Studierendentheater

Das Studierendentheater in Kostüm.

Wo, wenn nicht in Lübeck, sollten die Ärzte mal ein bisschen auf die Schippe genommen werden? Das dachten wir von der Theatergruppe zumindest, als wir als diesjähriges Sommerstück „Der eingebildete Kranke“ von Molière gewählt haben. „Noblesse oblige“… oder anders gesagt: eine Theatergruppe an einer größtenteils medizinischen Uni, die zu guter Hälfte aus Medizinstudenten besteht und sich auf die Fahne schreibt, kulturelle Beiträge zu leisten, sollte auch mal über den eigenen Berufsstand nachdenken. Also ein Stück, das die Medizingläubigkeit reicher Kranker und vor allem die Unfähigkeit der keine Selbstzweifel kennenden Ärzteschaft anprangert – und das auf ziemlich lustige Art und Weise.

Im Mittelpunkt der Komödie steht Argan, ein nicht ganz unbetuchter Mann, der sich völlig in ärztliche Abhängigkeit begeben hat, ohne dass erkennbar wäre, woran er eigentlich leidet. Ärzte und Apotheker verdienen sich an ihm eine goldene Nase, das freche Dienstmädchen will ihm weismachen, dass seine liebevolle Frau eine Erbschleicherin sei, und er muss feststellen, dass seine Tochter, für die er doch eine hervorragende Partie gefunden hat, einen anderen hat. Und wäre das nicht genug, kommt auch noch seine besserwisserische Schwester zu Besuch.

Die Geschichte ist natürlich nicht neu, aber besitzt genug Zunder, um auch heute eine Debatte über das Verhältnis zwischen Arzt und Patient und vor allem unser nicht ganz fehlerfreies Gesundheitssystem zu starten. Wer also Lust auf einen humorvollen Abend hat und bisschen mit uns über die herrschenden Probleme nachdenken will, ist herzlich eingeladen zu einem unserer Aufführungsabende zu kommen. Der Eintritt ist frei und diesmal ziehen wir mit dem Stück durch die Stadt und spielen an verschiedenen Orten.

Wir spielen Montag, 25. Juni und Dienstag, 26. Juni jeweils 20:00 Uhr im „Blauen Engel“ (Clemensstraße, Altstadt) Freitag, 7. Juli um 20:00 Uhr wetterabhängig im oder vor dem „Alten Zolln“ und am 4. Juli im „Alten Kesselhaus“, Uni Lübeck.

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