falschgeld gibt es keinen Ersatz! Daher sollten Sie auch die Ware nicht vor Bezahlung mit gültigem Geld herausgeben.“

Die Bundesbank versucht sofort nach Erhalt der falschen Banknote eine Fälscherhandschrift zu erkennen und mögliche Wiedertäter aufzuspüren. Ein falscher Schein wird daraufhin als Beweismittel angesehen und für mindestens 20 Jahre aufbewahrt, bis er schließlich vernichtet wird. Auch echtes Geld kann als falsch erkannt werden. Die Einzahlungsautomaten der lokalen Banken überprüfen das Geld nach bestimmten Kriterien. Dabei kann ein Schein aufgrund von Knicken oder Wasserschäden als falsch erkannt werden. Dieses Geld wird daraufhin im Automaten verschlossen und nicht auf das Konto überschrieben. Daraufhin wird das Geld vom Fachmann überprüft. Meist stellt sich das Geld jedoch als echt heraus, wie mir der Mitarbeiter der Bundesbank anvertraut. Der Betrag wird daraufhin schnellstmöglich überwiesen.

Mit den neuen Scheinen soll die Geldfälscherei jedoch verhindert werden. Vor allem die Hologrammfenster der neuen Zwanziger stellen Geldfälscher vor Schwierigkeiten. Ein normaler Farbkopierer stößt hier an seine Grenzen. Solange wir jedoch noch auf den neuen Fünfzig-Euro-Schein warten, werden sich die deutschen Fälscher jedoch nicht aufhalten lassen. Anders als weltweit ist in Deutschland die häufigste gefälschte Banknote der Fünfzig-Euro-Schein.

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