StudentenPACKWahrscheinlich haben nicht alle Studenten Sie in einer Vorlesung gehabt. Könnten Sie sich einmal kurz vorstellen?

Volker Linnemann: Von 1972 bis 1977 habe ich in Braunschweig studiert und das Studium als Diplom-Informatiker im Januar 1977 abgeschlossen. Anschließend war ich wiss. Mitarbeiter an der TU Braunschweig, wo im Juli 1979 die Promotion zum Dr. rer. nat. erfolgte. Als Post-Doc bin ich dann für ein Jahr an die University of Toronto gegangen und habe anschließend zwischen 1981 und 1982 bei der Nixdorf-Computer AG in Paderborn, heute ein Teil der Siemens AG, in der Abteilung Software-Technologie gearbeitet, bevor ich dann Hochschulassistent an der Universität Frankfurt wurde. 1986 wechselte ich zum wissenschaftlichen Zentrum der IBM nach Heidelberg bis ich 1991 einen Ruf auf eine Professur an der Universität Würzburg annahm. Seit dem Wintersemester 1993/94 war ich an der Universität zu Lübeck, die damals noch Medizinische Universität hieß, als Professor tätig und habe das Institut für Informationssysteme geleitet. Zum 1.4.2014 habe ich meine aktive Zeit als Hochschullehrer beendet.

Der damalige Direktor des Instituts für Medizinische Informatik Prof. Dr.-Ing. Dr. med. habil. S. J. Pöppl hatte den Diplomstudiengang Informatik mit dem damals einzigen Nebenfach Medizinische Informatik als Aufbaubeauftragter geplant und ins Leben gerufen. Im Sommer 1993 ergingen mehrere Rufe auf Professuren für diesen Studiengang. Ich war damals der einzige Rufinhaber, der bereits im Wintersemester 1993/94 seine Tätigkeit an der Universität in Lübeck begonnen hat, zeitgleich mit den ersten Informatik-Studierenden.

In der Forschung hat sich das von mir geleitete Institut für Informationssysteme mit Fragestellungen der Datenmodellierung und Datenspeicherung insbesondere im World Wide Web beschäftigt. Ein wichtiger Schwerpunkt war die Entwicklung von typsicheren Programmierkonzepten für die Programmierung von XML-Anwendungen. Da der Diplomstudiengang 1993/94 aufgenommen wurde, war das Institut in der Lehre zunächst nur in die Anfängerausbildung involviert. Im ersten Jahrgang habe ich den gesamten Zyklus Informatik I-IV gelesen. Später hat sich das Institut in der Grundlehre auf die Vorlesung Informatik II konzentriert, die heute im Bachelorstudiengang den Namen Algorithmen und Datenstrukturen trägt. In den höheren Semestern habe ich Vorlesungen und Vertiefungen im Bereich Datenbanken und Informationssysteme gehalten.

StudentenPACKWas hat Sie bewegt, die Berufung in Lübeck wahrzunehmen?

Linnemann: Informatik war damals ganz neu hier in Lübeck. Als Student in Braunschweig hatte ich die Situation 1972 schon einmal erlebt, da dort der Informatik-Studiengang auch ganz neu aufgebaut wurde. Jetzt hatte ich die Möglichkeit, den Start eines Informatikstudienganges aus Professorensicht zu erleben. Deshalb war es mir wichtig, von Anfang an dabei zu sein.

StudentenPACKEs begann 1993 mit Ihrer Vorlesung „Einführung Informatik 1“ als erste Informatikveranstaltung neben den Mathematikfächern. Was unterscheidet eine Vorlesung, die Sie damals gehalten haben, von einer Vorlesung, die Sie noch Anfang des Jahres gehalten haben?

Linnemann: Damals gab es beispielsweise noch keine Beamer. Vorlesungen wurden in der Regel an die Tafel oder auf Folie geschrieben. Folglich war es natürlich auch nicht möglich, Computerprogramme in der Vorlesung vorzuführen. Es gab auch kein WWW. Wenn es Vorlesungsunterlagen für die Studierenden gab, wurden sie entweder in der Vorlesung direkt verteilt oder es wurde eine Kopie an einem zentralen Ort, z.B. in der Universitätsbibliothek, deponiert, sodass sich jeder selbst eine Kopie anfertigen konnte. Mein Eindruck ist auch, dass die Studierenden damals in den Vorlesungen aufmerksamer waren. Das liegt vielleicht an den heute wesentlich größeren Möglichkeiten, sich anderweitig über die Vorlesungsinhalte zu informieren. Bei großen Grundvorlesungen muss man sich heute als Dozent wesentlich mehr um die Aufmerksamkeit kümmern, wenn man nicht im Gemurmel vieler Studierender untergehen will. Studentische Evaluationen gab es damals noch nicht. Es ist natürlich positiv, wenn man als Dozent Feedback von den Studierenden bekommt und dadurch die Vorlesung verbessern kann. Es gibt aber leider Studierende, die sich hinter der Anonymität der Evaluation verstecken und allgemeine sehr negative Kommentare abgeben, die keinerlei konkrete Hinweise enthalten. Solche Kommentare können für einen Dozenten sehr deprimierend sein, besonders dann, wenn man sehr viel Arbeit in eine Vorlesung investiert hat.

StudentenPACKWenn Sie noch einmal studieren würden, würden Sie damals oder heute studieren?

Linnemann: Ich würde heute nicht anfangen wollen. Ich weiß auch nicht, ob ich das heute mit meinen Ansprüchen von damals schaffen würde. Das Studium ist vollgepackt mit vielen Veranstaltungen, weil die Informatik gewachsen ist und jeder Dozent seinen Bereich für sehr wichtig hält. Wenn ein Studierender heute aus finanziellen Gründen parallel zum Studium viel arbeiten muss und trotzdem seinen Bachelor in sechs Semestern schaffen will, hat er entweder eine 60 Stunden Woche oder er mogelt sich durch das Studium und macht nur das Nötigste. Dann wird er zum Bulimie-Studierenden: Lernen – Klausur schreiben – Vergessen – Lernen – Klausur schreiben – Vergessen … . Ein wirkliches Durchdringen des Stoffes ist beim vollgepackten und verschulten Bachelorstudiengang in 6 Semestern so gut wie unmöglich. Viele Studierende gehen nicht mehr in Vorlesungen. Sie nehmen aus Vorlesungsskripten und Folien nur noch das zur Kenntnis, was für die Übungen und Klausuren relevant ist.

StudentenPACKDen ersten großen Höhepunkt fand die Informatik nach 1993 im Jahre 2004 mit dem Bau des Informatik-Neubaus (Gebäude 64). Was können Sie uns dazu sagen?

Linnemann: Das war eine ziemlich lange Geschichte. Als ich 1993 angefangen habe, hieß es vom Kanzler noch: „Das dauert 1 Jahr, dann wird gebaut.“ Es hat dann mehr als 6 Jahre gedauert, bis im Februar 2000 der erste Spatenstich für das Gebäude vollzogen werden konnte. Ich hatte zu meiner Berufung schon Unterlagen bekommen, die die geplanten Flächen dieses Gebäudes beschrieben. Endlich einziehen konnten wir dann aber erst im März 2004, mehr als 10 Jahre nach Beginn des Informatik-Studiengangs. Das war auch sehr wichtig, denn die Informatik und die Mathematik waren vor dem Bezug des Neubaus auf viele Standorte verteilt. Der Standort Seelandstraße, wo einige Institute untergebracht waren, befand sich hinter der damals noch vorhandenen Herrenbrücke. Wenn die Brücke hochgeklappt war, verlängerte sich der Weg um mindestens 15 Minuten. Seit etwa 9 Jahren befindet sich an der gleichen Stelle der mautpflichtige Herrentunnel. Damals war schon geplant, das Gebäude irgendwann aufzustocken, wenn es zu klein würde. Manchmal kommt es in der Bauphase eines öffentlichen Gebäudes vor, dass das Ministerium sieht, dass es günstiger ist, gleich das ganze Gebäude zu bauen, anstatt Teile bei Bedarf später hinzuzufügen. Hier war das leider nicht der Fall. So wurden am Anfang nur Erdgeschoss, erstes und zweites Geschoss gebaut. Zwischen 2009 und 2011 wurde dann das dritte Stockwerk aufgesetzt. Hierdurch entstanden natürlich hohe Mehrkosten im Vergleich zu einem Komplettbau aus einem Guss. Die Zeit dieser Erweiterung war für die Mitarbeiter im Gebäude 64 alles andere als schön. Nach dem Abnehmen des Daches kam es während der Bauarbeiten zu einem Wasserschaden, sodass das Wasser in einigen Institutsräumen und Fluren stand. Um Schimmelpilzbildung zu verhindern, liefen dann wochenlang lärmende Pumpen in einigen Fluren und Räumen. Schlimmer noch war aber der teilweise unerträgliche Lärm der Bauarbeiten. Die Universität kann von Glück sagen, dass kein Mitarbeiter die unerträglichen Zustände in dieser Zeit öffentlich gemacht hat. Sonst wäre die Universität gezwungen gewesen, Interimsräume für viel Geld anzumieten.

StudentenPACKDas nächste große Ereignis traf die Universität dann ja 2010, als die schwarz-gelbe Landesregierung versuchte den Medizin-Studiengang an der Universität zu schließen. Was haben Sie von „Lübeck kämpft“ miterlebt?

Linnemann: Es war nach 2005 bereits die zweite Aktion der Landesregierung um Geld zu sparen. Das war damals ein ziemlicher Schlag ins Kontor. Entweder war die Landesregierung von der Fehleinschätzung ausgegangen, die anderen Studiengänge könnten die Universität am Leben erhalten, oder sie hat den Medizin-Studiengang mit dem Gedanken zu schließen versucht, dass im Anschluss ohnehin die gesamte Universität schließen würde. Aber es zeigte sich: Landesregierungen reagieren sehr empfindlich auf große Demonstrationen. Beim ersten Mal im Jahr 2005 war eigentlich schon beschlossen, die Informatik in Lübeck und Kiel zusammenzulegen. Durch eine große Demonstration auf dem Koberg war der damalige Minister so von dem Widerstand beeindruckt, der gegen diesen Plan aufgebracht wurde, dass das Thema wenige Tage später schon wieder vom Tisch war. 2010 war das ähnlich. Nach der riesigen Demonstration in Kiel dämmerte der Landesregierung, dass die Schließungspläne vielleicht schädlich sein könnten. Vielleicht war aber auch von Beginn an geplant, die Bundesregierung mit den Schließungsplänen unter Druck zu setzen, um die erforderlichen jährlichen 25 Millionen Euro aus Berlin zu bekommen. Das haben vielleicht nicht alle in der Landesregierung im Kopf gehabt, aber bei einigen könnte das durchaus so gewesen sein. Der damalige Ministerpräsident Peter Harry Carstensen war übrigens nach meiner Wahrnehmung der einzige, der später öffentlich zugegeben hat, dass die Schließungspläne ein Fehler waren. Vom damaligen Minister Jost de Jager habe ich auf entsprechende Fragen von Journalisten nur ausweichende Antworten gehört.

StudentenPACKWaren Sie in Kiel dabei?

Linnemann: Ja, ich war dabei. Mich hat damals beeindruckt, dass man wirklich Ohrenschützer brauchte, um keinen Ohrenschaden zu riskieren. Es war unheimlich laut. Ich erinnere mich noch daran, wie wir vor dem Landeshaus standen und wie empfindlich einige Politiker der damaligen CDU-FDP-Koalition auf Fragen der Demonstranten reagiert haben. Einige hatten wohl ein schlechtes Gewissen. Das war sehr interessant.

StudentenPACKIn diesem Jahr kam es zu der sehr umstrittenen Verleihung der Ehrendoktorwürde an die ehemalige Ministerin Annette Schavan für ihr Handeln während „Lübeck kämpft“. Wie stehen Sie zu dieser Verleihung?

Linnemann: Um der Sache wirklich gerecht zu werden, muss man die Zeit vor Bekanntwerden der Plagiatsvorwürfe zu ihrer Dissertation trennen von der Zeit nach Bekanntwerden der Vorwürfe.

Vor Bekanntwerden der Plagiatsvorwürfe:

Mehr als ein Jahr bevor die Plagiatsvorwürfe bekannt wurden, hat die Universität zu Lübeck mit der erforderlichen Mehrheit beschlossen, Frau Schavan die Ehrendoktorwürde für ihren Einsatz für die Universität zu Lübeck zu verleihen. Ich war damals zunächst nicht begeistert über diesen Beschluss, weil es etwas fragwürdig ist, jemandem eine Ehrendoktorwürde zu verleihen, der lediglich Steuergelder für die Universität locker gemacht hat. Man kann die Verleihung der Ehrendoktorwürde aber vertreten, weil es nicht einfach nur Geld war, sondern es war der Weg, dieses Geld gesetzeskonform zur Verfügung zu stellen. Frau Schavan hätte auch sagen können: Das geht mich nichts an, das ist Ländersache. Sie hat sich für die Universität eingesetzt und einen Weg der Rettung gefunden, obwohl sie eigentlich nicht zuständig war. So gesehen war ihr Einsatz außerhalb ihres eigentlichen Bundesministerauftrags, daher ist aus meiner Sicht die Ehrendoktorwürde in Ordnung. Die Ehrendoktorurkunde wurde ausgefertigt und vom Präsidenten der Universität zu Lübeck unterschrieben. Es fehlte nur noch der Vollzug durch das Überreichen der Urkunde.

Nach Bekanntwerden der Plagiatsvorwürfe:

Bevor die Urkunde übergeben werden konnte, wurden die Plagiatsvorwürfe in Bezug auf die Dissertation von Frau Schavan bekannt und in einem gesetzeskonformen Verfahren wurde Frau Schavan der Doktortitel entzogen. Das hat das Gericht bestätigt. Frau Schavan hat keine weiteren Rechtsmittel eingelegt und den Entzug des Doktorgrades akzeptiert. Sie darf also den Titel Dr. phil. aufgrund von Plagiaten nicht mehr führen. Ich bin der Meinung, dass eine Ehrendoktorwürde eine integre Persönlichkeit voraussetzt, die sich in ihrem Leben nichts Wesentliches hat zu Schulden kommen lassen. Die rechtskräftig bestätigten Plagiate sind eine schwere Verfehlung, die aus meiner Sicht eine Ehrendoktorwürde ausschließen, unabhängig von den Verdiensten von Frau Schavan. Die Urkunde hätte aus meiner Sicht nicht übergeben werden dürfen. Wenn Frau Schavan auf einer Übergabe bestanden hätte, hätte die Universität den formalen Weg des Entzugs der Ehrendoktorwürde gehen müssen, den die Promotionsordnung für den Fall vorsieht, dass sich die geehrte Person der Auszeichnung nicht würdig erwiesen hat. Die Verleihung der Ehrendoktorwürde an Frau Schavan nach den rechtskräftig bestätigten Plagiaten hat aus meiner Sicht den Ehrendoktortitel der Universität beschädigt. Die Universität muss froh sein, dass keiner der Ehrendoktoren der Universität seinen Titel zurückgegeben hat.

StudentenPACKDas letzte angefangene Großprojekt der Universität zu Lübeck bis jetzt ist die Stiftungsuni, die durch das Stiftungsgesetzt allmählich feste Formen annimmt. Was halten Sie von diesem Projekt?

Linnemann: Ich halte das Projekt Stiftungsuni für sinnvoll, aber auch für gefährlich. Ich weiß nicht, ob eine so kleine Universität dieses Risiko wirklich eingehen sollte. Ich kann nur hoffen, dass es gut geht. Es wird wahrscheinlich immer Stimmen im Ministerium geben, die sagen werden: „Ihr seid doch jetzt Stiftungsuni, Ihr braucht kein Geld mehr.“ Durch das Stiftungsgesetz ist das Land zwar weiterhin zu entsprechenden Zuschüssen an die Universität verpflichtet, ein Gesetz zu ändern ist aber jederzeit ohne Beteiligung der Universität möglich. Wenn das Land also wieder versucht, die Uni zu schließen, wird das über den Geldweg seitens des Landes laufen. Die große Gefahr ist also, dass das Land per Gesetz die Zuschüsse für die Stiftungsuni streicht und damit die Universität austrocknet. Man kann nur hoffen, dass sich in einem solchen Fall viele Stifter an entsprechenden Demonstrationen beteiligen. Aber vielleicht sollte man das Thema Stiftungsuniversität optimistischer sehen. Wenn es gut läuft, bietet die Stiftungsuniversität hervorragende Chancen für die weitere Entwicklung der Universität zu Lübeck.

StudentenPACKWelche Ereignisse haben Sie in Ihrer Zeit hier an der Uni besonders geprägt?

Linnemann: Meine erste Vorlesung in Lübeck war sehr prägend. Damals gab es nur wenige Studierende, mit denen man auch in der Vorlesung diskutieren konnte. Die Zeit in der das hier anfing war insgesamt eine sehr schöne Zeit. Heute ist durch die Einführung des Bachelor-Master-Systems alles leider sehr bürokratisch geworden. Sie müssen sich nur mal anschauen, was es heute für Ämter in der Lehre gibt, die es früher nicht gab: Vizepräsident Lehre, Studiengangsleiter Sektion MINT, Studiengangsleiter Informatik, Studiengangskoordinatorin Informatik. Damals konnte ich das alles noch alleine machen, weil es so viel Bürokratie noch nicht gab und diese auch nicht notwendig war. Mittlerweile ist es schon für einen Studierenden schwierig, zu durchblicken, was alles zu machen ist, wie man sich wo anmelden muss und was man im Krankheitsfall auf jeden Fall und in welcher Frist tun muss, um keine gravierenden Nachteile zu haben. Seit einigen Jahren wird nach einer Software gesucht, die das alles auch für das Prüfungsamt leichter macht, aber gefunden wurde da meines Wissens noch nichts Gutes. Sehr prägend waren auch die monatlichen Professorentreffen. Zu Anfang waren wir zu viert (Prof. Pöppl, Prof. Reischuk, Prof. Lasser und ich). Diese Treffen fanden zunächst immer in einem China-Restaurant in der Nähe des damaligen Informatik- und Mathematikstandortes ehemalige Seefahrtschule statt. Da es manchmal etwas hoch herging, wurden die Treffen dann in die Universität verlegt.

StudentenPACKIn den letzten drei Jahren hat sich erst die Medizinische Informatik, in diesem Jahr auch die Medieninformatik und der Master-Studiengange Entrepreneurship in Digitalen Technologien selbstständig gemacht. Was wird da noch kommen?

Linnemann: Dieser Prozess wird so weitergehen. Die Informatik wird immer größer. Zwischen der Informatik 1972, als ich mit dem Studium angefangen habe, und der Informatik heute liegen Welten. Damals bestand die Informatik im Wesentlichen aus Berechenbarkeit und Entscheidbarkeit, Automatentheorie und formale Sprachen, Programmiersprachen, Compilerbau, Betriebssysteme und natürlich Technischer Informatik. Die Programmiersprachenlandschaft beschränkte sich auf Algol, Fortran, COBOL, PL/I, SIMULA und LISP. Mehr gab es damals nicht. Die Gebiete Datenbanksysteme und Komplexitätstheorie waren damals noch sehr jung und in Braunschweig zunächst noch nicht als Lehrfach vorhanden. Das kam etwas später. Heute umfasst die Informatik wesentlich mehr, sodass man das nicht mehr alles in einen Studiengang packen kann. Deshalb wird diese Spezialisierung so weitergehen. Es kann sogar gut sein, dass es irgendwann keinen Kerninformatik-Studiengang, sondern nur noch spezialisierte Informatikstudiengänge, gibt. Das ist eine Konsequenz der immer größer werdenden Stofffülle.

StudentenPACKVielen Dank für dieses Interview!

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