wahlvorschlag

Ulf Wohlers | StudentenPACK.

Vom 18. bis zum 20. Juni kann wieder jeder Student seine Stimme für die Wahl der Fachschaftsvertretungen und die Wahl des Studierendenparlaments abgeben.

Aber warum sollte man überhaupt wählen gehen, werden sich viele fragen. Was bringt es, Personen zu wählen, die ich nicht kenne und von denen nicht weiß, was sie wollen?

Und doch ist die Wahl ein Privileg, das nicht jeder Studierende in Deutschland hat. Nicht an jeder Hochschule wird der Einfluss der Studierenden auf Entscheidungen geschätzt und gerade die Fachschaften und das Studierendenparlament können Einfluss nehmen. Die Fachschaften selber vertreten dabei alle Studierenden ihres Bereiches, welches bei uns die Fachschaften Medizin und MINT sind. Dabei werden die Mediziner, wie man sich schon denken kann, von der Fachschaft Medizin gegenüber den Professoren vertreten. Für alle anderen Studiengänge an unserer Universität ist die Fachschaft MINT da, wobei MINT für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik steht. Wenn irgendwas in einem Studiengang nicht richtig läuft, so kann man sich an die Fachschaften wenden und diese werden dann versuchen mit den Professoren zu reden. Das meiste davon bekommt man als normaler Studierender gar nicht mit, aber es wurden schon viele Unwegsamkeiten so gelöst und so das Studium verbessert. Ein Beispiel für die Arbeit einer Fachschaft sind die Altklausuren, die schon vielen geholfen haben, sich effektiv auf Klausuren vorzubereiten.

Aber damit das auch weiterhin so funktioniert braucht es immer Freiwillige, die sich für die Sache einsetzen und sich als Kandidaten aufstellen lassen. Ist es hier zuviel verlangt, dass die anderen Studierenden dies wenigstens durch eine hohe Wahlbeteiligung unterstützen? Natürlich soll nicht jeder nur wählen gehen, noch besser ist es, wenn sich jemand tatsächlich als Kandidat für die Fachschaft oder das Studierendenparlament aufstellen lässt.

Wer nicht ganz so viel Zeit aufbringen möchte, der kann sich anstatt für seine Fachschaft auch für das Studierendenparlament aufstellen lassen. Das Studierendenparlament oder auch kurz StuPa ist dabei die wichtigste Instanz aller Studierenden, trifft sich aber in der Regel nur einmal im Monat. Das wichtigste, was das StuPa macht, ist dabei über Gelder abzustimmen, den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) zu wählen und die Fachschaften zu organisieren. Also ganz salopp gesagt delegiert es die Arbeit an die Fachschaften und den AStA und kontrolliert diese, indem es über den jährlichen Haushalt und Sonderposten abstimmt.

Und auch das StuPa benötigt Leute, die diese Arbeit freiwillig und unentgeltlich machen. Dass man diese dann mit der eigenen Stimme unterstützt, sollte eigentlich die Regel sein. Noch besser wäre es, wenn man sich auch mit den Personen selber ein bisschen auseinander setzt. Da wir immer noch eine recht kleine Universität sind, ist es eigentlich nicht so schwierig, mal einige Personen, die sich als Kandidaten aufgestellt haben, nach ihrer Meinung zu fragen. Denn es werden auch sehr weitreichende Entscheidungen getroffen.

Zum Beispiel wurde im letzen Semester vom StuPa über die Stiftungsuniversität abgestimmt. Dabei hat das StuPa mit einer Mehrheit für die Umwandlung gestimmt, allerdings unter gewissen Voraussetzungen. Da die Landesregierung in Kiel von allen Institutionen in der Lübecker Universität eine grundsätzliche Zustimmung zur Stiftungsuniversität haben wollte, bevor sie anfängt, das Gesetz zur Umsetzung zu schreiben, hätte ein „Nein“ des StuPa die Pläne für die Stiftungsuniversität im Keim erstickt. Allerdings hat sich das StuPa den Weg offen gehalten, später, wenn die Gesetze fertig sind, noch mal darüber abzustimmen.

Ein weiteres Beispiel ist die gerade im StuPa diskutierte Erhöhung des Semesterbeitrags. Derzeit gehen vom Semesterbeitrag 7,50 Euro in den Haushalt der Studierenden, womit das Campus Open Air, die Erstsemester Willkommenswoche und vieles vieles mehr finanziert wird. Etwas wovon bisher eigentlich fast jeder Studierende auch mal profitiert hat. Da sich dieser Betrag von 7,50 Euro seit langer Zeit nicht geändert hat, aber die Kosten für die Veranstaltungen schon, ist nun im Gespräch diesen Betrag um 2,50 Euro zu erhöhen.

Egal wie ihr dazu steht – mit eurer Wahl oder, wenn ihr euch selber als Kandidat aufstellen lasst, könnt ihr eure Meinung im nächsten Jahr dazu einfließen lassen und es ändern.

Man sieht, die Wahlen bei uns an der Hochschule sind nicht unsinnig und es ist eine Unterstützung der Arbeit aller Freiwilligen, wenn man seine Stimme abgibt. Noch besser ist es, sich als Kandidat für die Fachschaft oder das StuPa aufstellen zu lassen. Dies wird vermutlich ab Anfang Mai im AStA möglich sein.

Also vergesst nicht vom 18. bis zum 20. Juni eure Stimme abzugeben.

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