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Jeder hilft auf seine Art und so viel er kann. Das gilt sowieso und es gilt natürlich auch jetzt. Doch nicht jeder hat viel Zeit und nicht jeder weiß, wo er anfangen soll und so versuchen wir einen kleinen Anstoß zu geben. Wo kann man sofort anfangen Flüchtlinge zu unterstützen und wie? Einige Vorschläge.

Helfen!Johann Mattutat | StudentenPACK.

Helfen!

Medibüro Lübeck

Ob sie noch Leute brauchen? „Auf jeden Fall!“, antwortet Maren vom Lübecker Medibüro, das Menschen hilft, die keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben. Anonym und kostenfrei vermitteln sie diese dann zum Beispiel an eine Praxis, die bereit ist, die Patienten ohne Krankenversicherung zu behandeln – oft sogar kostenlos!

Um mitzumachen bräuchte man für die reguläre Sprechstunde (Montags, 15:00 – 16:30 Uhr) nicht unbedingt einen medizinischen Hintergrund, da dort die Arzttermine organisiert werden und keine Untersuchungen stattfinden. Anders sei dies bei der Sprechstunde auf der Walli, für die man eine abgeschlossene Ausbildung im medizinischen Bereich oder acht Semester Medizin studiert haben sollte. Hier biete der Helfer allein eine Sprechstunde an, wobei auch hier im Hintergrund ärztliches Personal agiert. Jeden Tag nähmen ungefähr 30 bis 40 Personen die Hilfe des Medibüros in Anspruch. Weitere Aufgaben dieses Netzwerkes aus Studierenden und anderen Freiwilligen seien das Beschaffen von Medikamenten und eine Rund-um-die-Uhr-Hotline für medizinische Notfälle.

Das Team vom Lübecker MedibüroTim Jelonnek

Das Team vom Lübecker Medibüro

Die Sprechstunde auf der Walli ist dabei als Reaktion auf die aktuellen Ereignisse entstanden: „Schon in den letzten Monaten hat sich unsere Arbeit sehr in Richtung Asylbewerberinnen und Asylbewerber verschoben. Obwohl es ja eigentlich ein Anrecht auf eine Gesundheitsversorgung gibt, umfasst der Leistungskatalog für Geflüchtete nur Behandlungen bei akuter Lebensgefahr oder akuten Schmerzzuständen. Daher kommen zunehmend auch Menschen aus dieser Gruppe in unsere Sprechstunde und seitdem das Zentrum für Geflüchtete im Transit auf der Walli entstanden ist, konzentriert sich unsere Arbeit vor allem dort“, so Maren vom Medibüro. Um diese Arbeit möglichst lange aufrechterhalten zu können, würden dringend helfende Hände und weitere Spenden (siehe Infobox) gebraucht.

Gut angenommen wird das Engagement in jedem Fall: „Die Menschen sind nach dem langen Weg ihrer Flucht natürlich glücklich, dass es auch ein medizinisches Angebot auf der Walli gibt. Viele Menschen mit medizinischem Hintergrund melden sich bei uns und wollen mithelfen oder Medikamente spenden. Das was momentan dort auf der Walli passiert ist einzigartig und ein großartiges Zeichen der Solidarität!“

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Bei Untersuchungen in Erstaufnahmeeinrichtungen mithelfen

Eine für Medizinstudenten interessante Möglichkeit aktiv zu werden ist die Flüchtlingshilfe-Aktion des UKSH. Gemeinsam mit freiwilligen Ärzten und Pflegekräften sorgen derzeit vorwiegend Kieler Studenten dafür, dass die gesetzlich vorgeschriebenen medizinischen Erstaufnahme-Untersuchungen in der Erstaufnahmeeinrichtung in Neumünster zügig über die Bühne gehen. Mit derzeit etwa 20 medizinisch ausgebildeten Helfern am Tag werden, aufgeteilt auf zwei „Untersuchungs-Straßen“, ungefähr 300 Untersuchungen am Tag durchgeführt.

Neben administrativen Aufgaben wie der Erfassung der Personendaten und der Asylverfahrensnummer gehören dazu auch die Messung von Temperatur und Blutdruck, eine Blutentnahme und eine orientierende körperliche Untersuchung. Bei allen über 15 Jahren folgt zudem als Screening auf Tuberkulose eine Röntgenaufnahme des Thoraxes. Des Weiteren werden Impfungen durchgeführt.

Hierbei können sich auch Medizinstudierende ab dem fünften Semester ehrenamtlich beteiligen und arbeiten dann, ähnlich wie bei einer Famulatur, mit den Ärzten in einem Team. Seit dem 1. November besteht zusätzlich die Möglichkeit, diese Tätigkeit als studentische Hilfskraft durchzuführen. Die Vergütung richtet sich dabei nach dem Vergütungssatz für studentische Hilfskräfte.

„Der Fokus liegt hier auf der Suche nach Infektionskrankheiten wie Masern, Windpocken oder Polio“, erklärt Dr. Jan Wnent vom UKSH. Die meisten Untersuchten seien zwar junge Gesunde, es gebe aber auch etliche interessante Befunde zu sehen, denen man im deutschen Krankenhaus-Alltag nicht mehr begegne. Weil die Dienstpläne nur für eine Woche im Voraus erstellt werden, ist auch ein kurzfristiges Einsteigen problemlos möglich. Ganz besonders freut sich das Team um Jan Wnent natürlich über „Wiederholungstäter“, also Freiwillige, die gleich an mehr als einem Tag mithelfen wollen! Bei Interesse schreibt einfach an fluechtlingshilfe@uksh.de oder ruft die Telefonnummer 0431/597-31577 an.

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Kleiderkammern

An verschiedenen Orten in Lübeck werden Kleider und andere Sachspenden gesammelt, für Flüchtlinge aber natürlich auch für andere bedürftige Gruppen. Eine der größten Sammelstellen in Lübeck ist die Brockensammlung. „Wir brauchen eigentlich alles“, sagt Sonja Lengen von der Brockensammlung, „aber am häufigsten Kleidung in den Größen S und M.“

Kleiderkammer in der Sana KlinikJohann Mattutat | StudentenPACK.

Kleiderkammer in der Sana Klinik

Der Bedarf an Kleidung ist nach wie vor groß: Was reinkommt gehe auch schnell wieder raus, betont Lengen und jetzt wo der Winter kommt, werden natürlich warme Kleidung, gutes Schuhwerk und gute Unterwäsche dringend gebraucht. Natürlich auch Decken oder Schlafsäcke. Wichtig dabei ist: Kleidersammlungen sind nicht zum ausmisten da! Die gespendete Kleidung sollte von guter Qualität sein.

Sie erwähnt auch, dass die große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung auch zu Problemen führt. Es sei sehr schade, wenn überall Menschen eine eigene Kleidersammlung organisieren und sich nicht mit den bestehenden Organisationen koordinieren, leider landen die gesammelten Kleidungsstücke dann am Ende häufig im Abfall. Stattdessen weist Lengen auf weniger bekannte Organisationen hin, die aktuell viel zu wenig Kleidung erhalten, darunter die Kleiderstelle der Gemeinnützigen Lübeck in der St. Annen Straße 10.

Gerade bei den größeren Organisationen wie der Vorwerker Diakonie oder der Brockensammlung geht der Bedarf auch über Kleidung hinaus: Betten, Matratzen, Möbel und, besonders beliebt, Fahrräder werden benötigt. Für mehr und mehr Flüchtlinge werden inzwischen Wohnungen gefunden und diese müssen eingerichtet werden.

Besonders einfach ist es für diejenigen, die für die durchreisenden Flüchtlinge auf der Walli spenden wollen: Auf der Facebook-Seite des Flüchtlingsforums werden immer aktuell die Bedürfnisse vor Ort mitgeteilt.

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Einkaufen für Flüchtlinge

Wer gerne mit Sachspenden helfen möchte, aber keine Zeit hat selbst zu den Unterkünften zu gehen, kann sich überlegen ein Angebot der Hamburger Drogeriemarktkette Budnikowski zu nutzen. So wie in allen Märkten in Hamburg stehen auch in den beiden Shops in Lübeck (Ziegelstraße und Heiligen-Geist-Kamp) hinter der Kasse Kartons, in die Sachspenden eingeworfen werden können. Wer also einfach anstelle eines Shampoos zwei aus dem Regal nimmt, kann ohne großen Aufwand helfen. Die gesammelten Spenden gehen an Flüchtlinge in Erstaufnahmeeinrichtungen in Hamburg.

Wer in einen anderen Supermarkt geht, aber etwas für Flüchtlinge kaufen will, sollte die Facebook-Seite des Flüchtlingsforums ansehen (sie ist auch für die sichtbar, die keinen Facebook Account haben). Auf der Walli werden eigentlich täglich Grundnahrungsmittel und Hygieneartikel benötigt.

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Sprachpartner

Jeden Mittwoch wird der Blaue Engel zum Café Welcome. Flüchtlinge können dort an einem Deutschkurs teilnehmen und es gibt für sie kostenlos Getränke. Das Café ist aber nicht nur für Flüchtlinge gedacht, ganz explizit beschreiben die Initiatoren die Idee auf der Facebookseite als „einen Raum […], in dem sich die Welt der Geflüchteten mit denen der Lübecker überschneidet.“ Jeder ist willkommen in der Clemensstraße 8 vorbeizuschauen, ein Bier zu trinken und sich zu unterhalten. Jetzt folgt der nächste Schritt und aus einfachen Unterhaltungen sollen Sprachpaten werden. So sollen die Flüchtlinge auch außerhalb des Deutschkurses jemanden haben, mit dem sie sich auf Deutsch austauschen können. Das Ganze, so erklärt Anna Bienert vom Helferteam des Deutschkurses im Engel, funktioniert natürlich auch als Sprachtandem, so könnte der Flüchtling wiederum behilflich dabei sein Arabisch zu lernen.

Wie die genaue Ausprägung einer Sprachpatenschaft aussieht liegt bei denen, die sich als Paten finden. Der erste Schritt ist es, am Mittwoch in den Engel zu gehen. Formulare für Sprachpartnerschaften finden sich an der Theke. Und worüber man dann reden möchte, sagt Anna, „kann man ja der Situation anpassen“.

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FLOW

Das Projekt FLOW (Für Flüchtlinge! Orientierung und Willkommenskultur) ist ein Mentoring-Programm der Lübecker Gemeindediakonie, das sich mit der Zielsetzung an junge Flüchtlinge richtet, ihre Integration zu verbessern. Um das zu erreichen werden Tandems aus jeweils einem Mentor und einem Flüchtling, dem sogenannten Mentee, gebildet.

Laut Gabriele Sester, die zusammen mit Maryam Gardisi das FLOW-Projekt leitet, können auch Studierende Mentor werden – und viele sind es bereits, was die Gemeindediakonie sehr freut. Hierbei kann das Engagement als Mentor sehr flexibel gestaltet werden und ist damit durchaus studentenfreundlich. Dies gelingt durch das „Matching“ von Mentoren und Mentees nach ihren jeweiligen zeitlichen Kapazitäten beziehungsweise Bedürfnissen. So träfen sich beispielsweise vollberufstätige Mentoren an einem Tag in der Woche nach Feierabend.

Wie lange ein solches Tandem zusammenbleibt, hänge von der individuellen Zielsetzung ab. Die ersten der im Moment dreißig Teams begannen im Sommer, eines ist bereits wieder beendet – weil der Mentor einen Job für seinen Mentee in Stuttgart organisierte. Weitere beliebte Zielsetzungen seien die Begleitung bei Behördengängen und Wohnungsbesichtigungen oder Unterstützung beim Deutschlernen. Viele Flüchtlinge wünschen sich dabei ausdrücklich junge Mentoren, mit denen sie abends auf Parties gehen können und die vielleicht ihre Interessen teilen. So finden die jungen Mentees auch schnell Anschluss in Lübeck.

Harte Einstellungskriterien gäbe es dabei nicht, so Frau Sester. Natürlich ist eine positive Einstellung gegenüber Flüchtlingen und dem Ehrenamt Voraussetzung. Darüber hinaus sind Mehrsprachigkeit, interkulturelle Ehrfahrung sowie eine gewisse Lebenserfahrung, um bei Behördengängen helfen zu können, wünschenswert, aber nicht zwingend erforderlich. Ins kalte Wasser geschmissen wird man dabei nicht. Ein Vorbereitungskurs über drei Nachmittage hilft bei der interkulturellen Sensibilisierung und der Kommunikation mit den Mentees. Auch gibt es hier Anregungen, wo sich die Tandems treffen können und welche Möglichkeiten ihnen bei Problemen zur Verfügung stehen. So ein Tandem hat aber auch Grenzen: Weder sollten die Mentoren versuchen, ihren Mentee zu missionieren noch sollten sie eventuelle Traumatisierungen auf eigene Faust zu therapieren versuchen.

Das FLOW-Projekt ist sehr beliebt, sodass die Anzahl der Bewerber momentan die der benötigen Mentoren übersteigt. Ab Anfang des kommenden Jahres könnten sich aber wieder engagierte Lübecker bei der Gemeindediakonie melden.

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Freifunker werden

Die Initiative Freifunk möchte ein offenes WLAN aufbauen, über das Menschen auch ohne Anmeldung ins Internet gehen können. Das ist gut für alle, aber für Flüchtlinge hat es besondere Vorteile: Zwar verfügen viele Menschen, die nach Deutschland geflüchtet sind, über ein Smartphone, aber es kostet viel Geld sich Verträge zu besorgen, mit welchen man online gehen kann. Wenn an vielen Orten in LübeckFreifunk zur Verfügung gestellt wird heißt das auch: Flüchtlinge können dort kostenlos mit ihren Freunden und Familien kommunizieren, Nachrichten lesen, Apps runterladen und mehr.

Freifunk an der Ertaufnahmeeinrichtung auf dem VolksfestplatzLukas Ruge | StudentenPACK.

Freifunk an der Ertaufnahmeeinrichtung auf dem Volksfestplatz

Um selbst Teil des Freifunk-Netzes zu werden und Menschen einen Teil der eigenen Internetkapazität zur Verfügung zu stellen, braucht man nur einen der auf luebeck-freifunk.net aufgelisteten Router, die es ab 18 Euro zu kaufen gibt. Die folgenden Schritte sind ganz einfach und detailliert auf der Website beschrieben – und schon ist man dabei.

Aktuell arbeitet die Freifunk-Initiative auch daran, das Netz direkt in die Unterbringungen zu bringen. Wer sich beteiligen möchte ist eingeladen immer am Mittwoch Abend in den Nobreakspace des Chaotikum e.V. (Mengstraße 6, Eingang im Durchgang zum Parkplatz) zu kommen und sich dort mit anderen Freifunkern zu unterhalten.

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Spenden für Flüchtlinge in Lübeck

Offiziell zuständig für die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen in Lübeck sind verschiedene Einrichtungen wie die Gemeindediakonie Lübeck, die Vorwerker Diakonie und das Deutsche Rote Kreuz. Sie alle sind gemeinnützige Vereine und Spenden können von der Steuer abgesetzt werden. Ebenfalls ein gemeinnütziger Verein ist das Lübecker Flüchtlingsforum. Es ist besonders aktiv bei der Unterstützung des Transitzentrums auf der Walli.

Die Kontonummern für diese Organsisationen findet ihr am Ende des Artikels in der Infobox.

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