Hi Jasmin!

Bauer hat erzählt, er sei da mehrheitlich über den Gruppenzwang reingeraten. Er und seine Leute wuchsen eben im Osten auf, der dann grad von den “Kapitalisten” übervölkert wurde nach der Wende. Was sie mitbekommen haben war, dass die guten Deutschen dann eben keine Arbeit mehr gefunden haben. Gleichzeitig wurde auf den Pausenhöfen rechtes Propagandamaterial verteilt und dann ist er da reingerutscht, anfangs nur etwas mitgezogen, mal Jugendclubs gestürmt und so weiter. Später war er wohl selbst kräftig als Schläger unterwegs.

Als Wendepunkt beschreibt er dann seine Zeit im Knast. Dort war er wegen Körperverletzung und Erpressung. Es gab dann verschiedene Situationen, die ihm gezeigt haben, dass auch Ausländer in Ordnung sein können (zwei Türken haben ihn im Knast verteidigt) und dass seine alten Kameraden gar nicht so toll sind, wie er immer dachte (keiner hat sich nach ihm erkundigt oder ihn besucht und die Rechten, die auch im Knast waren, waren gar nicht so linientreu, wie er es erwartet hätte). Wer ihn dann besucht hatte, war eben EXIT und dann hat er in einem längeren Prozess angefangen, sich mit dem Ausstieg anzufreunden.

Alles, was wir von Bauer wissen, steht auch in dem Text. Allerdings gibt er zur Zeit sehr viele Interviews mit namhafteren Formaten, vllt googlest du ihn einfach mal oder setzt dich mit EXIT direkt in Verbindung, dort kannst du evtl mehr Infos kriegen. Wenn du zur Rechten Szene allgemein was brauchst, hatte die Friedrich-Ebert-Stiftung auch viel Material.

Viel Erfolg beim Sammeln.
Susanne