Allgemein weckt der Begriff “Koma” an unserer medizinisch geprägten Uni wenig positive Assoziationen. Tatsächlich sind komatöse Patienten nur begrenzt wahrnehmungsfähig und keinem ist zum Spaßen zumute. Ganz anders dagegen verlief die KoMa. Bei der Konferenz der Mathematikfachschaften im Oktober waren aktive Studenten aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden vier Tage lang sehr fleißig und auch nicht selten zu Späßen aufgelegt.

Studenten aus ganz Deutschland hier beim Abschlussfoto der KoMa in Lübeck.Albert Piek | StudentenPACK.

Studenten aus ganz Deutschland hier beim Abschlussfoto der KoMa in Lübeck.

Die sogenannten KoMatiker haben dabei, entgegen mancher Vorurteile, nicht nur gefeiert, sondern auch Anregungen für ihre Fachschaftsarbeit zuhause ausgetauscht und hochschulpolitische Fragen diskutiert. Die dieses Mal unter dem Logo der FS MINT organisierte 75. Konferenz findet halbjährlich an immer wechselnden Orten statt. Herausragende Leistungen der KoMa sind zum Beispiel die Erarbeitungen der Minimalstandards für die Lehre, also Inhalte, die auf jeden Fall in einem Mathematik-Studium vorkommen sollen. Allgemein wird sich über fachschaftsinterne Themen wie zum Beispiel das Verhältnis zu Dozenten, der Unterstützung von Erstsemestern und der Motivation von Studenten zur Gremienarbeit ausgetauscht. Daneben werden eigene Projekte vorgestellt.

Dafür gab es konstruktive Arbeitskreise, bei denen je nach Thema Ideen oder Argumente ausgetauscht werden und Plena, bei denen die Ergebnisse den anderen Teilnehmern vorgestellt wurden. Aktuelle Themen waren diese KoMa das CHE-Hochschulranking, das aufgrund seiner statistisch wertenden Struktur von den Fachschaftlern mehrheitlich abgelehnt wird, sowie die inhaltliche Diskussion über die eigenen Positionen bei gemeinsamen Konferenzen. Der Spaß ist selbstverständlich bei einer Stadtführung oder der Kneipentour nicht zu kurz gekommen.

Für das Organisationsteam, also dieses Mal für uns, bedeutete die Veranstaltung eine Menge Schlafmangel während der Konferenz und viel Planung im Vorfeld.

Denn die 60 Teilnehmer wollten verpflegt werden (mit Einkauf und vorheriger Mengenkalkulation), in Räumen arbeiten (die jemand mieten muss), schlafen (in einer Turnhalle, die auch jemand mieten muss) – und das Ganze muss irgendwie bezahlt werden (mit Geld, das jemand beantragen muss) und von Helfern (für die man einen Schichtplan schreiben muss) während der Veranstaltung betreut werden.

Hier konnte sich jeder in unserem achtköpfigen OrgaOrga-Team,so genannt aufgrund von Insiderwitzen vorheriger KoMaTa, sein Spezialgebiet aussuchen. Denn von der Sponsorensuche über die Klärung der Raumfrage bis hin zum Einkauf von X Würsten für ein Mittagessen, X Brötchen, Y Packungen Belag und Z Kilogramm Gemüse für die Grundversorgung oder X Liter Cola und Y Liter Bier für den Getränkekühlschrank, gab es viel zu erledigen. Wie immer hing alles von der richtigen Mischung aus langfristiger Planung und spontaner Improvisation ab. Über 30 Helfer, denen man bekanntlich nie genug danken kann, haben uns unterstützend unter die Arme gegriffen. Dafür wurden sie während ihrer Schichten großzügig mit Essen versorgt und mit einem T-Shirt belohnt.

Das Logo der diesjährigen KoMa in Lübeck.KoMa-Orga

Das Logo der diesjährigen KoMa in Lübeck.

Die Mühen und der Schlafmangel haben sich gelohnt: Das Feedback der Konferenzteilnehmer war durchweg positiv. Insbesondere das ewige Frühstück ist mit seiner großen Auwahl und dank der Ideen der Helfer vielen in Erinnerung geblieben, für so manchen hat diese KoMa den Titel “Schlemmer-KoMa” bekommen. Die Zeit zwischen den Arbeitskreisen bot genug Möglichkeiten, sich und die Teilnehmer besser kennen zu lernen und es sind einige Freund- und Bekanntschaften auch über die Konferenz hinaus entstanden.

Nun stehen noch die letzten Nachbereitungen der Konferenz an, bevor wir uns auf das nächste Projekt stürzen. In fast der selben Orga-Formation werden wir gemeinsam mit den Fachschaften Bau und AN der Fachhochschule im nächsten Jahr die KoMet in Lübeck organisieren. Die KoMet ist die Fachschaftentagung der Medizintechniker und findet erst das zweite Mal statt. Wir freuen uns auf eine tolle Zeit und darüber, mit unserer Erfahrung der KoMet einen guten Start zu liefern.

Bevor aber die KoMet im nächsten Jahr nach Lübeck kommt, findet erst einmal die 76. KoMa in Aachen statt, hier parallel zu den Konferenzen der Informatiker und Physiker, die sich mit den Konferenznamen KIF und ZaPF zur KoMa gleichwertige Namen ausgedacht haben. Wie diese erstmals so stattfindende Dreierkonferenz laufen wird, macht uns sehr gespannt. Viele der OrgaOrgas, die vorher noch nicht auf einer KoMa waren, wollen gemeinsam nach Aachen fahren, um die neu gewonnenen Freunde wiederzusehen und sich weiter über Fachschaftsarbeit auszutauschen.

Noch keine Kommentare, sei der Erste!