Steffen Drewes sitzt für die Studierenden in der Fachschaft MINT, im Studierendenparlament und im Senat. In der letzten Legislaturperiode war er StuPa-Präsident. Er engagiert sich bei der Operation Popcornkino, ist Vorsitzender des KoMa e.V. Für das StudentenPACK erklärt er, warum solches Engagement wichtig ist.

Gremienarbeit macht SpaßMiriam Sasse

Gremienarbeit macht Spaß

Jeden motivieren natürlich andere Punkte und Gründe, aber ich will hier versuchen, zumindest einen groben Überblick über die Vorteile des persönlichen, freiwilligen Engagements an der Uni zu geben. Dieser Artikel hat natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und jeder, der sich einbringt, wird andere positive Punkte für sich selbst finden. Das Wichtigste ist der erste Schritt.

Such dir ein Gremium oder eine studentische Gruppe aus!

Zu tun gibt es an der Uni auf jeden Fall genug, man muss sich nur noch etwas passendes Aussuchen. 
Wenn man die Studierenden eher auf fachlicher Ebene unterstützen möchte, sind die Fachschaften der beste Ansprechpartner. Die Fachschaften Medizin und MINT vertreten vor allem Belange der Lehre gegenüber der Universität und den Dozierenden. Dies bedeutet natürlich auch eine ganze Menge Arbeit wie das Anbieten von Öffnungszeiten, Einpflegen von Klausuren in Altklausurensammlungen, Gespräche mit Dozierenden und Ähnliches. 
Neben dem fachlichen Teil organisieren die Fachschaften aber auch gesellige Veranstaltungen wie den Nikolausumtrunk, die Werkhofparty oder das Sommerfest der Gremien. Wen diese Art der Arbeit interessiert, der kann sich auf der Homepage der entsprechenden Fachschaft über die nächsten Sitzungen informieren. Es sei ebenfalls erwähnt, dass es natürlich möglich ist, sich auch bei der „fachfremden“ Fachschaft einzubringen.

Sollte man sich lieber politisch für die Belange der Studierendenschaft einbringen wollen, ist der Allgemeine Studierendenausschuss die erste Wahl. Der AStA vertritt mit seinen Referaten die Belange der Studierenden nach außen. Projekte wie die „interkulturelle WG“, die Lesewoche „7 Tage, 7 Bücher“, die Ökostromberatung und viele andere bieten sehr viele Möglichkeiten sich den eigenen Präferenzen gemäß einzubringen. Wen administrative Aufgaben reizen, für den ist das Referat für Finanzen der richtige Anlaufpunkt.

Das dritte studentische Gremium ist das Studierendenparlament. Das StuPa verwaltet die Gelder und ist für die Willensbildung verantwortlich. Es ist das höchste studentische Gremium und tagt monatlich. Im Gegensatz zu den davor genannten Organisationen ist die direkte Mitarbeit im StuPa gewählten Mitgliedern vorbehalten. In den Ausschüssen kann sich aber jeder zu bestimmten Themen einbringen.

Die zweite Gruppe sind die universitären Gremien, in denen Studierende direkt in die Entscheidungen der Universität mit einbezogen werden. Hier gibt es den Senat und den Stiftungsrat als die höchsten universitären Gremien, die auch die Arbeit des Präsidiums überwachen. Der Senat wird in seiner Arbeit von mehreren Senatsausschüssen unterstützt. Hier gibt es die Senatsausschüsse Medizin (SAM) und MINT (SA-MINT), in denen ebenfalls nur gewählte Mitglieder Einfluss nehmen können. Daneben gibt es noch den Zentralen Studienausschuss, den Ausschuss für Technologietransfer, den Haushalts- und Planungsausschuss sowie den Gleichstellungsausschuss. In diesen Ausschüssen ist die Mitarbeit auch für nicht gewählte Mitglieder möglich.

Die letzte Gruppe bilden die studentischen Gruppen, die keiner festen Satzung folgen und doch den Alltag der Studierenden in großem Maße prägen. Ob man mit P++ Partys oder mit der OPK Kinoabende organisieren, sich mit dem StudentenPACK in das Gebiet des Journalismus begeben oder mit der btS schon früh in direkten Kontakt mit Unternehmen treten möchte, ist jedem selbst überlassen. Die Möglichkeiten sich hier einzubringen sind vielfältig und in der Regel weniger reglementiert als in den offiziellen Gremien. 
Auch steht es natürlich jedem Studierenden frei, neue Projekte ins Leben zu rufen.

Plane dein Engagement!

Als nächstes sollte man sich entscheiden, wieviel Zeit man in das freiwillige Engagement investieren möchte und kann. Wie oben bereits angesprochen ist mit der Wahl in ein studentisches Amt in der Regel auch verbunden, dass der Gewählte zumindest bei dem Großteil der Sitzungen seines Gremiums anwesend zu sein hat. Freie Mitglieder im AStA, den Fachschaften oder den meisten studentischen Gruppen haben es da etwas lockerer, aber auch hier bringt es herzlich wenig, alle drei bis vier Monate mal bei einer Sitzung vorbeizuschauen, denn dann verpasst man einfach zu viel und kann sich nicht wirklich einbringen. Eine Ausnahme bilden hier natürlich bestimmte Projekte wie die Lesewoche oder das Campus Open Air Lübeck, die natürlich zeitlich sehr gut einzugrenzen sind. In der Regel ist es ein guter Weg, sich die studentischen Gremien anfangs als freies Mitglied anzusehen und sich dann bei Interesse zur Wahl aufstellen zu lassen. Fast alle Gremien tagen hochschulöffentlich, das heißt, ihr könnt unangekündigt auftauchen und zuschauen. Natürlich ist es nicht garantiert, dass man auch gewähltes Mitglied wird, aber auf Grund der leider doch sehr geringen Beteiligung ist die Chance recht gut.

Hat man sich für ein für einen Bereich entschieden, gilt das alte Motto: „Gremienarbeit lebt vom Mitmachen!“. Niemand ist böse, wenn man mal eine Sitzung verpasst oder am Anfang nicht alles weiß und richtig macht. Aber man lernt dazu und genau dafür ist die Arbeit ja da.

Was kommt dabei für dich rum?

Die offensichtlichste Antwort zuerst: Meistens eine Gremienbescheinigung und damit in der Regel auch etwas länger BAföG. Wichtiger ist meiner Meinung nach aber die Möglichkeit, sich persönlich zu entfalten, Kontakte zu schließen, (Soft-)Skills aufzubauen und weiterzuentwickeln und einfach Spaß zu haben. Auch lernt man Studierende außerhalb des eigenen Studiengangs kennen und schließt neue Freundschaften. Wichtig ist, dass bei der ganzen Arbeit der soziale Charakter und der Spaß nie zu kurz kommen. Und spätestens die Teilnahme auf internationalen Studierendenkonferenzen entschädigt für vieles. Um diese Aussage zu untermauern, sei angemerkt, dass ich für die Mathematiker der Universität bereits auf Konferenzen in Bremen, Augsburg, Wien, Kiel, Chemnitz und Berlin war und eine eigene Konferenz in Lübeck mitorganisiert habe.

Wie fängst du denn jetzt konkret an?

Der beste Einstieg in die Gremienarbeit ist natürlich, einfach zu einer Sitzung zu gehen und direkt ins Geschehen mit einzusteigen. Die Termine sind auf den Internetseiten der Gremien verfügbar. Bei spezielleren Fragen kannst Du Dich unter drewes@stupa.uni-luebeck.de direkt an mich wenden.

Nach all den Betrachtungen zu den Vorteilen der Gremienarbeit sei gesagt, dass diese Arbeit kein reiner Selbstzweck ist. Sie ist wichtig, um die Gelder der Studierendenschaft zu verwalten, Partys und Informationsveranstaltungen zu organisieren, die Belange der Studierenden gegenüber der Universität zu vertreten oder gleich an Entscheidungen mitzuwirken. Ohne eine funktionierende studentische Selbstverwaltung wird das Leben an der Uni für Studierende wahrscheinlich unangenehmer und auf jeden Fall deutlich langweiliger.

Freiwilliges Engagement an der Uni, sei es in den Gremien oder in den Gruppen, macht wirklich Spaß und es ist für jeden was dabei. Man muss nur einfach losgehen und irgendwo anfangen.

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